Pester Lloyd - Abendblatt, April 1867 (Jahrgang 14, nr. 75-98)

1867-04-20 / nr. 92

land anerkennt,dass das Heil Niederlands wirklich nur im »engsten Anschluß an Preußen«liegt. Aachdie.,Nordd.Allg.Ztg."enthält eine Reihe von Mietungen,welche die Lage hinreichend charakterisiren. Indem das Organ Bismarck’Schen·nationalen­ De­­m­llnstrationen der süddeutschen Bevölkerungseinsompliment tracht,fordert es die süddeutschen Staaten auf,ihre­ Heeres­­organisation zu beschleunigen.»Der Opfer der alte Patriotismus«­­­sagt die»N.U.Z.«­,welcher sich allenthalber in­z den süddeutschen Staatezi angesichts der kriegerischen Eventualitäten,die man neuerlich ventilirt,kundgegeben hat, verdient die ehrendste Anerkennung.In,Versamm­lungen zui München und Nürnberg,zu­ Heilbroiin,Heis­chelberg und Mannheim hat man azis sz lebhafteste das Verlangen ausgedrückt,daß Deutschland für die Stunde der Gefahr einmüthig zusammenstehen möge, und in der ersten der genannten Städte hat dieses Verlangen durch die von der weit überwiegenden Majoritäte der Voll­vertreter an den Bors fihenden Negierung , Fürsten von Hohenlohe , gerichtete Adresse den würdigsten Anspruch gefunden. Nichtsdestonweniger" — fährt die „N. A. 3." fort — „Können auf die altbewährte Praxis , daß man zum selbst wenn es eine bisher gehegte widers­eilige Stimmung zu überwinden gilt, in jener Hinsicht in kur­­zer Zeit geleistet werden könne, endete Umgestaltung davon wird, Darmstadt, Schen Verhandlungen abhängig glaubt, Stimmung im Lande dadurch nicht von kann umbin, sich in Hessenz zu beschtwichtigen , in welchen gesagt wird, wir darauf aufmerksam zu machen, wie sehr es den in den oben­ bezeichneten Kundgebungen ausgebrüchten Intentionen der Nas­tion entsprechen würde, wenn denselben auch thatsächliche Maß­­nahmen zur Seite gingen, weniger in der Vorauslegung, dab vieselben sofort ihre praktische Anwendung finden, als vielmehr im Hinblick Krieg gerüstet sein müsse, wenn man den Frieden zu erhalten wünite. Wie viel thatsächlich, davon kann die rebt fast volm Königreich Sacien, in Folge der fest geschlossenen Konvention, vollen­­dende Reorganisation der Armee ein erfreuliches Zeugniß geben. In einem zweiten, bereits telegraphisch signalisirten Ar­­tikel registert die „Norbo. Ale. 3ta." die bekannten Nachrich­­ten über die französischen Rüstungen und erklärt dann: „Wenn die französische Regierung den ruhigen Verlauf der diplomatis­cher militärischen Stärke Frankreichs wenn sie es für nöthig hält, die aufgeregte vermögen und hab sie sich gerüstet zeigt, um Franfreich3 ihre gegen jeden nahi sichern zu können, so wir in diesem Vorgehen noch keine ernste Gefährdung des Friedens zu er­­bliden und wir sind nicht der Ansicht, daß man in Deutschland sich darüber beunruhigen müßte. Es fält Niemandem ein, der Ehre oder­ berechtigten Interessen Frankreichs irgendwie zu nahe u treten ; ein derartiger Anlak zur Störung des freundschaft­­licen Einverständnisses daher umso weniger besorgt wer­­als Direkte Verhandlungen über die Zukunft Luxemburgs noch gar nicht eingeleitet sind, mithin auch dieses­alige, für gefährlich gehaltene Substrat noch fehlt” — Die Bointe dieser Erklärung liegt in den Schlußworten lange er sagt nit, spreche. Sie konnte nicht von Rußland sprechen, ohne auf die mit, wemselben bestehenden Abmachungen anzuspielen , sie konnte nicht Dester­reich nennen, ohne die schwierigen Beziehungen zu wemselben zu ob Barifer baß,die Lage nur so gefährlich sei, als die Verhandlungen über Wu­remburg nicht begonnen haben. Man weiß in Berlin aber ganz genau, daß Frankreich seine Forderungen nicht zurücziehen wird. Da­ auch die Sprache der französischen Soutnale seine friedliche Färbung trägt, ist hinreichend bekannt. Thronrede des Königs von Preußen. Die „France” findet die Sprache des Königs der hohen Stellung entsprechend, welche Preußen erlangt hat, und sagt : Die Stelle, in welcher der König vom Frieden gesprochen , be­weise, dab man vom Frieden sprechen könne, o­h­ne fried­­lich zu sein. Die “ Opinion Nationale” findet, die Thron, gede nicht friedlich. Der König sagt, er wolle den Frieden, aber nicht von er in die Abtretung Luxemburgs einwillige, und ob er Nordschleswig an Dänemark zurückgeben wolle. Er möge nicht zögern, die Verpflichtungen des Prager Friedens zu erfüllen. Die „Breile” findet es natürlich, den internationalen Tag Angelegenheiten die Thronrede bezeichnen, sie konnte nicht von Frankreich sprechen, ohne einer Kundgebung Raum zu geben, ohne den gegenwärtigen Zwist zu verbittern. Die „Breile” findet in der Thronrede den Beweis, daß die Rede Bennigsen­’3 offizieller als jene Bismarck’3 gewe­­sen. — Die , Gazette de France” findet, daß der König sagen wollte, Zuremburg dürfe nicht abgetreten werden. — Das „Bay“ will wohl, daß Deutschland ich mit den Wohlthaten des Fries­dens befalle, aber es dürfe nicht vergessen, tag das beste Pu­ttel hiezu die Ychtung des Rechtes und der Würde anderer Bölter sei. _ Der „Univers" findet, die Throrene beschwichtige nicht die beunruhigten Interessen. — Die „Liberts” , welche eine Karte des preußischen Festungsviereds bringt, sagt, das deutsche Kaiserthum sei gemacht. Die Thronrede drücke Kar aus, das Preußen nichts abtreten wolle. Aus Paris wird uns geschrieben: Der Wahrheit ge­­mäß mut verzeichnet werden , hab die französische Regierung auf Wegen, die man dorchaus nicht billigen kann , eine erschör­pfende und umfassende Kenntniß der in Deutschland bereichen­­den Meinung zu erlangen bestrebt ist. Die größten Bank­­häufer erhalten seit mehreren Tagen die aus Deutschland hier anlangenden Briefe um eine Stunde verspätet und es ist unschwer zu errathen, durch welche Ursachen eine ähnliche Ver­­zögerung herbeigeführt wird. Dem Bariser Korrespondenten der "Zimes" zufolge solen Eröffnungen wegen einer Duadrupelallianz zwischen Hol­and, Belgien, Frankreich und England im Gange sein. Die Spee, heißt es, sei vom König von Holland, der sich mit Recht über die drohende Haltung Preußens beunruhigt, ausge­­gangen und von Frankreich günstig aufgenommen worden. Es kamen Unterhändler aus Holland und Belgien nach Paris, wo sie sehr gute Aufnahme fanden. Von hier gingen sie nach London, um das engltige Kabinet zu sondiren, der anfänglich den, geben , des wie wir hoffen, Heerwesend im auch wir die Aeußerungen der bald die nicht Nachstehend Journale über die E00 Ta RE R R­ee Ber, 20. April. Better W­aaren­ und Eh feltenbörfe. In Produkten anhaltend ruhiges Beischäft, Schweinefett feu­er , Stadtwaare 100 Ztr. 839 fl. sam­it Faß geschlafen , Petroleum effektiv gelb entzündlic­h 111% fl. ver­­gl­uch raffinirtes per September-Oktober 16Y—17 fl. ©., In Effekten war die Börse in sehr matter Hal­tung, Rurfe wenig verändert. Bester Sparkassaaktien 1140 G., Erste: Ofen-P Bester Mühlaktien á 610 gemacht, Ofner Fabrits­­hofaktien 474 6., 479 93. , Crste ungar. Aflekuranzaktien 530 6., 535 W., "eh­er B Versicherungsaktien 205 €., 210 W., ungarische Nordbahn ziemlich gehandelt,­­ 651­, ein größerer Pfosten begeben , blieben 65 °, ©., 66 W., Dufaten Schlesien 6.29 &., 6.30 99. , Beschäftsbericht der Kornhalle Das Ge­treidegeschäft verharrt bei mäßigem Verkehr in fester Stimmung. In­ Folge der Eröffnung der Eisenbahn von Ru­st: Shul nadh Barna wird ein direkter Personenverkehr von Wien und Pe­st via Báziás nach Konstantinopel einerseits und nah­e der fa andererseits eingerichtet. Die Zahrtbauer wird dur diese Einrichtung derart abgekürzt, das man in 21­. Tagen von hier nach Konstantinopel gelangen kann. Näheres im Iaseratentheile unseres nächsten Morgenblattes. V. Wien, 19. April. Des Charfreitags halber waren die Börsenlokalitäten zwar geschlossen, aber er herrschte ein darum nicht minder bewegtes Treiben in den der Börse zunächt gelegenen Straßen. Ein benachbartes Café öffnete der Börse seine gastlichen Räume und bildete den Mittelpunkt der ge­schäftlichen Bewegung, der­­ heute der nahen Feiertage wegen einen ungemein erregten Charakter angenommen hatte Die auswärtigen Notizungen, besonders aber die Kommentare, mit welchen die Morgenblätter die eingelangten Telegramme beglei­­teten, hatten anfangs eine Heine PBanique herbeigeführt. Die Papiere hatten jedoch bereits gestern jenes Niveau erreicht, das sie wohl erit dann überstreiten werden, wenn die Kriegsgefahr näher räht. Man hat nämlich im vorigen Jahre, sowie im Jahre 1859 die Wahrnehmung gemacht, dass die Börse beim Herannahen der Kriegsgefahr ihre Dispositionen bereits derart getroffen hat, hat sie wann den Frieden r­essomptiven. Schon Nun sind die Papiere wohl aller­­dings noch nicht in jenes Stadium gelangt, in welches man mit dem Herannahen der Kriegsgefahr zu erwarten berechtigt ist, aber nach den thatsächlichen Verhältnissen zu vielleicht nicht weit davon entfernt, eine weitere namhafte Entwerb­ung weil auch ein Grund wieder sie hoffentlich Oesterreich sich nit engagirt und damit wohl wegfällt, erwarten, daran der Rapiere denkt, fliehen, sind zu * Wien, 19. April. Das heutige Börsengeschäft war da wegen des Charfreitags sowohl die Börse als die Lotalitäten der Effettensozietat geschlossen waren, auf den Privatverkehr be­­schränkt. Die Boulevard- Rente traf noch niedriger, mit 65.60 ein, dies, sowie der Artikel der „Nordd. A. 3ta.", welcher die französischen N Rüstungen Konstatirt, bewirkten, Schlußkurse noch weiter zurückgingen. Krebitsktien zwischen 160—158.50, Lombarden bei 187, 1860er Lofe 78.40—79, 1864er Lofe 71—70.50, neues steuerfreies Ansehen 57, leons9or 10.74-68. Kurse um 1 Uhr : bei 190, gestrigen Schmankten verantwortlicher Redakteur : Karl Meigfiichher­­r Napo­­Krebitattien 159.50, Staatsbahnattien 190.50, 1860er Lore 79 , 1864er Lore 70.50, neues steuerfreies Ansehen 57, Napoleonzvor 10.70. T..o Arad, 19. April. Seit meinem jüngsten Berichte hat ich das Getreidegeschäft wieder mehr befestigt, und wurden bei bedeutenden Abschlüffen , zumeist für den Cr. port, abermals höhere Preise angelegt. Verkauft wurden 32.000 Degen gräflich Almásy der Metzen in inversen Dualitäten zu 6 fl. ab Erzeugungsort, 5000 Mb. einer anderen Herrschaftspartie , 6 fl. 10 Er. ab Bahn­bier, 2000 Ms. BGpfb. zu 5 fl. 50 fl., 1000 Ms. 87pfo. 5 fl. 60 Fr., 3000 Mb. Banater Prima 88pfb. zu 6 fl. 40-50 Er., 2000 Dis. Sapfo. zu 5 fl. 30 fr. ab Bahn Kötegyház, außerdem wurden noch andere kleinere Partien zu ähnlichen Preisen gekauft . Brodfrüchte wurden ebenfalls viel gehandelt und waren 1000 ME. zu 4 fl. 75 fr. begeben, von neuem Weizen wurden mehrere Partien ohne Gewiichtsgarantie zu 3 fl. 50-60 Er. per August verkauft, ebenso 10.000 Zoll, Rentner Banater zu 4 fl. verschlossen. In Spiritus war der Verkehr ein lebhafter ; verkauft wurden 2000 Eimer prompt zu 55 be­­sammt, aß, 1200 Eimer per Juni: September zu 57%, fr., 400 Eimer für Ende dieses 55%, fr., Erzeuger for­­dern heute für prompt 56 fr. Mir hatten die Woche hindurch regnerisches Wetter, heute ist es wieder freundlicher, der Saaten­­stand ist sehr schön. zrieft., 18. April. Getreide. Verkauft 3000 Gt. bo3n. Weizen 113/112pfp. lieferbar in 8 Tagen zu 8 fl. 85 kr. für England. Früchte. Verkauft 12 Str. Feigen Calamata zu 11­­ fl., 400 Str. Korinthen zu 8 fl. Angelommen 1400 Str. Korinthen. Baummolle. Verkauft 70 B. Smyrna zu unbef. Breiten. Breslau, 18. April. Weizen pr. April 80 Thle. Br., Bloggen HEN ei pr. lbiohe Sn E Rübel t. April 107/15 Thle. Reps pr. Apri­l. B. ivitus 17 Zblr. 3int gejdaftab­ 2. * Konstantinopel, 10. April. Die festhin eingetre­­tene Verlerung dauerte nicht­ fort, hauptsächlig wegen der herr­schenden politischen Unbehaglichkeit. Zu der kommt fortwäh­­rend in großen Qualitäten an; der gegenwärtige Vorcath­a: für mehrere Monate aus und weitere Zufuhren stehen in Aus­­sicht. Das Geschäft ist gering und Preise fast nominell. Sp ís ritus B. 5—5%, franz. und Triester 4Y,­­41, pr. Dila, Antwerpner Kerzen erzielten PB. 118 pr. Rad von 11 Kilos, Wäde von 12 Kilos 125, französ. und Teiester 122—126. Zriester Stahl audgef. Qualität B. 170—185 pr. Doppel­­fifte von 11%. Mehl gefragt und mehr als 10.000 Sad wurden in den lebten Tagen umgelebt, theils biefines, theils rufliches. Stenia 1. Dual. B. 165 pr. S. von 60 Offa, 2. Dual. .152—155,, 3. Dual. 144-146, 4. Qual. 130 -132, D­eflaer 1. Dual. B 158—160 pr. S. von 62 Ottfa, 2. Dual. 150—152, 3. Dual. 140—143. Borrath 6000 ©. Kiesiges und 4000 6. Deflaer. Weizen ohne Zufuhren, Vorrath Mehas, Geschäft unerheblich und Breite nominell. Mais u Gerste fehlen ganz. Im Detail gilt Gerste B. 18—19 pr. Kilo. ; l­ or Donau: 34—35, rumel. 35—36, weicher Weizen Staatsbahnaktien daß die Karl.Ludwigsbahnaktien 200, : Pr . Wiener Börsenkurse vom 18. fa elb. Waare. vk ban Br fl........... ist­ Fl­ cßterhitzocoft,3.u.suuk.·«ZZ.-w».. « a .-. ·-..­­OVITMUQLSFOUIT|Geld-Waare·scs...sungakisäe..... 70.2.71.— Wigekasåcäkalisk 595 55.90] 54— | 5% fő 68.66­­ 8% ©. . | 69.--1 70. Rp N 270.—1275.— | © t.-Genots 40 fl. 3. 1. Sehr. .. 2250] 2350 8% „. Minerfii..... « alisife..... ess.—eo-Peerseettecke,f.sesst....seo.—4oo.—Witwifcigkätzeosi»3.1.D­z·17.-ts.— s«,-·­Steuera­ ilehen......... so.——eg.505s-, . Leb-ab gifche..oe.7«e.25 fandbriefe fteglevid 10 fl, 3. 1. Mai_.... | 14.25] 14.15 5% Ratlon.-Anlehen Zin.-Zuli-3. | 88.25] « B u. Bert. 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