Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1867 (Jahrgang 14, nr. 126-146)

1867-06-03 / nr. 127

liess­ C.R.Rothe die K­arone,welche Ihre Majestät die Reife ein tragen wird, an das Obersthofmeisteramt abgeliefert, z­ugleich von Sr. Majestät dem Kad­er in Augenschein genommen und ern­­tete das allerhöchste Lob. Die Steine sind a jour gefaßt worden, zu welchem Behufe man die game Sirone zerlegen und "ken zu­san­menstellen mußte, und­ da stellte es sich heraus, daß der mehr­­fach angegebene Werth von zwei Millionen Gulden noch zu ge­ring war. 68 gibt unter anderen einen Stein, welcher en­t 70,00% Al, eine Perle die auf 900 fl. geträgt it. Zwei rosenrothe Bril­­lanten sind von besonderem, Werth, sowohl in Betreff, ihrer Farbe, als auch in Bezug auf ihre veilfonm­en­gleiche Größe und SANT. Entgegen der Tünftigen Gepflogenheit, Bügelfronen mit vorhem vorbauschenden Sanımt zu füttern, wurde auf Anord­­nung ihrer Mejestät der Katterin 5les eine Düse aus schwar­­zem Sammet eingejebt, woduch die Bügel freier werden, die Bril­­lanten sich schöner abheben, und dadurch, das Ganze an Eifert bedeutend gewinnt. Am selben Tage wurden dem genannten Altes­ter die großen Gold­ und Silbergeschirre zum Busen übergeben, welche bei der Krönungstafel gebraucht werden und welche, nicht allein duch ihren Metallgehalt einen abnormen Werth repräsen­­tiren, sondern besonders durch die antique, bewundernswerthe fürűtügde Arbeit glänzen. Ia einer der Schäffeln ist z. B. in ge­­trieberter Arbeit (die im Vordergrau und befindlichen Figuren plastisch behandelt) der Triumph Amor über alle Menschen, Stände und Zeiten dargestellt, während eine andere den Naub Europa’s zeigt, und imieder­e andere Geschirze weich mit Berhnutter, mit Jumelen und Fostbaren Runzirungen geziert sind. Wir mix bereits­­ mitgetheilt, wurde der Primatialacc­itekt Cippert vom P­rimas mit der Anfertigung eines Tabernakels für was b. Del bei Gelegenheit der Krönung betraut, — da ein sol­­ches Gefäß unter den Schägen des Graner Kapitels nicht vor­­handen it." „Hirmes“ entwirft nun das nachfolgende Bild ber Behälter : Die Ausführung des Tabernakels ist die eines mit Gie­­bel und Zinne versehenen Thurmes, allegorisch die Kraft bezeich­­nend, welche das b. Bel. im Kampf und Sieg verleiht. Das Thürmchen ruht auf, einem jechgedigen Sobel, wie es bei­ den Kelchen der Fall. Am Nobus befinden sich die in­ Gmail ausge­­führten Worte: „‚S. Oleum‘” Der Fond und Obertheil des Ges­fäßes it mit reichen Hautrelief­s geschmüct, in welche Coelsteine eingefügt sind; na­st von freiem Laubmwerte getragen. In dem Tabernefel befindet si auch­ noch ein zweites Gefäß aus reinem­­ Solde mit besonderem Verschluffe zur Nutbemahrung des hl. Deles und der Cmaiküberk­rnft : „Ol. Katechumenorum“. Das äußere Tabernakel besteht aus feuervergoldetem Silber, und it 12" hoch. Der Sodel trägt das ungarische Wappen mit der Auffgrift : „Ave S. Oleum quo unguntur Hungariae Reges ‚et Reginae, a rediviva constitutione sub, Franc. Josepha I. et Elisabetha.” Innerhalb des Sodels: „F. F. Joann, Simor Recpus. Strigan, 1867" ; und dien’ daselbst in winzig kleiner Prägung : „Architectus "Jog. Lippert, aradiensis hungarus invenii," — ! deltstellung _unseres_ Budget dem Belcluffe bes­­­tungsrecht der Komitate als die stärkste Garantie und als eines Ben el: Rechte des Gelfgovernments. Und wenn wir Jet et Neidhstages, durch welchen der Regierung die Landessteuer und die noch von der ungefeglichen Regierung eingehobenen Komi­­tatsbudget3 vollst wurden, huldigend, unser unabhängiges mus­­izipales3 Haush­altungs- und das zu diesem Bwedhe uns zuste­­hende Selbstbesteuerungsrecht nicht in Anwendung bringen , so thun wir die mit dem ansprüchlichen Vorbehalte, daß hieraus für die Zukunft keinerlei unsere obigen Rechte beeinträchtigenden Konsequenzen gezogen werden. Der­ Unterstaatssekretär des kön. ungarischen Kultusmini­­steriums , Herr Gereon Tanszky, wurde in Holo-Mező- Bafärhely an die Stelle des zurückgetretenen Abgeordneten B. Zöröt zum Deputirten gewählt. Ein Telegramm, der , Son" aus Klausenburg vom 1. Juni meldet: Die Rumänen zündeten die Blasendorfer Brüde an, um dem Regierungskommissär Grafen Bódy die Ueber­­fahrt unmöglich zu machen. Graf Pehy war­ demzufolge bemu­f­­sigt, auf einer Fähre das jenseitige Ufer zu gewinnen. Andere Demonstrationen fanden nicht statt. »Das­ s Am­tsblatt van slizivtein ca.h«Entschließuug vom­ ZU Mai,vermittelft welcher über Antrag des ungarischen Justizmi­­isteri dm ind in Landes-Strafanstalten gefangenge­­haltenen Sträflingen : B. Murac, Soseph Nösbaszty, Stephan Komáromy, Deme­­ter Herza, Demeter Hazeganu, Mathias Lacse, Michael KS, Andreas Yuras, Andreas Hetyei, Johann Bitai, Joseph Szavyi, Stephan Klima, Juan Moldován, Stephan Kovács XII, Joseph Bois, Yatek Johann Freiberger, Daniel­­ Gzits, Dionys_Huftos­­y, Michael Patcovich, Franz Kereptefy, Joseph Szatács, Johann Barga, Helene Zek­lay, Natalie Noväkovics, Anna Barttó, Victoria Eseptó, Peter Mólnár, Anton Kivoja, Wenzel Slava, Fia Greomyanızı, Michael Kubina, Stephan Domropy, 2 bisz­laus Jerabet, Andreas Jeha-Baja, Yoseph Benedet, Fanaz Sallai, Samuel Deutsch, Andreas zotoczta,­­ Joseph Molnár Nofa, Joseph Toll, Jaffa Stanfo, Andreas Giligge, Georg Mentesit, Stephan Lajos, Franz Protos, Johann Nyilas, övi Bergmann, Anton König, Lorenz Hengz, Karl Kaspar, Joseph Lachnit, Ernst Negro, Gabriel Uray, rat Norenberg, Anton Bantum, Cmerih Oro, van Borodhnavec, und Feder Marks, — die noch rückständige Sterferstrafe in Gnade erlassen wurde. — Die lebenslängliche Nelkerstrafe des Johann Mests und der Sur­sanna Töth wurde auf zehn Jahre, die zwanzigjährige Strafe des Johann Bicsérdi auf zwölf, die des­oseph Czeglédi auf vierzehn, die zweiund­wanzigjährige Gefängnißstrafe des Koloman Peszely, und die lebenslängliche Gefängnißstrafe des Karl Szauer auf­ fünfzehn Jahre herabgemindert. Mit Bezug auf den 16. Punkt der am 26. März 1867 von den Miniterien, für Finanzen und Justiz erlassenen Ber­­wıhhnung in Betreff des bei Gefällsübertretungen zu befolgenden Verfahrens wird hiemit zur Öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Gefällsgerichte zu Preßburg, Neutra, Raab, Szegedin, Mun- Tas, Norenberg, Temesvár, Neufach, Großwardein, Groß-Bees­­teret, Großskanizja, Hermannstadt Schäßburg, Krrnstadt, Bistviez, Marosvälärhely und Klausenburg Konstitui­t sind, und ihre Wirksamkeit im Sinne der erwähnten Verordnung bereits begonnen haben. Mittelst­a­­b. Entschließung vom 20. Mai wurde der Ratchauer Domherr Franz Jergenecz von seinem Amt als Oberinspektor der Elementarsedulen der Ralhauer Diözese ent­­hoben, und an dessen Stelle der Domherr verfehden Metropolitan­ Tische, Michael Danilopicz, ernannt.­­ Die Wahl der Organisationskommis­­sion zur Belegung jener städtischen Meter, welche seiner Wahl unterliegen und die Wahl der Reklamationskommission für die Gelbwornengerichte wurde noch Samstag Abends beendet und wurden sämmtliche für diese beiden Kommissionen vorgeschlagen gebesene Herren, deren Namen wir im Samistags­­blatte mittheilten, gewählt. Bei Hertstellung seines Budgets hat das Borsoder Komitat über Antrag des Dionys Majthényi nachfolgenden Beschluß ge­­faßt und denselben an das Ministerium abzusenden beschlossen : „In der Tiefe unseres Herzens von der Nothwendigkeit der­­ Aufrechthaltung des munizipalen Selfgovernments überzeugt, bet­­raten wir das unabhängige Haushaltungs­­der Funke der Hoffnung, L. v. S. Fiumse, 30. Mai, welchen das allerhöchste Reskript vom 18. Februar in den Dee ver Siumaner Bevölkerung nei belebte, entzündete sich endlich nach einer prüfungsreichen dreimonatlichen­ Zwischenzeit zur­ un­­umstößlichen Wahrheit, und auch die Schmwächsten im­ Glauben. Sie können heute nicht mehr zweifeln, daß der direkte Verband Siume’s mit der ungarischen Krone faktisch wieder­­hergestellt it. Schon seit einigen­ Tagen stellten außer ihrem­ eifrig ge­­lesenen Blatte an Privatnachrichten den Erlaß eines­­ direkten Einladungs: Schreibens an die königliche Hafenstadt Fiume zur Befhidung des ungarischen Krönungsreichstages in näh­­e Aus­­sicht und­ in der That langten die betreffenden Aktenfuüde in den Nachmittagsstunden­­ des 28. Mai hierorts an.­­ Nach monatelanger Suspension wurde die Munizipal-Konz­gregation durch den Königlichen Kommissär und­­ Statthalterei- Vizepräsidenten Eduard von Czeh zu einer außerordentlichen Sagung einberufen, welche einen der wictigsten Momente in der Geschichte Fiume’3. bezeichnet. ‚ Der königliche Kommissär, welcher selbst den Volfis führte, erschien im ‚ungarischen . Galastaatsfleiche und dergleichen fast alle Stadträthe im ungarischen Galaanzuge. Der Andrang des Publikums war grenzenlos und obwohl die Gitung erst um halb 6 Uhr Abenda­ begann, waren doch­hon um 4­ Uhr die Gallerien überfüllt. ‚Mit wenigen, e­rhebenden, Worten betonte der Königliche Kommissär den freudigen Moment und die hohe Bedeutung des­ Tages, an welchem endlich die heiken Wünsche und­ beharrlien Bestrebungen Fiume'3 dur die Huld des hochheriigen Monar­­chen in Erfüllung gingen, und­ nach neunzehnjähriger Unterbre­chung der staatsrechtliche Verband mit der Krone Ungarns wie­­der­­ hergestellt sei.. C3 sei dies auch der glücklichste Tag seines Lebens und er könne es nur als eine besondere Gunst der­ Berz­iehung betrachten, daß ihm das Glück zu Theil geworden sei, in einer so wichtigen und freudenreichen Epoche mit der Leitung der städtischen Angelegenheiten betraut zu­ sein. Hierauf wurde die litterie regales eröffnet und durch den Munizipalrath Ernst von Berneda zuerst in ungarischer Sprache und sodann in italienischer Sprache vorgelesen. Die Versammlung beantwortete die Einla­­dung den Deputirten der Stadt Fiume an den Bester Reichstag zu entsenden, mit nicht, „enden twollenden . Elsen­s und Eyviva’s. Die Frage des Präsidenten, ob die Versammlung an die Berlet jung in Kroatischer Sprache wünsche, wurde einstimmig mit einem: „Nein, wir­ danken“ beantwortet und die Verlautbarung der vom, Ministerium , beigebogenen frontifyen Ueberlegung blieb somit­ ten Graf Andrásfy einstimmig unter: „Hierauf gaben die beiden Stadtrepräsentanten Tr. Ran­­did­ und Dr. 3. Giacich der allgemeinen Begeisterung in Ihmwung, vollen Reden Anspruch und wurde auf Antrag des Veiteren bei Beschluß gefaßt, eine­ Dankadresse an Se. Majestät zu richten. Desgleichen wurde der Vorschlag des Königlichen Kommissärs be­­züglich einer Dankadresse an Se. Grjellen, den­ Ministerpräsiden­­angenommen, Wahl: und Schließlich die Wahl des Zentral:Ausscuses für die PL? und die Abtheilung­ der Stadt in 4 Bezirke geführt.­­ Nach Schluß der Sibung prangte bereit die ganze Stadt im Schmuce der nationalen Fahnen und die städtische Mufikbande 309 über den­ Kor­o Coviva 3 Luft machte, vor die Wohnung mijjärs, woselbst zuerst die Vollshymme angestimmt­­ wurde und sich die Begeisterung des­ MWählersKomite Volkes Hierauf durchzog liberale Barter Hell, wie ich Ihnen bereits mitgetheilt, genieur Rapid Atos als ihren Kandidaten auf und Abend ein großartiges­ Plakate hatte ergehen lassen. Abends war mun der die ganze sehr geräumige Vermenyplag Landgemeinden. Blafje , Cofala, Drehovo geschmückte Nednertribüne, auf welcher sich der Wähler­­ausshuk der Partei Matkovich versammelt hatte. Der greise Altersmann der Yiumaner Bürgerschaft , wel­­cher vorsichtig und weile seine Mitbürger durch die mannigfachsten politischen Stürme führte und dabei den verfassungstreuen Geist des Volkes mad, erhielt a Éljen Ravi" beantwortet, auf fallsiturm hervor und­­ murde in in Anspradhe , in der des Königlichen stürmischen die Mufti unter den Klängen des Szózat und Dest-Marsches alle Straßen der Stadt, welche mit einbrechender Dunkelheit glänzend beleuchtet wurde. ‚Seit ‚gestern ist man die Bewegung bezüglich der Wahl des Deputitten im vollsten­ Gange und die Physiognomie unserer sonst verhältnißmäßig ruhigen Laienstadt ist kaum zu erkennen. Wahl-Meeting am Wermeny-Plag ab, zu welchem schon Bermittags das unter dem Präsidium Malkovich’s fonstituirte Einladung mittelst­ei­g belebt und Nies drängte sich um die mit den Fahnen ver­städtischen Genossenschaften und dur) 19 Jahre mitten , eröffnete die Versammlung m­it einer Furzen und ihre temebrösen Pläne gemürzte mit tausendstimmigen Tribüne die Mode, den immer lebhafteren Beifallsbezeugungen das . Hierauf hielt noch Walluschnigg eine kurze aber schneidende und vielseitig mit gelungenen Sarrasmen „Unser Brogramm v­erfünden auf die der Rom: und Die den Sn: hielt gestern welcher er zur Einheit aufforderte, und die Wahl des Deputirten Radid warm befürwortete. Seine Aufforderung wurde, Tebenägroße Brustbild des Kandidaten aufgestellt und eine große Doppelfahne bald aus der ungarischen Neidsz­ hals aus den Fiumaner Stadt­­farben (gelb, blau, Kirschroth) zusammengefaßt, mit der Ins­rift: „Evviva Radici deputato al Parlamento Ungarico” entfaltet. Hierauf hielt Sparbelli eine längere Rede , in welcher er die Hauptgründe ent­wickelte, welche für die Wahl des vorgeschla­­genen Kandidaten sprechen ; melde an um für sich sehr gelungen, der­ den meisterhaften Vortrag Sparbell’’S einen um­so tieferen Cindrud erzielte, rief einen nicht endenden Bei­­lausenden von Gremplaren vertheilt. Gegenpartei Unsprache, welche oft von Versammlung unterbrochen wurde ; am gelungensten war­ wohl jener Bajjus, als er sagte, wir offen unter Gottes .. und Selbstbeitene: „. . und enthuft aft sich Kijen’s durche gebrucher schönem Simmel, hier sind die Farben unserer Fahne, hier unser Kandidat für den Deputirtensis im Neidsparlamente. Un­­se Führer ist Matlovich , um den wir uns seit 19 Jahren Gaaren ; an seiner Seite burf­hritten wir die Pforten der Kerker, um endlich mit Gottes Hilfe auf diese Tribüne zu gelan­­gen, von der wir frei und frohen Muthes im Namen des Bat­terlandes, im Samen der Freiheit sprechen. Wir haben eine Gegenpartei , aber wir kennen weder ihre Führer, noc ihren Kandidaten , noch die Farben ihrer Fahne, welche dem Regen­­bogen gleichen müßte, wenn sie der wahre Spiegel der Gesinnung sein sol, zu welcher unsere Gegner Ihhwören ; denn seit 19 Jahren haben sie so viele Fahnen aufgehikt, dab sämmt­­liche Hauptfarben nit mehr hinreihen, um ihren Stand­­punkt zu bezeichnen.” MBallusdnigg wurde, so zu­ sagen, vom Beifalle, errüdt und der Zug begab sich sodann unter fortwährenden , alfen Rabid“ vor dessen Wohnung, um auf feinem Balfone die Sahne, b­elche Morgen wird ihn als Kandidaten bezeichnet , aufzupflanzen. | Redhch sein Programm: veröffentlichen. tn H Wien, : mathlande Altenburg 2. Juni. Der König v. Hannover­­ bat seiner Gemahlin gestattet, die M­arienburg zu verlassen. Die Königin wird sich zunächst auf einen Landeis in ihrem Heim und fpäter nad) Sreking kommen, ganze königliche Familie in einigen Monat England­ begeben wird. — Das englissche Kabinet hat von wo nan gleichfalls bereits zu­ Gunsten des­ französiscen­ Gewanlens, auf: eranfta­l Kandia eine Enquete zu­ veranstalten., ausgespro­cher Vorausfegung, jung ‚gewahrt bleibe Seite zu stellen. , auf in solcher Form, eingehen­ hen, aber unter daß der Pforte die Initiative der Ausführ fo­ awar., daß dieselbei vier Mächte einlade, ihrer_ nach Randia zu entsendenden. Kommission Bevollmächtigte wohl auf den Gedanken, 1 fid die begeben Die: Pforte wird 6 Verantwortung. übe­r FF Wien, 2. Juni. 63 f&eint vielfach aufgefallen zu­ sein , daß schon seit längerer Zeit: kein Mitglied der faiserlichen­amilie mehr in Miramar, ver Kaiserin.C­ harlotte yerlön­ ich näher getreten ist. Man mürde inter entichieven Unrecht thun , wenn man dieses Fernhalten als Gleichgiltigkeit für das Geshhch der erlaubten Fran: deuten“m wollte. Dr’ Sledist mit uns umsc­hränkter Bolmacht vom Kater Maximilian zu­ ihrer Ber­handlung­ versehen und die Kaiserliche Familie hat fi demnach jeder, auch der ‚geringsten Beeinflussung:. seiner Ärztlichen Thätige des Ak;­bie es ER Ki ri­en­ns hier enthalten zu müssen geglaubt. " füge übrigens aus sicherster­ Quelle hinzu, daß "der Zustand ‘der Bahn’ Rankeit ein dichaus unveränderter geblieben ist und sichn allerdings nit zum Schlim­­meren, aber an in seiner Meile zum Belseren, gewendet hat. In Bezug auf eine Belebung der ehemaligen Bundes­­festung Rastatt durch preußische Truppen hat zwischen Paris und Berlin allerdings seine eigentliche Verhandlung, w­ohl aber, wie man hier­­ zu­ willen glaubt, nach vorausgegangenen vertraulichen" Pourparlers, ein Austausch von Erklärungen stattgefunden, melde;; des wesentlichen Inhalts, da; Preußen sich prinzipiell unbedingt, baz Recht wahren müsse, im Unnverständniß mit dem Territorial,­beren von Rastatt eine Bejagung im vie. Festung legen zu dür­­fen, daß aber, zunächst von­ der‘ faktischen Ausübung Dieses­ Rep­­tes seine Rede sei, die Angelegenheit zum vorläufigen Abschluss­­gebracht an Strankreich, hat, wird hinzugefügt, dem « Theil die aber acceptirt: » Berlin, 31. Mai. Das Abgeordneten­haus get heute in zweiter Zeiung: die Bundesvrfassung in­ namentlicher Abstimmung mit 227 gegen 93 Stimmen angenom­­­men, der Minorität befanden sich die Polen, fast fammtlich« " katholische Abgeordnete aus­ Westphalen und der Rheinprovinz, sowie die Trümmer, der Fortschrittspartei, die eigentlichen Demok­ fraten. Diese stimmten an ausnahmslos für die wiederholt ein­­­gebrachten Revolutionen der Herren Walden, Birdow, v. Hover­­ried und Genossen, melde eine Verwerfung der "Berfaffung berz­langten , verbunden mit der glsichzeitigen Aufforderung an die’ Regierung,­­ eine neue, das preußische­ Verfassungsrecht sicherstel­­­lende Vorlage zu entwerfen. Die Opposition betonte von Neuem, die Nothwendigkeit einer gleichzeitigen Revision der Verfassung.­­er­ Erklärung nicht widersproche, den zweiten an damit das Land­ wisse, was es eigentlich verliere und damit vom Bolte noch schwereres Unheil abgewendet werde. Fralsch Fuge man biete Revision zu vermeiden, "weil dieselbe eine­ Zmeidsittel­"­mehrheit erfordere, eine solche aber sehr zweifelhaft sei. Es wurde­ hervorgehoben, daßs Preußen no einen Theil der Militärlasten der Heinen Staaten mittragen solle, daß man dem PVolfe in sei­­ner Armuth an Freiheiten und Mehr­mittel für die Annahme der Bundesverfassung bewust habe, nun­­ten noch mehr 'nehm­en wolle und dab Luxemburg, welches man im Reichstag noch, ala Schreda doch preisgegeben sei. Dazu komme noch die Lüdentheorie des Justizministers. Graf Bismarc toohnte den heutigen Bet­­­andlungen nicht­ bei. Er hatte sich gestern im ‚Gefolge des'rufz' faben Kaifers nach Potsdam „begeben , wo­ er n ten und bem set Gottsdatort hatte. 3 t­ Laufe" des Tages sowie heute wiederholte Unterredungen mit dem Craz:. Die Weiterreise nach Maris trat der Kaiser nicht Schon gestern Nachmittag 5 Uhr an. Die von der „Köln. Big." angezweifelte Nachricht , dass Frankreich hier wegen der Besichtigung der Rastatter Festungs­werke duch preußische Offiziere Aufklärung ver­langt habe, ist vollkommen authentisch. Preußen hat’auch inzior fen, wie ich höre, befriedigende Erklärungen gegeben. Aus dem nover 1­­­gen mehrere Verhaftete in die hiesige Hausvopter abgeb­e "­­' Hannover'shen find in dem jen Ta­­­ ert more... den, die bei der großen Verschwörung betheiligt sein sollett. Der D­berstaatsanwalt beim Kammergericht ist fest in voller Thattatett. " sondern erst bieten : . . .­­X. Y. Berlin, 1. Juni. In diplomatischen Kreisen legt man den Konferenzen in Potsdam zwiscchen den­­ beiden Etaten von Rußland und Preußen große Wichtigkeit bei. — Die Rede, welche in der Fortscrittspartei durch den Austritt den­ Nationalliberalen entstanden, ist durc­hen Eintritt jener Mitglieder des linken Zentrums, melde gegen die Reihsverfassung­­ simm:­­ten, wieder ausgeglichen worden. Die vereinigten Fraktionen hat­ten ein Zentralsomite in Berlin niedergeseht, das die "Leitung der Wahlangelegenheiten in die Hand zu nehmen hat. " Heute ist dem Veteran der parlamentarischen Demokratie, den uter­schiedenen Walden, von einer Deputation von 40 fortschritt­­lichen Mitgliedern des Abgeordnetenhauses eine Anpresse überreicht worden, die sämmtliche Unterschriften der Linien trägt und worin es heißt : „Verehrter Freund und Kollege ! Die preus­­sische Verfassung, an deren Begründung Sie einen so entschetz denden Antheil genommen haben und an wer und Feind gewohnt waren, Ihren Namen zu kurzer­­ Beit in ihren wichtigsten Grundlagen Zbeil außer Geltung sein. Bis jest haben Breide gestanven, ungebeugt in der Stärfe gen. Gestatten Sie uns, Ihren Kampfgenoss­niß ablegen von der tiefen Verehrung und schüttert und an: daher Freund üpfen, wirdt im­­­­­­­­­­­­­e voran auf der '' . -

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