Pester Lloyd - Abendblatt, August 1867 (Jahrgang 14, nr. 174-198)

1867-08-02 / nr. 175

en Aben | Stellan, 2. Agnft. (Die eingelne inner fortet 4 te. 8 Tel. Degefchen des „„Defier Lloyd“. 2. August. Originaldepesche) Presse“ hofft in einem Reitartikel bezüg­­lich reaktionärer Gerüchte, daß. der Reichsrath, wie ungarische Reichstag auf dem Wege zwischen der Reaktion und dem Kabitalismus unbeirrt verharren werden, inmitten zerwühlter, politischer Elemente sind diese beiden Repräsentanten die einzigen Krystallisationspunkte für die­­ Wiederherstellung des neuen der unseren Staatmännern gegentritt und 2. August. Galizier 219.50. Träger mit einem Friedensprogramme ent­­fich darauf beschränkt,­ die dem gesam­mten Welttheile gefährliche russische preußische Solidarität zu Lösen. 10 Uhr. (RB) Borberfe. Kre­ditaktien 181.70, Staatebahn 231.40, 1840er Rufe 86.40, 1864er Rufe 77.60 , Rayolkonzv'or Berlin­, 1. August. (RB) Böhm.” Westbahn 5814, Baltzier 86%, Staatsbahn , Silberanlehen 60, Krestisttien 71, Wien 79%. Matt, während der Börse feiter. „Frankfurt, Amerikaner 7642, Oesterreichische , Staatsbahn 165.50, 214, 10.15 , 121 °, fünfperzentige Metalliques 45 °/,, Nationalanlehen 5314, Kredit:­lofe 6114, 1860er Lofe 68 , 1864er Lofe 404, 1854er steuerfreie, freiwillige Anlehen 97, 1. August. (8.B.) Wechsel pr. Wien 927/s, Lofe fest. Kreditaktien 671, , 1860er Lofe —, 1864er Lofe 71, Englische 1859er M­etalliques 591, Neues Sil­­beranlehen —, 5 ° 4 Rationalanlehen 51 °, Metalliques alte 4312, ns Eistee Anlehen 464. Schluß sehr Abendpbörse. Kie­vitartien 167%, Amerikaner 76%, 1860er Lore 68 °/s 1864er Lore 711/,, neues steuerfreies Anlehen 46%, Nationalanlehen. —, Staatsbahn 215. Günstig. = , Hon" theilt an der Spite seiner heutigen Nummer mit, daß Ludwig Koffuth gestern, am 1. August, im Maitner Bezirke des Pester Komitates der Al­lamation und mit großer Begeisterung zum „Reichstansrepräsentanten gewählt wurde. Eine auf den Wahlakt bezügliche Mittheilung der „ Bester Sorr.“ berichtet, daß bloß der fünfte Theil der Wähler an der Wahl theilgenommen, und daß­ die Wähler an Kossuth einen Brief gerichtet, worin sie ihn auffordern, daß er die Wacht an­­nehmen möge. Motiz Petczel wurde,wie ein Telegramm der»M. Ujsäg«meldet,gesst e min Zala-Egerßeg einstimmig zum Reichs- Hausabgeordneten gewählt. Das Amtsblatt publizist die folgende Er­ennungen: Auf Antrag s eines ungarischen Justizministers entbebe" Die Die Wien, „Neue Freie , Breffe" glaubt an fruchtbare gedeihliche Folgen Salzburger Besprechungen, wenn 164%, Wien, der Kaiser Bantaltien Frankfurt, 1. August. (R.:B) 652 , , bei dem­ österreichischen Staatswesens, der Franzosen Angesehen —, Kreditak­ien NOT OTOKO TOT TKOTETTOSZTOTYK TOT Herzog v.’ Orammtont auch Freiherr dr. Beust mit einigen Beam­­ten seiner Kanzlei in Salzburg anwesend sein. Noch nicht ges­wiß ist das Eintreffen des Fürsten Metternich und des Marquis de Monitier. T­TI Wien, 1. August. Nach amtlichen Er­­hebungen sind seit dem Jänner b. 3. 27.000 Pferde für preus­sische Rechnung in Oesterreich und vor allen Dingen in Un­­gar angetauft und über die nördliche Grenze nach Breuken ae Ach gebe die einfache Thatsache, ohne irgend etwas hinzu­­zufügen. Die Führung der­ Verhandlungen mit“ den Aus­­­gleichs­deputatione­n wird, da für die verhältnismäßig freze Abwesenheit des Herrn v. Beust ein stellvertretender Reichskanzler nicht­ ernannt ist,, nach der ‚ohnehin wesentlich finanziellen Natur jener Verhandlungen, fast selbstverständlich dem Reichsfinanzminister Hrn. v. Bede zufallen. Seitens der Regierung wird den einzelnen Mitgliedern der Deputationen zur angelegentlichen Pflicht gemacht werden , über das Merito­­tische der Verhandlungen die strengste Diskretion zu beobachten. Ich Johann Kopcil ko Von seinertelle als c­msstmkosaluw Direktor in Gnaden,und er nenne ichhie mit den Rächstng­­abgesordneten KaerRsithzum causa,1·11111kegaliun1—Direktor und Abkwph­lketthunge­r-Krone mit dem Rang und Gehalt eines Ministerialmtheå Gegeben in Schönbrunn,amZ7.Juli 1867. Franz»Joseph­—Balthasar Horreith,könikfl.ungat. Jusktzmmksten «Es Szygßxsrv­ 29.Juki.Gestern kam General Moritz Berczel in einem förmlichen Triumphzuge­biet an. Die Einwohner von M 6548 an der Szepfärd:Tolnaer Landstraße hatten ihm zu Ehren­­ Triumphbogen errichtet, und begleiteten ihn zu Pferde bis zum hiesigen Mauthhause. Hier wurde Herr b. Berczel trop. der ungünstigen Witterung von einem sehr zahl­­reichen Bublikum erwartet und begrüßt. . 21 Böllershüfle wur­­den zu Ehren­ seiner Ankunft abgebrannt, und im festlichen Zuge wurde er in die Stadt begleitet. Ein­ aus ungefähr 200 Mann bestehendes Banderium mit vielen Fahnen­­ eröffnete den Zug; dem Banderium folgte der freudig begrüßte Gast in sei­­nem Wagen, begleitet von Honnedy zu Pferde und einer Reihe von Privatfuhrwerken ;­ diesen schlossen s­ich drei Musikbanden mit klingendem Spiele und eine unabsehbare Menschenmenge an. Beim Stadthause angelangt , wurde Herr v. Berczel vom hiesigen Probst und Stadtpfarrer bewillkommt, und nachstem er für den herzlichen Empfang figzlich gerührt gedankt hatte, wurde er zu seinem Bruder, in dessen Wohnung er übernachtete, be­gleitet.­­ Abends wurde ihm eine Sadelferenade dargebracht, bei welcher der Menschenandrang so groß war, dab­ei ihrem Kor­respondenten unmögli Rede des gefeierten Batrioten zu vernehmen. Bei dieser Gele­genheit‘ wurde ein Gedicht vertheilt, welches den P­atrioten zu dessen Wiederkehr in warmen Worten begrüßt, und(zugleichh vantbar des ‚Königs gedenkt, „der auf die Wunde der Honbeds Ballam aeträufelt und den Witwen und Waisen verselben ein besseres­ Solidjal ‚bereitet , der den alorreichen Namen Honved noch mehr erhob." Schließlic verdient ermahnt zu werden, Daß Here v.­ Perczet­ bei der Einfahrt in die Stadt einen alten Bauer als seinen­ ehemaligen treuen Diener nach Ordonnanz­ vom Jahre 1848 ernannte. Er nahm ihn in seinem Wagen auf und büßte ihn da vor der versammelten­ Menge, die­ bei diesem Anblick in enthusiastisches Elfenrufen 'ausbrach. war, in die Nähe zu gelangen und die , H Bösen, 1. August...Der Kaiser und höhhst wahr­­scheinlich auch die Kaiserin der. F­ranzos­en, werden am 7. in­ der Nacht oder am 8. Früh in Salzburg eintreffen zu einem „Kondolenzbesuch” bei­ Sr. Majestät und in der dortigen sogenannten Residenz. Wohnung nehmen. Falle auch die Kaise­­rin Eugenie­ «eintrifft, so­ begibt sich die hohe Frau sofort zum Besuche der Kaiserin Elisabeth nach. IT hL- Der Auf­enthalt in Salzburg wird drei Tage schwerlich­ übersteigert ; an jedem derselben geben die Wiener Hofschauspieler ein veuticher­ Originalftüid im Salzburger Stattheater. Die erste Vorstellung­­wird des gegenwärtigen Generalintendanten, "Freiherrn v. Münch, Dichtung „MWildfenes“ sein.. ‚Selbstverständlich wird außer­­dem politische Nundfehau , 2. August. Die französische Regierung verräth fast zuviel Eifer in ihren­ Friedensbetheuernis­sen. Heute ist er der „Constitutionnel“, der eine Friedenstaube in Gestalt eit­es Artikel in die Welt sendet. — Raul Limayrac bewegt, daß Frankreich in die Differenz zwischen Preußen und Dänemark sich nicht diplomatisch eingemischt habe, und die Anstruktionen, welche seinem Vertreter in Berlin übersendet wurden, den Gewanten einer Ingeren, in die zwischen Berlin und Kopenhagen schwebenden Unterhandlung­sen ausschliffen. Der „Moniteur” hat Die Sachlage dar, s eine Erklärung, daß dem Berliner Kabinett bezüglich Schleswigs eine Not erweder übergeben wo vorgelesen worden ist, richtig gestellt. Er hat nicht gesagt, daß die französische Regierung ihrem­ Ges­chäftsträger in Berlin mit Depetchen geschrieben habe. “ever weiß, daß alle Regierungen beinahe täglich an ihre diplomatischen Agenten Depeichen richten, welche Anleitungen und Aufschlüsse über verschiedene ihmwebende Fragen enthalten. Oft besprechen oder theilen diese Agenten vertraulich diese Aktenstüce mit. Das sind dann Courtoisteafte, welche keinerlei offiziellen Charakter haben und in Nichts die Beziehungen zwischen den Staaten berüh­­ren. So sehr eine Note ernst gewesen wäre, so wenig ist die Exi­­stenz einer oder mehrerer Depeschen an den französischen Agenten in Berlin geeignet, die öffentliche Meinung besorglic zu magen. Worüber legtere sich im Gegentheil beunruhigen, und was selbst die preußische Regierung befremden könnte, wäre, die französische Regierung über wichtige Fragen ihre Einbrüche verschweigen, sich selbst in ein Stillschweigen von schlechter Vorbedeutung hüllen zu sehen, und so einer jener Situationen zu schaffen, welche sel­­ten entstehen, aber stets einen Zustand des Argwohnes erzeugen. Derart sind die Beziehungen der beiden Kabinete nicht. Der „Sonstitutionnel” schließt seinen Artiel, indem er von den­ ver­schiedenen­­ zahlreichen Interessen spricht, melde sie auf­ beiden Seiten des Rh­ins daran knüpfen, der öffentlichen­ Meinung eine andere Richtung zu geben. Die wahrhaft unglaubliche Beg­­riffenheit, mit welcher man sich darauf verlegt hat, die Wahrheit zu fälschen, rechtfertigt die Beharrlichkeit, welche die französische Regierung daran fest, dieselbe richtig zu stellen. Schon des bloßen Gegenfakes. egert mag es gestattet sein, einer Stimme zu erwähnen, die man unmöglich im Ber­ date friegerischer Tendenzen haben kann. Herr Schulpe: Deliísich hat in die Friedensliga: in­­ Baris- ein Memorandum gerichtet, in welchem er die­ Gründe darlegt, die es ihm und, seinen Freunden unmöglich machen,‘ der Frie­­denzliga ‚beizutreten., Mir entnehmen 'diesem Memorandum Folgendes : Darüber tötet sich bei uns sein Mensch, und die Mit­­theilungen, zuverlässiger Freunde stimmen darin überein, daß wir dem Angriffe Frankreichs in naher Zeit lausgefest sind, weil der französische Cäsarismus in der Einigung unseres Vaterlandes eine Einbuße an dem von ihm prätendirten und dem französisc­hen Bolte als nationale Bestimmung gepredigten europäischen P­restige erblicht. Wir Sollen uns nur­­ mit seiner Erlaubniß son­­stituwiren und, gleich, den Italienern, einen Preis dafür zahlen, heilen, Snuberung die bisherigen Ereignisse höchsstens vertagt ha­­ben. Wir innen die Rüstungen,, die mit so großer Energie­ be­­trieben werden, sehr gut; wir sehen , wie die Französische Breije ale möglichen Fragen aufsucht, welche je nach Umständen der französischen Regierung­­ als Handhaben dienen können, um die gewünschten Verwiclungen­ herbeizuführen. Nun sind wir Deut­­sche das friedlichjste aller Kulturvölker , das auch jüngst nur in schweren inneren Wirren, nicht gegen das Ausland, zur Waffen­­entscheidung gedrängt wurde. Dne entfegliche Geschichte Jahr­­hunderte­langer Zerrissenheit, Ohnmacht und Schmach liegt mah­­nend vor unseren Bliden. Seit den furchtbaren Religionskäm­­pfen des sechszehnten und siebenzehnten Jahrhunderts bis zu den blutigen Feldzügen des ersten Kaiserreiches sind fast alle großen europäischen Kriege im unseren Grenzen und auf unsere Kosten ausgefochten worden und haben unser Vaterland zur Minh­e ge­macht. Ein Grad Landes nach dem anderen hat man vom deutschen Reichskörper gerissen . Deutschland war das allgemeine Entschädigungs-Objekt, der Kriegführenden Theile, aus dem man die Abfindungen des Giegers wie der Besiegten bestimmte. Dies folt und muß ein Ende haben für alle Zeit!.­Wie sehr wir auch in der Gestaltung unserer inneren Zustände duch den Krieg­ ge­hemmt werden, wie sehr gerade die demokratische Partei in ihrem Kampfe um die volle Freiheit und das gleiche Recht für Alle, in ihren Strebungen für­ die­ Prinzipien humaner bürgerlicher und wirtsschaftlicher Entwickklung dadurch zurkefgedrängt wird: dem Auslande gegenüber , das frivoler Weise in unsere innere Ge­­staltung einzugreifen versucht und damit unsere Staatliche Gristen­ bedroht . Stehen wir Alle wie ein Mann , solche Anmakung, zu­­rückumweifen. Eine politische Partei, die­ auch nur den Schein auf sichh Tüde, hier zu räumen und sich­ zu bedenten , wäre, ver­­loren für immer, das Nrwmyort ‚si: duli, wird geschrieben:: Die einigermaßen räthselhafte Angelegenheit der Ferneh­­mung Santa Ann­as in Veracruz dur den amerikanischen Marineoffizier Kommandeur Noe, erhält einen Bericht Geward’s einiges Licht. Jung erschien Santa Anna am Bord der „Virginia, in Beraz­cruz und verhinderte, unter dem­ Vorgaben, er ‚komme, begüns­­tigt und auf Veranlassung der Unionsregierung, die Niedergabe der Stadt an die Liberalen. Aus den von dem amerikanischen Minister veröffentlichten Briefen geht weiter hervor, daß die „Virginia“ der Vorläufer einer bewaffneten Expedition war, die nur durch Zufall nicht gleichzeitig mit ihr­ eintraf. Ferner sei Santa Anna in­ gewaltsamer Weise auf der „Virginia“ von den Merikanern ergriffen worden, sondern bei Sifab ans Land gegangen und Dort vonjelden in die Hände gefallen. Der Banis­tan der „Virginia“ habe gegen seine Ausschiffung protestirt, weil­ er Befehl habe (um Kommandeur Hoe), ihn nach den Vereinigten Staaten zu­­ haffen. Wunderbar genug nimmt sie gegenüber dieser Behauptung ein formeller Protest auf, der von dem Kapitän und mehreren Offizieren und Passagieren „Virginia“ unterzeichnet, die gewaltsame Arretivung, an und die Verlegung der amerikanischen Flagge beschreibt. Aus Mexiko heißt er, Lopez, der Verräther Ques vetaros, sei doch Meuchelmord umgekommen und feines Blut­­sohnes beraubt worden. Der Korrespondent der „Newyn of Tie­mes" aus Philadelphia spricht von Imperialisten, die dort bes­chäftigt sind, eine Expedition gegen Juarez zusammenzubringen. 10 Regimenter sollen in New­ D Orleans, 20 in Newport, 5 im Philadelphia 2. auf die Beine gebracht werden. Eine reine Abs­cheilung, die sich „Marimilian’s Rächer“ nennt, ist von News Orleans aus bereits via Havannah nach Merito abgegangen. Viele ehemalige fonföderirte Offiziere, unter Anderen General off. Thompson, sollen sich dem Unternehmen angeschlossen haben. * [Die Ermordung der Elisabeth Kolb.] Beim Wiener Kriminalgericht hat gestern die Schlußverhandlung in Angelegenheit dieser Ermordung stattgefunden, die bei der Flucht würdigten­, welche in diesem Falle in ihrer ganzen nacten Häpt­lichkeit hervortrat, in Wien ungeheure Sensation erregte.­­ Der Fall ist folgender : Es war am Pfingstmontag, den 11. Juni, in vorgerückter Nachmittagsstunde, als mit Blrgesfchnelle ein unheimliches Gericht die gesammte Referenzbevölkerung in Aufs­­egung verfeßte. In einer der lebhaftesten Strafen des sechsten Bezirks war, ein gräßlier, Raubmord verübt worden. Den Schauplan des Vorfalls bildete die ebenerdige Wohnung des Appreteurs Lorenz Wimmer. Am Pfingstmontag war­ Herr Wimmer über Land gegangen und ließ seine Frau, seine 19 jährige Stieftochter Elise Kolb und das Dienstmädgen in der Wohnung zurück. Lettere erhielt die­ Erlaubnis, den Nachmit­­tag außer Hause zuzubringen, und auch Frau Wimmer entfernte ih etwas nach 3 Uhr, um dem nachmittägigen Gottesdienste in der Gumpendorfer Pfarrkirche anzumahnen. Als sie um halb 5 Uhr zurückkehrte, war die Gewölbthüre sowohl, als die in den Hof mündende Wohnungsthüre versperrt und ungeachtet des heftigsten Klopfens und NRufens erfolgte seine Antwort. Eine unheimliche Angst übersam die Frau und ja umso mehr, als Shire Kolb noch um 4 Uhr von Leuten aus der Nachbarschaft am Senster bemerkt worden war. Man wollte schon die Thüre gewaltsam erbrechen, als der siebenjährige Bruder des Mädd­­ens, August, ein flinger Anabe, behende durch eines der eben« endigen geníter, einstieg und auf den, ersten Blic­k ein entgeblis­hes Bild vor sich sah. Man fdicte unverzüglich nach der Sicherheitsbehörde und­ es wurde sodann in Gegenwart eines f. t. Polizeifommifläts die Mahnung eröffnet.­­ In dem­­ zunächst an den Verlaufgraden stoßenden Zimmer waren von den Schräns­­en die Schlöifer abgeschlagen worden. Die in den beiden Rür­sten im Heineren­ Zimmer befindlichen Gffeften lagen bunt vers­­engt und durcheinandergeworfen theilweise auf dem mit Blut gefärbten Bitiih. Am zweiten Zimmer fand man die­ Leiche des unglücklichen Mädchens gräßlic verstümmelt. In den Hals der Ermordeter waren drei Meilenschnitte geführt worden. Die Unglückliche mußte offenbar starten Widerstand geleitet haben ; ihr Anzug war zerrissen und neben­ ihr­ lag­ ein abgerissener Kochlad von dunklem Kattun, worin sich ein weißleinened Tas­­chentuch befand. Ebenso konnte man aus den Blutspuren abs nehmen, daß sie wahrscheinlich im ersten Zimmer ermordet und dann erst in das zweite Zimmer geschleift­ worden­ war. Dort lag an eine Holzbade, welche sich gewöhnlich in der Rüde be­­fand, auf einem Schubladkasten, aus welchem Geld geraubt worden war.» Der Kasten zeigte blutige Fingerabdrücke, ein Bei­weis, daß der Raub erst nach verübtem Morde geschehen ist. In einem in der Küche stehenden Wasserkübel hatten sich die Thäter die­ blutbefleckten Hände gewaschen. . Eine fieberhafte Aufregung hatte sich in Folge dieses präßligen Ereignisses der Wiener Bevölkerung bemäctigt und der allgemeine Wunsch , den frechen Mörder bald in den Hans den der Gerechtigkeit zu sehen, sollte rasch befriedigt werden. Am 15. Juni Nachmittagő um 574 Uhr wurde nach amtlicher Meldung der im fechsten Bezirke, Miebgasse, wohnhafte Schuh­­machergeselle Adalbert Troll, 26 Jahre alt, katholisch, ledig , aus Buches in Böhmen gebürtig , als Thäter des an Elisabeth­­ Kolb verübten Raubmordes verhaftet. Bei demselben wurde beinahe die ganze geraubte Baurschaft und darunter einige mit Blut befleckte Staatsnoten gefunden. Seine Geliebte, R­az­thbarina Peterfilla, Dienstmagd bei dem Weber­meister Slavit und in demselben Hause wohnhaft , in welchem­ der Mord verübt worden war, wurde als muthmaßliche Theil­­nehmerin am Morde­ gleichfalls an das Landesgericht eingelief­sert. Diese Magd hatte dadurch Verdacht erregt , daß sie seit dem Mord­ etwas unmohl war und nach der Wahrnehmung ihrer Dienstfrau alle Epluft_ verloren hatte. Auch­ pflegte sie seit­­her alle Einkäufe für die Hauswirthschaft mit 5. und 10:Guls dennoten zu bezahlen. Durch die Aussagen der Heinen Geschwir­ster der Ermordeten erhielt der Verdacht eine bestimmtere, nie gleich ernstere Richtung.­­ Lestere hatten nämlich erzählt, daß sie beide an ‚jenem Nachmittage bei der „Lisi” im Arbeitszimmer “auf dem Koffer gefessen seien. Da sei die Köchin der Nachbarin Slavit — nämlich Katharina Peterfilta­­— hhereingenommen und habe sie aufgefordert, mit ihr auf den Boden zu gehen, da sie sich allein fürchte. Sie gingen mit, die Kathi aber­ entfernte sich, indem sie versprach, gleich wieder zu kommen. Nach ziemlich langer­ Zeit erschien sie wirklich , führte­n die Kinder hinab und allerdings­ ein­ verdächtigendes Kriterium , welches noch wurd.­­­alte legte nämlich nach dem verübten Morde eine eigen­hün piychologifhe Diomente an Stärke gewann. Katharina ri entfernte ih nach einer Weile mit ihrem Geliebten. Hierin lag: jegt Nachräglich, dur Nad Senan’a Saft 4 meat

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