Pester Lloyd, September 1867 (Jahrgang 14, nr. 205-229)

1867-09-26 / nr. 226

Die Internirung Garibaldi's. Belt, 25. September. Garibaldi’s Nömerzug hat ein unblutiges, aber auch pro­­saisches Ende gefunden. Gest Arpromonte hat das Ott dem Helden von Caprera den Rüden gelehrt. Ja, die Wunden, die er damals einer italienischen Flinte zu danken hatte und­ deren Heilung die ganze Kunst des Dr. Nelaton in Anspruch nahm, sind noch immer der friedlichen Internirung vorzuziehen, welche diesmal die Expedition zu einem frühzeitigen Abschluffe brach­ten. Im Jahre 1862 verfagte das Schicsal Caribaldi den Lorberfranz, aber es gab ihm als Extag die Märtyrersrone ; diesmal trifft ihm das gemeine Los aller Sterblichen, welche mit den Geiegen in Konflikt gerathen. . Wie aumelig nimmt sie überhaupt die ganze Expedition auf , welche, diesmal den Vatikan bedrohte, im Vergleiche mit derjenigen, welche vor fünf Jahren die Halbinsel in „Aufregung“ verlegte! Am 19. Juni 1862 trat Garibaldi seine Nundreise durch Sizilien an, über­­all­ in feueriger Nehe zur Befreiung Roms auffordernd. In ganz Italien begannen die heimlichen Werbungen für den Drei- Schanvenzug.­­ Am 29. Juli verlor Garibaldi Palermo, um feine Schanren zu organisiren. Die römische Emigration erlich einen Aufruf an die Römer , in welchem gesagt wurde : „Er­­duldet als Märtyrer die Kartätschenfalven der Franzosen, wenn diese euch anzugreifen wagen sollten, aber stürzt euch auf die päpstlichen Söolinge mit der Furie, welche die Schmach und die Schmerzen dreizehn langer wüsterer Jahre in euren Herzen erwecen." Am 1. August musterte Garibaldi seine Schan­­zen und erläßt eine Proffamation an Kieselben. Die Re­­gierung führt den Ernst der Lage. Der König selbst unter­zeichnet eine Proffamation, in welcher er vor der Rebel­­ion und dem Bürgerkriege warnt. Am 7. August be­­ginnt Garibaldi seinen Marsch von Ficuzza aus gegen Mief­­fine. Alle bedeutenden­­ italienischen Generale gehen nach Neapel und Sizilien ab. Am 19. rädt Garibaldi an der Seite seiner Schanzen in Catania ein. Der Belagerungszu­­stand wird über Sizilien und Neapel verhängt. Der 21. Au­gust bringt Die Befragung des italienischen Parlaments. Am 24. August bewirkt Garibaldi die Ueberfahrt seiner Schanzen nach dem Festlande. Am 26. erfolgt der erste Zusammenstoß zwischen Garibaldischen Freiwilligen und Regierungstruppen. Garibaldi zieht sich in die Berge zurück und am 29. findet das Gefecht bei Aspromonte statt. Diese wenigen Züge werden genügen, um das Bild einer Periode wieder aufzufrischen , die dem Gedächtnisse der Mitwelt noch nicht ents­chwunden­­­. An fieberhafter Aufregung blieb­ Europa damals nach Italien. Eine furchtbare Krise fehlen der Halbinsel zu nahen. Dan war in der Erwartung der größten Ereignisse. Unbeschreiblich ist der Eindruck, den die Nachricht von der Verwundung und Gefangennahme Garibaldi’g machte. Charakteristisch genug war es, daß ein Theil des Publikums nicht an die Wahrheit der Nachricht glauben wollte. Wie wenig romantisch verlief dagegen die diesmalige Expedition! Die Vorbereitungen erfreuten sich nur der getheilten Aufmerksamkeit Europa’s. Die Inszenirung bot viele Aehnlichkeit mit jenen Reformmeetings, welche in Hode­­park abgehalten werden sollten. Der Zug der Reformvereine rückt programmmäßig an; die Konstabler verbieten den Eintritt im Namen des Gejetes. Die Führer konstativen den Fall und verklagen die Polizei bei den Gerichten. Garibaldi wollte nach Rom gehen, wie die Reformer nach Hhbe warf. Die italienischen Truppen waren die Konstabler, welche die Grenzen des päpstli­­chen Gebietes schütten. Es wird kaum zu bestreiten sein, das­s­attazzi den Gelegen gemäß gehandelt hat. Die Septemberkonvention besteht nun einmal zu Recht und die Regierung darf seine Verlegung derselben zugeben. Heute, wie im Jahre 1862, gilt auch das Wort des General Eugin: „Die Regierung kann nicht auf ihren Beruf verzichten und sein Name, wie theuer er auch dem Baterlande sei, darf sich die Borrechte des von der Nation gewählten Königs Viktor Emanuel ammagen." 7 Tausend Gründe sprechen für das Vorgehen Nattazzi’s und man muß es ihm noch danken, das er rechtzeitig genug einzugreifen wußte, um eine Katastrophe zu verhüten. Aber andererseits muß man sich wohl in Acht nehmen, um über Garibaldi allzuv rasch ein ver­dammendes Urtheil zu sprechen. Es ist vor Allem zu bemerken, und das ist der eigenthümlich edle Zug im Charakter Gari­­baldi’s, daß eg dem General nieder um Lorberfränze, doch wit Märtyrerkronen zu thun it. Selbst seine Feinde werden ihm nicht den Vorwurf der Nahmsucht und des Ohrgeizes machen. Seine Weberzeugungen sind die Triebfedern­ seiner Thaten und er fragt nicht nach dem Lohn, der für ihn abfällt. Es wäre ihm wahrscheinlich ein Leichtes gewesen , die Expedition viel glängender in Szene zu fegen, sie mit romantischem und heroischem Aufzuge zu versorgen. Aber nachdem er einsehen mußte, da er sein­ Ziel nicht erreichen werde, sog er es vor, unmtiges Blutvergießen zu verhüten. Auch vor Aspromonte war es ja die Absicht des Generals dem Kampfe mit italienischen Soldaten um jeden Preis auszutweichen, und er erhielt seine Wunde nur, indem er sich im ‚Momente des sich wider seinen Willen entspinnenden Gefechtes in die Reihen, seiner Freiwilligen stürzte, um sie von der Fortseßung des Kampfes abzuhalten. Garibaldi’s Absicht war, seine Nation zu Überzeugen , daß bei dem Gelöbnisse, das er für Rom gethan , nicht untreu geworden. Auch die italienische Negierung hat oft genug den Ausspruch w­iederholt, daß Rom die Hauptstadt Italiens sein müsse. Noch wenige Monate vor Apromonte erlielt Rattazzi ein Nunpfschreiben, in welchem es heißt: „Der König hat von der Nation wie von dem Parlamente das Mandat, den Sit der Regierung in die ewige Stadt zu verlegen, welcher allein der Titel gebührt, den sie sehten trägt ; der Titel der Hauptstadt Italiens. Diese Mandat erträgt seine" UBATy>­nung" Das hinderte freilich die italienische Regierung nicht, später die Septem­berkonvention abzuschließen. Garibaldi’s Gewissen ist weniger biegsam ; er dennt fortwährend an die Ausführung der Mission, die ihm für heilig gilt. Die Erklä­­rungen der Regierung konnten ihn daher nicht bewegen, seinem Unternehmen zu entsagen. Nur der Gewalt konnte er weichen, und er mußte es darauf ankommen lassen, daß die Negierung die Mafßregeln ergreife,, über welche der elektrische Draht be­­richtet hat. In ultramontanen Reifen wird man in lautes Triumph gefehre. Über den Ausgang des Garibaldi’schen Unternehmens ausbrechen. Man könnte jedoch die Rechnung ohne den Wirth machen. Im September 1862 sagte der Minister Durando in einer Zirkularnote : „Das Gefäß hat gesiegt ; allein das Rufungswort der ‚Freiwilligen war, man muß es zugeben, dies­­mal der Anspruch eines Bebirfniffes, welches sich Heute dring­­licher als je erweist. Die ganze Nation verlangt nach ihrer Hauptstadt:" Wer bürgt uns dafür, daß Italien heute nicht eine ähnliche Sprache führt ? Anzeichen sind genug vorhanden, daß Nattazzi von Napoleon Konzessionen bezüglich Noms ver­langt und auf eine Abänderung des Septembervertrages bringt. Vielleicht halten bald, unbeschadet der übrigen Nechte des Pap­­stes, italienische Truppen ihren Einzug in Rom. 99 Wien, 24. September. Ich habe meinen legten Mittheis­tungen über den Stand der Deputationsverhandlungen nichts hinzuzu­­fügen. 63 war bestimmt, daß heute die Schlupfiltung und Zeichnung des gemeinsamen Protokolles stattfinde und haben ein großer Theil der ungarischen Deputationsmitglieder in dieser Vorausfegung Vorbereitun­­gen zur Abreise für den heutigen Tag getroffen. Allein die endgültige Redaktion des ministeriellen Claborates, an welchem die beiden Mini­­ster­ heute in Bö3lam arbeiten, war bis heute Nachmittag noch nicht erledigt. Einer telegraphischen Nachricht zufolge, die aus Vöslau zur Mittagsstunde hier einlangte, wurde die Schlüpfigung der ungarischen Deputation, welche auf 2 Uhr anberaumt war, auf 6 Uhr Abends fest gefegt. 3 kann daher die gemeinsame Schlupfigung beider Deputatio­­nen erst morgen stattfinden. 94 fann nicht umhin, eines Umstandes zu erwähnen, der im Laufe der nächsten Zeit in seiner vollen Bedeutung für die Entwide­­lung und Regelung unseres Berfassungswesens hervortreten wird und muß. Man ist nämlich in den" Kreisen der Neichsrathsabgeordneten fest entschlossen, dem fett erzielten Ausgleichsmodus erst dann die reichgräb­liche Genehmigung zu geben, wenn die fest in Vorberathung sich befindenden Grundrechte die Sanktion der Krone erhalten haben werden. Hierüber bericbt in der Mitte der verschiedenen deutschen Sta­tionen die vollste Einhelligk­eit. Ich glaube, dies Ahnen heute schon avisiren zu sollen, damit es keine Mitdeutung er­­fahre, wenn es noch einige Zeit währen wird, bis das Ergebniß der Deputationsverhandlungen auf die Tagesordnung des Neichsrab­es ge­­bracht wird. : · Der finanzielle Ausgleich. Die allgemeine Annahme , daß die zur Antagnung des finanziellen Ausgleichs entsendeten Deputationen noch im Laufe dieser Woche ihr Merz zum A­bschluffe bringen werden , erhält in allen aus Wien einfangenden Berichten ihre Bestätigung. Wie verlautet , sind die von den beiden Subsomit6s vereinbar­­ten Punftationen in der Vollberathung der Deputationen ange­nommen worden , und da diese Punktationen nicht ohne Ein­­ug der betreffenden Regierungen zu Stande gekommen, ist lediglich noch die Zustimmung der beiden Legislativen zu er­warten, damit der Ausgleich zur vollendeten Thatsache werde. Die Vereinbarung bezüglich der gemeinsamen Lasten ist unseren Lesern bereits aus den wiederholten Mittheilungen unserer Kor­­respondenten bekannt , und theilen wir an dieser Stelle die be­­reits in die Oeffentlichkeit gelangten Bestimmungen bezüglich der Staatsschuld mit. Dieselben lauten : 8,1. Für das Jahr 1868 wird festgelegt, daß, vorbehaltlich all­­ser Serthumes in der Berechnung, von dem nach Abzug der Ensom­­mensteuer von den Zinsen der Staatsschult und der Gewinnstarm von Ottoanlehen veranschlagten Erfordernisse für die Staatsschuld von 145.339,017 fl. die im Reicherathe vertretenen Königreiche und Länder 109.237,312 fl. und die Länder der ungarischen Krone 36.101,705 fl. über­­nehmen. Die in diesem Gesammterfordernisse begriffenen Zahlungen in Silber von 62 370,387 fl. werden von den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern mit 46.877,801 fl. und von den Ländern der ungarischen Krone mit 15.492,586 fl. bestritten. $. 2. Zur definitiven Richtigstellung obiger Beträge wird eine ge­­mischte Kommission eingelöst, welche auf Grund der Nachmeidungen der bisherigen Kommission zur Kontrole der Staatsschuld den Stand der Schuld mit legtem Dezember 1867 erheben und sämmtliche Kreditsbl­her abschrieben wird. Sollte sich hierbei über die Ziffer der in dem Staats­­voranschlag für 1868 ENEM HESE Staatsschuld eine Modifikation erg­eben, so werden hiernach auch die beiderseitigen Beiträge auf gleiche 5 halb nach demselben Verhältnisse, in dem­­ sie ermitelt wurden, mo­­ffizist. §­ 7.Vom Jahre 1865 angefangen reisten die Länder der unga­­rischen Krone zur Besiehlung der Zinsen für die mit Ende Dezember 1867 verbliebene und in den Jahresvoranschlag für 1868 einbezogene Staats­­schuld einen dauernden, einer weiteren Rende­­rung nicht unterworfenen Jahresbeitrag von 2­9.1­0­0.0­00 fl., darunter in Elingen der Münze 12 Millionen Gulden. Sollte jedoch auch die im vorhergehenden Paragraph vorbehaltene kom­­misstonelle Revision eine Modifikation in dem Stande der Staatsschuld mit Ende 1867 fonstatirt werden, so soll auch der hier festgesechte flte Beitrag dieser Differenz entsprechend berichtigtf und dabei das bei Ermitt­­lung desselben zu Grunde gelegene Theilungsverhältnis als Maßstab angenommen erben. · §.4.Es wird zugleich vereinbart,daß bis zum 1.Mai 1868 eine Gelegesvorlage zur verfassungsmäßigen Behandlung eingebracht werde, wodurch die dermal bestehenden verschiedenen Schuldtitel in mög­­lichst umfassender Weise in eine einheitliche Rentenschuld umgewandelt und die Belastung der Finanzen mit Kapitalsrüczahlungen möglich­ vermindert werde. Was die Kapitalerüdzahlung von jenen Schuldtiteln betrifft, die ihrer Natur nach zur Umwandlung in diese einheitliche Ren­­tenschuld nicht geeignet sind,­­ ist im gefeglichen Wege festzustellen, daß die zu diesen Rüdzahlungen erforderlichen Geldmittel jährlich duch die Ausgabe von Obligationen der künftigen einheitlichen Rentenschuld auf­­gebracht, und daß die durch diese Geldbeschaffung hervorgehende Mehr­­belastung von den im Reichörathe vertretenen Königreichen und Ländern übernommen, und von den Ländern der ungarischen Krone hierzu nur ein alter, jährlicher Beitrag, von 1 Million geleistet werde; dagegen ha­­ben aber all alle duch diese Tilgungen in Wegfall kommenden Unter­­essen, sowie­ die von den Koupons und Lotteriegewinn­ten der Staat a­ f&bald zu entrichtenden Steuern den im­­ Reichgrab­e vertretenen Ländern zu Gute zu kommen. 8. 5. Inwiefern e­­s bei Zugrundelegung der obigen Bestim­­mungen in den Budget 3 der beiden Reichshälften für das Jahr 1868 ein Defizit ergeben wird, so wird dasselbe für dieses Uebergangsjahr nur eine gemeinschaftliche Kreditoperation, bestehend in einer Vermeh­­rung der fomschenken Schuld, gedecht. Die Lasten dieser Schuldvermeh­­rung erden von beiden Theilen in dem Verhältnisse getragen werden, in dem jeder von ihnen mit seiner Beitragsquote zurückgeblieben ist. §. 6. 63 wird aber abrüdlich festgelest, daß vom 1. Jänner 1869 angefangen die Herstellung des Gleichgewichtes zwischen den Ein­­nahmen und den Erfordernissen den leitenden Grundtag der beiden Fi­­nanzverwaltungen zu bilden habe. Sollte dem ungeachtet die Finanzlei­­tung einer der beiden Neichshälften in die Lage kommen, die Beregung ihres Bedarfes oder ihrer Beitragspflichten aus den regelmäßigen Ein­­nahmesquellen nicht aufbringen zu können, so liegt ihr die Beschaffung der hierzu nöthigen außerordentlichen Zuflüsse auf eigene Kosten ob. §. de­nen wo im­nteresse der gesammten Monarchie außerordentliche Aussagen und insbesondere zur Bededung solcher Be­­dürfnisse zu bestreiten kommen, welche im Sinne der pragmatischen Sanktion zu den gemeinsamen Angelegenheiten gehören, und es sich haz ber ala zweckmäßig heraustellen sollte, hiefür ein neues Ansehen auf gemeinschaftliche Rechnung im Sinne der §8, 56 und 57 des ungarischen Gelegartitels 12:1867 mit Zustimmung der beiden Legislationen (Reichs­­rath und Reichstag) zu kontrahiren, werden die Briten, und falls eine Kapitalsrückahlung bedungen sein sollte, auch diese zwischen den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern und den Ländern der unter die gemeinsame Garantie­mehrung derselben, sowie die Maßregeln zu ihrer­er beiden Legislationen bleibt gestellt. Cine Ver­­nünftigen Fundirung­en gegensetzigen en der beiden Ministerien und tag hatten Pa (Neichsrath und Meidlisz , BEE­RUVEHR­NEN entsprechende Der dem Zinsengenusse der getilgten Schule­ von der eistungsschuldigkeit der tilgenden­ Finanzverwaltung in Abfall gebracht. Was die Verbindlichkeiten des Staatsfehates den subventionirten Ver­ehrsanstalten derjenigen Reichshälfte zu tragen, Bürgermeifter Szentfirályi, gegenüber fie von biefe [te gen. Ausgenommen Hievon sind die Lüdbahn, die Staatsbahn, die Kaskau-Oderberger Bahn und die Donaudampfschifffahrts- Gesellschaft, für beide Unternehmungen nachträglich auf legist­rativem Wege eigene Uebereinkommen getroffen werden sollen. || West, 25. September. Nachmittags duch den Stadtrichter eröffneten Situng des städtis­­chen Repräsentantenkörpers machte waschende Mittheilung richtetes Schreiben das folgende Abdankungsschreiben der über: , daß der Oberbürgermeister Meoriz Szentfirálhyi ihm ein an die Generalversammlung ge­ri­­v. 1978, welcher bemerkt, daß das Schreiben des Oberbürger­­meisters Motive enthalten leitefte, welche nicht vor die Oeffent­­lichkeit gehören, wird die Generalversammlung zeitweise unter­­brochen und in eine geschlafene Konferenz umgewandelt. Nach Wiederaufnahme der öffentlichen Situng liest der Obernotar : Geehrte Generalversammlung ! Ich reiche hiemit meine ergebene Ich bitte ergebenit,­ das geehrte Bublitum möge nicht Abdankung ein, im meine Gründe anhören, um sich zu überzeugen, im Interesse des öffentlichen Dienstes thun mußte. Ich und Herr Ober­­stadthauptmann Alerius Thal, können nicht zusammen dienen. Wäre blos einige Blätter berichteten und wie wollte, so könnte dies ausgeglichen werden. Aber der Streit, der zwischen uns be­steht, rührt von solch einem Gegenfall in den ans und durchaus unmöglich­st, daß die Ruhe der geehrten städtischen Bevölkerung gestört würde, und wenn ich von all dem die geehrte Generalversammlung zeugen werde, dann, billigen aber, zwischen uns, wie Anker daß ich diesen Schritt der Herr Stadthauptmann das Publitum glauben machen in der Auffassung bezüglich des öffentlichen Dienstes her. Wenn nun zu diesen unausgleichba­­ren Differenzen auch no Thatsachen kommen, die ic unmöglich übers­tehen kann, denen ich aber auch nicht abhelfen­den könnte, ohne Argumente über: ich, wird die geehrte Generalversammlun wie ich glaube, nicht von wenigst merthvollen Dienst a fe­­ a3 die zwischen und bestehenden ‚Differenzen in den Ansichten bin überzeugt, daß Niemand eine unbeschränzte Macht, ausüben dürfe. Der Herr Oberstadt­­hauptmann glaubt, daß die Polizei nur mit unbeschränkter Gemalt alt gehandhabt werden könne, und weist demgemäß, wie er zu agen liebt, jede ern ein für allemal zurück. Daß dem so werben die Thatsachen beweisen, melde von der löblichen Generalver­­sammlung an die Rechts- und Reichswerdeseftion gewiesen wurden, und die alle daher rührten, daß der Stadthauptmann seinen amtlichen Wir­­kungszreig dadurch beeinträchtigt fand, wenn der Oberbürgermeister und respektive der­ Magistrat die stadthauptmännischen Anordnungen fistiche, respektive abänderte, woraus jener dann eine angebliche Kompromitti­­gung seiner amtlichen Stellung folgerte. 2. ist, 34 tenne ungarisches öffentliches Leben nur in den Formen des Munizipiums und demzufolge glaube ich, daß jeder Munizipalbe­­amte seine Mission von dem Munizipium erhalte und dem Munizipium unterstehe. Der Herr Stadthauptmann glaubt ,­ daß das Stadthaupt­­mannamt außer dem Bereiche des Munizipiums stehe und : demzufolge will er eine von dem Munizipium unabhängige Gewalt haben., Dies it doch, die Thatsache beiwiesen, daß er den Magistrat nicht nur beim Ministerium des Innern, sondern auch beim Militärkommando, und in spöttischem Tone, angefragt, wie ebenfalls aus den erwähnten Schriftstüden ersichtlich ist. Er „trifft Maßregeln und gibt Vorschriften mit Umgehung des Magistrats und sogar der Generalversammlung und wenn er­ darüber befragt wird, so nimmt er dies noch als persön­­liche Beleidigung auf. « 8.Ich glaube,die Aufgabe der Polizei sei nicht blossur, sondern auch Ipomisglich zu helfett,und daß sie—daste fast fenet, Lebensverhältnisse eingreift — fronend und human sein soll.. Der Herr Stadthauptmann, wie er scheint, fennt die Polizei nur als Strafgeißel, und hat seinen Begriff davon, daß sie, wo es ohne Benachteiligung der Öffentlichen Ordnung, ohne Schaden für die allgemeinen Interessen ungaris­chen Krone in N­ielen Ta­­­gleichung betrifft, §..8. S. Testen, dem zur Zeit der Kontrahirung des Ansehens des pragmatischen a: zu bios persönliche Beleidigungen trennen, omerpalinie zu den Die in Staatznoten bestehende übergeben "beider Neichstheile­n. Beiden Neichstheilen a Binjen der Statöfdula ht Peak Be zu bermindern. und nicht ijt e3 Betrag Vorhinein das Verdammungsurtheil persönlicher Streit oder würden ung hoffe blog ‚annehmen fehlwebende Schuld freigestellt , wird in ihren Beitrag zu vor diesem Falle anbelangt , find auf deren Gebiet Im, der heute das DVorfigende über mich , die habe. Auf Antrag Bal Szentfirályis vor durch Opfer, sprechen, durch fo jßigen sich dieselben in folgende 3 Punkte zu 1. 30, als Konstitutioneller Bürgermeister, überhaupt Aus­­hefjen melches i­hr BEE RER Die Arbeitstheilung: Ein Vortrag von 3. E. Horn, den­ von der Mitwirkung ifoliren, welche sie von dem Maschinen­­wesen erhält. Ganz für sich allein — ich glaube es Ihnen ge­­zeigt zu haben — ist schon die Theilung der Arbeit überaus nur ein einziges Beispiel, das ich dem Morse Durgana „les­ grandes usines de france“ entlehne. In diesen­ Bude habe ich gestern die Beschreibung einer vor wenigen Jahren im Spiredepartement am Kanal von Briare errichteten Email- und Porzellank­opffabrik gelesen. Es ist das eine ganz neue und bigt her no durchaus französische Industrie ; eine jüngst in England versuchte Nachahmung scheint mißglück zu sein. Sie werden eine hinreichende Vorstellung haben, was diese Fabrikation von gestern bis heute geworben ist, wenn ich Ihnen sage, daß in 30 Dör­ fern die um biese Fabrik des Herrn Bapteroffes herumliegen, mehr als 4000 Weiber und Kinder damit beschäftigt sind , die in diesem Etablifsement fabrizirten Knöpfe auf Karten zu nähen. Das sett eine Fabrikation voraus , die sie mit Zehnermillionen jährlich beziffert. In diesem ungeheuren Etablifsement wo der Dampf in jeder Weise und nac­h allen Richtungen spielt, sind gleichwohl ge­­wisse Verrichtungen nach der Menschenarbeit anvertraut ; so zum Beispiel das Geschäft, den Knopf durch Einfegen des metallnen Dehrs fertig zu machen. Die Manipulation hiebei ist auf Theiz lung der Arbeit bafirt und geschieht dar, etwa Hundert Frauen . und Heine Mädchen, die um einen Tisch herum figen, auf wel­­ch in Kästchen die zu garnigenden Knöpfe, die Dehre und die einen Metallfügelchen liegen, durch, deren Schmelzung das Dehr im Knopf befestigt wird. Eine Arbeiterin fährt mit einer Metall­­platte, worin 200—300 Höhlungen sich befinden, durch den Hanu­fen Knöpfe, so daß die Höhlungen mit Knöpfen gefüllt werden, und richtet die leiteren so, Daß die gebohrte Seite nach oben liegt ; eine zweite legt in jede Knopföffnung ein Metallförnchen ; eine dritte piüft die den Knöpfen korrespondirenden Dehre in eine Art Winkelhafen ; eine andere hält die Platte zur Gasflamme hin, wodurch die Metallfügelchen in Fluß gerathen ; wieder eine andere fentt den Winterhafen auf die Platte hinab , so daß die Dehre in das flüssige Metall eindringen u. f. f. Dank dieser Hugen Theilung ver­scheinbar so unendlich) Heinen Aufgabe (das­­ metallene Dehr in den Knopf einzuseßen, der an das Streich befe­­stigt werden soll werden täglich ungefähr 800.000 Knöpfe gar nict. Hätte jede hiebei beschäftigte Arbeiterin die ganze Aufgabe allein auszuführen, so wü­rde kaum der hundertste Theil zu Stande kommen. Das ist eines von vielen anderen Beispielen , das Ihnen zeigen fan, bis zu welchem Punkte die Theilung der Arbeit die menschliche Anstrengung fruchtbar machen, die Wirkung und somit muc) den Werth verselben erhöhen kann. Denken Sie sich zu Dies­­er also verhundertfachten Menschenkraft noch die Maschinenkraft gesellt, die­ ihrerseits wieder eben versellten menschlichen Anstren­­gung, als einem indirekten Agens, das hundertfache von der Wir­­tung verschaffen kann, welche der Mensch durch direkte Aktion her­vorbringen würde, so werden Sie sich nicht über die fabelhaften Sortschritte verwundern, welche die industrielle Produktion heutzu­ tage in manchen Branchen, wo die Erzeugnisse sie mit Hunderten von Millionen beziffern, aufzuweisen vermag. 94 tage jevoch nochmals : Um unser Problem gehörig zu flubh­en, müssen wir es isolirt ins Auge raffen ; müsfen wir es von Allem, was nicht es selbst ist, trennen,­­ obwohl, in der That, diese Trennung gegenwärtig immer schwieriger wird. In der Vorstellung wenigstens wollen wir stete die Theilung der Ar­­fruchtbringend, denn sie steigert die Wirkung der menschlichen An­­strengung in unermeßlichen Proportionen. Was ist min, werden Sie natürlich fragen das Prinzip dieser wunderbaren rast? Welches ist Das geheime innerliche Moment, durch das die Thei­­lung der Arbeit die Produktionskraft des Menschen so umermeß­­lich steigert ? Adam Smith gibt drei Ursachen an. Erstens die Ge­schieflichkeit des Arbeiters , die weit mehr zunimmt, wenn seine Aufgabe sie auf eine einzige Operation beschläuft, die er zur einzigen Lebensaufgabe macht. Er wird diese Operation unendlich hesser, leichter und wascher verrichten, als der Arbeiter , der sie nur nebenher und meist noch hundert anderen Operationen vers­­ichtet. Zweitens gewinnt der beständig an eine und bter­selbe Aufgabe gespannte Arbeiter alle die Zeit, die ohne irgend­einen Nagen verloren geht, wenn er jeden Augenblick Werkzeug, Pilat over Prosition wechseln muß. Drittens. Der Arbeiter, der immerfort dieselbe kleine Operation zu wiederholen hat, macht nothwendig­ hieraus den beständigen Gegenstand seines Suchens und Forschens und Beobachtens und findet endlich Handgriffe und Manipulationen, welche das Geschäft erleichtern und beschleunigen ; oft bringt ihn dieses fast instinktive Suchen zu wirklichen Entde­­hungen, die eine ganze Arbeitsbranche umgestalten. Beispiele hie­­von gibt es im Weberfluß. Diesen von Adam Smith angegebenen Ursachen hat man noch andere hinzugefügt, um die außerordentliche Fruchtbarkeit der Arbeitstheilung zu erklären und die großen DVortheile derselben nachzumessen. Ich will a eine anführen: Die Theilung der Arbeit filtert eine bessere Verwendung des Arbeitsgeräthes. Den­­ken Sie fich einen und denselben Arbeiter, der für sichh allein alle die Operationen, welche diese oder jene Arbeit beansprucht, ver­­richtet und genöthigt wäre, fünf verschiedene Werkzeuge und Werk­­bänfe zur Hand zu haben. Jedes dieser Werkzeuge oder Werk­bänfe wird während eines Arbeitstages von 10 Stunden durch­­schnittlich acht Stunden feiern ; jedes wird in den 300 Arbeits­­tagen des Jahres nur 60 Tage funktioniren und nügen ; mit anderen Worten : das Kapital, in welches tiefe Werkeuge und Bünfe fosten, welches das Gebäude repräsentirt und welches die allgemei­­nen Kosten absorbiren, wird nur den fünften Theil des Dienstes leisten, nur den fünften Theil des Nagens bringen, den er rei­­sten und bringen dann, wenn die Arbeitstheilung, die am jeden­ Merktisch einen Arbeiter stellt und ihn da festhält, die beständige Ausbeutung sichert. Und wirklich, stimmt alle Welt darin überein, daß die Thei­­lung der Arbeit sowohl für den Arbeiter wie für den, der ihn beschäftigt, und für die Gesammtheit unermeßliche Vortheile barz biete ; das Warum geht aus den Thatsachen, die ich Ihnen eben bezeichnet , zu Mal hervor, als daß ich mich dabei aufzuhalten nöthig hätte. In Wahrheit gibt es aber unter dem der Arbeitstheilung zugeschriebenen Vorzügen so manche, die ein Gegenstand des Strei­­tes geworben. John Stuart Mill z. B. schlägt den­­ Vortheil nicht sehr body an, den Smith in dem Zeitgewinn findet, welcher aus dem Verbleiben des Arbeiter an demselben Werktusch und bei derselben­ Manipulation resultirt. Der berühmte englische Na­­tionalökonom ist vielmehr geneigt zu glauben, daß der Zeitver­ Lust reichlich eingebracht würde burcy den Bartheil, den es hat, in den Anstrengungen und der Haltung zu wmed­eln ; das beständige Berich­ten einer und­­ derselben Operation, die immer dieselben Glieder, dieselben Nerven und Muskeln in dasselbe Spiel bringt, ermü­det und erschöpft weit schneller, al die Alter­­nation, wobei den überarbeiteten Theilen Ruhe gegönnt wird ; man kann ganz gut im Stande sein, mit dem Fuße zu arbeiten und wird sogar eine gewisse Erholung darin finden, wenn der Arm abgemattet ist, während bei der zu sehr spezialisirten Ar­­beitstheilung dieses Auskunftsmittel fehlt. Diese Kontroverse, das werden Sie gerne zugestehen, schlägt mehr in den Bereich des Physikers und des Physiologen ein, als in den beg Nationalökonomen­, Sie erlauben mir darum, mich) bieber nicht aufzuhalten. ch darf es umso weniger, als ic) mich) beeilen muß — die Uhr da gegenüber ist ein unerbittlicher Mah­­ner — zu den ernsteren und mehr das Wesen der Gabe be­­treffenden Einwürfen zu kommen, die man, zuweilen gegen die Theilung der­ Arbeit macht, und die, wenn sie gegründet wären, aus einer Erscheinung, die von der Nationalökonomie als ein Mittel des Fortschrittes und der Prosperität begrüßt wird, fast eine Kalamität machen würden. Diese Ein­würfe bestehen in der Behauptung, ba­ die Thei­­lung der Arbeit wohl der Gesellschaft, deren Produktionskräfte dadurch gesteigert werden, Magen bringen mag, daß dieser­ Vor­­theil aber auf Kosten des Arbeiters erfauft werde ; Legieren — sagt man — schwäche und erniedrige die parzellirte Arbeit und töne ihm also im­materieller und moralischer Beziehung großen Schaden. Selbst z.B.Sah,ungeachteterdeaneen Adam Smith’s vollkommen beipflichtet,that die Aeußerung,daß die Theilung der Arbeit,»wenn sie auch die Erzeugnisse der Gesellschaft wunder­­bar vermehre,doch den Menschen als Individuen etwas von ihrer Kapazität entziehe.«« Zu gleicher Zeit hob Lemontey,ein sehr schätzenswerther Schriftsteller,der aber mehr Dilettant als Gelehrter im Fach­e der Oekonomie war,folgende mißliche Konsequenz der Theilung der Arbeit hervor:Jeder Arbeiter,der immer nur einen Bruch­­theil irgendeiner Operation vollbringt,ist verurtheilt,sein gan­­zes Leben lang nichts weiter als ein Stift,eine Kurbel oder ein Hebel zu sein. Und ferner sagte er : „Es ist eine sonderbare Ge­­nugthuung, si, wenn man die Erde verlassen soll, jagen zu kün­­nen, daß man während seines ganzen Lebens nichts anderes als den achtzehnten Theil einer Nadel gemacht hat !“ Dieser bittere Ausfall Lem­ontey’s paßte Proudhon zu gut für sein Gyrtem, als daß er sie nicht hätte beeilen sollen, den­­selben aufzufangen und ihn­er eigene Rechnung weiter zu ent­­wickeln. Er that dies namentlich in den „Contradictions économiques“, wo er seine Anklage in folgenden Worten rez­lumirt : „In den die Arbeit nach dem ihr eigenthümlichen Gefege, welches die erste Bedingung ihrer Fruchtbarkeit ist, sich theilt, ge­­langt sie am Ende zur Negation ihrer Z­ede, zerstört sie sich selber. Mit anderen Worten : die Theilung der Arbeit, ohne welche es seinen Wortscritt, seinen Neichthum und seine Gleich­­heit gibt, subalternieirt den Arbeiter, macht die Intelligenz un­­nüß, den Neichthum schänlich und die Gleichheit unmöglich.” Die Anklage ist eine bestimmte und förmliche. Sie resu­­mirt, indem sie dieselben präzisirt, die hauptsächlichsten Ein­wen­­dungen gegen die Theilung der Arbeit oder die Vorwürfe , die man ihr macht. Sie gehören theils dem moralischen, theils dem materieller Gebiete an. » Ich habe,meine Damen und Herren,kamnnöthig,es Ihnen erstzu sagen,die dem sittlichen Gebiete entnom­nenen Einwürfe würden,wenn sie gegründet wären­,einen noch tieferen Eindruck als die anderen auf mich machen.Es wäre zwar gewiß schon eine sehr ernste Sache,die,all’unsere Sorgfalt beanspruchen müßte,wekn die Theilung der Arbeit nur den materiellenn­­­­teressen des Arbeiters Schaden brächte.Wenn es sich um die arbeitende Klasse handelt,die in der Gegenwart so wenig be­­günstigt­ ist und so Vieles noch von der Zukunft zu fordern hat, da wärt jede Modifikation und jede Neuerung,wodurch ihr deutung und fünnte, wie groß andh mögen ihre sonstigen Vorzüge sein Leute nicht zu sehr zum Nachweifen ermahnen. Nichts wester weniger ist es doc die moralisce Geste, die uns in e­rster Linie beschäftigt , — den Grund begreifen und fühlen Sie so gut wie ig, nigstens daß stiele an in Folgendem : Die Theilung ber das moralische „Ich“ indem sie vieles fast überflüssig macht oder we­­e8 gar nicht beschäftigt. Den Arbeiter dazu verdan­men, Brugptheil irgend einer Operation so viel, außer Dienst fegen in den umenblic, Fleinen etwa nur Mesjer­­,die Bohrmaschine zu steden, nur von Nadeln die Köpf­­chen aufzufegen oder ceramischen Knöpfen die Dehre einzufitzen , bag heißt als feine Intelligenz , feine Geistesfähigkeiten , folglich sie absterben Lassen und vernichten, und fo ben Arbeiter zur Maschine, zum Bier herabfegen. Das ist Schlimm, sehr schlimm i­st dies aber denn nur der industriellen Arbeit und in der Industrie nur der parzellirtem Ar­­beit eigen? Ganze Schuhe und ganze Pantalons das ganze Wer­ben hindurch) anfertigen gewährt dem Geiste und dem Gemüthe nicht viel mehr Gebung und Kräftigung, als die bloße Herstellung der Schuhsohlen und das bloße Annähen der Knöpfe an die­ Ban­talons. Sehen wir uns auf einem anderen Gebiete um. Den ganzen Tag, und noch dazu mehr als 300 Tage im Jahre nichts weiter thun als um 2 Sous Sal, um 2 Sous Pfeffer, ein Pfund Chofolade ausfolgen, ist das wohl eine Stärkung der Ins­telligenz, eine Gymnastif des Geistes? Es wird wohl erlaubt sein, hieran zu zweifeln. Ich meinestheil ® bezweifele es sehr. D­er steigen wir noch ein, zwei Stufen höher. Kommis oder Buchhal­­ter fein, das ganze Jahr durch von Früh big Abend Tuch oder Kattun an der Elle abmessen, oder Soll und Haben eintra­­gen; oder gar das erreichen, was manchen Klaffen in Frankreich als das höchste Glüd erscheint, Angestellter in der Administration zu sein und das Glüd haben, die Hunderte unbedeutender Schrift­­ftücke zu „rerigiren“ oder zu „expediren“, womit unsere schreibfe­­­ige Bureaufralle so verschwenderisch it; — find das Alles mehr Beschäftigungen, welche die Imagination weden, die Intelligenz aneifern und das Gemüth heben? Wenn das fettgenannte Me­­tier — um nur von diesem zu sprechen — eine heilsame Geistes­­ghriaftit wäre, so müßte ja Frankreich von auserlesenen Geistern ftragen, denn die Zahl solcher. Beamten ist ja bei uns Legion ! Die Wahrheit ist aber, daß jede untergeordnete, monotone, einförmige und daher mehr oder minder maschinenmäßige Arbeit etwas Ermüdendes, Langweilendes und sogar in gewissen Maße Abstumpfendes an si) hat. Folgt nun etwa daraus, was der glei­­chen Arbeit eine bedauerliche ist, die­ man meiden muß ? Gemwiß nicht. Es folgt daraus nur, daß die, meisten Menschen, nicht in ihrem Broderwerb zugleich auch ihre geistige Nahrung finden Tan­­nen; neben dieser Beschäftigung, in den Stunden, die sie ihn mehr oder weniger frei läßt, wird der­ Beamte, der Kommis, der Handeltreibende und der Industrielle seinen Geist bilden, seine , in­tellektuellen und moralischen Interessen pflegen. Er theilt sich sein Leben in zwei Theile ein, der eine ist der professionellen Beschäf­­tigung gewidmet, in der anderen Hälfte ist er der Mensch , wer erwacht und vorherrscht. So muß auch der Arbeiter verfahren.Der mehr oder­ we­­niger anregende Charakter seiner Arbeit,womit er sein Brod erwirbt,ändert hieran nichts oder soviel als nichts.. (Schluß folgt.) Schiefal verschlimmert oder mum einem Hinderniß bedroht würde, Verbesserung bestelben mit von außerordentlich ernster Ber , alle rechtschaffenen Der Arbeit tödtet bey Arbeiter , Vorwurf er sich fein besteht ganzes die so zu sagen die Intelligenz Leben lang absperre, ,

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