Pester Lloyd - Abendblatt, September 1867 (Jahrgang 14, nr. 199-223)

1867-09-11 / nr. 207

»und erbtdauthut,daß die hellenischen Freiw­illigen die Onkel El Man fügt hinzu, am 30. August seien 300 Freiwil­­ven Kandia gelandet­, aber sofort von den Einheimischen mit Gewalt auf ein nach Syra abgehendes Sciff zurückgebracht worden. Auch vernehme ich, daß die Pforte den Enquêtevorschlag der Mächte z­war zurückgewiesen, aber die Ver­­pflichtung übernommen hat, den Kandio­en‘, welche übrigens vor Allem der materiellen Hilfe bedürftig sind, eine ihren Ban ichen entsprechende Verwaltung zu geben. iie an der Küste « ThhieuJa September.Daß die·süddeu»tschen «.Fürsten,und zwar einem desfalls·von Ber11»n«aus..geäußerten ".Wunsche entsprechend,demnächst mit dem König von Preußen I zu einer persönlichen Begeg­u­ng zusammentreffen , wird mir als zuverlässig bezeichnet und es ist sogar, wie, ic, höre, von Seiten eines fürdeutschen Hofes diese Begegnung mit Erklärungen, welche ‚nieder möglichen Mißdeutung vorzubeugen“ bestimmt sind, hier “ausdrüclich zur Kenntniß gebracht. Im Wien ist, wird hinzuge­ "fügt , die betreffende Eröffnung dankend, "im Medrigen aber mit der einfachen Erwiderung entgegengenommen worden, daß Deiterreich ih. in seiner Weise durch einen Ast beunruhigt fühlen könne, der wohne Zweifel nur auf’s Neue befunden würde, da man den Prager Frieden aller Orten mit­ erselben Gewissenhaftigkeit zu­rzespektiven entschlossen sei,, welche der­ Kaiser von Deiterreich sich zur Pflicht gemacht. . . PolitischeNondschau,11.September.Die Theon-­rede,mit welcher der König gestern das norddeutsche Par­­lament eröffnete,hat,soweit­ der vorliegende Auszug urtheilen läßt,einen entschieden feierlichen Charakter-Preußen betrachtet Den norddeutschen Bund als eine lebensfähige Schöpfung««"he-« zgnügt sich mit der Hegemonie über den Süden in Militär-und­­ Zollang­elegenheiten,und hält auf diese Weise den Status quo aufrecht,bis sich ein günstiger Moment zu weiteren­ Eroberungen bietet.Damit sind Frankreich und Oesterreich zufrieden und ein Konflikt ist daher nicht zu fürchten-Eine Berliner Korrespondenz der»D.A.Z.«sieht die Dinge freilich in einem weniger rosigen Lichte.Man schreibt dem genannten Blatte unterm8.d.:. analitischen Kreisen bleibt man dabei,daß d­ie bekannte Aeußerung der»Provinzial-Korrespondenz­«­über die Salz­­burger Zusammenkunft nur eine reinkonventionelle­­ Bedeutung habe,woran auch der Umstand nichts ändert,daß Graf Bismarck den diesseitigen politischen Agenten in einem eigenen Rundschreiben von­ den hier mit getheilten­ französischen und österreichischen­ Zirkulardepeschen mit dem Astrucke der Be­­friedigung über de anhalt derselben Kenntniß gegeben hat. Dieses Kenntnißgabe war selbstverständlich geh­nen-Neben diesem Allem bleiben die Gedanken,wie man sich tholke ausdrückt, ja doch»zollfrei«.Daß in Salzburg nicht sperscn hart worden, daraus kommt es nicht an,der Schwerpunkt liegt In der Frage, ob die Absicht dazu von vornherein gefehlt habe?Kindqu hat Herr Rouher später in Wim gewollt?Mußte diese Neise nicht absolut vermieden werden,wenn man dcm­ Btrauen nicht neue Nahrung geben wollte?Freilich hgt Herr Fikouher mit «55errnv.Beust,der erst nach dessen Abreise in Wien eintraf, ·«keine Unterredung gehal­t;aber Herr Rouher war noch nach Wien gegangen um mit Herrn v­.Beust zu konfer1ren,1znd wenn er nachträglich wieder zurückberufen wurde,bevor diese Konferenzen stattfinden konnten,so lag der Grund durch das istjahe und greiflich—eben nur in einer Zweckmäßigkeits­yekjtcht­e des Pariser Kabinets.Die Dinge stehen,trotz aller offiziösen und offiziellen Aeußerungen,welche«aus Paris kommen,unklar. Iwan spielt ein Spiel mit zwei Gesechtern. Die»Nat.-Ztg.«bemerkt bezüglich der Situation: Es ist gerade nicht sehr angenehm,wenn die Kabinete von Paricr und Wien erst durch ausdrückliche Erklärun­gen ver­­künden müssem djß sie friedliche Gesinnungen hegen,stchzucht in Dinge mischen wollen, die sie nichts angehen, und dergleichen mehr. € 3 wäre offenbar viel verständiger gewesen, die öffentliche Stimmung nit erst dur den Anschein geheimer­ Anzettelungen zu beunruhigen, die mit vieler Ostentation in Szene gefegt wur­­­­den, und über welche man den abenteuerlichsten Gerüchten eine Zeit lang den freiesten Lauf ließ. 3 sah so aus, als fühlte man eine Meiler eine gewisse Befriedigung über die von allen Seiten laut werdenden Befürchtungen; man entnahm daraus mit einem gewissen Vergnügen, das man denn doch noch für nicht zu ohnmächtig gehalten werde, nachträglich gegen die Er­­gebnisse des Jahres 1866 noch etwas auszurichten. Man hätte sich aber vielmehr im Boraus den Rückschlag vorstellen müssen, den es üben muß, wenn man dem dringenden allgemei­­nen Friedensbedürfniß gegenüber dann doc den Kredit, den man etwa gefunden, selbst zerstören, von leichtfertig angestifteten Bau ohne, Feuer wegfegen und nach allen Seiten versichern muß, daß der Berg nur eine Maus geboren. Die preußische Regie­rung hat übrigen die von dem Pariser und Wiener Kabinet abgegebenen Erklärungen bestens acceptirt und dies auch ihrer­­seits in einem Rundschreiben an die preußischen Ver­­treter im Auslande, welches vom 2. September datirt ist, und die Lage als eine durchaus friedliche bezeichnet, fundgegeben. Die Mittheilungen Oesterreichs sind hier nicht gleichzeitig mit dem französischen Zirkular, sondern etwas später, und auf mündlichen Wege erfolgt. Neuer Stoff zu Mißhelligkeiten mit Frankreich wird sie­ freilich gelegentlich immer wieder­ einstellen, da dieses noch immer behauptet, als Vermittler des Prager Friedens an ein Recht der Kontrole über dessen Ausführung zu befigen. Dieses wird hier in Berlin entschieden bestritten, und natürlich noch stärker in Beziehung auf die deutschen Angelegenheiten, als auf Dänemark. Inzwischen hat die Thronrede des Großherzogs von Baden bereits den Beweis gegeben, daß die Drohung mit französischer Einmischung, welche die Salzburger Zusammenkunft ‚durchscheinen Mek, die entgegengefecte Wirkung geübt hat. Aus Anlaß der badischen Thronreder versichert die „Kreuz­zeitung”, daß Preußen blos die Gründung eins deutschen Neides, nicht die Bildung eines deutschen Staates an­strebe. In Wien scheint man, sonderbar­ genug, in dieser Erklä­­rung eine vorzügliche Genugthuung zu finden. Glücklich macht die Zufriedenheit. In Berlin bildet sich, wie man aus Paris telegraphist, ein Komite für eine im Jahre 1872 in der norddeutschen Haupt­­stadt zu veranstaltende Weltausstellung. Aus Genf vom 9. d. wird gemeldet : Der Friedens­kongres hat sich um 2 Uhr versammelt. Garibal­di wurde zum Ehrenpräsidenten, der Berner Staatsrath Joli­­saint zum wirklichen Präsidenten, Barni zum Vizepräsiden­­ten ernannt. Garibaldi hat den Fall des Bapsttkums ausgesprochen. 3 Pest, 11. September. Better W­aaren und Ef­fektenbörse. In P­rodukten ruhiges Geschäft. Schwein­fett Stadlwaare 41 fl. W. , 41% fl. W., Landfett 39 fl. 6, 39 fl. W., ferbisches mangelt. Ziwetischken, Faltwaare effektiv 127/5 fl. ©., pro Oktober-November á 11 fl. geschlossen, 11 fl. W., Sadwaare effektiv 121% fl. ©., 121% fl. 98. , pr. Oktober: November 10% fl. 6., 10% fl. 98. tn Effekten war die Börse ziemlich animirt und vers folgten­ die Kurse der meisten Effekten eine steigende Tendenz. Pannonia-Dampfmühlaktien a 2115 begeben,behaupteten 2120 G.,2140W.,erste Ofen-Pester Dampfmühlen siö geschlossen, bliebetk815G.,­825W.,Ofner Fabrikshof verkehrten zwischen 51»k)bis 517,blieben 517G.,520W.,Szegediner Exportdampf- Hr 800 G., 820W., Concordia-Dampfmühlaktien bewegten sich zwischen 755— 760,­chlofien 760 ©., 765 W., Spiritus-Raffinerie schwantzen zwischen 655—660, Schlofien 657 6., 660 W., vesglei­­chen zweiter Cmillion mit 85—90 Benbahnak­ien 455 ©., 460 W.,­­ 85%, Schlofien 84V bezahlt, blieben 108 ©. , fl. Aufgeld gehandelt, Stra: ©, 85% MW, Kreditbant eröffneten 6% Kommerzialbant, Pfandbriefe 97 6., 97%­­W., Straßenbahn zweiter Emission blie­­ben mit 145 fl. offerivt, Concordia zweiter Cmiflion mit 195 fl., Victoria mit 77 fl. Aufgeld bezahlt, Königsmühle mit 110 fl, Árpád mit 140 fl. offerirt, Blum’iche mit 78 fl. gemacht, blieben 78 ©., 80 W., Neuperter Spiritusraffinerie fl. Wlekuranzpapiere mehr be­­achtet , 110 98. ungar. , erste ungarische 620 Œ., 625 W., elter Versicherungs: mit 105—110 e En near bant 220 ©., 225 98. , Securitas bewegten sich zwischen 340 343 , blieben 342 ©., In Baluten wenig Geräft E aga ? gt ar ja Wirogpnäd'or fi > geichlof ‚blieben 9. 1814, 6., 1.824 ® 344 98. Kaffenscheine: „Geschäftsbericht der Rom­bhalle Das Geschäft in allen Körnergattungen verharrt bei ziemlichem Um­sate in fester Haltung­­en 99 sag MW, preußi Ar­eußische ef, i­n Wien, 10. September. In Folge der höher eingetrof­­fenen P­ariser Notizungen eröffnete die heutige Borde­lle zu besseren Kursen, welche sich auch unter seinen Schwankungen er­­hielten. Kreditaktien bewegten sich zwischen 183.70 und 183.90, Staatsbahnaktien zwischen 239.50 und 239.70, 76.75. 1864er Lose auf in Umfat. Um halb 12 Uhr wurden notirt : Kreditak­ien 183.70-183.80 , Staatsbahn­­aktien 239.60 - 239.70 . An der Mittagsbörse vorlog sie der äußerst geringfügige Umfab in den leitenden Spekula­­tionseffekten zu etwas schwächeren Notizen ; in anderen Tages­­papieren und fen kam es zu seinem Verkehr. Zur Erklärungs­­zeit um, halb 1 Uhr wurden notirt : Kreditaktien 183.50 , Bord­­bahnaktien 1705, Staatsbahnaktien 239.40, Karl-Ludwigsbahn­­aktien 215.50. blieben unverändert, Bankaktien zu 687 um 1 fl. billiger, matter und hielten fi auf 9.88, Silber 121.5. ú1 Fremde Valuten eröffneten. Um 12%, Uhr notizte man : Kreditaktien 183.50, Nordbahnaktien 1705, Staats: une Aha REN m 1860er- £ofe , eroe.,ondonaneicht124 oleonsd’or Stettin , 9. September. Wetter : Schön. Temperatur + fest und höher, Iofo 92—98 Thlr., pr. 83/85 Pfd. gelber pr. bis 88%, Ihlr. B., 844, A 6. bis be. pr. 70 Bo. Shlefiihe 45—50 Zblr. B. 50 Bfo. 30-32 Zhle. bír. pr. 47/50 Bid. bez. u. pr. 2000 Pfo. 62 Thle. Gerfte Toto u. 6. Hafer Toto pr. pr. September-Oftober 30% Xhlt. bez., 31 Ihle. B., pr. Frühjahr 31 The. B. Win: terrübfen pr. September: Oktober 83%, Thle. be, Win: terrepos, feuchter, lofo 78 Thle. bez. Rübel still, Toto vom. Lager 117/5 Zhlv. B., pr. November: Dezember 11 Thle. B., matter, solo ohne Faf 234/9—231/, ar ben. pr. ie­tigen Martte zu unveränderten Preisen. — Gtüd Hornvieh — Schafhandel Dem heuz und 22,830­ Gtüdt Schafe zugeführt. Alle Qualitäten Hornvieh in guter Nachfrage, die Zufuhr vom Auslande bedeutend, langsam reife per acht Pfund : Horn­­vieh 4 Schilling 2 Bence bis 4 Schilling 10 Pence , Hammel 4 on Fr Pence bis 4 Schilling 8 Bence, Schweine 3 Sh. die Andere Offerten kamen nicht , pr. B. sa % Kal 6 o BVerzingliche Staatsfonds bez. 66 Zhle., pr. pr. Spiritus 11 The. + gondon, ,, waren 4910 der flaueren Notiz. 85 Bio. ‚gelber Winterrabien tty Bericht v. Jo. Neiffer. 189 MR. Mino: MM Wei­sen alter 88­82—91 Thlr., September-Oktober u. B., pr. Frühjahr 84%—85 Thle. Roggen etwas höher, Oktober:November 59%4—60—593/, Frühjahr 57 ° 4,—58 Thlr. bez. egulitungspreise: 9. September. u. B. et 18%/ Thle. bez. u. Br. Roggen Meizen 90 Thle., Biebmartt. 84 Thle. , — 63 Entritus 9—t 4659 Kredit­s Bromeisen,, Ziehung am 1. Oktober á 4 fl. — kr. — ft. Palfy « » «15.September3st. Mailänder Originallose » fl-kr. 16,­­ 6 Geselnschaftsspiele in allen üblichen Gattungen. — Echters Bázy:Zreffer-Ginlejung. L. ADLER , Wechselstube im Lloydgebäude. 5156 , 1—1 Soeben erhielt ic) wieder eine neue Sendung aus Paris von billigen Klavierauszügen der Opern : „Don Carlos‘, von Verdi . . Preis 12 Sl. 5. 95. „Romeo et Juliette“, von Gounov. Preis 9 f­. 6. 98. Zadislaus Kugler. @ingesendet. Verantwortlicher Redatteur : Karl Weißkircher. U S Wiener Börsenkurse vom 10. Gelb. Ware, 7 § 1 S&religieffendrud von Aher a. Wein, Dorotheagafse 14, — Bet, 1867, Verlag der Beer Sloppgesellseaft. vam va­n di us

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