Pester Lloyd - Abendblatt, November 1867 (Jahrgang 14, nr. 251-275)

1867-11-09 / nr. 257

Abendblatt des Pester Lloyd, mstag.9.November. muss­·­­Chie einzelne Nummer kostet(kr.ö.W.) Tel. Depesihen des „‚Pester Lloyd“. Wien, 9. November. Originalbepefde) , Brefle" berichtet : Morgen und Montag werden Konferenzen Hervorragender Parteiführer wegen Erzielung einer Vereinbarung bezüglich finden. Annahme der Negierungsvorlage. verbleiben im Reic­erath abhängig. Das „Neue Frem­­denblatt“ schreibt : Die Annahme der N­egierungsvorlage sei gewiß. unteuer offiziellen. tage. heiten. fein ; dagegen werde sie machen hievan das­­ Marns, 9. November. (8.“.) Im gestrigen „Do­­Desterreich verließ Paris, ohne Engagements­mod, seinen am verfloffenen Dion­­„La Presse“ „meint, Thronrede des Kaisers werde, mit Ausnahme der römischen Frage, sehr zurückhaltend über die auswärtigen Angelegen­­ganz ausführlich behandeln, das Programm vom 19. Jän­­ner entwickeln und ein Ansehen ankündigen, welches zu den zu unternehmenden Friedensarbeiten bestimmt is. London, 9. November. Originalbepe Kaifer ftatt­­bie Ex erfuhr blos, daß General Polhés fünf französi­­sche Bataillone kommandirte, welche an dem Kampfe theil­­nahmen. Gartiges­tehet Montag nach Rom zurück , Ma­ Karat geht demnächst nach Florenz. de) „Palmall Gazette“ bie bie inneren Angelegenheiten von übernommen H Petersburg, 9. November. Originale Beige­ Die Reichsbank kaufte 30 Millionen Gold. Der Goldimport dauert fort.­­ K­onstantinopel, 8. November. (R.-B.) Gestern sol der österreichische Botschafter, Here v. Profesh , der Pforte eine Spezialnote überreicht haben, welche Nachschläge in Bezug auf die Angelegenheiten auf Cantia ertheilt. Wien, 9. November, 10 Uhr 45 Minuten. (8.,3.) B­a­r­­börse. Kreditaktien 180.30, Nordbahn —, Staatsbahnaktien 237.50 , 1860er Rose 83.05 , 1864er Lore 76.70, Napoleonsv­or 9.91, Galizier 210.50, ungar. Kreditaktien —, Ziemlich "belebt. Berlin, 8. November. (R.­B.) Böhmische Westbahn 57Y­, Salisier 75%, Staatsbahn 129, 4Y,0%, Freiwilliges Anlehen 975, 5% Metalliques 471/, , Nationalanlehen 54, Krebitlose 69, 1860er Lofe 67 °, Betreide fehr fest, 1864er Lofe 41 °%, Silberanlehen 60, Fre­ditaftien 72%, Wien 811%. Im Allgemeinen fest. Frankfurt, 8. November. 129. 237/e, pr. Frühjahr 24%. (8.8) 1860. Hafer sehr fest. Wechsel per Wien 95%, Amerikaner per 1882 761, Österreichische Bautaktien 652, österreichische Kreditaktien 169%, österreichische Staatsbahnaktien 226%, 1854er Lole 58.50, 1860er Lose —, 1864er Lofe 1859er 8. November. (RB) Abendbörfe Oesterreichische Kreditaktien 170.50, Lofe — Del 73, englische Metalliques 59%, , neues Silber-Ansehen —, Nationalanlehen 52 °/, Metalliques alte —, neues steuerfreies 473/. Fest. Nahhöfe: Kreditak­ien 169.37, antfort, , 1864er Lole —, neues steuerfreies 47 °/, Staatsbahn 226.75, Amerika­ner 76%. Geschäft­snimitter. . Hamburg, 8 November. (RB) Getreidemarkt. in Weizen sehr beschränktes Verkehr. Weizen pr. November 175, pr. Dezember 171Y,, Roggen pr. November 131, pr. Dezember Getreidemarkt. Frühjahrstermin 91, Roggen Tofo 72— 75, Frühahrstermin 7172, Nübel Tofo 11%, Frühjahrstermin 11%, Spitus Iofo 19%, Frühjahrstermin 201. BZürch, 8. November. (RB) Getreidemarkt. In Folge Fe. mehr bezart werden. Prima Theik-Weizen 371/,—37%/.. Varid 3. November. (RB) Mehlmarkt. Schlaf­­bericht, Sch3-Pirten pr. November Fr. 89.75, pr. Dezember 89, 4 Monate Von­gember Fr. 88.25. —= Bevor d Diskussion über die Munisipalangelegens­heiten im Abgeordn­nnaufe eröffnet wurden, beabsichtigten einige Komitate, namentlic Pet, Komoren und Raab, Beichlüffe im Sinne der Heverer­ofution zu fassen. Die mittlerweile einge­­tretenen Debatten im ngeordnetenhause Lieken jedoch den Kon­­gregationen ein mabVires Auftreten als rathsam existeinen. Es steht demnach der leg Beschluß des Raaber Anmita­te 3 so ziemlich vereinzelt. Dieser Beschlub sagt im Wesent­­liichen Folgendes : Die Kongregation Afenmt die Schwierigkeit der heuti­­gen Verhältnisse Fin ae ső. Das Ministerium gleich zu A a Ua, ann ft, m­ütereinhligen Sinesilen 3 ‚hatte, ‚te no kämpfen muß, Hinder- Bee Kongregedton [ei habok rnungen u beten ti ho verantwortlicen Ministeriun, pi = SE her möglich zu machen. Andererseits ,, Tanne die Kongregation nicht verzweigen, das sie die Muk,,,, als altbewährte „Schub­­wälle der Berfafiung” unsehe, die, nur verantwortlichen Re­­gierung in Einklang gebracht, dazu een sind, auch fünfzighin das Vaterland, die Berfafiung, die Jon und die Krone zu flingen, und ist daher Die Kongregati eger mit tiefer pa­triotischen Besorgniß erfüllt, dab die Er­ns, die andere Kon­­gregation aufgelöst werden sol. Die Signation spricht es da­her beschlußmähig aus, daß sie das DO y Merierung in Un­spruch genommene Medt, die Selbitreh,, dr Munizipien durch Auflösung der Komitatskommissiont fiftiren, weder mit den früheren no mit, den 1848er Gefegen im Einllange finde, und daß sie daher den Reichstag in einer N Repräsentation bitten wird, daß die Rechte der Regierung wie die der Munizipien doch ein Gefeß festgestellt werden. Nachdem dieser Beschluß, der den übrigen Kongregationen zu Kenntnisnahme und Unterstüfung mitgetheilt werden sol, ausgesprochen worden, erklärt der Obergespan, daß er nicht län­­ger in seinem Amte verbleiben könne und daher bei dem Mini­sterium seine Demi­lsion einreichen werde. Die Kommunalvertretung der Stadt Klausenburg hat in ihrer am 5. b. abgehaltenen Generalversammlung dem Resultate der besten Klausenburger Abgeordnetenwahl ein offenes Dementi einheilt. Der „Kol. Közlöny" berichtet hierüber unter dem 7. d.: Unsere städtische Kommunalvertretung hat in ihrer bors gestern abgehaltenen Sigung einhellig erklärt, das sie die Politik der Reichstagsmajorität theilt und entschieden zur Rechten gehört ; zugleich beschloß sie, an den Abgeordneten der Stadt Klaufenburg, Ge. Erzellenz den Minister Grafen Emerich Mito, eine Vertrauens­­adresse zu richten. Die Situng war zahlreich und auch von folgen Mitgliedern besucht, die bei der legten Wahl im Sinne der äußersten Linken agitirten, doch scheinen diese zu bedauern, unsere Stadt in den bekannten Ruf gebracht zu haben, denn der Beschluß, daß der öffentlichen Meinung unserer Stadt ein for­rekterer Ausdruch gegeben werde, ging ohne den geringsten Wi­­derspzg dar. Und doc kann man nicht sagen , daß sie zur Motivierng ihrer im Sinne, der äußerten Linken entwicelten Agitation nicht aufgefordert waren, denn man sagte ihnen rund heraus , daß das, was hier geschehen , nicht bloß das Resultat der Indolenz der Mediten,, sondern das Resultat solcher Miß­bräuche war, mit denen die Manifestirung der wahren politis­schen öffentlichen Meinung zu fälschen mindestens nicht auf große Achtung vor der heiligen Freiheit und vor den Interessen und der Ruhe unserer Stadt hinweist. Und nachdem der Präses der Skrutinkommission (der zugleich Bürgermeister ist) , seine Pflicht schlecht erfüllt hat, wurde im Protokolle die Mitbilligung der Kommunalvertretung über seine Haltung ausgesprochen und ihm für die Zukunft die Weisung ertheilt, daß er seine Pflichten genau erfülle. Aus Fünfkirchen geht dem „Hon“ die Nachricht zu, daß man Ludwig Koffuth zum Landtagsabgeordneten zu erwählen beabsichtigt. X. Agrent, 7. November. Die ihnen bereits telegra­­phisch signalisiete, doch bat Wiener Kriegsministerium ange­­ordnete Einlegung einer Kommission zur Berathung über die Erweiterung der Grun­derwerbsfähig.­keit der Cremer und über die Regelung des schon längst ver­­alteten Militärgrenzmehrsystenz mit Aüdicht auf die allgemeine Wehrpflicht , hat hier, insoweit einen guten Ein­­heit gemacht, als man sieht , daß selbst jene Kreise, welche fs bisher jeder Reform auf dem Gebiete der öffentlichen Verwal­­tung in der Militärgrenze theil ® aus Vorurtheil, theil ® aus Unkenntniß der dortigen politischen hund sozialen Verhältnisse hartnädig verfälloffen , nunmehr doch zu der Einsicht­ gelangen, daß er da nicht gebt , angesichts der in allen übrigen Theilen des Reic­es fortschreitenden liberalen Strömung die Militär­­grenze auch fernerhin im vollen Ausnahmszustande zu erhalten und dieses Institut, resp. seine Gesebgebung auch weiterhin mit Brettern zu verschlagen. Bei den Berathungen über die Erwei­­terung der Grunderwerbsfähigkeit hat die Kommission nach dem in Erwägung zu ziehen, auf weile Art und Weise die bisheri­­gen befragenswertlichen Beschränkungen , welchen der Erwerb des Grund­ und Bodens durch die Israeliten in der Mi­litärgrenze bis jegt unterworfen war, im kürzesten Mege zu beseitigen wären. Obwohl die unter dem Vorfise des Gene­­ralmajors und Brigadiers Fromm zusammengefete, aus mehreren Stabsoffizieren und Hauptleuten bestehende Kommission mit lobensunwerther Energie und allseitiger Unparteilichkeit ihrer Aufgabe obliegt, so zweifeln wir dennoch, daß sie Die legtere zur allgemeinen Befriedigung lösen wird, weil man leider an dies­­mal an ma­ßgebender Stelle unterlassen , zu den genannten Be­gathungen auch solche Männer beizuziehen, welche, obgleich sie kei­­nen Waffentod tragen, dennoch mit den politischen und sozialen Verhältnissen der Militärgrenze mehr vertraut sind, als irgend­ein vor die Front gehörender Befehlshaber der Grenze, welcher sein ganzes Studium bisher dem rein militärischen Fache gewidmet. H Wien, 8. November. Er verlautet jecht, die preus­sische Regierung sei nicht abgeneigt, in der norsichleswig’schen Angelegenheit auf das folgende Kompromiß (das Auskunftsmit­­tel scheint ein französischer Gedanke zu sein) einzugehen, voraus: gefeht, daß die Frage von der Garantie und der Uebernahme einer entsnrehenden Staatsschuldquote den preußischen Forderun­­gen­ gemäß erledigt werde. Dänemark erhält das Sundemitt und den nicht befestigten Theil der Insel Allen, Preußen behält dagegen die Festung Düppel,Sonderburg mit dem nöthigen Fes­tungsrayon. Einer ihrer Wiener Korrespondenten bestreitet, daß die neueste in Konstantinopel überreichte Deklaration der vier Mächte eine Reculade bedeute. Nnoefflen wenn man erwägt, daß die der­­selben vorangegangene identische Note, welcher auch Oesterreich beigetreten war, zwar nicht mehr einfach die Abtretung von Grandia an Griechenland, aber doch die allgemeine Abstimmung und die internationale Enquete verlangte, die Deklaration aber gar seine Forderungen aufstellt, sondern nur V­erwahrungen ent­­hält, wenn man ferner erwägt, daß Frankreich damit sich Ruß­­land gegenüber gleichsam abgefunden hat, so scheint da in der That keine Veranlassung, der Deklaration eine so ernste Bedeut­tung beizulegen. Die , heißt zu haben. Verpflichtungen, da Politik mißtrauen. Meizen ho 93—104, eg bes Delegationsgefeges Polen und Föderalisten verlangen unausgeregt Tex Eleiner Vorräthe mußte bei fester Stimmung : Der Beust Stettin, 8. November, und Kriegsminister Bericht über die Affaire heute sich vor Uebernahme bestimmter die britischen Staatsmänner Napoleon’s meldet: (8.8) Flau. erhielt Der Lombarden 172. pr. November Spiritus sehr geschäftz!os. '/ ! B mezes ; | ! ‚X Berlin, 7. November. Der Feldzug, den die Kon­servativen, die Alt­ und National-Liberalen heute wieder zur errichtung der Berliner Demokratie unternommen haben, it abermals vollständig mißglüht, troßdem die Ersteren in drei Wahlbezirken die Entsagung so weit getrieben hatten, prononi­e­rte National-Liberale, wie Braun-Wiesbaden und Rudolph v. Doennigsen, als Kompromißkandidaten zu acceptiren. Im erster Wahlbezirk­ war ein Kompromißversuch daran ges­eitert, daß die Konservativen sich geeinigt hatten, im erster Linie für dem Kandidaten der Nationalliberalen zu fimmen, was diese best­halb gefordert hatten, weil sie, durch ein von den Konservativen anderswo gegebenes böses Beispiel scheu geworden, zu den Rüde­schrittlern nicht das Vertrauen hegten, dab sie dem Vertrage treu bleiben würden, wenn erst mit Hilfe der Nationall­iberaler ein Kandidat von ihnen durchgebracht wäre. Aber auch die ver­­einigten Kräfte dieser drei Parteien wären nicht im Stande gez­wesen, den Kandidaten der Demokratie selbst in diesem Bezirke mit dem sogenannten Geheimrathsviertel das Feld streitig zu machen. Walder und Löwe wurden Beide mit Zweidrit­­tel-Mehrheit gewählt. Noch günstiger gestaltete sich in den an­­deren Wahlbezirken das Stimmenverhältniß für die Demokratie, indem dort Johann Sacoby, Stadtrat Runge, Shu­­r Delitfd, Dr. Bichomw, Stan Dunder und Dr. Eberli mit Dreiviertel, beziehungsweise Bierfünftel-Mehr­­heit über ihre Gegenkandidaten siegten. Graf Bismard, der als M­ahlmann sich am Mahlatte beteiligte, empfing während der Bahlhandlung in einem Nebenzimmer den Vertreter Italiens. Später stattete der gestern wieder hier eingetroffene französische Botschafter B­e­nedetti dem Grafen Bismarc einen Besuch auf dem auswärtigen Amte ab. Die Wahlnachrichten aus den Provinzen lauten für die Demokratie bis jegt sehr ungünstig­ Nur in Schleswig:Holstein scheint entschieden oppositionell ge­wählt zu sein, während Hannover, Dant der­­ Wahlenthaltung der partikularistischen Partei, lauter National:Liberale in das Abgeordnetenhaus fhidt.. Dasselbe erwartet man von Hessen und Raffau, während die alten Provinzen vorwiegend Tener­­vativ gewählt zu haben seinen. Die Wahl des Kriegsmini­­sters v. Aoon it in einem benachbarten Wahlkreise gesichert. Daß derselbe bald nach dem Zusammentritte des Landtages von dem ihm gewährten fünfmonatlichen Urlaub Gebrauch machen wird, räumt man heute sogar, entgegen den tendenziösen Ver­hauptungen der „Kreuzzeitung“, von offiziöser Seite ein. An die täglich, stattfindenden Ministerrathsfigungen wird jm mor­­gen ein Kabinettfonteil unter dem Vorfige des geitern von Blankenburg zurückgekehrten Königs schließen, in welchem die Gefegesvorlagen für den Landtag festgestellt werden sollen. Rufsische Offiziere bestreiten sehr entschieden , das auker bent Lager bei Sewongro, welches seit langer Zeit besteht und sehr bequem 60.000 Mann, aufnehmen kann, andere Lager­einrichtungen in Polen existiren oder hergerichtet werden sollen. Sie versichern zugleich , daß selbst die 1500 Mann, ‚welche ur­­sprünglich dazu­ bestimmt gewesen seien, die Bejagung­ in Polen zu verstärken, Gegenbefehl erhalten hätten und im Innern fink­­lands verbleiben würden. Alles das fließt indes nicht aus, daß die entgegenstehenden Nachrichten da begründet waren. Die veränderte Lage in Italien kann ja sehr wohl auch in den militärichen Dispositionen Rußlands Aenderungen bewirkt haben.­­ Gegen die Mönche des Pauliner-Klosters zu Genftohan bat die zuffische Regierung eine strenge Untersuchung eingeleitet, weil gegen sie der Verdagt rege geworden ist, daß sie dem Bapst und der polntigen Emigration heimlich Geld gesdicht hätten. Bestärkt wurde man in diesem Verdacht dadurch, dab man bei einer Rahfugung im Kloster 6000 Silberrubel fand , über de­ren Ursprung feine Redenshaf­elt hat Die­ a­­­neben sonnten, sowie, in schhuthigen Winkeln versteckt , allerlei ausdrücklichen Aufträge des Kriegsministeriums an die Krane Kostbarkeiten. Außerdem­ wird­ den­ Mönchen vorgeworfen, daß sie ein träglißes Pfandleihgem­äft betrieben­ hatten. Der Pendant des Klosters soll sich der Untersagung dur die Flucht entzogen habe In Kielce hatte man dieser Tage plöslich sämmtliche allechter polnischer Nationalität entlassen und gegen­ das Marika :­hofener Eisenbahnprojekt wird von der­ russischen Breile aus nationalen Motiven so lebhaft agitirt, daß das ruf­­fische Ministerium, dem die Sache jebt = Entscheidung vor» liegt, IHmwerk­ dazu seine Zustimmung geben wird, und Bestimmung die Mönche z Wien, 8. November. 63 soll Die begründete Auzsicht vorhanden sein, daß der römische Stuhl, um nicht das größere Uebel einer Konferenz hereinbrechen zu sehen,­ das leh­­nere Möbel eines Arrangements mit Frankreich und Italien wähle, und soll eben in Betreff dieser Sachlage das Französice Kabinet zur Zeit darauf verzichtet haben, die Konferenzfrage weiter zu ureiren. DC­P­aris, 6. November. Freiherr von Beust sol von den Ergebnissen seiner Londoner Reife zufrie­dengestelt worden sein. Der österreichische Reichskanzler hat sich wohl nit posi­­tiver und konkreter Erfolge —, nach denen er übrigens nicht gestrebt hat — zu rühmen , seine Mittheilungen und Erklärun­gen fanden aber in London günstige Aufnahme Sowohl das französische wie das österreichische Kabinet stellen den Absehluf einer Allianz in Abrede, indem durchaus nicht festbestimmte Vereinbarungen getroffen wurden. Frankreich und Desterreich wünschen die Erhaltung des Friedens , und glauben in diesen ihren Bestrebungen der moralischen Unterftügung Englands zu bedürfen. Doch hat man, wie verlautet, Berathungen gepflogen, tote den zuflishen U Umtrieben in Bulgarien und anderen türki­­schen Provinzen am wirksamsten entgegenzutreten wäre. Nach Wien zurückgekehrt , dürfte Freiherr von Beust eine Zirkularde­­peiche an die diplomatischen Agenten Oesterreiche im Auslande richten. — Der päpstliche Nuntius bat in diplomatischen Krei­­­­sen der warmen­­ persönlichen Verwendung des Kaisers Franz Joseph zu Gunsten des Bapstes sühmlich Erwähnung gethan. Die unerwartet ra­he und günstige Wendung der römischen Angelegenheiten werden den Eifer der französischen Regierung beleben, um die römisch Frage wenn auch nicht einer gänzlichen Röfung , i wenigstens einem Abkommen entgegen‘ > zu führen, wodurch Frankreich seiner undanfbaren und gefährlichen Hüterrole sich mit Ehren wird entledigen können. € 3 sol dies­­bezüglich der Entschluß gefaßt worden sein, im Falle die propa«­­nir­e allgemeine Konferenz an dem Widerstande der nicht kath­iren Mächte scheitern miürbe, eine rein katholisge Konferenz einzuberufen. Ob aber Italien sich den Aussprüchen einer sol= den von katholischen Charakter an­fs tragenden Konferenz Fürs­ten würde, unterliegt noch manchem Bedenken. Bolitische Aundiehan, 9. November. Die verschiede­­­nen Korrespondenzen die römis­che Frage einer darin überein, daß das Projek­z Konferenz zur Lösung vorzulegen jeder wenig Aussicht zur Verwirkligung habe. Wie unser Wien Korrespondent meldet, wäre das­­ Projekt gänzlich aufgegebert stimmen

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