Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1868 (Jahrgang 15, nr. 101-125)

1868-05-26 / nr. 121

Abendblatt des Pester Lloyd. Dienfing, 26. Mai. Er. 121, Die einzelne Nummer Toilet & Ye. 3. BB.) Originaleperchen des Pester Lloyd. VWaris, 26. Mai. hervorhob, er Die Deform­­en der Pariser Ausstellung wurde dem Kaiser in Aubienz empfangen. Auf ihre Ansprache erwiederte der Kaiser, indem er die Leistungen der österreichischen Impustriellen rühmend zur Lösung der gestellten hohen Aufgabe unverbrüchlich auf der betretenen Bahn zu verharren. Wien, 26. Mai.­­Eröffnung. Nordbahn —, Kreditak­ien. 183.10, 1864er —, Napoleon d’or Me­en as Zombarden 174, ie Tas, 26. Mai. 85.10, 1864er. Lombarden Defterr. Staatsbahnatt. 259.25, 25. Mai. 69.67, a­aperz. 101.20, italienische 278, Lombards 372, Borberie Reevitaktien 183.10, Korpbahn —, Staatsbahn 255.70, 1860er Steuerfrei­g —, Soseph 3: Bahn­­ 6, Fünffichner —, Anglo-Hungarian —. Sehr fest. grantfurt, 25. Mai. Abendioziet üt.) 1859er 6. Metalliques —, Neues Steuerfreies 49.09, Amerikaner per 1882 76'/,, pro Medio 76.05, Defterr. Krevitaltien 190.25, , 1860er oje 69 Ia, 1864er £ ofe —, Franz Xosephbahn —, Defterr. Bankaktien —, Fester. arts, (Schlußkurse)­pen. Rente 51.35, Staatsbahn 553, Grebit-Wobik­er Antwerpen, 25. Mai. Petroleum feiter, 44 Ir. arg, 25. Mai. (Getreidemartt.) Getreide fehr weichend, Weizen per Mai 162, per Juni 153, fehlt, Rog­­gen per Mai 1047, per Juni 98, per Juli 89, Hafer till, Del per Mai 31, per Juni 21, per Herbst 21 °. Spiritus Mann nen, 25. Fr (6 . treidemarkt) MWeizenge fedőt febr en u Laufe de Po IE BE aan, fl ein te gefragter. Hafer Str . ebenso ER rg ge MR e b Im art t.) 88,, 84.75, 80, 71, Spiritus 88, per Sommer 80.50. — das Finanzministerium hat Anstalten getroffen, daß, in Folge der demnücst zu ge­wärtigenden Herabfegung der Salz­­preise, in fetztem Theile des Landes al nur momentaner Salz­­mängel eintrete. Es wird nämlich in jedem Finanzbezirk mit for liven Kaufleuten Webereinfommen dab ihnen im Momente­n der Preisherabfegung die Differenz der B­reife jener Salzvorräthe, die sie eben am Lager haben, erlebt werden sol. Rofe . 336, ie ".. — erfläre hiermit den festen Staatsbahn 255.80, 1860er Lofe 17390, ungarische Kreditaktien 9.—, per stattien —, Galizien —. Uhr 80, Defterr­ auf Seit —. t. un: FA bi Vrarfeinte, wichen, 7.18, per November 6.28, Roggen un­ 5" en Toto KR 0.400. ch, 11 832, Mai. per Mai uli 511, ee 1020, ber 25. 7.21, Hettol. Baifletendenz. Sehr Telt. Napoleondor 9.31, Konsols Herbst Mai. Entschluß, 15 Minuten. - , —, Franz 93%­,, toto 6, ungarische Rente Defterr. per Tag Ans (Getreidemarkt) Weizen­ges per Juni 7.20, per Juli per per November 5.3, Del per Mai Toco 22. Mai 5.20, 11?/,0, Spiritus (Getreidemartt) Ein ; getroffen werden, derart, Aus dem Unterhause. * An der heutigen Situng des Abgeordnetenhauses er­folgt zunächst die Authentisation des jüngsten Sitzungsprotokoll 3. Dex Aba. für Temesvár, Mori; S u 19 ot, legt fein Mandat nie- der, dem Aba. Aerander Nifolic3 wird ein Smöchentlicher Urlaub ertheilt. Der P­räsident meldet mehrere Petitionen an, Jana Nanafy und Fran Domahidy überreichen gleich­­falls Petitionen. Der Schriftführer­s. Anton Sztáray überbringt das Nuntium des Oberhauses über das Alföld:Fiu­­maner Eisenbahngefeb ; dasselbe wird gedrudt und kommt auf die Tagesordnung. Justizminister Horváth bringt den Gefeh­­entwurf über die Einbürgerung der$rempden (ho­­nositäsi törvény) ein; der Entwurf wird in Druck gelegt und an die Kommissionen gewiesen. Hierauf erfolgt mit Hinweglaffung der Generaldebatte die Spezialberathung über die Vorlagen bezüglich der Brátány­ z Agramer, Hatvan-Miskolczer und der nordöstlichen Eisenbahn und zwar zunäc­hst über den W Bauvertrag betrefft der beiden ersten Linien. Der Vertrag wird mit Hinweglassung des §. 7 unverändert angenommen. Eine von Kol. Tipa beantragte Modifikation wird an Stelle des §. 7 zum Beschluß erhoben. Die Sigung dauert fort. Honvsd-Central-Ausfhuß. Belt, 25. Mai. % In der vorgestern Nachmittags abgehaltenen Ausschüp­­figung, wurde zuerst das Protokoll der vorigen Sikung verlesen und authentizirt. In der damaligen Siung wurde der Präser beauftragt, Berczel um die Herausgabe des Siegels und der Schriften schriftlich aufzufordern, und wenn der Aufforde­­rung keine Folge gegeben werden sollte, auch die Einleitung ge­richtlicher Schritte s anzudrohen. Diese Aufforderung wurde mit Nezepisie an M­erczel abgesendet , doch es erfolgte noch immer seine Antwort. Herr Rudolph Adami glaubt auf die schuldige Pietät gegen Vergzel Rüdficht nehmen zu müssen ; es­ würde sei­­ner Ansicht nach statt gerichtlicher Schritte zriedmäßiger sein, von dem Vereine eine Meinung abzuverlangen, was in dieser Rage zu thun sei. Er glaubt, es solle diese Angelegenheit vor der Landesversammlung ausgetragen werden. Nikolaus Kiss sieht in der Umstoßung des früheren Beibluffes eine sehr arge Anton­­sequenz, und wünscht von Präses mit allen weiteren Schritten zu betrauen. S0­mogyi hofft seinen Erfolg von dem gericht­­lichen Vorgehen ; aus Schonung des Honweodnamens wünscht er aber, es sollen alle weiteren Verfügungen unterbleiben. Dienes fordert energisches Vorgehen gegen Bergzel; doch um in den unitionen nicht behindert zu sein, solle der Yusschuß ein Pet:­haft anfertigen lassen, in den Protokollen von einem neuen Standpuntte ausgehen und die Rechnungen durch zweckmäßige Verfügungen in’S Reine bringen. Der Präss Beniczty sprach endlich seine­ Meinung dahin aus, es müsse in jedem Falle ein entschiedener Schritt gethan werden ; wenn Pergzel an der gerichtlichen Aufforderung seine Folge gibt, wann solle diese Angelegenheit der Landesversammlung vorgelegt werden ; es wurde diese Ansicht auch zum Bei­hi­ff­e erhoben. Hierauf berichtete Präses Beniczsy über seine Besprec­hung mit dem Direktor des National-Museums bezüglich einer in öffentlichen Blättern erschienenen Kundmachung, laut welcher die Reliquien der Honvedvereine” durch den Schriftführer des Gentral:Ausschusses in dessen Namen , im National­ Museum hinterlegt’ worden sind. Der Herr Direktor des National-Museums sagte, der­ ge­wesene Schriftführer habe die Hinterlegung der Reliquien mit Bezug auf einen Beschluß der ersten Landes: Honvepversammlung bewerksteiligt; übrigens sprach er­ für die Zukunft den­ Wunsch aus, es solle jede etwaige spätere Weber­­gabe immer Sua forma geschehen, wie es zwischen einer Kor­­poration und einem ansehnlichen Nationals­nstitut findlich ist, und es sollen die zu übergebenden Gegenstände auch mit histo­­rischen Belegen versehen werden. Beniczty beantragt, es sollen die im Museum befindlichen Gegenstände­ dort "belassen werden und über dieselben ein authentisches Verzeichniß.. angefertigt zugleich die Vereine aufgefordert werden, die in ihrem Bereiche vielleicht mod befindlichen, auf das Honvédtbum sich beziehenden Dokumente einzusenden. Bidat3 wünscht, es seien die 3n- Pine aus dem National­ Museum zurückverlangt, über die­selben ein irre­he étel und nur dann­­ wieder dem National­ Museum überantwortet werden. Dies wurde Schließlich zum Beschluß erhoben. Hierauf erstattete der Kaflier Eugen Nagy Bericht über den Stand der Kafla zur Zeit, da die Trennung der Kafia des­ Ausschusses von wer des MWester Vereines geschah: es wurde von Seite des legteren eine rückständige­ Schuld von 194 fl. 78 fr. ausgewiesen. Die seit dem 22. Dezember 0,1%­ eingelangten Beiträge der einzelnen Vereine und die seither gemachs­ten Auslagen stellen für fest einen aktiven Stand von fage 27. Br. heraus. — € 3 wurde bet­roffen, die Vereine von diesem Kajsastand zu benachrichtigen, denselben zugleich, das Verzeichnis der bisher zum Central­ Ausíchus eingeflossenen Beiträge zu fen­­den und sie aufzufordern, sie möchten don Ausschuß darüber bes nachrichtigen, wie viel Geld und wem sie vasselbe eingesendet haben. Zugleich wurde beschlossen, zur Deckung der abschweben­­den Schulden bei der Pester Sparkassa eine Anleihe von 400 fl. zu­ machen ; zur Unterfertigung des Wechsels boten sich Herr Ludwig Beniczty, Stephan Baty und Nikolaus Kiss, General-Oberstuhlrichter, an. Hierauf wurden zwei schriftliche, sich auf die Landesvers­cheidigungsangelegenheit beziehende Anträge von Karl Horváth und Nudolph Ada­mi verlesen. Der Erstere­ beantragt­­ die Entsendung einer Kommission von 5 Mitgliedern, welche den von der Regierung dem Reichstag zu unterbreitenden Landes­­vert­eidigungsentwurf einer Kritik unterziehen und­­ diese danır dem Ausschuß vorlegen solle. Ad­a­mi beantragt, es solle eine Konferenz über­ die Landesvert­eidigungsangelegenheit zusam­­menberufen werden, und die hier ausgesprochene Meinung den DBereinen mitgetheilt und auf Grund der einfließenden Beguts achungen dem­ Reichstag eine Metition eingereicht werden. Bidats mündet, es solle hierüber zur Grundlage, der­ schon früher von der äußersten Linien eingereichte Gefegentwurf ges­nommen werden , denn derselbe sei auf das 1848er System dafirt von dem nicht abgemischen werden dürfe. Eugen Nagy hält es für möglich, daß der Regierungsentwurf freisinniger­en werde,als der,den der Ausschuß aufstellen würde,welche Aeuße­­rung eine gewisse Heiterkeit erregte.Dienes glaubt,der­ Ausschuß könne nur die getoesenen Honvéds und nicht auch die Aus kü­nfligen vertreten.Beniczky widerspricht,hervorhebend,daß die in allen europäischen zivilisirten Ländern gemachten Fort­­schritte es erheischen,auch für Ungarn ein System der Zukunft auszustellen.Hierauf wurde die beantragte Kommission aus den Herren Beniczky,K.Haus«-Eugen Nagy,»Sr6ter, R.Adami und R.Hostosith bestellt .Schließlich­ wurde aguntra Adami’seine Kommis­­­mission aus den Herren Albert Födvary,L.Beniczky,­­Sreter,Patay,J.Vidats und Rud­dåmi er­­nannt,­welche die Weisung erhielt sich um Beiträge zur Errich­­tung eines würdigen Denkmals zu Ehren der bei der Einnahme« Ofens gefallenen Honväds auf dem Ofner Friedhof,mit dem Ofner Magistratsrath,­­ dem­ Nationalkasino , den Reiter und Ofner Honvedvereinen, mit der Lloydgesellsschaft, mit dem ung. ist. Vereine u. A. in Berührung zu seßen. A Wien, 25. Mai. Die dzehn­chen Blätter willen neuesten, die Meldung zu verzeichnen, daß die österreichische Ge = TE ee a a RE EB BU EN HE usa wenn ges moge. „ein mem ». « " Die Narren der Liebe.*) Roman von: Moriz Jókai Ein Mensch, treu wie ein Hund, Das Tagebuch des großen Patrioten fuhr also fort: „est “ist Schon Alles aus. Auf unverhoffte Wendungen it nicht zu rechnen. Wenn vollendete Thatsachen sich einzeln gegen uns kehren. Wenn das Vaterland nichts für si thut wie fol’ ich Alles für das Vaterland thun ? Es ist aber dennoch etwas Großes um die allgemeine Achtung. Sept halten mich diese für ihren Führer. Mal würden sie sagen, wenn ich mich von ihnen trennte? Würde sie mit mir kommen ? Wie aber, wenn ich mich täuschte und sie mich allein ließen ? Niemandes Vorwürfe fürchte ich mehr, als die Bilagosis. Dieser Mensch scheint dazu geboren zu sein, hab er, wenn ich irgend eine unangenehme Sache von tief vergraben hatte, ‚sie von Neuem ausgrabe, und­ sie, hüb ich auf den Gian herauspolixt, wer Welt vor die Augen stelle. Als ich vor einundzwanzig Jahren Marie figen ließ, das arme einfältige Ding, das Alles glaubte, was junge Leute jungen Mädchen zuflüstern, dachte ich, sie werde entweder vor Kummer sterben, oder weit von da die Verborgenheit aufsuchen, und ich werde sie nie mehr zu Gesicht bekommen, niemand mehr von ihr sprechen ; da erbarmte sich ihrer dieser Mensch und nahm­ das von mir verlassene Mädchen zum Weibe. Und man mußte mir auf jedem Schritt Marie begegnen, als eine in all­gemeiner Achtung stehende Frau, die mich nie eines Biides würdigte. "Und von nun an wußte jedermann, wie sehr sie ihren Mann achte und mich verachte, und vergebens kämpfte ich gegen dies Wissen an. Auch an dem Unglück mit meiner zweiten Gattin, glaube ich, trägt er die Schuld. Melanie erfuhr mein V­orleben, und das fühlte sie ab gegen mich. Philagosf aber war derjenige, von dem man ihr erzählt, daß jederman ihn achte, seine Frau aber am meisten. Als ich den Antrag stellte, der­­ Beamtenkörper des Komit tates solle abbaufen, hätte ich es so gerne gesehen, wenn dieser Mensch auf feinem Boften geblieben und „mir nicht ges folgt wäre. Wenn ich ihn mindestens nur für einen Tag hätte er= niedrigen fönnen vor feinem Weibe. Wenn sie nur den Unter­­schien hätte sehen fönnen zwischen mir und ihm. Ich im Nim­­bus der Popularität, er dagegen im abgetragenen Gewande der Geringfchäßung, das­ zwar­ zerlumpt, und schmusig, das aber derjenige anzieht, den’s friert, weil es warm hält. Und nun lege ich das „warme” Gewand an und lasse den Nimbus jenem Andern. Wenn vieser Mensch nicht auf der Welt wäre, würde ich vielleicht leichter zu einem Entschluß kommen. Aus diesem Lande wird ohnehin nichts mehr. 94 Tann­e3 aber doch nicht thun, meiner Vergangenheit wegen ! Ich sehe ein, daß e3 eine Sünde wäre, die Thatfraft, die mir im Rusen Schlummert, zu vergraben ; aber ich sehe, daß er meine Pflicht ist, todt zu bleiben. ch wäre auch völlig todt, wenn dies Weib mich nich daran erinnerte, daß ich noch träume. Beständig träume ich von ihr. Und fest war die Gelegenheit da, ihr zu sagen, auch wacend halte ich di in meiner Hand. Hirnlose Phantasie ! Sie war mein. Ich stieß sie von mir; ich wollte sie nicht. Ich werde sie mir aus dem Kopf schlagen, wie die glänz­­enden Trugbilder von Rang und Ehren. Harter wird die traurige Rolle­­ des­ verwitweten Bären fortlegen. An Winterfrost und übler Laune fehlt es ihm dazu nicht.” Dies war das rechte Tagebuchblatt. Angalody sah, daß die eine Dois Gift no. nicht bis auf's Lebendige gewirkt hatte. Mie verholen wir das Gift in stärkerer Dosis. Einige Tage, darauf erhielt Harter einen­ Brief in den bekannten Schriftzügen. Melanie bedankt sich darin für seine freundliche Bermittl­­ung, die schon seit einigen Erfolg gehabt. Sie wünscht, für seine Freundlichkeit si einst dankbar erweisen zu können. Zugleich endet, sie, ein paar Photographien von ji ; nur deshalb, weil sie besser sind als diejenigen, merde die Pho­­tographen auf dem Lande mit ihren primitiven Apparaten zus Wege gebracht. Ist auch das alte Verhältnis abgebrochen, kann ja weßhalb die alte gute Freundschaft zwischen den von­einander Getrennten doch fortbestehen. Nun, das waren allerdings andere Lichtbilder, als die, welche die Provinzial-Chemiker mit Hilfe der Sonne auf's Bar­bier gebrannt. Auf der einen war Melanie als Amazone zu Pferde fißend abgebildet, in lang herabhängendem Reitkleide, das die Schönheit ihres Wuchses hervortreten ließ ; auf der anderen war sie in häuslichen Negligee, in einem weißen, gefiiten, anf­lies­enden Kleide, in einem Armstuhle figend und mit der Hand in einem photographischen Album blätternd; der Heine Fuß mit dem winzigen Bantoffel ruhte auf einem Sammitschemel, und der verrätherische Saum des Kleides Tielt den zierlichen Knöd­el seben. Auf dem geöffneten Blatte des photographischen Albums sah man ein Porträt in vorshm windender Kleinheit, so bi B “ nicht möglich war, es zu erkennen. RR Ferdinand Hatter suchte hastig seine stark vergrő­ernde, kupé hervor, mit welcher er auf der Karte die Namen vor, sei­nen Ortschaften aufzusuchen pflegte ; er sah pur, um zu e­­­­­­ szaz 9) Eorziehung aus Ne. 119. e VA EEE

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