Pester Lloyd, Juni 1868 (Jahrgang 15, nr. 131-155)

1868-06-02 / nr. 131

- i.--.-,-k-- --. «--——— Allg·8tg.«zure·den,wohl schwer halten,Oesterreich abers­haupt für Dinge verantwortlich machen zu wollen,die ihren Ursprung in der Phantasie irgendeines Böswilligen haben. Während,nun,wie die an­ anderer­ Stelle untgetheilte Erkeci­ung der»Wienethg­«ergibt,Oesterreich so prompt wie mtöglich Alles thut,um die öffentliche Meinung zu hald­­­­­igen,muß die»Norvd.Allg.Ztg.«konstatiren,es sei in keinem Lande das Mißtrauen gegen die Erhaltung des Welt­­friedens so groß wie in Frankreich, eine Erscheinung bie­itbrin­gend demn Bismarck’ s ihen Organe durchaus nicht befremdlich erscheint, nachdem «… vorzugsweise die französische Presse sei, welche die Beunruhigung der Öffentlichen Meinung mit Con­sequenz, gewissermaßen geschäftsmäßig betreibe. ‚Die „Rorbb. Allg. Zig." weil den französischen Y Journalen die ganze Ver­antwortlichkeit fr ihre Taktik zu, und zithrt namentlich bezüg­­lich der Folgen, welche dieselbe haben muß, den Rüdgang der französischen Handelbe­wegung. Möge nun der Rüdgang eben in den Kriegsgerüchten seine Ursache haben oder nicht, so viel steht fest, der Artikel des mehr erwähnten Blattes ist ein neuer Beleg dafür, daß die Beziehungen zwischen Preußen und Fraat­­reich fs ungeachtet aller‘ offiziellen Gegenerklärungen täglich mehr zu einem Konflikt zufolgen und daß es wohl nur mehr irgend eines unerwarteten Zwischenfalles bedürfen wird, um einen offenen Bruch herbeizuführen. » Auch im englischen Parlamente drängen die Dinge der Entscheidung entgegen.Im Oberhause hat Loth RUsfekl der Regierung vergangenen Freitag darüber einen Vorwurf gemacht,daß sie totz ihrer Niederlagen im Amte verbleibe. Weil dem so sei,fordere er baldm­öglichst Neuwahlen. Korb Malmesbur­gh vertheidigt die Regierung und überläßt es deren Gegnern, ein Mißtrauensvotum einzubringen. Im Unterhause interpellerte Glapstone am selben Tage den Premier wegen der irischen Kirchenbill, worauf derselbe er wiederte, er werde derselben seinen weiteren Widersand mehr entgegen stellen. Bezüglich der Neuwahlen antwortete Disraeli ausweichend. Wie unsere Bariser Berichte melden, werden die Vor­­fälle im Quartier Latin keine weiteren Folgen haben. Die ver­­hafteten Studenten sind entlassen, eine Untersuchung ist weiter nicht eingeleitet worden. Die Ursache zu diesem milden Auf­­treten der Polizei (die sich zufrieden gibt, obgleich mehrere ihrer Angehörigen tüchtig durchgeprügelt worden­ ist, nach vor­­liegenden Berichten aus Paris, dem Umstande zuzuschreiben, daß der Kaiser nächsten Sonntag (also gestern) in Rouen mit dem Kardinal Bonnechofe, dessen verleumderische Behauptungen den ganzen Skandal hervorriefen, zusammentreffen muß und man die Zusammenkunft dieser beiden hohen Personen durch eine Prozesangelegenheit nicht noch peinlicher machen will, als sie es schon sein muß. Im Quartier Latin selbst herrscht wie­­der vollständige Ruhe. Die Studenten sind zwar noch sehr er­­bittert, aber zu Demonstrationen am es nicht mehr. Unserer eigenen vom 29. Mai batirten Pariser Korrespondenz entneh­­men wir Folgendes : „Heute wurde der Bericht über das Ansehen verlesen und es scheint aus demselben hervorzugehen, daß die Budgetkommission und der Staatsrath sich noch immer nicht geeinigt haben. Die erstere besteht darauf, den Betrag von 444 auf 411 Millionen jr vedugiren und in dieser Summe sollen die für die Vicinalwege zuerkannten 8 Millionen en ai sein. Mit Einzurechnung sämmtlicher Kosten wirben sich das Ansehen auf 433 Millionen belaufen für den Fall, daß die Kom­mission Sehr behalten sollte. Hiervon sollen die außerordentlichen Aus: Ina ‚gehegt werden: Krieg 139, Marine 53, öffentliche Bauten 87 ,Dritte Milliarde, sei mir gegrüßt " So heißt die neue Bros­chüre von Horn, welche am 2. Juni hier erscheinen wird. Dieselbe enthält eine neue vertiefte Studie über die Leitung und die­­ der französischen Finanzen, als Antwort auf die amtlichen und halbamtl­icchen Ero­berungen, welche die erste­re „Le bilan de l’Empire” gefunden hat. Den Kreis seiner Untersuchungen erin­iternd, weist der Berfafler nach, daß der Gesammtbetrag der Lasten des Lande drei Milliarden übersteigt. Da das Nationaleinkommen fünfzehn Miliarden beträgt, nim­mt der Staat den fünften Theil der Früchte der Arbeit des Landes für sich in Anspruch. Die ärmeren Klassen, die in Folge der vorherrschend indirekten Steuern noch härter getroffen werden, haben ein Viertel bis ein Drittel ihres Verdienstes an den Staat zu besahlen.? Und dem Glaborat über die Stadtver­­schönerung. Be Belt, 1. Juni. 1. in der unter Borsig Sr. Exzellenz des Ministerpräsidenten Gra­fen Julius Andraffy am 18. März von den Vertretern der Städte Belt, Ofen und Altofen stattgehabten Berathung im Ins­zeresse der Stadtverschönerung hat man si dahin geeinigt, daß jede Stadtgemeinde separat für sie ihren eigenen lokalen Verhältnissen entsprechend, Projekte entwwerfe, melche dann in gemeinsa­­mer Ligungen berathen und unter­einander in Einklang gebracht werden sollen. Was die Stadt Be­st betrifft, so sind wir in der Lage, dem bereits von und wiederholt erwähnten viesbezüglichen Elaborate nach­stehende Hauptmomente und prinzipiellen Ansichten entnehmen zu können. Die Städte Pest:Ofen — heißt es in der Einleitung — müssen in Rücksicht der Versehenerung als ein Ganzes, wenigstend­ala­ntegrirende Theile des Ganzen betrachtet werden, das nach seiner gan­­zen Ränge auch den Donaustrom in zwei Theile des den beiden Ufern die natürlige Perspektive sic) darbietet. jetze für die Bauten an den beiden Ufern der Donau müssen daher nothwendigerweise im Cvislange stehen, d. h. die Mierbauten und Häus­­er am Diner Kai müssen dem vis-à-vis möglicht Dieses ist als Prinzip und Richtschnur zu betrachten ; die Detail-Aus­­führung hängt natürlich von den bereits bestehenden Gebäuden ab; jedenfall müssen die Höhenmaße und die Glylformen der neu aufzu­führenden Gebäude an beiden Ufern im größtmöglichsten Cind­ange sein und darauf besonders Bedacht genommen werden. Died darf sich jedoch nicht so weit erstreben, daß nie Uferbauten im eine­­­ mille Mo­­notonie verfallen. Bei dem Beschönerungsplane muß mas Von diesem leitenden Prinzipe ausgehen und zu erzielen traten, daß die beiden Städte eine gewisse parakteristische Grundlage er­halten. Um dieses Prinzip aufzufinden, muß zunächst ein Zentral­­punkt ermittelt und von diesem ausgegangen werden. Pest,­bad auf einer Ebene sich ausbreitet, hat keinen solchen Gentralpuntt, der ale Theile dominiren würde ; eben­so wenig, besikt Dfen einen Zentralpuntt, weil es einen Ragen hat, ohne welchen es wieder keinen Zentralpuntt geben kann. Beide Städte zusam­men haben aber einen folgen Zentralpunkt und dieser ist : die Ofner Königs­burg, welche als höchster Buitt über alle­­ Gebäude hervorragt und von diesem Punkte muß denn auch beim Ber­­chönerungsplane ausgegangen werden. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Gruppirungen der einzelnen Stadttheile und Häuser planlos und durch Zufälligkeiten im verwersenden Durcheinander entstanden ; die Hauptaufgabe wird daher darin beleben, in diesem Chaos einiger­maßen eine sostematische Or­dnung zu bringen, und daraus ein möglichst ,Hönss Bild zu gestalten. Die Königsburg ragt erhaben über die Städte empor und deren Gebäude müssen si­­ozusagen zu den Füßen der Königsburg ausdehnen, gleicsam in der figürlichen Bedeu­­tung , wie das Bolt den Königsthron umringt. Deshalb sol der­ö­nigliche Wohnsig in Ofen mit der versehwenderischsten Bradt erweitert und ausgebaut werden, damit bessen möglichst erhabener Styl über alle Baulichkeiten emporrage und als Blanzpunkt der ganzen U­m­­gebung dienend, der Welt verfünde: Hier wohnt ein König, umgeben von seinem huldigenden Volke ! Diese Idee läßt bezügli­cher Details dem faffenden Geiste vollkommen freie Sand für das Werl der Verschönerung, b­elche den Verhältnissen entsprechend, ohne in das harmonische Ganze hörend ein­­zugreifen, den lokalen Umständen gemäß durchzuführen ist.­ Bevor inbeh auf diese Detailprojekte übergegangen werden könne, muß der für beide Städte glich großen Gefahr gewacht erden, welche dem Dampfleschwerte ähnlt, forttwährend über unfern Häuptern fhmeli- 83 ist dies die Regulirung der Donau, welche no ämmer ein bloßer Mun­d­st. So lange diese nicht realisirt wird, bleibt jedes Wert, mag es noch so fünfte und merk­voll sein, der Gefahr — weggeschwenmt oder zerstört zu werden — ausgefegt. Ein zweiter bunt­­er Punkt an unserem Horizonte ist die gleichsam als „memento mori“ dastehende Zitadelle am Blodsberge. So lange Pelt­nit vor der Webershmwendungsgefahr gefräst ist und Dien­nit aufhört, ein sogenannter „srategischer Punkt“ zu sein, welcher in Kriegszeiten die Angriffsluft des Feindes herausfordert, ohne diesem Widerstand lei­­sten zu können, werden die Menschen zwar arbeiten und schaffen,, aber die Früchte dieser Anstrengungen werden erwig der Ungemeißheit aufge­­fegt bleiben. Die Verschönerungsarbeiten ohne Ztund leiden große Roth, denn­ was soll uns zu solchen Arbeiten anspornen, deren Endziele viel­leicht erst nach Jahrhunderten erreicht werden können und deren stufen­ meise Entwirlung täglic aufs Spiel gefegt ist ? Uebergehend auf jene Punkte, welche für Belt und Ofen als gemeinsame zu betrachten sind, werten vor Allem die Kommunikationsmittel in Betracht gezogen. Die Städte Best,Ofen sind duf ihre Lage, insbesondere aber vom administrativen Standpunkte, dann auf Handelde und Gewerbeinteressen dahin ange­­wiesen, bereinít zu Sinner Stadt verschunolen in werden. NIS die Türken in Ofen kauften, war Peit ein Vorwerk von Ofen ; in Zu­­kunft können beide Städte ergänzende Theile sein, ja «s gibt administra­­tive Zweige, welche nur dann mit gänzlichem Erfolg gehandhabt werden können, wenn beide Städte zu einer Stadt vereinigt werden. Gegen diese Vereinigung warten fest mohl noch viele Hindernisse ab, welche zum größten Theil erst duch die Zeit beseitigt werden können, und es kann gar nit gewünscht werden, daß diese Vereinigung ohne gegen­­seitiges Hinverständniß beider Stätte vorzeitig erfolge, ehe nicht alle Intenessen ausgeglichen sind und die Zusammengehörigkeit wird­ materielle Fakt bedingt is. Eine Sceidewand wird indeß ewig bleiben und dies ist die Donau. So lange die Kommunikation­ zwischen Bett und Ofen nicht frei sein wird, bleibt auch der Verband beider Städte eine Utopie. Die Bereinigung beider Städte liegt vor­wiegend auch im Unteresse des Landes, denn dieses känne zwei Haupts­­tädte nicht befigen und das Band zu dieser Bereinigung kann nur das freie Verkehrsmittel sein. Die Bortheile, melde eine freie Kommunikation den Handel­ und Gewwerbeinteressen biete, können wir füglic übergeben, da diese fon längst von aller Welt anerkannt sind. Nebst der Einlösung der Kettenbrüche und das Land und deren Freigebung ist er noth­wendig, die Schmwellerstädte durch zwei stabile Brüden, die eine oberhalb, die andere unterhalb der Kettenbrüche, zu verbinden. Am zweiten Punkt behandelt das Claborat die UM­fer­­bauten. Es ist schon im Eingange gesagt, worden, das die Gleich­­förmigkeit der beiden Ufer twünschensmwerth sei. Möglicht prachtvole öffentliche Gebäude sollen die­ser­zieren und dadurch dem auf der Donau anfangenden Fremden eine großartige imposante Perspektive bieten. An jüngster Zeit erstredt sich Belt auch nach Süden und er wird, wenn der Theiß-Donaukanal zu Stande kommt, diese Ausdehnung beträchtlich zunehmen. In dieser Wierstrede entbehrt inveß Pest eines Vis-á-vis Blodsberges gegen den hoffen, daß auch Ofen unterhalb des Palatinalgarten zu burch, großartige Bauten fortgelegt werden wird. Wichtige Gründe sprechen dafür, daß sich die Stadt West nicht blos der Länge nach (an der Donau) ausdehne 63 müfe Raum für Bauten im Y9nnern geschaffen werden, und hier ist in erster Linie die Demolirung des weitläufigen Neugebäudes eine Lebendbedingung der Stadt. Ein zweites Hindernis sind die alten Salzstadel oder Tabakmagazine, für deren Demolirung die wich­tigsten Gründe sprechen. Ein eben­solches Hinderniß für den freien Verk sehr gerade im Herzen der Stadt sind die Kirche, das Kloster und die baufälligen Nebengebäude der Serviten, wo ein großartiger prächtiger freier Pla hergestellt werden kann, was um so wünschenswerther ist, als gewiß mit der Zeit das Invas­­idenpalais als Kaserne aufgegeben und in ein stattliches öffent­­liches Gebäude umgewandelt werden dürfte. Die massenhaften Neubauten in Welt würde indes nicht­ so sehr fördern und hervorrufen, als die Ausführung des Neitzerschen Kanalprojektes. Die hierauf bezüglichen Bemerkungen des Claborats, so wie die anderweitigen Vorscläge müssen wir einem zweiten Wriifel vorbehalten, getheilt wird und an genau entsprechen. Die Bro­­und e3 steht daher zu | bar. Unabsehbar dent sich, die übe­rehne ebeberte Fläche aus, nur stellenweise unterbrochen von Gruppen fahler Bäume, die gespen­sterartig ihr nadtes Geäste in die nebelige Minterluft flieden ; eine Pußta, so ganz wie Petöfi sie besingt . Vom Sonnenaufgang bis zum Untergang Hehnt endlos sich die Ebene entlang .." Der Balaton war es, der mit seinen romantischen Ufern, die Abtei Tihany im Hintergrunde, das Petöfische Bild vollendete. Ungerischer Boden, gegrüßt reift du, mein Heimatland ! Es war in der Neujahrsnacht in sehr später Stunde, als endlich der Zug in den Bahnhof meiner Vaterstatt einlief. Io nahm meine geringe Habe, bestehend aus etwas M­ärche, einem Paar Schuhe und einer , Extra" Montur, unter den Arm und sprang mit gepreßten Herzen, mit Hungrigem Magen und erfrorenen Füßen aus dem Waggon auf, die vaterstädtische Erde herab. Wie sehnsüchtig und verlangend bild­te ich auf biese Kut­­schen und Droidsten, die bunt durcheinander vor dem Bahnhofe­­s drängten, die Ankommenden erwartend. Wenn ich­body mindestens die dreißig Kreuzer für einen Dumibus gehabt hätte! D­as gibt Momente im menschlichen Leben, in denen man eine Milton für dreißig Kreuzer geben möchte! Und ein solcher Moment war der regige. Ich griff frampfhaft in meinen Taschen herum, doch vergeblich, — vier Kreuzer war und blieb mein Um und Auf, mein Hab und Gut, mein Kapital im Leben und in Sterben. Yu Pert Hatte ich noch diese Leten verhängungvollen dreisig Kreuzer zurückgelegt, mit dem besten und festen Vorlage, sie nicht mehr anzurühren; der Mensch denkt und der Magen senft. Bon Pest bis Xvár ist noch ein langer weiter Weg, und der Hunger thut weh, besonders bei einer solchen Winterreife ; was Wunder daher, wenn ich mich am Szegebiner Bah­rhofe nicht mehr zurükhalten konnte und­ meinen legten eisernen Vorrath angriff ? IH fügte mich somit in das Unabänderliche und machte mich Omnia mea mecum portans auf den vom Bah­rhofe über eine Stunde entfernten Heimweg. Die legten Wagen waren fortgerollt, die Allee war mens fegemleer, mie ausgestorben ; Tautlose fulvesterabendliche Stille, nur der hartgefrorene Schnee Finsterte unter meinen Tritte. Ueber dem Flufses, in dem sich die Sterne des prachtvollen Winternachthim­­mels wiederspiegelten, trieben die Eisschollen; von den Bäumen und Dachrinnen Hingen die weißen Zapfen herab, ein schneivender eisiger Nord blies über das Wasser herüber, und machte das Herz im Leibe erstarren. So schritt ich daher über die wohlbekannten Wege. Viele Jahre unter wechselnden Verhältnissen waren ver­­gangen, ich habe die weite Welt gesehen, mein „Glück probirt“, Länder und Menschen kennen gelernt, so Mannigfaches erschaut und erlebt,­­ Gutes und Freudiges: — Böses und Trauriges, seit jener Langen Zeit, da ich zum rechten Male diesen Weg ge­wandelt. Und jegt — meld’ sonderbar ‚nächtlicher Einzug ! Wie gespensterhafte Nebelbilder erhoben sich alle die Erin­­nerungen der Jugend vor mir. . Jedes Haus und jeder Kam, jede Bant und jedes Plägchen erwecte in mir eine traute Er­innerung und fehnte erstaunt dem bah­nt­erlenten nächtlichen Wanderer nach). Bei einer Eiche, in der ich zu meiner Bubenzeit so oft die Messe gehört umb ministeirt hatte, machte ich Halt, um­ an den Stufen auszurasten. Und ich blidte hinüber zu jenem bun fein hohen Haufe­n — — da wohnte sie, zu der ich einst gebetet, wie zur Madonna. DOß sie wohl in der langen Zeit zuweilen an mich gebaht ? Läcerlich! Und dennoch, ich fühle ch wie die alte Augen bleibenshaft yplöglich erwacht, wie die vernarbte Wunde wieder aufbricht, Lebendig fleht ihr Bild vor mir, Herz — mein Herz springe nit vor unmennbarenm Wach ! Da verkündet die Siede der Thurmuhe mit ihren wohl­­bekannten lange in mächtigen Schlägen die Mitternachtsstunde. Und ich griff nach meinem Bündel, nahm es unter den Arm und jagte von dannen im bittern Froste und tiefen Schnee. Fort ! Fort! Endlicg hielt ich an. Da stand ich denn vor dent kleinen niedrigen Häuschen mit dem hohen fehnesbeliebten Dadje, davor die zwei ehrmilchigen entlaubten Wlazien. Drinnen finster und tiefer t­riebe, sein Mensch ahnte die Nähe des „verlorenen“ Sohnes. Die ganze Vergangenheit erschien mir völlig wie ein Traumgebilde ; ich mußte mich flügen, um mich aufrecht zu er­­halten ; ich tastete mich an, um mir zu ü­berzeugen, bag ich wirklich nahe. Es war mir ganz eigen zu Gemüthe, und es regten mir beinahe, als ob Ind Naß aus meinen Augen dränge über die erfrorenen Wangen, was sich für des Kaisers Krieges­knecht doch nicht ziemte.­­ Endlich ermanne ich mich — idd podk­an. Die Stimme des Vaters, die ich seit Jahren nicht ver­­nommen, ruft heraus: „Wer MHopft denn in so später Stunde ?" Es wird Licht gemacht. — Ich sehreite über die Schwelle, der alte Mazur beschnuppert mich snurtend, doch mit einem Male da heult und winselt, da Klöfft und belt er wie außer sich. Archenlos trete ich ins Zimmer. Da steht der Vater — die Jahre und­­ die Sorgen haben sein Haar gebleibt — dort der Bruder, damals och ein Bube, jegt elst ihmuder Junge — aber die Muttr?? — — Sie schläft in der Fühlen Exbe, ihr Grab bebt hoher Schnee, der Kummer hat sich in die Grube­ bracht. Welche jeder vermöchte die Empfindungen in ihrer ganzen Tiefe zu schildern, die auf den Menschen im solchen Augenbliden einstürmen ? ! Ein solcher Moment, ja — ex wiegt auf eine Welt von Leiden — vergeblich ist alles Hingen nach Worten — ich fanf hin und weinte fill! : . e. | Der Derbytag ist für die Londoner, so bereibt die „E. E." unterm 28..d. M., nicht blos ein allgemeines Volksfest, zu dem die Rennbahn von Epfom den Boden abgibt, sondern in der Regel auch ein Tag großer Ueber­­raschung, insofern das Pferd, welches der , Favourite" ist und auf das am meisten gewettet wird, nur in den seltensten Fällen den ersten davonträgt. So war es auch diesmal­ , favourite" war bei­arguis of Hastings „Lady Glisabeth“ ; aber statt die Er­fte am Biele zu sein, war sie in der Reihe die Neunte. Den ersten Preis pr um eine halbe Länge „Blue Go­wn”, Eigenthbum von Sir $­­amlen, der nun ihor das vierte Mal so glücklich is, den großen Derbypreis zu gewinnen ; ihm zunächst kamen Baron Rothschilds „King Alfred“, des Herzogs von Nemwcastle „Speculum” und Mr. Hednemans „Paul Jones”. Wieviel gewonnen und verloren worden , wie viele Hoffnungen getäuscht , und wie viele Leute im Hi­fe­raum von ab­ 2. Minute zu Grunde gerichtet worden sind, wer vermöchte das zu sagen ? Eher wäre es noch möglich gewesen , die Menschen zu zählen, die vom frühen Morgen bis 2 Uhr Nachmittag zu Pferde und zu Wagen, zu Fuße und auf der Eisenbahn nach Epfom hinausgefahren waren, um dem großen Wettkampfe beizumahnen , den Lord Palm einmal mit den Iythmischen Spielen des alten Grie­­chenlands ‚verglichen hat. Die Eisenbahnen allein haben von London aus, so viel bekannt, gegen 120.000 Menschen hinausbefördert , gleich: es waren die nach Epfom führenden Landstraßen von vier­ und fünff­achen Reihen von Yubriwerken beseßt, während von allen Seiten unabs­­ehbare Züge von Fußgängern die Seitenwege einnahmen. € 3 dürfte daher nicht zu hoch gegriffen sein, wenn man die angesammelte Menge auf 3—400,000 Menschen anf­lägt, und daß e3 bei einer solchen Masfe, in der jeder, wie zur Karnevalszeit, seiner Laune freien Lauf lacht, an tollem Lärm und noch tolleren Auftritten nicht fehlt , läßt sich er. Doch Eleganz des Bublitums hat sich das Derbyrennen nie ausgezeichnet — eg gli in seinen Hauptzügen von je her einem unserer Kirchweihfeste in Zoloffalem Maßstabe. Aber von Jahr zu Jahr gewinnt das demokratische Element immer mehr die Oberhand, und wenn auch die Männerwelt aller Stände sich noch immer bunt daselbst durcheinz­andermischt, ziehen sich die feinen Damen mit jedem Jahre mehr von Epfom­ag um dafür das Rennen von Ascott, dessen Haupttag auf Donnerstag den 4. Juni fällt, mit ihrer Gegenwart zu schmüden. Dem­entsprechend gab es diesmal der feinen Cau­pagen und Toiletten weniger als in früheren Jahren, desto zahlreicher vertreten war das Geschlecht der Omnibuffe und Droid­en, der Leitermagen, im denen ganze Familien Bla; nahmen, der vier­ und zweirädrigen Karren und aller jener eg­en die sonst nur industriellen Zi­eden dienen und außer am großen Derbytag nur bie und da vereinzelt aus getroffen werden. Au­f und z­wischen bieten Jubhriverten, auf dem Rasen im freien und in den zahllosen Restaurationszelten wird ge­tafelt bis nac­­h Uhr, wo die apentipe Aufregung des Rennens ber­­innt. Dann erst wird die Rennbahn durch die Polizei mühsam­ von den biergedrängten Aufschauern gesäubert, dann erst reicht sich die Menge zu beiden Seiten längst der Bahn, füllen sic die Tribünen Kopf an Kopf bis zum obersten Stodwerke, tritt die eigentliche Leidenschaft für die Pferde und das Wetten in ihre Rechte. U­« Auf das erste Nennen wurde wie gewöhnlich fast hr seine Rücksicht genommen. Das Hauptrennen­­ geschah um drei Uhr, und fon eine Stunde später zogen viele Tausende wieder nac­h der Stadt fás während der grohen, Theil bis zum­­ späten Abend braußen lieb, um, in mehr oder vag, 4 zu rechnungsfähigem Buftante, nach Ginbruch ber Dunkelheit den Rückweg anzutreten. «.. — (Bei De meta 9) hatten am Samstag Morgens ganz Wien und die der Richtstätte naheliegenden Ortschaften ihr Proletai­riat hinausgesendet. Da gab es fürmliche Branntwein­­und Biergeschäfte, die sich im aller Eile etablirt hatten, und­ zahlreich­e Zuspruch fanden. Aus allerhand Leitern, Brettern und Wagen waren Tribunen errichtet, auf denen ein Stehplag mit E0 fr. und höher bezahlt wird. Schon mit dem frühesten Morgen war die Umgebung der Richtstätte mit Menschen angefüllt, die lange Zeit gar nicht, endlich mit Aufgebot der äußersten Gewalt, wobei es Pülse und Schläge mit den Gewehrfalben gab­ante fernt werden konnten. Ja selbst die Dächer der linie vom n­icht late­igenden Gebäude waren lederartig mit Newgierigen bedeckt , dab zu wiederholten Male das Brettervach stellentweise eingebrochen wurde und viele Personen in Folge der eingetretenen Verwirrung zu Boden fielen. € 3 war ein eselerregender Moment, als in demselben Augenblicke, da der Henker den Hinritungsast an dem Delinquenten vollzogen hatte, wie er noch seine Hand auf das Herz des Gerichteten legte und wo mit der Leiche beschäftigt war, von neuem der Böhel auf dem Dache in ein wüthendes Beifallgellau­de ausbrach, weil das Dach des Gebäudes einen Rip bekam und viele Personen herunterfielen. Ohne Zweifel haben ich dabei auf Unglücgfäle­n. Die Zahl der unmittelbar um den Ritplag versammelten Menschen betrug gewiß über 30.000. Dieselben gehörten größtentheils den niedersten Ständen an. Lieberliche Frauenz immer und Straßendienen fehlten Teineötwegs, auch elegante Damen zu Bogen und zu Fuß bemerkte man. Unbegreiflich aber bleibt es, wie ein Kouleurstudent die Taktlosigkeit so weit treiben kann, in Stürmer und Band, am Arme einer Dame (?) sich bis in die Nähe des Galgens vor­­zudrängen. Der Berurtheilte bemahrte seinen Trog bis zum rechten Mos­tente ; doch berechtigt dieser Umstand seineswegs zu Meußerungen, wie man sie vielfach zu hören Gelegenheit hatte, dab­ei fehade wäre, wenn die , "ep" durch die Begnadigung Rattay'3 zu­nichte gemacht würde ıc. Kurz das versammelte Publikum gigte an diesem Morgen eine Robbeit welches den von allen intelligenten Kreisen Wiens ausgesprochenen Bund rechtfertigt, dab das etelhafte Schauspiel einer öffentlichen Hinrichtung, welches den Anschauungen unseres Jahrhunderts Hohn spricht, endlic einmal aufgehoben werde. 63 liegt darin gar sein abschiedendes Mo­­ment, es ist gar nut anderes als ein gilantes Schauspiel, das auf den Aufschauer denselben Einbruch mat, als etwa die Graviatorenkämpfe der Römer und die Stiergefechte der Spanier. Weder den Hinrichtungss­akt selbst wird im Wesentlichen Folgendes berichtet : Der Delinquent war "geitlich mad und wohnte um 5 Uhr Morgens ganz allein einer für ihn gelesenen Messe bei. Nach halb 7 Uhr tam der ‚er machte „Toilette.” No nahm der Delinquent eine stärkende Wein­­suppe und machte sich au­f den Weg bereit. Bei dem Landesgerichtsge­­bäude bildete Militär Spalier auf einer dem Leichtehaufe fuhr im ersten gefchle mit dem Seelsorger B. Koblitscher und zwei Borgermahmännern. Der Seelsorger und ein Wachmann sahen im vierfigigen Wagen auf den Borberfigen , auf den Rüdfipen der zweite Bachmann und der Bere um­heilte. Rings um diesen Wagen ritten voran eine Egfadron Hußaren, zu beiden Seiten berittene Polizei und hinten wieder eine Eskadron Hußaren. Im zweiten und dritten Wagen fuhren die Gerichts­­kommission und der Scharfrichter mit seinen Rnditen. Auf dem Richt­­ach war ein start­befegtes Carré von Militär aufgestell. Der Ver­­iemlich_ langen Strebe. ' Aus en Wagen der Delinament­urtheilte wurde schon fünf Minuten nach der Ankunft am Rihtplape nach nochmaliger Beflefung des Todesurtheils gerichtet. Der Henker hatte ihn in Empfang genommen und nach wenigen Sekunden war der techlichen Gerechtigkeit a­lle­s. Der Berichtete hatte einen turs­sen Xobeskampf zu übersteb Der Bee verrichtete am Richt­­plabe ein furzes Gebet und bei St. Step­an wurde das Armensünder: Slöchein­geläute. Rah g­erliehener YZuftifisirung drängte si die Menschenmasse mit ungeheuer Wucht heran, so hab das Militärs Carra fh gesungen sah, fi immer enger und enger an den Galgen anz­udrängen. Um 6 Uhr Abends ward die Leiche herabgenommen und unter dem Balgen begraben. Karfrichter zu ihm und­­ i i !­­ Tagesneuigkeiten. Br RK. 1. Jun­i Amtich.8. Verleihung) Die am Erlauer Erzkapitel erledigte Domherrnstelle dem Egyeter fore, päpstlichen Ehrenfammes , u. torrespondirenden Mitglied der ungarischen Mlavernie, Joseph Erlanpın. (Ernennungen) Die Zabular:Konzipisten Ferdinand Tafel. Der gemwesene Tt. £. Lieutenant IgosNoßlop zum Kanzlisten Ezeglever Bezirkes. Ramensänderin Dani und Xoseph Rank Bone Sek­etären der Königlichen Suzoflor bed Erentferinet Rumitahs­ohann Roßlopyde Som bei der Anivational-Raffe des n) Friede Hoffstädter, in 5 ől vi; die Ítevee Ein­­wohner Anton und Johann Cniehet Couard Schnell zu Pet in „Sebefi“; der Stuhlunteramtskamzel ist des ir­en , M Joseph Hergl (richtiger Martovics) in i­­­­­. Kundmachung.Die Beorderungebübk Mübsk TV Fest und Alexandrien nach A­fi HA und 3. uftr gi em gerichteten Briefe von egg tala, köl bis zu einem überseeischen Hafen ist vom 6. Juni an auf 25 fe. per Holloth, für Waarenmuster, Stoffproben, und Kreugs­tandsendungen aber auf derselben Route, auf je 3 fr. nach je "n Zoll lot herabgefeßt worden. Da derartige Sendungen bis zum überseeischen Hafen dem Get Srancaturdzwang unterworfen sind, ist die für dieselben vorhinein zu entrichtene Gesammtgebühr (die inländisce, üherfonifiche = ralii­e) mn­w­öhnliche Briefe nad je a. mt:Borto für ge­wöhnlie Briefe nad­ je eine Zollloth 40 ff. ; rn 3 fos aki · fürkekommandirte Briefe ebensoviel,und überdies die inländ­ische und MATssche Rekommandation Gebühr mit 27 k­. C)das Gesammt-Porto für Wasrenmutter, Stoffproben uns Kreuzbandsendungen nach je 27, Zolloth 7 fr. Von diesen allgemeinen Bestimmungen sind jene Waarenmutter und Stoffproben ausgenommen, welche in vie asiatischen Kolonien Hol­­lands, Stanfreichs, Spaniens und Portugals, ferner nach Anam, Siam und China (mit Ausnahme Hongkongs) gesendet werden und für welche an inländ­sschem Porto nach je 2a Son oth 2 Er, an Geeporto ebenjeviel, und überdem an Porto von Alexandrien bid zu einem über« feeifen Hafen nach je einem Lob­ 25 tr. zu entrichten sind. (Le Majestät der König) hat sich heute Abends mit dem gewöhnlichen Personenzuge nach Wien begeben. (Cürbas S Hillerbentfmal in W­ien).It Kronprinz Rudolph den Betrag von fünfhundert Gulden gespendet. Wohlt­ätigkeitsspende) Graf Johann Nies pomus Zi H und Gemahlin, geb. Baronin Irma Kran, hat ben aus Anlaß der Vermählung ihrer Täter mit, dem Grafen Franz Nädasdy, dem Oberbürgermeisteramte 1000 fl. zur Bertheilung unter die Armen übersendet. Trauung des Grafen Nädasdy mit Komteffe 3idy­ Heute Mittage 12 Uhr fand in der Universitätsfiche unter großem Pompe die Trauung des Grafen Franz Nädasny, Sohnes des f. F. wirtlichen Geheimrathes und Komorner Erbobergespanes Grafen Leopold Nädasch, mit der Komtefse Helene Zich, Tochter des Grafen Johann Nep­­igy und der, Gräfin Irma Zich geborene Baronin Krayıstatt. Den Trauungsokt vollzog der Preßburger Dombar Méhes, welcher auch die Eltern der Braut getraut und die Braut­ selbst getauft hatte. Die Herrschaften hatten schon frühzeitig im Gant­tuarium Plan genommen, während die Kirche vom Publikum buchstäblich überfüllt war und später sogar geschlossen werden mußte. Komitatshußaren bildeten vor der Kirche Spalier. Etwa 12 glänzende Equipagen kamen mit den Brautleuten, deren El­tern, Zeugen und sonstigen Gästen angefahren, zunächst 4 junge Kavaliere als Brautführer, der Bräutigam mit seinen Vater, in einer glänzenden reichen Staatskaraffe, die Kranzeljungfrauen Rom teffen Christine Wenkheim, Inken-Batthyányi, Palma Károlyi und Georgine Károlyi, die Braut mit der Mutter, der Vater der Braut, die Drogmutter, Baronin Kray, Graf Franz Zichy, Baron Béla Went­­heim, Baron Paul Sennyey, Baronin Paul Sennyey, Graf Mits, Graf Zoltan Waldstein, Graf Eonuad Károlyi, Graf Bela Keglevich mit Gemahlin, Graf Joseph Zichy mit Gemahlin, Fürstin Melanie Meetternich, die Gräfinnen Bela und Julie Veftetits, Julius Károlyi, Stephan Károlyi und mehrere Andere. Alles erfclhien in glänzenden Nationalfortümen, namentlich Braut und Bräutigam, welche fabelhafte Schäge an sich hatten. ‚Auch an Äußerem Aufzug bei Dienerschaft und Pferden fehlte es­ nicht. Die Braut war heiter und fröhlich und hat si die S­ympathie des masfenhaft herbeigeströnten Publikums erworben. Die Anerkennungs-Adresse). Anläß­­fh der 26jährigen erspringlichen Z Thätigkeit des Herrn An­­ton Hampel als Leiter der Handelslehranstalt des Bir­­gerlichen Handelsstandes, wurde demselben Lan­stag dur den Vizepräses Herrn Alexander v. Betten, dem­ Präses der Schulkommission Herrn Stephan Kerstlinger und dem Re­präsentanten des Handelsstandes, Herrn Fr. Romeifer, ein s­­cfön ausgestattetes Album überreicht. Dasselbe enthält nebst den , wohlgetroffenen Photographien der Herren Handelsvorstände und der Herren Repräsentanten ein Anerkennungsschreiben, in welchen der Bißherigen Wirksonfeit Anton Hampel’3 als Lehrer, Soul­­diretor "und Leiter der Handelö-Lehranstalt in warmen Worten gedadjt wird. sp· ,"« (Professeri·Karl von Than 11)von««der hiesigen Universität ist in der jüngsten Sitzung der kais.Akadmie der Wissenschaften in Wien durch die Verleihung des halben Liåg ben’schen Preises für die beste,seit dem 1.Jänner 1862,vbsz­­legten Dezember 1867 erschienene Arbeit auf dem Gebiete­ der Chemie mit Imbegriff der Phi­iologie ausgezeichnet worden. Die andere Hälfte des Preises wurde dem Professor an der Lemberger Universität Dr. Eduard Fievemann zuerkannt. Der ganze Preis beträgt 900 fl. Die Preisarbeit des Herrn Prof. Dr. Karl v. Tann ist die im Juli v. Z. hier erschienene Abhandlung „über das Kohlenorhb“. Prof. Thann wurde von dem erfreulichen Ber­g der Wiener Akademie sofort telegraphisch in Kenntn­ gejegt. General­ Berczek hat dei Einladung zur­­ feier­­lichen Eröffnung des Szegebiner Liberalen Klubs wegen der­ bereits seit mehreren Monaten andauernden schweren Krankheit seiner ältesten Tochter nicht Folge­ leisten können. Bei dieser Gelegen­­­­heit wollen wir einer uns zugenommenen Aufklärung zufolge­ mit­­theilen , daß die aus ungarischen Journalen auch in unser Blatt Ü übergangene Nachricht, wonach Berczel eine Broschü­re gegen Kossuth und zur­­ Vertheidigung ©­ö­rg­e 4 herauszugeben beabsichtige, vollständig der Begründung entbehrt. Die Befingsttage­ Lobten diesmal, man tönte beinahe sagen die ganze Bevölkerung Pestl-Dfens in die Umgebung der Schwesterstädte. Ein prachtvolles, von feinem Wölbchen getritz­tes Wetter, welches beide Tage hindurch anhielt, machte den Auf­­enthalt namentlich in den herrlichen Gegenden des Dfner Gebirges zu einem wahrhaft erquidenden. Der Ofner Kommune gebührt Dant dafür, daß biegmal die ins Aumintel führende Straße ordentlich besprigt wurde und man sich das bisschen Erholung nicht durch das Beridtluden der bisher üblichen Staubmengen sauer verbienden mußte. Beim „Saufopf”, beim „Fasan“, bei der „ frönen Schiferin“ und wie die populären Haltstationen der, hiesigen Ber­­gnügungszügler alle heigen, war es von Vormittags bis in den späten Abend hinein, sowohl vorgestern wie gestern überfüllt und die dortigen Wirthe haben sich nicht zu befragen, aber auch die Säfte nicht, denn es war überall in einer hinlänglichen Weise dafür Sorge getragen worden, um die Ansprüche der Säfte befrie­­digen zu können. Das gestrige Wolfsfest führte viele Tausende nach dem Schwabenberge und zeichnete sich durch die baselbít herrschende ursprüngliche heitere Stimmung aus. Im Ganzen genommen mas­sen die Pfingsttage biegmal nicht nur , [iebliche" sondern auch außerordentlich Luftige Festtage. Unfall auf der Pferdeba­hn) Sonntag Abends ist der Pester Bürger Herr Johann Hartmann von einem Waggon der Pferdebahn während der Fahrt heruntergestürzt, und hat sich hiebei die Hand zerbrochen. Es wäre wohl ein größeres Unglück für ihn entstanden, wenn der Jurist Anton Schiller den Sturz nicht sofort wahrgenommen und den Zug­buch augen­­bllckliches Bremsen zum Stehen gebracht hätte, noch bevor­ die Räder des Waggons den Bedrohten erreichten. . Die Schuld an diesem Unfalle ist mi bem­ Betroffenen selbst zuzuschreiben , wel­­cher sofort und Nodhusspital überführt worden ist. —­­­(Konsumverein.)In der am­ Pfingstsonntag Nach­­mittag abgehaltenen Versammlung des PestOfner Arbeit­er­­vereines wurden die Statuten des Konsumvereines durchhei­rathen und mit einzelnen Modifikationen angenommen.Die mo­­difizirten Statuten werden nunmehr gedruckt und dann der näch­­sten Generalversam­mlung vorgelegt werden.Zugleich wurde eine Skrutiniumskommission aus sechszehn Mitgliedern erwählt,welche die Wahlzettel für die Wahl der für die Leitung der Konsum­­vereinsangelegenheiten zu wählenden neun Ausschußmitglieder ein­­fannuclu wird. (Ueber einen Meuchelmord)schreibt utanuns aus Kkomorn, 3. April: 6Öeftern wurden die Sträflinge unter­­ Be­wachung eines Soldaten in den Keller des hiesigen Offigiers- Pavillons entsendet, um­ Holz zu spalten. Bald darauf fand man­­ den Soldaten erfäl­gen im Keller, und zwar war derselbe, wie an "Dodg Fin­kin „Bög“, der 8 fi

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