Pester Lloyd, September 1868 (Jahrgang 15, nr. 210-234)

1868-09-12 / nr. 219

stellt sich,enigstens so,und um ihn zu bewktigen,hat die französische Referunz Marea eb­ergriffen,die auf eine in unbestimmte Zeit hinaus­­ wenigere Beetzung Roms durch die französischen Truppen hindeuten. rqlli diese Wirren ist Garibaldi’s Entschluß,­seinen Sitz inper amme auszugeben,verantwortlich,denn wenn hinter diesem Schutze keine sinnliche Absicht verborgen,wenn Garibaldi nicht an den unseli­­gen Pinen beeheiligt ist,so hat das za anopi oder Mazzini,oder irgendeine geheime Gesellschaft auszurichten vermag­ nur geringe Be­­deutun.Ja,selbst Garibaldi’s Taa durfte vorüber sein,und vielleicht ist erch dessen selbst so gut bewußt,dass sein Rücktritt aus der Kam­­mer vielleicht nn keinem Pflichtgefühl entspricht.·· Hiermit will die»Times«sagen,daß Garibaldi,da er seinen Sitz in der Kammer ohnehin nicht einnehme,ein Unrecht gethan habe, ihn ü­berhaupt anzunehmen,ein Unr­echt,das er durch seinen Austritt führen könne —-g—Wien­ 10.September.In auswärtigen Blättern wird behauptet,das Freiherr v.Beust nach allen Anzeichen zur deutschen Fuge eine entschiedenere Stellung zu nehmen,beginnt Hier sind aber uche Anzeichen nicht bemerkbar und deutet, vielmehr Alles darauf hin, da unsere Volitit Deutschland gegenüber eine Aenderung nicht so bald efahren wird, es müßten denn Ereignisse eintreten, durch welche die Bulje Frage in den Vordergrund gedrängt würde. Die Niederschrei­­tung der Naiilinie duch Preußen wäre ein solches Ereigniß ; für einen derartigen Fall hat sich das diesseitige Kabinet allerdings die­ser Zeit seiner Entflüsse gewahrt. Die Beziehungen zu Preußen haben d nit geändert, und wenn wirklich König Johann in Ziel den Berfcch de­bat, eine Verständigung zwischen Desterreich und Breu­­ten herbeizuführen, so hat derselbe allerdings seinen Erfolg gehabt, vielleicht ist auch darauf der verbissene Groll zurüczuführen, der sic in Berlin noch immer gegen Desterreich manifestirt, zumal man sich dort der Mederzeugung nicht entschlagen kann, daß es denn doch zulegt Disterreich ist, welches in der Frage, ob Krieg oder Frieden, den Aus­­schlag gibt. — Herr v. Beust hat aus Anlaß der Ufe vom’schen Note seine Note an das Berliner Kabinet gerichtet, so wenig Baron Wer­­ther diese Angelegenheit hier zur Sprache gebracht hat. Ich habe Ihnen das fon geschrieben, als noch die Blätter von Analysen dieser angeb­­lich einfllenden Notenfuüde wimmelten. Jeht wird es auch von offiziel­­sen Berliner Stimmen bestätigt. Ueberflüssig ist es aber, wenn diese legieren für all’ bieses Gerede Herrn v. Beust verantwortlich machen, „der nun einmal die Schwachheit hat, gern von sich reden zu machen “ Herr 9. Beust seinerseits hat selbst erst aus den Zeitungen davon nie erhalten. — Die jüngsten Personalveränderungen in Baiern haben ihre Bedeutung. Sie zeigen, daß Fürst Hohenlohe fest steht und die Hoffnungen der Ultramontanen auf einen Spitemwechsel vor der Hand auf Sand gebaut sind. Yu der Vollzug der Armee-Einthei­­ng nach Maßgabe der norddeutschen Heereseinrichtung ist ein Zeichen,­­ eine Entfremdung zwischen den Regierungen Baierns und Preußens ht eingetreten ist.­­­­ Paris, 8. September. Seit gestern ist wieder die Kriegs­­furcht in der Blüthe. Gerüchte aller Art durchziehen die Stadt, an de­­nen aber nur ein wahres Wort ist. Man hat einen Artikel des „Con­­stitutionnel” zum Vorwand genommen, der in seinem rechten Säge ein wenig streng darauf besteht, daß Preußen die Grenzen nicht über­ Schreite, welche ihm der Prager Friede anweist, und überdies hat man auch Nachrichten aus dem Lager fingire. Der „Constitutionnel”:Artikel hat seine Bedeutung, denn er entstammt seiner offiziellen Duelle. Einer der Redakteure dieses Blattes, dem man nur von Zeit zu Zeit offizielle Ampulfe gibt, ihn aber dann sich selber überläßt, hat ein wenig feinem Muthe die Zügel fchießen Yasen. Im Lager zu Chalons aber ist bis zur Stunde nichts vorgefalen, was auch nur den geringsten Anlaß zur Behauptung geben könnte, es sei der Krieg im Anzuge. Die Stim­­mung der Soldaten und Offiziere ist allerdings eine „gehobene“, man möchte sagen gereizte. Die Armee wünscht den Krieg, sie sehnt si baz nach den Preußen eine Lektion zu geben, aber die Armee macht keine Bositit. Es scheint, als ob Leute, die sich im Lager befinden, durch die Stimmung der Soldaten irregeführt, das Kriegsgespenst in seiner ganz­­en leibhaften Gestalt erscheinen sahen, wie Resultate ihrer Phantasie bieher berichteten, und daß solche Nachrichten gehörig ausgemalt auch zu Börsenoperationen bewußt wurden. Thatfächlich ist die Lage der Dinge so, wie ich sie in meinem legten Schreiben schilderte. Der Kaiser wird allerdings nichts thun, um den Geist der Armee zu drüden, um ihren Muth abzuschwächen ; er ist aber auch nicht der Mann, der sich selbst mi­­litärische Rodomontaden zu Kopfe steigen läßt, wer die Faktoren, mit denen er arbeiten sol, nicht genau berechnen wide, und dazu ist wahr­­lich das Lagerleben nicht geeignet. Man muß sich also darauf gefaßt machen, daß während der Anwesenheit des Kaisers in Chalons no mander Schredshuß fallen, daß sich aber all dieser Nebel verziehen wird. Der Kaiser ist sein Mann, der über Nacht seine Entschlüsfe än­­dert, und da er vor acht Tagen wn Jedem, der er hören konnte, von Erhaltung des Friedens sprach, wird er heute nicht mit einem Male! kriegerische Entschlüffe zunegeben. Ein anderer Grund der Kriegsfurcht liegt in den Zuständen Ita­­­iens. Die italienischen Politiker sagen, die Lage dort sei unhaltbar, wenn nicht die Franzosen Rom räumen, d. h. Rom den Italienern ausliefern. In Frankreich ist man überzeugt, daß hinter dem Florenti­­ner Kabinette andere Hände die Fäden haltet, daß die Kriegspartei in Berlin und St. Petersburg dabin arbeitet, daß der erste Schuß nit am Rhein und nicht am Pruth, sondern an der Tiber falle. Das sind lauter Befürchtungen und Vermuthungen. Thatfadde ist, daß man über die „Unersättlichkeit" und „Undankbarkeit“ der Italiener hier sehr Schlecht zu­ sprechen ist, weshalb, aber werden weder die Italiener no die Franzosen Krieg in Italien beginnen. Die ersteren nicht, weil sie unstreitig das Opfer ihrer Thorheit würden. Die Italiener haben Alles, was sie geworden, dem Morte zu verdanken, das sie sehr groß zu füh­­ren verstanden. So oft sie das Schwert zu schwingen versuchten, ist es ihnen aus der Hand geschlagen worden. Die französischen Soldaten wünschen nichts sehnlicher, als den Italienern eine Lektion für ihre Unvolantbarkeit zu geben, und diese haben nicht Luft, den ersten Anlauf auszuhalten, wobei sie über den Haufen gerannt würden. Erst wenn der Krieg einen allgemeinen Charakter angenommen haben und sie sicher sein würden, nst von einer anderen Macht in der Seite gefaßt zu ED EEEN sie unversehens ganz in die Nähe Jancsi’8 zu stehen kam. Yancsi jedoch blinzelte nur einmal mit den Augen. "yancsi" — Sprach der Rittmeister, nachdem er sich gefaßt hatte — „hat di der Teufel geritten, mir solchen Kummer zu bes­tellen? Du bist ja­­ defertigt !" „Mein Herr Rittmeister, melde gehorsamst, daß alle Pferde aus unserem Stalle von den Doesterreichern requirirt worden wären — das habe ich rechtzeitig in Erfahrung gebracht und deshalb — —" „ber vanongehen bei Nacht, it vod so viel, mie defertiven !" „Defertiven “" entgegnete Jancsi, ohne seine Stimme dabei subordinationswidrig zu erheben. — „So, mein Herr Rittmeister, wenn Sie befehlen, so bin ich defertirt. Hätten Sie aber vorher gewu­ft, was ich thun will, so hätten Sie dem Kommissär, der am anderen Tag hier requirirt hat, nicht mehr mit gutem Gewissen jagen können, Sie hätten feine Pferde, weil sie Ihnen gestohlen worden seien. Im Balonger Wald wäre Ihr Gut, das Sie mir anvertraut haben, besser aufgehoben gewesen, als in unserem Stalle hier. Der Krieg ist fest allenthalben aus, das Requiriren hat ein Ende und jest sind Ihre Pferde wieder sicher auf Ihrem Grund und Boden.” Herr v. B. schaute Jancsi eine Weile an, dann legte er seine breite gewichtige Hand auf die Schmale Schulter der Diener, welche davon beinahe zur Hälfte beliebt wurde und sagte mit Innigkeit : nyancsi, du hast es gut mit mir gemeint. — Ich habe dir Unrecht gethan. — Laß’ es vergessen sein, Alter.” Lanczi’s Augen leuchteten in Zufriedenheit auf, sein Körper rührte sich aber nit. Nur die Soigen des Schnurrbartes­­ bewegten Ach unmerklich hin und her. „Run, was sagst Du Raticza ?" — fuhr Herr von B. fort. — „DBist Du fest wieder mit uns zufrieden ? — Die hat nit3 über Di kommen lassen, Jancsi." Katicza war einen Schritt vorgetreten, um Jancsi besser in’S Gesicht zu sehen, nichte bejahend und vielsagend und ihre Augen flimmerten, als wären Tropfen aus einem Freudenbecher hineingefallen, während Jancsi, ohne die Positur zu verändern, wohlgefällig auf sie hinüber fehselte. Ich will Euch Beiden mal sagen" — hub Herr von B. wie­­der an — wär’ nit gut, wenn ich mit unserm Herrn Pfarrer ein paar Worte spräche. Der hat ein Mittel, welches mat, daß ber Jancsi der Katicza nimmer davon geht." — Dies fragend, stopfte Herr von B. die weige runde Hand Katicza’8 zwischen Jancsi’3 - bürre Finger. — „Gebt, redet darüber mit einander, und wenn hr­­ einig feib, so sagt es mir.“ „Abgetreten !" Kommandirte hierauf der Nittmeister mit Tomiz ihem Ernste. Jancsi falutirte, drehte sich auf dem Abra­um und marschrte mit der neben ihm berwadelnden Katicza von bannen, erben, würden sich die Italiener in einen Kampf Taffen. Hoffen wir, daß ihnen die französische Bolitit dazu beit bieten wird, wird er nie Gelegen­­einstweilen aber wird in Italien seine Flinte abge­­schoffen werden. Von dieser Seite her kann man ruhig sein. Die Gier, mit der jedoch das Publikum solche Gerüchte aufgreift, der Glaube, den sie finden, zeigt für die Stimmung, für die Situation. Die meisten Menschen halten den Krieg für unausbleiblich, halten ihn dur die Situation gegeben, und schiebt man ihm auch noch einige Zeit hinaus, fommen, glaubt die Masse, bringen Tann. Für doch. Daher er nahe heran, gläubig aufgenommen. Die französischen Beliti­­zer hingegen, welche den Frieden wünsten, halten dafür, daß durch das Hinausschieben jedenfalls etwas gewonnen würde, da man nicht weißt, was die Zeit den Augenblick aber scheint allen Denen, welche tiefer sehen, seine Gefahr einer Friedensstörung vorhan­­den zu sein. Die Stellung Rouher’3, der al Friedensmann befannt, ist durchaus nicht erschüttert und die Bemühungen Desterress, den Frie­­denszustand zu erhalten, sind vom Kaiser der Franzosen niet nur voll­­kommen gewürdigt worden, sondern er hat sich auch mit den Ansichen des österreichischen Reichefanzles vollommen Kunde, mit Frankreich ein einverstanden wird jede gezeigt. Tel. Deperchen 0. Welter Lloyd. Wien, 11. September. Original-Telegramm.­ Der Kaiser und die Kaiserin besuchten heute die Kunstausstellung und verblieben daselbst eine Stunde. Die Kaiserin erhielt ein Bouquet, auf dessen Widmungsbande stand: Die deutschen Künst­­ler der deutschen Fürstin. — Am Montag fand die Hundertste Miniterrathöfigung statt; das Sigungsjubilium wurde durch ein Dem­isterbanquett gefeiert. Wien, 11. September. Originaltelegramm.­ Die verfassungstreuen Kapaliere Böhmens traten aus der öko­­nomischen Gesellschaft und dem Forstverein Böhmens aus, weil diese Gesellschaften die deutsche Forstversammlung in Wien un­­beschiert Tießen. — Die ostasiatische Expedition trifft am 20. 5. in Briest ein und wird sich mit Beginn des Oktobers ein­gegiffen. Prag, 11. September. In der heutigen Landtagsfigung waren die Weinitter mit Ausnahme Pleners anmvetend. Der von der Budgetkommission gestellte Antrag betreffs Anspruches auf Erfolgung der Forderung des Domestikalfondes an das Aerar wurde angenommen. Der Gelegentwurf zur weiteren Durchfüh­­rung der Grundentlastung in Böhmen wurde in dritter Lesung angenommen. Lemberg, 11. September. Der von Nicozlowski ge­stellte Dringlichkeitsantrag, zum Empfange des Kaisers 25.000 Gulden zu boti­en, wurde angenommen. Graf Tar­­nowoki proponirt die Polonisirung der Universitäten in Krakau und Lemberg nach biesfälligem Landesgefege mit Beibehaltung zweier bestehender ruthenischer Lehrkangeln im Lemberg. Die ruthenische Partei widersprach diesem Antrag, Ruthene Komalsty beantragt die Vertagung. Delkievics stimmt für die Tagesordnung. In der erregten Generaldebatte wurden die Anträge der Ruthenen abgelehnt. Der Negierungskommissär be­streitet die Kompetenz des Landtages. . Lemberg, 11. September. Heutige Blätter bringen ein Programm der Adeligen Partei unter Leitung Rzeczuno­­wicd. Er verlangt im Programme die gemeinsame Behandlung jener Angelegenheiten, welche durch das gemeinsame Herrscher­­haus bedingt sind, und welche zur Sicherheit der Leonardjie oder des Reic­es wie auch solche Angelegenheiten, welche zum Bedürfnis des Landes dienen ; ferner verlangt das Programm einen obersten Gerichtshof, eine oberste Verwaltungsbehörde im Lande und einen Minister zur Seite des Monarchen. Maris, 11. September. Der heutige „Moniteur“ be­­richtet Über die gestrige Revue in Chalons. Der Kaiser sprach dem General Leboeuf seine Zufriedenheit über die Haltung der Truppen und über die Präzision der Bewegungen aus. Die Abreise des Kaisers findet erst heute statt. Der „M­oniteur” sagt, der Nachritt Cadorna’8 und bessen interimistische Erregung durch Graf Gantelli involvire seinerfei nennenswerthe Aenderung in der innern Politik des Kabinett Mtenabrea. Ziprenz, 10. September. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Graf Cantelli hat heute interimistisch das Ministerium des Sinnern übernommen. Wien, 11. September. Abendschlus­ Kreditaktien 211.20. Nordbahn 1867. Staatsbahn 252.10. 1860er 83.80. 1864er 9485. Napoleon d’or 9.16. Steuerfreis ——. Lombarden —.—. Ungar. Kreditaktien 90.25. Z1. Josefsbahn — —, Fünfkirchner —.— Ynglo­­ange —.—, Galizier 21050. Alföld 149 75. Zrammway 151.50. Unbelebt Berlin, 11. September. Böhmische Westbahn 63 °/,,Galizier 93%/,, Staatsbahn 150, Sreiteiliges Anlehen 110 , Metalliques 517, Nationalanlehen 54 °, Kreditlose 82­/,, 1860er 73%,, 1864er 561/,, Silberanlehen 6072, Kredit-Aktien 93%,, Wien 857/,. Zeit. Kranttuer, 11. Septemb. Wechselfurs auf ondon 109, 1859er englische Metalliqued 62 °/,, Neues Silberanlehen —, Katios nalanlehen 53 °/,, Metalliques alte —, Neue Steuerfreie 51 °/,, Ames titaner per 1882 75 °, Oesterreichische Kredit-­Aktien 218, österr. Staatsbahn-Ak­ien 262, 1854er 66­, 1860er 74, 1864er 99, Franz Rosephabahn —.— , österr. Bankaktien 750.— , Lombarden 192. Nachböhse matt. Paris, 11. September. Mittagskurse.­ 3perz. Rente 70.55, 4%­,perz. Rente —, italienische Rente 52.45 , Staatsbahn 557, Kredit Mobilier —, Lombards 413, österr. per Tag —, österr. auf Zeit —, konfolg —. Unbelebt. News York, 10. Septemb. (Kabeltelegram­m.) Wed­els­tus auf London in Gold 109. Galvagio 44. 5-20er Bonds 113 °,,. Bonds von 1885 111/e, von 1904 105. Illinois-Eisenbahn 144. Grie-Bahn 46 °/,, Baumwolle 27’/,, flau. Raffinirtes Petroleum in Bhilaz velphia 29"/,. Amerikanisches Mehl 9.15. Triest, 11. September. (Getreidemarkt) Weizen flau, mit Erleichterungen angeboten, Mais 3 bis 4 Perzent höher, für Ex­­port lebhaft gefragt, Gerste angebotener, unverändert, Wochenumfag 38.000 Staar und 4500 Rentner. Köln, 11. September. Getreidemark­t­ Weizen­mat­­ter, Toto 7.10—7.20, Per November 672, per März 6.5, per Mai 6.8, Roggen­matter, Iofo 6­65, per November 5.8, per März 5.75, per Mai 5.97/2. Del­feiter, Iofo 10 °/,,, per Sep­­tember 10/10 , per Frühjahr 11"/29. Spiritus loto 23 °/,. Stettin, 11. September. (Getreidemarkt.) Weizen lofo 78— 79, per September:Oktober 73", Roggen Toto 54—55%/, , per September-Oktober 54. Del Info 972, per September-Oktober 9 °),. Spiritus lofo 20, per September-Oktober 18 °,. Manzwheims, 11. September. (Getreidebericht.) Roggen effett. 10"/2, Weizen fett, effeit. 13, per Termin 11 °/,. Gerste unverän­­dert, effett. 11, per Termin 10 °%,. Safer stille, flauer, effekt 44, per Termin 41,. Delfant 17. een Hr­een (8­u­t­te un br­ar Et.) Weizen 90, Roggen 71, Hafer 38, Keps 182, Del­ver Herbst 97, per Frühjahr 9712, Spritus lofo 197/2, per Herbst 197,5, per Frühjahr. 18%­,. biab Liverpool, 10. September. Baummwollmarkt) Umfag 12,000 Ballen. Preise fest. Middling Orleans 10”, , Midd­­ling americanisch 10 °/s, Fair Dhollerah 8, Mippling Fair Dhollerah 7%, Good Middling Dhollerah 77,,, Fair Bengal 6', Fair Domra 7'/e, Good Fair Domra 8'/s, Fair Pernam 10%, Fair Smyrna 81, Egyptische 12. (Der Wechsel der Zeit.) Die Abkömmlige der Foscari in Venedig befinden sich in so prüdenden Umständen, daß sich der König Viktor Emanuel veranlagt sah, ihnen mit einer Gnadengabe von 500 lire zu Hilfe zu kommen. Sie bewerben sich um Eustodenstellen in dem fest als Handelsschule bewüsten Balast ihrer Ahnen. (Die Bibliothek der Universität Orford.) Empfehlens­­werth für viele Gelehrte, die in Oxford waren und die dortige „Bod­­leiana” als das Muster einer großartigen Bibliothek liebgewonnen hat­ten, dürfte ein Buch des hohmwürdigen W. D. Macray sein: „Anna­­len der Bodleianischen Bibliothek in Oxford von 1598 bis 1867" (London bei Rivington). Diesem sorgfältig gearbeiteten Werke zufolge datirt der erste Schritt zur Gründung einer Orforder Universitäts- Bibliothek aus dem Jahre 1367, in welchem der damalige Bischof von Worcester, Thomas Cobham, die ersten Anschaffungen machte. Vierzig Jahre später war sie vollständig eingerichtet und im Jahre 1480 bes­reite so angewachsen, daß eine neue Lolalität gebaut wurde, dieselbe, welche jegt den inneren Theil des größeren Lesezimmers bilde. Den Schägen der Bibliothek war jedoch sein langes Leben vergönnt. Von ihren 600 Handschriften befinden sich recht nur noch drei in der „Bob­­leiana" und jeh im brilligen Wuseum ; die übrigen — das heißt al­ mit Ilusicationen und rothen Initialn — wurden im Jahre 1550 nur eine von Eduard VI. zur Reformation der Universität im Sinne des John Knor ernannte Kommission als „papistisch“ dem Feuer überantwortet oder an Schneider zu Maßen und Buchbinder zu Bücherbeden verkauft. Vier Jahre später beschloß ein ehemaliger Schü­­ler der Universität unter der Regierung der Königin G Elisabeth, Tho­­mas Bodley, die in der Bibliothek durch die puritanische Heerschau entstandenen, zum Theil allerdings unerieglichen Schäden wieder her­­ustellen, und auf eigene Kosten ließ er ein großes Gebäude ein erte­bnis zugefügt wurden. Bodley, von den hervorragendsten Namen aus der Zeit der Königin Elisabeth dar Geldmittel unterstüßt, ließ auf dem Kontinente, besonders in S­talien, eine Jagd nach seltenen und werth­­vollen Büchern anfielen und er erreichte sein Bier so vollkommen, daß die „Bodleiana” im Jahre 1602 volständig war und dem Bubi­tum geöffnet werden konnte. Seitdem,­ nachdem ihr James I. einen lk gegeben hatte, ist die Bibliothek in stetem Zunehmen begriff­en. Außer den vielen Ankäufen und Legaten erhält sie jährlich einen Zumachs von e­­wa 3000 Bänden aus dem Anrechte auf ein Exemplar von jedem in England und Irland erscheinenden Buche. Im Ganzen besigt die Bibliothek gegenwärtig etwa 350.000 gewructe Bände und nahezu 25.000 Handchriften. (Neber die sibirische Werft) schreibt neuestens die „Wetersb, gt; „Die erhöhte Aufmerksamkeit und emergische Thätigkeit bei dem Ersheinen der sogenannten sibirischen Pet hat eine Menge offizieller Berichte über das Auftreten und den Verlauf dieser Epizootie in den verschiedenen Theilen des russischen Reiches zur Folge gehabt. Wir ent­­nehmen daraus Nachtehendes : Im­ Olonexfchen Gouvernement verlor ein Hufschmied sein Pferd duch die Pest. Obgleich er sehr gut die an­­stehenden Folgen bei der Berührung mit dem Kadaver eines an der Weft gefallenen Thieres Tanne, und troß des strengen Verbotes der Landespolizei, Woolte er body wenigstens etwas von dem Thiere retten und nahm ihm daher die Hufeisen ab. Einige Stunden darauf zeigten sie bei ihm ale Kennzeichen der Krankheit und in der Nacht starb der Unglücliche in den frredlichsten Qualen. Ein anderer Bauer verlor sein einziges Pferd an der Seuche. Vor Kummer warf er sich auf das todte Thier, faßte e und nahm meinend von ihm Abschied. Yu er war nach einigen Stunden, trat aller angewandten Hilfsmittel, eine Reiche.­­In einem Dorfe des Baladhain’schen Kreises war ebenfalls die Krankheit ausgebrochen. Statt dem Kreisarzt die Mittheilung zu mac­hen, ließen di­e Bauern einen als Zauberer bekannten Einwohner eines anderen Dorfss kommen. Dieser nahm verschiedenen Hofusporus mit dem Vier vor, ließ es in die Mitte des Dorfes treiben, streute auf die Straße die Aiche ‚eines lebendig verbrannten Hundes aus, steclte rund um das Dorf Pfähle von jungen Eichenbäumen in die Erde und ließ jeden Bauer ein Pfund Salz und einen Eimer Waffer in einen gro­­ben Kübel gießen. Aus diesem Zak sollte dann das Vieh später ges­tranft werden. Nachdem der Zauberer, reichlich belohnt, abgereift war, machte die Seuche in Folge des Zusammentreibend der gefunden mit den kranken Thieren die größten Fortschritte und fast das ganze Vieh der Gemeinde ging zu Grunde. Das Mißtrauen der Bauern in den meisten Ortschaften gegen die Veterinärärzte und gegen die sanitäts­­polizeilichen Maßregeln ist eine der größten Schwierigkeiten bei der Thä­­tigkeit der Beamten, und es bedarf großer Energie und vieler Auf­­merk­samkeit, um die vorgeschriebenen Instruktionen an nur theilweise ins Leben treten zu lassen." (Israelitisch 8 Spital in London.) Unter den in Lon­­don anfälligen Israeliten , etwa 50.000 an der Zahl, ist das Projekt aufgelaugt, ein jüdisches Hospital zu gründen, und bereits hat sich ein bezügliches Komite gebildet. (Die englischen und französischen Frauen) haben viel Raum neben­einander im engen Kreise ; die englische und französische Art Ich zu nehmen, bilden schreiende Kontraste. Geglättet und ge­­f­ niegelt ist der englische Dandy ,, durch_eine gewisse geniale und ele­gie Nonbalance suht der französische Singer fid­el zu machen. Ie englischen Ladies, glänzende Repräsentantinnen der sächsischen Race, mit den herrlichten Madonnenköpfen auf den vollendetsten Büsten, fönnen mit ihren starken Händen und großen Füßen nie in Grazie und Leichtigkeit mit den französischen Damen wetteifern. Reihen De­­mantenschmuch , fostbare Kleider tragen die Einen zur Schau ; der Feinheit und Eleganz der Formen luden die Andern ihre Toilette aus­­zuzeichnen. Vollständig ausgerüstet beim Morgenspaziergang zu er: De will die englische Weile. Das Negligee athmet die französische Orgentoilette. Wie zum Ballabende erscheint die Engländerin zum Diner, einfah_und geschmadvoll fein ist da die Kunst der Französin. Wenn der heiße Sommer abzieht und die grauen Nebel im englischen Klima sogar die Feuerstelle nicht unangenehm machen, ziehen die Eng­­länder in die NT den Seebäder ein und die Franzosen ab. . (Char*csDcke·ns),·welcher mehr als Corona SL von seiner amerikanischen Reise heimgebracht hat,beabsichtigt 100 Abschieds­­vorlesungen in der Hauptstadt und den Provinzen zu geben.Der Kontrakt ist bereits abgeschlossen und wird.)erreicken sso Pfd.St.für die Vorlesung,oder 8000 Pfd.St.·im Ganzen erhalt«.«n. (Schreckl»tcherungl·ücksfall.)In der Nacht vom 6.auf den 7.d.M.ereignete sich,vie die»Pragethg.«meldet,bei Lubenz ein entsetzlicher Unglücksfall.Eine Gesellschaft von Schuhmachern brach um Mitternacht von Chiesch auf,um zum Verkaufe ihrer Wanken nach Sal­z zum Jahrmarkt zu fahren,un­d saß hiebei auf denijagen hochgutgethürmten Kisten.Dauh beim Passiren einer sehrabschüssigen« Straßenncecke die Radschleife,die Pferde vermochten den pfeilschnell abwärts rollenden Wagen«nicht mehr»zurückzuhalten und Der Wagen kannte hiebei seitwärts mit solcher Heftigkeit an einen Baum,dass der Kutscher gräßlich zerquetscht sofokt toPtblich und die übrigen Wagen­­insassen,10bis·12·an der Zahl,weil ab nur solcher Kraft geschleudert wurden,daß drk1hxe von stexvend nach Chiesch zurücktransportirt und fast AUe mehr weniget hestig verwundet und beschädigt wurden. Russischs preußische Grenzskanäle.)Vor etwa 14 quen gingen ekaeise Adelnau in der Nähe des unweit der polni­­schen Grenze gelegenen Dorfes WielowieZ zwei Einwohner dieses Dorfes, Jakobedmach undehann Ola­sz,mit Stacknetzen nach der Prosna, Um­n dazunx preußischen Gebiet gehörigen Hälfte dieses Flusses zu fischen,wozu sie betkchtigt waren.«Kaum hatten­ sie die Netze zum Fischfang ausgeworsett,so kamen zwei russischeernzsoldaten,die sich eben­gebadet hatten,vom jenseitigen Ufer mit gezogenem Säbel her­­über und forderten sie schon von w eitem auf,ihnen die Ntze auszub­es­sern. Die beiden Fischer, die nicht einmal einen Stob bei ji führten, und daher an Vertheidigung nicht denken konnten, ergriffen eilig die Flucht in der Richtung des einige Dauer­ Schritte entfernten Dorfes Mielowies ; sie wurden aber in der Mitte des Weges von den sie ver­­folgenden Grenzsordaten eingeholt und nicht blos ihrer Neke beraubt, sondern auch gemißhandelt und einer von ihnen, Wydmad, der scharfe Säbelhiebe am Bein und Arm sogar niet unerhebli verwun­­det. Nachdem die beiden Grenzsoldaten diesen Raubanfall auf preußi­­schem Gebiet ausgeführt hatten, kührten sie eilig nach dem j­nfeitigen Dorfe Wola Drosz­wela, wo sie stationirt sind, zurück. Die beraubten und gemißhandelten Zither haben von dem Vorfall Anzeige beim Land­­rathsamt in Ostrowo gemacht und um Erwirtung der Eüdgabe ihrer Nege und der Bestrafung der Räuber gebeten. Thibetanisches und Chinesisches.­ Der „Times“ wird ein Brief mitgetheilt, welchen Katy Juggut Share, der von der Re­­gierung von Nepaul im Jahre 1866 nach Peking geschichte Gesandte, an seinen ehemaligen Lehrer, Mr. Kainon, in Cotmanda schrieb. Der­­selbe ist aus Tchien-tu-fu, 22. November 1867 datirt und schildert in utem Englisc — abgesehen von einigen orthographischen Fehlern — eine Reife durch Thibet bis nach obengenanntem Orte, wirft einiges Licht auf die th­ibetanische Regierung und be­spingt die in China herrschende Anarchie und Ohnmacht der chinesischen Regierung. Bezüglich des ersteren Punktes bemerkt er, daß die gesell­­schaftlichen Zustände in Zhibet auf sehr niedriger Stufe stehen. Die Religion, welche die Grundlage der bürgerlichen und sozialen Konstitu­­tion bilde, sei der Buddhaismus. Sobald der Lam­ma sterbe, entweden die P­riester, doch einen höheren Fingerzeig geleitet, irgend ein fino, in welches die Seele des Verstorbenen gefahren ist, ernennen es zum $ám-má und verwalten in seinem Namen alle bürgerlichen und firch­ lihen a rl lb. Sie per Distritt habe seinen tám má ; über ihnen stehe der Groß-Lám-má& (oder Tá-pelám-má), welcher in Lafla resipire. In Lafla befinde sich ein prächtiger Tempel mit reichen Schäßen, der Balast des Groß-Lam­ma, und in der Umgegend seien noch 322 solcher Tempel, deren Dienst von mehr als 30.600 Briestern und Mönchen verlegen werde. Der sebige Groß-Lam­ma sei 13 Jahre alt. Dex­ine filde Gesandte in Lafla sei die oberste thibetanische Staatsbehörde. — Von Lafla habe er auf äußerst beschwerlichen Wegen die Reise nach China, „ven großen Spisbubenlande”, zurückgelegt, wo er ab­ Tage von den Mandarinen bestohlen werde. Die Anarchie im Lande und die Ohnmacht der Regierung datire sich Thon von vor 12—13 Jahren ber, seit welcher Zeit, die äußersten Landestheile wenigstens, in bestän­­digem Aufruhr seien. Auch im Innern fange es neuerdings an, unru­­hig zu werden, troß des Vrahlens der Regierung den fremden Gesand­­ten gegenüber. Die Nachbarschaft von Peking werde von kühnen Nanfoy (Rebellenihaaren) heimgesucht, welche die wichtige Stadt Tien-Zfien belagern und bereit eine Stadt fünften Ranges bei Pajin (Peking ?) zerstört haben. — Der Gesandte wurde, wie er selbst in vorliegendem Briefe sagt, von „von beiden chinesischen Führen Co und Tihong, dem Gouverneur und Marshal in ZTehienztuifu mehr als ein Jahr zurückgehalten ; sein jegiges Schicsal ist unbekannt.­­ (Eine­ lange Dede.) Zu den Mietenarbeiten, welche der Bau der Pacific-Eisenbahn (quer durch Nordamerika) nöthig macht, gehört die Weberdachung einer Bahnstrecke von etwa 40 englischen Meilen in den Sierra- Nievada- Bergen zu dem Zweck, die Verschüttung der Ein­­spritte duch Schnee zu verhüten. Die Ueberwachung muß vom stärk­­sten Baltenwert getragen sein, um gegen die Einprüfung der die ungeheure Schneelast Sicherheit zu gewähren. Zur Lieferung des nöthi­­gen Holzes sind gegen 30 Dampfsägemühlen Tag und Nacht in Kü­tigkeit und bei der Bearbeitung 2000 ® tann beschäftigt. An beiden Seiten der Bahn verschwinden alle Wälder, um als Weberdachung, 800.000 Fuß auf die Meile, wieder zu erscheinen. (Die Freiheit der Berliner Straßenjungen) über­­schreitet mitunter alle Grenzen. Vor einigen Tagen passirten zwei Damen mit allerdings etwas anfallenden, weit abstehenden Chignons die Invasidenstraße, als zwei Zungen sich hinter sie Ihlichen, Streich­­helzgen amstechen und am hellen Tage in der belebten Gr­aße den Haarzug der beiden Damen anzündeten. Die leichte Spigengarnitur fing im M­­euer, und die lederen Haare waren zu Ace gebrannt, ehe die Betheiligten ihr Unglück ahnten; leider waren die Brand­­stifter schon entwischt, als fremde Leute den Damen zu Hilfe kamen, und auf einen Meitlauf mit den Strolchen fonnte oder wollte sich Niemand der Anwesenden einlassen. Die Burschen können es noch weit bringen ! (tab, das Land der Mormonen.) Herr Cooper, der Delegat für Utah im Kongreß der Vereinigten Staaten, hat vor kurzem in amerikanischen Journalen einen interessanten und lehr­­reichen Bericht über die Zustände des von ihm vertretenen Staat­s veröffentlicht. Die Mormonen, bemerkt er, haben in einem Beitrau­me von 20 Jahren Utah aus einer Grnóbe, welche 1200 Meilen von irgend­welcher Kolonie oder schiffbaren Strömen entfernt liegt, aufge­­baut. Nun ist es ein blühender junger Staat mit 100.000 Einwohnern und einer Gebietsausdehnung von 75.000 englischen Duadratmeilen.­­ In dem Gebiete befinden sich gegenwärtig 86 blühende Städte mit Ostämtern, 3 Theatern, und die hl der einwandernden Mormonen hat feine Reifespesen aus eigenen Mit: 100 Kirchen, 120 Schulen, 100 der Wollenwaaren-Fabriken, Mahle und Gägemühlen und vieler andere Z­weige mechanischer Künste steht der in älteren Staaten Nord­­amerika’S nit im mindesten nach. Die Mormonen-Einwanderung aus Europa, von 1850 bis 1867 inkl. wird durchschnittlich auf 2009 Seelen oder im Ganzen auf 36,000 veranschlagt. Die Einwanderung aus den alten Staaten während dersellten Periode belief ih auf 24 000 Seelen. Die Kosten für Beröcherung bdieser Emigrantenzahl nach Utah werden auf 8.300.000 Dollars gefhäst. Etwa ein Drittel tein gebecht ; die übrigen 2 Drittel wurden aus dem fortlaufenden Emigrationsfond, welcher vor 20 Jahren organisirt worden, mit Reise­geld unterstüht. Während des gegenwärtigen Jahres, in welchem die Einwanderung nahezu 4000 Seelen erreichte, wurden in der Gali­­feestadt allein 150.000 Dollar­ gesammelt, um europäische Mormonen in den Stand zu fegen, das Mutterland Utah besuchen zu können. (Die V­ersuche mit der Hevolver-Gatling- Kanone) wurden jüngst vollständig beendet, und als Resultat verfellen verlautet der an maßgebender Stelle gefaßte Entschluß, das Geflüg für die Ar­­mee zu acceptiven. Vorläufig sollen hundert Gatling-Gefchüse ange­­fhaft werden, und ist fon das Artilleriefomu­s mit der Abfasfung der nttruktionen für die Eintheilung der Gefchüse in Batterien 9c. bes­äftigt. Nebenbei werden dieser Tage Kugelsprigen anderer Systems­­ einer Prüfung unterzogen werden, darunter die Revolver-Kanone Eler­­ton’8, welche gegenwärtig in französischen und belgischen Fachkreisen großes Aufsehen erregt. — Nach den Mittheilungen des Geniefamile’s ist es endlich geglüht, das Nitro-Olycirin in eine feste Form zu brin­­gen und bald zur Füllung der Hohlgefnsse zu verwenden. Diese Erfindung ist für die Kriegswissenschaft von großer Bedeutung ; eng­­eische und amerikanische Sacblätter haben schon wiederholt darauf hingewiesen, daß mit der artilleristischen Bek­wendung des Niteo-Glyce­­rin der Festungd: und Creb­irg in eine neue Phase treten würde, da der furchtbaren Explosionskraft dieses Stoffes weder Ziegelwände no Schiffspanzer zu widerstehen vermögen. (Ein Starrer ald Nomanheld.) Die Grazer „Tagespost“ erzählt folgende erbauliche Geschichte: Im­ Dorfe T. (Kommune Lorenz­zana), Provinz Bifa, lebte ein Fräulein B., ein siebzehnjähriges Mäd­­chen von seltener Schönheit, tavellosem Benehmen, ein Liebling der Eltern und aller verjeniger, die sie fannten. Eines schönen Morgens, am 19. v. M., erbat sich dieselbe von ihren Eltern die Erlaubniß, in Livorno zur Schwester reisen zu dürfen. Der Vater willigte ein, seither aber warten die Eltern vergeblich auf die Rückkehr ihrer Tochter ; diese hatte au­ch­ ihre Schwester besucht. Was war aus ihr geworden ? Hier die saubere Geschichte. Als der Zug von Reciadlo in dem Staz­tiondorte Colle Salveli anhielt, stieg ein Mann in den Waggon, in dem sich die junge B. befand. Die beiden reisten mit­einander, man weiß nit wohin. Die Nachforschungen ergaben, da. B. in Geselltehaft eines Mannes von etwa 25 Jahren entflohen ist, und dieser Niemand Yinderer ist als der Pfarrer des Dorfes T., der, wie es scheint, das Märchen entführt hat. Mit dem­ Verschwinden des Pfarrers fällt an die Beraubung der Madonna in der Dorfkirche zusammen. Der Mut­­tergottes kamen nämlich einige Ringe, eine Berlenschnur und andere wertevolle Votivgegenstände abhanden.­­Ein mofteridfer Barsam wird von Allon, im Can­­ton Waadt, berichtet. In der Nähe eines Pächterhauses bei Vernet bemirkte man vor einigen Tagen eine feingefleivete Dame von porz­nehmer Haltung an einem einsamen Blake figen. Anfänglich glaubte man, sie ruhe sich von einem Spaziergange aus, bald aber nahm man wahr, daß sie von einem großen Kummer niedergebracht sein müsse, und als sie auch bei anbrechender Nacht die Stelle nicht verließ, sprac­hen sie die Leute des Pachthauses an, ihr Gastfreun­dschaft anbieten. Meinend lehnte sie die Einladung ab und bat flehentlich, man möge sich nicht um sie kümmern, sie wolle sterben. Auch die Annahme von Speise und Trans verweigerte sie auf das Bestimmteste. So blieb sie die ganze Nacht und auf den folgenden Tag an jener Stelle, un zu Am und zu trinten. Von der Anwesenheit der geheimnißvollen Fremden berichtet, begaben si­cher Friedensrichter und Gemeindenor­­steher von Allen in Begleitung eines Arztes zu betreiben. Auch diesen verweigerte sie die Annahme von Speise, und Trank so­wie jene Aus­­tunft über ihre Versen und ihre Familie. Alles, was sie nur sagte, war: „Es laste ein schredliches Geheimniß auf ihr ; zwinge man sie zur Rückehr in ihre Familie, so würde dies derselben großes Unglück bringen. Das wolle sie durch ihren Tod vermeiden.” Drit Abends 10 Uhr ließ sie sich, halb freiwillig, halb gezwungen bestimmen, daß man sie mit einem Wagen nach Allen brachte, wo sie sich unter strenger Bewachung bei Tag und bei Nacht, da sie mehrere Selbst­­mordversuche gemacht hat, wo in diesem Augenblicke befindet , ohne daß man Näheres über ihre Welten erfahren konnte. Laut dem Aus­spruch der Werzte ist die erst 20 Jahre alte Dame vollständig Herrin ihrer Sinne. Sie spricht fließend Französisch, wenn auch etwas mit deuttschem Hecent,­­­­ dem wenige Jahre später der östliche Flügel und die Bilbergai ·­­e­e . Tagesneuigkeiten. Bett, 11. September. Amtliches, Ernennungen. Der T1. ungarische Fi­­nanzminister hat den Alf Komlösny zum Steuerbeamten, ven gewesenen Honve­wachtmeister tech. CHidy zum­­ Hilfssteuerbeam­­ten, den Alois Kovács zum Hilfesteuerbeamten beim Szabolcser Steueramt und von Julius Molnár zum Hilfssteuerbeamten er­­nannt. Ferner hat der E. ungarische Finanzminister ernannt: Zu Steuereinneh­mern erster Klasse: Sam Gron­­thág, Fhieorich BPiufish, Karl Tóth, Fran Storanie pics. — Zu Steuereinneh­mern zweiter Klasse: Raul Lager, Ferdinand Nemweger, Johann Brestyenffn, Anton Cuculinus, Julius Bankud, Andreas Steilmach, Johann Falla, Ferdinand Weihlein, Georg Bartke, Raul Friedric und Michael F­arkas. — Zu Steuereinneh­­mernb dritter Klasse: August ®arlathy, Joseph Grin­­ling, Alois Mayer, Ernest Badudy , Anton Beg, Michael Zugan, Julius Karg, Berthold Trir, August Kocsis, Ferdinand Pri­nger, Martin Szücs, Johann Hornaczek und August Hammetmayer — Zu Steuerkontrolo ven erster Klasse: Johann Tellyesnigly, Mis Screinser, Fran Zindl, Karl Najcsii, Jof. Stolpa, Pi­dercset, Ambrosius Sculteti und Nik­laus Tom­a­­k­. — Bu Steuerkontroloren zweiter Klasse: Karl Ero­lner, Mia Balkforpfy, Guten Dfolics­áz­nyi, Johann Krautschneider, Stephan Moncset, August Grünwald, Simon Oesterreicher, Arnold Taug, Radislaus Kovacsözi, Julius Babocsay, Karl Riedl,­an Sérafi, Anton Magos, Gena Albert, Stephan jink­s, Solph Shubaly, Josephb Sümeghy, Wil­­helm Blattner, Wenzeln Szenteffy, Ladislaus Gernya, Soseph Sanotyıl, Ludwig Dietrich und Joey Stanid. — Bu Steuerkontroloren dritter K­lasse: Joseph Halmay, Alexander Incze, Joseph Rozsingty, Alois Schön, Karl Köpptler, Eugen Haufe, Stephan Fartas, Anras Soroffy, Bilblm Nihna um Joseph Schrei­­ner. — Zu Steuerbeamten erster Klasse: Johann Böta, Johann Kapil, Julius Somoffy, Ignaz Nagy, Karl Krizin, Molph Küllen, Joseph Bauer und Johann Sellinek — Zu Steuerbeamten zweiter Klasse: Mic­chael Szybaloty.— Zu Steuerbeamten dritter Klasse: Peter Smoczer, Stephan an­­n Sigmund Wie­­fel, Ladislaus Jodor, Pau Nakay, Lu­nwig Cservinta, Emeih Deutsch, Ludwig Nagy, Adolf Scheffel, Sal Mar­schaltó, Adolph Hader, Johann Bestia, Anton Szent­mariai, August Ericgeri­ch Droß, Johann Enébel und Ant­ton Keleti. (Die Reise des Kaiserpaares) solte sich, wie sei­­nerzeit gemeldet, auch auf die Bulowina ausdehnen. Sehr erfahren Wiener Blätter, daß der Besuch des Kaisers in Grernowis wohl in Aussicht genom­men sei, allein es sei mehr als zweifelhaft, ob die Kai­­serin von Monarchen dorthin begleiten werde. Man behauptet, es fehle in Gernowis an der nöthigen Zahl von Wohnungen, die zur Auf­­nahme des Hofstaats geeignet wären. (Spenden) Le Majetät hat der evangelischen Kirchens­gemeinde helvetischer Konfession Sza­da im Pester Komitate zur Me­staurirung ihrer Gebäude einen Beitrag von 200 fl. und der reformier­ten Gemeinde Lapafo zur Renovirung ihrer Kirche und Schule gleichfalls 200 fl. aus dem protestantischen Kirchen- und Schulfonde bewilligt. Burf Revision der sädtischen Beamtenge­­halte) wurde aus der gestern stattgehabten Sigung der Organisie­rungskommission ein Sublimite unter Boris des Herrn Paul Than­­hoffer entfernet. Das Komite hat die Aufgabe, bezüglich der Gehalte der Subalternd­anten der Stadt Anträge zu stellen, in welcher­­ Weife diese mit der gegenwärtigen Theuerung in Einklang gebracht wer­­den sollen. Die städtische Bauk­ommission. Im Interesse des bauführenden P­ublik­ums, namentlich damit die Bauherren und Baus­führer bei den Untersuchungen an Ort und Stelle zugegen sein könz­ten, wird die städtische Baukommission Fünfzighin die Lolar-Augens­toßeinnahmen wegentlich am bestimmten Tage, und zwar vorläufig an jedem Mittwoch, in dem Vormittagsstunden vornehmen. Bauherren, welche in dringenden Fällen eine separate Kommission wünschen, haben um solche nachzujuden und außer dem benöt­igten Wagen die ent­­fallende Separattare zu bezahlen. Gleichzeitig werden die Bauherren, Baumeister, Architekten, Zimmer, und Tischlermeister hiemit aufmerk­­sam gemacht, daß im Sinne der Bauvorfristen sein, welchen Namen immer ihabenter Bau, eine Umänderung oder Portalaufstellung vor Hinausgabe des behördligen Konsenses begonnen, oder duch hiszu nicht berechtigte Unternehmer ausgeführt werden darf. Im Sinne der. 88, 11 und 12 dieser Bauvorschriften sind der Bauherr und der Baumeis­tertlegung in der Beilage 7­5 Be­­i

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