Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1869 (Jahrgang 16, nr. 99-121)

1869-05-26 / nr. 118

·-«-.··-, . RMWtkmskywsp--«s·ck,w.ps.-M.«· 1869.—;2Trl«18. ,-"--».«--.-;.;.-"»a-«»-z»q · · fter die — Das Korrefpondenz;” — itellung fämmtliher feits diefe. Thatfache it, 40.000 Vagabunden, Arbeit findet, zieht beigefallen, vorerst nothwendigen eV ungarische Landwehr-Ministerium — schreibt hat befam­tlich Lehrbataillone nn anne drei Finmianer Abgeordneten wurde von mission auf 3 Neue vertagt, und zwar diesmal dv. M., Nachmittags halb 5 Uhr. .) PesterLlond. Wien,26.Mai.(Origin­al-Telegramm.) Das Attentat auf den F.-Z.-M.Grafen Crenneville erscheint als ein Racheakt.Die Abberu­fu­n­g de anternant ins Pro­­kesch-Osten­ bestätigt sich,dessen Ersetzung durch Beckenn wahr­­scheinlich,eher Langenau oder Wydenbruck.In Berlin geht das Gerücht,Fran­kroich habe neuerdings die Kompensations­­frage angeregt. "maris, 25. Mai. Die journale F Konstativen, der hauptsächlichste Charakter der Wahlen sei die Erregung der gemäßigten Opposition dur­ Radikale und Niederlage der Di­­leanisten und der gemäßigten Republikaner. Madrid, 25. Mai. In Malaga und anderen Städten Andalusiens herrscht eine gewisse Aufregung, die Republikaner jedoch verhalten sich ruhig. Wien, 26. Mai. Barbörse,­ Kreditak­ien 288.80, Tram­­way 209.50, Staatsbahn 372.50, Nordbahn —.—, 1864er Lore 125.—, 1860er Lofe 100.90, Steuerfreies —. —, Napoleonv d’or 9.92"/,, ungar. Kreditaktien —.—, Lombarden 238.—, Fünffichner —.—, Anglo: Hungarian —, Alfelo ——, Anglo-Nuftrian 335 75, Sranz-Josephs­­bahn ——, Bant ——, Briauoleib ——, Lofonger ——, Clisabeth — —, Rupdolphsbahn ——, böhm. Nordmeilbahn ——, Nordbahn — —, Galizier —.—, ungarische Bahnanleihe — —, Bardubiner 169.—, Theißbahn —.—, Innerberg —.—, Francobant 123.50, Generalbank —.—, Rente ——, Silberrente ——, Papierrente —.—, Handels­bant —.—, Eisenindustrie ——, Francos Hung. —.—, Baubant —.—, Sypothefarbant —. behauptend, —· Frankfurt,25.Mai.(Abendsozietät.)Kreditaktion 290.75,Staatsbahnaktien 35925-1860erLose—.——,1864erLose ——.——,Steuerfreie——,Elisabethbahn——.­s.ungar.Kredit-,Am­e­­rikaner-—,Bankaktien—,Nationalanlehen——,Lom­barden 228.75, Fran­co-Hungarian—,Silberrente——,Fest­­Hamburg,25.Mai.(Getreidem­arkt.)Weizenflau, Roggenstille Weizen per Mai108,per Juni-Juli108«,«,,per August»112.Roggen per Mai 911s­,per Juni-Juli86,per·August 831-",.Haser per Juni-Juli—,per August­.Oelper·Mai223-», per N 23er per November 24. Spiritus per Frühjahr —, per Herbst —. Felt. 7 Stettin, 25. Mai. (Getreidemarkt) Weisen Iofo 58—68, per Mai-Juni 67, Roggen Iolo 51 °/,, per Mai-Juni 51", Del loto 1119, per Mai-Juni 11". Spiritus loto 17, per Mai: uni 1724, per 100 Kilos. 3 Paris, 25. Mai. Mehlmartt) Mehlrubig, per Mai: uni 55 25, per JulisAuguit 56.25, per September 06.75, Spwitus per Mai 66.—, per Juni 65.—, per Suli-Auguit 61.—. Amfterdan, 25. Mai. (Getreidemarkt) Noggen per Mai 196, per Oktober 184. Schön. Antwerpen , 25. Mai. Wetroleum flau; 47, örancs erfolgen wird, Unteroffi­ere für Landwehr heraus gebildet werden sollen. Diese drei Bataillone, zusammen in der Stärte­­ von 2800 Mann, sollen auch Werbung aufgebracht werden und haben auftreiben, die es nicht vorziehen würden. Auch zweifeln wir da nothwendigen Mannschaften si anwerben werden, indem sie Zeugniß ablegt zu die ganze diese Werbungen auch bereits vor 14 Tagen begonnen. Sie ergaben jedoch ein sehr ungenügendes Resultat, nicht ließ. 60 unangenehm einer: indem sie die so nothwendige Errichtung der Lehrbataillone verzögert, so erfreulich muß sie andererseits genannt für den Wohlstand des Landes im Allgemeinen, für die günstige Lage ver­arbeitenden Klassen im Besonder­­en. Als vor 10 Jahren das Bach’sche Regime Freiwillige für den i­ta­­lienischen Krieg brauchte, da fand es in Ungarn mit leichter Mühe verzweifelte Hungerleider und sonstige rüstige Menschen, die seine andere Wahl hatten, als den Militärtod und das italienische Fieber — over daheim den kann die Regierung keine 2000 rüftigen , bittersten Mangel — heute lieber Sensen in Individuen und Dressch­­flegel als Säbel und Flinte zu schwingen. Daß der Grund des Miß­­lingens der Werbungen in der geringen Popularität des Ministeriums Andráffy läge, it lächerlich zu behaupten, denn das Andráffy unpopu­­­ärer sei als dazumal Bach in Ungarn es war, wo Niemandem nicht, daß in der Stunde der Gefahr, wenn das Vaterland seine Söhne unter die Waffen rufen wird, biete sich dem Ministerium Andráfy ebenso bereitwillig zur Verfügung stell­­en werden, als vor 20 Jahren dem Ministerium Batthyányi ; aber zum Friedenssoldaten hat der Ungar seinen Beruf d­er Bevollmächtigten, Gaspar Mattovid, Dr. Colafiv und Dr. Gellerich, der Nowofat Emerich Cholnofi leiten. — Die Wahl nommen worden war. Des Alto-Dabafer Abgeordneten, Balthasar Halaf, wurde heute annullirt, weil die Mählerkonstriktion, wie fast überall im Bester Komitate, auch hier in ungeweglicher als das freieste Land Europa’s betrachten ! (Oho ! eigenthümliche Fol­­gerung das ! von der Linken.) Nedner zieht nun eine Parallele zwischen den Aoresfen von 1861 und 1865 und dem gegenwärtigen Moreßentwurfe der Kommise­sion ; er weist nach, wie außerordentlich zu unserem Vortheile sich die Situation verändert habe und spricht dann von den durch den Aus­­gleich geschaffenen Situationen, wobei er sagt, „die Delegation sei der konstitutionelle Anspruch der Versonalunion.” (Eine Stimme von der Linien : Ein fühner Sat! Gelächter.) Ernst Simonyi, fährt Neoner fort, habe eine Neu­erung ge­­braucht, welche er nicht unerwidert lassen könne. Er habe gesagt, daß die Mehrheit der Nation die Abänderung des gegenwärtigen staatsr­­echtlichen Zustandes wünsche. (So ist es auch von der Linken.) Hat er einen Apparat, um die Meinungen und Ansichten zu meslen, und wenn er einen hat, ist er dur alle Städte, Dörfer und Meiler gezo­gen, um die Meinung der Nation sicher zu erfinden? Die Verfassung kenne nur einen Apparat zur Messung der Meinungen, und das sei die Abgeord­netennwahl, diese aber habe sich unzweifelhaft für uns ausgesprochen. Uebrigens sei die Simonyi’sche Lehre nicht neu, sie sei so alt, wie der Absolutismus, sie sei immer vom Absolutismus angewandt worden, von den römischen Imnperatoren des Alterthums, dem Kö­wig XIV. des Mittelalters (Eine Stimme; Do!) und dem Napoleon der Neuzeit. Redner acceptirt den Moreßentwurf der Kommission. Alexander MedonyansEy meist, in kurzer, mit sehr geringer Aufmerksamkeit angehörten Medve auf das Beispiel Englands hin, bringt die irische Kirchenbill und das Vorgehen John Brights zur Sprache und endet seinen Vergleich zwischen den englischen und ungar­iischen Zuständen mit der Versicherung, daß das ungarische Bolt gegen:­nwärtig unzufrieden sei. Er stimmt für den von Simonyi ein­gelernten Andreßentwurf. Das Mort ergreift Baron Joseph v. Eötvös. Am Haus entsteht eine große Bewegung ; die Bänfe füllen sich mit von herein steömenden Ab­geordneten, und unter allgemeinen, aus allen Theilen des Hauses stimmenden, stürmischen „Hört! Hört"-Rufen beginnt der Unterrichtsminister seine Rede, welche wir im Morgenblatte mittheilen. 12 Uhr. Baron Edtvös spricht noch­ die Absicht, vor Ruf: der fünfte Theil der auf Mittwoch den 26. 80 Landwehrbataillone, er sie dem Waffenhandwerk vor. — Die Verhandlung in der die im errichten, in arbeitsfähigen und die „Per Herbste denen worges so lange Wahlangelegenheit des der vierten Gerichts vom Die Vertheidigung wird außer von Weise h Aus dem Gleichstage. Die heutige Sibung des Abgeordnetenhanses wird vom Präsidenten Somffjih um 10 Uhr eröffnet. Die Galerien sind sehr gut befugt, im Hause sieht es in der ersten Hälfte der Gigung seht Teer aus. Auf den Dinisterfauteuils: Bedelovics, Wendheim, Eötvös, Mitó, Gorove. Das Protokoll der jüngsten Sibung wird verlesen und authen­­tiziet. Der Prosivent meldet folgende­­ Ginläufe an: Gr. Theodor Cjatky bittet um die Verlängerung seines fünfzehntägigen Urlaubs um weitere fünfzehn Tage. (Wird bewilligt.) Gegen die Abgeordneten Ladislaus Kiralyi v. Szathmar ist aus Kápolna ein Brotest ein­­gereicht worden. (Gelangt durch das 208 an die siebente Gerichts­­kommission.) (Wird­­ der Abgeordnete Lufficz reiht eine Petition ein, der betreffenden Gestion zugew­iesen.) Die ständige Berifikationskommission berichtet, hak sie Albert Benepvikty definitiv, Gabriel gen­ay aber mit Vorbehalt einer 3vläsigen Frist für Einreichung von Protesten verifiziert hat. Der er­­stere wird der 6., der legtere der 7. Sektion des Haufes, zugetheilt. Dieselbe Kommilsion hat zur Untersuchung der Matóczy­jen Wahlan­­gelegenheit Merander Thury, Luow.­k 11­8 und Graf Viktor Zi­ch­y- Ferraris entsendet. Die drei Delegirten werden vor Schluß ver Sikung den Cid ablegen. »Es wird zur Tagesordn­ung übergegangen und die Adreß­­debatte fortgesetzt.· · Joseph Benz,­der erste Redner,knüpft an die gestrige Rede Kranyi’s an und sagt, er sage Kranyi nicht an, dab er vor zwanzig Jahren das Vaterland verlassen habe; er wisse wohl, daß das Brot der Verbannung ein sehr bitteres sei, und daß man dasselbe nur im Falle ver­äußerten Noth aufjuche ; allein wenn damals, von verselben Moth geprängt, alle Patrioten ausgewandert wären, wer hätte das Vaterland erhalten ? „Wir — ruft Nedner — wir, die wir hier ges­chlieben sind, haben das Vaterland erhalten, haben es au für den geehrten Abgeordneten ran­gs erhalten, daß er nach zwanzig Jah­­ren wiederkommen konnte, um Alles fehlecht zu finden, Alles zu ta­­deln, Alles in den Koth zu ziehen, die Zustände, die Gehege, das Mi­­nisterium ! (Paul Nyáry: Er thut recht daran !) Wir werden das Vaterland auch weiterhin erhalten, nicht blos auf ein bis­ zwei Jahre, sondern auf lange, vielleicht auf ewig! Und weil wir dies wollen, darum sind wir die Anhänger dieser Bolitit, welche den Bestand des Vaterlandes garantirt, und wir werden mit vieser Politik erreichen, daß auch wo die Enkel Sranyi’s, menn er melche haben wird (Heiterkeit), die Freiheit im Vaterlande werden ge­­nießen können. Sranyi aber wird bei dieser Bolitit gewiß nicht gezwungen sein, den Wanderstab zum z­weitenmale zu ergreifen.“ Baron Simonyi, fährt Neßner fort, habe gesagt, daß die ungarische Justiz nicht besser sei, als die türkische ; darüber wolle er nicht streiten ; Johann Ludvig h­aber habe geäußert, daß Rußland in konstitutioneller Beziehung besser fituirt sei, als Ungarn. Der uns habe man bisher unsere Konstitution mit der englischen verglichen ; allein wozu sei der Vergleich nu­r Nach Lupvigh’S neuer Theorie müsse man ja in Zukunft Rußland als Konstitutionellen Musterstaat. · Es wurden die Berichte der­ dritten und·sechsten­ Gerichtskommiss­sion verlesen.Die erste re hat Johann­ Paß·tely·iverifizirt und seine Kläger zur Bezahlung von 150 fl.verurtheilt,·die letzt·erehak Ladis­­laus csörghe verifizirt und die Kläger Bela Moisch und Kon­­sorten zur Erlegung der Gerichtskosten im Betrage von 75 ff,Ver­­urteilt. Das Attentat in Livorno. D Wien, 25. Mai. . Nach einer aus Livorno heute Vormit­­tags hier eingelaufenen Deposche wurde auf den Oberstkämmerer Grafen Grenneville, der in Begleitung des österreichische ungarischen General­­konsuls Inghiram­ eine Promenade doch die Stadt machte, ein Atten­­tatsversuch verübt. Beide Herren wurden von zwei Individuen ange­­halten, Graf Grenneville erhielt einen Messerhieb ins Gesicht, während der Generalfonsul Inghirami, in einem Dolchstiche getroffen, sofort todt zusammenfand. Ueber die Motive zu dieser That bericht, wie begreiflich, noch ein tiefes Dunkel, doch zirkusiren hierüber zwei Ver­­sionen, wie ich wiedergebe, wie ich sie erhalte. Nach der einen handle es sich um einen Raubanfall, wiewohl diese Version an der inneren Unwahrscheinlichkeit leidet, doch zwei npm­­ouen sich an zwei so kräftige Männer, wie die genannten Herren, allein gewagt haben soll­­ten. Andere wieder kombiniren, daß es si hier um einen M­acheatt handle und erinnern daran, daß Gr­f Brenneville vom Jahre 1840 bis circa 1849 Stadtkommandant von Livorno war, wodurch die Mög­­lichkeit, daß hier ein Alt ver Vendetta vorliege, nähergerüdt erscheint. Die Untersuchung, die über Auftrag der italienischen Regierung sofort eingeleitet wurde, muß über den Fall Aufklärung bringen. Der Um­­stand, daß der Generalkonsul fiel, während der tödlicche Streich viel­­leit dem Grafen Grenneville gelten mochte, dürfte sich Leicht daraus erklären, daß die nach echt italienischer Manier gerungenen Vidrder sich in der Person des Opfers vielleicht irren und, während sie mit dem Schlage ins Gesicht den einen Begleiter momentan unfhäßlich zu ma­­chen suchten, den tödlicchen Stoß führten. Ueber denselben Vorfall schreibt uns ein anderer Korre­spondent : S.— Der Telegraph hat Ihnen bereits über das auf den Obersts­kämmerer Crenneville in Livorno unternom­mene Attentat berich­tet. 68 ist Grund vorhanden, das Attentat als einen Racheakt zu betrachten. Graf Brenneville war im Jahre­ 1850 Kommandant in Livorno. Livorno war im vorhergegangenen Jahre durch österreichische Truppen erstürmt worden ; der Kampf war ein blutiger gewesen und die Folge davon eine wahre Mebelei. Der damalige Kommandirende, Baron VA 8­pre, hatte überdies noch sehr viele Verhaftungen vor­­nehmen lassen und die Prozesse gegen die Gefangenen wurden in den folgenden Jahren, wo Livorno im Belagerungszustande war, durchge­­führt. Crenneville war als Militär­ und Stadk­ommandant zugleich Gerichtsherr, er hatte die Urtheile — darunter gar manches Todesur­­theil — zu bestätigen und die Hinrichtungen, die Gefängnißstrafen, die da­difiirt wurden, wurden alle auf seine Rechnung gestellt. Die Anz­­nahme, daß hier ein politischer — oder wohl auch persönlicher Rache oft vorliegt, it eine durchaus wahrscheinliche, und wenn auch nahezu 20 Jahre verfloffen sind seit v dieser Zeit, dergleichen vergißt ein Bolt und namentlich das italienische nie. x Wien, 25. Mai Zu dem heute Abends beim Grafen Beust stattfindenden Ballfeste wurden die Einladungen nur in beschränkter Anzahl ausgegeben, nachdem die Lokalitäten in der Staats­­kanzlei sehr beschränkt sind und die ursprüngliche Absicht, mit dem Balle eine Art Gartenfest zu verbinden, an der ungünstigen Witterung der fetten Tage scheiterte. Das Gmscheinen Ihrer Majestäten des Kai­sers und der Kaiserin, sowie der Mitglieder des allerhöchsten Hofes und der hannover’schen Königsfamilie ist als gesichert zu betrachten. Graf und Gräfin Julius Andrássy sind hier eingetroffen, um sein Ballfeste beizuwohnen. — Für morgen ist hier die Ankunft Mustapha Barchas, des bekannten Führers der Jungtürken und Bruders des Vizekönigs von Egypten, signalisirt. seen . ·««. » . I­­Wiener Pferderennen. D Originalberichtpves „Bester lobo") Wien, 25. Mai. III. Renntag. Ein scharfer schneidiger Mordort wehte über die Freudenauer Ebene, als das lechte Meeting der diesjährigen Wiener Saison begann. Ein böses unfreundlic­h altes Wetter, eine schlechte Imitation des sprichwörtlich gewordenen englischen Nennwetters, erinnerte es unwill­­führlic an jene Anglomanen, die sich nicht damit begnügen, den Gentlemen-Originalen ähnlich zu scheinen, sondern Alles thun, um nur als recht aufirrte Karikkaturen englischer Sonderlinge zu erscheinen. Erst im Verlaufe des Sternens klärte sich das Firmament. Bei so un­­günstigen Verhältnissen, und wo dazu an einem Werktags-Vormittag (11 Uhr) hielt ich das große Publikum fern vom Zurf und die weit­­läufigen Tribünen und Freipräge der Freudenauer Rennbahn standen ziemlich verödet da ; das Logenpublik­um und die Aktionäre ließen ss natürlich nicht abhalten, dem Schönen Sportingfete beizumahnen. Die Damen der haute creme waren vollählig erschienen, sie kamen von einem der euner dinatoire, welches einige Mitglieder des Kodleys Klub im Zujthause im E. E Prater veranstalteten. Das Menu, der bewährten Hand Faber anvertraut, war in der That erquifft, wie man es eben von diesem ersten Nejtamateur der Nefivenz erwar­­ten konnte. Pünklich wie immer, erschien Punkt 11 Uhr Se. Majestät der Kaiser und begab sich, von Sr. Exzellenz dem Oberststallmeister Grafen Grünne geleitet, in die Hofloge, wo er auch die durch­­lauchtigsten Herren Erzherzoge Karl Ludwig, Ludwig Bit­ter, Rainer Graf, Karl Ferdinand Wilhelm, Leopold un Salvator von Toskana Modena, die Frauen Erzherzoginnen Marie von Toskana, Prinz Otto von Baiern, der Herzog von Nassau, der Prinz und die Prin­­zesinen von Hannover eingefunden hatten. Se. Erzellenz ver t. £. Aderbauminister Graf Botocki, der ungarische Ministerpräsis­dent Graf Andrásfy, Ministter Graf Festetits, Generalstall­­meister Graf Rozwadowski, Ge. Erzellenz Graf Sternberg, FMEL, Baron Edelsheim-GYyulai, General von Nábdojy, Oberst von Mengen und auch viele andere Sportingautoritäten bes­etzten das Fest mit ihrer Gegenwart Se. Majestät der Kaiser und die Herren Erzher: 30 ge begaben sich während des Rennens in den Betting-Ring und vermeilten vaselbst bis zum Schluß. Der Verlauf des Rennen war folgender: Sender:Sta­­te3, 1000 Gulden, für­fjährige Pferde aller Länder, 100 Gul­­den Cinfat, 70 Gulden Neugeld. Distanz 1­­­ Meilen. Gewicht 103 Zollpfund. Ausländische Bferde 11 Bio. extra, im Auslande trainirte Bferde noch 2 Pf. mehr. Stuten und Walachen 2 Pfd. erlaubt. Zweijähriger Sieger ausgeschlossen. (Geschlossen mit 10 Unterschriften.) 1. Des Íail. Hofgestüts Klaprub Sjähr. br. St. „Adrienne” (Hodey Mapven). 2. ©. D. Prinz Louis Rohan’s 3jähr. Ihm. br. St. „Beil­­hen“ (Sotey Entwisl). 3. Graf var Szapäry’s Zjähr. 3. 6. „Char­­le" (Bomwlett). 4. Graf Franz Erdödvys Zjähr. br. 9. „Darius“ (White"let)).­5.Prinz Alfred Salm nennt Mr.«"Lc«Greig’s Bjähr.F. St.»Themis«(Jock·ey Chapman­).Reugeld wurde erklärt fü­r:»Reindl­­stierer(;·3 Unterschriften erloschen),Chrimhilde und Freya..,Charley­« machte Rennen,wurde aber während des Kampfes von­»Darius« zurückgedrängt,welcher Sieger blieb.»Charley«mußte sich mit dem zweiten Platze begnügen. Zu einem der interessantesten Rennen gestaltete sich die­ Konkur­­renz um den Kaiserpreis erster Klasse von­ 1000 Stück Dukaten fürå7 Jähr.und­ ältere Hengste und Stuten aller Länder. 250fl Einsatz,125fl.Reitgeld,jedoch nur 75fl.Reugeld,wenn es einen Monat vor dem Rennen erklärt wird.Wer sein Pferd als ein­­Jährin­ nennt,zahlt in diesem Falle nurk­0fl.Reugeld.Distanz 2 Mei­­len.Ge·anht für 3jäh­r.1068ollpfund,4jähr.123 Pfd.,5jäh­r.und ältere Wierne 129 Pf. Stuten 3 Pfd. weniger. In England, Frank­­reich und Amerika geborne Pferde 11 Pfo, alle übrigen ausländischen Pferde 6 Bfo. mehr. Vollblut-Orientalen 8 Bfo., AngloAraber 4 Pfo. weniger. Pferde, welche in einem Nennen einen Gewinn im Gesammt­ mwerthe von 3000 fl. öff. W. gemacht haben, 6 Pf. mehr. Zwei oder mehrere solcher Gewinnite 9 fo. mehr. — Einjährig genannte inlän­­dische und auch einjährig importirte, zu diesem Nennen genannte Pferde 6 Pfd., zweijährige ebenso genannte 3 Pfd Erleichterung. Bei zurückgelegtem ersten Jahre, also vor dem 1. Jänner des folgenden Jahres nach der Geburt importirte Fohlen tragen nur 3 Bio. mehr. Das zweite Pferd erhält die Hälfte der Einlagen bis zum Betrage von 1000 fl. ; was diesen Betrag übersteigt, gehört dem ersten. Die­­ Pferde, die bei diesem Nennen konkurriren, müssen bona fide Cigenthum öster­­reichischer Unterthanen, die in der Monarchie ihren bleibenden Wohnsik haben, sein. (Geschlossen mit 17 Unterschriften.) Es starteten : 1. Graf B. Kealevics’ Sjähr. br. 9. , 3ápolna", 103 Pfd. (Dzam). 2. 6. 9. Fürst Liechtenstein 8 4. 9. 9. „Manfred“, 123 Bfo. (Neeves). 3. Graf Czepb. 3amoersti8 4jähr. br. 9. „Signal“, 129 Bfo. (Long). 4. ©. D. Prinz Louis Nohan’s 3jahr. r. Schim. H. „Dentenytes“, 100 Bfo. (Entwisl). 5. Graf Hendel’3 sen. 4jähr. br. 9. „Mercury“, 143 fl. (MWbiteley). N­eugeld mit 50 fl.: ,ömpetuous Bek", „Gapsicum“, , Bitam Bas” ; mit 75 fl. für: , Mamelute", „Gudon” ; mit 125 fl.: „Rama“. — Zwei Nennungen erloschen, ferner „Naivete”, „First Lord”, „He'ene Triomphante”, „Brigadier”, "Der Kaiserpreisgewinner — des zweiten Nenntages, der Graf Mozwmadowstiide , Signal" nahm nach einem festen schönen Start, die Spiße, dicht gefolgt von seinen Mitbewerbern. In der Mitte der Bahn ging „ Signal“ vor, die Uebrigen weit hin­­ter sich lassend. Bei­ der legten Biegung führte „Signal“ noch immer, indessen arbeitete „Mercury“ energisch nach vorwärts. Uns mittelbar vor dem Gewinnstpfosten trat Zápolya­ in die Front. Beinahe in gleicher Höhe langten die drei Pferre vor die Nichterloge. „Mercury“ um eine Kopflänge woraus — „Zapolya“ und , Signal" an die Gurten geschlossen. Lauter Beifall belohnte die­ selten seltene Leistung der edhlen Renner, „Mercury“ ein Pferd, das in seiner Heimath, England, eines guten Nenomme’3 fich) erfreut, it eine der jüngsten Acquisitionen des Grafen Hendel, der bekanntlich nur das Beste zu impor­­tiven pflegt. Zápolya" ein Produkt ungarischer Zucht gereicht dieser und seinem Eigenthümer Grafen Bela Keglevich zur Ehre. Das erste Pferd hat mit seiner heutigen Leistung bewiesen, daß es nicht Nmsonit in der Trainer-Anstalt des Sir John Scott in England seine Erziehung genossen hat. Zu seinem heutigen Erfolge hat aller­ding auch die vortreffliche Condition, in der er sich befindet, unwesent­­lich beigetragen. "Signal", ein edler Abk­ümmling aus dem Gestüte des Grafen Lavislaus Rozwadomsti zu Kobanomcha hat, wenn er heute auch nur den dritten Maß einnahm, gezeigt, daß er mehr würdig ist, in die Konkurrenz mit den Beiten zu treten. Gegen „Zapolya” war er übrigens auch mit der Belastung im Nach­theile; denn jener trug nur 103 Zoll-Pfund, dieser hingegen­­ 29 Pfund. Nicht weniger interessant war das Nennen um den Ehren­preis im Werth von 1000 Gul­den nebst 500 Gul­­den in Baarem. Gegeben dur Subscziption von mehreren Freunden des Sports aus dem Industrier und Handelsstande der Stadt Wien, von 1860 bis einschließlich 1870, für alle im Inland geboren werde. Cinlage 109 fl., Reitgeld 50 fl., Distanz 17­, Meile, Gewicht Sjähr. 101 H Zoll-Pfund, Ajähr. 123 Zoll-Pfund, 5jähr. 197, 6jähr. und ältere Pferde 129 Zoll:Bfund, Henaite 3 Bfund mehr, Sieger bis ex­klusiv von Tag, wo das Rennen stattfindet, 6 Pfund extra. Die Ein­­lagen und Reitgelver gehören nach Abzug der Einlage für das dritte Pferd, dem Breiten. Vier Pferde bona fide von verschiedenen Eigen­­thümern müssen für den Preis laufen, font findet dieses Rennen nicht statt, und der Preis wird dem Jodev-Klub zur Verfügung gestellt. (Seschloffen mit 20 Unterschriften) Zum Start kamen nur: 1. bes fair. Hofgestüts Klapdrub 3 jähr. br. 9. „Blaubart“ (110 Pfo. Mapden); 2 Graf Ivan Szapáryő a. br. 98. „CoupvEtat” (134 Pfo., Rumeeth); 3. Herrn v. Blassovicz 7jähr. br 9. „Bringer Zetlandud L­ouise Bonne”, weiß, lichtbl. 8. (110 Bfo., Godey Chapman); 4. 6. D. Prinz Louis Rohan’s 3jähr. ihm. 9. „aternbubh v. Compromise u. b. Bal­­miera”, roth, weiße Nerm., rothe 8. (104 Bfv., Entwioll); 5. Graf Stefan Batthyanyis 7jähr. braune Stute „ALL-My­-Eye”, (101 .Pro., Sodey Whitelay). Reugeld erklärten: „Vanity, , Gretel", „Gad­usblume”, , Bantaz­­oon", „Arvanit,” „Zapolya”, „San“, „Bivatar”, „Wild Huntsman“, „Belly Giles", „Lat Arrival", „Violet“, „Strizzel". Nach einem sehr gelungenen Start machte „Coup d' H-t­at" einen, auf der Distanz wurde er Stark aufgefordert, die andern folgten im scharfen Race, nur „Blaubart“ hielt sich sehr vefehirt; er blieb bis vor die Tribüne der vorleste, im Momente der Entscheidung aber ließ ihm der Locey seinen Willen, und in der Echnelligkeit der Gedankens hatte er eine Mitbewerber überholt und verart abgeschüttelt, dab er im canter ge­winnen konnte „Coup d Etat“ kam einige Längen später als Smeiter an. Unter Nummer IV. sollte ein Verlaufs-rennen (Selling- Stakes) stattfinden, dasselbe unterblieb jedoch wegen Mangels der not­­­wendigen 4 Unterschriften. 63 kam nun ein eingeschobenes Visitors Burjie 800 Gulden — Handitap für Pferde aller Länder. 1 Meile. Einlage 5 Dulaten Das zweite Pferd zwei Fünftel vor Einlagen. Das dritte Pferd ein Fünftel. 12 Unterschriften. Hand­:­rapper 3: Graf Anton Wolkenstein, Mr. Cavaliero. P­roponent: The Houble R. Stewart 63 bewarben sich um den Preis: 1. Graf Mc. Esterhágys „Strizgel”. 2. Graf John Sztáray „Rubicon”, 3. Graf Mar Wolff Metternich’s , Olybus", 4. Graf Zaffilo Festetits jun. „Irish Queen”, 5. Graf NRud. Wendteim’s „Chief“. 6. Graf Raul Festetits’ „Bladboy“. 7. Graf Gyula Errolyi’s , Georgina". 8. Graf Mic. Cpterbázny3 „Weinlitterer”. 9. Graf Otto Stodau’s ,örepa". 10. Prinz Louis Rohan’3 „Vitam Bas“. 11. Graf Nuo. Mencdheim’3 „Neville”. Nicht weniger als fünfmal mußte gestartet werden, bevor die Pferde abgehen konnten. ,őrena" führte, wurde aber bald von der Gesellschaft eingeholt, welche sich in corpore und eng an­einander vor der Tribüne einfand. „Chief” ging hier vor und siegte. „Ulphicus“ paffirte als Zweiter, „Seorgine” als Dritte den Pfosten. Einen in ver That würdigen Abschluß mochte die Wiener Steeple­ Chase vom Jahre 1868 an, auf drei aufeinander folgende Jahre gesichert, Preis von 2300 Gulden, gegeben zur Sub­­stription von Sportimen und Gönnern des Sport, für Bferbe jeden Alters und Landes, geritten und im Reste von Mitgliedern oder Ehrenmitgliedern des SKafino zu Wien, Prag, Pest, Lemberg, des Sodey,Club von Nord- und Gaß Deutschland, Paris, London, West, Wien, sowie von Gentlemen aus den drei Hansastädten, legitimirt durch das Komits des Hamburger Nennclub und von Offizieren in Aktivi­­tät aller stehenden Heere Europa’s. Cinjab 200 fl., Reitgeld 100 fl. Die Einlagen und Neugelder nach Abzug des eigenen Cinjabes für das dritte Pferd, sind zwischen dem ersten und zweiten Pferde gleich. Die Bahrauslagen sollen zwischen dem ersten und zweiten Pferde nach dem Verhältnisse zu dem Gewinnite repariert werden. Gewicht 157 Zollpfund. Im Inlande gebornen Pferden 6 Pfund, Ajähr. 11 Pfund erlaubt. Sieger von 1000 bis 2000 fl. in einem Nennen inclusive eigenen Einfas­s 11 Bio. über 2000 fl. 17 Po. mehr. D’ıtanz circa drei bis vier englische Meilen faires Jagd: Terrain. (Geschlossen mit 17 Unterschriften.) Proponent: Prinz Egon Thurn und Taris. Zur Konkurrenz kamen: 1. Graf %. Nádasoy a. br. 9. , Battó­, geritten von Oberlieutenant Gans; 2. Graf Gyula­sárolyi a. 3. 9. „Büßle, Neiter Graf von Szapary;3. Gr. Mit. Esterhazy Gjähr. Sm. MW. „Philipp“, geritten von Graf 9. Samberg;4. Desselben ‚6jähr. br. 38. ,Burian" und 5. Prinz Egon Thurn und Taris­a. 3. 9. „Stansylvanian“, beide gesteuert von ihren Belibern ; 6. Prinz Alf. zu Galm nennt des Herrn WI. Doetsch 5jähr. 3. MW. „The Funny Man“, geritten von Herrn Doetich um 7. Herr Morid Doetih a. 3. W. „Limeridh”, geritten von Prinz Alfred Salm. NReugeld für 2 Unterfriften: Graf Bela Szapáry — für 1 Unters­rift: Prinz Egon Thum und Taris. Re­u­­geld: „Goquette”, „Huntsmans Sister, „Enpsleigh“, „Ulphus“, „Hortobagy“, „Hamilton“ und „Coup D État." Vom Start ab ging „Transylvanian“ um zwei Längen vor, die Esterhazy’schen Pferde machten die Reife miteinander , die anderen folgten. Bei der ersten Hürde versagte „Limerid“, sein Reiter brachte ihn endlich doch hinüben aber beim dritten Hindernisse veruficie das Pferd wieder, wodurch es distanzirt wurde. Graf Metternich stürzte, beschädigte sich zwar nicht und stieg wieder zu Pferde, allein zu spät, um an der Konkurrenz theilnnehmen zu können. Indesjen hatte „Transylvanian” seinem Zeitbewerber , Bultan" die Ehre der Führung überlassen, doch nur so lange, als es ihm eben belichte. Bei dem ver­­legten Hinderniß ging , Bultan" von der Bahn ab. „Transyl­vanian“, von , Bülke" scharf angegriffen, bedurfte nicht erst der Aufforderung seines Reiters, er siegte wie er wollte. „Büpke” tam Stark­ehauffirt als Zweiter. „Philipp“ errang sich im legten Momente gegen „She funny Man“ von drit­ten Blab. Die ausgezeichnete Leistung „Transylvanian’s” und seines Rei­ters, Prinz, Egon Thurn und Taris, wurde mit lebhaftestem Säbel begrüßt. Das Rennen hatte um 3 Uhr sein Ende erreicht. Politische Rundschau. 26. Mai. zöfischen Wahlen ist das Ereigniß des Tages. Der Ausfall vorn zu erwarten, es­ handelt sich für diesesmal nur darum, der franz Nach dem offiziellen Telegramm soll der größte Theil der aus der Provinz bekannt gewor­­denen Wahlen der Regierung günstig ausgefallen sein. ist die Wahl Bancel’s auf die Börse hervorgerufen, war ein sehr gelechtet; die Mente war mit einer Bai­fe von 60 Gentimes aus­­geboten. Die Nachrichten über die Steuerdebatte in der norddeutschen Bundesversammlung lauten sehr ernst. Offiziöse Berliner Korrespon­­denzen geben schon zu, daß er wenig Aussichten für die Annahme der Steuer-Vorlagen zeige, nachdem bis jeßt sämmtliche Redner aus dem liberalen Lager mehr oder weniger Opposition gegen die Vorlagen machten, was denn auch dem Grafen Bismarc zu der Erklärung Ver­­anlassung bot, er müsse auf ein Entweder — Oder dringen. Der Reichs­­tag möge entweder die Steuern annehmen oder gerade heraus erklären, daß er sie nicht bewilligen werde, damit er, der Bundeskanzler, in der Lage sei, die Sache mit dem preußischen Landtage weiter zu berathen. Der Korrespondent, welcher seine Inspirationen direkt aus Regierungss­treifen bezieht, fügt noch hinzu: „Wie ich höre, ist Graf Bismarc entschlossen, für den Fall, daß der Reichstag die Steunern nicht bewilligt, zum 15. Juni den preußischen Landtag zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberufen. Man glaubt hier allgemein, dab die liberalen Mitglieder des Reichs­­tages die Absicht haben, zu erklären, daß sie ihre Zustimmung zu den Steuervorlagen nur dann geben würden, wenn der Artikel der preußi­­schen Verfassung über die Forterhebung der einmal bewilligten Steuern in dem Sinne einer jährlichen Kontingentirung der Steuern modifizirt würde. Ein neuer ernster Prinzipienkampf ist im Anzuge. Gott gebe, daß er uns seinen Schaden bringe. Sept ist v­ielleicht no Zeit, ihm aus dem Wege zu geben.” Uebrigens erklärte Graf Bismarc in den legten­digungen des Reichstages, was wir hier besonders betonen möchten, daß er sein Gegner des Parlamentarismus sei, was man ihm so gern anbichte, im Gegentheil, sein Ganzes beweise, daß er aufrichtig mit diesem Gyítem gehen wolle, womit nit in Widerspruch stehe, daß er den Ausschreis­tungen verselben an einer anderen Stelle fest und dauerhaft entgegen­­getreten sei. Wenn er auch die parlamentarische Gewalt nicht zu stark werden lassen wolle, so bekämpfe er sie body­aug nicht. „Was ven Ginwand eines Vorredners gegen den Militäretat betrifft, bemerkte Graf Bismarc in seiner den Gegenstand betreffenden ebe, so würde ich die Bürgschaft für die Sicherheit des Staates in seinem Sinne übernehmen, wenn­ eine siegreiche Armee an der Grenze des Staates durch die Macht der Beredsamkeit aufzuhalten wäre. (Heiterkeit.) Die Ausgaben für die Armee sind nur unproduktiv. Kriegs­­kontributionen drühen noch ganz anders als die proponitten Steuern. Die Armee gibt die Sicherheit für die Produktivität des Landes. Gegen die Solidarität mit irgend einem Zeitungsartikel, selbst mit dem „Staatsanzeiger”, den ich amtlich, aber nicht persönlich zu vertreten habe, muß ich mich entschieden verwahren. Ich schreibe feine Zeitungs­­artikel, ich lese kaum eine Zeitung — meine Mittel erlauben mir das nicht. (Heiterkeit.) Die Regierung ist nicht verantwortlich für­ Alles, was in einer Zeitung steht, die, so oft es verlangt wird, einen Artikel von ihr aufnimmt und dadurch für offiziös gilt. Die Regierung müßte die Negaltion übernehmen, um für eine solche Zeitung verant­­woortet zu sein, und dann würde sie so langweilig werden, wie wer „Staatsanzeiger” es ist. (Heiterkeit) Man sieht, wer Bundeskanzler hat troß der ungünstigen Lage der Dinge seine gute Laune­no nicht verloren. General Menabrea hat sein Rundschreiben über die Bedeutung des neuen Kabinett an die diplomatischen Agenten der verschiedenen Höfe Europas bereits abgesandt. Er spricht sich im Sinne seiner vor dem Parlamente abgegebenen Erklärungen aus. Die Ernennung des Herrn A. Blanc (bisher Legationssekretär in Wien) zum Generalsekres­tor des auswärtigen Amtes in Florenz hat vaselbst, wie überhaupt in diplomatischen Kreisen Italiens, einen sehr guten Eintrud gemacht. Tagesneuigk­ien. Am­tliches. (Ernennungen bei der f. Curie) Bei den Hilf­s­ämtern des Kassationshofes : zum Oberinvestor der bis­­herige Nichter der E. Tafel Johann Dejfemwffy; zu Vizeiiveftoren der Registrator der Wechselabtheilung der Septemviraltafel Dr. Joh. Herannus und der bisherige Vizedirektor der siebenb. Abtheilung der Septemviraltafel Paul Daroczy. Beiden Hilfsämtern des obersten Gerichts­hofes : zum Oberdirektor der f. Rath und bisherige Oberdirektor der Hilfsämter der E. Curie Karl R­ófa; zu Vizedirektoren : der Vize­direktor der Hilfsämter der siebenb. Abtheilung der Septemviraltafel Paul Darócsh und der Expevitor der Wechselabtheilung der Sep­­temviraltafel Gabriel Udvardy bei den Hilfsäm­tern der königl.Tafel in Pest: zum Oberdirektor der bisherige Direktor der Kurial-Hilfsämter Ladisl. Feherpata·ty;zu­ Vizedirektoren:der bisherige Hilfsämter-Di­­ rektor Eduard Kauba und·der­ Di­ rektionsadjunkt Alex.Fuchs; zu Direktionsadjunkten aber·:die bisherigen Direktionsadjunkten Anton Misktolczy, Paul Body und Gregor Szarnyasin. Bei der E Tafel in Bet: zu Conzipisten: der Zit.:Se­­kretär der­­ Tafel Karl Szerpahelpyi, die bisherigen Concipisten Michael Muccó, Josseph Braidspver, Julius Jalab­­falvay, Anton Orob, Julius Szinoväcz, Jan Deffe­ner, Franz Tötes und Theodor Venczl, der ausübende Adovotat Johann Mémet, der bisherige Concipist Ignaz Beg), der Aovotat und Hilfsdirektor der königl. Tafel Leopold Mayer, die bisher. Concipisten Aler. Bapanet, Ant. 30 mor und Steph. Blastovich, der bon. Conceptsapjunkt im Justizministerium Zul. 3linszty, der Sekretär des Pester Komitats Franz Szétács die bisherigen Rechtspraktikanten der E. Tafel 3ob. Bigh, Sof. Zubriezfy, Kol. Kun. ol. Jhtvanffy und Zum. Bo­­tontay, der ausübende Aovotat Kornel Emmer, und der bis­­herige Kon. Konzipist Theodor Basil-Ucseony; zu Konzeptad­juntten aber: die bisherigen Nechtspraktifanten der 1. Tafel Gteph. Mikecz, Béla Major, Corel Jelenffy, Béla Börös­­­marty und Rad. Szabó, der Herr Konzeptsadjunst im Finanz­­ministerium Wer. Mayercjaf, der bisherige Rechtspraktikant Graf Kol. Hugonnay, die Rechtspraktikanten des Bestec -Mechtel­­gericht­s Instanz Aurel Kern, Alois Opp I­ und Albert Jöfum­, die bisherigen Rechspraktitanten ver It. Tafel Joan Baron, Zul. Roc, Baron Gebr. Geram, Béla Dulovich, Sul An­­dersfy, Karl BPirot, Coma Netam, Geila Matfal­­vay, Emil Bajdarffy, Jul. Dohycezey, der Advokatiesfandi­­dat Biftor Con­ca, ver Rechtspratitant der £. Tafel Joh. Simor, der Aprofatiesfandirat Kurl Csajaghy und der Rechtspraktikant Des Mechtelappellationsgerichts ren. Szentritzen. ·· Beider konigt die N­TFlfU In Maros-Vasa,k­­l­ely:zu Ersatzrichtern:·der·bisherige Hilfsexpeditor Wolfg.Döåsi, der bisherige Causarum-Vizedirektor Meph-Graz·,·d·er Senatssek­re­­tär Franthegay und der·gew·esene· Hofkonzipist Karlllös; zu königlichen Fiskalen:der bisherige Senatssekretär des ermann­­städter Obergerichts Adolph·.S·pech und der Professor der Rechte Jos. Szekelyz zum Präsidialsekretär aber der bisherige Senatshilfs­­sekretär der königlichen Tafel in Maros­starhely Pauletvsnffv­­'Beiden Hilfsämter­.·der königlichen Tafel in Maros-Va­sa­rhely·(die Direktorstelle·wird vorläufig un­­besetzt gelassen­)zu Direktionsadjunkten­ die·bisherigen Hilfsarchivare Alerius Er$önyes und Joh. Fencjan ER Bei ver fen. Tafel in Maros: Báfárhely: Zu Konzipisten : der gewesene Gubernialprätisant Aaron Zoltán A­por, die bisherigen Tabulartanzelisten Johann Kováts, Ludnig San­dor und Johann Sebes, der bisherige Komitatsgerichtöbeifiger Nil. Barbu, der bisherige Tabularkonzipist Dom. ©­a [, der Rechts­­prattitant des Hermannstädter Obergerichtshofes Friedrich Fabri­c­ius, die bisherigen Tabularkar­anzellisten Dr. Albert Koronta, Ni. Bálint und Stephan Kelemen; zu Konzeptsaßjunkten : die bisherigen Z Tabularkonzipiten Hugo Kain, Stephan Bar­az Ráfi, Johann Dajbutas, Karl Dörfa, Kal Raff, Fat. Éltes und 39naz Darpas, der absolvirte Zurist Karl C­o­n­­tár, der bisherige Tabularkonzipist Johann Grau und der abt. Surist Baron Sam. Horvath,­­ mäßig zu teilen. ren, wie viele Stimmen die Opposition gewonnen hat, schweigen natürlich die offiziellen Berichte. fitlon doch errungen, Lächeln Daß dies wird von Geite der Regierung der Befriedigung anerkannt. Dies war von in Paris nicht gerade welchen Der Einpruch, R.k. zu erfah, aber die Oppo­­dar über die Wahl des Republikaners Ban­cel einen großen Sieg mit dem nament: Sa

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