Pester Lloyd, August 1869 (Jahrgang 16, nr. 177-201)

1869-08-01 / nr. 177

—­­­nement. Wir erfuhren unsere geehrten Pränumeranten, s­eit 1. August beginnt ein neues Abon­­deren Pränumeration mit Ende Juli abläuft, ihr Abonnes­ment je zeitiger erneuern zu wollen, indem sonst, wenn Berfhulden Unregelmäßigkiten in der Expedition ein die Pränumerationen spät einlaufen, leicht ohne unter treten können. "1. Die Pränumerationspreise sind mit Postver­­sendung: Ganzjährig 22 fl., neunmonatlich 16 fl. 50 fl., Halbjährig 1A fl., dreimonatlic 5 fl. 50 Fl., zweimonatlich 2 fl., monatlic 2 fl., mit separater Ver­­sendung des Abendblattes pr Monat 30 fl. m­ehr. InLoco:Für Pest-Ofeum­’s Haus gesandt: ganzjähri920fl.,halbjährig 10fl.,vierteljährig 5fl., monatlichlfl.80kr. Sold Mann zu und Ein Nachspiel zum Nothbucha Pest.31..:3nli. A­ber immer sich der frohen Hoffnung hingegeben, daß der Wiener Journalistentag beitragen werde, die widterlichen Ständereien­ zwischen österreichischen und preußischen Offizieren auf ein bescheideneres Maß zurückzuführen, der sieht sich leider enttäuscht, ehe seinen Gesandten noch die Nachzügler jenes Kongresses Heimath zurücgekührt sind, ist Jon wieder in bestem Gange — und den verpettenden Staub, den die „Rufer im Streite” aufwirbeln, muß das Publitum verschluden nach der alten Logik: Adäer !" „Was die Könige gesündigt, Und wärs nur den wir es stets anerkannt, land behandelt — Die Kathalgerei um­ feine Falstafflüge zu fauft dich in der That eine Blöße, welche den eingefleischten Wi­­dersachern des Grafen Beust eine hochwillkommene Achillesferse darbietet. Der Kanzler hat Gegner von jener Sorte, die Goethe mit den Berfen schildert : „ich bitt’ dich, höre dies und schone meine Lunge, wer Recht behalten will und hat mir eine Zunge, behalte gewiß!" das büßen die Aber das Schlimme in ihre die [mierigen penny-a-liner, die mit ihrer sehmäßigen Jauche die Spalten, richtiger gejagt, die Latrinen der „Nord. Allg.”, der Weser-Ztg.", der „Pro: dinzial-Korrefp.” füllen — Burfchen, denen Reiches gegen ihn Partei ergreifen. Als Graf Beust Mund aufzumalten noch ärmlichen anständige achtet noch auf ihr Treiben! man hält figh die Nase eilt vorüber, wo man diese amtlichen Kanalräumer Bismarc’s an der Arbeit sieht! Aber leider hat das Noth­­er uns mit einer höchst überflüssigen Depesche einen Zeitungskrieg aufgeladen, in dem nicht bloß die fanatischen Feinde des wie ba haz den ein für die nationale Ehre Höchst besch­mendes Stillschweigen beobach­­teten. Zur Zeit des Krimkrieges, wo Drouyn de Rhuys unge­straft an Meanteuffel schreiben durfte, Preußen verwechsle wohl die Depeschen, die er nach Paris, mit jenen, die er nach Pe­­tersburg fdnden wolle, ertheilte Beust dem Grafen Clarendon eine derbe Lektion für die nonchalante Art, er Deutsch­­und als Nesselrode sich herausnahm, durch dem deutschen Bunde Borlez jungen über dessen rein defensiven Beruf zu halten, da war er wieder nur Beust, der ihm heimleuchtete. Aber von jener Zeit her scheint Graf Beust noch eine Disputirluft beibehal­­ten zu haben, die ihn manchmal vergessen läßt, daß ein Wort aus dem Munde des österreichisch-ungarischen Kanzlers tau­­sendmal schwerer in die Wagschale fällt, als eine Kampge­­bung, die der Minister des Königs Johann erließ , daß daz ber jener oft schweigen und abwarten muß, wo dieser unbe­hindert feiner Zunge und Feder freien Lauf lasfen durfte. Von der Depesche des 1. Mai, mit der Graf Beust in dem bel­­gischen Eisenbahnstreit intervenirte, Franzosen ausrufen : Que diable allait-il faire dans cette fann mar min mit dem galére-Ja ? Wo seine besten Freunde zugeben müssen, daß die Einmischung eine höchst überflüssige war, difen wir uns da vermundern, daß unsere liebensunwürdigen Feinde, denen gegen die österreichisch-ungarische Monarchie je­des Mittel recht it, dieselbe bewugten , fum daraus zu debuciren, daß unsere Regierung Belgien an Frankreich verlaufen und vereathen wolle ? Der echt preußische Kniff gelang umso besser, als Graf Beust, der mittlerweile also wohl selbst seine Intervention ledentlich gefunden, die Depefche im Nothbuche unterbrachte, so daß Braß und Konsorten Zeit hatten, dem Publikum zu­­erst eine folosjale Fälschung aufzutischen, deren Eindruck sich späterhin nur schwer, und nur theilweise verwischen ließ. „Das eben ist der Fluch der bösen That, daß sie ‚fort­­zeugend Böses muß gebären!” Um die ihm aufgebürdete Lüge abzuschütteln, erließ, der Kanzler die Depesche vom 8. Juli an Baron Werner in Dresden, die natürlich auf Gottes Welt seinen Z3wed haben konnte, als seinem sehr gerechtfer­­tigten Unwillen über die schmähliche Infinuation, daß er Bel­­gien gegenüber eine ähnliche Verrätherrolle spiele, wie dies no­­torisch Bismard in Biarrik gethan, einen offiziellen Ausdruch zu geben, der bei Echos nicht verfehlen konnte. Allein damit war das Uebel nur ärger gemacht. Die Freunde belä­ Selten einfach den faux pas, der darin lag, Angesicht8 von ganz Europa den Schein auf Oesterreich zu laden, als habe es seine größere Sorge, wie die, daß seine Haltung in großen schwe­­benden Fragen von europäischer Tragweite doch nur ja nicht von der dominirenden Großmacht Sachsen mißbeutet werde. Nicht so harmlos wohlwollend faßten die Innernden die Sache auf: in ihren Augen war dieser Appell an Sachen ein wehlberechnetes Manöver, um das Königreich seinen Pflich­­ten gegen den Nordbund abmwendig zu machen, Garn einer geheimen zu verlaben. Öffentlich erklärte, figg das zusamm’ wir recht wohl wissen, in mit Oesterreich oder Stanfrei Ganz besonders empfindlich mußte er ‚dem Gra­­fen aber sein, daß sein Nachfolger in Dresden, Baron Sriefen, ihm unter dem 18. Juli in so durchschlagenden Worten, die sie bei dem diplomatischen OBerfehre nur rüstung weigert. Wohl müssen die Offizieren des Grafen Beust jet versichern, daß Baron Friesen gar keine eigene Meinung mehr haben dürfe, sondern nur der Stabstrompeter Bismards sei, nach weffen Taktliftel und sehr wahr — und nanntem Datum leider am der Mühe werth, sich daran anrufiren, politische Kinder sind, warten, daß wir vollkommen begreifen, wie höchst unangenehm ihrem Herrn und Meister diese Aufklärungen sind, und wie neun Zehntel irgend möglich sind, daß man in Dresden die Sache gerade so wie in Berlin auffaffe, als eine dem deutschen Patriotismus Sachsens gestellte Falle, die zu­ gehen man ss mit Ent­­er aufspielen wieder fehließen ums entfehlöffen, den müsse. Sehr richtig 8. Juli eben so wahr wie am 18., und dennoch hielt ja der Neid­ö­anzler es an erstge­­meine Haltung in der bel­­gischen Frage zu allererst am Dresdener Hofe gegen „Infinua­­tionen“ oder „irrige“ Deutungen sicherzustellen! „Wie reimt alles dem matürlich sterben , daß Roth, Bla, Grin- und Gelbbücher doch eine gar zu alberne Farce und die Bölfer, die­nen wir den Myrmidonen Bi$mard’d sie so fün­­mur­ant des Weges, der zum Herzen des Bundeskanzlers führt, zurücgelegt sein würden, so­­bald wir Parlamentarismus ebenso gründlich auszurotten, wie dies im Nordbund geschehen. Sie sind also ganz auf der rechten Fährte — nur finden wir einer­­seits den Preis der preußischen Allianz zu hoch und andererseits das ewige erboste Geschimpfe über dieselben Rothbücher, deren harmlose Nichtigkeit gar nicht laut genug ben­nch­en kön­­nen, recht herzlich absurd. Wir für unseren Theil sind zu­­frieden mit den Enthüllungen,, zu denen das Grinbuch über Mentana , der Zanf über unsere Nothbücher u. s. w. Veran­­lassung gegeben, hoffen auch, daß die Friesen’sche Depesche wie­­der neue Aufklärungen seitens unserer Regierung provociren nicht mit ?" Wenn nun aber unsere norddeutschen Freunde aus Graf Bismarc also hat vollklommen recht, feiner erheuchelten Ironie, wohl aber mit feinem Werger. Die nationalliberalen Kläffer jedoch, die ihm nachbeten und sich bei ih­m Rath8 erholen, was dem Parlamentarismus gut thut, machen auf uns den Eindruck des Fuchses Schweif England Borbilo , der den in der Falle verloren, und man seine Kollegen bereven will , fid dieses häßlichen Körpertheiles gleichfalls zu entledi­­gen. Uns ist das sei, die man abschaffen konstitutionel­­len Lebens, und wer dort die Abschaffung der Blaubücher vor­­schlagen wollte, den würde man nad Bedlam fdiden. Auch Palmerston hat ja einmal die Depeschen über den Krieg in Af­­ghanistan gefälscht , aber die Gemeinen schlaffen daraus wie vernünftige Menschen,, daß man die Wiederkehr ähnlicher Fälle verhindern müsse, nicht aber wie Narren, daß das Blau­­buch eine Farce folle. in Herr, der seinem Diener jagt (und Minister heißt ja "Diener"): Mensch, du betrügst mich bei jeder Rechnung, in Zukunft sollst du mir daher gar seine Rechnung mehr abzulegen haben, sondern von jeder Kontrolle frei sein! . . . würden einen solchen Menschen nicht seine Verwandten mit vollem Rechte unter Curatel stellen lassen ? bud daß in Dingen, in Frankfurt er wo für ist — welcher ist, daß sächsischer Minister war, allein sich traute die Großmächte wird. Allianz und Feinde in das bak. ; ! | | Aus der Delegation des ungarischen­ Reichstages. —v— Wien, 31. Juli. Von allen Fragen, über melche die ungarische Delegation zu entscheiden hat, wäre die­ser Militär: " Delegationen die hierin zu befolgende Taktik vorgeschrieben, grenze die beifligste, hätten nicht die zwei früheren ungarischen Die ungarische Delegation hat nämlich wiederholt Rechtsverwahr­ung dage­­gen eingelegt, daß jener Not der Einnahmen aus der Militärgrenze, welcher nach Abzug der Verwaltungskosten dieses Gebiets erübrigt wird, den gemeinsamen Einnahmen zugemeldet i­erde. Wäre nun der Kriegsminister geneigt, diese Verwahrung zu verpeftiren und dem hieraus folgenden Wunsche der ungarischen Dele­­gation, betreffs Einstellung jenes Cinfommen-Heberschusses in das Haben-Konto der ungarischen Krone nachzuformen,, dann könnte die Militärgrenzfrage, so weit fir eine Budgetangelegenheit ist, mit der österreichischen Delegation nicht ausgeglichen werden. Nachdem aber der Kriegsminister der wiederholten Aufforderung der ungarischen Delegation nicht nachgekommen und die Ursachen dieser Ablehnung staatsrechtlicher Natur sind, darf die ungarische Delegation es nimmermehr darauf ankommen lassen, daß die österreichische Dele­­gation bei Gelegenheit der Vertheilung und Einstellung der Einnahmen aus der Militärgrenze ein staatsrechtliches Votum in dieser Frage ab­­geben künne. Käme die Frage vor beide Delegationen, dann gelänge es dem Kriegsminister wahrscheinlich einen Streit darüber hervorzurufen, ob denn die österreichische Staatshälfte nut auch einen Anspruch auf einen Theil des Militärgrenze Gebietes habe; heute hält der Kriegs­­minister diese Waffe blos für den Nothtal in Neserve, und behauptet vorläufig pure et simple, die Militärgrenze sei eine ausschließliche­­ Domäne des Kriegsministers. Wenn und auch der authentische Teil der jüngsten ministeriellen Antwort noch immer vorenthalten wird, habe ihm guten Grund, den ersten Theil eines vor Kurzem in der „Wehrzeitung” erschienenen Communique’s, als mit dieser Antwort congruent anzusehen. Diese Mittheilung lautet:­­ „Die Militärgeengfrage ist bekanntlic auch der unsere feltett! Staatsverhältnisse unberührt geblieben, und erjeint in dem dualis­­tischen Gebäude als Gebiet, worüber lediglich der Souverän und in dessen Namen der Reichs-Kriegsminister zu ver­fügen berufen is.” — Dann heißt es weiter: „Eben dieser Umstand bringt die Nothbvendigkeit mit sich, daß auch der Grenze nach Ihm­ligkeit jene verrasungsmäßigen Wohlthaten zu Xheil werden, deren sich die andern Kronländer erfreuen. Obschon im Jahre 1850 ein ziemlich l­berales Grundgefeß für die Grenze herausgegeben wurde, so entspricht dasselbe den heutigen Z­uständen umso weniger, als fat t­f nur die wenigsten Paragraphe dieses Gesehes noch eine Giftigkeit haben. Bekanntlich hat der Reichskriegsminister seinerzeit eine Kom­­mission zusammengelebt, welche an Reformen für die Grenze arbeitete. Diese Kommission sol ihre Aufgabe bereits gelöst und zur Begut­­achtung die diesfälligen Glaborate an alle Grenzregimenter und die Kommunitäten übersendet haben. Diese Elaborate bezwehken neue Statuten für die Erfüllung der Wehrpflicht und Renderungen in der Administration; ferner die Organisirung der Landwehr und des Land­­sturmes, ein Ge­ld über das Vereins: und­­ Versammlungsrecht, Sta­tuten für die Stadt und Landgemeinden. Das Elaborat ist im Liberalen, den Verhältnissen der Betrobe­ner Rechnung tragenden Sinn abfaßt ; die Gutachten werden zu Ende dieses Monats beim A Kriegsministerium erwartet, das Gesek dann auf Grund dieser Berichte neu redigirt und dem Kaiser zur Genehmigung vorgelegt.” Hiernach koäre also der Kriegsminister auch der Gesetzgeberin der Militärgrenze und scheint er davon gar nicht Notiz nehme­n wollen,daß die ungarisch skrpatische Gesetzgebung die Absicht aUsge­­sprechen,die Militärgrenze baldigst zu rein korpoltiken,­und daß sie die Umgestaltung der dortigen militärischen Verhältnisse der eigenen Ge­­setzgebung vorbehalten hat. Bei solch"tiefgehender Dissereiz zwischen der Regierung und der ungarischen Delegation müßte letztere selbst bis zu Verweigerung der Kreditegeben um den Kriegsminister zur Umkehr zu bewegen; aber in dieser speziellen Lage darf diese Waffe nicht angewendet wer­­den-einfach deshalb,weil die ungarische Delegation dadurch die öster­­reichische zum Nichtek in einer staatsrechtlichen Frage aufrufen würde. Es bleibt demnach der ungarischen Delegation nichts Anderes übrig, als den Modus der vorjährigen Delegation zu befolgen. Csengery äußerte sich nämlich in der jüngsten Delega­­tionssession bezüglich des Verhaltens in der Militärgrenzfrage wie folgt:Die Militärgkenszage bildet einen Punkt,welche sich durch­­ais nicht unter diejenigen aufzunehmen wünsche,bezüglich welcher ein Uebereinkommen mit der anderen Delegation erforderlich ist,und wir­ können es überhaupt nicht anerkennen,daß dieser Punkt in den Rechtskreis der Delegationen gezogen werde:das ist der Punkt,wel­­cher sich auf die Einkünfte der Militärgrenze bezieht­ Egistdieg ein Gegenstand,den ausschließlich der ungarische Reichstag mit dem Kö­­nig von Ungarn zu regeln hat,und welcher in den Krie­g der Aufga­­ben der Delegation nicht gezählt werden kann.Wir sprechen daher nach meiner Meinung hier unsere Ansichten und das Festhalten an unseren Rechten aus,werden dies aber der anderen Delegation,daß auch sie dem zustimme,nicht mittheilen." Mit dieser Rechtsverwahrung ist der betreffende Theil des Bud­­gets zu erledige eine ungarische Gesetzgebung aber muß in dieser schwierigen Lage ihrer Delegation einen Grundmerk erblicken,die definitive Regelung der Militärgrenzzage endlich in Angriff zu nehmen, anhalten kann, ist geriß. Die Erhebungen wegen eines Neubaues sind im Zuge, können aber kaum anders, als mit voller Rücksicht auf das im Entstehen begriffene bedeutungsvolle Unternehmen der Entre­­pote einer gedeihlichen Lösung, die im Einvernehmen mit allen beihei­­ligten Faktoren voraussichtlich zur rechten Zeit erfolgen wird, entgegen­­geführt werden. . — Bon Site des Finanzministeriums sind mir ersucht, Solgendes mitzutheilen : Der „Beiter Lloyd” vom 30. Juli I. 3. bringt auf seiner ersten Seite Klagen über zollämtliche Möbelstände. Wer könnte die Berechtigung der Breite, insbesondere der Tagespresse, Uebelstände der Verwaltung zu rügen, in Abrede stellen ; und wer könnte daran zweif­feln, daß gerade ta 3 Zollmeien vermöge Seiner Wichtigkeit für die Finanzen und den Handel des Staates die Aufmerksamkeit der Presse verdient ? &cwiß muß auch von Seite der Regierung jede Gelegenz­heit ergriffen werden, gegründeten Klagen auch in dieser Richtung abzuhelfen. E83 kann sich daher nur darum handeln, inwiefern die erhobenen Klagen auch begründet sind ? Der berührte A­rtikel klagt zunächst über die Schwierigkeiten und Anstände,die von Seite des Pester Hauptzollamtes Parteien ge­­genüber,die ausländische Waaren beziehen,angeblich in so hohem Grade erhoben werden,daß diese Parteienläofe vollziehen,die in Pest beanstandeten Sendungen in Wien verzollen zu lassen.Diese Mitheilung,die übrigens blos ein einziges Beispiel,und auch dieses ohne nähere Angabe der Thatsachen, anführt, mußte bei dem Um­­stande überraschen,als gerade das Pester Hauptzollamt vielfach des Rufeösicheriskeist,daß es im wohlverstandene Intnsse des so er­­freulich wachsenden,und deshalb allerdings eine möglichst freie Bes­wegung erfordernden Verkehrsfricht eben schwierig in der Behand­­lung der Parteien sei. Faktisch sind kaum Fäle vorgenommen, daß sich,P­arteien über unge­­rechtfertigte Anstände, die ihnen von Seite des Vester Hauptzollamtes gemacht wurden, beim Finanzministerium beschwert hätten , während es da so nahe liegen würde, in dieser Richtung, unter genauer An­­gabe der obwaltenden Umstände, die Hülfe des in der Hauptstadt, also ganz in der Nähe befindlichen vorgefesten Ministeriums in Anspruch zu nehmen, das bei jedem Anlab bemüht ist, inwieferne er die bester­benden, den Einrichtungen der gebildeten europäischen Staaten in allem­­ Wesentlichen analogen Zollvorscriften irgend gestatten, dem Prinzip der möglichsten Freiheit des Verkehrss Geltung zu ver­­schaffen. Eine weitere Klage bezieht sich auf den allerdings daraus nict entsprechenden Zustand der gegenwärtigen Räumlichkeiten des Per fter Hauptzollamtes. Daß dieser jebige Zustand, der übrigens die volle Aufmerksamkeit des Finanzministeriums in Anspruch nimmt, nicht­­ zur serbischen Berfaffung. Bekanntlic ist die von der Kragujeva der serbischen Skupstina besoroffene Berfaffung der Welt als ein Muster von Freisin­­nigkeit gepriesen und von Europa als solches mit größter Anerkennung aufgenommen worden. In der „Kr.Ztg.” reißt nun ein sichtlich M Wohl­­eingeweihter biesem serbischn Scheinliberalismus die gleißende Maste vom Gesicht, und was zum Vorscheine kommt, ist die alte Rohheit und Barbarei. Wir geben die Ausführungen mit Hinweglassung des Un­­wesentlichen im Nachtehen­den wieder . . . , daß überhaupt die ganze Konstitutionsurkunde mit ih­­ren tönenden Phrasen bloß dazu bestimmt ist, Europa in unerhörter Weise zu mystificiren, das bemessen zur Genüge nachtstehende zwei Pa­­ragraphe der neuen Konstitution, die der Welt einen Haren Begriff davon geben, wa kir überhaupt von der Gesammt­verfassung zu hal­­ten haben, und wie man in Serbien alle großen Prinzipien, zumal das der Gleichheit und Gleichberechtigung aller Bürger, auffaßt und handicapt. §.23.Alle Bürger sind gleich vor dem Gesetzx.(Thxlegraphische Depesche für’sAusl­and.) §.132.(Am Schlusse und si­tz’sInland bestimmt.)Alle früheren Gesehe und Beschlüsse-we­d­er Natu-r sie sein mögen,wercden,sobald sie im Widerspru­che mit dem Inhalte und Wortlaute dek gegenwärti­­gen Verfassung sind,sür ungüftig erklärt und bleiben aufgehoben.Nur das einzige Gesetz(gegen die Juden)vom 30.Oktober 1856, lit. b, Nr. 1650, und vom 4. November 1861, lit. b, bleibt allein in Krait.” Das Gesrt vom 30. Oktober 1856 und vom 4. November 1861 lautet wie folgt : „1. Ale jene Saraeliten, weliye serbische Unterthanen sind und sich in Folge des Gefeßes vom 26. September 1859, B. Nr. 4417, von diesem Tage ab bis zum 26. Febrar I. 3. (nämlich bis zum Grlaffe des gefeglich begründeten Finanz: Ministerial-Zirkulärg, welches die fernere Ansiedlung der Juden im Innern Serbiens verbot) daselbst angesiedelt haben und selbststän­ige Geschäfte­ zu betreiben ber­gonnen, können daselbst auch weiter verweilen und ihre Handels und anderen Geschäfte — aber nur in denjenigen Orten, für melde sie sich auf Grund des angeführten Gefeges hiezu das Net erworben haben — weiter fortführen. « 2.Insoweit aber irgendeiner von den im Innern Serbiens angesiedeltench selbstständige Geschäfte betreibenden Israeliten bisher nicht ein Manufaktur-oder Kurzwaaren-,wie auch kein Kolonialwaa­­rengeschäft betrieben hat,ist es in der Folge ihnen auch nicht gestat­­tet,ein solches am Jnne­ 11 des Landeswiters zu eröffnen· 3.Dieses Aufenthaltsrecht des zineliten im Janern CT­.­.?1iens und deren Geschäftsbetrieb daselbst hat sich lediglich auf die Verson derjenigen Seraeliten zu beschräntern, welche sich bis zum 28. Februar dv. 3. im Innern des Landes­ angesied­lt habn und daselbst selbst­­ständige Handelsgeschäfte betreiben, jedoch mit Ausschluß ihrer Lei­ be werben. 4. Nachdem dieses oben angeführte G­reg nur von freier Aus­­übung jeder Art von Handelsgeschäften spricht, so hat sich das Recht der in Rede stehend­n Juden nur auf diesen Geschäftskreis zu bez­­ichränten. Nachdem man aus dem darauf bezüglichen Akte des Fi­­nanzministeriums ersieht, das Einige­ von den Israeliten im Innern des Landes Häuser und anderes unbewegliches Gut ankauften, wo zu ihnen dieses Gefäß­ das Recht benimmt, so haben sich die im Innern Serbiens bereits angesiedelten Israeliten zu verhalten und es ist mit ihnen zu verfahren, wie es die allerhöchste Entschließung vom 30. Juli 1856, B. Nr. 1660, betreffs der Juden vorschreibt. Alle­­­olizeibehör­­den haben über strenge Ausfüh­ung dieses Gej­ Bes zu wachen 2c." So trägt man in Serbien unserem Zeitgeiste und den Prinzis­pien der Humanität und der Gerechtigkeit Rechnung, denen sie ihre Freiheit und Unabhängigkeit verdanken. Was würden Europa und die Serben zu allererst sagen, wenn die Türkei die Christen im Oriente ebenso behandeln würde, wie die Juden, in Serbien und Rumänien behandelt werden ? Mit Net wird ih Mander auch darüber gewundert haben daß die neue serbische Verfassung so umfang: und paragraphenreich ist ; nach Einsicht und genauer Prüfung verselben wird das Notbier leicht erklärlich. Sie hat nämlich immer zwei Paragraphe da, we­­ andere Konstitutionen nur Einen haben; der eine Paragraph, für Europa berechnet, läßt nichts zu wünschen übrig, der andere Paragraph, zum eigenen Gebrauche bestimmt, hebt in der Regel den Anhalt des ersteren auf. Sz. H. Satorallya-Uijgely, 23. Juli. Am 27. d. M. hielt der Schulrath des Zempliner Komitates seine erste Konstituirende Generalversammlung in S.-A.­Uihely ab. Von den 36 Schulräthen waren 17 anmwesend, als Zuhörer erschienen einige Lehrer und Beamte­­, nie ; N ' Der Präses, Herr Schulinspek­oe und Jöniel, Rath Arvai, er­­öffnete die Sigung mit einer gelungenen und zugleich passenden Ans­­prache, nach m­id der er die Verordnungen des Kultusministeriums vorlag, die einige Minuten besprochen wurden. Für dringend nothwendig wurde die Errichtung von 2 höheren Volkss­chulen ernannt, und zwar der einen in 5.A.:Ujhely, verbunden­­ mit einer Weinbauschule, und der andern in Homonna, verbunden mit einer Forstschule. Ferner wurde beschlossen, die sämmtlichen poli­­tischen Behörden hinsichtlich des Schulb­­uches aufzufordern, dahin zu mwirfen, daß auf den Börfern die schulpflichtigen Kinder nicht als B Viehhirten verwendet werden. Eine besonders lebhafte man sich dahin, diese (un­wichtige) Frage bis zur nächsten Lisung (die im September stattfinden wird) zu vertagen, während welcher Rat der Präses das Ministerium um Abänderung veilen angehen werde. Debatte erregte tet Rathseid und einigte Wiener Briefe. — 30. Juli. C,H. Die ganze Wiener Journalistin, ihre Handlanger, die Royalforrespondenzen mit inbegriffen, ist in’3 Kloster gegangen. Ober­­halb und unterhalb des Striches, in der Tagesgeschichte, in den No­­tizen, in den Eingesender und Stimmen aus dem Bublik­um, wohin das Auge in den Spalten eines Wiener Blattes fällt, überall begeg­­net es demselben Thema und den verschiedensten Variationen, alte und neue grauenhaften Klostergeschichten, Controversen über die Frage­n der Aufhebung der­ Klöster, statistische Mittheilungen über die geist­­lichen Stifte, Reminiszenzen an die gute josephinische Zeit u. f. w. u. f. wm. — das Alles läuft wirr und bunt durcheinander und die Jour­­nale finden ihre Rechnung dabei, denn das Bublitum kann sich an all diesen erbaulichen und unerbaulichen Dingen nit genug satt lesen. Auch die Lokalkorrespondenzen haben si, wie gesagt, des will­­kommenen Stoffes bemäßtigt und wie man nur eine aufbricht, springt ein Mönch oder eine Nonne heraus. Unter zehn Zuschriften, die ein Redakteur erhält, kann er sicher sein, in fünfen die große Tagesfrage erörtert zu finden, oder auf dieses und jenes Kloster aufmerksam gemacht zu werden, welches auf das Schleunigste einer genauen Revision unter­­wegen werden sollte. Die Aufregung, die sich seit dem Bekanntwerden des Kralauer Klostergreuels aller Schichten der Gesellschaft bemächtigt hat, ist in der That eine immense , am Gasthaustische" und im Kaffees hause hört man wo heute von nichts Anderem sprechen, und die Wiener lassen es dabei an ihren bekannten Kraftansprüchen ni­ fehlen. Den Journalisten aber geschieht ganz recht, wenn sie ich nun mit stillen klösterlichen Beschauungen befaffen und sich fafteien müssen, nach den Tagen der Ueppigkeit und der­­ Schlemmerei, die sie soeben durchgemacht. War das ein Leben von Samstag bis diesen Abend ! Am Samsstag gleich die Soirde in den Sälen der Gartenbaugesells­­schaft. Wernauc nicht so glänzend und üppig, wie das gleiche Fest, welches einige Abende vorher dem Eisenbahnkongreß zu Ehren gegeben worden, — die Wiener Journalisten selbst hatten unter sich eine Kor­­kette veranstaltet, um ihre auswärtigen Kollegen zu bewirthen und arme Leute sehen mit Wasser — wenn also au nit fo glänzend und Üppig wie jenes Fest, war er einem da an diesem Abend un­­gleich,behaglicher und wohler zu Muthe, und wenn d­:3 Gebotene au nit fo fein und luzurids war, wie das Buffet eines Faber, — das Buffet für die Journalisten hatte ein einfacher Bierwirth besorgt — 10 war­e doch gut und Alles war in Hüle und Fülle vorhanden. Dieser Vorzug der Soiree hat denn au allseitig Anerkennung gefun­­den, nut nur in Worten, sondern auch in Thaten und es gab auf — wozu Thatfachen verschweigen! — einige Schwerverwundete, denen die Kollegen beim Nachhausegehen mildthätig unter die Arme griffen. Im Ganzen genommen hat man es sich gut fehmeden Taffen und na­­mentlich der Redakteur eines Gerberfuriers aus Sachen bot in dieser Beziehung eine Leistung, welche die Verwunderung Aller erregte, die ihm zusahen. Cr aß und traut wie ein­­ Gerber und wußte sich seinem Nachbar und Landsmann, der in seiner Heimat gleichfalls ein Gewerbeblatt herausgibt, gegenüber nicht genug über die Munifizenz der Wiener Journalisten zu äußern: „Und das”, rief er zum Schlusse seiner Lobesergießungen, „haben sie Alles durch eine freiwillige Sub­­skription aufgebracht!" — „Ja wohl“, meinte sein Landsmann naiv, „das mag Einem schon seine fünf Silbertroshen gefoftet haben.“ Einen lauten Nachhall fand das anmuthende Gartenfest in der Veranda eines Kaffeehauses am Barkring, in­­ der nächsten Nähe der Blumensäle. Ungefähr zwanzig Journalisten, die unternehmen often von allen, welche von Kehraus des Festes gemacht hatten, nahmen sich vor, noch Eins drüber zu thun und sie versammelten sich in dem erwähnten Kaffeehaufe, um sich noch an Kiidebein und Bunsch zu erlaben. 63 war das eine kleine, aber gewählte Gesellschaft, aus aller Herren Lün­­der zusammengewürfelt. Der Bruder Münchner saß neben dem Bru­­der Berliner, wel’ Liebterer, Leider müssen wir es ihm nachsagen, zu den Schwerverwundeten gehörte und in den Schlaf der Gerechten ver­­funden war, der Temesvarer saß neben dem Sachsen, der Volksfreund neben dem Urdemokraten und Alles war Ein Herz und Eine Seele. Ein Wiener Journal-Eigenthümer, der nebenbei an ein Vater der Stadt ist, machte die Honneurd, und zahlte schließlich freiwillig ge­­zwungen die Zeche. Dem einfachen Feste in den Blumensälen folgte am Montag das Banket, welches der Wiener Gemeinderath den Journalisten im Kurfalon gab. Reich an kulinarischen und gastronomischen Genüffen, bot die Festtafel auch geistige Genüffe in Hülle und Fülle. Ein geist­­reicher Toast folgte dem anderen, so m wenigstens versichern die, welche durch ihre Situirung in der nächsten Nähe des jeweiligen Sprechers in der Lage waren, das Gesprochene deutlich zu vernehmen. 39, für meinen Theil, war nicht so glücklich, denn in dem lauten Summen, welches fort und fort den Saal durchschmirrte, war es für die etwas entfernter Ligenden unmöglich, einen NRechner zu verstehen. Nur als Gisfra sprach, war es eine Ausnahme Seine ersten Worte freilich verhalten in dem nur scmwer zu beschmichtigenden Lärm, allein, als man allmälig gewahr wurde, daß es der Minister de Innern mar, welcher das Wort hatte, trat ebenso almälig Stile ein und Alles lauf­te mit gespanntester Aufmerksamkeit dem Manne, der si wieder „einmal als der alte Gistra, als der eminente­ Redner zeigte, dessen Worte ihre zündende Wirkung nie verfehlen. Und nach der Nede des Ministers war nichts mehr als ein Tohn-Wabohu. In den Berichten über das Banfet lag man wohl noch von einigen Toasten, welche dem Ziinfsprude Gistra 8 folgten, aber gehört hat sie Niemand, obwohl sie, ich will es glauben, wirklich gesproghen worden sein mögen. Da waren sie beim Banker des Eisenbahn-Kongresses schon spart­samer mit den Reden. Außer den im Vorhinein festgestellten officielen Toasten wurde feiner zugelassen, und das war gut. Einen eigenthüm­­lichen Eindruch machte indes unter den Toastbringern jener Baudirektor aus Anhalt — sein Name ist mir im Moment entfallen — wer alle Landesfürsten hochleben ließ. Der gute Mann mochte eingesehen haben, dab e3 denn tod­ nicht recht gut anging, seinen eigenen Herzog allein leben zu lassen, und so griff er in seinem Q­ualitätswrange zu dem Auswege, daß er allen deutschen Herrschern ein Hof brachte, ‚so hab, wie am Tage Allerheiligen alle Heiligen gefeiert werden, die im Kalen­­der seinen Pfab haben, auch sein Souverän den mit unterlief. Eine interessante und­arakteristische Neminiscenz gelegentlich dieses Bantets erzählte mir ein Kollege, welcher gleichfalls in seiner Eigenschaft als Journalist dem im Jahre 1858 in Triest versammelten Eisenbahn-K­ongresse beimohnte. Auch damals durfte er natürlich an einem prachtvollen Banket nll fehlen, und dasselbe fiel gerade auf den 14. September, den neunzigjährigen Geburtstag Alexander v. Humboldt­’3. Einer der Renner ergriff diesen Anlaß, um den Antrag zu stellen, der Kongreß möge an den großen Gelehrten ein Begrüd:­wünschungs:Telegramm absenden. Der Antrag wurde, wie er sich von selbst versteht, enthusiastisch aufgenommen und sofort effektuirt. Mein obenerwähnter Kollege wurde als Mann von der Feder ersucht, das Telegramm aufzufegen und er tam dem Ansuchen bereitwilligst nach. Als er aber mit den wenigen Zeilen zu Ende war und das Telegramm absenden wollte, trat einer der Feltoroner, ein hochgestellter Beamter der Triester Seebehörde, an ihn heran und ließ sich das, was jener aufgeschrieben, zeigen. Er warf einen Blick auf das Papier, und sagte dann mit der ernstesten Amtsmiene: „Aber, lieber Freund, das geht ja nit, Sie haben hier blos geschrieben: „„Humboldt in Berlin““, man wird ja den Mann nicht finden, wenn mir nur seine genaue Arresje angeben !" Der besorgte Beamte hatte offenbar noch nichts von jener bekannten Anekdote mit dem Briefe aus Amerika „an Hum­­boldt in Europa“ gehört. Daß die Festlichkeiten alle, welche dem Eisenbahntongreß hier bereitet wurden, großartig ausfielen, ist eine bekannte Sade. An der gestalten. Volle fünf Tage hindurch sind die Herren buhfäblich aus dem Essen und Trinken gar nicht herausgekommen. Die vier genannt­en Gesellschaften hatten zu dem Ende das respektable Sümmchen von achtzigtausend Gulden zusammengesteuert und bag — fo rief [den Knieriem:Nestroy aus — gibt eine Million Maaß Gemischten. Nun, für achtzigtausend Gulden läßt sich schon was Ordentlich 8 herstellen, und wer’3 hat, fann’3 thun! Die achtzig Stüd Tausender mögen auch so ziemlich auf But und Stingel verbraucht worden sein , hat da baz Bankett nebst dem darauffolgenden Feste in den Kofalitäten der Gar­­tenbaugesellschaft allein über fünfundzwanzigtausend­e Gulden gefostet. Der Restaurant Faber ließ sich für das Kouvert beim Bankett 35 fl. bezahlen, und da für 360 Personen gedecht war, ergibt sich, für dieses Lestmal allein schon, der hübsche Betrag von 12.600 fl. Von dem riesigen Konsum­ an jenem Abend kann man sich einen Begriff machen,wenn man erfährt,da man­ Cham­­pagner allein 500 Flaschen ausgestochen wurden,an andern Weinen,vom Rheinwein bis zum Gumpoldskirchner herab,mögen wohl gegen LOCO Flaschen geleert worden sein.Und doch reich­­ten all diese Quantitäten an Flüssigkeiten und Kompaktem nicht hin,um des Abends alle Durstigen zu tränken alle hungrigen zu speisen. Herr Faber hatte, wie ihm die Ordre gegeben ward, ein Buffet für 1000 Personen vorbereitet und statt der tausend kamen ihrer achtzehnhundert. Es herrschte denn auch ein wahrhafter Kom­­munismus. Hattest du im Schweiße deines Angesichtes einen Teller mit „Aufgeschnittenem“ erobert und drängtest dich dann durch die Menge durch, um ein stiles Pläschen zu suchen, wo du deine Beute in Ruhe verzehren zu können vermeintest, so langten 3 bn Hände von allen Seiten herüber, griffen aufs Gerathewohl in deinen Teller hin­­ein und dieser war im Nu geleert Ehen, ta ig diese Zeilen schließen will, Tommi mir die Na­­c­ht zu,­ daß Frau Elisabeth Goldberger von Buda, eine duch ihre­ unerta­mpfliche Wohlthätigkeit bekannte Dame, mit vollem Recht die Mutter der Armen genannt, gestern in Hieging im 86. Lebensjahre gestorben ist. Die Nothleivenden der Residenz verlieren in der Dahin­­geschiedenen eine ihrer bewährtesten Stügen. Einer ihrer Söhne hat sich am 20. Mai 1, 3. mit einer Tochter des Herrn Leopold Popper vermählt. Wo Tauben sind, da fliegen Tauben zu. - . - J 7 }

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