Pester Lloyd - Abendblatt, August 1869 (Jahrgang 16, nr. 174-198)

1869-08-02 / nr. 174

\ 1869. — Nr. 174. ésaz ) Driginabdepelchen des Pefler Lloyd. Wien, 2. August. (Original- Telegramm.) Die Vorlagen des Kriegsministers behufs Indemnität wegen Etatüberschreitung im Jahre 1868 um 2.700.000 fl. und 1869 um 3.790.000 fl. sind den Delegationen soeben zuge­stellt worden. Zara, 1. August. (Original-Telegramm.) Gestern fand zwischen den Matrosen des italienischen Kriegs­­dampfers „Monzambano” und der Landbevölkerung ein bedeu­­tender Exzeß statt ; es wurden zwei Gendarmen, 17 Matrosen und mehrere von der Bevölkerung verwundet. Die Unter­­suchung ist im Zuge. Wien, 2. August. Bei der heute stattgefundenen Ver­­losung des 1860er Annehens wurden folgende Serien gezogen: 761 823 1763 2084 2172 2288 2968 3083 3192 3504 3556 3764 3798 3806 4171 5002 5437 5454 5b16 5875 5987 6015 6133 6277 6529 6591 6638 6820 6839 7023 7366 7890 7990 8177 8707 8841 8934 9360 9948 10798 11258 12356 12378 12809 13238 13332 13434 13474 14390 14486 15556 15864 15867 16900 17167 17177 17386 17473 17664 18171 15390 18472 18626 19679 19700. Madrid, 1. August. „Gacetta" berichtet: Es be­finden sich Insurgentenbanden nur in den Provinzen Mancha und Leon, welche eifrigst verfolgt werden. Der Staatsminister erließ ein Rundschreiben an die Ver­­treter im­­ Auslande über die Resultate der Revolution, in wel­­chem die Nothwendigkeit dargelegt wird, die Revolution zu unterbinden. Bien, 2. August. Barbörse.­ Kreditaktien 314.80, Trams­way 202.—, Staatsbahn 428 , Nordbahn —.—, 1864er Lore 125.40, 1860er Lofe 103.80, Steuerfreies —.— , Napoleon d’or 9.98, ungar. Kreditaktien —.—, Zombarden 280.50, Fünftirolner — —, Anglor Hungarian —, Mfele ——, Anglo-Austrian 404, a Ha­n ——, Bank — — , Brandleib —— , Lofonger ——, Elisabeth [. ——, Rupolphsbahn ——, böhm. Westbahn —.—, Nordbahn —.—, Galizier 260.—, ungarische Bahnanleihe —. —, Barbubiger —.—, en —.—, Snnerberg —.—, Francovant 137 °/,, Generalbant ente —.—, Geisherrente ——, er —.—, Sandel3s bant — —, Eisenindustrie —.—, Franco-Hung. —.—, Baubant ——, Apothefarbant —. —, Brünner Tramway ——, ehrsbant —, Norvost —, Generalbant —, bahn —. —. Matt. Bereinsbant —.—. Siebenb. —, Dit # : 28­3 Aus Der Delegation des ungarischen Reichstages. —v— Wien, 1. August. Die gestrige­ geschlossene Konferenz der ungarischen Delegation feßte, wie ich Ihnen telegraphisch ange­­zeigt, die­ nächste öffentliche Sagung für Donnerstag an; bis dahin hofft nämlich, die Heereskommission ihren Bericht eingeben zu können. Bei dieser Gelegenheit wurde eine Petition aus Buccari zur Sprache gebracht, welche an das Präsidium der Delegation gerichtet, auf den Sciffeflasgen die Aufnahme des Frontischsjlaponischen Wappens neben dem ungarischen verlangt. Da diese Petition nur dann in Verhandlung genom­men werden kann, wenn sie von einem Delegirten eingegeben wird, nahm $odróczy die Einreihung ver­­selben auf sich, und wird er aus diesem Anlasse wahrsceinlich auch eine Interpellation in Angelegenheit der Flagge an den Minister­ bes YHeußern regten. Die Berathung des Budgets bes Aeußern dürfte überhaupt nur so glatt ablaufen wie der Bericht der Kommission vermuthen läßt. Der römische Botschafterposten kommt ganz gewiß zur Diskussion dann wird die Auflassung der diplomatischen Vertretungen bei d­ jenen Staaten beantragt werden, welche dem­ morddeutschen Bunde ein­­verleibt sind. Der jüngste deutsche Dependentwechfel macht in Streifen der ungarischen Delegirten unstreitig den Eindruck, daß Graf B­eu­st sich denn: doch no viel zu viel in deutschen Umngelegenheiten ingeirrt. Bon’einem siebenbürgiigen Delegirten soll ein Beschlußantrag "eingebracht werden, wozu die in Rumänien amtirenden Konsuln für die an der siebenbingiigen asacischen Grenze liegenden Handelsstädte die neuesten Marktpreise telegraphisch anzeigen mögen. Die Heereskommission arbeitete gertan und heute bios in Gubrowitzs ; ein Somit MERTE Be Tees Gebarung, ein anderes die in der Verwaltung des Kriegsministers befindlichen Fonde und ein drittes berechnet genau die Reduktionen im Heeresbudget. Das ziffermäßige Gesammtergebnis der Abstriche ist bis heute noch nicht bekannt , nachdem aber am Grundfaß aufgestellt ist, daß die Reduktionen soweit gehen müssen, daß der Voranschlag für 1870 die für 1869 votirten Heeresfosten nicht übersteige, dürfte die Höhe der einzelnen Abstrcche am besten dadurch illusteirt werden, wenn ich Ahnen die Verzentnalabstichhe bei einzelnen Bojten nambhaft mache. Der höchste Abstich von 50 Perzent wurde bei der Post Militär- Geistlichkeit vorgenommen ; bei Stadt­, Plag­ und Festungskommanden 30 Perzent ; bei Remonten-Aufstelungs:Bauschale 25 Berzent; bei Konzentrirungsauslagen 20 Berzent ; bei Generale und Flügel-Kom­­mandanten, beim Artillerie-Stab und bei Transporthäusern je 16 Perzent , bei Ergänzungs: und Urlauber-Transporten 10­­ Perzent, bei den übrigen bis heute von der Subkommission erledigten Posten be­­tragen die Abstriche 1—10 Perzent. Nach diesen postenweise vorgenommenen Herabminderungen beläuft si der Gesammtabstrich z. B. bei Titel I, Zentraleitung, wo statt der verlangten 3,078.928 fl. blos 2,624.426 fl. bewilligt wurd­­en, auf 402.988 fl., bei Titel III, höhere Kommanden und Stäbe, sind von den eingestellten 1,605.677 fl. nur 1,489.803 fl. bewil­­ligt u. s. w. Wie ihnen vielleicht schon bekannt ist, sind die Delegirten vom Grafen Beust auf Donnerstag den 5. b. zu einer Abendgesellschaft geladen, bis wohin auch der Ministerpräsident Graf Anpräffy hier anfangen dürfte- Morgen tritt die zusam­men. Staatsschulden:Kontroll:Kommission hier Delegirter Dr. von Figuly referirt nunmehr über Tit. 6 (Militär-Bildungs-Anstalten) und beantragt die Bewilligung von 977.110 fl. Statt der von der Regierung für diesen Titel eingestellten Summe von 1.083.000 fl. Delegirter Ritter von Arneth beantragt die Bewilligung von 1.000.000 fl. mit, welchem Antrage sich der Referent fonformitt. Bei diesem Titel entspann. fid­ . eine längere Debatte, an wel­­cher sich die Delegirten Ritter v. Arneth, Dr. Sturm, Dr. Fr guly un Dr. Rehbauer betheiligten, und welche schließlich das­ hin führte, daß sich bei der Abstimmung eine Stimmengleichheit er­­gab, wobei der Obmann zu Gunsten der von der Regierung a ten Ziffer mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Militärbildungsanstalten dirimirte und sonach die von der Regierung beantragte Summe von 1,088,00% fl. die Bewilligung des Ausschusses erhielt. Delegirter Dr. Figuly resetirt dann über Titel 7 (Ber­­pflegsmagazine) und beantragt die Bewilligung von 500.000 fl. gegen­ ap­le von der Regierung eingestellten reduzirten Ziffer von 544.626 fl. Der Regierungsantrag bleibt bei der Abstimmung in der Mi­­norität und der des Referenten wird angenommen. Zu Titel 8 (Bettenmagazine) beantragt der Referent einen Ab­ fteich von 11.737 fl., mithin die Bewilligung von 38.000 fl. Die auf 48.997 fl. reduzirte von der Regierung eingestellte Ziffer wird ange­­nommen. Schluß der Sigung 2 Uhr 45 Minuten. Nächste Sigung Mon­­tag 10 Uhr. Tagesordnung : Fortlegung der heutigen. = Die Berathungen über die definitive Regelung der Organi­­sation der königlich ungarischen Staatd.P Pferdezuchtsanstalten hat bereits in der verfroffenen Woche stattgefunden. Dieselbe­ fand in Wien, wie das „Neue Frobl.“ berichtet, unter dem Vorlige Sr. Ma­­jestät statt, und es waren b­iezu der ungarische Ministerpräsident Graf Andeaffy, die Minister Gorove und Baron Wendheim, dann der frühere General-Gestütsinspektor Oberst Mengen beige­zogen. Nach dem, was über diese Berathung verlautet, wird die bis­­herige militärische Organisation beibehalten, und nur die Wirthschaftsh­­orste und Baubeamten kommen in die vollständige Dependenz des Königlich ungarischen Ministeriums für Aderbau, Industrie und Han­­del. Die Offiziere der Gestütsbranche, die Feldärzte, Thierärzte avan­ciren nach dem bisherigen Konkretitalstatus. Die Militärabtheilungen in den königlich ungarischen Staatsgestüten und Hengstendepots werden unter Kommando eines Inspektors stehen, welcher den Rang eines höheren Stabsoffiziers und seinen Si­ in Bett hat, von Geite des ungarischen Aderbauministeriums im Einvernehmen "mit dem gemein­­samen Reichskriegsministerium aus dem Stande der Gestütsbranche für gewählt und von Sr. Majestät ernannt wird. Alle technischen Pferde­­zuchtefragen, alle landwirthschaftliche technischen und fachökonomischen Angelegenheiten, sowie die Berfon als Angelegenheiten, als Ernennung Beförderung und Bersionirung der Wirthschafte­, Forst­ und Bau­­beamten, gehören ausschließlich in den Ressort des königlich ungarisgen Aderbauministers. Die in den königlich ungarischen Pferdezugtsanstal­­ten verwendeten Militärabtheilungen sollen eine ungarische Adjustirung erhalten. Desgleichen sol­ler Vorschlag gemacht worden sein,­ jungen Leuten, welche sich für die Landwirthschaft ausbilden wollen, die Be­­willigung zu ertheilen, ihre praktischen Studien bei den Wirthschafts­­detachements in Mezöhegyrs, Kisbér und Bábolna machen zu können, da die MWirtpchaften in den drei benannten Gestüten von Seite des königlich ungarischen Ministeriums als wahre Musterwirtsschaften be­­zeichnet wurden. úg . Aus der Delegation des Reichsrathes. R. C. Wien, Uhr. ein anderer vielleicht bis 96 31. Juli. Die heutige Sigung bei Budget­­an begann unter Borsig des Niterz v. Anwesend von Seite der Regierung : Reichskanzler Graf Beust, inanzminister Freiherr v. Bede, Kriegsminister Freiherr v. Kuhn, Sek­ionsgef v. Früh, Oberstintendant v. Schloffer, Oberst Behmann, Obert v. Köves, Oberstlieutenant v. Drihatta, Major Müller, jonender Kavallerie-Offizier 78 , Bei Beginn der Sitz·­tn g tbeilt der Vorsitzende Ritter v.Haper mit,daß in Folge der in einer früheren strang gestellte Intekpella­­tion des Delegirten Freiherrn v.Mertens an ihn ein Exposé des Kriegsministers über die Gageregulirung der Kavaleries Offiziere ein­­ ,e weldes er dem Heren Snterpellanten zur Verfügung babe. Nach Einsicht desselben erklärt Freiherr v. Mertens, paßer seinerzeit eine Resolution beantragen werde, welche die aus dem Gr­ofe hervorgehende, von ihm in einer früheren Sigung bereits angeregte Un­­gleichheit der Öagenregulirung bei den Kavalleries Offizieren zum Gegen­­stand haben werde, indem es unmöglich un­ter Absicht der Regierung liegen önne, daß bei dieser Regulirung z. B. ein in Böhmen garnis fl. verliere, während möglicherweise in Galizien bequartitter Kavallerie:Offizier eben so viel, ja fl. gewinnen könne. Sodann wird zur Fortlegung der Berathung über das Kriegs­­müffe (Militär also die Einstellung von 213.841 fl. Referent begründet diesen Abstich amit, daß er das ganze Fuhrwesen überhaupt nicht absolut für nothwendig erachte, jedenfalls aber den General-Fuhrweseninspektor sowohl, als En die Landesfuhr­wesen Kommandanten für überflüssig bezeichnen . Delegirter Hofrath v. Arnet hb beantragt einen zehnperzenti­­gen Abstiich im Betrage von 27.813 fl., sonach eine Beirligung von a = a [6 , ertrag»er Regierungsuinstellung eines Betrags von 273.756 fl. bleibt in der Minorität, dagegen jener des Hofrathes Ritter von Arneth wird angenommen. ‚ Delegirter Dr. Red­bauer referirt sodann über Titel 23 (Rez montirung) und beantragt die Bewilligung der im Varjahre für diese Post eingestellten Ziffer von 904.917 fl. Nach Ablehnung des von der Regierung eingestellten Betrages von 954.250 fl. wird der Antrag des Referenten angenommen. ein budget übergegangen. Delegirter Dr. Rehbauer referirt über Titel 5 fubriveren) und beantragt die Streichung Hopfen um von 63.972 fl., ges « x · Eine Abfertigung. Bekanntlich hat der E. fähiihe Staatsminister Freiherr v. Frier fen sich veranlagt gefühlt, in einer Depesche an den reicheren v. K­önnerich verschiedene Bemerkungen zu der im Rebhbuche abge­­brudten Depesche des Grafen Beu­st vom 8. Juli zu machen, welche von den Berliner Offizieren zu allerlei Angriffen auf den Grafen Beust an­gebeut­t wurden. Gewissermaßen als eine Ermwiederung auf die Depesche des Freiherrn v. Sriesen sendet Graf Beust dem österreichi­­schen Gesandten, Freiherrn v. Werner, folgende Depescer 8 . Bien, 29. Juli 1869. Eu. Erzellenz werden in der heutigen Nummer des „Dresdener Journals“ eine Depesche sesen, welche der gegenwärtig in Marienbad weiler­de königliche Staatsminister Freiherr v. Frieten an den von Wien ebenfalls abmesenden und in Sichl sich befindenden Königlichen sächsischen Gesandten Baron Könnerig zu richten fid) veranlaßt gesehen dnd Ten Anhalt darf id) daher als Cu. Erzellenz b­rannt vor­­aussehen. Ach wende mich zunächst zu dem Schluffe vieses Erlasses, worin gesagt wird,daß die Zuöffentlichhung pesselven zum lebhaften Bedau­­ern des königlichen Muniters Unvermewlich geworden sei.’Die Uinver­­meidlichkeit ist nur nun zwar ebenso wenig nachgewiesen,als die Noth­­wendigkeit des Kresses MIN­ denn während der Veröffentlichung mei­­nekDeveiche vom siJUllDCS Bedürfnis der Abwehr gegen unrichtige Auffassungen eines vielbesond­eren schrittes verk.undk.Regierung zu Grun­de lag-tr·ete·nhtsrähnliche Rücksichten nicht ein,da vieDe­­wichen-mid-Julurgendwelche Angriffe gegen die k.fachs.N­ gie:ung nicht enthielt;von Crlaß selbst aber hatte ich nach dem vsk ausge­­gangenen Dementidps,,Dresdner Journals"nicht mehr erwarten zu sollen geglaubt.Was ich jedoch noch weniger zu theilen verm­ag,ist das von dem delixek de annex m­usaefpcocheyp Bedauern über die unvermeidliche Veröfsentlich resykzidhmetnessherls begrüße sie im Gegentheil als eine willkommene Nachfolge an den prondect.und·k. Regierung durch dieuebung des Rothbuches beschrittenenwege.Die Nützlichkeit dieser Einrichtung wurde imr aber bei diesenx Anlasse von Neuem anschaulich,denn wäre die Destsche vom 8.Juli nichtt in das Rothbuch aufgenomm­en worden,soyakte BaFoaniesen sie nicht in der»Kölnischen Zeitung«gewesen«,»und es»w­äre nicht Gelegenheit zu Aufklärungen geboten worden­,d«1ermmerhen»ihren Werth haben. Was ich dagegen aufrichtig bedauere,ist,daß Freiherrn Fries­sen auf die Gegenbemerkungen verzichtet,zu denen meine Bezugnahme auf sächsische Verhältnisse i­m­ Anlaß geboten hat und zwar umso mehr,als ich dabei einen Zeitabschnitt thugehatte,währenddessen wir beide im vollsten Einklange·und·Einverständnisse denkend und handelnd uns befandem weßhalb ich«mit diesem Rückblicten unange­­nehme Erinnerungen wachzurufen mointe. » Gerne bestätige ich,daß ich die Selbstständigkeit des Urtheils des Herrn Ministers vielfach kennenzulernen Gelegenheit hatte-Eben darum lag nu­r der Gedanke nahe,an die Unabhängikeit seines Urs­theils in einer uns berührenden Frage Berufung einzuegen.Beiläufig darf ich bemerken,daß meine Depesche vom 8.Juli­ nicht von einem beirrenden»Eindruck«spriche.«Wahrscheinlich trägt hier ein Druckfeh­­lerdek.,Kölnischen Z­eitung«·die Schule., Was die Depesche vom 8. Juli allein veranlaßt hat, war, ich wiederhole es, das Bedürfnis der Abwehr. dch verzichte darauf im näheren Grörterungen einzugehen, und beschränfe mich auf die Beyetz­­ung, daß ich dem kön. jährlichen Geschäftsträger, als er mir den Erz­laß ves Streicheren v. Sriesen vorgelesen, Einblick in offizielle Meinun­­gen gewährt habe, aus denen hervorgeht, daß in Dresden eine Wittheilung über die an Grafen Wimpffen unterm 1. Mai ergangene Depesche gemacht wurde, und zwar in einer Weise, welche nicht geeig­­net war, diesen Schritt der E. und Ef. Regierung nach ihren wahren Motiven und Zweden würdigen zu lassen. · Uebrigens wird es vielleicht demsrethexrnyon Friefen zur Beruhigung g­ereihen, wenn ich erwähne, daß diese leidige Angele­gen­heit zwischen mir und dem königl. preußischen Gesandten Baron Wer­ her wiederholt Gegenstand eingehender und freundliger Besprechung war und ich mich zu der Hoffnung bezeu­gt halte, daß die dadurc­h g gewonnenen Aufklärungen auch in Berlin die gewünschte Würdigung finden erben. · Ew.Exzellenz wollen dem gehRather.Bose als Stellvertreter des abwesenden perric Ministerg den gegenwärtigen Crlaß mit theilen. Empfangen2c. Beust m. p. Unsere Wiener­­ Korrespondenz beschäftigt fi­des Mabheren mit dieser Angelegenheit.­­ Kenntniß genommen, und er ward beschlossen, dieselbe Herrn Dra­­veczty mitzutheilen. O Hermannstadt, 30. Juli. Bei dem gestrigen Festbantere der Schügen, zu welchem sich an 500 Theilnehmer­ einfanden, sprachen nicht weniger als 13 Medner, und zwar ‚Oberschügenmeister Daniel Melczer den ersten rast auf Se Majestät den König, dann der Schügenkönig Karl Schobesberger auf den Protektor des Vereines, De­­r Tt. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig ; der Obmann des Schügen:Zelt: tomités Adolf Albrecht auf die Vereinzjubilare; Dr Gustav Lindner auf die Zeitgäste; Sektionsrath Rannicer auf die Schügenverbrüderung in Ungern und Siebenbürgen ; Karl Schod­erus auf den Bukarester Schüsenverein ; Forstmeister Stengel aus Broos im Namen der Repräs­­entanten der Schüßenvereine in Kronstadt, Mediath, Schäßburg, Maros-Päfärhely, Szap,Regen, Billig, Broos auf den Subilarverein ; Comes Moriz Conrad auf den­­ Vorstand desselben Vereines und auf Baron Hermann Brudenthal ; Gustav Rig aus Bukarest und Erezhegyi aus Ofen auf die Hermannstädter ; Mittfted, Bfarter­ in Holtau, auf das einträchtige Zusam­men­wirken der Männer des Morteg und der Waffe ; Pfarrer Lieb aus Mermeic auf die Damen; Dr. Kain aus Medici in humoristischer Ausführung auf den Schüpenkönig und Doberfhüsenmeister. « »··Heute Abend findet die Vorfeier zum Jubiläum der hiesigen königlich jungakxschen Rechtsakademie statt,bei welcher Gelegenheit Pro­­fessor Friledidh Schuler-Libley die Begrüßungsrede halten wird. Whrend des gestrigen Festbankett glangten von den Bremer deutschen Schützen vom Vorstande des deutschen Schützenbundes Dr. Kopthvn den Schützenvereinen in Ofen,Czernovitz und Rigbüchl Be­­grüßungs-Telegramme ein. YWkkU-1.August.Eine treffendere Abfertigung hätten wohl die ungebührlichen und provokanten Ausfälle des Herrn v. Frie­­sen kaum finden können, als dies Seitens des Grafen Benft in seiner in der gestrigen „Wiener Abendpost“ publizirten Note an Baron Werner geschah. Der humeristische Ton, der das ganze Altenstüd durchmwebt, sagt, mit dürren Worten ausgebracht, wie wenig man in Wien geneigt sei, den Herrn v. Friesen trog allem Applomb, den er sich in seinem Marienbauer „Erlaffe" an den in Zichl mweilen­­den Gesandten in Wien gibt, all ernsten Diplomaten zu hier hervorbringe, Heftigkeit, „Norod. Allg. Jg.“ und „Neue hätte, in nachdem, mie die Depesche des Grafen Beust am Schluffe betont, die Affaire „wiederholt Gegenstand eingehender und freundlicher Besprechungen zwischen der einem preußischen ihm und dem Baron Werther war” und sich hiedurch ber Reichskanzler zu der Hoff­­nung berechtigt hatte, „daß­ die dadurch gewonnenen Aufklärungen auch in Berlin die gewünschte Würdigung finden werden”. Die tiefere poli­tische Bedeutung, welche diesen Schlußworten der Depesche innewohnt, ist bei einer nur halbwegs aufmerksameren Beseitung derselben nit zu derkennen. Xtob der mit die Offizieren, die preuß. Ita." am ihrer Spithe, an: láßlich 0­ 8 jüngsten Rothbuches gegen den Reichskanzler und das österr.: ungar. Kabinet­ts zogen und namentlich die Dapeiche an Baron Wer­­ner in der gehäffieften Weise interpretirten, scheint es bed­ nach jenen Schlußworten, al babe Graf Beust von freien Stüden den hiesigen preuß. Gesandten die nöthigen Aufklärungen gegeben, die offenbar sehr befriedigen­er Natur gewesen sein müssen, daß Graf Beust sonst gewiß Anstand genommen der Desentlichkeit übergebenen A­ltenftüde, wie es der Hoffnung berechtigt zu halten, daß die dadurch gewonnenen Auf­­lärungen auch in Berlin die gewünschte Würdigung finden werken." Kleinen, oben „Provinzials Korrespondenz“ geschaffenen, Differenspunst damit „qu­alizirten Zuge des Neid­kfanzlers Liegt ein neuer Beweis, wie sehr Graf Beust sich bemüht, immer und immer wieder jeden, von Preußen absichtlich zu beseitigen und in Ioyalster­­ Weise sofort die befriedigenden Aufklärun­­gen zu geben. Angesichts solcher Thatsachen steht es in der That ber und ihrem Inspirator in Barzin schlecht an, wenn sie auf die vom Grafen­ Beust in der ungarischen Delegation gemachte Weußerung, preußen habe in die ihm wiederholt dargebotene Hand der­­ Verständigung gezeigt, mot eingeschlagen. Wenn nichtsdestoweniger die replizirt, von entgegenkommenden Schritten Oesterreich-Ungarns nichts bek­­annt geworden. Die Depesche des Gr. Beust vom 29. Juli straft dies grabezu Lügen, ganz abgesehen davon, daß das ganze Rothbuc, insoferne es Preußen betrifft, sic, ausschießlich auf die Defensive und hieß in einer Weise beschränkt, daß sogar unter Delegirtenkreisen Stimmen laut wurden, Graf Beust habe sich. Preußen gegenüber zu wenig machtbez . Brov. Korresp.“ mit der ‚obigen Behauptung bebutirt, so­ wird man österreichischerseitd doch wohl an nach den Beweisen für das preußische Entgegen­­kommen gegen Oesterreich) fragen dürfen ; vielleicht, daß man in Berlin unter die Veßteren auch die preußischerseit mit Emphase verkündete Thatsache zählt, daß Graf Bismarck seit der Rückehr von seinem legten Urlaube, also durch volle 7 Monate, den österl.zung. Gesanzten in Berlin nicht gesprochen habe; österreichischerseits steht diesem die gewiß Preußen sehr entgegenkommende Xhatjadhe gegenüber, da trug dem zwischen dem Gr. Beust und dem preuß. Gesandten Baron Werther ein ununterbroche­­ner,in den freundlichsten Formen sich bewegen­­der Ber­ehr stattfand, stand allgemeiner Neugier“e. folgende Britte enthalten : 1) Unterbrücung der Unvereinbarkeit­ der Funktionen eines Ministers mit dem Mandate eines Deputirten; 2) Verantwortlichkeit des Ministeriums dem gefeßgebenden Körper gegenüber, wodurch die Solidarität der Minister festgestellt würde; 3) die Mieverherstellung der Adresse; 4) das absolute Amendementsrecht; 5) die Bewilligung der persönlichen Initiative für die Deputirten; 6) das direkte Sinterpella­­tionsrecht; 7) die Unterdrückung des Rechtes, welches bisher die Regie­­rung in Anspruch nahmn, die für ein Kapitel bewilligten Ausgaben für ein andere zu veriwenden; 8) Wahl des Präfidenten und des Vize: Präsidenten des gefeßgebenden Körpers durch diesen selbst; 9) Ver­ "­sionsz und Brigade:Generale, der Homirale, der Präsidenten der An­einbarung de Manpats eines Deputirten mit den Funktionen der General:Sekretäre oder General:Direktoren der Ministerien, der Diviz­iellationshöfe, der General:prokuratoren und der Mitglieder des Kas­­sationshofes; 10) Unterbiüchung der Dotation der Senatoren, welche vom Staate für irgend­eine andere Funktion bezahlt sind. Durch den legten Wlas des Kaisers, in welcher anordnet, daß alle, die Justizverwaltung in Rußland betreffenden Verfügungen auch im bisherigen Polen volle Anwendung finden sollen, ist der russischen Vresse zufolge das Russifizirungswert Polens abgeschlossen — b. h. auf dem Papiere. Die Breffe veröffentlicht nach einer Mittheilung aus der eigenen Kanzlei des Monarchen alle bezüglich der Umformung Polens­ erlassenen Ulaje. Es sind deren 12, nämlich: 1. Ufas und­ Befet über die Regulirung der Bauernverhältnisse ; 2. neues Reglement über den Vollzelementarunterricht ; 3. Abschaffung der erbherrlichen Verhältnisse in den Städten ; 4. Errichtung in Komites für die Verwaltung Bo­­end; 5. Reglement über die Kreisverwaltung nach den in Rufe­land üblichen Normen; 6. Unterordnung der Post-Verwaltung uns­ter waz Ministerium der BVosten in Betersburg ; 7. Unterords­nung der die Wege­ und Wasserkommunikation betreffenden Verwals­tungsorgane unter das bezügliche Ministerium in Beterburg ; 8­. Aufhebung des Reichsrathes in Polen ; 9. Aufhebung der Regierungsk. Kommission für Volksaufklärung in Polen und Vereinigung aller Lehrbezirke in dem neugebildeten Warschauer Lehrbezirk ; 10. Aufhe­­­bung der Verwaltungskommission für innere Angelegenheiten und Unterordnung betreffenden Organe unter die zuständigen Ministerien; 11. Umwandlung der Warschauer Hochschule in eine russische Univer­­sität­­ und 12. Unterordnung der Justizhöfe Polens unter das Justizs­­ministerium in Petersburg. 3 tritt wo hinzu die Aufhebung der Finanzkommission in Warschau und die Unterordnung aller von ihr abhängigen Verwaltungsorgane unter die betreffenden Ministerien in Betersburg, die vom 1. Juli d. $. datirt. Ki fähfifshen nehmen und welh’ Grafen Bismard mit seinen Ausfällen nehm zu machen. In diesem ihr mußt unenvlich Tomiscen Eindruch sein Eifer, fic) dem gegen den Reichskanzler ange, die gestrige Depesche an Baron Werner ist, sid es sei , —r. Großwardein, 29. Juli. Bei einer Hilfe, wie mir­ sie seit Jahren nicht erlebt, tagt die vierteljährliche Generalkongregation des Biharer Komitats noch immer mit­ einer behmundernswerthen Ausdauer, wenn auch unter sehr Schwacher Betheiligung der Komi­­tatsausschußmitglieder. Ich mil Sie mit der Aufzählung der vielen rein administrativen, un­wichtigen Gegenstände, welche vie­l Verhands­lungen ausfüllen, nicht ermüden und Ihnen blos die wichtigeren Mo­­mente der Lisungen mittheilen. Sie haben Ihren Lesern seinerzeit mitgetheilt, daß viele Szét­­erfamilien aus Három$ét in Siebenbürgen auswandern wollen, und a der Butsbeliger Julius Draveczty ihnen den Antrag ge­­macht hat, er wolle ihnen große Ländereien ablassen, wenn sie sich auf seinen Gütern im Biharer Komitat ansiedeln möchten. Bom Aus­­schusse des Haromfeker. Stuhler ist nun ein Schreiben an das Komi­­tat eingelangt, beg Inhalts, was die Seiter auf die Beringungen des Herrn Drapecziy nicht eingehen können, und lieber nach der Moldau,Walachei auswandern, wo man ihnes günstigere Bedin­­­­gungen­­ gestellt habe. Diese Zusprift wurde vom Husfhufle mit Vebauern zur nn an A­ai anna A Wien, 1. August. Die große Gereiztheit, welche sich in der Stellung der Pforte gegenüber dem Bh­ekönig von Egypten befin­­det und welche alle Deferenz,Versicherungen des Vizekönigs bisher nicht zu bannen vermochten, hat, dem Bernehmen nach, ihren Grund in einem sehr kompromittirenden Schriftstück, welches, mit der Unterschrift ‘mail Balhas und mit der Avreffe Petersburg versehen, zur Kennt­­niß des pforten­ Kabinets gelangt ist, und welches, wenn echt, aller­­dings seinem Zweifel über die Endziele der egyptischen Bolitit mehr Raum’ geben würde. Ob, und eventuell wie Rußland auf dieses Schrifts­üd geantwortet, darüber schweigt meine Duelle. Bolitische Nundfehen, 2. August. Die Hundstage machen ihre Rechte geltend. 30 ° Sike im Schatten! Damit ist Alles gesagt, um es begreiflich finden zu lassen, das die große Politik ruht. Man sucht si vor den­ brennenden Strahlen der Sonne in den Schatten kühler Einfamkeit zu retten und träumt nur von Frieden und Rube- Kaiser Napoleon begießt Noten in St. Cloud und denkt daran, die u­mee zu große Beurlaubungen zu vermindern und damit anl die La­sten, welche den­ Staat drohen. Aus Konstantinopel waren in neuerer Zeit allerlei Nachrichten eingelaufen, es habe die eigenthümliche Hal­tung des Rizekönigs von Egypten eine Partei veranlaßt, zur Aktion gegen den Khedive zu drängen. Würde diese Partei reuffirt haben der Krieg wäre unvermeidlich gewesen. Hierüber und über die Hals­tung der Mächte solchem Brängen gegenüber schreibt man der "Köln. Big." aus Wien, 28. Juli, Folgendes: „Spiziel Oesterreich hat ein großes­nteresse daran, die orien­talische Frage nicht ausbrechen zu lassen, aus Gründen, die jedem politischen Anfänger geläufig sind. Zür Frankreich allerdings mag­ spes Ziel in diesem ale die Rüdfigt maßgebend sein, eine neue Figur in seiner mittelländischen Schachpartie zu gewinnen, allein es wird sich, zumal wie heute die Dinge stehen, Hüglih Yäten, solche Gedanken offen zu Markte zu tragen und Englands Gifersucht zu­ erregen. Denn alfe die Pforte von Seiten der Mestmächte dieses Mal auf dieselbe wohlwollende Unterstützung rechnet, die ihrer gerechten Sache dem Ruhestörer Griechenland gegenüber wurde, fo irrt sie, und zwar wissentlich. Die Weitmägte und Desterreich haben durch ihre Haltung dem Bizelőnig gegenüber bargethan, daß sie die Suzeränetät des Sul­­tans als durch das öffentliche Recht geihngt betrachten. 3 Aber sie haben — wenn ich andere Äeußerungen aus türkischen Kreisen recht verstehe — Angesichts der­ neueren Stimmungsberichte aus Konstantinopel dem Sultan auch nicht verhehlt, wie groß und imm er die Verantwortung wäre, die ihn träfe, wollte er unbedacht den Frieden seines Reiches, den Frieden dreier Welttheile — wenn in Asie würde es an einer Demonstration Ruhlands nur fehlen — aufs Spiel fegen. Die Pforte hatte Gelegenheit, sehr ernste Vorstellungen in dieser Richtung zu hören, welche zwar nicht folleftiv ,oder identisch, aber doch im­­ Wesentlichen übereinstimmend erhoben wurden, natürlic ohne über die Grenzlinien, wie sie durch die Unabhängigkeit ver Zürtfei einerseits und doch die fremndfaaftische, Beziehung andererseits ge­­gogen sind, hinmwegzuschreiten oder dem Keptsitandpunkte des Sul­­tang zu nahe zu treten. Der Inhalt des zu erwartenden Senatus: Consultus it Gegen: i hat die allgemeine Theilnahme hervorgerufen.­­ Tagesneuigkeiten. Bom erilirten Erzherzog­ wird dem „Spruvel” aus St. Moriz geschrieben: Seit einigen Wochen weilt der ver­­bannte Erzherzog Heinrich mit seiner anmuthigen Gemalin, der früh deren Schauspielerin Hofmann aus Graz unter dem Namn eines Grafen M­eided in unserer Mitte und hat sich die vole Sym­pathie aller Gäste durch seine Liebenswürdige Einfachheit und sein urbanes Benehmen erworben. Der Prinz lebt ganz anspruchslos, macht nicht einmal von den zwei „Honorationsbädern" Gebrauch, welge­nh in dem neuen von der Aktiengesellschhaft, die unter der Aegide der Herren Mationalräthe 3. B. Bavier und And. P­lante-Schmarda bis zum Jahre 1904 die Duelle von St. Wioriz gepachtet haben, erbauten Badehaufe befinden. Er benügt die gemöhnligen W Badezellen, erscheint schon vor Morgens um 6 Uhr an der „Parazelsus-Quelle”, speist mit seiner jungen Gemalin im Kurkrufe und macht größere Ausflüge in die wunderbare Umgebung. Zur Zeit der Kurmufis erscheinen regel­­mäßig der Erzherzog, der hier weilende König von Martemberg, die Gemalin des Erzherzogs am Mmne und nehmen ihre Pläne mitten un­­ter dem Publikum vor dem Kurhause, von wo aus das Auge­ über die mit Lärchen und A­uen bewaldeten Hügelzüge nach den Eisgefilden der mächtig hervortretenden Bir della Margna und den Höhen d" Juliers­berges streicht. Begünstigt durch die hier raih wechselnde und steil abfallende Temperatur — die Morgen und Abende sind überaus kühl und feucht — hat sich der Erzherzog seit einigen Tagen ein cheus­matisches Kopfleiden zugezogen, welches jedoch zu Freis­ner Besorgnißg Anlaf gibt. (Personalien.)Der Herr Kultusminister Baron Eöt­­vös hat sich Samstag Abends nach Wien begeben. (Der Ausschuß des Pest-Ob­erkonvo­ds Vereins)hat in seiner unter dem Borsitz des Obersten Szekuli­g abgehaltenen samstägigen Sihung beschlossen,eine Generalversammlung des Vereins einzuberufen,deren Gegenstände sein werden:die Wahl der Vertreter bei der Landes-Hof­vådversammlung und die Wahl neuer Mitglieder in den Ausschuß an die Stelle der wegen Benennungen ausgetretenen.­­­­Zur Josefstädter Pfarrerw...ht.Der«Fürst­­primas hat der Pester Stadtgemeinde nach benannte Kompetenzgesuche um die erledigte Josefstädter Pfarre übermittelt u.3w.:verherren Zierer,Kaplan in der Theresienstadt,Markus,Prim­atial-Se­­kretär,Kanovics,Kaplan in der Josefstadt,Wintek und Degen, Kapläne in der inneren Stadt. Der Primas stellt an die Kommune das Glauben, in ihrer Eigenschaft als Patron der Pfarre einen der genannten fünf Bewerber für die erledigte Pfarrerstelle zu wählen. (Leichenbegängniß der­weil. Frau Elisa­­beth Goldberger de Buda.) Wie wir bereits mitgetheilt, wurde der Leichnam der verewigten Stau Goldberger de Buda von Wien nach Belz gebracht und gestern in dem Trauer­­hause aufgebahrt. Das ganze große Goldberger­ iche Familienhaus war von innen schwarz aufgeschlagen, und bot einen wüstern Anblick dar, der nicht verfehlte, einen tiefen Eind­ruch auf den Betchauer zu üben. Sämmtliche Söhne der Verstorbenen und mehrere ihrer Töchter, Schwie­­gertöchter, Enkel und sonstigen Verwandten folg­en dem Leichenmwagen, als dieser sich langsam vom Trauerhaufe nach dem ifr. Friedhofe hinaus bewegte. Die Arbeiter aus der Altonaer Goldberger fdhen Fabrik schritten vor dem von zwölf Sadelträgern geleiteten, von jede Pferden gezogenen Wagen einher, welcher die sterblichen Neste einer Frau zur ewigen Ruhestätte trug, die ihnen Brodgeberin, M­ohls­thäterin und Helferin gewesen. Eine sehr zahlreiche Menschenmenge gab der Verblichenen das fette Geleite bis zum Friedhof. Möge ihr die Erde leicht werben! (Absolvirte Zuriften) werdhe unter die Rechtsprof­­t­lanten der 1. Tafel in Pet aufgenommen zu werden wünschen, wer­­den im "B.­P. Közl." aufgefordert, ihre gehörig instruirten Gesuche beim Präafidinum dieser E. Tafel einzureichen. Gen-Joseph Medetz)ist von einem schweren unglückss’ falle betrossen worden.Gestern Mittagshalbthr sprang Herr Mes­des vor seinem Hause in der Königsgasse auf einen in der Fahrt be­­griffenen Omnibus der Aktiengesellschaft,bem­erkte jedoch sofort,daß im Mitteltheiledesngens kein leerer Platz sei-worauf er wieder von­ Wagen herabsprang und hie bei unglücklicher Weise auf eine Mei­­lonenschale trat.Herr Medey kutschte­ aus,fiel zu Boden und geriet­ mit dem linken Fuß unter das Wagenrader bei er am Oberschenkel einen Beinbruch erlitt,während dass untere Bein in der Gegend des­ Fußknöchels vollständig zerschmettert wurde.Die sofort herbeigerufenen Aerzte erklärten,daß unverzüglich eine Amputation des Fußes vorge­­nommen werden müsse,in welche Herr Mepetz ohne weiteres Beden­­ken einwilligte,indem er die ihm proponirte Chloroformikatig ab­­lehnte.Um 3 Uhr war bereits die Operation vollzogen,während und nach welcher der Patient einen ungewöhnlichen Grad von Resignation und Geistesgegenwart bekundete.Außerdem­ hatberr Medetz eine Verl l­tzung am linken Arme durch seinen Sonnenschirm erlitten,dessen eisernes Gestell bei dem Falle entzweibrach.Der Kondukteur und Kutscher des betreffenden Omnibus wurden auf der Stelle zur Vers­antwortung gezogen,jedoch auf die von Herrij Medetz abgegebene Ers­klärung,daß er allein an dem Unfalle schuld sei,sogleich twieder freii gelassen.In dem ungeheuren Schmerze vergaß Herr Medetz nicht auf die Als Möglichkeit daß man den Kondukteur und Kutscher zur Verant­­wortung ziehen könnte,und ließ daher unverweilt die erwähnte Erklä­­rung bei der Stadthauptmannschaft abgeben.Der traurige Vorfall 3 \

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