Pester Lloyd - Abendblatt, August 1869 (Jahrgang 16, nr. 174-198)

1869-08-07 / nr. 179

.1869.-—Rk.179. Ze en mr ya nie rn EEE N NR ee (Die einzelne Annımer Toftet 4 fr. B. WB.) Terre are ag kr ..« ---.-....,« . §amfag, 7. Augu­ ­t rt Originalreperchen des Vetter fo. Wien, 7. August. (Original-Telegramm.) Die „Pfesse” meldet, die von der „Zurguie“ angezeigte­ Sen­­dung Haffan-Effendi’8 nach Ägypten sei unterblieben. Grant­reich, England und Rusland sind bemüht, den Konflikt der Pforte mit Egypten beizulegen. Wien, 7. August. Original Telegramm.­ € 8 verlautet, Graf Beust werde auf die Thiele’sche Note re­­pliziren. Am nächsten Montag in der Situng der Meidhsz­rath­-Delegation ist eine eingehende Beleuchtung der Haltung des Berliner Kabinett duch den Grafen Beust bevorstehend, Wien, 7. August. (Original-Telegramm.) Der Gemeinderath nahm den Antrag an, an die Regierung zu petitionären wegen Abschaffung der Klöster, welche sich nicht mit Krankenpflege beschäftigen. Konstantinopel, 6. August. (Originalte­legramm.) Das Zerwirrniß mit Egypten suchen die Vertreter Frankreichs, Englands und Rußlands beizulegen. Bien, 7. August. Borberi­e.­ Krevitattien 311.—, Tram­­way 198", Giaatsbahn —, Bordbahn —.—, 1864er Lore 124.—, 1360er Loje 102.50, Steuerfreieg —.—, Rapoleon d’or 9.90"/a, ungar- Kreditak­ien ——, Lombarden 276.80, Fünffichner —.—, Anglo- Hungarian —, Aföld? —.—, Anglo-Nuftrian 409 50, Franz-Josephs­­bahn ——, Bant —— , Brandleih —— , Lojonger—.—, Elisabeth — —, Rudolphshahn ——, böhm. Westbahn ‚Rorobahn —.—, Galizier 268 25 , ungar. Bahnanleihe —— , Barbubiger ——, Theißbahn — —, ;Innerberg —— , Francobant 141 °/,, Generalbant —, Rente ——, Gilberrente ——, Rapierrente ——, Handel&; bint ——, Eisenindustrie — —, Francos Hung. —.—, Baubanf —.—, Hypothelarbant — —, Brünner Tramway ——, Bereinsbanf —.—, Verkehrsbanf —, Norbest —, Siebenb. —, Di­­­bajn ——, Staufle. Frankfurt,, 6. August. Medjeb­ur2 per Wien 9679, 1859er engl. Metalliques 68 °,,, Neue Silberanleh­en —, Nationalanlehen —, alte Metal. —, Neues Steuerfreied 52 °/,, Amerikaner per 1882 884, Österreichische Kreditaktien 297 °/,, österreichische Staatsbahnaktien 403 °/,, 1854er Lofe 74 °­, 1860er lofe 83 °/s, 1864er Lofe 1187/a, dranzzzofe ober­bahn —.—, österr. Bantastien 722. Lombarden 262.50, Franco-Aufr­an —. Rente ——. Oünftig, Nahbörse fest. Berlin, 6. August. (Getreide­markt.) Veen ver August 67"/e , per September-Oktober 69%/,. Hafer per August 31, per September- Oktober 29 °/,. Rongen per August 53 °/,, per September-Oktober 53 °, per April-Mai 50 °%,. Gerste unverändert. Der per August 12'/,, per September-Oktober 1272, per. April-Mai —. Epiritus per August 16/6, September-Oktober 169/.2, per April-Mai 16',­­« bamhsrg,6·slugust.(Getreidemartt.)Weczenfallend, Roggenflau.Weisenversugust 122’s-.per slugusts Septem­ber 17ZII,--per Herbst1221s«,Roggenperilugus196,per August-September 93,per HerbstgaHafer ruhig Oelloko 259,«,perkltober 25«-per gis-i Läg­« ,fest.Spiritus per August MsD per September-Oktober 47 aus Mannheim, 6.August Getreidemarkt­ Weizen­fest. 12, per Termin 12, Roggen feiter 9*/,, per Termin —, Gerste behauptet 99/,, per Termin 9%,, Hafer effekt. 4 °/,, per Termin 4 °/, flau, Deliaat 22, per Termin 21. Tendenz allgemein feit. gondon, 6. August. (Getreidemark­) Markt shwac befuht Weizen gute Frage, Shhilling theurer, Gerste fit zu vollen Breiten, Hafer theurer, Mehl stetig. Manchester, 6. August. (Original:Telegramm) (Garn­­markt) Sehr fest, theilweise höher, Geschäft gehemmt. 20er Clarts 14, 40er Mayal 16"/,, 40er Wilkinson 18%,, 60er Hähne 19 °/,, 36er Marp-Cops 17 o, 20er Water­ 15 °/,, 30er Water 17/,, 20er Mule 1479, 4er Mule 17'/,, 40er Double 18. Generalbant —, —, BEER eis Dritte Sitzung Der ungarischen Delegation, Wien, 6. August. Bräsivent: Graf Anton Majláth. Notäre: Paul Rainer und Mlerander Bujanoovicz, 1 Anivesend sind: Graf Beust, der Sektionsichef im Ministerium des Heußern, Baron Bela Drczy, der Sektionschef im Finanzminis­­terium Vinzenz Weninger. Bon Seite der ungarischer Regierung: Minister Melchior Lónyay.­­ Präsident Graf Anton Majlát­ich eröffnet die Giltung und läßt auch den­ Schriftführer Bujanpovics das Brotofoll der legten Situng verlesen. Stefan Bitte: Zurückehrend auf den Gegenstand der gestrigen Berathung werde ich so frei sein, einen Antrag einzubringen. Bei der Abstim­mung über die Frage, ob die Schlußrechnung des Nachtragss­­trebits Ende März, d. h. nach drei Monaten, oder wie es die egie zung mollte, nach jechs Monaten vorgelegt werden müsse, sonute gestern keine Majorität zu Stande gebracht werden. Ich beantrage daher, daß man vom Jahre 1870 angefangen immer nur bis Ende März auf Grund des bewilligten Kredits anweisen künne, so daß noch drei M­o­­nate später, d. h. Ende Juni, nothwendige Bezahlungen vorgenommen werden können, aber Ende Juni bat der oberste Neh­mungshof die Rechnungen zu prüfen und zu schließen, um dieselben den Delegationen vorlegen zu können. Eine Ausnahme bilden jene Summen, die zu dem Bwede in den ersten drei Monaten des folgenden Budgetjahres zurück­­gehalten werden, damit die aus bereits abgeschlosf­nen Verträgen resul­­tirenden Verpflichtungen erfüllt werden können. Rufius Retrova p: Weder das, was der Vorredhner in seinem Antrage vorbrachte, noch mas in Vertreter des gemeinsamen Finanz­­ministeriums gestern vorbrachte, konnte mich bestimmen, gegen den Kommissionsantrag zu stimmen. So könnte den verlesenen Antrag nur so annehmen, wenn man ugleich aussprechen würde, daß mit Rücksicht auf die Zukunft jene uimmen, welche aus­ dem bewilligten Kredite im Grtraordinarium nit bewüßt­ werden, in dem neuen Voranschläge als Kredit angeführt werden. 5 Nach einer kurzen Ermwiderung wird der Antrag Bittós ange­­nommen. set Präsident: Der Herr Delegírte Stratimirowiils ml­ eine Interpellation einbringen. « General Stratimirov 115:Ich habe die Ehre,an den Herrn Minister dessen Bern eine Interpellation zu richten. Der Schriftführer verliest folgende Interpellation: »In Erwägung«­essen,daß es das wohlverstandene Interesse der ungarisch-östekreis­ischen«Monarchie erheischt,eine den christlichen Völkern der Türkeifreundliche Politik einzuhalten; « in Erwägung dessen,daß Montenegro durch seine geogra­­­phische Lage,ferner durch den moralischen Einfluß,yen«es auf die benachbarten Stammesverwandten ausübt,einen gewichtigen Faktor in Bezug auf unsere orientalische Politik bildet,und«eine«bestdste Aufmerksamkeit unserer Regierung erheischt,erlaube icim man den Herrn­ Minister des Aeußern die Frage zu stellen: Ob er nicht die Errichtung eines besonderen Konsulats in Gettinje bi Sr. Majestät beantragen und befürworten wolle e" P­räsident: Folgt das Referat der Kommission für die­­ auswärtigen Angelegenheiten. (Beust erscheint.) Re erent Ludwig Tipa: Bevor ich zur Beriefung des Ber­ichtes schreite, erlaube ich mir die Bmeifung zu machen, daß, nach­dem die Kommission ihre Arbeiten bereits beendigt hatte, vom aus­wärtigen M­inisterium eine Zuschrift an die Kommission gelangte, welche sich auf bereits gefaßte Beichlüffe bezogen, daher die Kommission nachträglich einige ihrer Beichblüffe änd­rn mußte. Hierauf verliert der Referent den Bericht der Kommission. Sans Bulsky ergreift als erster Renner in der Generals­debatte das Wort. Medner Fonstatirt mit Freude auf Grund der Aeuße­­rung des Grafen Beust in einem Briefe an den Gesandten in Berlin, Grafen Wimpffen: „wer unsere Verhältnisse fennt, wird willen, daß die Beischlüsse der Delegation eine ernste Basis erhei­chen”, daß unser Minister des Auswärtigen die Bedeutung dieser Institution vollkom­­men erkannt hat. Er seinerseits hält die Delegation nicht blos für den fünfreien Anspruch des Dualismus, nidt allein für die stärkste Garantie der Freiheit, sondern auch für das Pfand des europäischen Friedens. Redner legt darauf großes Ge­wicht, daß mit der Entfaltung des Dualismus in der Monarchie gleichzeitig an das konstitutionelle Leben gedreb und hab in Folge der Parität allen Weltergriffsvelieitäten ein Damm­gefett sei. (CS unterliegt seinem Zweifel, hab die beiden Theile der Monarchie schon durch ihre gengraphische Konfiguration besondere­r Interessen haben Unteri­nteressen gravitiven nach dem Orient und die des österreichischen Volkes nach Westen hin und eben von diesem Standpunkte aus gibt er sich mit der P­olitik des Minis­­ters des Auswärtigen Zufrieden, Nedner Fonstatirt ferner, daß es uns herzlichst freue, wenn unsere Nachbarn im Driente sowohl auf mate­­rielem Gebiete, als au bezüglich ihrer Autonomie und Freiheit vor­­wärts schreiten, wir wollen ihnen die Freundeshand reihhen, denn es ist ferne von uns, unseren Einfluß zu erweitern, uns über sie zu erheben. E3 eriftirt­ in Ungarn seine Partei — führt Medner fort — und ich wünste, daß das auch in Bukarest gehört werde, e3 eriftirt seine Partei, welche wünschte, daß Ungarn über seine jenigen Grenzen sie ausdehne, und zwar schon­ deshalb nicht, weil­ auch ihre Freiheit nieren. MWohlstand vergrößert, weil mit der weiteren Ausdegnung ihrer Freiheit all ihre materiellen Interessen sich entwickeln, und diese Mind haben wie drüben dieselben. Nebner glaubt, daß die Politis den Grafen Beust im Oriente nach dieser Richtung bin agire uno beruft fi diesbezüglig auf das Schreiben desselben an den Fürsten letter: ni in Paris vom Jänner 1867, in welchem deutlich ausgesprochen wird, dab mie die integrität der Monarchie, zugleich aber auch Fie twidlun­g. · Fett-It ja­he dem erwähnten Schriftftüce wird die Revision der 1867er rattate beantragt. = Alein anderseits wünscht Rebner auch, daß der österreichische Theil der Monarchie ih­­n nicht weiter au­sdehne, denn font könnte die Wange des Baritätsprinzipes sehr leicht emporschnellen, wenn in die eine Waagschale mehr gethan mnwürde, als in die andere. Medner weist indeß auch diesbezüglich mit Befriedigung auf jene, an den Stuttgarter und Münchener Gesandten gerichtete Depesche des Ministers des Aeußern, in welcher er die Stellung der dösterreichisch-ungarischen Monarchie dem süddeutschen Bun­de gegenüber präz­eit. An dieser Depeiche spricht er es deutlich aus, daß die österreichisch-ungarische Monarchie in keinem Falle an vefen Zustandesormmen theilneh­­men wolle. Redner findet zwar das wenig angenehme Verhältniß, in welchem wir zur ersten deutschen Mac! siegen, besorgnißerregend, allein er glaubt, daß der Minister des Yeußern, vor­all bisher eine so große Fähigkeit bewiesen und bei jeder europäischen Frage die Be­legenheit zu ergreifen verstanden hat, um das Gewicht und den Jag­­drud der Österreichischs ungarischen Monarchie bei den übrigen Höfen zur Geltung zu bringen, mit seinem bekannten Zaite dahin beachten wird, daß auch die zwischen den Kabineten von Wien und Berlin herrs­­chende Kälte aufhöre, oder daß es ihm zum mindesten gelingen wird, das Berliner Kabinet zu überzeugen, daß wir unserseits seine feindlichen Gefühle ihm gegenüber hegen. «· ·», Zsedenquch gehöre nicht zu Demjenigem die,wi­e«mein Borzednek Pulpky,in Betress der Leitung unserer äuheren Pelitik mit GrafenBeust—ausgenommen die römische Sage—vollk­ommen einverstanden sind.Es sei mir vor Allem er laut,eine allgem­eine Be­­merkung vorauszulassen. Ich kann bis jest no nicht den Joeengang begreifen, nach welchem Graf Beust die Zukunft unserer Monarchie sich denkt, aber das sehe ich, daß sein Friedenssystem viel Geld ver­­schlingt, ohne daß seine Parteigänger im Stade wär­n, zu bezeichnen, für welchen 3wed diese fortwährenden Opfer gebracht werden. Hat sich unsere Lage dem Auglande gegenüber gebessert, oder die Hoffnung auf eine bessere Zukunft Blab gegriffen? Nein, denn, den Bewaff­­nungen der Großstaaten gegenüber glaubt Graf Beust, daß die Große macht-Stellung unserer Monarchie eine gleiche Zahl von Truppen erf­fordert, wodurch, bei dem fortwährenden Dlißverhältniß zwischen den Aus­gaben und Einnahmen, eine Ordnung der Zustände unmöglich wird. Hat der parlamentarische Einfluß zugenommen? Hierauf antwortet das Verfahren des gemeinsamen Ministeriums, w­eh­rs, ohne sich um das vollrte Budget zu kümmern, von Jahr zu Jahr mehr ausgibt und nach seiner eigenen Einsicht, nicht, nach dem Willen der Delegation vorschreitet. Ich frage daher meinen Vorredner Bulßky, wann die Monarchie bei dieser Handhabung der äußeren Polität die Erfüllung des heißgenährten Wunschs, die Herabminderung der Heeresfosten und dadurch dr­ohen unerträglichen öffentlichen Laien, je erreichen? Ich will es glauben, daß dem Grafen Beust die Erhabenheit o­r been nicht abgeht, ohne welche es unmöglich wäre, der Monarchie eine neue Richtung zu geben, id) erkenne diese Schwungkraft in seiner römischen Politik an, id) glaube, daß er für diese A­chtung auch seinerseits Opfer gebracht hat, aber gegenüber der Lebensfrage unserer Monarchie — in Bezug auf unser staatliches V­erhältniß zum deutschen Nordbund — verfaate er den Unt­reffen der Monarchie das Line Opfer, welches größer wäre als alle anderen, „die Bekämpfung der Mahnungen an die Vorzeit”, indem er in der Umbildung, Deutschlands immer eine Rolle zu spielen geneigt ist, obgleich der Zustand unserer Monarchie und eine gesunde Politik dieser Neigung entgegentreten sollten, d läugne nit, daß die Politit des Grafen Beust in ihren Hauptumriffen dem Wunsche nach Erhaltung des Friedens entspricht, aber in ihren Nebenzügen schließt sie nicht Hintergewanfen aus, welche auf die Wiedergewinnung einer taatsrechtlichen internationalen Stellung, außer den jenigen Grenzen der Monarchie — in Süddeutschland — gedeutet werden können. Schon im verflossenen Jahre glaubte ich meine abweichende Meinung über die Haltung des Grafen Beust Fund­­geben zu müssen, welche verfehlte in Betreff der preußischen Anträge durch Graf Zauflichen beobachtete, die er mit vollem Rechte zurück­­weisen lennte, aber seinerseits ohne Verzug aur andere annähernde Propositionen hätte erregen sollen, um die Beziehungen mit Preußen nicht erhalten zu lassen. Diese sind nun seither immer gespannter geworden, ja im Frühjahr drohte ein­ offener BZchespalt und bis zu gegen­wärtiger Stunde konnte Graf Beust das preußische Kabi­­net nicht davon überzeugen, daß Desterreich seinerseits jeder Rolle in Deutschland vollständig entsagt habe. Warum nicht, weil er die Er­innerung an die frühere Rolle Oesterreichs in seinen Noten nicht erseiden kann. Dafür zeugen dessen Briefe an Graf Wimpffen vom Dezember v. a., die an die Grafen Ingelheim und Chotel vom April , und sein Zirkularschreiben an die Gesandtschaften vom 6- Mai I. 5. Merkwürdig ist der Ton, in melchen diese Depeschen während der scharfen Polemik über die im rothen Buch erschienenen Noten gehal­­ten sind. — Graf Beust hatte sich auf den Bericht des Bukarester Konsuls Eder berufen, wo der König von Preußen in den rumänis­chen Angelegenheiten eines persönlien Einflusses­ beschuldigt wird — und jet entschuldigt er si damit, daß er vergessen habe, diese Kon­­fefturalbeschuldigung aus der Depesche zu streichen. — In Bezug auf den deutschen Süßbund bekennt Graf Beust offen, daß Oesterreich in­folge des Prager Friedens zwar jeder Einmischung in deutsche Ange­­legenheiten entsagt habe, body sei Desterreich das Recht geblieben, Sympathien dort zu nähren, wo war sie findet, ja er gibt deutlich zu verstehen, daß er ein politisches Kapital daraus ma­­chen könnte, wenn Desterreich gegenüber von Preußen freisinnige P­rin­­zipien zur Geltung bringt: Ich glaube, daß dieses Verfahren eben auf sein Brechen mit der Vergangenheit zeigt. In dem aus Anlaß des betätigten preußischen Telegramm erlassenen Zirkularschreiben gesteht Graf Beust, daß er die Veröffentlichung der telegraphischen De­­pesche Preußens bedauere, denn, sie habe das Verhältnis zu Preußen verschlimmert, er hätte auch sehr millig eine Erläuterung gegeben, wenn Graf Bismarc sie verlangt hätte. Hat er es für geeigneter ger balten, in der öffentlichen Breite aufzutreten? Nein — in geringfü­­gigen Dingen ergieben ich fürmlich die „Communique3“, aber wo es sich darum handelt, der Erbitterung­­ Staaten zu Steuern, da will man eine diplomatische Aufforderung abwarten. In den Depeschen an die Gesandten in Münder und Stutt­gart beruft sich Graf Beust darauf, daß­ Desterreich ein berechtigtes Interesse an der Selbstständ­gkeit des fandeutschen Bundes uns daran liege, daß für diese Selbstständigkeit eine bestimmte und bindende Form gefunden werd, gleichzeitig aber verwahrt er sich dagegen, daß man beiese Gestaltung, wenn sie zu Tage treten Sollte, von Cinflüftes tungen Desterreichs zurchte be. Sonderbarer Widerspruch ! Es ist wohl wahr, daß buch den Prager Frieden dem deutschen St­pbund eine in­­ternationale Selbstständigkeit zugesichert wurde, nachdem aber die be­treffenden süddeutschen Staaten in einem mit Preußen im August 1866 geschlossenen Verträge dieser Selbstständigkeit entsagten, liegt es nicht im Inter­nse Desterreich viefe Selbstständigkeit zu befürworten, ja im Gegentheil, Desterreich sollte viele Verträge mit aufrichtiger Selbstverleugnung so deuten und darin seine Beruhigung finden, daß die Führun­g die deutschen Meibes in den Händen Preußens verbleibe. «« « Wenn die Erhaltung des Friedens dieietzkge ans schlieszliche Aufgabe unserer auswärtigen Politik ist,so muß die eh­liche,mit kei­­nem Hintergedankeki verbundene Aneskennung der nc...?ten,in Deutsch­­land zur­ Geltung gelangten Verhältnisse,«die sympathische«Unterstützung der deutschen Nationalbewegung,mit einem Worte die voll­ständige Aussöhnung m­it reuszen,die Hauptauf­zal­«ein seinsgemeinsamen Ministersvesteuern,sein,in welcher hinsicht es durchaus nicht nothwendig wäre,allen Wünschen Preußens zuvorzukommen oder um diese Versöhnung zu bitten,aber es genügt auch nicht von dieser Aus­­söhnung nur zu sprechen,friedliche schöne Depeschen zu­ schreibem sons dern man muss diese Wunsch durch offene FTbalsochem durch die Art und Weises der gesammten äußeren Polik Ausdruck verleihen. ch habe schon währen­d der ersten Sitzungsperiode gek«Di­­ega­­tionen erwähnt,wie die Depeschen des Gmfen Beust an Fikrsten Mex­­teknich eine so große Zuvorkommenheit gegenüber dem Tuilettenkabi­­nett beurkundete,daß man in der That sich nicht wundern­ kon­nte, wenn Graf BisInarck in Betreff der Bziehungen unseres Ministers zu dem französischen Kabinet sich mancher Besorgnissenechterwehren konnte-Nun was erfahren wir aus den Deptschen des letztenthh­buches?In der türkisch-griechischen Assntreinstrmrt Graf Beust unse­­ren Gesandten­,daß er den preußischen Vorschlag zur Abhaltung einer Konferenz annehme,wenn drselbe den­ Ansichten Frankreichs ent­­spricht.—­Dem Bukarester Konsul Herknv.Zutauf empfiehlt er,dass er mit dem französischen Agenten Beziehungen vollsten«Vertrauens un­­terhalten möge,da wir überhaupt in orientalischen Dingen heute mit Frankreich Hand in handgehen­,also müsse Zulauf darauf bedacht ein,seine Sprache wie seine Schritte mit jenen Heranellinet’s stets in vollkommenen Einklang zu setzen.­Von Osten nach Westen über­­springend ertheilt Graf Beust an Bel­en den Rathz,daß es klug ge­­handelt wäre,mit den Absichtenn anreichs nichttwiderspruch zu treten. Führt diese Handhabung der äußeren Politik zu einem Hinver­­ständniß mit Preußen ? Kann es Wunder nehmen, wenn Graf Bismarc glaubt, daßh unsere Monarchie in Alianzverhältnissen zu, Frankreich steht ? Meinerseitz will ich glauben, daß hierüber falsche Gerüchte zir­­tuliren, aber ich kann es nit läugnen, daß diese vielfältig­­ in Weiten und Diten auftauchenden Vermittelungen in obigem Sinne sein solches Beugniß für die strenge Neutralität unserer Monarchie ablegen, wie dies unsere gegenwärtige Lage gebiet­t und mit welcher Neutralität, allein wir den Frieden, für uns wenigstens, erhalten können. An diesen Depeschen spiegelt sich die orientalische Politik des Grafen Beust ab und wie ich einerseits den Bemühungen und der Richtung vollk­ommen bestimme, daß sein europäischer Staat die Wir­­ren des türk­schen Reic­es dazu ausbeuten dürfe, um durch seine Da­­zwik­enkunft die Auflösung der Türkei herbeizuführen, ebenso tief ber dauere ich), daß unser Minister des Aeußern in dieser für uns hoch wichtigen orientalischen Frage neuester Zeit die Selbständigkeit seiner Bolitit in der Art aufgegeben habe, daß er, nur mit Frankreich Hand in Hand gehend, die Anfichten des Zuilerienfabinets au für unsere ! Ich tenne diese Anfichten des Kaisers Napoleon nicht und glaube, dab auch Graf Beust ne­int heben werde oder könne, welcher diese Wythias-Ansichten dedt. Umsonst würde ich daher um Aufklärung dieser verstehenspielenden französischen Bolitit bitten ; da wir jedoch die jährlich wiederk­olrende Grelärung des Grafen B­ust auch heuer vernehmen, wie die Verhält­­nisse mit dem Auslande so befriedigend sind, daß man gar keine Kriegs­­besorgnisse hiegen könne, trog bessen aber das Bunget des Kriegsmini­­sters, wenn auch mot auf Krieg, jedoch auf Kriegsbereitschaft hin­weise, drängt sich mir die Mederzeugung auf, daß unsere äußere Boli­tis nicht volkommen passiv und neutral sei, also nur die Möglichkeit biete, das H­er auf den volltändigen Friedensfuß zu fegen. Ich muß daher den Herrn Minister auffordern, nicht überall — wie er in der Einleitung im rothen Buche bemerkt — seinen Einfluß zu ents twidern suchen, sondern vielmehr­­ mit weniger Geschäftigkeit aber durch vollkommene Neutralität, wie Frankreich so Preußen gegenüber, den Frieden zu wahren und eben dadurch die Verringerung des Kriegsbud­­gets zu ermöglichen. .BATVUVOICOICZ»V-Sektionschef im Ministerium des Aeußern, will den­­vorgebrachten Einwendungen gegenüber seine Apologie hal­­ten für die Politis des Ministeriums der äußeren Angelegenheiten, und dieselbe nicht weiter erläutern, als dies durch die im Mordbuch mitgetheilten Urkunden bereits geschehen ist. . Der Minister des Aeuke­­ren hat nit freuden erfahren, daß die g. Delegation die Bolitit des Ministers des Aeukeren im Allgemeinen billige Zur eve Rulpky’s bemerkt er, daß die Bolitit der Regierun­g dieselbe sei im Osten wie im Westen, wenn die Regierung will, daß sie durch Förde­­rung der Freiheit und der materiellen Anteressen ich nur Freunde machen könne Wenn aber dem Deciient gegenüber dieselben Gesin­nungen das Ministerium des Aeußeren leiten, wie dem Orient gegen­­über, so geht es von der Vorauslegung aus, daß man dort ihm dies­­elben Gefühle entgegenbringen werde. j Der Rede Zsedönyi’s«cseginüber bemerkt Baron Orczy,daß die Regierung nicht eine«eigensinnige Politik befolge,sondern eine solche,welche eine natürli­che Konsequenz unserer Verhältnisse.Was Romhesrifft,ging sie von jenen Grundlagen aus,welche die Gesetzge­­bung ihr vorgezeichnet hat, und denen sie im Auslande Geltung ver­­schaffen mus. Auf die Frag: FredényVs, worin die Lage der Mon­­archie sich gebessert und wo jene Bortheile sein, welche so enorme Auslagen erbeiihen , bemerkt Redner, daß der Entwurf wegen der großen Auslagen das Ministerium des Neußern nicht treffen könne, denn die bringt alle möglichen Ersparnisse in Ausführung ; wenn er aber auf das Kriegsministerium fid ne fo ist deshalb nicht das Ministerium zu beschuldigen, da die Gefege über die Wehrkraft die großen Militärauslagen nach fi ziehen. Das Beiterwerben, wer Fortschritt fein auf moralischem und intellektuellem Gebiete außer Zweifel gesteh­t , denn es gebe­ sein Land, in welchem alle Verhältnisse in so kurzer Zeit so große Fortschritte gemacht hätten und in dieser al verdiene auch das Ministerium des Meußern einige Aner­ennung. Was die­­llgemeine Friedenstendenz betrifft,bemerkt Redner auf die Bemerkunggedenyi’s,daß die friedliche Neigung im Ministerium des­ Aeuszeren nur eine scheinbare und eigentlich noch immer zu Re­­pressalsetcam gelegte seher könne in dieser Hinsicht Zsedönyi vollkom­­men dafü­r beruhige,daß der Minister des Aeußeren die Lage access tirt so wie sie ist,er tritt in versöhnlichem Geiste auf,denn er weiß, daß es die Hauptaufgabe der Diplokxxatie ist,um­ die Aufrechthaltung des Friedens sich zu bemühen,und die materielle Interessen zu förs­tern.Er kann nicht die Begründung der Anklage anerkennem als breite der Minister des Aeußeren offen eine Friedenspo­­litik,agitike aber heimlich gegen den Frieden;heutzuTage,wo die Wände nicht bloß Ohren,sondern auch Augen haben,wäre es nicht shunlich,eine andere Politik offen,und eine andere geheim zu befol­­gen;denn die Negierung würde sich ja selbst die Decke wegsehen,wenn sie,zu einer Friedenspolitik sich bekennend,von den dasudgetrot­­­renden«.K­örperschaften die n­öthigen Mittel zu Kriegsrüstungen verlan­­gen würde. . Gegenüber der hinsichtlich der deutschen Politik vorgebrachten Bemerkung als ergte die Resgierung Einmischungs-Gelüste,bringt Revner vor,daß jedengl zur Begründung dieser Insinuation keine Beweise sinnen werde.Das Ministerium des Aeußeren nimmt bloß den durch die Traktate vogezeichneten Boden ein und sieht in der ehr­­lichen Erfüllung dieser Trakiate die alleinige Garantie,auf welcher das Völkerrecht und die internationalen Verhältnisse beruhen.Von diesem Boten auf eine el, Bahn fi begeben, hiebe so viel, hieße — was immer auch das Ziel der Politik­­er — das Ziel selbst gefährden. Auch den zur Zaufflichen’schen Depesche gemachten Bemerkun­­gen kann Reoner nicht beipflichten, und es stehe nicht, daß sie nicht genug zuperlom­mend­ei. Dieser Vorwurf erinnere übrigens an die Anefoote, wie ein Herr mit seinem Weittnedt über eine Brüde reitet und sich zu diesen ummendet und ihn fragt, ob er Salt gerne esfe? Der Neitm­edt ant­­wortet nicht, es vergeht ein Jahr und als sie wieder über die Brüde reitet., Sagt derselbe: Mit mehr Effig ald Del. (Heiterkeit) Sp­iei aug­ Hiedenyi mit seinen Bemerkungen um etwa ein Jahr zu spät gekommen,­­ Zsedenyi habe­ auch gesagt, daß es schade sei, sich in die deutschen Angelegenheiten einzumiichen, weil die süd­­deutschen Staaten selbst unter der Hegemonie Preußens stehen. Das Ministerium des Heußern wolle sich in dieser Beziehung nicht äußern, um auch so zu beweisen, daß er von jeder Einmischung fern sei, und bite an Zienenyi, meldjer diesen Rath gegeben, das Beispiel des folgen. "Bei Gelegenheit des türkisch-griechischen Konfliktes habe das Ministerium des Reubern auf die Aufforderung Frankreichs hin seine Operationen begonnen (megindult) und wie jede Regierung, in deren Interesse die Erhaltung des Bestehenden liegt, dahin­ gewirkt habe, daß dieser Konflikt auf Grundlage­ des Bariser­ Friedensschlusses­ erledigt were, ebenso habe auch der Minister des Heußern dieser Monarchie auf die Aufforderung Frankreichs, als der Macht, welche beim Pariser Friedensschlusje präfipirte, zur Schlichtung des Konfliktes auf Grund­lage der Verträge beigetragen. — Redner schließt seinen Vortrag mit der Erklärung, daß­ das Ministerium, des­senbern gleichmäßige Neu­­tralität nach Osten und Westen, nach Süden und Norden übe, daß es die Rechte eines jeden Anderen achte, und darüber mache, bab bin, wiederum auch unsere Rechte von Seydermann respertirt werden. Baron Gabriel Kemény: Ausgehend von dem Postus der Rothbugspepeshe an den Grafen Wimpffen, worin Graf Beust die Veröffentlichung des N­orbbuchs vom Gesichtspunkte der Opportunität aus motivirt, bemerkt Redner, daß die mindestns theilwweise Veröffent­­lichung der auswärtigen Alten nicht blos aus Opportunitätsrücksich­­ten, sondern in Folge der Verordnung des Gefebes über die gemein­­samen Angelegenheiten und zum Ziede der Ermöglichung einer par­­lamentarischen Kontrole der auswärtigen Angelegenheiten unumgäng­­­lich nöthig sei. Hierauf­ wird der­ Subsomite-Bericht im Allgemeinen und bis zu dem­ Titel über die orientalische Akademie angenommen. Eduard Zsedenyisrat,ob in der orientalischen Akademie bereits protestantische und ungarische Zöglinge ausgenommen seien. Baron BélaOrezy:Das neue Statut machet einen Unter­­schied in Betreff der Reichen der Aufzunehmenden,doch habe sich noch kein Protestant gemeldet. « Bis zumthtelper diplomatischen Kosten wird keine Bemers­kung gemachb blvsbszüglich des venezianischen Archivs trägt Baron Bela Orczy vor,daß in dieser Hinsicht die zwischen Oesterreich und Italien am­ 1.2.Oktoberliss geschlossene Einungg über die Rückgabe rer aus diesem Artivweggeführtete Urkunden maßgebend sei.Der 18.Punkt dieser Ei·nth­ig laute­,,Die«Archive derangetretenen Tek­­riterien,welche«tne«Bestpt«­kel,die administrativen und gerichtlichen Aktenstücke,sihe die polnischen und historischen Urkunden der alten Republik VenedigS At­aktem werden den zu diesem Behufe ernannten Kommissaren im Ganzen herausgegeben werden.«« ..Andererseits werden die Besitztitel,die administrativen und gerichtlichen Akten,welche österreichische Territorien betreffen,«und eben­­falls in den Archiven der abgetretenen Territorien vorhanden sind, den Kommissären Sr. Majestät im Ganzen übergeben werden. „Die beiden Regierungen verpflichten sich, authentische Abschrif­­ten von allen jenen Grund­ und politischen Urkunden nehmen­ zu las­­sen, welche für die, im Refike des andern fontrahirenden Theiles geblie­­benen Territorien ein Anteresse befigen, und welche man im Interesse der Ritferschaft den Archive, zu welchem sie gehören,­­ nicht entziehen künne. Auf Grundlage dieses Vertrages sei von Kommissären beider Regierungen am 14. Juli in Florenz eine Einigung geschlossen wor­­den, wonach alle Urkunden und Akten, welche seit dem Zrieben von Campo F­ormio (1797) theils aus dem venetianischen Archiv thetl8 aus der Marcianischen Bibliothek weggeführt wurden, an Italien ausge­­folgt werden, mit Ausnahme der sogenannten „dispacei di Germania, d. h. der Berichte der venetianischen Generalambassadeure, welche v diese vom Hofe unserer regierenden Fürsten aus geschr­ieben. Nach dieser Einigung wurde auch ausbedungen, daß die fontra­­birenden Theile sowohl die übergebenen, als auch die behaltenen Ur­­kunden, wenn dieselben zum Gebrauche für Gelehrte gewünscht werden sollten, einander im Original gegen das Versprechen der Rückgabe Theil für Theil zur festgelegten Zeit mittheilen werden. Italien habe ferner auch das auf sich genommen, daß, inmd­er ferne im Archiv dei frati und in der Biblioteca marciana von­ den zurückgegebenen Urkunden und Knheren Abschriften existiren,­ dieje­nig zur­ Verfügung gestellt werden. Diese Einigung wurde durch die Ausfolgung der arivalischen Gegenstände und Alten am 29. September 1868 auch t­atsächlich auss­geführt, und bi dieser­ Gelegenheit versprachen: die italienischen Kom­missäre auf's Neue, daß sie die erwähnten Kopien unverzüglich dem österreichischen Archive shiclen werden. fedEenyi: Nach meiner wiederholt ausgesprochenen An­­sicht steht dieser Antrag mit dem Wunsche nach Erhaltung des Friedens in enger Verbindung, dessen Annahme würde für unsere Aufrichtigkeit zeugen, mit welcher wir der neuen Siingestaltung der Dinge in Deutsch­­­and beizustimmen bereit sind. Der Einwurf, daß, wenn die übrigen Mächte bei den zum deutschen Nordbund gehörigen Höfen Gesandtschaften unterhalten, dort auch ein Gesandter der österreichisch-ungarissc­n Monarchie nettwentig sei, verliert jede Bedeutung den Verhältnissen gegenüber, welche sich zwischen Oesterreich und Preußen entwickelt haben. Abgesehen davon, daß England seine Gesandts&aft in Dresden gleichfalls eingezogen habe, ist in Europa sein Staat, der in einer so heisrigen Lage dem preußischen Kabinet gegenüber wäre, wie unsere Monarchie und, der ein größeres Interesse hättte, pur Hare That­ sahen zu beweisen, daß die internationale Vertretung im deutschen Nordbund nur einen maßgebenden Ort fenne, nämlich Berlin. Mozu eine selbstständige diplomatische Verbindung mit Dreuven ? Im verflossenen Jahre erwiderte Graf Beust, daß die Dankbarkeit sie erheifhe. Nun Baron Friesen, der jebige Ministerp­äsident Sadfenz , bat jüngst eine Erklärung abgegeben, mit welcher er die Note des Grafen Beust in Betreff seiner Bemühungen in der französisch-belgi­­schen Eisenbahndifferenz entkräftet, und aus melder zu erleben it, daß Sachsen auf diese Art von Dankbarkeit keinen Werth legt. Die Ein­­wendung, daß unser dortige Gesandte, ‚Here Werner, in Folge seiner längeren diplomatischen Laufbahn den ganzen Gehalt als Bension in Anspruc nehmen, also die Ersparung nicht viel betragen wird, wider­ legt der Umstand, dach trug bessen immerhin eine Ersparung von 18.000 fl. erzielt werden kann, indesien liegt hier nicht so sehr in der Ersparung der Schwerpunkt, als vielmehr in der politischen Bedeutung dieser Maßregel, dur welche wir der deutsche preußischen Großmacht entgegenkommend thatsächlich beweisen, daß wir im König von Preuß­en den einzigen Leiter der Meolitit des Norddeutschen Bundes an­­erkennen. Redner sielt schlieblig folgenden Antrag in Betreff des Bors­arjelages für die Kosten der Gesandtschaften­ in Dresden, Hamburg, Lübel, Bremen, Oldenburg und Braunsch­weig : „Nachdem die veränderten Verhältnisse in Deutschland die Fort­­dauer unserer Gesandtschaften bei den nun zum deutschen Nordbund gehörigen Höfen nicht mehr erheirschen , nachdem das diesem Bunde einverleibte Königreich Sachen aufs gehört hat ein selbstständiger Staat zu sein und mit der Wahrung unserer dortigen Handelsinteressen das Leipziger Konsulat betraut werden on­­­tdEd b­eantragt der Endeögefertigte die für die füdliihe Gesandtschaft eingestellten 26.800 fl. und die für Hamburg, Xüber, ee­rgyak­burg und Braunschweig veranschlagten 9320 fl., zusammen 36.120 fl. zu streichen.” «« Conard Zsedönyi, d« Maerrnkenyr bemüht sich den Borrednerkug zu wid­erlegen. ... Franzsazman wünscht bei der auswärtigen Vertretung solche Beamte verwendet zu sehen, die nicht nur auf die Repräsenta­­tion angewiesen sein sollen, sondern bei einer entsprechenden, aber nicht längenden Besoldung im Stande seien, im Sinne der Verordnungen des­inisteriums des Auswärtigen vorzugehen. Er bringt aus diesem Grunde folgenden Antrag ein :­­ „In Anbetracht wersen, daß der Herr Minister des Auswärtigen außer dem Wohnungspaufgale einen Gehalt von 42.000 fl. bezieht — und in Anbetracht hefjen, sei er diese Dotation, auch für die un­­ter seiner Leitung befindlichen Individuen als genügend anerkennen muß, möge die Delegation beschließen, daß die Besoldung der Ger­sandten nur bis zur Höhe dieser Summe ergänzt were.” Paul Ordödy unterstüßt den Antrag Zsedenyi’s bezüglich des Gesandtschaftspostens in Sachsen vom politischen und finanziellen Standpunkte aus. Aber die Motive Zsedényis kann er nicht acceptie­ren, daß wir und Preußen nähern sollen. Den Antrag Harman’s unterfrügt er ebenfalls aus politischen und finanziellen Gründen. « Ludwig Trsza kann sich ebenfalls mit den Motiven Zsedényi’­B nicht befreunden,denn wenn die Annahme dieses Antrages eine Frie­­densmanifestation Preußen gegenüber wäre,dann könnte man aus der Nichtannahme desselben eine feindselige Gesinnung herausklügeln. Aus finanziellen Gründen wäre die Aufhebung der Gesandtschaft un­­naß, da der jügige Gesandte auf Grund seiner bisherigen Dienstjahre ohnehin den vollen Gehalt beziehen würde. Er unterfrügt­­ die An­­träge der Subkommission. Was den Antrag Hazmans betrifft, so hält Redner denselben gegenwärtig nur für durchführbar und er würde es an sonst nicht gerne wenn die Gesandten dur die beanf­tragte neue Regelung zu Postträgern des Ministeriums für auswär­­tige Angelegenheiten würden. Alusius Petrovay glaubt, daß diese Frage nicht in die Kompetenz der Delegation gehöre. Den Antrag, betreffend den Ge­­sandtschaftsposten in Sachsen kann er nicht theilen, denn seiner Mei­­nung nach ist das Glück und Aufblühen unseres Baterlandes von einem­ engeren Bande­ zu erwarten, melches uns an die industrielle deutsche Nation knüpft ; er ist aber nit gefonnen, die Suprematie des preußischen Junkerthums zu fördern und er ist an nicht im Stande, Gegen Preußen Sympathie zu hiegen und will auch einem Lande gegenüber seine Deferenz beobachten, ‘welches bestrebt war, in unserem Vaterlande eine Revolution anzufachen. «­­Franz Pulpky bemerkt, daß«auch Preußen seinen Gesandten in Sachsen«habe,und so wird auch jede interessirte Macht auf jeden Fall dort einen Gesandten haben,solange der preußische Gesandte dort ist Was die englische Gesandtschaft in Sachsen betrifft,so wurde auch im englischen Parlament ehener die Auflassung der Gesandtschaft beantragt.Es fand sich ein Parlamentsmitglied,welches dem Parla­­mente die Versicherung gab,daß Sachsen nicht zum norddeutschen Bund gehöre,und«das­ Gaus gab sich damit zufrieden.Es fand sich aber doch ein Mitglied,welches diesbezüglich geographische Skrupel hegte und Dassel be fragte wiederholt,ob dem wirklich so sei.Hierauf antwortete ihm wieder der vorerwähnte Herr,daß dem so und nicht anders sei,worauf die Gesandtschaft in Sachsen beibehalten wurde. Den Antrag Hizm­an’s hält Redner jetzt für noch nicht durchführbar.. Baron Béla Dresp: Die Aufrechterhaltung " des Gesandt­­schaftepostens in Sachen, gebietet nebst­ ven politischen und diplomati­­schen Motiven an die Dankbarkeit, ja auch industrielle und kommer­­zielle Interessen sprechen dafür. Dort, wo England, Frankreich und selbst Preußen einen Gesandten hat, kann man es unmöglich für eine feindliche Gesinnung gegen die auf den bestehenden Verträgen haff­en­­den Verhältnisse auslegen, wenn au Oesterreich­ dort seinen Gesandten hält, denn dann müßte dieser Verdacht eher Sachen treffen, welches in Berlin ebenfalls einen Gesandten hat. . 7 Clemens. Eraupt unterstüßt den Antrag Házman8 vom ökonomischen Standpunte aus ; daß die im Antrage PGY BELÉ Prinzipien durchführbar­­ seien , beweise vorzüglich­ das­­­ Beisp­el Amerita 8. Baron BELA Orczy: Indem er den Antrag Hájmans nur als ein in der Zukunft beachtenswerthes Boitulat betrachte, habe er auch zu demselben nicht gesprochen, da aber Einige denselben fon fest für durchführbar halten, sei er, gezwungen , zu bemerken, daß die Repräsentation eines jeden, Landes nach Außen mit jenen Formen übereinstimmt, welche im politischen Leben dieser Länder bestehen. So ist 048 amerikanische Repräsentationssystem in engem Zusammenhange mit jenem­ System, welches auch in der inneren Noministration bes­obachtet wird. Auch in Amerika und England wurde diese Frage auf­­geworfen und während man in England­ die Repräsentation nach Außen­­ vereinfachen wollte, sprach sich eine zu diesem Behufe ent­sendete Kommission in Amerika dahin aus, was das bisherige aus­wär­­tige Repräsentationssystem nicht zwedentsprechend sei und empfahl das englische zur Annahme. Die Delegation möge überzeugt sein, daß der Minister des Auswärtigen daran keine Freude­ habe, sich in­ Untoften zu verfegen, wo es nicht nothwendig und zweckmäßig ist. Es entspinnt sich hierauf eine längere Debatte bezüglich der Fragestellung und darüber, ob der Antrag Hredényi­s , betreffend den Botschafterposten in Rom und der Antrag­­ Hazman’s "gleichzeitig mit den übrigen verhandelt werden soll. Jedenyi reiht folgenden Antrag ein: Nachdem bei Be­­rücksichtigung der veränderten öffentlichen Zustände in der österreichisch­­ungarische Monarchie die Vertretung ihrer Interessen eine außerorf­­entlichen Botschaft in Rom nicht erfordert, vielmehr deren Umänderung Ha ee ordentlichen Gesandtschaftsposten als wünschenswerth er»­eint, trägt der Gefertigte denaus an,den Gehalt des Botschafters in Rom von 8400 fl. auf 6300 fl.,­ — die Repräsentationskosten von 28 500 I auf 20.000 fl. herabzulegen und so von den eingestellten 36.900 fl. die Summe von 10.600 fl. zu streichen. Baron Bela Drczy bemerkt, daß das Verhältnis zu Nom dadurch nicht an Bedeutung­ ve­liere, wenn ein einzelnes Kommissions­­mitglied das politische Gewicht Rom’s in Zweifel zieht. Wenn dieser Antrag angenommen­ werde, so würde das­­ Verhältniß zu Rom ein nur Noch gespannteres. In einem­ konstitutionellen Lande habe der Vertreter der auswärtigen Angelegenheiten hundert Wege, seinen Eins­fluß zur Geltung zu bringen ; allein wo die Staatsgewalt in einer P­erson sich vereinigt, dort künne ein Bots&after eher die­ Duelle erreic­hen, wo er unsere Sintereffen befördern kann. Medner bittet die De­­legation, daß sie besonders mit Rückicht auf­ die großen Ereignisse, Frage Schauplag Rom heuer sein werde, wober Botschaft aufrechtechals­en möge.­­ Zsedenyi: Wak die Grellung unserer Monarcie, dem heiligen­ Stuhl gegenüber sich wesentlich, und zwar nicht nur in politisge internationaler, sondern auch in katholisch kirchlicher Brziehung verändert hat, daran kann Niemand zweifeln. Unsere Monarchie spielt — nach Verlust der italienischen Provinzen — nicht mehr die Hauptrolle in Rom, und in Eirhh­en Dingen hat ihre aktive Stelle ganz aufgehört ; sie nimmt eine ganze passive Stellung ein. Mit einem Wort, unsere Monarchie spielt in Rom nur mehr eine untergeordnete sekundäre Role, an ihre Stelle ist Frankreich getreten und­ die diplos­matische Million unseres Gesandten beschräntt sich auf die Unter­ ‚ftügung der französischen Polität. Wahr ist es, daß die römische Frage nicht nur ein Territorial­­ Interesse hat, sondern­ hinter ihr das Ins­ie der katholischen Kirche, also ein gemeinsames europäisches In­­teresse steht. Indessen vertritt an dieses Interesse jegt Stanfreih, ja ich glaube, daß selbst der römische Stuhl die Vertretung nicht der österr.cungar, Monarie anvertrauen wiürde,­­ ? und Autonomie der christlichen Völker im Oriente ganz | Monarchie als maßgebend anerkenne. |

Next