Pester Lloyd, Oktober 1869 (Jahrgang 16, nr. 227-253)

1869-10-01 / nr. 227

, X Mit dem am 1. Oktober beginnenden IV. Quartal (Oftober— Dezember) erlauben wir und zur Pro­­numeration überhaupt, sowie zur Erneuerung derselben, auf den „PESTER LLOYD Morgen- und Abendblatt, nebst dem von Monat Oktober ab erscheinenden Wogenblatt : Alufritte Slanenzeitung: „Das Haus“ hiemit einzuladen. Ohne daß an der­­ Eintheilung unseres Blattes etwaß geändert würde — das Abendblatt wird nach wie vor Die aus­­gezeichnetsten Produkte der neuern Romanliteratur bringen, während wir im Feuilleton des Morgenblattes, wie in der Beilage, eine möglichst die Fülle unterhaltender Lektüre zu bieten bemüht sein werden — haben wir nun auch mit der Redaktion der illustrirten Frauenzeitung Das 8" das Uebereinkommen getroffen, daß dieses Blatt, wel­­ches wöhnlich einmal in einem Bogen, wie »­e versendeten, erscheint, den Abonnenten des „PVester Lloyd“ als er gegen eine ver­­hältnißmäßig geringfügige Gebühr überlassen wird. Obwohl wer „Pejter loyd“ heute quantitativ und qualitativ mehr bietet als jemals in einer en Zeit, und die hiedurch erforderten Opfer sehr erheblich sind, haben wir dennoch einen Theil jener neuen alten, welche in die Verabfolgung der illustrirten Wochenbeilage „Das Haus" verursacht, eine auf uns genommen, und beanspruchen von denjenigen unserer Konnenten, welche diese ilustrirte Wochenbeilage des „Veiter Lloyd“ zu Daher mündten, nur den Kleinen Betrag von fünfsig Kreuzern vierteljährig oder einem Gulden halbjährig, welcher gleichzeitig mit dem P­ränumerations-Betrage für den „Peer Lloyd” eingesendet werden wolle. en ic von selbst, daß der „Wester Lloyd“ nach wie vor auc) ne die ilustrirte Medienbeilage zur dem bisherigen Pränumerations- Be bezogen werden kann, dagegen wird eine B Pränumeration auf die illustrirte Wochenbeilage allein, ohne en „Bester Lloyd“ nicht angenommen. Der Pränumerationspreis steht sich somit : Für „Bester Lloy­d“ und illustrirte Frauenzei­tung „Das Haus": oral für Beit-Ofen : fl. 3 ganzj. für Nestöfen : fl. 20 ALDI Für den „Viester Lloyp“ allein x a " " Nah]. u " „ 10.— vierteli.n u „ 5.50|vierteli. „ " 1 I— anzj. mit einmal. Boftverf.fl. 24.—Iganzj. mit einmal. Boftverf. fl. 22.— Mike u = „R— Belt, ,,» » ,,ll.—­­viertel1.,,» » »6.­—viertelj.»» » »5·50 tsürfepqtqtesnsendung des Abendblattes monatlich um solt­»mle Die Administration des»Pester Lloyd.« Ptf1-30.September. Mit einem gewissen stolzen Selbstbewußtsein veröffent­­lichen­ jene panslavistischen Organe,welche sich von jeher durch feindselige Gesinnung gegen Ungarn auszeichneten,all’die haß­­athmenden Proklamationen und Manifeste,welche nun schon seit Wochen in der Militärgrenze verbreitet werden­,und die sich patriotisch nennenden Organe unserer Linken drücken mit sichtlicher Schadensreu­de die impertinentesten Stellen jener Kundgebungen ab,natürlich um daraus politisches Kapital gegen­ das Ministerium Andrassy zu schlagen!Dieses letztere Verfahren richtet sich selber u­nd wir haben kaum nöthig,wei­­ter darüber ein Wort zu verlieren.Jedermann,der halbwegs mit den Verhältnissen vertraut ist,weiß,daß die panisæi­­schen Tendenzen in der Grenze seit etwa einem Vierteljahr­­hundert bestehen und seinerzeit geradezut von der kurzsichti­­gen Metternich’schen Politik künstlich erweckt und genährt wurden,um damit den aufstrebenden Nationalgeist in Ungarn in Scha zu halten. Wenn man heute mit einem der Wie­­ner Reaktionäre spricht, so behauptet er auch noch immer stets und fest, Metternich habe damals sehr Flug gehandelt, er habe die Ereignisse von 1848—49 richtig vorausgesehen, und die Grenze habe in der That in jenen beiden verhängnißvollen Jahren die in sie gefegten Erwartungen reichlich erfüllt, ihr sei im Wesentlichen die Niederlage der „Nebellen“ zu ver­­danken gewesen. Diese Argumentation entbehrt nun eben­so sehr der Logik wie der Wahrheit. Zunächst kann es für den unbefangenen Beobachter der Ereignisse seinem Zweifel unter­­liegen, daß die blutigsten Szenen der Jahre 1848 und 1849 eben dadurch hervorgerufen wurden, daß man in Kroatien, Slavonien und speziell in der Grenze jahrelang gegen Ungarn gehesst hatte; e­ m wu­rde manches düstere Blatt in unserer Ge­­schichte unbeschrieben geblieben sein, wenn man­ nicht von Wien her im Süden unseres Vaterlandes shstematisch eine Gereizt­­heit gegen Ungarn unterhalten hätte, die eben nur auf den Moment wartete, um zu fürchterlichem Ausbruche zu gelangen. Andererseits würde es auch die Reaktion in Wien schwerlich gewagt haben, Ungarn gegenüber das sattsam bekannte perfide Spiel zu treiben, durch welches sie und schließlich im Inter­­esse unserer politischen Selbsterhaltung zu einem Verzweiflungs­­kampfe nöthigte, —j die Reaktion, sagen wir [würde dieses von so trau­­rigen Folgen begleitete Spiel vielleigt gar nicht gewagt haben, wenn sie nicht eben darauf hätte rechnen können, daß sie in unserer nächsten Nähe, in der seit Jahren für diese 's, Ziele genugsam präparirten Grenze, ein bereitwilliges Wert­­gen zur Unterftügung ihrer Pläne finden werde. Geschicht­­sc­unwahr ist es endlich, daß Ungarn’s Honvéd­armeen durch die Grenzer besiegt worden seien, denn es hat sich bekanntlich für einen solchen Sieg sogar die gesammte österreichische Armee als unzureichend ertwiesen und erst als eine zweite Groß­­macht zur Hilfeleistung herangezogen wurde, sind unsere Zapfe­­ren der ungeheuren numerischen Uebermacht erlegen. Es ist nicht angenehm — und wir gehen sicherlich nur mit schwwerem Herzen daran — derlei Reminiszenzen neuer­dings wachzurufen, aber man muß migstens ganz leise daran zu welche in der Grenze Ungarn als Ministerpräsident es die sofortige die Stimmung es dennoch thun, um mer das die Stimmung, gegenüber herrscht, nicht von heute, und auch nicht von gestern datire, daß sie somit nicht durch das Ministerium Andräsfy, ja überhaupt nicht auch Ungarn hervorgerufen wurde und, wie die Dinge heute liegen, durch ein ungarisches M­inisterium allein, möge Graf Andräsfy oder Herr v. Tipa, oder wer immer an dessen Spige stehen, gar nicht befeitigt werden könnte. Selbst wenn Herr v. Tipa z. B. heute vollständige Entmilitarisirung der Grenze betre­­ib­t wu­rde, so hätten wir damit schließlich nichts Anderes ge­­wonnen, als ein beschriebenes Stück Papier mehr, dessen An­halt vorläufig auch nur auf dem Papiere stände, ohne bag baz durch in den unmittelbar interessirten Landes­­theilen sich feinen Ilusionen hingeben, vielmehr in ihrem­­ wahren L­ichte erkennen und anerkennen, weil man nur auf diese Weise allein auch die richtigen Mittel der Abhilfe zu finden im Stande ist. Nun werden wir wohl Niemandem nahe treten, wenn wir sagen, daß der Bildungsgrad unter der Masse der Be­völkerung weiß im Gegentheile recht gut, wir geändert wiürde. Ueber wir in einen mitunter maßgebend möchten, Anzeichen, die immer häufiger allein wir und nicht des Argwohnes entschlagen, daß in der Grenze auch Heute noch von Streifen her, die sich dort nach wie vor eines großen Einflusses erfreuen, die Meinung genährt werde, als jei der ganze Dualismus und Konstitutionalismus eigentlich nur eine vor­­übergehende Komödie, eine Episode, die aber doch wieder ihr Ende finden werde, leicht der Artfehlup nicht so glatt abspielen sollte, vielleicht noch einmal berufen sein könnte, an sie an den Rand des Abgrundes gebracht haben. Den minister — das wollen wir wie uns scheinen will, in entgegen­­gefegter Richtung arbeiten. Diesen Imtriguen­ten hätte, Wille ein die höchste Instanz bildet. Wenn das bei nicht fähig jener passenden Gelegenheit in unz­weideutiger Weise den militärischen Vorgefegten der Grenzbevölkerung Fund und zu tiffen zu geben, daß Definitivum zu am ist sei, man der Militärgrenze fein derartiger ist, daß man annehmen könnte, es existive dort in politischen­­ Dingen eine von oben vollständig unabhängige öffentliche Meinung; bag dasjenige, was sich dort öffentliche Meinung nennt, eigentlich nur der Wiederhalt dessen ist, was von oben herab gesagt und verbreitet wird, und bag bei der militärischen Organisation jenes Gebietes die Ansicht der militärischen Vorgefegten für politischen sei, die Untergebenen auch in Wir angesichts mehrfacher auftauchen, allerbesten zu fegen; in septerem Falle auch nur kleine Schritte sind, und Wir würdigen vollkommen einer plöglichen und vollständigen muß sie sofort seinen Furz ober lang beifügen — halten berathen ist, darf man man münschten,, da wir und hierin irren viel­­die Grenze zu „retten — zu retten in dem Sinne jener renktionären Kreise, welche, so oft sein Ziele mit noch das Oberwasser erhielten, den Staat ehrlichen offenen Charakter, der — wenn Aber ne­­ben dem Einflusse des Kriegsministers gibt es noch Andere, die im Geheimen und, ist nur durch ein offenes, entschiedenes Auftreten von Seite des Kriegsministers möglich, welcher ja für die militärisch organisirte Grenze auch heute noch daß es den Kriegsminister zu veranlas­­würde die Krieg­e eines doppelten Spieles den S Konstitutionalismus, zu welchem er si mit dem Munde benennt, auch als Nicht­­schnur für alle seine Thaten zu nehmen bereit soll und muß ein Ende gemacht werden ; das aber ungarische Ministerium in der Sache irgend etwas thun kann, so besteht das eben nur darin, es ist und dann würde man wohl mit Recht fragen müssen, wer in der That der entschiedene betrachten und dieselben sich immer mehr fonsolidiren zu sehen. E 8 ist wohl nicht unsere Aufgabe, ‚nähere Details darüber anzugeben, wie dies zu geschehen habe, allein wir sind überzeugt, daß solchen offenen energischen Kundgebun­­gen gegenüber die im Finstern schleichende Agitation aufhören, oder daß die Urheber versehlen genöthigt sein werden, arbe zu befennen und sich mit dem durch das konstitutionelle Mini­­sterium dargelegten Willen des Monarchen in offene Oppofition Entmilitarifirung "ber ges fammten­ Grenze im Wege stehen und wir damit beruhigt, daß diese nichts weniger als leichte Aufgabe nur ftückweise und allmälig gelöst werden soll, aber wenn es welche Zustände als dann das Weitere Schwierigkeiten, welche uns auch im bieser Beziehung ger than werden, und wenn selbst diese kleinen Schritte nur in gewissen Intervallen geschehen können, so müssen sie doch alle in jener Richtung, liegen, welche nach dem Ziele hinführt, nicht aber in der entgegengefegten. Wenn wir uns jedoch heute hier einem kleinen Schritte nähern, während der darauffolgenden Pause aber wieder zehn Schritte nach rü­ciwärts gethan werden, dann werden wir wohl nie an’s Ziel gelangen. Hoffentlich wird man uns nicht einwenden, daß das Kriegs­­ministerium in dieser Beziehung ohnmächtig sei, denn dann wäre es ohnmächtiger als selbst jene Partei, melde für ihre Zivelle nur im nächtlichen Dunkel zu arbeiten im Stande denn eigentlich in der Grenze regiere ? Die Zivilregierung nicht, weil ja die Grenze militärisch organisirt ist; wenn aber auch nur das Kriegsministerium, mer denn? Es ist nicht ein spezifisch ungarisches Unteresfe, für wel­­ches wir unsere Stimme erheben, und nicht Ungarn allein ist es, welches wir durch die in der Grenze fr­eundgebende Agi­­tation gefährdet sehen. Wir fragen vielmehr, was kann für Oesterreich, für die Dynastie dabei herauskommen, wenn man dort beispielsweise auch heute noch in öffentlichen Proklama­­tionen die Honveds geradezu als Feinde den Grenzern gegen­­überstellt? Bleibt und der Friede erhalten, gehen die Dinge im Innern der Monarchie den Weg einer steten, ruhigen Ent­­wicklung, so könnte der in der Grenze genährte Widerstand diese Entwiclung doch nur ohne Noth und Zwed erschlweren. Sollte aber wieder irgend­ein britischer Moment eintreten, welcher das Reich nöthigt, seine ganze Kraft zusammenzuraffen, um einem äußeren Feinde die Seite zu bieten, wird dann wohl auch der Geist echter Brüderlichkeit und innigen Zusammenhaltung zw­ischen den Söhnen Ungarns und jenen der Grenze herr­schen, die ja dann für eine und biefende Sache ihr Blut zu vergießen berufen wären, nachdem sie Monate lang mit allen Mitteln der Wühlerei gegen­einander gehegt­­ worden sind? Es liegt uns vollständig fern, irgend einen zwange das Wort zu reden; wir haben unserer Mahnung das Ge­ständniß vorausgefchtet, daß der Geist der Bevölkerung in der Grenze zur Stunde noch nicht von der wünschenswerthen Freundlichkeit Ungarn gegenüber durchdrungen sei; Vorsicht und Geduld bei der Röfung dieser schwierigen Frage finden wir also durchaus angezeigt, allein wir glauben uns eben des­­halb auch zu der Forderung berechtigt, daß Die vorhandenen Schwierigkeiten mindestens nicht noch fünftlich vermehrt, daß nicht eine Agitation unterhalten werde, wodurch der Moment, wo die Grenzbevölkerung sich freiwillig und mit dem Bewußtsein, ihr eigenes Unt­resfe zu fördern, dem Mutterlande anschließen sei, in immer weitere Ferne gerückt würde. Sich in Wien zum Dolmetsch dieser Forderung Ungarns zu machen, tr umiere Negierung nicht nur berechtigt, sondern sie ist hiezu auch unbedingt verpflichtet, und sie wird wohl am besten twif­­fen, wie diese Forderung am wirksamsten geltend zu machen sei. Diejenigen Leute, welche auch heute noch getriffenlos ge­­nug sind, Zi­etracht zu säen, sind sehlechterdings nicht mehr zu gewinnen und nicht zu befehren ; auch die eindringlichsten Worte wu­rden wirkungslos verhalten in Kreisen, an denen selbst die niederschmetternden Erfahrungen der vergangenen Jahre spurlos vorübergegangen sind: Nachsicht, Schonung, diplomatisches Umlepenfreigehen wären hier jedenfalls übel an­­gebracht. Es muß vielmehr offen und mit aller Energie dahin gearbeitet werden, jenen Einfluß zu dresden und für alle Zeit unschältlich zu machen. Heute it das noch möglich und viel­­leicht nicht einmal gar so schwierig , ob die Machtverhältnisse nicht irgend­einmal über Nacht wechseln, ob Diejenigen, die sich Heute noch als die Schwächeren fühlen, und es auch that­­fachlich sind, nicht morgen plöglich wieder als die Herren auftreten — wer vermöchte das im Voraus zu bestimmen ?... Dingen des Monarchen wohl finden Waffen­ erinnern, durchfegen könnte, sich daß biese Thatfachen und daß, wenn ich die Monarchie die gegenwärtigen haben BEL , kn, Erb eur TREE UN PAR Beit, 30. September. A Eine wunderbarere Situation, als diejenige, in der sie Spanien befindet, ist denn doch seit Menschengevdenten nicht dagerwesen. Wohl Hatten auch die Franzosen einmal — eg sind nun schon zwanzig Jahre her — eine Republis malgre eux. Wohl war es gegen Ende dieser Republif ein mißliches Ding, fi­ele Republitaner zu benennen; namentlich nach dem Staatsstreiche war ein solches Belenninik fo zimidh gleich­­bedeutend mit einer Anweisung auf Cabenne oder Lamberta. Aber man wahrte denn doch immer die Formen und that nur unter der Hand, was den wahren Machthabern beliebte; offen und nach dem Gefche blieb die­­ Republik denn doch eine Republik bis zu ihrer Abregirung — namentlich aber hatte man einen Kaiser von fünf Jahre lang in petto, ehe man das Empire proflamirte, so daß Se. Majestät sich nur auf den Thron zu fegen brauchten. Wie dagegen sieyen die Dinge heute in Spanien? Daß das Land seit einem Jahre fat u­f d ein Freistaat ist, daran läßt sich nun einmal nichts ändern; jeder A-B-C-Schüge weiß, daß, wo sie seinen König haben, da ist Republift — mag sein eine Karrkkatur von Re­­publif, wie einst in Frankreich, aber immer eine Republik. Thatsächlich mithin ist Spanien ein Freistaat, bis sich ein Kr­­ingmann für Isabella gefunden, staatsrechtlich dagegen ist es eine Konstitutionelle Monarchie, denn so steht es in der Ver­­fassung geschrieben, die si die Cortes zurecht gemacht haben. € 8 scheint, unsere Publizisten werden das Register der üblichen Regierungsformen um eine bisher unbekannte Spezies berei­­chern müssen: wir meinen die Monarchie ohne König, die nicht, gleich einer ordentlichen und ehrlichen Republik, von einem Präsidenten, sondern von einem Regenten administrirt wird, der die­­ Regentschaft führt für einen König „unbekannt wer und mo?” Spanien befindet si­eben in der umgekehrten Lage von jenem Berliner Waffenjungen, der an dem Schlosfe aus Leibeskräften fchrie; „mir brauchen feinen König mehr!" und dem entfegten Gensdarmen zur Antwort gab: „na, mir haben ja schon Einen!" Die guten Leute haben feinen König mehr, o hätten sie sich nicht einer so leichtsinnigen Täuschung über die Schwierigkeit, ein solches Wesen zu erlangen, hingez­geben — wer weiß, ob sie das Pronungiamiento von Cadiz nicht doch unterlassen! Denn zu brauchen scheinen den König aar von ihnen wirklich und im h­öchsten Ernfte. Wir Ü nicht b[o8 wegen des für eine große Nation immerhin demi thigen­den Rundganges, den sie bei allen möglichen Höfen — in Lissabon, in Hohenzollern, in Slovenz und wo nicht sonst no? — nach vazirenden Königen angetreten­ nein, vielmehr noch weil die bestehende Regierung selbst vor dem Fluche der Kücher­­lichkeit, ja, was fehl immer ist, der blutbefletten Si­cherlichkeit nicht zurück­dreht, um dem todten Buchstaben der Berfaffung auf Kosten der lebendigen Wirklichkeit zu einem rein chimärischen Rechte zu verhelfen. Oder ist Sinn und Ver­­stand darin, ist es nicht vielmehr eine unverholene Verhöhnung des gesunden Menschenverstandes, wenn in dem Königsosen Kante, also inmitten einer Republik die Regierung erklärt, seine re­publikanischen Demonstrationen mehr dulden zu wollen, blos weil ein Paragraph der Verfassung festlegt, daß dieser Frei­­staat einen König bekommen müsse, nach dem man fest aber von zwölf Monate lang eben­so vergeblich auf der Suche ist, wie Jean Patureau nach der besten der Welten? In Spa­­nien heute das Verlangen nach Agnorirung der Republik zu­ stellen, das erinnert doch wirklich an den englischen Zomristen,­i, der vom Montblanc nichts hören wollte, weil in seinem gű tap zufällig die betreffende Seite ausgerissen war! Nur ein Irrsinniger kann leugnen, daß in Spanien die Republik seit einem Jahre existirt und bas sich zur Zeit noch schwer ab­­sehen läßt, wann und wie sie ein Ende nehmen soll.. . aber pit! bei Leibe nicht davon reden, denn in die Verfassung Ha­ben sie nun etwas von einer konstitutionellen Monarchie ge­ jegt! Wäre der Spaß harmlos, so könnten wir darüber lachen, aber es ist es bei Leibe nicht! Der erfünftelte Gegen­­fa führt zu Neigungen und P­arteiungen, die das Bolt vol­lends irre machen an den bestehenden Autoritäten, weil diese nicht Farbe befennen und der Nation vorspiegeln, sie mücste das thatsächlich riftivende perhorresziven und dem Nicht­­eriftivenden nachstreben. Wie soll das leer gesunde Sinn der Menge begreifen, daß man ihr das Königthum als solches für das höchste Gut ausgibt und gleichwohl von ihr verlangt, sie sollte nun zu einer Regierung halten, die sie um jenes Gut gebracht und vergeblich bestrebt ist, einen Erlag dafür zu finden? sie solle die­se Regierung fehlten gegen Karlisten und Isabellinos, die einen Erlat ganz bereit haben? 68 ist gewiß ganz hübsch und liebenswürdig, daß Ger­­vano immer auf’8 Neue versichert, er denke nicht daran, ich die Regentschaft noch auf Ein Jahr verlängern zu lassen, und daß Prim ein Mal über das andere betheuert, er Liege ihm ferne, als Don Yuan I. den erledigten Thron besteigen zu wollen. Für einen Privatmann wäre diese rechtschaffere Zu­­rückweisung jedes unlauteren Gedankens eine sehr empfehlend- werthe Eigenschaft, zur Organisirung eines Staates aber braucht man da mehr positive Tugenden, als die­r eine ner­gative Abwesenheit selbstlschen Ehrgeizes. Wenn in Tarragona das Bolt aufsteht und dem Rufe des Generals Pierrad folgt, weil er nicht begreifen kann, warum es in einem Staate ohne König nicht die Republik Teben lassen solle, wenn es von im Namen eines nicht vorhandenen Königthums einschreiten­­den Beamten erschlägt und durch die Straßen schleift : Wer anders ist in legter Instanz für diesen ort grauenhafter Ver­ 7 °­wilderung verantwortlich, als die Regierung ?_ Wer anders trägt die Schuld als sie, wenn in Saragossa Castelar’8 mäch­­tige Beredsamkeit zündend einschlägt bei der Bevölkerung, die man wohl zum Gehorsam gegen einen wirklichen leibhaftigen König bewegen könnte, aber nicht eine Reverenz vor Geßler’s Hut zu machen,wenn ein bloßer Verfassungsparagraph unter dergleichen Umständen auch nur so viel ist, wie ein solches Symbol ? und wenn in der Arbeiterstadt Barcellona endlich gar wieder der Gegenzug zwischen Theorie und Prärie die republikanische Bewegung in eine sozialistische umschlagen läßt — auf wem lastet die Verantwortung für diese revolu­­tionären Budungen, für diese Verwirrung aller Begriffe von Recht und Unrecht in den Köpfen der großen Maffe ? Wir meinen, nachdem Viktor Emanuel den legten ver­­zweifelten Versuch, dem Herzog von Genua die Krone aufzu­­nöthigen, nur in solcher Verklausulirung acceptirte, mag man die Antwort wohl als eine Zurücweisung beitrag­­ten kann, muß dies Spiel ein Ende nehmen, die an seiner Portfegung Niemand mehr ein deinbares Interese haben ann , als wer etwa durch einen Staatsstreich den " Prinzen" von Austurien zuriczubringen und an seiner Stelle als Regent zu funktionären Hofft wenn 948 Föniabie Land vorher duch die vorsorgliche Verfassungsbestimmung, die ihm verbietet, eine Republik zu sein, so imirbe gemacht worden ist,daß es,i­m nur zur Ruhe zuge Ty je des Jochgeduldig»au­f sich nimmt.In diesem Zustand nichts irch­»Ulcht»Fleisch-Sehkes Nicht lange mehr weiter,7s?kxs­­nicht in kürzester Frist der ganze revolutionäre Aufschwung­ fruchtlos verpuffen soll.Wenigstens sollte man fü­r dieses Kro­­­­nenausgebot einen Präklusivtermin festsetzen,nach dessen Ab­­­lauf keine Asserte mehr angenommen,noch ausgeschrieben, sondern in1 Ermanglung geeigneter Thronbewerber die Re­­­publik auch offiziell in der Verfassung schwarz auf weiß proklamirt wird. - EERZIRRER RE ET RR RE RE SNS |. | / = L . . s „St. Paulus“ von Ernest Nenan. (Baris, Michel Levy Freres 1869.)­­ Das vorliegende Werk bildet den­­ dritten Band der „Geschichte vom Ursprunge des Christenthums“, welche Renan zu schreiben unter­­nommen hat. Der erste Band enthält bekanntlich­ das Leben Sefu, der zweite behandelt die zwölf Apostel, der dritte, bis zu welchem die Arbeit einstweilen herangediehen ist, von b. Paulus in seinem Leben und Wir­­ken bis zu seiner Ankunft in Rom, ein vierter Theil soll das Ende von Paul’s Leben, die Ereignisse in Judäa und die Ankunft des hh. Petru in Rom, die Neronische Christenverfolgung , den Tod der Apostel, die Zerstörung Jerusalems und die Redaktion der Evangelien behandeln. Ein fünfter Theil dann würde umrafen: die Redaktion der minder alten Schriften des Neuen Testaments, die inneren Bewegungen der Kirchen Kleinasiens, den Fortschritt der­ Hierarchie und Kirchlichen Disziplin,­­die Entfernung der ersten Sekten (Onostifer, Arianer u. f. f.) und die end­­gültige Organisirung einer dogmatischen Orthodoxie und des Episkopa­­tes. Sobald diese legteren Thatsachen in’S Leben getreten waren, war die erste Entwickklung des Christenthums im Großen und Ganzen fer­­tig und so endet hier richtig die Geschichte seines Ursprungs. An unserer Besprechung haben wir es mit dem vor Kurzem er­­schienenen dritten Bande zu thun; e3 möge uns aber erlaubt sein, uns über die Bedeutung des ganzen Unternehmens zu verbreiten, ehe wir uns speziell einem organischen Theile desselben zuwenden. Zweierlei scheint und in MRénaw3 Unternehmen bedeutsam: er­­stens die kritische Beleuchtung des Christenthums vom wissenschaftlichen Standpunkte, und zweitens die Nationalität, welcher der Berfaffer an­­gehört. Amar die wissenschaftliche Verwerthung des Christenthums ist nicht gänzlich weit mehr ; vor Renan hat D. Strauß ein „Leben Jesu” geschrieben, dem gleichfall die Ehre ward, von der römischen Curie auf den Inder gefegt zu werden. Aber im Allgemeinen sind derlei Arbeiten vereinzelte Versuche geblieben. Theils it das Christenthum — ichh ‚meine das dogmatische — bei der weitaus größten Zahl der Menschen noch zu sehr ein Gegen­­stand des Glaubens, theils hegen diejenigen, welche vermöge ihrer Bil­­dung sich von den Dogmen des Katholischen oder protestantischen Schriftenthrmg freigemacht, gar leicht eine Geringschäßung gegen das­­selbe, welche einer wissenschaftlichen Behandlung feiner nicht günstig ist. Schriften, welche das Christenthum verhimmeln oder verfegern, sind zeichlich da; objektiv gehaltene Darstellungen desselben, an denen jede Voreingenommenheit in diefer oder jener Nichtung verbannt ist, sind selten, während man dem Heidenthum diese Ehre schon längst angethan. Nadessen ist die Bedeutung­­ des Christenthums für die Entwickklungs­­geschichte des menschlichen Gadjtez eine so große und muß es, je weni­­ger es Gegenstand des Gle­ibens wird, um so mehr als Gegenstand 3 Willens gewonnen werden, dab wir einer allgemeinen willenschaft­­lichen Vermnertlichung feiner in nicht ferner Zeit sicher sein und die in dieser Hinsicht schon unternommenen Schritte als bahnbrechend betrach­­ten können. Wir werden dann klar sehen, wie das Christenthum an das Heidentribum anknüpft, wie viel es von demselben übernommen, und nur reiner, geistiger fortgebildet hat, während die Kirche ung jenes als etwas beinahe unvermittelt und einzig. Dastehendes, darzustellen liebt. Wir werden dann deutlich erkennen, daß es eine christliche My­­thologie so gut gibt als eine heidnische, wel hohen mythologischen und geschichtlichen Werth die heilige Schrift — anstatt des ihr bisher zugeschriebenen dogmatischen — befise und wie der Verfall der chritt­­lien Religion von von da begonnen habe, als sie in eine orthodoxe Kirche hineingezwängt war, die unfaßbare Lehren aussprach, an welche der Stifter gar nie gedacht oder melche er nur in symbolischer Weise verstanden wissen mollte; daher son in den ersten Zeiten der neuen Lehre zahlreiche Sekten von dem Mutterbogen fi)­losrangen und gegen das Trinitäts-, wie die spätern gegen das Transsubstantiationsd­ogma ankämpften. Alle diese Erkenntnisse, die wir jegt nur in mehr, weni­­ger allgemeiner Weise uns erworben haben, werden wir, wenn einmal das Christenthum in seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung emfig und in’3 Einzelne durchforscht und anders, als die Kirche lehrt, mit feiner Vorvergangenheit und Folgezeit verknüpft ist, in weit Lichtwoilerer und begründeterer Form unser Eigen nennen. Zweitens, sagten wir, sei uns die Nationalität Renans bei seinem wissenschaftligen Unternehmen bedeutsam. Renan ist ein Fran­­zose, er gehört jener Nation an, von der gesagt wird, sie künne die Providence nicht entbehren. Wunder müßte es uns demnach nehmen, Angehörige dieser Nation diese göttliche Vorsehung abschütteln "zu sehen, indem sie sich der Hand des erhabenen Zweifels, dieses sicheren Führer 3­ur — und treuen Hütern der missenschaftlichen Wahrheit überlassen und mit ihm ein Gebiet betreten, in dem bisher der fromme Glaube ihnen Führer und Hüter war. Gewin­nt diese Erscheinung bedeutsam, wenn auch k­ein Wunder. Wenn die französische Nation bisher der prosidentiellen Führung nicht entrathen gekonnt, so ist daß sein Beweis, daß sie es nie können werde. Vielmehr sehen wir sie, mag auch der Glaube bei ihr noch sehr mächtig sein, sich schon dem Wesen unserer Zeit anschließen, die den Webergang darstellt von den abgeschloffenen Epochen des Glaubens zu den sich anhebenden des Willens. Und darum haben wir die Nationalität des Berfaffers vor­­liegenden Werkes hervorgehoben. Was nun dieses selbst betrifft, so fegt in ihm Nenan den Feld­­zug, welchen er gegen das dogmatische Christenthum unternommen, fort. Hat er im ersten Bande die Gottheit Christi geläugnet und diese Läugnung zu begründen gesucht — etwas durchaus nicht Neues, denn wie wir sehen hervorgehoben, ist die Fundamentallehre von der Tri­­nität gerade eine der­­ unfaßbarsten und der Zweifel wagte sich an sie bereits im dritten Jahrhunderte in der Sekte der Arianer; er ist nur N­enan’s für die große Masse gebildeter Laien bestimmte Darstellung, welche sein Werk diesen so neu erscheinend und beliebt gemacht hat —; hat er dann im zweiten Theile die zwölf Apostel, ihr Leben und Wir­­ken zeitlich beleuchtet, so gilt sein dritter dem ersten Apostel der Heiden, dem h. Paulus. Vor Allem ist er da genöthigt, die Kritik der Quellen vorzunehmen. So wie er früher die Cohrheit und den Werth­ der vier Evangelien und der Apostelgeschichte zu untersuchen gehabt, so hier die Authentizität der vierzehn paulinischen Briefe. Diese Kritik ist in die Einleitung verwiesen. Von den vierzehn, dem h. Paulus zugeschriebe­­nen Briefen trägt nur ein einziger (die Epistel an die Hebräer) im Eingange den Namen des Apostels mit. Dieser Brief ist Shen von den ältesten Kirchenvätern in seiner Cchrheit bezweifelt worden und ist figer nit von Paulus. Die Untersuchung, von wen er sei, hat Renan jedoch dem vierten Bande seines Wertes vorbehalten und be­schäftigt sich im dritten nur mit den übrigen dreizehn Geisteln, von denen längst nur vier als unbestritten und unbestreitbar, drei als nicht ganz be­dingungslos echt, zwei als bestritten, eine als wahrschein­­lic falsch und drei als sicher falsch betrachtet werden. Die Vorarbeiten von Christian Baur, Tischendorf u. A. auf diesem Gebiete haben die reichste Ernte fon vorweg genommen, so daß für den Nachkommten­­den kaum mehr als die Nachlese bleibt. Wir erfahren daher aus der Einleitung nit viel Neues. Die eigentliche Abhandlung, obwohl von französischer Phrasen­­drechselung und französischer Schnellfertigkeit im Urtheilen nicht ganz frei, ist gleichwohl eine gemwissenhafte und tüchtige Arbeit, d. h. der Stoff ist toirklic verarbeitet und bemältigt, und nicht blos roh aufeinanderge­­häuft, wie wir nur zu oft bei französischen Schriftstellern finden und woraus wir den Skepticismus gegen­­ wissenschaftliche Arbeiten von solchen gelernt haben. Namentlich für den, in welcher einige kulturge­­schichtliche Kenntnisse befist und also das Merz mit einer — man er: Taube den Ausdruck — Innervation des V­orwissenz, die ihn zwischen den Zeilen lesen lehrt, an sich herankommen läßt, wird es ungemeinen Netz besigen. Selbst für wen, der es nicht so lesen kann, und nur die ober­­flächliche Kenntniß der ersten Zeiten des Christenthums mitbringt, wird die Anmuth, mit welcher vie legieren in ihrer schönen Einfachheit und milden Wärme auf ihn wirken, im Buche wiedersuchen und wiederfin­­den. Die Kürze der Zeit hat mir nicht erlaubt, dasselbe genau und langsam zu lesen welche Theile ich aber so lesen gekonnt, sie haben mir jenen Geruß gegeben, der dort nie mangelt, wo Nachdenken und Phantasie zugleich zur Ihätigkeit angeregt werden. Zu diesen Theilen des Buches gehören z. B. die Abhandlung über die Entstehung des Begriffs „Antichrist“ und die über die Liebesmahle der ersten Christen, beide im neunten Kapitel, und die Charakteristik Paul’ im Schluß: Kapitel. Der , Antichrist" — der Anspruch findet sich zwar erst in den Johannes dem Evangelisten zugeschriebenen Episteln, der Begriff aber schon in den paulinischen Briefen und in der Apokalypse a­ls eigentliche christliche Teufel,welcher später aus dem Judenthum er­nommen worden ist.Wie Christus die Personifikation desguten­­zips,so der Antichrist,der Gegenchrist,der Christus der Hölle,die Bösen.Durch die religiösen Anschamungen sast aller urverwa­hrischen Völker gel­t der Glaube,daß die allgemeine Entsittlichen Untergang der Welt herbeiführe,das­ diesem die Herrschaft des Bö sei’s in Person,sei’s als Sache,unmittelbar vorhergehen werde. Christi Darstellung vom Weltende gründet auf dieser Anfcha Die ersten Christen nahmen dieselbe gläubig auf und bildeten das in der steten Meinung des nahen Weltunterganges lebend,das dem Heilande Widerstreben­de,ihn und JJsZne Anhänger Verfolgende zur Per­­son des Antichrist aus.Was aber war jenes Widerstrebende und Bete­­folgende?Das römische Heidenthum,das wieder im römischen­ Kaiser seinen persönlichen Ausdruck fand. Den ersten Christen,welche unter einem Caligula,Claudius und Nero lebten,die in Wollust und Ausschweifung­ das Leben verpraßten, sich göttlich verebben ließen und die Anhänger der neuen Lehre mits Feuer und Schwert verfolgten,—diesen war der römische Kaiser der»­­Antichrist in Berlin. Sie sahen den" allgemeinen sittlichen Beifall, sahen den Kaiser ihn an sich am stärksten darstellen und sich dabei Gott" nennen, sahen­ dann sich, die um der Wahrheit willen leiden und sters ben mußten: da konnte ihnen nur der Glaube an die Nähe des Welt­­untergangs tief in’s Gemüth hineintreten. Doch empfingen sie densel­­ben theilweise wohl auch aus dem damaligen verwerbten Heibeuth­me, selbst. In Zeiten machtvoll hereinbrechender Verwilderung” tragen sich die Menschen immer mit Weltuntergangsgedanken. Der Einheit von­­ Natur und Geist sich innerlich bewußt, schließen sie aus dem moralischen Berderben auf das der Bhosis. Zum Antichrist aber, der nun im rö­­mischen Kaiser angeschaut wurde, hatten, wie Ronan nachweist, auch der biblische Antiphus Epiphanes und die Erinnerungen an Balaam, Gog und Magog und Nabuchobono for Züge geliefert. Noch gemeinsamer als der Glaube an den Weltuntergang,den wir bei Völkern,welche wie das griechische,unter seinem ewig­ heiteren Him­mel,auf stets blühenders Erde lebend,zu so düsteren Gedankenge­­­bilden nicht gelangen konnten-nicht f in den,war den arischen Stämmen das Bestreben,den Menschen mit der Gottheit in der Weise der Tisch­­genossenschaft in ein vertrautes,inniges Verhältniß zu bringen.Wie die Gottheit dem Menschen im Aehrenfelde,in der von Rindern und­ Schmalvieh belebten Weide den Tisch deckte,so war der Mensch dankbar:­« unv lud wievelt die Gottheit an seinen Tisch,ihr von dem gespendetetc’«« Segen die Erstlinge, das Beste zum Opfermahle bietend. Darum wissen die ältesten Mythen so viel von Göttermahlen zu erzählen, wie der Mensch bereitete, an denen er wohl an Theil nahm: die Schaubrote im jüdischen Tempel, der Sonnentisch der Aethiopier, Trapezunt (die Tishstadt), wo die erzürnten Götter die Tischgemeinschaft aufgehoben ! 4 4 «"’ | =, 7 7 Ét 5.3 EN [8 / 7 j er a « ;«

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