Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1869 (Jahrgang 16, nr. 275-298)

1869-12-01 / nr. 275

1.1869. — Nr. 275. m­ern bene mn ISEIM x — DBLATT DES PESTER (Die einzelne Kammer Zoftet 4 fr. 5. 8.) N SS 2­54 SI a Originaldepeichen des Pester Lloyd. Wien, 1. Dezember. Bei der heute stattgehabten Erh­ofung der 1864er Lore wurden folgende Serien gezogen : Serie 2156 Nr. 39 Haupttreffer, Serie Nr. 1761 Nr. 43 zweiter Treffer, Serie 1629 Nr. 87 dritter Treffer, Serie Nr. 2156 Nr. 80 vierter Treffer. Sonstige gezogene Serien : Nr. 348, 753, 1657, 2498. Krakau, 30. November. Original-Tele­­gramm.­ Die aus der Ubrik-Affaire bekannte Oberin Benzhanf hat ihren Adonfaten beauftragt, gegen denjenigen Theil der Breffe, welcher ihre und des hiesigen Karmeliterinen- Klosters Thätigkeit beleidigte, strafgerichtlich vorzugehen. (Sonst hat die holde Dame seine Schmerzen ? D. Red.) Waris, 1. Dezember. Der gefegebende Körper wählt heute die Bureaux und die Präsidenten. Wien, 1. Dezember. (Barbörse) Kreditattien 245.25, fur / poleon d’or 9.98%,, Nordbahn ——, Ung. Kreditattien ——, Staatsb . 379.—, Anglo:gungarian —.—, Lombarden 248 75, Anglo-Austrian 267.—, 1860er 96.30, Franco 96.50, 1864er 116.75, Tramwan 134.50, Salizier —.—, Baubant —.—, Wiener Bant —.—, Theißbahn —, Wien ——, Bardubig —— , Bou­sbant­­­.—, Felt, wenig mat. · s Frankfurt,30.November.(Abend-Societät.)Kredit­­aüien 229.25,Staatsbahn 359.25,Lombarden 236.20,Galizier 231.25, Böhmische——,1864erLose­. Paris,30.November.(Schlußbörse.)3010 Rente71 72, Miso-»Rente102.—­,Italienische Rente53.80,Staatsbahn767,Credit Mobilier202.—,Lombards500,0est.per TagZB4,0est aufZen —,Consols­ 93’Xs,Ungar·Anleihe­—.—-,Amerikaner957X8,Ungar­. Ostbahn295.Fest. · Ber­lin,30.November.(Getreidemarkt.)Wetzen per No­­vember56«,4,perYkovember-Dezember56«J»perApril-Mai583js,Vogger, perNovember44,perNovember-Dezember44,perApril-Mai 43.Hafer perNovember24X,,perNovember-Dezember241­ 2,per­­April-M«1125.Gaste-·Oel perNovember 127X24,per April-Mcu 12V«per Juli-August 121X«.Spiritus ver November IPxppe- April: Mai 147/s, per Zulis August 15­9/94. $tVliz, 30. November. (Getreidemarkt) Weizen­matt, foto 6 ° 5, per November : Dezember 63 , per Frühjahr 64, Jtoggen­felt, Ioto 592, per Novbr.-Dezbr. 5’/o, per Frühjahr 5*ıs, Del Toro 1372, per November-Dezember 137, per Frühjahr 12 °). Spiritus fehlt. · chickburGZQ Novemben(Getreidemarkt.)»Weren stiller,Roggen unverändert.Weizenloko fehlt,perApril-Mai106J«, per November 1091J4.Roggen per Dezember-Jänner—,perApr11- Mai77,per November 773X4.Hafer——.Celloco257l«,per Novem­­ber 25’-H,»per­ ZH­ai247,«s.Spiritus loco193x«,pec November199­4, per Frühjahr 20. ’ Baris 39. November. Mehlmarkt­ Mehl­felt, per November 55.50 , per Dezember-Jänner 55.50, 4 ersten Monate vom N­ovember 56.25. Spiritus per November 58.60, in den 4 legten Monaten 57.25, in den ersten 4 M­onaten 58.—. Der per laufenden Monat 96.75, in den ersten 4 Monaten 95.50, in den 4 SommerMonaten A Weizen ——, feinster ——, Roggen ——, Gerste —­—, Safer ——, Marichefter, 30. November. Original-Telegramm.) (Garn­­marft) © erhäit sehr belebt, Alles höher, Geschäft beschränkt. 20er Clarks 12 °/,, A0er Mayal 144/,, 40er Wilkinson 17, 60er Hähne 172, 36er WarpsCops 15 °/,, 20er Water 15, 30er Water 16, 15er Dtule 13%,, 40er Mule 15 °, Mer Doubt 167/,. Amsterdam, 30. November. Roggen pr. März 185.50, per Mai 185.50, Weps per Herbit —, Del per drübjahr —, per Herbit —. Regen. Liverpool, 30. November.­­Getreidemarst, 5 Bence, Diehl 6 Bence bis Schilling höher. Weizen = Auf eine noch in vergangener Nacht nach Wien gerichtete Anfrage über den Stand der türkisch-egypti­­schen Affaire erhalten wir nachfolgende Antwort : „Bien, 1. Dezember. Daß ein Ultimatum von Konstantinopel bereits abgegangen sei oder zur Absendung bereit liege. Davon ist hier min­dest eng bis seßt nichts bekannt ; die Sache steht jedoch auf der Schneide und droht allerdings einen kritischen Charakter anzunehmen ; die Aussichten auf ein blutiges Frühjahr haben sich in den legten Ta­gen wenigstens nicht vermindert.” Das klingt unsicher genug und wir haben allen Grund, den Nachrichten der nächsten Tage mit Spannung entgegen­­zusehen. P. C. Die Finanzkommission des Unterhaufes berieb­ in ihrer gestrigen Sigung die Gefege über die Aufhebung des Zei­­tungsstempels, über die Errichtung des obersten Rechnungshofes und über den Nachtragskredit für 1869. Das erstgenannte Gefes dürfte morgen vor das Plenum gelangen, daß die Finanzkommission die Aufhebung des Stempels befürwortet, haben wir bereit früher ange­­zeigt. Heute und morgen wird ss die Kommission mit den Budgets der Ministerien für Kommunikation und Inneres beschäftigen. =Wortlaut des vom­ Handels-und Justizministerium einge­­reichten Gesetzentwurfes über die Errichtuung eines besonderen Börsen­­­gerichtes in Pest. Bis die Gesetzgebung hinsichtlich des Handelsgesetzes und der Börer eine eingehende Verfügung treffen wird,wu­rde verord­net, sonderes Börsengericht errichtet. 8.2. Der Yustigze und der Handelsminister werden ermächtigt: a) hinsichtlich der Zusammenlegung des Wirkungskreises und des Verfahrens des Börsengerichtes im Dronungswege die bezüglichen Normen festzustellen ; b) die Usancen der Börse auf Grund der Unterbreitung der Börse von Zeit zu Zeit zu bethätigen. Mit dem Vollzuge dieses Gesehes mer­den der Justiz­ und der Handelsminister betraut. — Im Amtsblatt lesen wir heute folgendes Dementi: Mehrere Blätter haben mitgetheilt, dass das ungarische Mi­nisterium die übel berüchtigte Wiener­ Bank mit einer Mil­­lion Gulden unterstüßt habe, aus welchem Grunde wir die Der­mentirung bdieses Gerüchtes für nöthig halten. Wir müsen bemerken, daß es sich hier nur um Gelver handeln könne, welche von der G­iz­fenba­hnanlei­he herrühren. 63 ist bekannt, daß von dem Eisenbahnanlehen nur solche Theilbeträge ihrer Bestimmung zugewendet werden können, welche von den Bauanlagen erfordert werden. Eben­so unzweifelhaft ist es, was bei einem so großartigen Bau, wie es der gleichzeitige Bau mehrerer Eisenbahnen ist, zwer Zeitpunkt, wann das Geld benöt­igt sein wird, sich nicht vorausbestimmen läßt, welcher Umstand es nothwendig macht, daß eine größere Geldsumme zur Verfügung stehe. ES verträgt sich jedoch nicht mit der Foee einer ordentlichen Wirthschaft, dab man grö­­ßere Summen auf unbestimmte Zeit toot liegen lasse. Und dies war das Motiv, weshalb das Finanzministerium die eingeflossenen, aber in Eisenbahnen wo nicht investirbaren größeren Beträge nicht nur fest, sondern s­chon von Anfang an, auf kurze Zeit, in größeren oder kleineren Pfosten, immer aber gegen möglich größte Sicherstellung, von Zeit zu Zeit behufs Verzinsung dort plack­te, wo­­ dies bei größter Sicherheit am vertheilhaftesten bemerfstelligen­onnte. Bei welchen Instituten, wann, gegen welche Sicherstellung, zu welchen Zinsen und in welchem Betrag Gelver plack­t worden sind, kann hier, nicht bloß aus Diskretion für die Institute, welche ein Darleihen nehmen, sondern an wegen Raummangel nicht angeführt werden. Die seinerzeit und gehörigen Orts vorzulegende Rechnung wird, glauben wir, den Berechtigten hierüber Beruhigung verschaffen. Auch bis dahin wollen wir bemerken, daß, da Wert für die Wrack­ung dieser Gelder nicht immer ausreichte, jener Betrag, welcher in Belt mit Sicherheit nicht unterzubringen war — mit Nachicht auf die Metallvaluta — sowohl im Ausland, als auch in Wien pla­­ch­t wurde. Von jener Zeit an, wo Geld in Weit gesuchtet war, wur­­den alle derartigen Gelder von den außerhalb der Landesgrenzen ge­­legenen Pläben herausgezogen, und von Weiter Instituten zugeführt, und so blieb nur ein einziger Bosten auf dem Wiener Plab, welcher Ende August gegen fast doppelte Deckung mit 5'/gsperzentiger Ber­­zinsung angelegt worden war, und am 15. Oktober I. 3. zurückgezahlt wurde. Von Ende August an aber wurden von Seite des ungarischen Finanzministeriums seinerlei Gelder in Wien angelegt. Daß man einen solchen Vorgang nicht eine Unterfrügung nen­nen kann, und daß aus ihm das ungarische Norar nur Nugen 308, das, glauben wir, wird jeder Unbefangene einsehen. Zum Schluß bemerken wir, daß das ungarische Finanzminister­­ium bei seinem b­isherigen Vorgehen das Hauptgewicht auf sichere Deckung legte und an Gewährung einer Aushilfe, mit Ausnahme des Breiter­tlages, nicht dachte. Wenn wir obige Mittheilung recht verstehen, so besagt sie mit gewohnter bureaufratiicher Weitschweifigkeit nichts Anderes, als daß das Finanzministerium zu jener Zeit, als in Bet noch Gelo reichlich vorhanden war, einen Theil der disponiblen Fonds bei Wien - Insti­­tuten plach­te und wahrscheinlich auch bei der Wiener-Bank, melde damals — es handelt sich um die Zeit vor der Kalamität — noch für „gut” galt. Natürlich macht das Finanzministerium derlei Place­­ments stets auf seine eigene Verantwortung, um nachdem nun erklärt wird, daß heute weder bei der­­ Wiener-Bank, noch bei einem anderen Wiener Institute ungarische Staatsgel­der ausständig sind, dürfte die Sache da­­mit wohl abgethan sein. Aus Dem Reichstage. Präsident Somifih eröffnet die heutige Sikung des Ab­­geordneten Haufed um 10 Uhr. Auf den Ministerfauteuils: Bedekovics, Feitetics, Mitó, Gorove, Eötvös, Lónyay. Das Protofoll der jüngsten Gerltung wird authentizirt. Der Präsident meldet folgende Einläufe an: der Unterrichtsmini­ster hat sein Budget gedruht dem Präsidium zur Vertheilung an die Abgeordneten übermittelt ; das Barser Komitat unterstügt das Ge­­such des Beleser Komitates in Angelegenheit der Effel-Siffefer Bahn ; das Kraffder Komitat bittet um die Einverleibung der Stadt Ka­­ranfebes in dieses Komitat; das Biharer Komitat unterstüßt das Gefuch der Stadt Ofen in Angelegenheit Fiume’s ; dasselbe that die Stadt Trentschin; die Abgeordneten Karl Stoll, Merander Csisy, Ludwig Salamon und Joop Dad­a­rák überreichen Privatpetitionen, welche sämmtlich der betreffenden Kommission zuge­­­wiesen werden. Dionys Majthényi: Wer unbefangen die Geschichte un­­seren Landes überblicht, geehrtes Haus, der muß anerkennen, daß die Institutionen unserer Ahnen mit erstaunlicher Vorhersehung von einem Geiste des Liberalismus durchmeht sind, welcher alles Andere in ähn­­lichen Ländern weit hinter sich läßt.­est, da das Beispiel der schred­­lichen Klostergeschichte an den Ufern der Weichsel uns gleichsam warnt und dringend mahnt, ähnliche Uebel von unserem eigenen Vaterlande zu entfernen, künnen wir mit gutem Ge­wissen doch nicht sagen, daß wir in dieser Richtung Alles gethban haben ; wohl aber ist der einte, also der schwerste Schritt geschehen. Denn die Gesetgeber dieser Nation haben von 1741 petitionixt und ihrer Petition im Gef. Art. X : 1751 an Geltung verschafft, der Petition nämlich, wornach die stärkste Stüße der Pfaffenherrschaft und Finsterniß, der Sesuiten-Orden , in Ungsen aufgehoben werden möge. Deßhalb glaube ich, recht zu thun, wenn ich in dem gegenwär­­tigen Augenblicke, da wir am Vorabende freiheitlicher und neuzeitlicher Reformen stehen, die Frage an den Kultusminister richte, was ihn ges hindert hat oder wo hindert, gegen die Kalocsaer Jesuiten das oben von mir c­tirte Geiet zu vollziehen, nachdem es bekannt ist, daß die Sesuiten in Kalocsa ein Kloster besigen ? (Lebhafter Beifall von allen Seiten des Hauses.) Koloman Hertelsndyz Er habe in Angelegenheit der Za­­­lavarer und Apomhoker Abtei­ mzwntherpellationen an den Kultus­­minister zu richten.7 DaHquaer Komnat hat in einer Repräsentation bereits erklärt daß die in diesem Komitat liegende Abtei Zalavar ein ungarisches Kirche­ngrissI UND daß trotzdem die reichen Einkünfte die­­ser Abtei,welche einen Grundkomplex von 37.000 Joch umfasse,an die im Auslande liegende Godetzer Abtei gesendet und so den Ante­richts-und humanitären Zwecken«entzogen werden.Was die Kaporno­­ker Abtei betrifft-so ist dieselbe einem solchen Orden übergeben wor­­den,welcher nach dem Des­is»t.sec.Mathiae 1I.vom Jahre 1608 nicht das Recht hat,in Ungarn liegende Güter zu besitzen,nämlich dem Je­­suiten wkden.Nach dieser vorausgeschickten Darstellung des­ Sachtage ü­bte ich folgende Fragen an den Unterrichtsminister : 1. Hat er Kenntniß davon, daß die Zalaparer Abtei no im­­mer. demot des in Desterreich Legenden Godwiker Abtes untersteht, während dieselbe ehedem selbstständig war. 2. Hat derselbe die Absicht, diesem ungefeßlichen Zustande ein Ende zu machen und einen Gejegentwurf i­m Hause vorzulegen, wel­­cher der Zalavarer Abtei ihre frühere Selbstständigkeit wiedergibt ? 3. Wie konnte es geschehen, daß die Kapornoser Abtei einem Drven überlassen wurde, der nach dem zitirten Gefege nicht das Recht hat, in Ungarn Liegenschaften zu besigen? 4. Wird der Minister Schritte thun, um den Sesuiten diese Abtei wegzunehmen und deren reiche Einkünfte in besserer Weise, zu humanitären und Waterrichterweten zu verwenden ? (Lebhafter allge­­meiner Beifall von allen Seiten des Hauses.) Die Interpellationen werden dem Unterrichtsminister zugestellt. Daniel Jrängi: Er habe zwei Gelegentwürfe vorzulegen ; er sei allgemein anerkannt, daß das gegenwärtige Steuersystem des Zan­des ein sehr fehlerhaftes sei, und daß die Legislative je eher auf diesem Gebiete veformiren müsse. Die Reform könne nun entweder theilweise und bezüglich der einzelnen Steuergattungen besonders, oder aber radikal und auf einmal vorgenommen werden . Nebner ist für Tepteren Modus und er hat deshalb einen Gelegentwurf angefertigt, dessen Anhalt wir wachreichend paragraphenweise flizziren . $. 1. Der Reichstag wählt eine Landesenquete, melde Sachver­­ständige und Männer, die mit den speziellen V­erhältnissen in den ein­­zelnen Gegenden des Landes vertraut sind, beruft und aufhört, und auf Grundlage der erhaltenen Daten ein neues, gerechtes und einheit­­liches Steuersystem ausarbeitet. ‚8.2. Das Abgeordnetenhaus wählt mit Berücksichtigung der verschiedenen Gegenden des Landes 24, das Oberhaus 12 Mitglieder in viere Cnaudte, $.3 Die Enquete wählt ihre Präsidenten und Schriftführer $. 4. Die Berathungen der Enquete sind öffentlich; dieselbe führt ein Protofoll, in welches an die Antworten der vernommenen Experten eingetragen werden, und welches mit dem Glaborate zufam­­er ala vorgelegt wird, nachdem die Enquete ihre Aufgabe gelöst hat. 8. 5. Die Enquete legt ihre Arbeiten auch während der Reichs­­tagsferien fort; während dieser Zeit erhält jedes Mitglied ein Diur­­num von 8 fl. «· §.6.Bis zur Konstitmrung präsidirt der Präsident des Ver­­hauses der Enquête. Redner bittet,dass Haus möge diesen Gesetzentwurf in Druck legen lassen und er verliest nunmehr seinen zweiten Gesetzentwurf, welcher von der Einführung einer neuen Institution in Ungarn­ vom Elementarunterricht Erwachsener handelt.Der Inhalt des Gesetzent­­wurfes in folgender : §­1.Um den Elementarunterricht Erwachsener zu befördern, wird dem Unterrichtsminister jährlich ein Kredit ausgeworfen. .Dieser Kredit soll für das Jahr 1870 100.000 fl.die­­Durchführung dieses Gefehes werden der Finanz­­ifter betraut. Ittet, dieser Teptere Gefegentwurf möge dem Finanz­­emwiesen werden. Wird beschlossen, oman Ti­fa bringt einen Beschlußantrag ein, wonach das Haus den Finanzminister beauftragt, im Laufe des Jahres 1870 Ge­­federtwürfe über die Reform der Zuder­, Spiritus, Recifesteuer, sowie über die Reform, eventuell Aufhebung des Tabafmonopols 31 solcher Zeit vorzulegen, daß die diesbezügliche Reform bis 1871 noch in’3 Leben treten kann. Er bittet, dieser Besshlußantrag möge zu gleicher Zeit mit jenen Gefegentwürfen verhandelt­­ werder, melde die Giftig­­keitsverlängerung der vorjährigen Gefege über jene Steuergattungen bezwehen. Wird beschlossen. Der Präsident legt, seiner Pflicht entsprechend, das Ver­­zeichniß der im vorigen Monate unerledigt gebliebenen Synterpellatio­­nen, Anträge, Beihlubanträge und Gefegentwürfe vor. Wird in Druck gelegt. Man übergeht hierauf zur Tagesordnung, auf welcher wie Dave der Debatte über die Prüfung der Rechnungsabflüsse steht. Der erste Redner it Paul Nyary. Er hält den auf der Ta­­gesordnung stehenden Gegenstand für eine rein administrative Frage. 68 fünne also aus der Haltung der Opposition in dieser Frage nicht geschlossen werden, daß sie die Negierung oder die Person des Finanz­­ministers angreifen wolle. Die Minorität wolle blos ihrer geießlichen Pflicht einer gründlichen Prüfung der Rechnungsabschlüsse genügen und sie glaube dies am besten auf jenem Wege zu thun, welchen der Antrag Ghyczy’s einschlägt, und er glaube auch, daß der Finanzaus­­schuß einen solchen Modus der Prüfung vorgeschlagen habe, der auf der Höhe der Wissenschaft steht und eine gewissenhafte Wlic­terfüllung möglich macht. Aus diesem Grunde stimmt Redner für den Beichlaf­­antrag Ghyczy. Adolf Erlövn wendet sich zunächst gegen die Behauptung Shycay’s, als würden die Zahlen der Staatsvermögensbilanz rein fi­­tive Summen vorstellen, er sett eingehend den Modus und die Prin­­zipien auseinander, nach welchen diese Bilanz angefertigt wurde und führt detaillirt den Beweis, daß die darin enthaltenen Zahlen vorhan­­denen Größen entsprechen. Er polemiert darauf gegen fifa, und be­weist namentlich, wie falsch dieser geurtheilt, als er das in England in Anwendung stehende Kontrol-System als musterhaft und werfen Rad­­ahmung bei uns als wünschensunwerth bezeichnete. er widerlegt noch einige Ansichten Nyárys und schließt mit der Empfehlung des Zufth­­ihen Beschlußantrages. a A A Wien, 30. November. Eine neueste Wiener Korrespondenz des „Journal des Debats“ glaubt eine frühere Meldung ausbrüchlich aufrecht halten und bekräftigen zu müssen, daß Oesterreich mit der Türkei eine — allerdings zunächst no geheim zu haltende — „enge Allianz mit allen ihren Konsequenzen” abgeschlossen habe. Ich will dem gegenüber nicht betonen , daß die österreichische Regierung wiederholt die bestimmteste und formellste Erklärung abgegeben hat, sie werde seine Politik der Allianzen treiben. Ich will ebensowenig betonen, waß das friedenzbedürftige Oesterreich — friedensbedürftig wie faum­ irgend ein anderer Staat und unter den augenblichlichen Verhältnissen im Innern sicher in noch erhöhtem Maße — am allerwenigsten eine Allianz eingehen würde, die voraussichtlich früher als jede andere seine Aktion in Anspruch nehmen dürfte Aber ich möchte einfach fragen, ob es denkbar it, daß es eine Allianz gerade mit derjenigen Macht einzugehen sich entschlossen habe, die notorisch nicht sowohl eine Stüße bieten zu können, als vielmehr eine Stüße suchen zu müssen in der Lage ist. Es bedarf unter diesen Umständen kaum noch der Versicherung, daß die ganze Allianz Meldung hier nochmals­ und auf das Entschiedenste als ein Märchen bezeichnet wird. Zum Empfange des im Laufe des 2. Dezember in Triest ein­­treffenden Kaisers geht nach den neuesten Dispositionen nur der Minis­­terpräsident, Graf Taaffe, (morgen früh) dorthin ab, und es werben also, da namentlich auch der gemeinsame Kriegsminister ihn nicht be­­gleitet, die bezüglich Dalmatiens zu fassenden Entschließungen erst in Wien zu erwarten sein. —ad— Wien, 29. November. CS ist wahrhaft recht mißi­gi, anläßlich ver­legten Ereignisse in Dalmatien, welche allge­mein eine so­­ große und zum Theile gerechtfertigte Besorgniß hervorger­­ufen haben, fon­statiren zu müssen, doch troß der Bem­­ü­­hungen des Freih­errnn» Kuhn in manchen Räumen des Grauen Hauses am Hof noch immer jener bevormundende bureau fratische Geist herrsche, der von seinen geheimen Plänen nicht Lassen mag, möge es Folgen haben, welche immer es wolle. Auch hätte man, wären jene Nachrichten, die wir erst fest auf vielfachen Ummegen er­­fuhren, früher bekannt geworden, vie legten Ereignisse in Dalmatien mit anderen Augen angesehen, als er diesmal der Fall is. Ich bin in der Lage, auf das Bestimmteste zu versichern, daß sich General Graf Auersperg einige Tage vor der legten Expedition an den Kriegs­­minister um entsprechende Weisungen gewendet hat und die Antwort erhielt, es seien alle militärischen Operationen mit Nachsicht auf die einbrechende Regenzeit und auf den Mangel an K­ommunikationen zu fik­iren und fi lediglich auf die Etabli­rung des Standlagers beifilano, die Herstel­lung von Straßen und d­ie Sicherung der Kom­munikation mittelst der zerlegbaren Blodhäuser zu beschränken, welche Maßnahmen nicht vor Ende Jänner durchgeführt sein können, wo auch das Ende der Regenzeit eintritt. Kaum, das diese Weisung ertheilt war, kam die Anfrage, was mit Dragali zu geschehen habe, welches nur mehr für kurze Zeit verproviantirt sei und welches sich demnach nicht bis Ende Jänner halten könnte. Hierauf wurde der Befehl ertheilt, vor dem Eintritte der definitiven Siftirung nach D­ra­­gali auf 90 Tage zu verproviantiren, da dieses Fort um jeden Preis gesichert werden müsse. General Graf Auersperg erfüllte unge­­räumt diesen Auftrag und 23 kann ihm hieraus sein Vorwurf in mili­­tärischer Richtung erwachsen, da der Unfall der Kolonne Vetter vollkommen Schuld des Kolonnenführers ist, welcher sich durch die militärische Tugend der Bravour des höheren Fehlers der Ein­­trugheit schuldig machte. Eine ähnliche Erklärung ergibt sich auch bezüglich des Unfalles, welcher das Hauptquartier getroffen hat und der in Gebirgsgegenden, wie jeder Militär weiß, sehr leicht statt­­finden kann. Dan sieht aus dem früher Gesagten, daß der angestrebte Zmed, niem­and die Sachlage im Momente eine unerquidliche it, erreicht wurde — leider mit allzu großen Opfern ; von einem militäris­­chen Mißerfolge aber kann man angesichts des oben Ausgeführten nicht (22) sprechen. ad— Wien, 30. November. Heute ist das erste zerlegbare B­odichthaus in der Haswelschen Fabrik nächst dem Südbahnhofe « selbst. ee Von Sünde zu Sünde. Roman von Mar von Schlägel. Erster Theil: Su der Provinz (17. Fortfebung.) Herr Bernstein führte die Frau Bürgermeisterin zu ihrem Wagen. Er sprach nichts. Die Frau Bürgermeisterin schien sehr un­­gnädig zu sein und verabschiedete den Lehrer ihrer Tochter am Wagenschlag mit einer hochmüthigen Verbeugung des Kopfes. Dessen ungeachtet wollte Herr Bernstein der Dame in den Wagen helfen. Sie ließ ihn jedoch stehen und fragte sich auf den Arm ihres Bedienten, der mit dem eigenthümlichen Inftinett der Domestiken für vergleichen Dinge Herrn Bernstein, den er sonst immer bevotert begrüßt, arrogant in’s Gesicht schaute. Herr Direktor Bernstein kam sich recht erbärml­icch vor. Nicht einmal in Zorn gerieth er. Der Schlag wurde mit Ostentation zugetroffen und der Wagen raffelte davon. Herr Direktor Bernstein ging in die Garderobe, um seine Frau abzuholen und nach Hause zu führen. Die Garderobe war verschlossen, alle Riten, doch die man sonst das Licht und manchmal sogar etwas mehr schimmern sah, waren bunt. Frau Bernstein war allein nach Hause gegangen. Die Augen des Musikers füllten sich mit Thränen und langsam ging au­er über das holperige Pflaster nac­h Hause. Der schön Abend hatte traurig geendet. Wie sollte er seiner Frau gegenüber­­treten, welche er rücficht flog und plump da beleidigen Ließ, wo sie am Empfindlichsten war , die ein Anderer in seiner Gegenwart vertheidigen mußte, weil er­­ zu feig dazu gemefen ? ALs er vor seinem Hause anlangte, blickte er hinauf in den dritten Stoc. 63 war danfel dort oben. Anna mußte doch schon längst zu Hause sein. Eine furchtbare Angst ergriff ihn. Kaum des Athems mächtig, stürzte er die Treppe hinauf und 309 die Klingel. Die junge Magd, welche erst seit einigen Wochen bei Direktors in Dienst war, erbleichte bis unter die Testen Sommersprosfen vor tleinen Stumpfnase und ließ fast den Leud­er fallen vor Schred, als der Herr Direktor sie fragte, ob seine Frau zu Hause sei. So heftig und so bleich war er noch nie gewesen. Er mußte seine Frage wiederholen, bis sie ftam­melnd antworten konnte, die Frau Direktorin sei schon vor einer Viertelstunde nach Hause gekommen und sogleich zu Bette gegangen. 7 It sie allein gekommen ? fragte Herr Bernstein und ein jäher­­ Verdacht Schoß ihm wie ein giftiger Pfeil durchy3 Gehirn. Nein, antwortete das Mädchen und blidte ihrem Herrn ver­­wundert in’s Gesicht, die alte Frau, die ihr im Theater antleiben half, hat sie begleitet. Das Angesicht des Musikers übergoß ein glühendes Roth. Er nahm der Dienerin das Licht aus der Hand und ging ins M Wohnzim­­mer, 68 kam ihm heute ganz anders vor, 68 war ihm zu Muthe, als ob er das Mejen, das ihm viefes Gemach zur Heimath umgeschaffen, verloren habe, verloren für immer. Er legte sein Ohr an die Thüre des Schlafzimmers. 63 war Alles still da innen. Er öffnete leise die Thüre, aber er wagte nicht das Licht mitzunehmen. Anna­­ rief Here Bernstein halblaut. Keine Antwort, aber er sah in dem Bette seiner Frau die Con­­touren einer Schlafenden. Anna ! rief Here Bernstein lauter. Die Gestalt bewegte sich und er glaubte leises unterdrücktes Schludigen zu vernehmen. Er hatte nicht den Muth näher zu treten. Behntes Kapitel. Das Ständen. Am andern Morgen stand Musikd­rektor Bernstein bereits am Notenpult, als seine Frau aus dem Schlafzimmer trat. Sonst war sie bis gegen die Zeit, wo Besuche kommen konnten, immer in Morgen­­toilette geblieben, heute war sie vollständig angekleidet. Herr Bernstein betrachtete sie verwundert. 63 war ihm, als wolle sie ihm damit sagen, daß sie ihn ebenso wie einen Fremden be­­trachte. Frau Bernstein war sich hierüber nicht so ganz bar gewesen, als sie Toilette gemacht hatte, aber er mußte wohl ein ähnliches Gef fühl sein, das sie dazu veranlaßte. Guten Morgen, Anna! sagte Herr Bernstein. Guten Morgen ! antwortete seine Frau und sah ihm ruhig in das bewegte Gesicht. Du unwarst gestern wieder sehr unzufrieden mit mir! begann Herr Bernstein wieder. Er hatte ihre Hand ergriffen, sie wehrte ihm nicht, aber ihre Hand lag ruhig und fast in der feinigen. Wenn Du das fühlst, warum beginnst Du dann heute wieder davon? Lassen wir die Sache ruhen. Die Frau Bürgermeisterin hat mir einen Brief geschrieben, worin sie mich meines Unterrichtes bei ihrer Tochter enthebt. Sie hält sich von uns für beleidigt. Frau Bernstein legte ruhig den Brief wieder nieder, den ihr Conrad reichte, ohne ihn zu lesen. Wenn Du die Frau Bürgermeisterin befuhst und um Ent­­schuldigung bittest, so wird sie ihren Entschluß wohl wieder zurück­nehmen. Herr Direktor Bernstein war sprachlos vor Erstaunen. Und das ‚sagt Du mir, Anna?. So denkst Du? 99? Nein! antwortete Frau Bernstein in demselben Tone. Aber es handelt sich ja in diesem Falle nicht um mich, sondern um Dich. Also sind meine Angelegenheiten nicht mehr die Deinen? fragte Direktor Bernstein mit bebender Stimme, Gewisse Angelegenheiten? Nein! darüber haben wir so sehr ver­­schiedene Ansichten, daß es besser ist, Du beschäftigst Dich allein mit ihnen. Ich könnte Dir darin dur meine eigenthümligen Anschau­ungen nur schabden und Dich vielleicht bestimmen, Deinen Vortheil allzusehr anderen Rüdfinten hintanzufegen. Mein Vortheil­ jammerte Herr Direktor Bernstein. D, Du bist ungereit, Anna! arbeite ich denn für Jemand Anderen als für Dich? Das ist’s eben, was mi d rüht, sagte Frau Bernstein. Wenn Du nicht für mich zu sorgen hättest, würdest Du Dir vielleicht doc nit so viel von den Leuten bieten lassen. 34 möchte Dir deßhalb einen Vorschlag machen, der uns beiden eine würdige Stellung ver­­schafft, mir und auch Dir , wenn Du sie für Di nothwendig hältst. Du weißt, ich habe mir nach dem Tode meiner Mutter von meiner Gage einige hundert Thaler ersparen können, die mir Direktor Peh­mann bis jegt verzinst hat. Gestern sagte mir die Frau Pehmann, die Geschäfte seien in letter Zeit so glänzend gegangen, daß sie mir gerne mein Geld zurückgeben möchten. Du meint, ich habe, Dant mei­­ner seligen Mutter, eine ziemliche Fertigkeit in feineren meiblichen Handarbeiten und möchte mit jenem Gelde gern eine Art Arbeitsschule errichten. Er mangelt hier ein derartiges Institut und ich zweifle niet, daß er mir die Mittel liefern wird, Deine Bürde zu erleichtern. 63 wird mir dann auch der Selbstb­ewurf erspart bleiben, daß viel­­leicht die Last unseres Hauswesens Dich zu Mitteln veranlaßt — die ich nicht achten kann. Frau Bernstein hatte die letzten Worte sehr rasch gesagt und verließ das Zimmer,ihr Mann starrte ihr stumm und starr nach. Dann fant er auf das Sopha, verbarg sein Gesicht in das Kiffen, an 008 fi Anna immer lehnte und schluchzte herzbrechend dabei. Sie will nichts mehr von mir nehmen ! murmelte er, sie will mir sogar ihren Lebensunterhalt bezahlen. D, ich muß doch ein sehr verächt­­licher Mensch sein. Er hörte seine Frau wieder­kommen. Er zechnete rasch seine Tränen. Wenn sie ihn weinen labe, würde sie ihn ja noch mehr verr­aten. Ich bin heute bei Direktor Pehmann zu To­he geladen. Dr. Yaubst Du, daß ich gehe ? Grlauben ! Anna ! Willst Du mich denn todtquälen ? rief Herr as Das Gestaunen, womit ihm Frau Bernstein in’s Gesicht sah, be­­iwies, daß sie das gesagt hatte ohne jede Absicht, ihn zu beleidigen. Aber das that ihm fast noch weder. 9 bin ja doch deine Frau! sagte Anna Bernstein lächelnd. Aber dieses Lächeln war mitleivig und gezwungen, wie der lebte herbstlichs Sonnenstrahl auf bereiften Sturen. — Und ich meinerseits würde es Dir sehr übel nehmen, wenn Du Di einladen ließest und mich allein, effen, ohne er mir zuvor zu jagen, Ya ig — ich! sagte Herr Konrad Bernstein und kühte ihre Hand die sie ihm überließ. Ich liebe Dich, feßte er in Gedanken dazu, und Du verachtest mich ! aber er­schi­­en. Frau Bernstein ging zu Schauspieldirektor Behmann. jé V * E3 war ziemlich spät, als Frau Bernstein zurückkehrte. Sie reichte ihrem Manne, der ihr bis auf die Treppe entgegenkam, freundlich die Hand — aber als er sie lüffen wollte, wand sie sich aus seinen Armen und blichte iheu nach den Flurfenstern Walther’s. Sie hatte geglaubt, er manden hinter den Scheiben zu bemerken. Herr Bernstein folgte ver Richtung ihres Bildes. Du bist ja du meine Frau! sagte er. Allerdings­­ antwortete Frau Bernstein rasch und verlegen, als habe sie sich eine große­­Blöße gegeben. Aber ich Liebe viele öffent­­lichen Gefühlsäußerungen nicht. Auch sagt man, das seien oft die unglücklichsten Ehen, wenn Mann und Stau sich öffentlich liebtofen. Herr Bernstein sehwieg. Seine Frau hatte Recht. War ihre Ehe denn glüclich? War er nicht in diesem Augenblick wieder ganz unaussprechhi elend ? Während seine Frau Toilette wechselte, schaute er hinab auf die Straße, wo eben die ersten Laternen angezündet wurden.­­68 war schon ganz dunkel, denn die Stadtbehörde war sehr sparsam und war, forgte die Stadt exit ziemlich spät mit Licht. Here Bernstein verfolgte zerstreut ein Schauspiel, das bies mehr die Kinder belustigte. An­­fangs sah man nur einen dunkelrothen Funken auf der Straße ein­­herfangen. Von der Stange, worauf er saß, von dem Mann, welcher die Stange trug, von der Laterne, auf welche er zuschritt, fab man nichts. Da plöglich flammt er hell auf, und Laterne, Stange und Mann werden sichtbar: das ganze Geheimniß ist enträtbfelt, aber das Fünfchen scheint erleschen. Die neugeborne Flamme glitert Luftig in dem zerfließenden See der forhigen Straße und weiter unten, wo die Straße noch dunkler ist, hüpft wieder luftig das Fünfchen, um wieder in der näch­sten auffladernden Laterne dem Leben zu erlöschen. So geht’s im Leben, dachte Herr Bernstein. Die Liebe ist be manchen Miefen, wie das Fünfchen auf der Stange, das hüpft und tanzt und sehnt sich nach der schweizerlichen Flamme und hat es biese angefacht und steigt sie jubelnd nach oben — so verschmindet der Fünfe in der Dunkelheit und­ die Laterne fladert einsam in ihr kurzes Leben hinein und wirft ihr zerrissenes Spiegelbild in den Roth­ter Straße... Ob es sich an zur nächsten Laterne wendet ? Doch was ist denn das ? Was wollen diese Menge Menscen, die si bei jener Laterne versammeln. CS sind Polen, den Leinwand­ reden und den vieredigen Musen nach zu schließen. Was wollen diese Leute hier? Um diese Zeit geht doch sein Bahnzug mehr. In diesem Momente läutet es an­deren Bernstein’s Wohnung, Mer mag das sein? Um diese Zeit fommt do sonst Niemand mehr;­­­u Herrn. Bernstein, (Hortregung folgt.) ' a et ega dt

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