Pester Lloyd, Januar 1870 (Jahrgang 17, nr. 1-24)

1870-01-14 / nr. 10

’." ie Erzählungen sind, je nachdem sie von von Kerz ter­­schiedenen Parteien ausgehen, voller Widersprüche, Soweit sie die Vor­­gänge im Hause des Prinzen Peter Bonnaparte zu Anteuil betreffen. Saveß läßt sich zunächst in Folgenden die Veranlassung des unseligen Begebnisses feststellen. Der Prinz. Peter Bonnanarte lebt außerhalb aller Beziehungen zur kaiserlichen Familie von einer Pen­­sion, welche ihm Napoleon II. auszahlen läßt. Er­ hat 1111 vorigen Jahre,wie man sich»vielleitents-merk die Tochter eines Apriesters Crus­ dem Faubourg SL Anoine geheimtet, von welcher er zwei Kinder einen Knaben von 12 Jahren und ein Mäd­­chen von 8 Jahren, erhielt. Er beschäftigt sich viel mit der Tapesshrift­­stellerei und führte im Letten Jahre in eins crliihen Journale einen heftigen Lederfrieg gegen ein anderes corsiiches Blatt „La Revanche Corfe”,­­ unter seinen Mitarbeitern den hier in Paris lebenden Scriftsteller Pascal Grou­ffet zählt. "­ascal Grouffet it zus­ale na per Marfelaise" und übertrug die Bolemit in das ew att, wege defam­tlich unter der Leitung Rochefort'3 steht. In „ier Tagen nun verlangte Pierre Bonaparte von Rocefort Rechen­­schaft über die Angriffe der „Marseillaise” in einem Briefe, welchen die Blätter heute veröffentlichen. „Ich frage Sie, heißt es darin, ob Ihre Brust Ihrem Dintenfajfe zum Schilde dient und ich gestehe, daß ich nur ein mäßiges Zutrauen für den Erfolg meines Schrittes befibe. Denn ich erfahre aus den Journalen, daß Ihre Wähler Ihnen das anal ertheilt haben , jeden Ehrenbanvel zu verweigern und kr­­oftbares Leben zu bewahren. Dennoch will ic ‚mein Glück versuchen, in der Hoffnung, daß ein Schwacher Nest französischer Gesinnung Sie bestimmen wird, zu meinen Gunsten von den Vorsschriften der Klugheit und Vorsicht, hinter denen Sie sich verbergen, abzumeid­en.” In Folge dieses Briefes, so­­lle der vorgängigen Pole mit der genannten Blätter hatten drei De­­batteure der „Marseillaise”, die Herren Nochefort, Lavigne und Grouffet, dem Prinzen eine Herausforderung zugedacht und die betreffenden Zeugen waren sänmtlich für gestern Mittag mit Ueberbringung des Gürtels beauftragt. Die Zeugen Grouffet’s, Fouvielle und Viktor Noire, kamen zuerst in der Wohnung des Prinzen an. Sie erreichten dieselbe in einen Wagen, mit welchem auch Pascal Grouffet und ein anderer Journalist, Georges Santon, gekommen waren. Diese Beiden warteten in der Straße auf den Erfolg der Sendung. Wie schon gesagt, es st­chwer festzustellen, was im Hause Bière Bonapartes vorgegangen. Die beiden überlegenden­­ Mitspieler und Zeugen der traurigen Szene widersprechen si in ihren Aussagen vollständig. Nach der Erzählung des Prinzen hätten die Besucher sie auf sehr unfehieliche Art einge­führt und ihm einen Brief von Pascal Grouffet überreicht, der sie be­­auftragte, ihn, ven Prinzen, zu fordern, habe mit Herrn Modefort und nicht mit seinen Handlangern zu thun.“ Darauf habe ihm Biltor Noire mit einer Ohrfeige geant­wortet und Fonvielle einen Revolver aus der Tasche gezogen. „Da iche mich so bedroht sah — fährt der Prinz fort — zog ich schnell ein Pi­­stol aus der Tasche und feuerte auf Herrn Noire. Der Andere, Herr dr. Sonvielle, verfro­h sich hinter einem Lesfel und suchte, indem er auf mich zielte, vergeblich seinen Revolver abzufeuern. Ach schoß auf ihn ohne Resultat. Hierauf entfloh er, ohne daß ich ihn daran zu hindern versuchte, was mir leicht gewesen wäre. Aber hinter der ersten Thüre angekommen, zielte er auf's Neue. ch feuerte ‚hierauf einen dritten Ed ab, welchen das Leine Kaliber meiner­ Waffe gleichfalls nut 108 machte.” (In der That war der Meberrod Fonvielle’3 von zwei Kugeln durchlöchert, welche jedoch nicht tiefer eingedrungen waren.) Soweit der Bericht des Prinzen. Herr v. Fonvielle betheuert dagegen, der Angriff sei ganz allein von Peter Bonaparte ausgegang­en Als versehle gesehen, daß der Brief nicht von Nochefort herrühre, wie er zornig geantwortet : „Ich schlage mich mit Nochefort, weil er die Fahtte der Möbelherrschaft ergriffen hat, aber ich will nichts zu thun haben mit der Schwefelbande, die unter seinen Befehlen steht." Auf meine Vorstellung, “erzählt Fonvielle weiter, daß wir wegen einer Ehrensache kämen, also auf höfliche Behandlung Anspruch machen könnten, erwiderte der Prinz: „Sie stehen also für dies Ungeziefer ein?“ „Wir stehen für unsere Freunde ein,” antwortete Victor Noire. Darauf gab der Prinz dem Sprecher eine Ohrfeige und sofort einen Revolver aus der Tasche ziehend, feuerte er ihn auf den Bestürz­­ten nichts ahnenden Noire ab, um seine Waffe als Mann gegen Fonvielle zu richten, der seinerseits den vergeblichen V­ersuch machte, seine Bistole abzufeuern und hierauf entfloh. Wie man dem auch sein mag, so ge­­lang es Biltor Noire troß seiner Wunde, die Treppe hinabzugehen und die Hausthür zu erreichen. Dort brach er zusammen. Nach einer Er­­zählung haben ihn seine Freunde Anton, Grouffet, die vor der Thüre warteten, und Fonvielle, der gleich hinterher herausstürzte, aufgehoben und in die anstoßende Apotheke getragen; nach einem anderen Bericht dagegen der Portier eines Nachbarhauses und ein Maurer, der vor­­überging. Viktor Nolte lebte nur noch einige Minuten. Der herbei­­gerufene Arzt fand nur noch eine Leiche vor; unmittelbar darauf zum Prinzen beschieden. konstatirte er bei diesem eine leichte Verlegung unterhalb des Ohrs. « Das Gerücht von dem D­orfalle hatte sich schnell verbreitet und während des Nachmittags hielt sich eine große Menschenmenge in der Nähe der prinzlichen Wohnung auf. Stadtsergeanten suchten etwaigen Unordnungen vorzubeugen ,doch fiel nichts Besonderes vor und Abends war Alles still geworden. Man hatte die Leiche des unglücklichen Jour­­nalisten in seine Wohnung in Neuillig gebracht, wo zahlreiche Freunde und Konfiatzes viefelbe am Abend besuchten. Der arme Bursche war erst zwanzig Jahre alt und wegen seiner Gutmüthigkeit außerordentlich­ beliebt. Er hat nie für seine Person einen Streit gehabt, dagegen mehr als einen für seine Freunde. Aus einer­­ sehr armen jüdischen Familie stammend, hat er Früh sein Brod selber verdient und nur m­angelhafte Studien machen können. Durch­­ Seiß in die journalistische Laufbahn gebracht, hat er seit einigen Jahren tüchtig gearbeitet und so eine Stellung erworben, die ihm erlaubte, seine Zigeuner-Gristenz gegen ein sch­weres Dasein zu vertauschen. Er hat sich verlobt; die Mitgift seiner Braut war ansehnlic genug, dem jungen Paare eine hübsche Häuslichkeit zu siltern. Die Hochzeit sollte gestern stattfinden ; sie war eines zufälligen Umstandes willen auf heute verschoben worden. Er hatte geantwortet: „ch Telegr. Depeschen des Perler Lloyd, Wien, 13. Jänner. (Original-Telegramm.) Die morgige Apregdebatte Des Herrenhauses wird noch das ganze Ministerium auf seinem Plage finden. Wien, 13. Jänner. (Original-Telegramm.) Der Entscheidung des Kaisers in Betreff der Ministerkrise wird für Sonnabend entgegengesehen. Das Verbleiben der Majorität Eiern Sen­gäste TREE hatte mir nicht die Zeit genommen, mich zu verheirathen. Ich versuchte es, zu leben wie alle Menschen, die leben können, aber ich verstand nicht die Kunst, zu leben. Ich kaufte mir ein Haus, ein Schloß, Schöne Pferde und Schöne Frauen, aber ich langweilte mich. Was nüht ein Serail, wenn sein Sultan ha it? Ich versuchte zu reifen, aber ich verstand weder die Munder der Kunst, noch die der Natur. Ich hatte nichts gelernt, als MWechsel Schreiben und meine Bücher zu führen. Al ich eine Rheinreife machte, habe ich Sie in Baden-Baden gesehen. Sie bezauberten mich gleich beim ersten Anblick: ach wenn ich mir­­, Ihre Jugend, Ihre Gestalt und Ihre feinen Manieren hätte Faufen­­ Können! Erinnern Sie sich nicht, daß ich immer mit den Augen folgte, am Spieltisch, im Theater, auf der Promenade? Es machte mir das größte Vergnügen, Sie durch das Leben tanzen zu sehen; ich bildete mir ein, meine eigene Jugend vor Augen zu haben. 9, wie Sie sich ausnahmen! Heiterzüge, Felteslen im Freien, höllisches Spielen — und melde reizende Heiterkeit selbst dem Mikgefhid gegenüber. Gewiß, man darf nicht rechnen können, wenn man wissen will, wie man Geld ausgeben muß. Das sind nicht die Reichsten, die gesammelt haben — mit meinen Millionen war ich nur ein armer Teufel neben Ihnen! Wie gern hätte ich Sie angeredet, aber ich fürchtete, sie möchten es übel nehmen. Man erzählte mir von Ihren wilden Strei­­chen; Sie waren von hübschen Frauen und vornehmen Männern um­­geben — Turenne, Gzpelate, Galiffet — was weiß ich, wer alles — die Titel hatten sie in Paris zurückgelassen. Ich wagte nicht in dieses ewige Seitgelage mein Grabesgesicht hineinzutragen. Jeden Abend ‚seufzte ich, das ist endlich ein Mann, der zu leben versteht! Ich ünschte, daß Sie mein Sohn wären; ich machte mir bittere Geld an­­fenn über mein L­eben, das im Gelde verrottet war — mer wird nun meine, zwei Million n ausgeben ? dachte ich. Eines Tages wagte ich jedoch,­­mich Ihnen zu nähern; sie hatten einen wohlwollenden Blick für mich) und hielten mir mit der holvesten Freundlichkeit Ihre Cigarre bin, weil Sie glaubten, ich wollte Feuer von Ihnen für die meinige. In meiner thörichten Blöbigkeit stehte ich dieselbe wirklich an, ohne ein Wort zu sagen. Yebt, wo ich im Sterben Liege, habe ich endlich den Muth bekommen, Sie anzureden, freilich nur schriftlich ! 34 überreiche Ihnen hierbei mein Testament ; es it unwiderruflich ; id) wünsche, daß mein Vermögen in die Hände eines vornehmen Mannes kommt, der die Kunst versteht, es mit Anstand auszugeben ; idh möchte gern, hab meine Thaler hübsch unter die Leute kämen! — Und auf der Schwelle der Emigkeit, wie man zu sagen pflegt, erlauben Sie mir sie zu um­­armen. Amedee Marpville” » Durch dieses Testament eines reichen Thoren wird der Held des Romans von seinen Selbstmord-Gedanken befreit und befähigt, ein­­ leichtsinniges Leben zu führen, wie zuvor. Die „Bariferinen“, denen einer widmet, sind fade Wiederholungen aus den früheren Schilderun­­gen von Arsene Houffaye ; es ist ihm troß aller Jagd nag dem Ab­­sonderlichen nicht gelungen, seinen Roman unterhaltend zu machen. Mo eine gesunde Moral fehlt, da fehlt das Salz; Stagnation und Langeweile sind die Folge davon, 5 St . ».f«».. im Ministerium it positio. Wie ber lautet, solt der Erzherzog Moriehad, 13. Jänner. Ungarischer Prima: Weizen 277, — 284. Abschlag 7 Cente. Tageswenigkeiten. · « | Karl Rubiwig berette morgen nach Berlin abreisen. Wien, 13. Jänner. (Original- Telegramm.) Es ist hier das Gerücht verbreitet, das, wenn­­ Reichskanzler Beust demissioniren sollte, was nicht mehr als absolut un­­­wahrscheinlich gehalten wird, Fürst Carlos Auersperg für den Posten als Reichskanzler ausersehen sei. . . Wien, 13. Jänner, (Original-Telegramm.) Nach einer Meldung der „Presse" ruht­­ in der Grenzfrage jegliche Aktion bis zur Lösung der finanziellen Angelegenheit. Wien, 13. Jänner. Die „Abendpost" bezeichnet die vom heutigen „Vaterland“ bezeichnete Nachricht, von Reichskanzler Graf Beust bei dem tirfischen Bahngeschäfte betheiligt sei, als freche Lüge, und fordert um Beibringung der Beweise auf. Wien, 13. Sänner. (Original: Tele­­gramm.) Im Handelsministerium wird eine Vorlage für von Reichsrath über die im Sommer des Jahre 1871 in Wien zu arrangirende Weltausstellung ausgearbeitet. Wien, 13. Jänner. (Original: Tele­gramm.) Die Staatsbahn hat beschlossen ihre Gründer,­rechte baar abzulaufen, zunächst den Antheil der Familie des Herzogs Morny um 235.000 Frances. In der nächsten Ge­­neral-Versammlung wird eine Emission junger Aktien seitens des Beri­altungsrathes beantragt werden. Konstantinopel, 13. Jänner. Original-Tele­­gramm.­ Die Pforte protestirte wegen Verlegung ihres Ferman, indem der Vizekönig eine neue Steuer von 15 Piaster per Feoda Land ausschrieb. Maris, 13. Jänner. (Original-Telegramm.) Eine hier eingetroffene Note des Reichskanzlers Grafen Beust begrüßt das neue französische Kabinet und betont die Gemein­­samkeit der austeo-französischen Unt­ressen. Der neue Minister der auswärtigen Angelegenheiten antwortete in gleicher Weise. Maris, 13. Jänner. Bis 6­­­ Uhr Abends ereignete sich nicht8 Bemnerfensiverthes. Um diese Zeit jedoch erschienen einige Banden auf den Boulevards und sangen die Marseillaise. Die Stadtsergeanten wollten sie zerstreuen. Bei dem Theater Bariétés wurden Steine gegen die Sicherheitsorgane geschleu­­dert, von welchen zwei durch Steinwirfe, zwei Dur) Stilet­­stiche verwundet wurden. Ein Friedensoffizier wurde gleichfalls durch einen Steinwurf verwundet. Es wurden Daselbst vier Verhaftungen vorgenommen. Um 9 Uhr erschienen die Ruhe­­störer im Faubourg St. Antonine. Hier traten sofort mehrere Ladendefiker mit Stößen bewaffnet auf die Straße und erklär­­ten, daß sie selbst die Ruhe mit Gewalt erhalten werden, worauf sie die Ruh­estörer zerstreuten. Um 10 Uhr fanden Ansammlungen im Garrefour­­ de8 Boulevard Montmartre, hauptsächli aus jungen Leuten und Kindern bestehend, statt, welche die Marseillaise fangen, die von den vor den benach­­barten Cafe’s figenden Leuten mit Auspfeifen beant­wortet wurde; die Stadtsergeanten stellten alsbald den Verkehr wieder her. Maris, 13. Jänner. Die heutige „Mearseillaise“ erz­­ählt von der gestrigen Episode auf den Champs Elisee’s. Als die dem Yeichenbegängniß beimohnende Menschenmenge heim­­­ührte, bemerkte man, daß Chaffeur-Regimenter die Zugänge zum Sonoustriepalast absperrten. Nochefort stieg aus dem Wa­­gen und ging auf die Truppe zu, Durchlak verlangend. Beim zweiten Trommelschlag forderte Nochefort die Menge auf, sich zu zerstreuen. Maris, 13. Jänner. Der „SFigaro” meldet: Der Minister des Innern selbst zu Pferde dirigirte die Truppe vor Champs-Elysees. Heute herrscht vollständige Nähe. Die Kommissäre erhielten gestern Weisungen nur im äußersten Falle Gewalt zu gebrauchen. Bürger unterfrügten die Be­­hörde und verhafteten mehrere bewaffnete Individuen. Maris, 13. Jänner. Der päpstliche Nuntius über­­reichte dem Kaiser ein vom Bapste eigenhändiges Schreiben. Wien, 13. Jänner. (Eröffnungsbörse) Kreditaftien 264.10, Napoleon d’or ——, Nordbahn —.—, ung. Kreditaftien ——, Staatsbahn —.—, Galizier —.—, Bombarden 256.—, Anglo:Austrian 326.35, 1860er Zofe —.—, 1864er ——, Franco ——, Trammay ——, Felt. Wien, 13. Jänner. Abendf&luf.) Krevit-Aftien 263.—, Napoleon d’or 9.81Y/,, Nordbahn 217.—, ungar. Krevitaltien 79.75, Staatsbahn 402.50, Galizier 236.—, Lombarden 255.90, Anglo: Austrian 324.50 1860er 98.40, Franco 108.50, 1864er 117.40, Trammway 143.—, Baubant —. Boulsbant —.—. Wienerbant —.—. Fünflichner —. Anglo-Hungar. —. lau. · » erlitt,13.Jänner.Böhmische Westbahn 92,Galtzische Bahn100172,Oesterr.Staatsbahn­ 2225-s,reiwilliges Anlehen 140"s,, Kreditlose 88, 1860er Metalliques A49/,, National = Anleh­en 57 °/s, 81'/,, 1864er 65%,, Silberanlehen —.—," Krevitaltien 14592, Wien 81", Rumänier 72%, , Diskontbant —, Bardubiker —, Defterr. Banknoten —. Geschäftslos. Frankfurt, 13. Inner. Medielcours per Wien 96/5, 1859. €, Metalliques ——, Neues Silber: Anlehen —.—, National: Anlehen ——, Metalliques, alte —.—, Neues Steuerfreies —.—, Amerikaner per 1882 92—, Desterreichische Kredit-Aktien 254.50, Oester­­reichische Staatsbahn: Aktien 391.—, 1854er 71, 1866er 81 °/,, 1864er 114, Stanz:Josephsbahn —.— , Desterreichische Bank-Aktien 714, Lom­­barden 246 °/,, Galizier 232.50, Rente 49 ®/,, Silberrente 587, Elisabethb. —. — Haris, 13. Jänner. Mittagsbörse.­ Zperzent. Rente 74.05, italienische Rente 55.90, österr. Staatsbahn 826, Kredit mobilier —.—, Lombards 525.—, 1865. öster. Staats-Anlehen —.—, ungarische Eisenbahn: Anleihe — , Amerikaner 98 °/,, ungar. Deftbahn —, Fest. Baris, 13. Jänner. Schlußbörse­ 3% Rente 73.62, 415 °), Rente —.—, Italienische Rente 55.45, Staatsbahn 820, Credit mobilier 211, Lombarden 522, Deft. per Tag 332, Deft. auf Zeit —.— Confols 92%, ungarische Anleihe — —, Amerikaner 9%­, , ungar- Ostbahn. —. Matt. Triest, 13. Jänner. Spiritus 25 (fr. niedriger. April —, per Mais August —. Berlin, 13. Sinner. Weizen pr. Jänner 56, pr. April : Mai 5779, per RN 59, Noggen Yper Jänner 44'/,, per April-Mai 43 °/,, per Mai-Juni 44", Hafer per Jänner 242, per April-Mai 25%, per Mai-Juni 25 °. Del per Jänner 12 °, per April Mai 12%,, per Mai:Juni 127... Spiritus per Jänner 14, per April-Mai 14, per Mai-Juni 15. . Breslau, 13. Jänner, Weizen 78, Roggen 53, Hafer 31, Del 12'/,, per Termin 12"/12, Spiritus 132/,, per Jänner 13 ®/,, per Feber-Märg —. Weizen­flau. Marktbesuch schwach. Stettin, 13. Jänner. Weizen per Jänner 60, per April: Mai 61. Noggen per Jänner 4249, per April-Mai 43. Del fest. per Jänner 1272, per April:Mai 122/;. Spiritus per Jänner 14­/,, per April-Mai 1494. Köln, 13. Jänner. Getreidemarkt­ Weizen fest per lofo 6712, per Dezember 5.?b"/e, per Frühjahr 5.27", Roggen­feit 5, per Dezember 4.25, per Frühjahr 4.25, Der höher Iofo 13"/16, per Dez. 13%,, per Frühjahr 129. Antwerpen, 13. Jänner. Petroleum, Toto big 604, per Jänner —, per Feder —, Donauroggen —. R (Spende) Se Tf. u. apostol. E. Majestät hat zum Anlaufe von Saatkorn für die in letter Zeit durch Ueberschwen­mung heimge­­suchten Gemeinden im Deutsch:Banater Grenzregimente eine Unter­­stoßung von 2000 fl. aus Allerhöchst ihren privatmitteln huldreichst zu bemilligen geruht. (Pensionirung der k­ung.Staatsbe­­amten.)Die bei Pensionirung der k.ung.Staatsbeamten zu befol­­genden Normen werden bereits im Finanzministerium ausgearbeitet. ‚Wie wir vernehmen, wird dieses Pensionsnormale sowohl für den Be­­amtenkörper als­ auch für das f. ung. Xerar sehr vortheilhaft werden. Es wird darin festgestellt, daß die bisherige Gepflogenheit, die penfio­­nen von acht zu acht Jahren zu erhöhen, aufgelassen und der Termin auf fünf Jahre reduziert wird, ferner, daß die Pensionstarabzüge nicht so wie bisher durch ein Drittel der neuen Gage (bei Vorradungen) hereingebracht, sondern­ den Beamten zu diesem Zwecke von der Gage bis zur Pensionirung fortwährend 1 Perzent in Abzug gebracht wer­­den sol. (Die Infurrestion in Dalmatien) ist gänzlich be­­endet. Mit diesen Worten kündigt uns unser Spezialkorrespon­dent an, daß er seine Mission auf dem Schauplane der Insurrektion für beendet halte und am Sonntag seine Racreife antrete. Es ist übrigens Borz forge getroffen, daß uns über Alles, was sich etwa in nächster Zeit in Dalmatien ereignen könnte, direkte, ausführliche und verläßliche Kunde zugebe. Danieliss( Toast), werfen wir in dem Berichte über die, Eröffnungsfeier der Hat van Mistolczer Eisenbahn Erwähnung gethan, wird im»Hon«folgendermaßen glossirt:Den Bischof Johann Danielik, so scheint es,hat man nicht nach Rom gerufen.Ich vermuthe dies daher,weil er(bei dem Bankette in Miskolcz)aufstand und sprach Er sagt,»daß nur die christliche Religion zum Menschen macht.(Es ist zu bemerken,daß etwa fünfzig wackere,attständige Graeliten an­­wesend sind,von welchen jeder bisher zu glaubest wagte,daß auch er ein Mensch sei.)Dies weiß er aus dem Durchsblättern der Geschichte des»alt-antiken Zeitalters.«Da ist Tacitus,der,als er gehört,daß ein blos mit armen Menschen beladenes Schiff untergeganch sei,ge­­rufen hat:Viledamn1 im­ Wetmer eianrist gewesen wäre,so hätte er etwas Anderes gerufen.Da ist ferner der tarpejische Felse 11,v011 welchem die beiden die Menschen hinabstießen.(Rufe:Die Christe 1­ würden die Menschen lieber in Oel gesotten haben!)Barbarische Thaten kom­men nur im heidnischen Zeitalter vor.(Rufe:Und die heiligean­isition?)Se.Exzellenz der­ Herr Kommunlikation­s-Mini­­ster hat Recht,wenig ersagt,daß Miskolcz der Knotenpunkt ist,wo alle Eisenbahnen zusammenhaer­(Mikof taunt sehr und möchte gern­e wissen,wann er das eigentlich gesagt habe?)Wenn nun der Feind— er ist nicht nöthig zu sagen,welcher?—aus Rußland(nun ist’s freilich nicht mehr nöthig!)über die Karpathen hereinbricht und Miskolcz ein­­nimmt,so unterwirft er drei Viertheile Ungarns sei­ner Macht.(Ein impertinenter Zwischen­ruf:So eilen wir also,die Eisenbahn zu zer­­stören!)Se.Exzellenz der Ministerpräsident ist zugleich Landesverthei­­digungsminister,so möge er denn in Miskolcz eine Reste gegen die Russen erbauen lassen.(Rufe:Also kein Nonnenkloster?)Es lebe die Regierung!« (Das»Nationaltheater-Taschenbuch««)für das Jahr 1870 ist erschienen.Das Büchlein umfaßt sL Seitemist in steife Pappen mit Goldschnitt gebunden,sehr hi·1bsch ausgestattet un­d kostet 50kr.Der Reinertrag wird wie alljährlich so auch heuer dem Pensionsinstitut des Nationaltheaters zugewendet.Wir entnehmen dem Büchlein­,welches alles Wissenswerthe vom Nationaltheater vollstän­dig mittheilt,daß das Dramenpersonale diese Instituts aus 19 Männ­ern und 14 Frauen,das Opernpersonal auss Männern unds Fraueni besteht.Die Zahl der Choristen beträgt 48,das Ballet zählt 27,das Orchester 58,die Komparserie 5 Mitglieder,außerdem sinds Coulisfer­­­schieber,12 Maschinisten u.s.w.angestellt.­Pensionirte Mitglieder sind 25,darunter sechs(Frau J­ 5kai,Frau Lendvay,Benza-Frau Hubenai,Ida Komlössy,Läßlö)mit 840 fl.Das Nationaltheater­­konservatorium zählt 11 Dramen­ und 26 Opernzöglinge.Das Theater nahm im verfroffenen Jahre 272.911 fl. 40 fl. ein und verausgabte 972.779 fl. 94 fr., es bleibt also ein Kaffenüberschuß von 131 fl. 46 fr. Originalnovitäten wurden drei gegeben, und zwar „Der Ball des Mi­­nisterpräsidenten”, „Später György", „Neigung und Beruf.” Ueber­­reßt wurden 12 neue Dramen, darunter zwei von Moliere. Neue Opern wurden 2 gegeben. („Der erste Tag des Glücks” und „Die ga poritin.”) Neu einstudiert wurden sechs Stücke, darunter zwei von Shakespeare. Gastspiele waren 20 (mit der italienischen Stagione zu­ nehmen). Ballcronif­ Die Billets zum Ball für die Kisfaludy: Gesellschaft und den Schrifttellerunterstübungsverein gehen reißend ab Bis jet sind Schon mehr als z­weitausend Gulden eingenommen worden Mie , Reform" vernimmt, will das Arrangeur somitE das Damenpus blitum ganz besonders berücksichtigen und hat die Tanzordnung aus Berlin kommen lassen. Dieselbe stellt ein kleines Bouquet dar, auf dessen einzelne Blätter die aufeinanderfolgenden Tänze geschrieben sind, und welches sich wie ein Fächer zusammenklappen läßt. Die Einladungen für den „Technifer­ Ba­ll” sind be­reits versendet. Das Komite bittet alle jene, die teiß der größten Auf­­merksamkeit seine Einladung erhalten haben sollten, und auf solche Anspruch erheben können, sich an das Komite (Ofen, Festung, Land­­hausgasse Nr. 117) oder an bdessen Präses Georg Goßmann (Belt, Herbstgasse Nr. 25) schriftlich wenden zu wollen. Vor einigen Tagen hat sich in Mitofen ein Komite von Bür­­gern, an dessen Spike an einige Repräsentanten stehen, gebildet, welches sich die Aufgabe gestellt hat, im heutigen Karneval einen Ball zu veranstalten, dessen Reinertrag zum Ankaufe von Schulrequisiten, Büchern 2. für arme Kinder der Simultan-Schulen bestimmt ist. Der­­selbe findet am Samstag den 12. Feber 1. 3. in den Saallofalitäten „zur ungarischen Scene” in Altofen unter Mitwirkung einer Megiz ments:Musil:Kapelle statt Die Tolnaer Jugend, ohne Unterfehien der Konfession, von patriotischem Eifer bestrebt, will ihr Scherflein zur Gründung eines Honved-Invalivenasyls beitragen ; daher wird hier am 26. d. M. ein Ball abgehalten werden, dessen Neinertrag dem genannten „Asyl“ gewidmet werden soll. (Wafsermangel.) Um den in der Christinenstadt in Ofen bereichenden Wassermangel nicht noch fühlbarer zu machen, wurde die Verführung des Wassers in größeren Q­uantitäten von dem nächit­ dem Südbahnhofe gelegenen Brunnen von der Ofner Behörde streng­­stens untersagt. (Inventare) Damit das Landesvert­eidigungs-Mini­­sterium von allen im Besibe der­ Honvedarmee befindlichen Monturs, Armaturs­, Rüstungsgegenständen, Bettfournituren u.­­. w. ein ges­naues Inventar habe, hat dasselbe angeordnet, daß sämmtliche Dbers und Unterabtheilungen genaue Inventarien anzulegen und viele bis Ende o. M. an das Ministerium einzusenden haben. Für das Honved-Invaliden(AsyL) sind dem­ Abgeordneten Herrn Johann Vidats die nachstehend verzeichneten Spen­­den eingegangen: Bon Johann Börösmarty fen. 5 fl; Sigmund Monppart 3 fl.; Dr. Michael Szabó 2 fl.; Rafael Mantray, Karl Walter, Anton Zuhab, Michael Stopfer, Alerius Muhoray, Johann Szabó, Sigmund Faludy, Vinzenz Nagy und Johann VBörösmarty jun. je 1 fl.; Julius Rajner-Tacsocsit 2 fl.; Julius Balogh, Wirthschafts­­beamter, 2 fl. 50 fl. ; Johann Bost aus Akod 1 fl; Raul Szilágyi aus Füzes,­Gyarmat 50 fl.; Julius Sebestini aus N.­Kürtös 10 fl., zusammen 36 fl. ZumP Direktor der Corvina?) ist, nachdem Karl Badonap abgelehnt hat, gestern Richard Szabó gewählt worden, Mie , Hon" bemerkt, ist Szabó, weifen „nök világa" walch eine zweite Auflage erlebte, nicht nur ein talentvoller Schriftsteller, sondern bringt zu seiner literarischen Begabung auch no geschäftliche Routine mit welche er sich in der Direktionskanzlei der BVersicherungsbank „Haza“ wo er angestellt ist, erworben hat. (Ein unangenehmes Abenteuer.) Borgestern Nachts wurde ein Beamter in Ofen, welcher die Scheiben seiner im Grogeschoffe befindlichen Fenster einschlug, um in seine Wohnung ge­langen zu können, da er den Hausthorschlüsfel vergessen hatte (in Ofen gibt es keine Hausmeister und die anderen P­arteien lagen im tiefen Schlafe und hörten fein Woltern und Klopfen nicht) von einer eben­­ diese Straße paffirenden Patrouille angehalten. Da half seine Ber­­eicherung, daß das seine eigenen Fenster seien, selbst die Bestätigung mehrerer Nachbarn, welche mittlerweile durch den Streit erweckt wur­­den, wüßte nichts, er mußte mit auf die Wachtube und dort die Nacht statt­ im Bette auf der harten Pritsche zubringen und wurde erst am­ Morgen, als er sich vollständig legitimirt hatte, wieder entlassen. Neues Blatt. In Graz wird vom 15. b. M. angefan­­gen ein neues Tagblatt unter dem Titel „Neumann’s Börfer und Ge­­schäftszeitung“ e­rscheinen. Ziwed des Blattes ist die Förderung der vollst wirtsschaftlichen Interessen der Steiermark. Garrotteursin Bet) Ohne ven Teufel an die Wand malen zu wollen, glauben wir dennoch­ von einem zur Vorsicht mah­­nenden Vorfall Erwähnung machen zu müssen, von "B. P­. Közlöny" berichtet : Vor einigen Tagen ging zwischen 11 und 12 Uhr Nachts ein Herr aus der Deut- in die Wallner-Gasse, als er plößlich etwas auf seine Schultern fallen fühlte, was sich, als er schnell mit der Hand vor uad griff, als ein Strich oder eigentlich als eine mit Eisenringen versehene Schlinge erwies. Als er zurücblickte, sah er zwei Männer eiligen Schritt sich entfernen. Zum Glück des Betreffenden hatte die Schlinge, die ohne Zweifel ihm über den Hals geworfen werden sollte, ihr Ziel verfehlt. (Dab die Attentäter sich) eine so frequente Passage, wie es die bezeichnete Stelle ist, wo auch ein Fiakerstandpfad ganz in der Nähe ist, sich zum Berfudsfelde ausersehen haben sollten, komm uns denn doch un­wahrscheinlich vor.) Arad-Temesvärer Eisenbahn. Am 10. Jänner verkehrte auf der Arad-Temesvárer Eisenbahn der erste Schotterzug ; sämmtliche Objekte auf dieser Bahn sind fertig und die Wächterhäuser unter Dach gebracht ; überhaupt wird der Bau troß des unausgefekt Schlechtesten Wetter mit Energie ausgeführt.­­ (Die Tomespärer Stadtrepräsentant)­eh ihrer gestrigen Sitzung mit Bezug auf die Von uns seinerzeit erwähnte»·" Zuschrift des Unterrichtsministers in der Realschulen-Angelegenheit die Errichtung einer kompleten und gleichzeitig eine Kommission mit der Ermittelung der hiesu Sensigim­ 2oralitäten betraut. Die Generalkongregation des Komornet. Komitat) hat, dem Nundschreiben des Barser Komitats bei­tre­­tend, an den Neichsrath eine Petition fchen Bil­ergallerie zu richten beschlossen. Der erste Vizegespan beauftra­ gende Honvsd-Afyl und liche Arbeitskraft des Komitat, soweit der Wiener „Vorstadtztg.” um den Ankauf der Eshterházy.­­In derselben Lisung wurde Subskriptionsbögen für das zu grün: Lupwig Batthyányi 41 errichtende Denimal druden zu lafjen, den Sammlungen aufzufordern. Der Szyabolcser Komitats - Ausfb uf) bielt dieser Tage eine außerordentliche Generalversammlung, in welcher ein Gesuch vorgelesen wurde, worin Gmil Szögyenyi die durch das Austreten der Theiß­schon jet eingetretene Gefahr mit lebhaften Far­­ben sc­hildert und das Ansuchen stellt, es möge die diesjährige öffent, sie benöt­igt wird, bei Theißrex gestellt werden. Das Ergebniß der darü­ber geführten Lebhaften Debatte war,­­daß zwar das Komitat diesem MWuasche­nwillfahrt, daß Niemand zur Leitung der Arbeit gezwungen werden könne. (Trauergottesdienst) Am 9. sämmtlichen Mitgliedern der Gemeinde ein der b. M. um 3 Uhr tac: mittags wurde im ist. Gotteshaufe zu Nechnis unter Betheiligung des Gesammtvorstandes, des Lehrkörpers mit Schuljugend solerner Trauergottesdienst für unseren unvergeßlichen Oberrabbiner Dr. M. Zipfer abgehal­­ten. Die Gedenkrede hielt Herr Moriz Ehrlich. (Ein Duell in Lugod) Wie Ublanen offizieren ein Säbelduell schwere Verlebungen am Kopfe und die Schläfe. Mit demselben Zug,­ wer „Tem. Ztg.” aus Bu. 908 geschrieben­­ wird, fand dort vor wenigen Tagen Selbstmord:Manie) an einem Halsübel. Am 7. seinen Namen sehen darauf, Herrn Kollegen, des Polizeiministers diese Fragen waren es jedenfalls, Lieutenant B. erhielt eine un­­bedeutende Wunde an der Hand, während Lieutenant im Gesichte bekam und das Bett hüten muß. Trogdem seine Lebensgefahr vorhanden ist, dürfte jedoch die Thüre wies, soll aber ganz unbedeutender Natur In­c.­Buttyin, die Bestätigung erhalten hatte, begab einem Markt­­6 Wochen zwei fleden von etwas über 1000 Einwohnern, sind binnen Selbstmorde vorgefallen. Ein Mann, der an litt, nahm ein Gewehr, feßte vessen Mündung an die Herjgegend, prüdte los und fiel todt zusammen. Der zweite Selbstmörder war ein Tischler aus Karchau, der sich vor einigen Jahren fieß, Haus und Hof, Weib und Kind folgung in einer Anwandlung „menschlichen einer unheilbaren Krant, in Butty in nieder­­seit einiger Zeit und sließ sich am 8. Früh mittelst einer nenen Nähe Sr. Erzellenz zu bringen, kannt hatte oder nicht, und ob einem Hausherren am T­bury, der Flucht Hartung’s wird mitgetheilt. Der auf dem Ummege durch flüchtige Arbeiterführer reiste bekannterm­aßen Sachsen u­ad der Schweiz. Zufällig traf es sich, daß mit demselben Zuge, den Hartung von Wien aus bewüßte, an Minister Dr. Giskra nach Brünn fuhr. Im der Stadt Rundenburg verließ Hartung wäh­­rend des kurzen Aufenthaltes den Moggon und verfügte sich nach dem Martesaale. Wer aber malt seine Ueberraschung, als er sich in dem­­selben plößlich Dr. Giskra gegenübersah. Die Augen der Beiden be­­gegneten sich einen Moment, dann aber suchte sich Hartung mit einer höchst unwilliam, die sogleiche Ver­ Fühlens“ unterließ oder nicht in das Meffort seines Grafen „Taaffe, pfufchen mollte, die Herrn Hartung bis zur österrei­­chischen Grenze und — au darüber hinaus begleiteten. (Entfesgliche Radkehr.) Der vor wenigen Tagen aus der Strafanstalt entlassene Karl Fröhlich, gewesener Staatsbeamter, kehrte Sonntags in seine Wohnung nach Wien, Bergstraße 14, zurück, wo­ selbst er von dem Hausbesorger die Auskunft erhielt, daß seine Frau bereits zwei Monate todt und seine Tochter mit einem gewesenen Offiz­­ier durchgegangen sei. Nachdem der Unglück­ die kompetenten Orts sich zu seinem Schwa­= den Unterstandslosen, fröhlte im Gasthaufe­n zum der Roßau ein und trank daselbst zwei Geitel Wein und begab sich von dort mit einem Juhrmanne, mit welchem er vor einigen Tagen von Stein auf der Donau ankam, zu reifen Fahrzeuge, wo er An 9. b. Nachmittags Unglückliche, welcher zwischen zwei sogenannte eine halbe Stunde darauf als Leiche herausgezogen. (Sechzehn Kinder ertrunken.) die „Brest. 3ta." meldet, in dem Kuniter See, eine Meile von Liegnik entfernt, sechzehn Kinder­n ertrunken; dieselben sollen auf einer Eisscholle des See’s, die plößlich barst, gespielt haben. (Gemüthliches aus Rom.) Durch die Ueberschwenmun­­gen wurden die römischen Straßenräuber in den lechten Tagen alle in die Stadt getrieben. In Rom sind Anfälle auf offener Straße ganz häufig, und einem solchen unterlag vor Kurzem ein Bischof des Ron­zil3, dem Alles abgenommen wurde, was er bei sich trug. Der Dieb wurde gefangen genommen und mit einer in diesen Lande bisher un­­gesannten Eile zu zwanzig Jahren Strafarbeit verdammt. Der Papst wollte sogar einen alten Brauch auffrischen und den Verurtheilten auf einem Esel und den Schandzettel auf der Brust durch Straßen und Pläne führen­ lassen. Man gab vom heiligen Vater jedoch zu verstehen, daß eine solche Strafe der modernen Bildung widerspräche, und so wurde des Papstes glückliche Idee nicht zur Ausführung gebracht. . per Leber: | amten des Komitats auhirungsgesellschaft mit dem Ausrufe: gegen Bezahlung fügung so, stellung Zweifampfes gemesen sein. Bistole durch nondalanten heit bloß find, hierüber ger. Hahn“ , darumn­in wie bis zur Wendung t, Me alsihule beschlossen, die Grundbesißer die Schußarbeiten er eine Todtentruhe fertig, Ob Minister Gisfra für das dem Grafen eifrigen Mitwirkung ist zwar unbekannt, nicht Gott statt. o. machte eine aus der veranstaltete, Hierauf Eehrte und für besaß. Bon interessante in weil er bei Cr litt Epitope diesem Falle er im ersteren Falle er welder ihm, er sei mir gnädig, in Graf und Be­ zur Ber, jedoch und Gr. zwischen ihn fast zwei zwei die­ser: 6 Wochen in Anspruch nehmen. Die Ursache dieses die Donau stürzte. Stehlheimer fiel, malte er. Der wurde Rottos Ziehungen vom 12. Jänner 1870. 4 Prag: 5 23 57 8 77 gemberg: 6 66 69 80 9 Hermannstadt: 47 60 52 66 40 Dereinsnuacrichten. * Der „Honvedverein da Somogyer Komitats“ arrangirt zum Besten des in Belt zu errichtenden Honvedinvalivenasyls am 10. Feber d. §. im großen Komitatssaale zu Kaposvár einen glän­­zenden Ball mit Tombola. * Ein „Stenographenverein” hat sich am Debregziner Kollegium Fonstituirt. Hauptzweck des Vereins it Verbreitung der Stenographie unter den Studirenden. * Der „Better Verein der Volfg- Erzieher” hält Sonntag, den 16. Jänner 1. 3., Morgens 10 Uhr, im städtischen Schulgebäude in der Stridergasse eine außerordentliche General-Ver­­sammlung ab. Die neugewählten Zunktionäre des Vereines werden ihre Amtswaltung mit Ventilirung einer Angelegenheit höchster Trag­­meite, mit der des Landess Lehrertags, beginnen. * Samstag, den 15. Jänner, findet in den Loyalitäten des Ge­­selligkeits-Bereines „H­armonia” ein Herren-Abend statt, bei wel­­cher Gelegenheit Diskussions-Fragen bezüglich der am 23. v. M. zu er­­folgenden General-Versammlung zur Verhandlung gelangen werden. — Eine hierauf Bezug habende humoristische Vorlesung des Herrn Sa: He Schoßberger wird Die inneren Sepelenenbetten näher be­­euchten. Wünsche und KBeschwerden. *) Herr Redakteur ! Der neueste Beitrag zur Kulturgeschichte unseres Landes in das geflügelte Wort des Religionslehrers an der hiesigen Oberrealschule: „Ön roszzab mint­az utolsó zsidó." Der Herr Religionslehrer scheint zu vergessen, daß wir im drittlesten Dezennium des 19. Jahrhunderts leben, wenn er vermeint, solche Herzensgeheimnisse, die er hübseh still bei si behalten sollte, ungerügt seinen Schülern aufzifhen zu dürfen. Best, 12. Jänner 1870. Ergebenis Sh­evrih Frei. Geehrter Herr Redakteur ! An dem am 10.I. M. erschienenen Abendblatte des „Beiter 2koyd” it ein Bericht über die am 9. I. M. in Neupest abgeh­altene *) Die für diese Rubrik aus dem Publikum einfangen­den Zu­­schriften sind, wir, soweit deren Veröffentlichung dem allgemeinen Intert­esse zuträglich erscheint, gern zu berücksichtigen bereit. Für die Einsen­­dungen it der Einsender verantwortlich. Anonyme Zuschriften können daher nicht berücksichtigt werden. Die Red. Fortlegung in der Beilage.

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