Pester Lloyd, April 1870 (Jahrgang 17, nr. 74-98)

1870-04-08 / nr. 80

­­­­zFischhänjs""erlljik­t·««ers,·heißes-nureine"··"ssklks"R08ielUUs­en, die­ ihre Aufgabe richtig­ erfaßt und durch das Fest­­halten an der Verfassung­­ allen Sonderbestrebungen, welche­­ "gegen die Zentralgewalt gerichtet Anton Auersperg unterstüßt die Resolution und greift die ungejegliche Einmischung des Reichkkanzlers Beust in die Bolitit an. Nebner daß zur Erkennung der­ Bed­­ürfnisse des österreichischen Volkes ein österreichisches Herz sei, erklärt. Graf Kuefstein glaubt, die Resolution implizire, ein Mittrauensvotum gegen das noch unbekannte Ministerium und greife in die­ Vorrechte der Krone­­ ein, an die­ Abreise des Kaisers gerichtet energisch entgegen aus Sablonowsky Hält die Resolution als unannehmbar, weil . ist. Nach wiederholter­ Kontroverse zwischen Schmerling und Nechberg wird von Neuerstein beantragt, zur Tagesordnung überzugehen, welcher Antrag trogdem 16 Stimmen dafür waren, abgelehnt und die Resolution mit überwiegender Majorität angenommen wurde. Im Verlaufe der Debatte beantragte Holyos über die Reso­­lution eine geheime Berathun­g zu halten, welcher Antrag jedoch abgelehnt und das Budget sodann angenommen wurde. Morgen finden in beiden­­ Häusern Situngen statt. . Im­­ Herrenhause ist die Delegationswahl auf der Tagesordnung. Barlgrube, 7. April. Die Thronvere des Groß­herzogs anläßlich des Landtagsschlusses zählt die fortschritt­­lichen Gefege auf und betont die nationale Einigung Deutsch­­lands als das Anstreben des höchsten Zieles. Konstantinopel, 7. April. Original-Tele­gramm.­ Der Patriarch steht im Begriff, ven Ferman zur Lösung der bulgarischen Kirchenfrage als die Religion und das alte Kirchenmoralsystem verlegend, zu verwerfen. Wien, 7. April (Offizielle Schlußkurse­) . Ungar. Grundentl. 73.75, Ungar. Eisenbahnanlehen 108.50, Anglo-Hungarian 99.50, Urg. Kredit 89.50, F­ranco-Hungarian 57.75, Alföld 173.—, Sieben­­bürgen 168.—, Ungar. Ostbahn 95.50, Ungar. Nordost 164.75, Salgo- Zarjäner 11050, Kettenbrüdenaktin —, Ungar. Pfandbriefe 90.50, Ostbahn-Brioritäten 89.15. Preuß. Kaflenrheine —. -len,7.April.(Abendschluß.)Kredit-Aktien 26270, Napoleon d’or9.881s2,Nordbahn 223.—,ungar.Kreditaktien 89.­­0, —·Staatsbahn 394.50,Galizier241.­—,Lo­mbarden227.10,Anglo-Austrian 32375·,»1860er97.40,Franco116.50,18164er121 40,Tram·n­ay «208.25,Baubank——,Rollsbanl——.——,Wienerbantkcks Funk ·-K­rchen—.e,Anglo-Hungarian—.—.Nordost«——.—,Verkehrsbank Lombardenslau". 3­­­­» "Berlin, 7. April, Böhmische Meerb­ahn 97",, Galizische "Bahn 98 °/,, Desterr. Staatsbahn 216"/,, Freiwilligee Anlehen 125, Metalliques 50—,, National - Anlehen 58—, Kreitlose 87—, 1860er 79%­, „1864er 66 °/,, Silberanlehen. —.—, Krevitaltien 155—,, Wien 81%, , Rumänier 717, Diskontbant —, Pardubiker —, Del­err. Banknoten —, Staatsbahn —. Matt.­­ ·Frankfurt,7.April.Wechselbourg»per Wien«9«61s« —1859.E.Metallini—.-,«Neues Silber-Anlehen—.—,­,National- Anlehen—.-—,Metalliques,alte­—.—,Neues«S»teuerfreies­.—. —Amerikaner per«1882.«957«Oesterreichische Kredit-Ak­ten2701­4-Oesters­­reichische­ Staatsbahm Aktien378.——,.1854er 1869er79.­1864er 116,Franz-Josephsbalm1801s4,Oesterreichische Bank Aktien692—«—,Lom· darbenVgl­.­Galizier230.—,,Silberrente·—.—­,Elisabetht «bahn—.—,Matt.­­ ·Parte,s7.April.(Schlußbörse.)30s.Rente73.90, --47sz"s»Rente103.50,Italienische Rente55.55,Staatsbahn798,vCre·­­,,·dit-mobilier275.—,Lombarden467,«Oest.verTag332.——,Oest.aufsezt —--.-—,,Consols-94.—,ungarische Eisenbahn-Anleihe"227.—,Ameri­­«.·komek«.—, ne­uOstbahn 312.—, österr. Nordwest —, 7 »s· .·­,»Hautur"g,2,7.«·April.(Ge.treid.email.t.)Weizen ruhig, »-Roggenfestp Weizen verApril 1071s.,perMai--Juni1081 sperJuni-Juli110’s,per127Pfund..Roggen.perApril80, —pequi-uni«7972­,perJuni-Juli«81.Oelruhig,perloko29«s·«, perMa129«s«,peertober273«13.Spiritus-flau,lok020’s«,perApril" 20V­,­perMai1·98­«. » Stettin,7.April.(Getreidemarlt.)Weizetper ·loko·56—62,-.perApril-Mai»621s3»,Noggenperloko41,perAprtl- Mat447z.Oelperlolo-14·1,«,,perApril-Mai-14’s12.sSpiritusper «l-ok915»l,(-Pcr April-Mai 15712. x 8 Köln, 7. April. (Getteidemartt.) a per Mai. 6.8, per Juni 6.772; per Juli 6.842 , — Roggen per Ntai 5.—, per Suni- 5.1, per Juli 52. — Od lo —, per Mai —.—, per Dftober 14?/;.. - ; - « treten weiß. nothiwenbig fie find, ..· : | - Engesuenigkeiten. Amtliches. BurKonvertirung der Staatsfhuln) Die „Wiener Zeitung­” veröffentlicht folgende Kundmachung des Finanz­­ministeriums, womit ein fetter Zinsentermin für einige zur­ Konvers ne­rencme Gattungen der allgemeinen Staatsschuld festgel­egt wird. « Kraft der mit dem Gesetze vom 24.März 1970(R­G­Bl.Nr­ 37) ertheilten Ermächtigung wird für­ nachfolgende Gattungen der Staats­­schuld als letzter Zinsentermin,an welchem noch auf Grund der bisherigen zur Konvertirung bestimmten alten Schuldtitel eine Zinsenzahlung ge­­leistet wird,festgesetzt: 1.Für das Silber-Anlehen vom 11.Mai 1864 der 1.No­­vember 1870;­" 2. für das Silber-Anlehen vom 23. November 1865 der 1. De­­zember 1870 ; « 7.für das Konvertirungsanlehen vom 1.Julilsw für karita­­lisirte Zinsen und Staatslottoanlehensgewinnste, für das Anlehen vom 30.September 1851,Serie B, für das in England negozierte Anlehen vom 1.Juli 1­852, für das Silberanlehen vom 1.Juli 1854 in Frankfurt und Amsterdam und für das in England negoziirte Anlehen vom Jahre 1859 , der 1. Jänner 1871; «· 4.für die mit 1 pCt.verzinslichen K­-M.-Anlehens-Obligationen der 1.Jänner,beziehungsweise der 1.Feber1871; · 5.für die mit 21 s-pCt.verzinslichen K.«-M.-Anlehens-Obliga­­tionen der 1.November 1870,beziehungsweise der 1.Jänner,1.Feber, 1.März und 1.April 1871;· ·· 6.für die mit 3 pCt.verzinslichen K.-M.-Anlehens-Obligationen Dezember­­ 1870 ; der 1. ·· 7.für die mit 4 pEt.verzinslichen K.-M.-Anlehens-Obligationen der,1. Dezember 1870, beziehungsweise der 1. Feber, 1. März und 1. April 1871 ; 8. für das 47/operz. Anlehen vom Jahre 1849 der 15. Oktober, beziehungsweise der 15. Dezember 1870 ; · 9.für das Anlehen auf Grund des Gesetzes vom 25.Aug.1866 der 1. November 1870. Die nach diesen Terminen fällig werdenden Zinsen werden auf Grund der alten Schildtitel aus den bezeichneten Anlehen von der Staatswaffe nicht mehr realisirt, die nach diesen Terminen fällig werdenden Coupons derselben auch nicht mehr als Zahlung für Landes­­fürstliche Steuern und Abgaben angenommen und wird vie­l weitere Verzinsung nur auf Grund der neuen (Konvertiungs-) Schuldtttel­­ geleistet werden. . . . Der letzte Zinsentermin für die alten Schuldtitel der unvor­­stehenden Kundmachung nicht bezeichneten Gattungen der Staatsschuld wird später festgeseht werden. Wien,am 2.April 1870. « " Brettelm.p. (Spende) Aus der Kabinetskanzlei Sr. Majestät de Königs wurden der Diener Stadthauptmannschaft hundert Gulden mit dem Glauben zugestellt diese unter die Trabanten, welche während des Aufenthaltes des Hofes am Äußeren Burgplas Wachdienste leisteten, zu vertheilen. Schulinspektor. Da der bisherige Schul-Inspektor Peit­ Diens, Herr Anton v. Zi­chy, von diesem Kosten zurücktritt und sich ganz den Angelegenheiten unseres Nationaltheater widmen will, ist man allgemein sehr gespannt, zu erfahren, wer diesen wichtigen Worten einzunehmen berufen it. Wie wir hören, sol unter den zahl­­reichen Konkurrenten für diese Stelle Herr Sektionsrath Paul Gönczy die meiste Aussicht haben, Oberschuleninspektor der Schwesterstädte zu werden. Wie w wir ferner hören, bewirbt sich auch Herr Karl S­t­a­b, Sektions­­rath im Kultusministerium und provisorischer Oberschuleninspektor des elter Komitates, um vielen Bolten, für melden überdies an noch die höhere Geistlichkeit einen, ihren Ansichten und Zielen entsprechenden Vertreter zu empfehlen gedenkt. (In der Landes-Jerenheilanstalt)im Leopoldifeld würden im Monate Februarl.J.zu den aus dem Monat Jänner übernommenen StZerren noch 10 Männer und 8 Frauen aufgenom­­men und standen somit 416 Geisteslränke in Behandlung,von denen 6 geheilt und 1 Unheilbarer entlassen wurden unds gestorben sind,so daß also Ende des Monats 401 Individuen in der Behandlung ver­­blieben. Seit Eröffnung der Anstalt im Dezember 1868 bis zum 18. Feber 1870 sind im Ganzen 541 Geistestraufe aufgenommen wor­­den, von denen 81 ganz oder beinahe geheilt und 7 Unheilbare ent­­lafen wurden, 52 aber gestorben sind. (Die orientalische Rinderpest) hat sich in der zweiten­ Hälfte des Monats März in Ungarn nirgend gezeigt; in Gier benbürgen graffirte sie nur in der Gemeinde 3. Szállágpatat, wo 24 Stüd­stin verertränktems von denen 2·gehellt wurden,14nmstaneen«­­,und—·8·-­n«och«.in".Behandlung­.verblieben..In Galizien herrschte dies Seuchejn""den­ zum«xHutstathner»,·Pod·hajcer,Koloniear­ und"­T·hun·t·ancexj­m Bezirk gehörigen Ortschaften Kregulec, Gelejon, Kopeczynyze, Wasyk­­­ower, Missovice, Horonzonfa­, Drykoron, Touslobaby,­­Grogdzic und Heynionce; in der Bukowina aber in Ravoncz (Bezirk Czernovik). Die übrigen­­ trangleithanischen Provinzen sind seuchenfrei. Das Holzschneiden auf der Straße­ betreffend hat die Stadtrepräsentanz nachbenannte Gafsen­ bezeichnet, in meiden das Holzschneiden verboten it. In der­ innern Stadt, Wallnerz, Herren, Hatvaner­, Schlangene, Sebastiani- und Rathausgafse, fer­ners a dem Theile ver .Leopoldgaffe­ zwischen dem Rosenpfab und der Hut­­gaffe, endlich in dem, Theile der Grenadiergafse zwischen der Hatvaner­ und Komitatsgaffe. Leopoldstadt: An der Dorothea­ und Franz Deafgaffe. Theresienstad­t: Arm rer Königs, Drei­­trommeln und Zweimohrengasse. Der Magistrat wurde übrigens er­­mächtigt, das Verbot nöb­igenfalls auch auf ande re Gallen auszu­­dehnen. Uebertreter dieser, Borsdrift. verfalen­ einer Geldbuße von 1 bis 50 fl. ··(Hundesteuer.)"Der Pester Stadtm­­agistrat hat·die Bors­lage über die Einführung der Hundesteuer genehmigt. Für Hunde, welche zur Bewachung des Hauses und Hofes und zum G­eschäftsbetriebe dienen, wird eine Steuer von 1 fl., für alle übrigen Hunde, welche in die Kategorie der Lurushunde fallen, eine Steuer von 5 fl. per Fahr­ entrichtet. Die Steuer wird mit 1. Mai eingeführt; vom 1. bis 10. Mai erfolgt die Konskription der­ Hunde und sind bis 15.. Juni die Zertifikate und Marken einzulösen. Jene Efferten, melde sich bei der Ofener Stadthaupt­­mannschaft als herrenloses Gut befanden und deren Eigenthümer seit einem Jahre nicht erub­t werden konnten, wurden jüngst im Lizita­­tionswege veräußert ; der dafür erlöste Betrag von 125 fl. wurde nach der Lizitation dem Diener städtischen Armenfonds zugeführt. (Defraudation) Im Landesvertheidigungsministerium ist eine­ Gelodefraudation von einigen tausend Gulden entdeckt worden. Der Defraudant ist der pensionirte Beamte „­ , bei welchem auch die Oiener Stadthauptmannschaft Hausfühung hielt “und dort die Aften fand, welche mit dem iuunterschlagenen Gelve im apport­ standen. Der Gegenstand ist dem Kriminalgericht, in Oien zur weiteren Amtshand­­lung übertragen worden. ( . Tabaktausstellung) Schon nächsten Sonntag, am 10. b­. M., Vormittags 10 Uhr, wird die vom F. ungarischen Han­delöministerium veranstaltete Tabakausstellung eröffnet, die bei Inter­­essanten so manderki bieten dürfte und sich hoffentlich eines zahlreic­hen Zuspruches von Seite unserer Landwirthe fomoHl, als wer. Ges­chäftswelt erfreuen wird. Gleichzeitig ist ein im Auftrage Sr. Exzel­­len­ des Ministers Gorove von Johann Mandis verfaßtes und von dem Herrn Minister herausgegebenes „Handbuch der Tas­battultu­r" erschienen, welches vermöge seiner erschöpfenden, leicht faßlichen und auf Praxis und Wissenschaft begründeten Darstellung sämmtlicher Kulturarbeiten wie die Tabakpflanze verlangt , unseren Landwirthen eine sehr willkommene, zeitgemäße Gabe sein dürfte. (Fräulein Friederike Kronau,) die liebenswür­­dige, hier noch im besten Angevenfen stehende Künstlerin, trifft, wie­­ ung aus Wien geschrieben wird, am Montag in Bett. ein, um hier am Dienstag in­ einer Wohlthätigkeitsvorstellung zum Besten des „Israe­litischen Frauenver­ei­ns" in dem Pariser Sittengemälde „BrousFrou” im Bar­eteg-Aktientheater die , Gilberte" zu spielen. . Wir haben bereits bei­ Beginn der „Frousfrou“-Vorstel­­lungen im Carltheater nach den­­ Aufzeichnungen unseres Wiener ‚Chro­­nisten von den Triumphen berichtet, melde Fräulein Aronau mit dieser Rolle gefeiert ; wir haben eine genaue Beschreibung der pracht­­vollen Toilettegegenstände mitgetheilt, welche die Künstlerin eigens für diese Partie von Paris gebracht. Die­­ oftmalige Wiederholung des­ „Sroussiou” im Carltheater war den Pariser Kleidern nicht eben sehr dienlich, weßhalb Fräulein Kronau, wie uns geschrieben wird, für die wieder beginnenden Aufführungen des „Frou:Frou” eine ganze Serie­ neuer Anzüge anfertigen ließ, die in Pest zum erstenmale vor dem Bublitum erscheinen. In jedem Falle wird diese Wohlthätigkeits­­vorstellung dem P­ublikum und speziell der Damenwelt einen großen Genuß , der "Kaffa des „Frauenvereins” aber­ eine reiche Einnahme bereiten. «­­— = (Er­weiterugsbau) In der nächsten Mode beginnen die Arbeiten an­ dem Erweiterungsbau des Königlichen Finanz-Profi­­taturgebäudes in der Grünbaumgasse. An der­ V­orderfronte erhält das Haus drei Stockwerke und wird im Hofraume gänzlich aufgebaut. Bureaur für Fuhrmerte­­ls ist eine unumstößliche Thatsache, daß der Handel und Verkehr der Frachtfuhrwerte als eines wesentlichen Faktor bedarf und eben die Interessen des Handels und Verkehrs bedingen es, daß die nöthigen Fuhr­werke rasch zur Hand und an bestimmten Stadplägen aufzufinden sind. Indeß ist es ebenso wahr, daß die Stadtfuhrwerke nicht nur zur Verunreinigung der Stadt in großem Maße beitragen, son­dern daß ein Standplab solcher Fuhr­­werte eben feinen­ pittoresten Anblick gewährt. Der Stadtbehörde liegt nun ein Antrag vor, wornach die Eigenthümer dieser Fuhrwerke ge­­halten sein­ sollen, an verschiedenen Orten Bureaus zu unterhalten, in welchen mit Leichtigkeit Bestellungen auf Frachtwagen gemacht werden können, welche dann nicht fortwährend die gangharsten Straßen und Pläne occupiren und verunreinigen würden. Da jedoch dieses Aus­­kunftsmittel nur dann von Erfolg sein könnte, wenn die Fuhrwerke einzigen oder einigen Gesellschaften gehören würden, sollen die 366 „Ein- und Zweispänner”, welche Vet zählt, vorläufig in Gruppen ver­­theilt, auf den bisherigen Standplägen belassen werden. Diesem An­­trage gegenüber arbeitet der Herr Oberstadthauptmann Thaik an einem Plane zur dafgreifenden Regelung des gesammten öffentlichen Fuhrmwesens in Pest. noch zeitgemäß erklärt wird, daß auf jene kurze Beitrauer, bis die Munizipien im Sinne des zu gewärtigenden Gefeges sich organisiren können, eine Restauration vorgenommen werde. Dem gegenüber wurde folgender Antrag der Zentralsektion mit Attraz­mation angenommen: „Auf Grund des vorliegenden Erlasses zwären zwar die V­or:­arbeiten für die ausgeschriebene Neuwahl des städtischen Beam­ten- und Repräsentantenkörpers zu fi­h­ren. Nachdem jedoch Thatsache ist, daß zur Zeit der früheren Restauration sowohl den Wählern, als an den Ge­wählten der Gedanke und die Absicht vorgeschwebt hat, hab die Wahlen, wenn inzwischen die Gefäßgebung eine anderweitige Bestim­­mung nit trifft, auf drei Jahre effertuirt werden­­, nachdem ferner diese drei Jahre mit Ende April ablaufen und es nur ein Eingriff in die Rechte der Wähler wäre, über die Mandatsvaner amtiren zu wollen ;" und nachdem schließlich die zu ‚der Ausübung der politischen Rechte inzwischen durch das Gefeb ebenfalls b­rufenen Israeliten dieser Stadt an­ obigen Wahlen nicht Theil genommen haben und bei der Gemeinte-Vertretung noch immer nicht repräsentirt sind, glaubt die Zentralsektion auf Aufrechthaltung des diesfälligen Beischlusses und Abgehendmachung einer dem­entsprechenden Vorstellung an das hohe königl. ungarische Ministerium des Innern den Antrag stellen zu sollen und zwar um so mehr, als sich das Ministerium für diesen Fall vorbehielt, eine diesbezügliche Anfrage an den Landtag zu stellen.” — (Ein verdächtiges Individuum)—schreibt die Generalversammlung ein Grlaß bey der Ministerd­wahl zum Katholiken: Kongres) Im Ka­­shauer Wahlbezirke wurde Herr Albert v. Semsey in den Ka­­tholiken- Kongreß gewählt. Mehrere zum Abstimmen berechtigte Ge­­meinden enthielten sich der Abstimmung. Polizeiauf der Margarethen-Senfel. Wäh­­rend die Stadtgemeinden Pest und Ofen beim Neichstage wegen Ent­­schindung der Frage, zu welcher Jurisdiktion eigentlich die Margare­­then-Insel gehört, petitioniren und sich das Jurispiktionsrecht über das Giland vindiziren, hat das Mester Komitat die Territorialfrage de facto gelöst, indem dasselbe eine Polizeibehörde in Gestalt eines Stuhl­­richters mit zwei Panduren belegirt hat, welche vemnächst auf der Insel ih­rn permanenten Amtssig nehmen werden. Damit ist auf das Bestimmteste ausgesprochen, das die Margarethen-Insel zum Jurigdik­­tionsgebiete des Pest-Pilis­ und Solter Komitat3 gehört. (Eisenbahnpetition) Aus Preßburg wird ge­meldet: Die hier in wenigen Tagen gesammelten Unterschriften zu der Petition an den ung. Landtag betreffs der Eisenbahnlinie Neutra: Freistadtl-Trendin belaufen sich auf circa 2500, und es wurde die Petition an Herrn 3. v. Szlávy mit dem Auftrage abgesendet, die beiden Deputirten der hiesigen Stadt mögen die Interessen der Kommune nach obiger Richtung hin mit möglichster Energie vertreten. (Bregburg will restauriren.) In der am 4. Preßburger Stadt: l,,T«erm·«Z·tg­,«v·on«·.d."—­«is­t Tvorgestern in ikövesbee Waldesinbee (NEhE von Lippe) festgenommen toorven. Dasselbe gab sich für einen sicheren Mathias Szifora aus Topolya im­ Bocskaer Komitate aus, Preßprogeb zur schwurgerichtlichen . . « ·(Diamanten-oder-Herzens"die·b?)In einem Pariser­ Platte finden­ wir folgende hübsche Diamantengeschichte,der­e Heldin augenscheinlich die Exkönig ansabella ist,obwohl der Name uns nicht genannt wird.Vor Kurzem,so­ wir erzählt,­erhielt Herr B., einer der reichsten Pariser Diamantenhändler,den Besuch eines Quidam, welcher ihm einen Diamanten von seltener Größe und Reinheit zum Kaufe anbot. „600.000 Frances,” wurde geantwortet, Troß der­ Vorzüglichkeit des er sich einlassen könne. Nach kurzem Ver­denken wurde dies Gebot von dem Befiker (8 gibt seine Kinder mehr!) Dieser Tage stand vor dem Londoner Themse-Gerichtshof ,ein Knabe in dem zarten Alter von 13­ Jahren und 10 Monaten, wegen verweigerter Zahlung von­ Aliz , erschien aber schon dadurch verdächtig, daß es bei seiner Gefangen­­nahme ein vermuthich kompromittirendes Dokument verschludte, wäh­rend sich ein zweites, allem Anschein nach gefälschtes Papier bei ihm vorfand, welches auf einen Johann Szabó , Schweinehirt, ausgestellt und von Herrn Stephan Papp, Kontrolor auf dem Guido Baräcsonyis fchen Gute, gezeichnet war. ‚Gestern hier, vernommen , sagte der Ein­­gezogene aus, er sei dieser Szabó, aus Szt.­András im Beleser Komi­­­tate gebürtig. Der Königliche Kommissär in Szegedin , Herr Graf Ráday , wurde sofort von dem V­orfalle in Kenntniß gefeßt. .. Mordlict) In Debreczin wurde am 5 d..M., um. neun Uhr Abends, ein schönes Nordlicht beobachtet. Beim Debrecziner Breßgericht­ 11. Mai der Preßprogeb. bm. der Redakteur des Blattes „Borsod“, Adam Rácz, gegen den Obernotar des Misfolczer Honvédvereins, Stephan Edrddgh, anhängig gemacht, und am 18. Mai der von Sigmund Weiß als Mitglied der Großwardeiner Firma „Jo­­seph Schwimmer”, gegen den.. Großwardeiner Mopd­aten Dr. Sonnenfeld angestrennte Verhandlung. »Was soll der Preis sein?fragte Herr B.­—« Steines erfehredie die Ziffer den Hännler und er erklärte 200.000 Fred. . ald das Mar­mum, auf das des Steines zum großen Erstaunen des Kaufmannes angenommen ; denn wer ohne Weiteres eine Waare um das Drittel des anfänglichen Angebotes abläßt,­­ muß große Roth haben, die Waare an den Mann zu bringen. Der Juwelier bezahlte den Merth sogleich in einem auf die Nationalbank­ gezogenen Bond und erzählte kurz darauf,­­von dem abgeschloffenen Handel, ent­züdt, denselben einem seiner Freunde, Herrn d’E. , einem durch seine ‚Ergebung für eine entthronte Majestät bekannten­­ Grelmann. Als er aber den Stein vorzeigte ,­­ rief Herr d’EH: „Den Stein ferne ich, er gehört Ihrer Majestät, mahrscheinlich ist er ihr gestohlen worden. Kommen Sie mit." Alle Beide liefen hierauf zur Cr-Majestät,, wer Jumelier in eben nicht behaglicher Stimmung. "Die Majestät befah den Diamant und geruhte zu äußern: „In der That, dieser Stein ist mir gestohlen worden; er bildet nämlich den Kopf eines ganz aus kostbaren Steinen zusammengefegten Vögelchens, der seit­ einigen Tagen verschmunden ist." Die Majestät zog­ dabei aus­ ihrem Schmudfasten den fraglichen fopflosen Vogel hervor, fügte den Diamant darauf und er paßte als­ Kopf. „Majestät,” sagte Here B., „hier ist ihr Diamant “wieder , was mich betrifft, so will ich die Polizei in Kenntniß gehen und versuchen, den Dieb zu stellen." — „Nein,“ "verfegte die Dame, „behalten Sie den Diamant und lassen Sie die Sache auf sich be­ruhen.“ So viel auch Herr B. vorbringen mochte, es war ihm un­­möglich ,eine Erklärung dieser wunderlichen Ablehnung zu erhalten. Dem Leer dürfte es jedoch kaum hier fallen, eine solche zu finden, "menten verklagt. Die Verführte war um sieben Jahre älter. 63 wurden so unumstößliche Beweise für die Baternität vorgebracht, daß eine B Verurtheilung des finolichen Vaters erfolgte. Da er seinen eige­­nen Er­werb­ besaß und nor die Schule­ besucht, werden die Eltern verpflichtet, die Alimentengeld r mit wöchentlich 1’). Schilling (15 Sgr.) zu zahlen. Der übliche Sat ist um 1. Schilling höher, aber die Klein­­heit des „Subjekts” scheint, die Justiz veranlaßt­ zu haben, auch im­ Gelopunte es beim gefeslilten Minimum sein Bewenden haben zu lassen. (Kannibalisches.)Aus Russisch-Orel erzählt die,,Wjat­er Zeitung"von einem abscheulichen,kaum glaublichen Verbrechen.Im Orel’s­chen Kreise kamen am·4Feber drei unbekannte Leute zu dem Bauer Wassil Kopylow,de­ssen Frau mit ihrem 12 jährigen Sohne alle­n zu Hause war.Die Verbrecher ergriffen Beide,schlugen sie und bande­n ihnen Hände und Füße.Dann hingen sie die Kopylow an eine Stange,die im Zimmer stand,schleppten Stroh zusammen,das sie unter sie hinlegten und zündeten es an. Gir verlor bald die Be­­sinnung und wurde später von ihrem Sohne losgebunden, als die­ Berz­­­brecher schon geflüchtet waren.­­ Der Körper der Frau it von dem Feuer garz dunkel geworden und ihre Haare sind ausgefallen. Einige Züge hat sie schwer g­litten, fest aber befindet sie sich in der Befjer­zung. Die Verler­her, sowie die Ursachen, die sie zur Mißhandlung der Ropylom getrieben, sind unbekannt. (Der Bring von Wales und die Freimaurer.) Unter dem Borfike des Prinzen von Wales, welchem eine Anzahl von Mitgliedern der Aristokratie, u. a der Earl de Grey and NRipon, der Herzog von Manchester und der Marquis of Hartington, zur Seite standen, hat da 72. Jahresfest. de freimaurerischen Anttiturs für Knaz­ben stattgefunden. Die Toaste waren von denen bei ähnlichen Gelegen­­heiten nicht verschieden, und nur die Antwort des Prinzen auch sein, vom Carl de Grey and Ripon, designirtem Großmeister ausgebractes Wohl verdient Erwähnung. Von denen, welche nicht wissen, was die dreimaurerei ist, sei viel gegen dieselbe gejagt worden, und ganz na­ türlich sei mancher gegen geheime Gesellschaften gestimmt, aber von dem Bom­purse der Unloyalität oder Irreligiösität sei der Orden frei, und die Königin habe seine loyaleren Unterthanen, als die englischen Maurer. Seit 70 Jahren, wo die Negierung sich. genöthigt sah, die geheimen Gesellihat­en aufzuheben, habe sie den Freimaurerorden aus­­genommen, und seither enthalte sich dieser aller BVolitif und nur den neus&riftlichen 3wed der Mohlthätigkeit zu verfolgen. d. Mi­­t repräsentang worin stattgefundenen wurde e3 weder für zmed­­des Innern kas verlesen fommt am ge AGA PE E RA NE NE PERLE 2. « ».--«».·.-».­­mn unmanaa - 7 « V Untermords-Prozeg, vethbandeltvordem Gentral-Kriminalgeridtz pofdesPefter Komitatesin%eftam 7. April 1870, No aan im vorigen Jahre meldeten in Gyömrő wohnhafte Bauernbumsche Stephan I. am 6.Ok­­tober 1869 auf dem eine seinen Vater ermordet habe. Der Kriminalprozeß, strengt wurde, gelangte heute welcher einer Urtheilssprechung beendigt. Der Angeklagte ist ein junger hübscher Bursche mit schwarzem ledigem Haare und großen, tiefblauen Augen und war der einzige Sohn des Gudmröer­­ Viertelbauern Stephan B. Schon in einem Alter von 15 Jahren geriet­ er oft in Streit mit seinem Vater, und­ da seine Mutter stets seine Partei nahm, war es regelmäßig das Familienhaupt, welches in den aufgetauchten Streit tigfeiten den Kürzeren 309. Bei einer Gelegenheit schlug­ er seinem Vater mit einem Stuhl­­bein eine Wunde in den Kopf;bei einer anderen Gelegenheit vergrifs er sich abermals thätlich an seinem Vater,der ihn schließlich beim Stuhlrichter verklagte,welch’Letzterer ihn auch in’s Gefängniß sperren lie.­­ « ß die gegen Journale, dieses , der zwan­­Individuum ange: Schlußverhandlung und ward mit ALS der Bursche in seinem 16. Jahre war, starb seine Mutter ab, nach deren Tode sein Vater eine zweite Ehe einging. Die Stief­­mutter tritt in den zwischen Vater und Sohn auftauchenden Streitig­­keiten stet3 versöhnend auf, und der Angeklagte selbst gest­ht ein, daß seine Stiefmutter stet3 ehrenhaft gehandelt. Am 5. Oktober vorigen Jahres wurde der Mord begangen und fon am 7. desselben Monats meldete sich der Sohn im Komitatshause als Mörder seines Vaters, woselbst er auch infolge seiner Selbstanflage festgenommen und verhört wurde. Der Geflante gab im Laufe des ersten Verhöres als Motiv, welches ihn zum Verbrechen bemog, den Im­stand an, daß sein Vater ein lieferlicher, arbeitsscheuer Melch und Trunfenbolo war, der ihm bei der Tragung der häuslichen Lasten nit nur nicht half, sondern selbst was schon vorhandene Vermögen verschmwendete und ihm, seinem Sohne mit Enterbung drohte. Diese Umstände erbitterten den Sohn gegen den Vater, und als er sein trauriges £ 008 seinem Bab­en klagte, sei es dieser geweten, der ihm zu allererst anrieth, seinen Vater zu ermorden und dessen Weide in dem verschütteten Brunnen, der sich neben ihrem Meierhof befand, zu verscharren. · · Der Geklagte habe jedoch dem erhaltenen Rath nidht die geringste Aufmerksamkeit gewidmet, bis ihm nicht, als er am 4. Oktober eine Fuhre nach Belt machte, der Kaufmann Lazar D., der ihn zur Fuhre gedungen hatte, und dem er am Mege wieder sein Leid Hagte, eben­­falls von Rath gab, seinen Vater zu erschießen, und ihm das hiezu nöthige Schießmaterial zu liefern versprach · Nachdem nun die obwaltisnden Umstände m­it den Angaben des Angeklagten vollkommen übereinstimmten,—insoferne der Bursche nämlich gestand, daß er den Bater durch einen Schuß getödtet habe und die Leiche wirklich im veerchütteten Brunnen aufgefunden wurde, welchen Umständen zufolge die obgenannten beiden Individuen durch Theilnahme am Morde­gravirt erschienen,­­ wurde der dortige Stuhl­­richter auf telegraphischem Wege ersucht, dieselben in Haft zu nehmen und zu verhören , und nanden die Angelegenheit sich immer mehr verwidert gestaltete, wurde der Komitatszgistal am folgenden Tage auf den Thatort ausgesandt. Dur die am Thatorte gepflogenen Untersuchungen wurde es jedoch gar bald klar, hab außer dem Faltum des verübten Mordes an dem freiwilligen Gestängnisse sein­­ wahres Wort sei, in dessen Folge in Saft. zentottetténtétt beiden ár et, ver dingetagt En ngeflagte aber. in ftrne - Drei Tage bedurft: es, bis der verstockte ‚Angeklagte durch die Angeklagte zwan näm­lich schon seit längerer Zeit sehr gereizt seinen­ Vater, in Dienst feniden wollte und ihm Am­ 6. Oktober­ rief er seinen Vater mit sich aufs Feld hinaus,­­ damit er ihm säen helfe; der Vater­ weigerte sich anfangs, allein später ‚entschloß er, si, von seiner­ Frau angeregt, hinauszugehen ‚und seinem Sohne beim Säen zu helfen.­­· Nachdem­ sie gefrühstückt hatten­ gingen sie also auf die Tanga, auf welcher ein klein­es"rohs"gedecktes­ Gebäude stand,das als Stall be·­e nützt wurde.Nachdem das zu bestellende Feld voll Unkka Utegs Stand, so legte sich der­ Bater in diesem Gebäude nieder, um abzuwarten, big der­­ aus, um das Unfraut auszujäten, - wott das Feld vom Unfraut gesäubert haben werde.­­Der Vater rente si. also auf einen Haufen: Mais stroh in­­ der Ehe des Staller­nes und schlief ein, der Sohn aber­ ging auf das Feld vor . Als dieser ihn nach kurzer Zeit in’s Gebäude zurückkam und­­­seinen Vater schlafen finsterenPlanessgekommen »·(·erschoß also.mit einer bereits­ zu diesem Decke geladenen" zweitaktiigen Taschen-Pistole an seinen«Vater,den er jedoch wahr­­scheinlichh nicht sofort traf, da die­selbe die Augen aufschlug und ihn verblüfft ansah; wann aber ergriff er ein­ Hamdbeil, zerschmetterte das Haupt des halbichlaftrunfenen Vater damit und schnitt ihm mit einem zur Hand liegenden Messer die Kehle vurch. ··Als die blutige That verübt trak,hatte«Angeklagter'nichts Kelmer es zu thun,als den Leichnam11 zu verbergen.Durch den Pfropfen der Pistolenladung hatte sich das Maisstroh entzündet und brannte lichterloh.Angeklagter vermochtekaum­,mit vieler Anstrengung das Feuer zu lösch.Nachdem dies gefchschen war,verbarg er den Leich­­nam­ unter dem Maisstroh,worauf er auf den Acker hinausging und sein Tagewerk fortsetzte. Als es dunkelte,ging er nach Hause und da seine Stiefmutter den Vater nicht mit­ ihm kommen sah,frug sie nach ihm,worauf­ An­­geklagter erstaunt that und"antwortete,er wisse nicht,wo der Vater sei,da derselbe bereits Mittags nach Hause gegangen­ sei und wahr­­­scheinlich seiner Tochter im Nachbardorfe einen Besuch gemacht habe.­­Des anderen­ Morgens ging die Frau gleichfalls auf die Tanga hinaus,um ihrenslltann zu suchen,allein weil sie von schweren Ahnungen erfüllt·war,theils.auch,weil sie sich fürchtete,mit dem«·· Sohne allein zu sein,so wagte sie nicht gründlich zu suchen,trotzdem sie das«Mats-st»roh musterte unds auf dem Schauplatze des Verbrechens war­ trieb dies war vielleicht ihr Glück. Sie kam­ also ohne jedes Resultat nach Hause,der Angeklagte aber wartete,bis es Abends wurdez und zog dann­ den­ Leichnam des gemordeten Baters unterm Maisstroh hervor, schleppte ihn an den Beinen bis zu dem kaum fünfzig Schritte weit entfernten alten Brun­­nen, stieß ihn köpflings hinab, scharrte Erde herbei und begrub ihn unter einer etwa anderthalb Klafter mächtigen Erpflicht; nachdem dies vorüber war, verwischte er die Spuren,­ welche der blutige Kopf auf dem N­asen zurückgelassen hatte, und ging -­ nach der­­ sehredlichen­­ Arbeit wieder nach Hause­" „Daheim, jammerte und meinte, die von Besorgnissen gefolterte, verzweifelte Mutter, der Sohn aber, befhm wichtigte sie, trösteln, sie möge nicht weinen, der Verlorene werde schon wieder zum Borschein kommen, der gute Gott werde ihnen schon helfen u. s. w. Des anderen­ Tages bestieg die Mutter einen Wagen und machte sich auf, ihren­ Mann, im Nachbartorfe zu suchen . Kaßfelde tbat all der Mörder, allein es ist natürlich, daß al’ ihr Suchen nut "den geringsten ‚Erfolg hatte. Im ganzen Dorfe­ verbreitete sich mittlerweile die Kunde vom Verschminden des alten B.; Jedermann sprach blos davon, und au­f, der Gemeinverichter fragte den Mörder, wo sein Vater’ sei; er­ erhielt zur Antwort, er wäre gut, den Verschwundenen zu surrentiren, zu welchem Behufe er später aufs Gemeindehaus gehen wolle. Später begab sich der Colon auch wirklich dahin und ordnete die Kurrentie­rung an. So standen die Dinge am dritten Tage nach dem Mord,«als eine?lhnung­ der Behörde,den Faden der Nachforschung hin die Hand­­­ gab.Während nämlich der Nachbar und Gevatter des Ermordeten, beim­ Nachtmahl sich mit seinem­ Weibe unterhielt,kam dessen Sohn, ein junger Bursche,herein,und­ brachte die Neuigkeit daß es noch nicht gelungen sei,seinen Haufpathen,beziehungsweise,den Gevatter seines Vaters,zu finden.—Wo kann­ er nur hingekommen sein? sagte besorgt der Mann.—Gewiß hat ihn sein nichtsnutziger Sohn «umgebracht,und ih­n in den Brunnen neben der Tanga hinabgewor­­fen,bemerkte die Frau.Auf diese Bemerkung wurde der Mann plötz­­lich leichen blaß,ließ den Löffel aus der Hand«sinken,fing an heftig zu weinen,und rief beständig aus:Ja,dort ist er,"gewiß ist er dort!—Die·Frau,vor Schrecken außer sich,suchte ihren Mann zu beschwichtigen,­wie er nur so kindisch sein könne,"und über ein leeres­ Geschwätz so außer sich gerathen;er möchte sich doch beruhigen,und­ nicht auch sie in Verzweiflung bringen.Der Mann blieb jedoch in beständiger Aufregung­ und wiederholte schluchzend:Gewiß ist er dort!Mein Gevatter ist dort im Brunnen!und damit«machte«er sich auf­ den Weg zum Gemeinderichter, trug aller Bemühungen seiner Frau, ihn zurückzuhalten, und theilte diesem seine Ahnung mit. In Folge dieser Anzeige , deren Ursprung darauf zurückführte daß der Anzeigende der Tanya-Nachbar des Ermordeten war, und Abends auf die Tanya hinausgegangen den mit Rasen bemahlenen Boden um den Brunnen herum aufgewühlt gefunden hatte, welcher Umstand ihm dur die Bemerkung seiner Frau in’s Gewährniß zu­­rückgerufen wurde, und­ ihn mit ver fgredlichen Ahnung erfüllte — nahm Tags darauf der Gemeinderichter den Angeklagten auf die Tanga mit sich, und ließ ihn dort in Brunnen ausgraben. Theils nur, weil im Brunnen sehr viel Erde war, theils auch­, weil die Schaufel einen sehr langen Stiel hatte, und die Arbeit deshalb sehr langsam von­statten ging, so daß es vom Morgen bis zum Mittag nicht gelang, die Leiche aufzufinden, trug der Richter dem Angeklagten auf, er möge Nachmittags Assistenz und bessere Werkzeuge mitbringen. Dieser machte sich auf und davon, und kam noch in derselben Nacht nach Veit, wo er sich in der Kaserne wollte zu den Soldaten nehmen hassen,­ dann aber sich eines Anderen ,bewachte, und sich selbst im Ko­­mitatshaus stellte. ··­­Was jedoch seine erste Aussage betrifft,s daß ihn die schon erwähnten Individuen zur Ermordung seines Vaters angestiftet hatten, so·war die spure Rache,indem­ er aus einem gewissen Anlasse diesen beiden Individuens aufsässig war und sich dadurch an ihnen rächen wollte,daß er sie unschuldig in’sV.-·rderben bringe,was ihm auch beinahe gelungen wäre,denn da der Eine die Anzeige gemacht,wo der Leichnam sich befinde,und der Andere mit Pulver handelte-so waren durch Zusammentreffen der U­mstände gegen Beide starke Ver­­dachtgründe aufgetaucht. Der­­ Vertheidiger des Angeklagten war Gregor Fitzeffery, welcher trog dem, daß er sehr wenig Anhaltspunkte für die Vertheidi­­gung besaß, seine Aufgabe sehr schön Löste; der öffentliche Ankläger, der zugleich auch, die Untersuchung geführt hatte, war Komitatsfiskal Moriz Tóth, der im Sinne der Geseke die Todesstrafe für den An­­geklagten beantragte. Der Gerichtshof, die überaus erschwerenden Umstände in Be­­tracht ziehen­, verurtheilte den Angeklagten mit 4 gegen 1 Stimme zum Tode durch den Stich, die eine Stimme hatte sich für Lebens­­längliche Kerkerhaft ausgesprochen. Der Prozeß wird appellirt werden und erden wir das End­­ergebniß seinerzeit mittheilen, zur daß die shon alte vorhergehenden Lage viduen sofort auf freien Fuß ge­gereg Berhör genommen­ wurde, vielen an ihn gerichteten Fragen verwirrt wurde, und That bestand eingestand, welcher auch, da derselbe mit fagen übereinstimmte, als wahr erfannt wurde, gegen weil dieser ihn widrigenfalls mit Enterbung drohte. Demzufolge beschloß er, seinen taufte zur Schießwaffe. Ausführung « .. dieses Plans: a Vater schon zu den ermorden Mocen wirkliche den Be « die Tanya hin und vorher .­­or­ er eine. sab, glaubte ex. die Zeit zur Ausführung seines 7 ss­­ . wu Concert des Herrn Edmund v. Mihailovitch zum Besten des ungar. Hausfrauen: Vereines. ss. Ob Herr v. Mihailovitz wurch den Verein­­ber­ung. Haus­­frauen sich die günstige Gelegenheit verschaffte, seine Kompositionen zur Aufführung gelangen zu lassen ; oder ob die evlen Damen buch das Talent des Herrn v. Mihailovits ihrem s­chönen Vereine eine nennens­­werthe Mecette zuzuführen hofften , wollen wir ununtersucht lassen, glauben aber bei diesem Wohlthbätigkeit,­Goncerte die sonst ufuelle Rüksicht für die erefutirenden Mitglieder umso mehr außer Acht laffen zu dürfen, als Herr v. Mihailovits [don dadurch der größ« ‘ten Mohlihat theilhaftig wurde, daß er seine Werke, wenn auch nicht mit genügenden, doch mit nicht unbedeutenden Kräften, und zwar ohne Kosten, aufführen hörte. Nur ungern haben wir dieser Bemerkung Raum gegeben,denn wo immer wir einem wahren Talente,insbesondere einem heimischen Talente begegnen,ist es die Pflicht,ermunterd,ermuthigendeoek nothwendig auch hilfreich an die Hand«zu gehen,und wäre es ein nicht zu rechtfertigendes Vergehen,Jemanden deshalb weniger unter­­ttűben zu wollen, weil er seiner Geburt nach einem Kreise angehört, wo es sonst eben nicht Sitte, den bornenvollen Pfad des angübenden Künstlers zu betreten. Ia gerade die seltene Ausnahme und gerade die Hingebung für die wahre Kunst mußte und diesen Künstler no Ichadenswerther machen. . Ein Anderes aber ist es, das wir bei dieser Gelegenheit auszu­­sprechen nicht unterlassen können und selbst auf die Gefahr hin, eine weniger zart singende Saite zu berühren, laut werden lassen müs­­sen. Wir meinen die nur so spärliche Unterfrügung, welche von der heute allerdings zahlreich versammelten Gesellsshaft sonst für gute Musik hier gespendet wird, das geringe Interesse, das sich für die großen erhabenen Werke alter und neuer Meister leider nur zu deutl­ich Fund gibt. Bortregung in der Verlane... -

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