Pester Lloyd, August 1870 (Jahrgang 17, nr. 176-206)

1870-08-02 / nr. 177

UN- Offiziersjippo Athozsin,gemnnthtauban«Offizierstanz in der französischen Armee ertheilte.Im Jahre 1840 hatte er bereits die Charge eines Kapitäns erreicht und­ dam an gegründeten Verdacht hegte-daß er mit dem in Boulogne gelandeten Prätendenten,Prinzen Louis Nik­oleon,im­geheimen Einverständnisse sich befunden hadee er zur Strafe nach Afrika übersetzt.Das Jahr 1846 fand aber den bestraften Hauptmann bereits als­ Oberst und Kommandant des in Okangarni s winkenden zweiten Regiments der Chasseurs d’Afrique­ Mit diesem Regiment.Welches mein mehr gedachter Gewährsmann als das Abenteuerlichste der ganzen französischen Arm­ee schildert,gelingt es ihm 1847 Abd-el-Kader gefangen­zu nehmen!Trotz dieses gelungenen Coups wäre es aber dem Oberst Cousin bald sehr übel ergangen,da die Unregelmäßigkeiten in der­ Verwaltung der Regimentskassardiviliv fehltüberhandgenommen,daß eine gerichtliche U­ntersuchung die un­­ausbleibliche Folge derselben war. Da bricht aber mit einem Male­ine Feder-Revolution aus, es erfolgt die Ausrufung der Republik und der Prozeß gegen den ehe­­maligen Parteigänger des bei Boulogne gelandeten Thronprätendenten Louis Napoleon wird natürlich niedergeschlagen. Nun macht Oberst Cousin statt in bonapartistischer Propaganda und wird in Folge sei­­nes Webereifers vom General Peliffier mit Arrest belegt. ja Cavaignac sendet ihm schon die Entlassung zu, da wird pröglich Prinz Louis Na­­poleon das Oberhaupt der französischen Nation. Nun erbittet sich Goufin von seinem mächtig geword’nen Freund und Befchtiger die Gunst, im Nvancement zum Generalen­­ übergangen und als Oberst beim Regimente in Afrika belassen zu werden, damit Frau Coufin, seine Gemahlin, von Ländereien, welche sie al Ansied­lerin von der Regierung in Algerien sich geben ließ, ihre volle Aufmerksamkeit widmen könne. Aber Ländereien haben, wo Arbeitskräfte fehlen, eigentlich seinen Werth. Doch dem Oberst Coufin, genannt Montau­­ban, fehlen die Arbeitskräfte nicht, er fommandirt seine sammtlichen Chaffeurs auf Arbeit und wird in kürzester Zeit der reichste Algier’sche Grunpbefiber. Beliffier, entrüstet über diese Unverschämtheit, berichtet wieder­­holt nach Baris, da bricht der Staatsstreich aus, — und das weitere laßt si denken. 1852 wird Cousin Brigade­, 1855 Divisions:General. Die Kla­­gen über seine Schmußereien und über vdespotisches Handeln nehmen sein Ende und erreichen ihren Höhepunkt in einem die ganze Regier­­ung kompromittirenden Skandalprozesse, wen nun Hauptmann Doineau gegen ihn­ anhängig hat. Nun ist doch das Maß voll, Cousin muß Algier verlassen, um­­ das Divisions­­ Kommando in Limoges zu übernehmen. Dieser Vorgang wirft ein grelles Streiflicht au­f die faulen Zu­­stände,die sich unter eines Napoleon’s Fittichen ruhig entwickeln konnten.Napoleon ließ Montauban nicht fallen,weil er gut wußte,daß er sich auf diesen Menschen in allen Fällen verlassen könne.Nur mit Widerstreben gab daher auch 1859 der Kaiser den dringenden Vor­­stellungen seiner Generäle,die sich entschieden weigerten,neben Mon­­tauban ins Feld zu ziehen,nach und ertheilte ihm im italienischen Feldzuge kein Kommando.Dafür aber entschädigt ihn Napoleon reichlich schon im nächsten Jahre,indem er ihn zum Oberbefehlshaber des nach China bestimmten 12.000 Mann starken Expeditionskorps ernennt. Bot den militärischen Talenten Montauban’s alle Achtung ! Er fand vielfache Gelegenheiten, hier dieselben zu bewahren ; er erwarb fr­au nach der Schlacht bei Ba­li-tao den Grafentitel, kehrte aber au) in mannigfachen, von ihm veranlaßten brutalen Gräuelszenen, namentlich) »in der niemals zu verantwortenden schmachvollen Plünderung des kaiserlichen Sommerpalais die rohesten Seiten heraus. Seit 1864 kommandirt der Graf von Pal­ fao die Arm­ee von Lyon. — Seine eigenen Offiziere sagen: wenn der Mann in eine d­eutsche Stadt einfällt, so werden seine Gewaltthbaten und Brand­­shasungen den Ruf eines Davoust und Masjena in den Hintergrund prängen. Aber Napoleon braucht eben solche Werkzeuge. Die „Liberte” berichtet, die Kaiserin habe erklärt, daß die Unter­­zeichnung des S Friedensvertrages nach einer verlorenen Schlacht den Sturz der napoleonischen Dynastie bedeuten würde. Die „Andependance” zitirt als Ausspruch Eugeniens folgendes Wort: „Wenn wir geschlagen erden, müssen wir unseren Blab den Orleans räumen.” Gestern, am Sonntag und am Freitag, hat je ein Bataillon der mobilen National­­garde Bari3 verlassen, um sich nach Chalonz zu begeben. Der kommandirende General Freiherr v. Manteuffel hat in Königsberg nachíteibenden Tagesbefehl erlassen : „Soldaten des ersten Armeekorps! Se. Majestät der König hat befohlen, daß ihr Euren Marsch antretet. Mit Gottes Hilfe werdet br Euren alten Ruhm bewähren, neuen Lorbeer an Eure Fahnen nüpfen; und mit Stolz wird Eure Provinz auf ihre Söhne biiden ! Aber er ist an an Euch, zu zeinen, daß Ihr der Bildung des Jahr­­humberts entsprecht, doch Eure Führung auf den Eisenbahntransporten, auf den Märschen und in den Quartieren. Hiezu gehört: Blinder Ge­­horsam, Mäßigkeit, unbedingte Achtung fremden Eigenthums bei Freund und Feind, gelittetes Kmd freundliches Benehmen gegen Eure Quartiergeber. Jeder Einzelne von Euch hat auch hierin Ehre und Nut seiner Kompagnie, seines Truppentheils, des ganzen ersten Armee­­korps zu vertreten. Euer fommandirender General E. Manteuffel.“ © Paris, 28. Juli. (Abends.) Der Kaiser ist heute Früh 9 Uhr 55 Minuten in Begleitung der Kaiserin und des kaiserlichen Prinzen und eines starren militärischen Gefolge von Saint­ Gloud nach dem Hauptquartier abgereist. Der Seine-P­räfekt und der Polizei-prä­­fett, ferner Herr Alfred le Ronz als Repräsentant der Westbahn,Ge­­sellschaft und mehrere andere Persönlichkeiten geleiteten den Kaiser auf den Bahnhof. Der kaiserliche Prinz trug die Gelduniform eines Unter­­lieutenants der Gartegrenadiere, der Kaiser ein Kopf und die leichte Uniform eines Obergenerals. Nachdem der Kaiser von den Beamten einen flüchtigen Abschied genommen, legte sich der Zug in Bewegung und erreichte um halb 11 Uhr mittelst ver Gürtelbahn die erste Station der Ostlinie in der Vorstadt Lavalette, wo die Minister den Souverän erwarteten und sich von ihm beurlaubten. Die Kaiserin soll ihren Gemahl und ihren Sohn bis Chateau-Thierry begleiten und heute Abend in Saint-Cloud wieder eintreffen; sie hat heute Früh in der Kirche Notre-Dame des B Victoires als Weihgefhent eine ewige Lampe aufhängen lassen, wie sie dies auch schon bei Beginn des italienischen Krieges gethan hatte. Der Kaiser hat an den Oberstkommandanten der Nationalgarde des Seine-Departements folgenden Brief gerichtet : „Shlo Saint=:Eloud, 28. Juli 1870. Mein lieber General! Ich bitte Sie, der Nationalgarde von Paris in meinem Namen auszusprechen, wie sehr ich auf ihren Patrio­­tismus und ihre Hingebung zähle. In dem Augendliche, da ich zur Armee abgehe, will ich ihr gern das Vertrauen zeigen, welches ich in sie feße, auf daß sie die Ordnung in Bari aufrechterhalte und über die Sicherheit der Kaiserin wachen werde. In diesen Zeiten muß ein Jeder in dem Maß seiner Kräfte über das Heil des Baterlandes machen. Seien Sie, mein lieber General, von meinen freundscaftlichen Gesinnungen überzeugt. Napoleon.“ An diesem Augenblicke hat die französische Regierung ihren Entschluß, das Expevitionskorps von Rom zurückzuziehen, bereits offi­­ziel zur Kenntniß des heiligen Stuhles gebracht, und schon morgen sol die Einschiffung der Truppen in Civitavecchia beginnen. An der Notifikation wurde ausdrücklich beigefügt, daß der König von Italien es auf Grund des Artikels 1 der Konvention vom 15. September 1864 übernommen hat, das päpstliche Gebiet gegen jede Invasion bewaffneter Banden zu fhssen. Das „Bureau des Enfr­ignements“ im Ministerium des Innern ist seit heute Morgens in Thätiafell, konnte aber bis jegt nur einige ang unbedeutende Mittheilungen über die muthmaßige Stellung des Feindes in Baden und Württemberg machen. Der Marshal Le Boeuf hat heute Früh dem Minister des Innern telegraphirt, daß er ihm für heut nichts zu berichten habe, wenigstens nichts, was nicht auf brieflichem Wege zurecht­käme. Gegen den „National“ ist bereits ein Prozeß wegen seiner „Kriegschronis“ vom 27. Juli, welche Einzel­­heiten über Truppenbzwungen enthalten hätte, eingeleitet worden. Der „Gaulois“ will aus einer vertrauenswürdigen Duelle in Erfahrung gebracht haben, daß die bedingte Allianz zwischen Frankreich und Italien eine vollendete Thatsache wäre. Effektiv soll dieselbe erst in dem Falle werden, daß gewisse Umstände eingetreten wären ; Frank­­rei­ch­ Italien eine Indemnität von 60 Millionen Franken leisten und außerdem dieser Macht freie Hand lassen, daß sie ihre Hauptstadt nach Rom verlege, sobald die Römer duch freie Abstimmung den Mund, an Italien annektirt zu werden, geäußert hätten. Die folgenden zwei Telegramme, die, in Basel aufgegeben, weder der französischen noch der preußischen Korrektion unterzogen zu sein scheinen, gehen die Vorgänge vom Sonnabend in’S rechte Licht ; sie be­­stätigen nämlich die begonnene Aktion, führen aber die Meldungen aus dem preußischen Lager auf das nitige Maß zurück. Die Telegramme Lauten : Basel, 31. Juli (3 Uhr 45 Minuten). Der gestrige Rhein­­übergang bei Breisach geshal blos zur Rekognozzirung. Die Berliner Berichte über das Gefecht bei Saarbrücken sind übertrieben. Die Affaire ist auf eine einfache Rekognozzirung zurückzuführen. Basel, 31. Juli (4 Uhr 45 Minuten Nachmittags). Die preußische Depesche über das siegreiche Zurücweisen des französischn Angriffs auf Saarbrücken ist übertrieben. Das erste Vorraden der Franzosen mit Hunderttausenden ist für morgen bestimmt. General Zrogu ist heute bei Mac Mahon in Straßburg angenommen, um die legten Instenationen zu holen. Daß der Rheinübergang bei Neubreisach erfolgen werte, it heute mehr als gewiß. Napoleon sol, wie die „Liberte wissen will, nur darum infognito und, ohne Paris zu berühren, nach Nancy abgereist sein, um durch eine Verzögerung des für ihn bestimmten Grpreßzuges seine Störung in den Bahnbetrieb zu bringen. „Eine Biertelstunde Verzögerung‘, hätte er gesagt, „kann unterwegs fünfzig Militärzüge aufhalten und eine tiefe Störung in unseren Bewegungen hervorrufen. 34 Jahre darum von St. Cloud direkt mit der (um Paris herumführenden Gürtel­­bahn ab." Der Kaiser übernahm, wie aus Me$ telegraphirt wird, das Oberkommando, der Kronprinz wurde im Lager enthusiastisch begrüßt. Mem­tirden, auf dessen hohe Wichtigkeit als Beherrschungspunkt der Nahethalbahn und der Bahn nach Kaiserslautern schon hinges­wiesen wurde, scheint das Objekt eines heftigen Ringens werden zu sollen. Prinz Frierrich Karl soll ss seit einigen Tagen dort befinden. Gleichze­iig erörtern die ung heute aus der Rheinpfalz zugegangenen Briefe, daß die preußischen Truppenmaffen nicht, wie bisher vermuthet worden, nach Kaiserslautern, sondern in die Ebene von Landau diri­­girt werden, wo eine entreidende Schlacht erwartet wird. Von dort aus also werden die Franzos­e versuchen, den Rhein zu überschreiten, um dann gegen die Mainlinie vorzubringen, während an der preus­sisch-französischen Grenze Bazaine sich in der Defensive hält — das bei berücksichtigend, daß man sich am beten doch den Angriff vertheidigt. Ueber die Sprengung eines Biadutts auf der Saargemünd, Hagenau:Straßburger Bahn gehen der "Neuen Fr. Breffe" folgende Details zu : „In der Nacht vom 18. auf den 19. b. langte in St. Johann der Befehl an, wenn irgend möglich, die Sprengung jenes Biaduttes, welcher eine vollständige Unterbrechung der auf jener Route effertuirten großen Truppentransporte zur Folge haben mußte, zu versuchen. Als aber die Uhlanen des siebenten Regimentes davon erfuhren, meldeten sich Alle zur freiwilligen Theilnahme. Unter der Leitung des Lieutenants v. Boigt wurden nun dreißig Mann ausgewählt, und fort ging es nachts nach Zweibrüden, wo bereits für unterjtügenden Zuzug gesorgt war. 683 wurden dortselbst noch ein Techniker, ein Bauführer und in Neun­ tichen wurde eine Anzahl entschlossener Bergleute und andere Arbei­­ter, die mit Sprengen Bescheid wien, mitgenommen. Nachdem die ganze Expedition mit­­ Utensilien ausgerüstet war, ging es mit Wagen, die das Nöthige mitführten, in der folgenden Tat durch das baieri­­sche Gebiet an die französische Grenze. Die Wachsamkeit der französischen Pfosten vereitelte jedoch die Ausführung des Werkes in dieser, sowie den wiederholten Betruc) in der folgenden Nacht, und man fand es gerathen, sich zurückzuziehen, nachdem man sich während dieser zwei Nächte in Hin­­sicht auf das Terrain möglichst orientirt hatte. Dabei gewann man gleich­­zeitig die Weberzeugung, daß die mitgeführten Wagen die Lache erfehiwer­­ten und daß die Expedition viel leichter auszuführen wäre, wenn sämmt­­liche Theilnehmer derselben beritten wären. Dian bewüste weshalb die zwei folgenden Tage (Donnerstag und Freitag), um den theilnehmenden Zivi­­listen einen Reitunterricht zu geben, wer sie befähigte, ein Pferd noth­­dürftig dirigiren zu können, und nun ging es in der Nacht vom Sam­­stag auf den Sonntag mit fuldem Muthe neuerdings ans Werk. Un­­erschroden wurde darauf Losgeritten ; die französischen Posten wurden glüclich überrumpelt und unschädlich gemacht. Während dieses Bolz­ganges machte unser Techniker mit seinen Arbeitern seine Sprengvor­­richtungen, und in kurzer Zeit war Alles so weit fertig, daß man die Zün­dfäden anzünden und den Erfolg abwarten konnte. Dieser Erfolg war wenn auch ein glänzender, denn nach kurzer Zeit schon flog der ganze, zwei Etagen hohe Viadukt unter furchtbarem Gekrahe in die Luft; es war hiemit ein Werk zerstört, Das dem Feinde zur Kommus­­k­ation diente auf einer für ihm hohmwichtigen Straße und zu bessen nur nothdürftiger Wiederherstellung mindestens sechs bis acht Wochen erforderlich sind. Außerdem fand man so viel ‚seit, eine gehörige Strece weit die Bahn schienen vermittelst der bekanntlich so verheeren­­den Dynamit Patronen zu zerstören. Als das Merz vollbracht war und doch das furchtbare Getöse, das die Explosion verursachte, die Franzosen munter wurden, 309 fich das deutsche Korp3 va zurück. Wer auf der Landkarte die Linie verfolgt, welche durch dieses gelungene MWagftnd unterbrochen wurde, wird sofort ermeffen können, welcher große Schaden den Franzosen dadurch zugefügt wurde.“ Telegr. Depefchen des Perler Lloyd. Wien, 1. August. Original-Telegramm.­ „Breite und ‚Tagespresse‘ melden, Frankreich wolle Dänemark zwingen, aus der Neutralität herauszutreten. Der Gesandte Frankreich­ erklärte, die in die Ostsee dirigirte Flotte benöt­ige unbedingt die freie Verfügung über die d­änischen Häfen. Eine Landung der Franzosen an der Kiüste von Jütland wird ved­kerbe Die Volks­­­­stiic­tung in Dänemark ist Franzosenfreundlich. Wien, 1. August. Original:Telegramm.­ Die Regiments - Kommandanten wurden beauftragt, längere Urlaube zu verweigern. " Dem , Tor." wird aus Petersburg berichtet, es werde eine amerikanische Flotte zur Bereinigung mit der russischen in der Ostsee erwartet. Wien, 1. August. (O­riginal-Telegramm.) Mach einer Mittheilung der „Preffe” aus Rom erhielt der Bapst ein Hauptschreiben vom Könige von Italien, mit der Versicherung, er werde den Bapst und sein Territorium ebenso gut zu fügen wissen wie Frankreich. Wien, 1. August. Original-Telegramm) Wie die "Tagespreife" aus Neid­enberg erfährt, werden in Nordböhmen Vorbereitungen zur­­ Truppenbequartierung ge­­troffen. Das "Tagblatt" erhält Nachrichten über eine Vers fhhiebung der russischen Truppen gegen die Grenze von Galizien. Wien, 1. August. (Original-Telegramm.) Die , Breffe" meldet: Bischof Rudigier verkündete gestern Nachmittags von der Kanzel das Unfehlbarkeitspogma. Wien, 1. August. Orig-Telegramm.) Der Kardinal Rauscher hat von Kanonitus Mayer, den Religions­­lehrer der kaiserlichen­ Kinder, zum Konsistorialrath und von Direktor des Schottengymnasiums, Gemeinderath Gatscher, zum geistlichen Rath ernannt. Wien, 1. August. Die „Oesterreichische Korrespond.” stellt allen Nachrichten betreffs Rüstungen bestimmtesten Wider­spruch entgegen. » Köln, 1. August. Seit vorgestern ist in Saarbrücken nichts Besonderes vorgefallen. Von Seiten der Franzosen finden bei Forbach große Truppentransporte statt. Paris, 1. August. Die französische Regierung schloß mit einer britischen Gesellschaft einen Vertrag ab zur fehlei­­nigen Herstellung der Telegraphenverbindung von Calais nach Süd­an­d. Bien, 1. August. (Eröffnungsbörse.) Kredit-Aktien 212.50, Rapoleander —.— nah ——, Mordbahn —.—, ung. Kredit-Aktien —.—, Staatsbahn —. —, Balgier —..—, Lombarden 176.50, Yingies Aufrion 173.—, 1860. —— dran ——, s­tútt Tramzan ——, Banioeren ——, ungartige Kole­­.——, Mini lesoxozeonte —.—. Anglo —. Unverändert. »» Wien­ 1.August.(Avenoschluß.)Kredit-Aktien 212.»20, Napoleon d’or 10.70«J,.Nordb.186.50,»Lombard.176.50,Anglo-Austr»tan 173.—­,Ung.Kreditaktien59.50,Staatsbahnaktien 328.——,»Galkiziek 201.—,1860er85.—,Franco74-50,1864er97.50, Tramzvay 133.75,Baubank­—.—,Volksbank—.——,Wienerbank——-,­Funf­­tiechen——.—,Anglo-Hu­ngarian—.——,Nordost-———,Verkehrsbank ——.­—,UngarLose-—.—-. » » Wien­ 1.August.(Offizielle Schlußkur­se.)Ungar.»Grundend­ 70.—,Ungar.Eisenbahnanlehen 96.—­,Anglo»-Hungarian»63.—, ungan-Kredit 59.50,France-Hungerian 48.—,Alföld 145.75,O1ebet»1- bürger 147.50, Ung. Ostbahn 71.50, Ung. Norbolt 137.50, Salgö: Tarjaner 82.— , Ungar. Brandbriefe —.—, Ostbahn - Prioritäten 77.50, Preußische Kastenfd. 1.94.—, Ungar. fole 33.—, Baris, 1. August. Mittagsbörse­ operzent. Rente 66.60, 4"/yperzent. Hente —.— , italienische Rente 46.10, Staatsbahn 615, Kredit mobilier —, Lombard —, öfter. per Tag —, öftere auf Zeit —, Confolg —.—, ungarische Anleihe —, Amerikaner —.— ungar. Doffbahn —, N­oromwestbahn —. » Berlin,1.August(Herrecdemark t.)Wetzenpek August 60’-9,per A­igust September 60’s­,perSeptember-Oktober 64’s«Roggenloko44ls.«verAugust 44’-2,perSeptember-Oktober 463s»Hafer per AugustJ1VY per September Oktober 28112-Gerste loko33—45,Oelloko14,perAugust12’-.2.pekSeptember­ Oktober 12’,-«,Sptrimg per loko141x12,pekAugust13's-,,pekAugust- Scvkem­ber135J.2,per September141X12,perOktoberlS Thaler ZSilbergr. — Tagesweuigkeiten, (Interim3:P­olytechnik­um.) Bekanntlich haben die Hörer des DOnner Volytechnitums an die Belter Stadtrepräsentanz die Bitte gerichtet, es möge sofort ein entsprechendes Gebäude für die provisorische U­nterbringung des Polytechni­kums in Belt ermittelt und der Regierung zur Verfügung gestellt werden, welches bis zum Ausbau des neuen P­olytechnikums in Pest 6 benüst werden sol. Die Repräsentanz hat viesbezüglich ein Gutachten von der Schulkommission abverlangt, melde Lektüre die Berücksichtiz­gung der durch die Hörer des Polytechnikums gestellten Bitte märm­­sten3 empfiehlt und der Stadtgemeinde anrathet, schon sei die zeittwei­­lige Medersievelung des Polytechnikums nach West möglich zu machen, bis für diese Hochschule ein entsprechendes neues Gebäude aus Landes­­mitteln erbaut sein wird. Zu diesem Ende empfiehlt die Schulsektion entweder die aufgelassene Zuderfabrik nächst dem Staatsbahn­­hofe, oder das städtische Arbeitsh­aus auf der Kerepeferstraße zu adaptiren, welche leiteres nach einem der von der bestandenen Omni­­busgesellschaft acquirirten Gebäude verlegt werden könnte. Der Magi­­strat pflichtete diesem Antrage bei, und wies die Wirthchaftskommis­­sion an, im Vereine mit der Arbeitshauskommission, von Delegisten des P­rofessoren-Kollegiums des Volytechnikums und den Vertretern der Zuderfabrik­-Eigenthümer wegen Erwerbung dieses Gebäudes, bezie­­hungsweise wegen Adaptirung des städtischen Arbeitshauses die nöthi­­gen Berathungen zu pflegen und wegen zeitweiliger Unterkunft des Polytechnikums entsprechende Anträge zu stellen. Seitens der Wirts­­chaftskommisation wurden diesfalls unter Führung des Dr. Hapas die Herren Haris, Preußner, Ober-Ingenieur Incze und Oberfilial Esengey entsendet. In maßgebenden Kreisen glaubt man, daß das städtische Arbeitshaus in Folge seiner günstigen nicht allzu entfernten Lage und in entsprechender Umgestaltung sie für die provisorische Unterbringung des Polytechnikums ganz gut eignet. (Herr B. 3. Weiß), von dessen M Wohlthätigkeitssinn mir Ihon so oft sprechende Beweise zu registeiren in der Lage waren, hat heute, als an seinem siebzigsten Geburtstage, wiederum mehrere Hu­­manitätsanstalten mit reichen Spenden bewacht. 68 erhielten : der Unterftügungsverein der ungarischen Schriftsteller 100 fl., der Verein ungarischer Hausfrauen 100 fl., die Handelsakademie 100 fl, das Na­­tionale Konservatorium zum Hausbau 100 fl. Auf dem NArenaweg­ im Stadtwäldchen liegen zahl­­reiche Sommerhäuser und Gärten, deren Befiger eine Eingabe an die Stadtbehörde gerichtet haben, in welcher sie bitten, er möge die recht8 und lini3 am Ende der großen Stadtwäldchen:Allee fich abzweigende Straße, welche bisher den Namen „oberer Arenaweg" und „unterer Arenawig“ führt, zwei verhiedene Namen erhalten, diese beiden Straßen beschottert und beleuchtet, e­tlichh die Häuser mit Nummern versehen werden. Diese Eingabe der betreffenden Haus- und Villen­­befiger wurde in der heutigen Sitzung der Wirtschhaftskommission ver­­handelt, welche dem unterbreiteten Gefuche gemäß beantragt, daß der untere Arenaweg den Namen „Arenastraße“, der links gegen den Thiergarten zu sich abzweigende obere Arenaweg aber den Namen „Kardinal Batthbyanyi-Straße“ erhalten solle. Ne­benbei bemerkt, ist die Motivirung der legteren Garfenbenennung „weil Kardinal Fürst Batthyányi das Sta­dtwäldchen der Stadt ge­­schenkt "hat" — eine durchaus irrige. Das Stadtwäldchen war bei undentlichen Zeiten Eigenthum der Stadt und war bi­s zu Ende des vorigen Jahrhunderts auf kurze Zeit an Kardinal Batthyányi ver­­pachtet Was die Beschotterung der Arenastraße betrifft, so ist ein Theil derselben bereits im Werke und wird der andere Theil im näch­­sten Jahre bewerkstelligt werden. Für die Beleuchtung wird die Stadt nach Maßgabe der Beleuchtung im Stadtwäldchen sorgen, endlich ist die Numerirung der dortigen Häuser eigene Sache der betreffenden Eigenthümer. (Für die Opfer des Krieges) Mir seien in der „Wien. 3ta." Folgendes: , Dag Tt. E. Ministerium des Innern hat auf mehrfache Anfragen entschieden, daß öffentliche Sammlungen mil­­der Beiträge an Geld oder Materialien zur Unterftügung der im ge­­genwärtigen Kriege Verwandten, dann der Familien der Gefallenen, wenn sie in politisch-demonstrativer Weise nur die Unterstüßung des einen oder des anderen Theiles bezwehen, also mit einer ausgesproche­­nen Parteinahme für den einen oder den anderen Theil verbunden sind, mit Rücksicht auf die erklärte Neutralität Oesterreich,Ungarns nir bewilligt werden künnen. Hingegen sollen Sammlungen, welche den Angehörigen beider kriegführenden Mächte zuge­wendet oder auch solche, die im engeren Streife, also nicht öffentlich, zu Gunsten des einen oder des anderen Theiles unternommen werden und denen mit Ausschluß jeder politischen Demonstration ihr rein humanitärer Cha­­rakter gewahrt bleibt, keinem Anstande unterliegen.“ (Kommunales.) Für die Mittwoc) den 3. und fortlegungs­­­weise Donnerstag den 4. b. stattfindende Generalversammlung der Peter Stadtrepräsentanz sind 19 Gegenstände, darunter folgende neue an die Tagesordnung gestellt : Erlaß des Finanzminis­teriums in Angelegenheit der Rüderwerbung der Neupester Insel und des Hafenterritoriums. Erlaß des Landesvertheinigungs-Ministeriums in Betreff der Militär-Schießstätte. Rekurs des Gasmwertes gegen den Befd (us bezüglich der schmutigen und zerbrochenen Lampen. Kurrenden der Komitate Eisenburg und Szabolcs betreffs des 1000jährigen Jubi­­läums. Quartierwechsel und Regen­wetter) Das heute eingetretene Miethviertel, wo auch die Viehzeit beginnt, ist mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden, da der heftige Regen, welcher fast den ganzen Tag anhielt, theils den Parteien, welche bereits im Ausziehen begriffen waren, vielen Schaden verursachte, theils die Räu­­mung und den Bezug der Wohnungen gänzlich verhinderte. In Folge dessen betrieht in den meisten Wohnungen ein unbeschreibliches Durch­­­einander, welches durch die Rücksichtslosigkeit mancher Hausherren noch erhöht wird. Man kann weder ein noch ausziehen und hat auch vieleicht noch nie in Veit ein zahlreicherer Wohnungswechsel stattge­­funden, als eben zu diesen Viertel. Der leitende Ausschuß des Landes-Agri­ tultur-Bereined­ hält am 11. 6. Mai, Nachmittags um 4 Uhr, in den Loyalitäten des " Röttelet" seine ordentliche Monats­­berathung ab. Auf der Geschäftsordnung stehen mehrere Manipula­­tions: Angelegenheiten. Der unentgeltliche Stenograph bishekehr­­turd­, den Herr 3. Marfovits, Nevisor des reichstäglichen Steno­­graphenbureaus, im Auftrage des Heren Unterrichtsministers für die P­rofessoren der Mittelschulen abhält, beginnt Mittwoch, von 3. A­u­­­gust, Nachmittags 5 Uhe, an der Universität im Saale Nr. 2, im 3. Stob. Die Zeit der weiteren Lehrstunden wird von den Theilneh­­mern selbst bestimmt werden. (Ein Dieb mit Politur) An Bezug auf den von einem Tischlergesellen in dem Baron Repl’schen Hause begangenen großen Diebstahl, welcher auch in unserm Blatte erwähnt wurde, seien wir nun in dem ungarischen Blatte , Reform" vom 31. Juli Folgen­­des: „Ueber ven Zischler geselen Ludwig Arlet, der die Schreibb­fchlade der Baronin Revl aufgebrochen hat, fand heute in der Stadt Beit die strafgerichtliche Verhandlung statt, aus welcher Mar wurde, daß verfellte zwar die Schreibtischlade aufgebrochen, aber nichts mitnehmen konnte, da der andere Geselle und der Hausmeister den Diebstahlversuch recht­­zeitig bemerkten und ihn daran verhinderten. Ferner wurde daraus ersichtlich, daß Arlet eine Summe von 30.000 fl. (wie unser Blatt und die übrigen Blätter angaben) gar nicht mitnehmen konnte, da sich nur einmal 200 fl. in der Schreibtischlade befanden.( Brennholz;3:Borräthe) Den amtlichen Ausweisen über die hiesigen Plasbestände an Brennholz entnehmen wir Sol­gendes: auf den obern Holzplägen waren vorräthig Ende. Juni 15.568 Klafter; im Juli wurden zugeführt 5540, verkauft 1718, bleiben somit Ende Juli 19.390 Klafter; auf den untern Pläben waren vorräthig Ende Juni 12.117 Klafter ; im Juli wurden zugeführt 4250 und verkauft 1940, bleiben somit Ende Juli 14.427 Klafter. Die ges­tammten Pflagbestände betragen heute 33.810 Klafter. Die Breite gehen von 11 bis 18 fl. Militärisches. Nachdem die von Sr. Majestät dem Könige früher anbefohlenen Marschmanöver in Folge einer Kontre­ Drdre unterbleiben, so hat der Herr Erzherzog Joseph mittelst Tages­­befehl angeordnet, daß sämmtliche Honnenbataillone und Hußaren-C$­­fadronen ihre im Jahre 1869 ottentirten Rekeuten zu einem breitör­dentlichen Waffenübungsdienst derart einzuberufen haben, daß diese am 20. August bei ihren Bataillonen bereit eingerückt seien. Der penf. Husarenrittmeister Béla Bar iaffy­, der unter Kaiser Maximilian in Merito heldenmüthig ge­­kämpft und nach der erfolgten Katastrophe sich nach Arad in die Ruhe zurückzog, hat si­e wie „Arad“ erfährt, von Venedig nach Met begeben, um als Volontär in der französischen Armee den Feldzug mitzumachen. (Die Schlußfeier des 1869/-70er Schuljah­­res an der Pester städtischen Oberrealschule.) , Sonntag am 31. Juli hielt die Better ftdot. Oberrent fälte ihre Schlußfeier ab. Dieselbe war mit einer Gewenkceve für einen der größten Wohlthäter ver Welter Rextfhul­, für den felizen Heren Stephan Szilágyi, verbunden. Die Schlußfeier warb durch den E. Rath, Herrn Berey, mit einer, die Jugend ansponnenden Rebe eröffnet. Nun gab Herr Franz Ney in gedrängten Worten einen statistischen Ausweis der Schule, aus welchem ersichtlich wurde, daß sich die Zahl der Schüler wesentlich vermehrt hat. Diesem Bort trage folgten Deklamationen und Abschiedsworte einiger Schüler. Zum Schluß nahm­­er Direktor, Herr Franz Ney, das Wort, um die Versammelten mit einem Manne besinnt zu machen, in wessen Char­­alter sich Patriotismus, Coelmnuth und Bescheidenheit den Rang f­reis­tig machten, mit dem seligen Eerrn Stephan Szilágyi &r machte die Vetter Realschule zum Universalerben seins großen Vers­mögens, dessen Zinsen er zur Unterfrügung bilfeb dürftiger Töne als der Handwerker bestimmte. Und von diesen edelmüthigen Bestimmun­­gen erfuhr man erst etwas nach dem Tode des einfachen bieveren Schnürmachermeisters, dessen Andenten ewig fortleben wird in den Herzen seiner Mitbürger. Sichtbare Erinnerungszeilen an den Vers­­torbenen sind ein vom Professor Spender gemaltes Porträt des­­selben und eine marmorne Gedenktafel. (Mebersiedelung.) Die Kriminalgerichtliche Abtheilung der Königl. Kurie hat nunmehr ihre früheren Loyalitäten im Kurialge­­bäude am Franziskanerplag verlassen und ist in das Trattner,Károly'­­sche Haus, Herrengasse Nr. 3, übersiedelt. Die Loyalitäten befinden sich in dem erwähnten Hause im zweiten Stodwerke. Ebenda selbst befindet si fest das Urbarialgericht. (Das Programm des ersten Landes:­Gin­ger und Mufizfestes) in Budapest wird vom ,3. 2.“ wie folgt mitgetheilt:: Erster Tag (18. August). a) Borz und Nachmittags Em­pfang der eintreffenden Gäste duch die Be­treter des Ausschusses an den verschiedenen Bahnhöfen und Landungsplägen, Cinquartiring vera felben. b) Abends um 7 Uhr im großen Revoutensaal Zusammen­ funft der Festgäste und Aufpflanzung der Vereinsfahne vaselbst. c) Um 8 Uhr feierlicher Empfang und Begrüßung derselben dur den Ausschuß A) Ebenwort allgemeine Vorstellung, Verkündigung der Ta­­gesordnung des nächsten Tages und Feststellung des Modus für­ die Preisrichterwahl und Wahl des BVereins-Bannerträgers. Zweiter Tag (19. August). a) Um 8 Uhr Vormittags Generalprobe der gemeinschaftlich aufzuführenden Mufikitüde im großen Redoutensaale unter Leitung des Landes-Musikvirektors Franz Ertel. b) Nach ven Generalproben Wahl der Preisrichter, und Feststellung der Reihenfolge der zum Wettsingen Angemeldeten, sowie der zur Vereinsfahnenweihe und zur Sängerhalle im Stadtwäldchen mit Festfahnen hinausziehenden Vereinsmitglie­der. c) Um 3 Uhr Tach­mittag Sammlung der Mitglieder im großen Revoutensaale und von da Fertzug zum Ort der Sahnenmeihe, welche um 4 Uhr statt­­findet. d) Von da Ueberbringung der Vereinsfahne in den großen Re­­voutenfaal. e) Daselbst um 8 Uhr Abend­ Wettingen mit lex. Exkel’3 hiefür gewähltem Quartett, Dritter Tag (20. August). a) Sammlung der Mitglider im Redoutensaal. b) Um 2 Uhr Nachmittags Festzug in die Sänger­­halle. c) Um 4 Uhr Beginn des Wolfsfestes im Stadtwäldchen. d) Lu 5 Uhr Beginn der Gesammtproduktionen in der Sän­­gerhalle unter der Direktion Franz Erkel’s. ha Vierter Tag(21.August).a.Um halle12 Vorm.Fest­­konzert im großen Redoutensaal.b)u­m halb 8 UhrAbends Festbankett in der Schießstätte. Fünfter Tag(22.August).Ums UhrVormittagsGe­­nerbalversammlung des Landes-Sängervereins,Verkündigung und Ver­­theilung der Wettpreise.b)Um 6 UhrNachmittags allgemeine Zu­­sammenkunft der Mitglieder und Gäste auf der Margaretheninsel.c) Ebendortum halbl­uhr Nachts Landes-Sänger­soiree unter Mitwirkung der hiezu sich erbietenden Gesangsvereine mit selbst gewählten und angemeldeten Gesangspielen.chCbendortum halb = mit voller Beleuchtung und zum Schluß des Festes: Ballim­reien. In der Generalversammlung der Ufner Stadtrepräsentante, worüber wir den ausführlichen Bericht nachtragen werden, wurde Gerichtsrath Greifenegg zum substituire­ten Stabdtrichter, Obernotär Alfer zum Magistratsrath und Roloz­man­n unt zum Gerichtsrath er­wählt. (Selbstmor­d.) PVorgestern Nachts hat sich der Weingärtner Hahnenschlegel in einem Stalle auf der Landstraße in Ofen, nachdem er vorher sein geringes Vermögen durchgebracht hatte, erkennt­ Bemerkenswerth ist es, daß seine Frau gerade vor einem Jahre auf dieselbe Meife endete. Der Leichnam wurde dem Spitale zur Obout­­tion übergeben. (In der einer bürgerlichen Schießstätte) wurden vorgestern im Ganzen 591 Schüffe abgegeben, darunter 425 Breise, 10 Bierer und 43 Dreier geschossen. Von den Bierern trafen: Herr Déván, S­öler, Seidlır, 305, Erczhegyil, Franz Erczbegyii, Schuße zwei; die Trefferprämie fiel diesmal auf 12 Tuffer Herrn Devan zu. (Gattenmord.) Die in Schäßburg mahnhaften Eheleute Theodor und Marie Mayer lebten schon seit längerer Zeit in fort­­währendem Unfrieden und kamen endlich zur Einsicht, daß es für Beide zwecvienlicher wäre, wenn sie sich scheiden ließen. Zu viesem Behufe begaben sie sich zum Geistlichen ihres Bezirkes, und ersuhhten ihn, die rituelle Trennung vorzunehmen. MS der Geelsorger aber sie vorerst zur Gintracht mahnte, enthüllte die Gattin alle Fehler ihres Mannes, worüber dieser so sehr in Zorn gerietb, daß er seine Ehe­­hälfte gleich an Ort und Stelle in Gegenwart des Geitlichen mißhan­­delte. Die Gattin konnte sich ferneren Mißhandlungen nur durch eine schnelle Flucht entziehen und rettete sich in die Schanfstube Tischlers. Allein schon kurze Zeit darauf folgte der Gatt­e ihr auch dorthin, war jedoch jecht schon mit ganz anderen Gesinnungen erfüllt. Er mochte vielleicht in sich gegangen sein und sein Unrecht eingesehen haben, denn nun forderte M. die Bekümmerte unter verschiedenen Versprechungen auf, ihm nach Hause zu folgen, wo eine Versöhnung stattfinden sollte. Die Gattin jedoch, zu sehr beleidigt, ging auf ein solches Anerbieten umso weniger ein, als sie die Nichterfüllung derartiger Vorspiegelun­­gen nur zu oft erfahren hatte. Mit einem kurzen „Nein“ verließ sie das Lokal und trat auf die Gafte Kaum hatte sie indessen den ersten Schritt über die Schwelle gethan, als der Gatte ihr wüthend nachtürzte, sie mit der Linken Hand faßte und mit der Rechten ihr ein Messer in den Unterleib stieß und denselben aufschickte, daß die Gedärme heraushingen. Mit einem Schmerzensschrei und einem Klagerufe um ihre fest verlassenen Kinder, brach die Mermite zu­­sammen und starb schon nach einigen Stunden. Zeugen dieses gräß­­lichen Schauspieles war eine zahlreiche Dienschenmenge. M. wurde for fort in Haft genommen, leugnete aber troß bei Zeugenaussagen bie­rhat. Dem erstrichterlichen Urtheile zufolge erhielt nun M. zwanzig Jahre schweren Kerkers, dies schien jedoch dem Unmenschen zu viel, er appellirte also. Die königliche Tafel sprach ihm indessen den Ga­l­­gen zu, aber al dagegen appellirte natürlicher­­­eise M. und ver höchste Gerichtshof bestätigte das erstrichterliche Wetheil. Somit ist M. für die Kefferhaft in der Dauer von zwanzig Jahren un giftig verurtheilt. Bischof Ranolder­ ist am 29. Juli aus Rom in Bepprim in seiner bischöflichen Residenz eingetroffen, wo ihm Abends­­chon der Bürgerschaft ein großer Fadelzug mit Mufti gebracht wurde . Neber den angeblichen Raubanfall­, der am 7. Juli bei Börösvár stattgefunden haben sollte, gibt Stuhlrichter Yordan eine halboffizielle Darstellung des Sachverhaltes, wonach das Ganze sich darauf beschränkte, da­ bei der Hirschen-Csärda der Wirths­­fohr den Béres des Börösvárer Pächters anrief, wen die Pferde, welche er vom Markte brachte, gehören, worauf dieser antwortete, es gehe ihn nichts an; ein Wort gab das andere, und zulet kam es zu einer Rauferei. Der zweite Knecht hatte indessen den Wirth selbst herbeigerufen, bei dessen Anblick der Sohn entlief und sich in den Fel­dern durch mehrere Tage verstedt hielt; als er nach fünf Tagen end­­lich zum Vorschein kam, ließ er sie ohne Widerstand durch den Sicher­­heitskommissär nach Tinnye zur Untersuchung abführen. (Renovirungen in der Hofburg.­ Abgesehen von den verschiedenen Veränderungen in den Appartements der königl­ichen Burg, wird auch das Möblement verselben theils renovirt, theils gegen neue 3 umgetauscht. Auch in den Gärten werden Neuerun­­gen vorgenommen ; es werden neue große Glashäuser für exotische Pflanzen aufgerichtet, und in dem gegen den Zaban hin gelegenen Theile desselben soll für die Königin zum Schuge gegen Hipe und plöglich eintretenden Regen ein Pavillon erbauet werden. Die Emsigkeit, mit welcher sowohl in Ofen als in Göwölle in den Appar­­tements gearbeitet wird, deutet darauf hin, daß mir dem hohen Be­­sue der Königin und der königlichen Kinder baldigst entgegenge­­ben dürfen. Zertreuung in den Weilens- Be

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