Pester Lloyd, September 1870 (Jahrgang 17, nr. 207-236)

1870-09-17 / nr. 223

— Inserato übernehütett : Siebzehnter Jahrgang,­­­­­­­­ ­ | Off für den „Better Llond“ (Morgen und Abendblatt) | Für Halli.» den „Better Lloyd“ (Morgen­­und Abendblatt) In Wien »Ein-­ges-messe;knssstsäs nex ssii ex sx sgzsx beghts-t«-»»»Wem-wichen-»»:e:k;:k3«g«x«s«kg.2d· Zeitepnd kessssWollssssstsssstsiYskiEäkExz-323sikkgli-EST275«3?sksk’e'sskkskE­äk«xssszäkktziigeskk Ganzj.s.Hefe-ow-fc.20.­·sssanz«i.m.Poswerf.«fc.2å.—Ganzes.vesi-otma.­s.—quizj.m.äsoftver.si. 23.— gedalttstousuuulExped­ttiou S-Bakoqu:stäpteNr.2. en Aa­re per Nasen Ra Birtell. u die Herren Baafenstein & Vogl­erlin, | rt | Comp. in franzfurt a. M., Hambur , Minden, Augs­­burg, Nürnberg, Würzburg, Bern ans Brü­ffel. — Havas Laffites-Bulier .& Comp. Paris, Place de la Bourse Nr. 7 Bremer. Saarenstein & Vogler in Hamburg, anffurt a. M.,Leipzig, Basel, Züri, Süpbenziehe — Vertretung für England und die Kolonien bei Herrn Annoncen Expedition Stuttgart, Rothebuhlstraffe Hermi. Eh. Banzer, London 93, London Wall, Beilagen werden angenommen fü­r:1 pr. fl. 100. — Dieselben sind franzo an die Expedition des „Bert. Mob" zur senden, WW " n . ee Ba » ««u.—— 50 5. Biertelj.., win ra ae ” ee SER ag ae «« “RD sie r­en m m öutzele Kay­a Mit separater, Softwerfentuis des MUbenYblattrd 2 ff. vierteljährig mehr. mas -eäm­mertst fü­r BensOfen im Erhebitiong-Bureau beg „Bester Bloyd“. Außerhalb Bert-Ofen mittelst Fran­k­ter Briefe bu­ch alle Boftäm­ter, Dorotgeagajie Nr. 14, eriten Sto. m fiir ben im Expeditiona-Bureau angenommen, di­eschaltlmge ee en | »Ist­ Spuk MER, m Ausland: Ancen, Starnberg, Frankfurt —.— Es x . Ss­en­e Amtliche M­otirungen der Peter Waaren: und Effettenbörse von 16. September. Die Herren Mudolf Moffe in Berlin, MM. Hamburg und a. Samstgg7 17.September­ . Erste WE Tr Bent­ ­ in Wiener Börsenwoche. Wien, 15. September u. Gleichwie in politischer Hinsicht die abgelaufene Woche am an Ereignissen und nur an unsicheren Aspekten für die Zukunft reich war, bietet auch die Börse während jener Tage ein höchst schwanzen­­des Bild. Wenn auch aus dem nebelhaften Dunkel, worin nach der Katastrophe von Sedan die preußische Politik gehüllt, schien, immer mehr und mehr die Restauration der napoleonischen Dynastie in stets schärferen Umrissen hervortritt — ein Ereigniß welches bei der Wie­­ner Börse an und für sich selbst auf wenig Antipathie stoßen würde — fo Íchernt doch die M­öglichkeit einer derartigen Lösung des gegen­wärtigen stonfliftes noch in ziemlich weite Ferne gerückt, jedenfalls zu weit, um darauf­hin jet schon Operationen eingehen zu können. So ü­­­bern die Börse ein im Sturme gepeitschtes Rohr, bald auf­, bald abwärts schwankend. Weder die Hauffe noch die Bartje befigen die Kraft, um zum Durchbruch zu gelangen, und was die eine heute gewinnt, holt die andere morgen wieder ein. Eine Vergleichung der Courszettel vom 8. und von heute zeigt, da­ die Werthe der meisten Effekten völ­­lig gleich geblieben sind oder nur ganz unbedeutende Veränderungen aufzumeisen haben. So haben Anglo in dieser Woche 3 fl. und Sire­­dit 1 °, fl. Avancen erlangt, festere indes nur, weil das Haus Noths­child toloftale Anstrengungen macht, um den Cours dieses Wpapieres zu halten. So sollt die Streditattie auch immer ist — und mir stehen nicht, an sie für eines­ der solidesten Wpapiere unseres Marktes anzuer­­kennen — so würde sie Doch ohne die namhaften Nothichilo’sschen Käufe n immer mehr ihren jenigen Cours behaupten können. Am besten beweist dieß der von der Anstalt für das erste Semester 1870 heraus­­gegebene Nehnungsabschluß, nach welchen sich die Strevitartie zu ihrem gegenwärtigen Course gerechnet mit ca. 57/2"o jählich verzinsen w­ürde. Dieses Ergebnis allein würde genügen, um ein Agio von 95 fl., wie es dieses Cifeit bej ist, als keineswegs gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Nun ist es aber mehr als wahrscheinlich, daß das zweite Semester 1870, wo die Aktion sämmtlicher Bauten nahezu lahmge­­legt, wenn nicht gar diverse Verluste gemacht wurden, weil unter den Ergebnissen des ersten halben Jahres zurückbleiben wird, so daß die jährliche Berzinsung eine noch viel geringere sein dürfte. Wäre die Bilanz der Kreditanstalt mit heutigem Tage anstatt mit 30. Juni ge­­schlossen worden, wir hätten beiselä ohne ganz andere Ziffern zu es hate bekommen, und der Kurs wäre schon fest ein viel tieferer. Übrigens kann dieser Rückgang keinesfalls ausbleiben, denn schon fest bemächtigt sich der Börse wie des großen Publikums­ die Ueberzeugung, daß dieses Effet zu theuer bezahlt werde. Dagegen vermögen schließlich auch die Anstrengungen eines Welthauses nur wenig. Ziemlich das Gleige gilt von der Anglo-Aktie, welcher indeß das Publikum stets geneigt ist, eine größere Marge zu beiwilligen. Dum­­pfen Gerüchten deren Glaubenwürdigkeit wir übrigens jeines­­wegs kontroliren können, hätte die Situation dieser Bank eine weitere Einzahlung auf die Ak­ien nahezu erforderlich gemacht, und konnte diese Grentualität nur mit der größten Schwierigkeit verhin­­dert werden. Gegen die Unionbank, die mit der Ausgabe der mäh­­tischefhlesiischen Zentralbahn so glänzend debütirte, hat das Börse Bublitum, welches für seine Contremine-Operationen in legterem Bar­biere von der Unionbant so empfindlich gestraft wurde, einen tiefen Haß gefaßt, der sich dadurch dokumentirt, daß die Rkb­en vieser Bant stark vernachlässigt von Parkcours bisher nicht zu erreichen vermochten. So wie die Dinge jebt liegen, haben die Bantpapiere ihre Rolle überhaupt für einige­­ Zeit ausgespielt. Allerort­s muß man hier die Klage über den Ueberflug an Banten vernehmen, die jammt und son­­ders nichts zu thun haben. Daher tauchen fest auch wieder zahlreiche Gerüchte von F­usionsprotekten auf, die wir hier indeß nicht näher er­­örtern wollen, da wir nicht in der Lage sind zu sagen, ob und wie viel daran Wahres ist. Shatfache ist, daß zwei Drittheit der hiesigen Bantinstitute besser nicht bestünden ; die kleineren dieser Anstalten spies­sen in Zeiten wie jene, die wir soeben durchlebt, eine traurige Rolle und vermehren eigentlich nur die Verwirrung. Kredit, Anglo­, ES, tempte und Bodenkreditanstalt genügen volk­ommen für das VBantges fatt des hiesigen. ‘Plage , was darüber ist, it vom Uebel. Dieses Urtheil mag scharf sein, allein man wird sich von seiner Nichtigkeit immer mehr überzeugen, wenn die Nachwirtung des Eingehen des Bariser Marktes sich hier fühlbar machen wird. Paris ist für eine Reihe von Jahren dahin, jedenfalls für Wien verloren durch die finanz­­iellen Verheerungen des jedigen Krieges und den Abzug aller deutschen Firmen ; dies will viel heißen, denn Paris war der einzige Ort, wo österreichische Papiere eine thatsächliche Aufnahme fanden ; wer leichtle­­bige Bari­er kaufte selbst dann, wenn die Solivität eines Effektes sei­­neswegs über allen ‚Zweifel bilétet war ; sein anderer Martt vermag in le Hinsicht Paris zu erregen, denn überall sonst wurden österreic­hische Werthe nur benügt um darin zu firen. Wie die Course der jungen Banfen aussehen werden, wenn ihnen die Hilfe des Barijer Pages dauernd ausbleibt, weiß der liebe Himmel. Um so mehr Aussicht eröffnet ih­­n Zutritt für Eisen­­bahn­, noch mehr aber für solive Industriepapiere, welch septere in der Krisis dieses Sommers in ärgster und unverdientester Meise mit­­genommmen wurden, ohne bisher glei­cher Eisenbahneffekten einer ausgiebigen Erholung sich zu erfreuen. Rechnet man für diese und — viel­­leicht mit Recht — auf einen reichlichen Export, so darf man nicht ver­­geilen, daß das Erträgnik der Lepteren durch den Krieg in den mei­­sten Fällen gar nicht­ geschmälert werden konnte. Wenigstens gilt dies von Kohlen- und Eisennwerfpapieren; dies sind zwei Artikel, die auch in Kriegszeiten ihren bestimmten Abgas finden. Auch die Mörnol­­ he Waffenfabrik dürfte in solchen Zeiten kaum feiern, so daß ein Múdgang wie wir ihn an solchen Papieren beobachtet, durchaus unge­­rechtfertigt ist.. Das Publikum scheint auch in der That auf diesen Umstand aufmerksam geworden zu sein und beginnt gute Industrial­­werb­e einzulaufen. 3. 8. Schlögelmühl, Salgs,Tarjaner, Innerber­­ger, Egypt­ Kiipberger. Indeß find jeht diese Käufe noch nicht von­ Be­­lang, da bei der­ herrschenden politischen Unsicherheit das Kapital -Tich­no überaus skeptisch verhält; erst wenn wieder der R­ede gesichert sein wird, dürfen ich auf eine ansehnliche Theilnahme des großen Bublik­um rechnen, zu berichten ; selche treten ganz in den Hintergrund gegen die Ereignisse, welche sich auf dem Kriegsschauplage und in Baris abgespielt haben und es in der Börse und den Gi­ybesuchern im Allgemeinen nicht zu verdenken, wenn sie sich weniger um die Vorgänge auf dem Londoner Blake fümmern, um sich ganz und gar mit hoher Bolitit zu bes­chäftigen. Wie gewöhnlich beschränkt sich der politische Horizont der Börse auf einen sehr engen Kreis und so kommt es, daß bei der rafchen­­ Aufs­einanderfolge der Ereignisse die Stimmung und Haltung des Marktes sich chamälennartig, verändert. So wurde, wie ich Ihnen schon vorige Mode berichtete, die Nachricht von der Schlacht bei Sedan mit unge­­heuerem Jubel aufgenommen und man hielt es nicht einmal der Mühe werth, darüber nachzudenten, wie Paris diese Kunde aufnehmen werde. Grit als der Telegraph die offizielle Proklamirung der Französischen Republik meldete, wurde die Finan­- und Börsenwelt in einen gelinden Schred verlegt. I­osdem seit dem Jahre 1348 liberalere Ansichten in den maßgebenden Kreisen Europas zur Geltung gekommen sind, hat das Wort „Republit“ für viele, und zumeist für den besigenden Theil der Gesellschaft, noch immer einen fürchterlichen Klang, da wird gleich an Anarchie, Kommunismus u. a. to. gedacht, und dieser Anschauung schließt si auch die Börse an, welche den Sieg der Freiheit in Frank­reich durchaus nicht mit einem solchen Jubel begrüßte, wie es die Paris­­er Bevölkerung t­at. ever fragte sich : Was wird nun formen ? und darauf muß man eben die Antwort schuldig bleiben, welcher Umstand die Sicherheit der Lage nicht erhöht. Dazu kommt auch noch, daß die Berichte von Paris immer schlimmer werben, der Feind vor den Thor ven it und innerhalb selber ver Böbel , welcher Mein und Dein nicht immer unterscheidet, am Ende die Oberherrschaft erlangen könnte. . Abgesehen von diesen Umständen wird­ die Börse auch durch die sonstige politische Lage beängstigt. Da it die Befürchtung vor einer Republik in Spanien nicht ferne, während die Regierung in Italien die republikanische Partei nur durch die Verlegung der Hauptstadt nach Rom befriedigen kan. Diesen Thatsachen gegenüber wird die Meinung immer verbreiteter, daß die europäischen Großmächte, diesen republikani­­schen Bestrebungen abhold, Deutschland weniger von einer vollständigen Vernichtung Frankreichs abhalten werden, wodurch eine Verlängerung des S­rieges herbeigeführt werden konnte. Andererseits­­ wieder meint man, daß Frankreich nicht im­ Stande sei, einem­ weiteren Anprall der deutschen Truppen zu­ widerstehen und wolens vol­ns nachgeben müste. Dies sind die Ansichten, welche hauptsächlich auf unserer Börse ihre Verbreitung finden. Es ist leicht möglich, daß selche mit den in Ungarn bherrschenden nicht übereinstimmen. Wie ich Gelegenheit hatte, aus den hieher kommenden ungarischen Blättern zu ersehen, war man dort seit Anfang des Krieges über die zu erwartenden Erfolge ber französischen Waffen viel Tanguinischer als hier und schließlich hat sich doch herausgestellt, daß die englische Auffassung die richtigere war. 3 wäre schlimm ge­wesen, wenn dies nicht der Fall wäre, da England doch durch den innigen Verkehr, in welchem es mit­ dem Nachbarland s­teht, eher in der Lage war , die Verhältnisse zu beurtheilen als das entfern­­tere Ungarn. Die Desorganisation Frankreichs und die Corruption der französischen Negierungstreffe war in London schon lange sein Geheim­­nis mehr. Eben, weil man die Lage hier rennt, so glaubt man nicht an die Widerstandskraft der Franzosen und dies i­­mit ein Grund, wel­­cher­ unsere finanziellen Organe veranlaßte , trug dem sie die Un­wahr­­scheinlichkeit eines baldigen Endes der Feindreligierten betonen, die Even­­tualität des Friedens in Betracht zu ziehen. 63 ist ja leicht möglich, dab, wie die Unwahrscheinlichkeit eines Krieges vor 7 Wochen zur Wahrheit wurde, auch das Gleiche mit dem Frieden ver Fall sein könnte. Der Geldmarkt ist es besonders, dem er mit Recht die allgemeine Aufmerksamkeit zumendet. Seit Wochen wurden die Ressour­­cen der Bank von England immer größer. Der Discontras hat sich continuirlich ermäßigt und der Zinsfuß auf offenem Markte steht nicht höher als 3 oder 344%, d. i. s—­­as. unter dem Bankminimum. Der dieswöchentliche Bantausweis zeigt wieder eine Zunahme des Baar­ ídages um 359.986 £., der Reserve um 49.551 2. und eine Abnahme des Vortefeuilles um fast 400.000 2., trug dem der Bedarf für das In­­land gewöhnlich zu Beginn des Herbstes ein stärterer it­alo fonst. Eine besonders zu bemerkende Thatsache ist dabei, daß die gesammten Zufuh­­ren an Edelmetall in die Bank gehen, troßdem der Pariser Wechselkurs zu solchem Vorgehen durchaus nicht berechtiget. Dies ist eben der Uns möglichkeit , sie nach Frankreich zu verschiffen, zuzuschreiben. Ferner werden noch immer starre Summen der Sicherheit wegen herübergeschickt. Mit dem Eintritte des Friedens werden diese Um­­tände aufhören, ihre Mirtung zu haben. Gold wird wieder nach Frankreich verschifft, da die bedeutenden Guthaben der kontinentalen Kaufleute zurückgezogen wer­­den und außerdem dürfte auch noch der hiesige Markt durch bedeutende Anleihen von den beiden kriegführenden Staaten in Anspruc genom­­men werden. Alles das muß nach einem etwaigen Friedensschlub noth­­wendig einen höheren Zinstag herbeiführen und ist der Hauptgrund, weshalb das Bankdirektorium von einer weiteren­­ Herablegung des Bankfußes abstand. Der Bankstatus hätte vollkommen dazu berechtigt, und es die Meinung vieler, daß das Bankdirektorium zu einer Gemäs­sigung des Bankminimums, vorausgefeht, daß die politischen Verhält­­nisse sich nicht ändern, in den nächsten Tagen gezwungen werden wird. Der­­ Ueberfluß an Zirkulationsmitteln ist es, welcher t­oß der ungünstigen politischen Sachlage die Börse in mancher Beziehung er­­mutlohigte, denn wird Frieden, so wird sich das Vertrauen neu beleben, zieht sich aber der Krieg länger hin, it trogden eine Bank­ des Geld­­marktes nicht zu befürchten. Dem ist es zuzuschreiben, daßs die Börse troß der verwidelten Lage der Dinge am Kontinente eine vergleichs­­­weise feste Haltung bemahrte. Der Berteler ist noch immer Limitirt und das Bemerkensmwertheste ist wohl, daß durch die Anwesenheit so vieler flüchtigen Französischen Kaufleute ein recht­ lebhafter Verkehr fi in einem­ bis fest vernachlässigten Effekt des hiesigen Marktes herz ausgebildet hat nämlich in französischer Rente, welche diese Woche zu den niedrigen Breiten starf gekauft wurde. Nächst diesem Cifeft erfreuen sich Amerikaner zumeist der Gunst des Publikums, während Italiener der schonz oben erwähnten Sachlage in Italien wegen den be­­deutendsten Flustuationen ausgefeßt waren und 2 °­, niedriger als die vorige Woche schließen. Mehr oder minder haben auch die besonders in Frankreich gehaltenen Effekten gelitten. Heimische Bahnen, in Folge ver­besseren Verkehrsausweise höher bei etwas lebhafterem, Geschäfte. Die Schlußkurse sind: Konsols 92 ("/,"/o niedriger), 1882er Amerikaner 89%, (unverändert), Illinois 1084, (° 4 °/, höher), Eries 18 ("/, Dollar höher),­­ 1867er Spanier 26 °/, C/,/o niedriger), 1869er Emisson 26 (2/7, niedriger), Italiener 49 °, (2 °/,%, niedriger), Türken 43 °, niedriger), Cgypter 74 °, (1 °, niedriger), Lombarden 15915 "01. ", driger). — Der S­tr­eidemarkt verfolgt noch immmer eine Tendenz à la baisse, welcbs " wtsächlich von größeren Zufuhren an heimischen Metzen und dem Glend­e an eine baldige Beendigung des Krieges zuzuschreiben "­. Der Ernteertrag von Weizen it im Ganzen sehr zu­­friedenstellend, während auch der Import von Auswärts zugenommen hat. Dies veranlaßte bei den Transaktionen dieser Woche, welche ne­­benbei gesagt nicht zahlreich waren, einen weiteren Fall von 2 ©. per D. Ebenso ist auch Hafer um 1 ©. billiger zum haben, während Mehl­­sorten 1 ©. per Sad niedriger waren. Der Workenimport beläuft sich auf 35,739 Q. Meizen, 38,440 Hafer, 500 Säde und 22,610 Fäf­­ser Mehl. Der Liverpooler Baummollmarkt eröffnete die Mode in Folge der preußischen Siege in sehr erregter Stimmung, welche eine Haufe von ?,—%, d. per Bio. verursachte. Nachher wurde jedoch der Markt etwas ruhiger, so daß die höheren Duotirungen zum Theile verloren gingen. Sea Island in mäßigem Begehr bei unvers­änderter Notirung. Amerikanische Sorten anfangs "e­d. höher, schlie­­ben nur mit einer Avance von '/; d. per Bio. Brasilianische Sorten bei lebhafterer Nachfrage um 7.—'), d. höher, ebenso ägyptische, tr ostindischen Sorten bedeutenderes Geschäft, Preise jedoch nur wenig höher als septe Woche. Die Transaktionen dieser Mode erreichten die Höhe von 71,410 Ballen, von welchen die Fabrikanten 55,190 nahmen. Der Import bestand aus 70,494, der Örport aus 15,950 Ballen und der heutige Borrath wird auf 493,990 Ballen geschält. Londoner Finanz- und Handelsbericht. London, 11. September. E­­­r wird Ihrem Korrespondenten von Woche zu Mode schwerer, Ihnen über die finanziellen Verhältnisse des hiesigen Marktes Börsen- und Handels-Machrichten, BVeft, 16. September. — Im Betriebe der Großwardein=: Effegger Strebe oder Alföld­-Friumaner Eisenbahn treten vom 20. September [. 3. an nachstehende Tarifsänderungen ein : Für volu­­mindhes Neifegepäd­k wird nur die einfache Gebühr eingehoben. Die Gebühren für Eilgüter werden nicht mehr nach Fünftel­, son­dern nach Zehntel:Zentnern berechnet ; polumindhe Eilgüter zahlen nur die einfache Gebühr ; folgende Mrittel werden zu Dem ermäßigten Tariflage von fl. 0.0035 per "4, 3olltr. und Meile als Gilgut beför­­dert, als : frisches Obst, Gemüse und Grünzeug, Eroäpfel, Milch, Han, Rahm, Eier, frische Butter, Rind, Schwein: und Gänseschmals, frische Fische, Siebse, Austern, Muschelthiere, Schildfröten, Schweden und Stöiche, Wrehefe, diese alle verpadt ; ferner Brod, Käse, Frisches Fleisch, Wildpret, todtes Geflügel und Sped, auch unverpadt, dann die leer retourgehenden Emballagen und Geschirre. Frischlinge und Spanferfel werden im Eilgutverkehr zu dem ZTariflage von 6 Ír. per Stüd und Meile befördert. Von Frachtgütern werden Getreide, Hülsen­­früchte,, Delfant , Mehl bei Aufgabe von­ mindestens 80 Sollte, auf eine Entfernung bis incl. 10 Meilen zum Zahnfrage von ""­., fr., bis 20 Meilen zu "7, fr., bis 30 Meilen zu "o Er., über 30 Meilen zu 1 fr. befördert . Brennholz benießt diesen Tarif bei Aufgabe von min­­destens 100 Bollztr.,­ für Coats, Kohlen­tc. sind noch weitere Begünfti- Bunde zugestanden worden.­­Verschiedene Güter sind vom Agiozuschlag b­efreit. Thiere und Höher genießen im Transporte noch weitere Er­­leichterungen. Das Tarifsbuch, welches sämmtliche Tarife und Ber­­timmungen enthält, ist sowohl bei der Betriebs-Direktion in Pest, als auch bei allen Stations-Expediten um den Preis von 30 ff. d. W. zu bekom­men. Betriebsausweis. Die Reiter Straßen-Eisen­­bah­n-Gesellscchaft hat vom 1. bis 15. September 1. 3. für 261.309 beförderte Personen 29.679 fl. 37 Er. eingenommen, der Verkehr hat demnach gegen den gleichen halben Monat, des Bohrjah­­res zugenommen, und sich die Einnahme um 5244 fl. 12 fl. gestei­­gert. Die Gesammteinnahme vom 1. Jänner bis 15. Sep­­tember 1. 3. beträgt 446.209 fl. 42 fr. Demnach eine Mehrein­­nahme gegen die gleiche Periode des Vorjahres um 85.520 fl. 41 fr. Bei der am 15. September stattgefundenen Verlosung der Ralffy’schen Lotterie-Anleihe fiel der Haupttreffer mit 49.000 Gulden EM. auf Nummer 77.478 ; der zweite Treffer mit 4000 Gulden EM. auf Nummer 54.021, und der dritte Treffer mit 2000 Gulden EM. auf Nummer 1054; — ferner gewinnen je 400 Gulden EM. die Num­mern 11.953 und 62.936 ; je 200 Gulden EM. die Nummern: 1673, 44.204, 49.923, 77.676 und­ 78.650. — Außerdem wurden noch 790 Nummern mit dem geringsten Gewinnste von je 69 Gulden EM. gezog­en. — Die nächste Verlosung dieser Lotterie-Anleihe findet am 15. September 1871 statt. Geschäftsberichte. Best, 16. September. Witterung schön, doc windig , thermon­meter = 13 °, Barometer 28” 5", Wasserstand abnehmend. Im Getreidegeschäfte seine Veränderung. Effertengeschäft. Die Stimmung der Börse für An­­lagepapiere kann auch heute als günstig bezeichnet werden, der Verkehr blieb jedoch äußerst begrenzt, in allen anderen Wert­en ist eine mesents­che Veränderung nicht eingetreten. Ung. Eisenbahnanleihe zu 103 °, bis 103”, getauft, blieb zum Schluffe der Börse schwach 103", 6., ung. Brämsenlose erholten sich von 42 °, auf 44, ung. Kredit unver­­ändert 79 G., Francosung. hingegen brachten sich von 59 auf 58".. Bon Xofarbanten und Sparfassen wurden efner Kommerzial zu 155 gemacht, Hauptstädtische Spartafja animirt zu 155— 154 gekauft, blie­­ben 153 ©. , Vorstädtische zu 34 geschlafen. Von Affekuranzpapieren wurden Erste ung. zu 665—660, Haza zu 110 getauft, Königsbrauerei drahte sich auf 85, Salgd-Tarjaner zu 95 gekauft, blieben so Geld, Steinsohlen und Ziegelwerte 83 W., Gihmwindt’sche zu 160—162 ge­­schlossen, Straßenbahnen wenig verändert, Iramımay ermatteten auf 160. Baluten und Devisen etwas steifer, Dufaten 5.89 ©., Napo­­leon d’or zu 9.94 gemacht , blieben. 9.94 Œ. , Silber 123 °, ©., Kasten­­scheine zu 1.88 geschlosfen, blieben 1.83 ©., London zu 124 °, gemacht, blieben 124"), ©. ·· An der Abendbörse wurden österr.Kredit von 255 bis 25511 behandelt . · · I.Pest,15.September­(Wochenbericht.)Der Auftrieb von Hornvieh bei­ Gelegenheit des am­ 15.d.abgehaltenen Wochenmarktes war sehr gut,es wur­den in Summa 7706 St.verkauft,u.a.:855,« St.Ochsen,das Paar von Kö6 bis 140 fl.,514 St.Kuhh das Paar, von 100 bis 234 fl, 64 St. Melfrühe, das Paar 62 bis 196 fl., 24. St. Büffel, das Paar von 25.fl., 6251 St. Schafe, das­ Paar von 7­. bis 15fl.Rindfleischpethr.von 214fl.50kr.bi529fl.50kr.Der Markt fü­r Schweinefleisch war im Laufe dieser Woche gut bestellt,es­­ wurde 113927 Szttek Borstenvieh verkauft,u.z.lebend per Zentner a27—30fl.50tr. M.L.Schütt-Szerdabelli,14.September.Die Witterung bei uns ist seit Anfat­­ der Ernte fortwährend regnerisch und veränderlich. In diesem Monate besonders­,wo wir auf schönes Wetter hofften,kön­­nten wir s·a«·en,das z wir vom Regen in die Traufeekommen sind. 63 regnet Fa jeden Tag, und das auch sekt ummöh­te Siemament droht uns eben mit feinem nasfen Mantel zu umbhüllen. Diese anhaltend ungünstige Witterung, die unseren Desonomen in der vollen Ent­wickk­­lung der Drufikarbeiten wesentliche Hindernisse bereitet, beeinflußt auch als Rücwirfung nicht minder die Thätigkeit und den geschäftlichen Ver­­zehr unseres Glases. Unter den vielen lebeln ist der Umstand­ hervor­­zuheben, daß viel Getreide, hauptsächlich Hafer, noch im Schnitt zu enor­­men P­reifen verschlossen wurde, welche aber zum Termine nicht fertig ge­macht, so daß somit auch die Schlüffe selbstverständlich nicht eing­ehalten werden konnten. Daher müssen wir diese Situation eine be onders ungünstige nennen. Sollte die ungünstige Witterung noch so fortdauern, so muß ohne Weiteres die Frucht auf den Tenneen gan sich verfaulen. Der Weizen, der am Anfange des Schnittes min Yteh­t, sowohl in Beziehung der Qualität als auch der Quantität, das beste Erträgniß in Aussicht stellte, ist durch die abnorme Witerung sehr be­schädiget worden, denn die Qualität, die sich beim Beginne der Ernte auf 86—88 Pfo. effektives Gewicht zeigte, dürfte im günstigen Falle nicht mehr als 83—85 Pfo. haben. Die Maisernte verspricht in quantitativer Hinsicht einer der glänzendsten zu werden ; daß­ die Bilanze auch reif merde, ist nöthig, daß bald sonnige und warme Tage noc vor den beginnenden Nachtfeösten eintreten. Für die Kartoffeln befürchtet man ebenfalls Krankheit und Verderbniß, da durch die kolossale Nässe die Fäulniß unausbleiblich it. Unser Getreidehandel ist seit Wochen stiller als je, es gehört ein sehr feines Gefühl dazu, um die Tendenz genau anzugeben,­­da eben zu wenig Geschäft ist; es kann somit dieses weder ein flaues noch ein festes genannt werden. Weizen wird von unseren Händlern wenig beachtet , Brauergerste hingegen gesuchtet. Unsere Spe­­kulanten und die neugebadenen Händler jedoch. Die immer zu dieser Zeit wie Pilze aus der Größle erftohen transn­aroke eh­ um ihre Kapitalien zu verwerb­en; sie beeilen sie im Getreide, ohne Un­­rschied der Qualität, ihre Summen, die zwar nicht sehr ins Unendliche reichen dürften, zu verausgaben, und bereiten durch diese Unbesonnenheit so manches Unheil für unseren Blak. Die Breite der Getreidearten­ gestal­­ten sich folgendermaßen: Weizen 83/86pfb. 4 fl. 30—90 fr., Roggen 76/78pfo. 3 fl. 40—­5 fr., Gerste 68/71pfb. 2 fl. 40—50 fl., Hafer 46/48pfb. 1 fl. 65 fl. bis 2 fl, Mais alte Waare sehr gefuht 3 fl. 70—90 fr., neuer "ehlt noch. Bohnen­weiße 3 fl. 80 fl. bis 4 fl.,.29 tr., Leinsamen kommt schon häufiger und in größeren Posten auf den Blut. Die Qualität scheint heller eine gute zu sein, denn der Kern ist voll und lichtblau, und von jedem Unrath frei. Bisher sind auswärtige Aufträge in diesen Artikel noch nicht eingelangt ; die Preise sind von 6 fl. 40 fl. bis 7 fl. 10 fl. Neuer Hanfjamen it noch feiner. erschienen. Detta, 15. September. (Geschäftsbericht von 3. Frankl.) Durch das anhaltend schöne Wetter hat die Arbeit überhandgenommen, und sind dadurch die Zufuhren nur sehr spärlich, die Qualität ist so vers­­chieden, dab man sc­­were Weizengattungen selbst bei Rückgang tun Preise, die in der abgelaufenen Woche, doch verhältnismäßig ho bezahlen muß. Wir notizen 87pfo. Weizen 4 fl. 75 fl., 86pof. 4 fl 60—70 Er., Söpfo. 4 fl. 25 fl. Belegt fehlerhafter 3 fl. fl. 80 bis 4 fl Korn 3 fl. Gerste 2 fl. 20 fr. Verkehr der Fruchtschiffe, vom 15. und 16. September. Angekommen in Deft. Ofen : „Juliana“ d. Mid. Ban­dur, bel. in D.­Fölovár f. Beer und Weiß m. 1092 Ms. Diverfen. — „Dofef‘ D. Sala. Biihis, bel. in Harta f. e. N. m. 2080 My. Weizen, 1243 Mb. Gerste. — , Bátor" o. Gabr. Ollencsit, bel. in Szal­ ii Adolph Steiner m. 1773 Mb. Diverfen. — „Ferengz“ d. Raul Zuller, bel. in Baja f. Mandl m. 2080 Ms. Weizen. — „Ilona“ b. ©. 3. Freund, bel. in Vals f. e. R. m. 2600 Ms. Weizen und Gerste. — „Berta“ d. ©. 3. Freund, bel. in Kalocsa f. e. R. m. 1400 Megen Weizen. — , Madár" b. 6. 3. Freund, bel. in Fogtö f. eig. R. m. 3280 Meben Diversen. Traufitirt nach Maab : „Margaretha” d. Dunnyersig, bel, in Däval f. e. R. mit 8000 Ms. Hafer und Gerste. Auszug aus dem Amtsblatte des „Rözlöny“. Lizitationen. In Pet. 12. Dit. 10 U. B., Liegenschaften der Witwe Pfann, geb. Karl Dittrich, im Grundbuchamte. — im­­mermanns, und Schlofferarbeiten zu den bei der Steinbrucher Linie zu erbauenden Schweinställen, Offerte bis 23. Sept. 12 U. M., zum Brájes der Steifschwefeng-Komiten (Stadthaus 3. St. Nr. 82). — In Tancz (Arad): 18. Dit. — 18. Nov. 3 U. N., adeliges Gut des August und Ludwig Kovács (284.187 fl.), im Komit.-Grundbuch:­amte in Yrad. — In Belpard (Baranya) : 17. Dit. — 17. Nov. 10 U. B. , Hälfte des Hauses Nr. 84 f. ?­, Seffion beim Ortsrichter. — An B.: X­omló 8 (Lorontal) : 10. Oft. — 10. Nov. 9 U. B., Wie­genschaften, des Mich. Ollsrekfo, an Ort und Stelle. — Am 10. Dit. bis 10. Nov. 1 U. B., Hälfte des Hauses 234 sammt "2 Session, an Ort u. Stelle, · Konkurs.Gegen die Pannonia-Ziegelfabriks·­Aktiengesellschaft in Pest,16.—­18.November zum­ Pester Stadtgerichte,Litiskurator Jat. Koltay. «­­Wasse­ rstand: Witterung: Pest,16.September:7«0«"ü.N.abn. Mindig Breßburg, 15. September : 77­9" ü. NM. abn Troden. Mar Sros:Sziget, 15. September: 2 ° 47 ü. N. Regnerifeh Szathmár, 15. September : 6 ° —" ü. N . Zofaj, 15. September : 7­07 ü. N. Troden. Syolnot, 15. September: 12 ° 17 ü. 9. Benveltt Szegedin, 16. September: 12 ° 7" ü. M. Regnerifeh Arad, 15. September : 6 ° 0” abn. fossa Grobbecsteret, 15. September : 1­6" ü. N. « Befzd am 15.September:1«10«ü.N-zun. ··,, .­ ­

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