Pester Lloyd, Oktober 1870 (Jahrgang 17, nr. 237-263)

1870-10-01 / nr. 237

—-—«-s—-.—k«».«»-Lz,.--s-«.-. - . 3 1870;—"kkr.237. Vränumerationd-Bedingniffes Fürs-m»Pepek21ovb·«·(Morgen-undslbmb­latt)Bürden M·MWotjl­enbetlagm:Mochenblatt:nebst der nesgnksnnnd Forstwirthfaft«undas Haus-ttü mil f. Ben Dfen fl. ver A b oftver. fl. 22. „ 30 11.— albj. I jell 5 n 8. Biertelf., “ He 5.50 iertelf., onatl.., ran präu­mertet fir VeitsDfen im ar­a v­ester Lloyd“ be kat: Ó ohne "Das Hans .. und Forstwir a ebod ohne „Das Haus.“ · .f­.vest-Dimfl.w.­Gani.m. Mitwer 20.— " " ", Ziebz Morgen- und Abendblatt) ehnter Jahrgang. „ai­­­chenblatt für Land­­ n 9— Haldl. „ ” n 10.— „ 50Bieielf, , n 2.80 " jos mit separater mostverfend una bed miete 1 fi. en mehr. en beg „Wester Lloyd"; Außerhalb = Itt ans­ee SnD fen. mihil­fe AAmtliche NMotivungen Redaktions- und Expeditions-Bureau: Dorotheagaffe Nr. 14, eriten Stod. SInferate und Einschaltungen fü­r den Offenen Spredy im Expeditiong-Bureau angenommen, Manuskripte werden in keinem Falle zurü­ckgesellt. MWollzeile Nr. Inferate übernehmen : Bogler, Neuer­­ 20%2 Bart. u, 1, Etage, Heilbronn, Reutlingen, Ulm, Bon 22, U. Riemer, ftan ‚Freiburg IB, ‚Deannheim, Pforzheim, Augsb.,Nitenb­ 3­ut, Mind, Zägeriche Buchhandl. in Frankfurt a. M. und bei dem Generalagenten Herrn ©. Engel, Kärntner» Straße Nr. 8, Wien. — S. 2, Daube & Comp. in Frank­­furt a. M., Hamburg, Minden, Augsburg, Nü­rnber- Wü­rzburg, Bern und Brüssel,— 9avas Laffites Bulter & Comp; Paris, Place de la Bourse Nr. 7 in Seegasse Nr. 12. u. Rudolf Moffe, Seiler- | der Pelzer VBaaren und Effettenbörse vom 30. September. se : | : --·-neingezogen worden,die sich Wien, 30. September. "H. € 3 kann nit in Abrede gestellt werden, daß der Optimis­­mus, der seit ee Wochen unsere Börse beherrscht, auch diesmal wieder weitere dortichritte gemacht hat, wenngleich wir unverzüglich hinzufeßen müssen, daß die heutigen Gourje der leitenden Ef­fekten, vergli­­chen mit jenen, womit die Vorwoche schloß, beinahe gar feine Verände­­rung zeigen. frogdem, sagen wir, habe der Optimismus Sortschritte gemacht und zu diesem Ausspruche darf man, sich wohl berechtigt wäh­­nen, wenn Angesichts der sich immer schwierigen anlassenden und ends Ti­gar sich zershlagenden Friedensverhandlungen zu La Ferrière der geradezu trostlosen inneren Situation und der zumeist von einen aus­­­giebigen Coursrückgange begleiteten tüpischen Neujahrstage Feine weis­tere Einbuße am MWerthe der meisten Papiere zu notigen ist. Da die Bankpapiere sind erst recht eigentlich in die Hauffeströmung mit his Taft ausnahmslos für alle Effekten des Cours getrehd geltend macht. Damit it auch theilweise unsere Bes­hauptung zu Schanden geworden, wonach wir die Rolle der­ Bantpa­­piere eine Zeit lang wenigstens für beendet hielten und hofften, das Bublitum werde ich nunmehr ausschließlich der solideren Anlage in Eisenbahn- und Industriepapieren zuwenden. edeß darf man ich seineswegs verhehlen, dab an der Haufte der Spielpapiere das fote Publikum so ziemlich unschuldig it. Dieselbe ward hauptsächlich bug diesemm die Wiener Börsenwege, die Börse selbst und das durch die Börsen:Comptoir3 vertretene | pie ende Publik­um veranlaßt ; zum größten Theile wohl aber nur die für die meisten Banfwerthe gebildeten Hanfjelpmndicate. Da unserer Ansicht nach bie­te dieser Institute in gar feiner Weise den jenigen Coursen ihrer Ak­ien entsprechen, so können wir nur neuer­dings warnen, dieselben etwa zu dauernder Hapitalsanlage zu­ verwen­­den. Freilich, was bie und da über die Resultate des ersten Semesters 1870 verlautet, klingt so über nicht ; allein mit offizellen Ausweisen ist beinahe seines von den kleineren nstituten hervorgetreten, so dach dem Skeptizismus noch eine weite Mache eröffnet bleibt. So rühmte B. ein jüngerer Verwaltungsrath ver Gentralbant in­ der Epoche der Ichmwersten Krisis, die Bank schwimme förmlich in Geld und Oper­tive vortrefflich, während sie thatsächlich in Geldverlegenheit iwar, wie damals Jedermann, und allgemein bekannt ist, wie in den Karsen der ihr zugehörigen Mechtelstube beinahe nichts anderes als eigene Aktien aufgespeichert liegen, die von ihr angelauft wurden, um den Cour derselben zu halten. Dab­es ihr nur schwer gelingen wird, mit die Contremine diesem Papier, so sehr sie hier am Blage wäre, ohnmächtig, einfach aus dem Grunde, weil sich für dasselbe gar keine Nehmer finden. Bordergründe der Haufjebewegung standen, wie nahezu selbstverständlich, Angle und Kredit, für welche beide sich eine er feste Tendenz aussprach. Die unangenehmste Nachricht, welche diese Woche der Börse traf, jene beiden Effekten nur um etwa 4 fl. zu drühen, weh­e schon am nächsten Tage wieder eingeholt wurden. Bankverein hob sich in Folge der gesteigerten Nachfrage um ungarische Blumenlose und die lange vernachässigten Unionbank, die aus dem Geschäfte mit der Mährisch­ Schlesischen Centralbahn einen ansehnlichen Namen gezogen, ward viel und­ gut gefragt. Sie stellt sich heute demnach auf 219. Der Eisenbahnmarkt, so wie jener der „Industrieeffekte“, ward dar­gegen ziemlich vernachlässigt. Die meisten Papiergattungen, sehen wir von den Nordbahnaktien ab, sich haben, haben nur­­ ganz umwesentliche Coursaufhesserungen erfahren oder verblieben sta­­­ionär. Nur Lombarden f­lugen eine rückgängige Bewegung ein, die durch Verkaufordres des Auslandes motivirt wurde. Silberrente lebhafte Nachfrage Totterieeffekten zu, 5 . der Fortsegung des Krieges, vermochte den Cours ziemlich stationär, während nach Papierrente worunter die um 7—8 °, ja doch selbst sich den ungarische Prämien­ und Türkenlose obenan standen. Fremde Baluten gingen um eine Kleinigkeit zurück, während Napoleons zu fehlen beginnen. Geld blieb flüssig.­­ Nach­drift. Soeben erfahre­n­ die heute erfolgte hinaus­­schiebenden Vorgänge in Neichsrathe ; auf die Nachricht davon ver­­kehrte die Börse zu bedeutend ermatteten­­ Coursen. Man notirt gegen­­wärtig Kredit 256, Anglo 230, Lombar­den 178, Karl­ Quewig 240. = Borrathe aufzuräumen, liegt auf der Sand; ist m­an blieb herrichte. Vorzüglich aber wandte man den Medienausmweiten Jedermann ersichtliche Noten-Reserve der Natio­­nalbank zusammenschmolz, desto größer wurde die Beängstigung, westo größer die Schwierigkeit für den Handel, ii die nöthigen Baarmittel zu schaffen. Zulegt wurde die E3romptirung auch der besten Geschäfts­­wechsel im gewöhnlichen Verfehre unbedingt verweigert ; für den UL­time des Monats Juli stand eine tiefgehende kommerzielle Katastrophe zu befürchten. Am 19. Juli 1870 belief sich der Metallfihab der Nationalbank auf 114"/1, Millonen, gestattete jonach statutenmäßig ($. 114 der Bank­­statuten, R.-©.-Bl. v. 3. 1868, Nr. 146) einen Noten-Umlauf von 314 °, Millionen. Der effektive Banknoten-Umlauf belief sich am sel­­ben Tage auf 305%, Millionen. Hieraus ergab sich eine absolute Noten­reserve von 9"/19 Millionen, welcher ca. 3 Millionen für eine Ende Juli fällige Forderung der Bank an den Staat aus der Ein­­lösung der Rartial-Hypothesar-Anweisungen und °,, Millionen im Re­­ste der Bank ,befindlicher Staatsnoten zugerechnet werden konnten. Die gesammte Reserve der Bank für die lekten 10 Tage des Suli belief sich also auf 13 Millionen Gulden. Derselben stand die Summe der den Filialen der Bank in Oesterreich-Ungarn eingeräunden noch nicht bewußten Dotationen zusammen von 2672 Millionen gegenüber, die unter diesen Umständen jeden Tag beansprucht werden konnte. An dieser schwierigen Situation stellte die Direktion der priv. österreichischen Nationalbank dem E. E. Finanzministerium unterm 21. Juli d. 3. den Antrag, er wolle ihr, vorbehaltlich­rer späteren Ge­­nehmigung des Neidsrathes, ausnahmsweise die Ermächtigung entheilt werden, während der Dauer Der gegenwärtigen Verhältnisse die, MWech­­sel, auf auswärtige P­läße, welche sich in ihrem Portefeuille befinden, ii­ne metallische Beredhung des Bankr­oten-Umlaufes einrechnen zu dürfen. 63 ließ sich nicht verrennen, daß der Nationalbank, als sie die­sen Antrag stellte, ein anderes Mittel, um ihre Noten-Reserve zu ver­­stärken, nicht zur Verfügung stand. Die Nationalbank hatte Angesichts der über Mitteleuropa herauf­­ziehenden Kriegsgefahr nicht verabsäumt , einen so großen Theil ihrer Silberdevisen als möglich zu veräußern und dadurch ihren Metallschab zu vermehren. Vom Tage der Kriegserklärung angefangen war jedoch die Sortießung dieser Operation durch die Unterbrechung der Eisen­­bahnverbindungen und wegen der Gefahren des Transportes, wo nicht unmöglich, doch überaus schwierig geworden, so daß ausgiebige und vor Allen rasche Hilfe, wie soldbe Noth that, auf diesem Wege nicht zu erlangen gewesen wäre. Aus allen Theilen der Monarchie, aus den wichtigsten Handels und­ndustrieorten wurden die dringendten Vorstellungen und Bitten um außerordentliche Kreditgewährung erhoben. Die Negierung konnte sich der Ueberzeugung nicht snschließen, daß im öffentlichen Interesse dringend geboten sei, dem Antrage der Bant die gewünschte Folge zu geben, und zu diesem Ende die hiefür erforderliche im §. 14 Des Gesebes vom 21.­­Dezember 1867 (R.­G.-BI. Wr. 141) vorgesehene Erlassung einer kaiserlichen Verordnung St. J.­ult. apoz­­tolischen Majestät zu beantragen. 68 erschien erforderlich, dab mit der E. ungarischen Regierung bezüglich vieser Maßregel das Einverneh­­men gepflogen werde. Von dieser Seite wurde auch gegen die Erlaf­­fung der erwähnten Verordnung seine Grumwendung erhoben. Ae die­­sen Gegenstand betreffende kaiserliche Verordnung ist unterm 26. Juli 1870 in der vom Gehege vorgezeichneten Form kundgemacht worden. (R.­G.:BI. 1870, Mr. 93.) Nach Ansicht der Regierung verdiente die von der Nationaltant empfohlene Movdalität den Vorzug vor dem in $. 14 der Banfitan­ten bezeichneten (übrigens nicht v­orgeschlagenen) Mittel, nämlich der Aus­­dehnung der Umlaufsgrenze ver­bios baufmäßig berechten Noten, tst durch erste eine bestimm­te, die Präsumtion einer eventuellen meiterm­termehrung ausschließende Grenze in dem Betrage der dazumal im Belege der Bank befindlichen Mechtel auf auswärtige Bläge zusammen per ca­­ 33 Millionen (genau 32,7 ° 5.129 fl. 74 fl. am 26. Juli 1870) gege­­­­gen war, weil ferner vom kaufmännischen Standpunkte diese Devisen durchaus gewähltes Papier aller bester Kategorie dem baren Gervde gleich­­zuachten war, nämlich weil schon das Geleg vom 30. Juni 1868, $. I. 2. (R.-6.-BI. Nr. 83) das Ministerium ermächtigt hatte, die Ein­­beziehung der Wechsel auf auswärtige Bläße in die Notentebung zuzu­­gestehen : eine Ermächtigung , von der bei Gelegenheit der provisoris­chen Abänderung der Statuten der Bank (R.-6.­Bl. 1868, Nr. 146) bloß odeswegen sein Gebrauch gemacht worden war, weil die National­­bank selbst unter den damaligen Verhältnissen diese Erweiterung ihres Geschäftskreises nicht angefucht hatte. Auch derzeit hat die Natio­­nalbank nur „ausnahms­weise und für die Dauer gegenwärtigen Verhältnisse die in Nede stehende Ermächtigung angesucht. Die Ne­­gierung wird den Zeitpunkt sorgfältig wahrnehmen, wo es möglich sein wird, die der Nationalbank ertheilte Ermächtigung einverständlich mit derselben aufzuheben und die V­orschrift des $. 14 der Bank­tatu­­ten über die metallische Beregung der Banknoten wieder in Kraft tre­­ten zu lassen. Die Negierung kommt der ihr nach Baragraph des Gefeges vom 21. Dezember 1867 (R.G.:Bl. Nr. 141) obliegenden Verpflichtung nach, indem sie dem Reichsrathe sogleich bei seinem Zusammentritte, und zwar zuvö­rderst dem Hause der Abgeordneten die kaiserliche Ver­­ordnung vom 28. Juli 1870 zur Genehmigung vorlegt. Im Hinblick auf die vorausgefchteten Motive glaubt die Mer gierung erwarten zu dürfen, daß der hohe Reichsrath der auf Grund des §­ 14 des Staatsgrundgesechts vom 21. Dec. 1867, R.:G.­Bl. Nr. 141, erlassenen kaiserlichen Verordnung vom 28. Juli 1870 (R.: G.:81. Nr. 93) die erforderliche Genehmigung ertheilen­ werde. 5 Die Motive zur transitorischen Abänderung der Bankakte. Der Motivenbericht, welcher der in der legten Sikung des österr­­eichischen Abgeordnetenhauses eingebrachten Regierungsvorlage, betref­­fend die kaiserliche Verordnung vom 28. Juli 1870, wodurch mit Bes­chiehung auf den $. 14 des Grundgefeges über die Reichsvertretung vom 21. Dezember 1867 der $. 14 der Statuten der priv. öfter, Na­­istet zu sein. So trat, die bei einem Notenumlaufe von mehr als 600 Millionen Gulden befremdend sceinende Thatsache einer schweren und andauernden Geldklemme zu Tage. Der Anspruch an die­ Karten österreichischen Nationalbank, des einzigen Institutes, das noch über­­ Baarmittel zu verfügen hatte, steigerte sich von Zag . zu ab innen wenigen Wochen stieg das E3rompter und Leihgeschäft Nationalbant um mehr als 36 Millionen, Je ratcher die aus Bet. 30. September. — Die 1. Finanz-Direktion hat an die hiesige Handelskam­­mer folgende Zuschrift gerichtet : Zufolge Verordnung des b. fün. ung. Finanzministeriums vom 10. Feber I. 3., 3. 4926 wurde dem subor­­dinirten 8. ung. Finanz-Kommissariate V die Instruktion ertheilt, ber­­ufs leichterer und punktlicherer Kontrole bei Untersuchungen darauf zu achten, daß in die Anmeldungs­ -und Untersuchungsbogen der zur bedingungsweise steuerfreien Weineinfuhr berechtigten Wein-Transito­­händler in Zukunft nicht die Summe des Weinvorrathes, sondern der Inhalt der einzelnen mit Ziffern versehenen Fässer aufgenommen wer­­­­den und die später einmagazinivten Weinporräthe gleichfalls nach dem r don einer Börsen- und Handels-nachrichten. Inhalte der einzelnen Fäfser dazugerechnet werden sollen, ferner, daß die Abrechnung der erportirten, verkauften Weinquantitäten unter No­­tizung der Ziffern und des Inhaltes der einzelnen Fässer bemwerkstelligt werde. Nachdem jedoch von Seite der Transitohändler gegen den Voll­zug dieser Berorderung Schwierigkeiten erhoben wurden, wird, um in dieser Angelegenheit entstandene Fragen und Zweifel zu beheben, in Folge Reskripts des bh. E. ung. Finanzministeriums vom­ 18. Juli I. $., 3. 31,022 die löbl. Handelskammer aufgefordert, ihre diesbezügliche Meinung vom allgemeinen Standpunkte der MWeinhandels-Interesen je früher gefälligst mittheilen zu wollen. — Bezüglich der Lagerzinsfreiheit während der israelitischen Feiertage erhalten wir folgende Zuschrift, der wir gerne Naum geben, da wir ihr eine gewisse Berechtigung nicht absprechen können : „Mit größtem Vergnügen habe ich in Ihrem nestrigen Abendblatte gelesen, daß die Direktion der königl. ungarischen Staatsbahnen den Lagerzind für die israelitische hoben Feiertage nicht berechnet, dagegen die anderen Bahnen diesen Akt der Courtoisse gegen die israelitischen Kaufleute nicht übten, und mußte man selbst für die am Sonntag (dem Eingang der Feiertage) avisirten Waaren am Mitt­­woch Lagerzins bezahlen. 68 wäre wünschenswerth, daß das Beispiel der ungarischen Negierungsorgane auch von den Privatgesellschaften befolgt würde.” — Wie aus dem Inseratentheile unserer heutigen Nummer err­eichtlich, beginnt der „Spar und Kreditverein“ amı. Oktober die Ausgabe von verzinglichen Kajfasdeinen — Die Frage der Herablegung des Banktzinzfun Be 3 üt, wie die „N. fr. Br." hört, in der gestrigen Sibung der Bank­­direktion erörtert und verneinend erledigt worden. 63 hat sich, wie verlautet, die Bankdirektion bei diesem Beischlusse einzig von der mo­­mentanen Lage der Bank wie der Verhältnisse leiten lassen und ist dabei zu der Weberzeugung gelangt, daß eine Notenreserve von unge­fähr 20 Millionen (wie sie sich nach Abzug der für die Dotationen er­forderlichen Notenmenge herausstellt) seineswegs hoch genug sei, um die Geschäftswelt zu einer stärkeren Inanspruchnahme der Geldmittel der Bank zu ermuthigen, als was gemeiniglic die Herablegung des Bankzinsfußes angesehen wird. Zweifellos hat die Bankinvestion dabei auch in Betracht gezogen, daß sie, so lange sie zum Behufe der Deckung ihrer Notenreserve auf die Einrechnung des Devisen-Bortefeuilles in ven Barshag zurückzugreifen genöthigt ist, von einer Wiederkehr der normalen Verhältnisse im Stande der Bank nicht sprechen kann, der sondern wenn man bedenkt, daß diese Einrechnung seitens der Regie­­rung als eine transitorische aufgefaßt und jene 30 werden kann. — In England wurde eine Verordnung erlassen, wonach der Transport der Zugthiere auf­ den Eisenbahnen und zur Wasser geregelt wird. Demnach wird festgelegt: Es soll vom 1. Dez. 1870 ab jeder Zug, in welchem Thiere auf einer Eisen­­bahn befördert werden, mit Federpuffern und die Boven, auf welchen die Thiere stehen, mit L­atten oder geeigneten Fußhaltern versehen sein. Kein Waggon darf überfüllt sein und müssen die Thiere zum Ruben ausreichenden Pla­in vemselben haben (während bei uns so viele Stücke in einen Waggon gepfercht werden, daß die Thiere durch die Reibung arge Verlegungen erleiden und mit offenen Wunden anfangen). Vom 14.­Nav. bis 14. April ist es verboten, frisch­­ innerhalb 60 Ta­­gen geschorene Schafe in dieser Zeit in offenen Waggons zu transpor­­tiren, vielmehr müten die Wagen gut eingedeckt und mit Ventilatoren versehen sein. Bei dem Wassertransport müssen alle Räume der Schiffe, welche zur Aufnahme von Thieren bestimmt sind, mit dem 31. Juli 1870 in Berschläge eingetheilt sein von 9 Fuß Breite und 15 Fuß Länge. Die Fußböden aller dieser Räume müssen angemessen mit Lat­ten oder Fußhaltern bef­­­agen sein. Es darf nicht an besonderen Benz­­ilatoren zum Eine und Anglaffen ver Luft fehlen, welche bei jedem Seegang funktioniren. Vom 1. Nov. bis 13. April dürfen feine frisch geschorenen Schafe auf freiem Dech verschifft werden. Zwischen oder über den Ständen müssen geeignete Gänge angebracht sein. Vom 31. Dit. 1870 an werden für alle Viehladungen per See Besc­heinigungen Seitens der Inspectoren des Privy­ Council ausgestellt werden, wenn und wo jene Verfügungen nicht beachtet sein sollten. € 3 bleiben dann vefe Riechtransporte bis auf Weiteres unter Disposition des Privy- Grnc­l und werden entweder in besonderen Stationen oder an den Sc­chiffungsplägen unter amtlicher Aufsicht zurückbehalten. Alle Räume an den Eisenbühnen und Schiffen, in welchen Vieh transportirt wurde, missen, ehe sie andere Thiere aufnehmen, ausgefegt, dann mit Wasser abewaschen werden und sollen stets mit einer Tünche von frisch ge­branntem Kaffe ausgestrichen werden. In dieser Tünche werden über diese auf einem Gallon Kalkwasser ein Fünftel Bunte fäufliche Karbol­­säure oder vier Unzen frischer Chlorfal unmittelbar vor dem Gebrauch aufgeneigt. Desgleichen müssen alle Gegenstände behandelt werden, mit welchen die Thiere in Berührung genommen sind. Auf allen Ein­­und Ausschiffungsplänen, der Aus- und Abladestationen der Eisenbah­­nen mit unentgeltliche Wasser verabreicht werden und sol auf den Eine und Ausschiffungsplägen jederzeit Futter käuflich zu haben sein. Der Brés für dasselbe wird von Zeit zu Zeit durch die Beamten des Ge­heimen Jaths bestimmt werden. — Bis zur Zeit sind für die Eisenbah­­nen des vereinigten Königreichs nicht weniger als­ 300 Wasserstationen an den Gjenbahnen amtlich bestimmt worden. Die bezüglichen Strafen sieht das Gefett vor. Gescäftsberichte. Veit, 30. September. Wir hatten heute angenehmes, sonni­­ges Metter, Thermometer + 14 °, Barometer 28” 9", Wasserstand abnehmen. Getreidegeschäft unverändert. Effektengeschäft.Die Börse verkehrte heute in entschieden matter Haltung,der Umsatz war sehr begrenzt und haben sich die Kurse von Anlage-Papieren und Bank-Aktien·neuerdings gedrückt;ung. Egem­bahn-Anleihe drückte sich von 10614 auf 10xssl4,ung.Prämienzose von 461,2auf453-4,ohne Geschäft,ung.Kreditbüßte1-st.s«, »sp­­schließt 781j26.,Franko-ung.zu60112—60«f4 gemacht,blieb S.­, unverändert, Affefuranz-Papiere mitunter mehr beachtet. Bannonia- Rückersicherungen zu 245, Union. zu 265. geschlossen, Breiter Straßen­­bahn zu 289, Bergbahn zu 80 gemacht. Von Sparkassen Aktien wur­­den Theresienstädter zu 47—46"/2 getauft. Von Mühlenpapieren wurden Blumide zu 215220 gemacht, alle anderen MWerthe ohne Geschäft. I­­ nur in Baliten und Devisen hat sich zu weiteren Kursen ein ziemlich reges Geschäft entwickelt. Dufaten 5.92—5.92'/, gekauft, blieben 5.92 ©., Napoleon d’or 9.91, Silber 123, Raffenscheine, Banfpläche zu 1.822 bis 182 °/,, Frankfurt zu 104,15, Hamburg zu 91'/—92, London zu 124 °­, — 124.40 geschlossen. An der Abendbörse wurden Defterr. Kredit 255%,—256 gehandelt. Verkehr der Fruchtschiffe vom 28. und 29. September. Angekommen in Beit-Ofen : „Zofer" d. Salam: Birchis, bel. in Harta f..e. R. m. 3480 Mb. Diverfen. — , Bátor" d. Gab. Dilenesii, bel. in Solt f. Adolf Steiner m. 1700 My. Diverfen — „Johann“ b. Anton Sem­bach, bel. in Verbacz f. e. R. m. 4000 Mb. Mais. — „Theresia” b. Yablo und Lömwinger, bel. in Orvaß f. Lömwin­­ger mit 1700 Mb. Diverfen — „Szt.Beter” d. Fr. Auer, bel. in Kalocsa f. Math. Neich mit 3400 Mb. Diverfen. Zransi­­rt nach Raab­ , Helena­ b. Ertner und Simon göbl, bel. in Emerventa f. e. R. m. 3224 Mk. Weizen. — „Zofer“ b. mat. Amon, bel. in Zombor f. e. R. mit 10924 Mb. Hafer. Wochenbericht über den Stand der Gewerbe in Bet. Mit Ausnahme der technischen G­ewerbe wird in allen Ge­werbe­­branchen über matten Geschäftsgang und im Allgemeinen über Gelb. Bestellungen eintreffen. Durch die etwas stärfere Zunahme­mangel, besonders in den Provinzen gefragt, von wo des Frem­­denverkehrs in dieser Woche war das Detailgeschäft einige Tage hin­­durch etwas belebter als gewöhnlich. Der Verkehr häkt jedoch in den Saisongeschäften noch viel zu wünschen übrig. In­ Luxusgeschäften ist die Nachfrage unbedeutend und selbst das Waffengeschäft, welches sonst um diese Zeit Schon lebhaft zu sein pflegt, ijt bis jegt belanglos ge= blieben. In Buch und Modegeschäften war wohl die Nachfrage vor den israelitischen Feiertagen lebhaft, doch haben die Bestellungen in dieser Woche wieder nachgelassen. Schneider arbeiten fast ausschließlich für den Borrath ; das Kundengeschäft ist flau ; troqdem aber ist Mangel an Gesellen, da an 500 zu den Herbstübungen bei ihren Truppenkörpern eintrüben mußten. Schuhmacher haben wenig Verkehr und ungeachtet des verminderten Gesellenstandes genügen die vorhandenen Arbeits­­träfte. Bei Deden­ und Matragenmacern haben die Bestellungen zu­­genommen, bei Hutmachern hat dagegen das Geschäft im BVerhältniß zur Vorwoche abgenommen. Vergolder, Buchbinder, Galanteriewaaren­­händler, Gold- und Silberarbeiter, Uhrmacher lagen über schlechte Geschäfte. Sattler haben wegen Mangel an Bestellungen Arbeiter ent­­lassen. Wagner und Schmiede sind wider alles Erwarten ungenügend beschäftigt. Anstreicher, Z Tapezierer, Tüschler, Schloifer, Spengler sind befriedigend mit Aufträgen versehen. Zapbinder haben wenig Nach­­frage ; im September wurden circa 25.000 Cimer Falßgebinde amtlich zimentirt. Bei den Baugewerben geht es ohne Unterschied unverän­­dert flott her, doch sind fremde Maurergesellen bereits in großer Zahl nach der Heimath abgereist, ohne daß jedoch ein Mangel fühlbar wäre, fast gar Feine, im Auszug aus dem Amtsblatte des „Rözölöny“, Lizitationen. In Zalaapáti 19. Dez. — 19. Jänner 100. B., Liegenschaften der Verlassenschaft des Joh. Tüttöly, an Ort und Stelle. B., Haus (Eisenburg) : 7. Ott. — 8. Nov. im Gemeindehause. Spagat für 13. DE. Franziska U. (Salzplag Nr. 4) die — In Sellye (Somogy) : 21. Dit. — 21. Nov. Departement III/3 im 18. DE. — 18. Handelsministerium. — In Gy­ula (Beres) : Komit.-Grundbuchamte — Nov. Haus 47 sammt ?, Grund, im Gemeindehause. — SM Brundcz: 26. Di. — 28. Nov. Kary, geb. Sander, Schaften. der Witwe Csögör, geb. und Tabak-Einlöseämter, Offerte bis an Ort­en Bet: 10. Nov. — 28. Dez. Haus £­­ung. Einlösungsamte, 9 U. und 9 U. VBancza o. Joh. Beton, von Leinwänden und Lieferung von Winter-Livreen für 5. Oft. zum Telegr.­­Liegenschaften des Mitdl. Buj, im (Devenb.): 27. Oft. — 28. B., Liegenschaften der Stelle — In B­e­tt : 25. DE. 10 U. B., Liegenschaften der Familie Schwendtner, im Grund: buchamte. — In BAar.cos (Bepprim): 15. Dit. 10 U. B., Liegen: Suf. Dobay, im Gemeindehause, — in der Gorofjärergasse, 17. DE. 30. N. Haus — In Sze­gedin: Beft: 14. Nov. 8 alte ftädt. im Stavthaufe — In Feuerfpriken, äußere Kerepeser Linie, gew. Omnibusgesellshaftsgrund. — In Breßburg: 8 N., buchsamte. ten Haus 109 im städt. Grund­­In B-Somorja (Mieselb.): 24. Dit. — 24. Nov. 9 Uhr B., ?/, Seffion sub 87/6, im Gemeindehaufe. — In MR is mile (M­ieselburg) : 26. Oktober — 28. Nov. 26. Oktober — 30. November, 9 U. B., rondy Haus 97%, Grund, 9 U. B., Liegenschaf­­t. 24. Oktober im Gemeindehaufe. — In Märczfalva; ?/, Seffion, im Gemeindehaufe. — In Belvard (Baranya) : 31. Dit. — 30. Nov. 10 U. 8., im Gemeindehaufe. — In Felto: (Mieselburg) : 2. November — 6. Dezember 10 U. b. Haus 225, Dörtstihter. — In Dunafpets bis 29. Dezember 10 UM. ®., im Stadthaufe — In NR ALLE (Szabolcs) : 24. Dit. — 28. Nov. 10 U. B., Liegenschaf­­ten b. oh. Bodnár im Grundbuchsamte. — In Chatfa (Bebom) 27. Di. — 29. November 10 Uhr B., "a Seflion, (1060 und Peter Hajos, (ala): 23. Dezember — 23. des Job. Luitold, an Ort und Haus Nr. 611, 29. Nov. fl.), des Mic. Nagpyppeczel 1871 10 U. B., Liegenfhaften t. 9 beim jammt 12 U. B., 25. Haus — Garten, im Gemeindehause. 8., — In Pest: Di. b. Jakob Nemeth im zum Inspeftorate des Jän­er Stelle. — — In 9 U. ®., 4, Seffton — In Döfen: Lieferung die Tabakfabrisen­ung. Telegraphenamtsdiener, Offerte .bis Grundbuchamte — In Breßburg: Nov. 10 U. 8., In Deka der Neustadt, 131 in der Donaugasse (21.000 363 in 337 fl.), im Grundbuchamte 9 U. 8., 2 Hausgründe, Gemeindehaufe, 17.580 In fl., (Baranya); — Segerin, 30. September : 15 ° 8"ü. N. Bewvöl­t Wind Wassenstand : Witterung : West, 30. September : 6" 8" ü. N. abn. Bemerkt "Preßburg, 30. September :5 " 4" abn. Troden . Marmaros:Sziget, 30. September : 2" 8" abn. Szathmár, 30. September : 2 ° 10" abn. Bemölft Zotaj, 30. September­ : 13 ° 0" zun. » Szolnok,30.September:­13«7«« Troden #

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