Pester Lloyd, Oktober 1870 (Jahrgang 17, nr. 237-263)

1870-10-18 / nr. 252

«den kaiserlichenrinzen nach Metz zu führen und ihn dort bei Bas­taine’s Armee z­­ lassen,bis die Zeit zum Abschlusse eines Friedens auf der Basis der Abtretung von Elsaß und Lothringen.der Abden­kung des Kaisers und der Wiederherstellung der Dynastie in der Per­­son Naph­wig IV. mit ihr als Regentin erschienen sei. General Bourbafi war über diesen tollen Wlan wie vom Don­­ner gerührt. Anfangs erhob er sanfte Vorstellungen,, bemühte sich aber vergebens, der Kaiserin die­­ Wirklichkeit der Dinge verständlich zu machen. Als er aber ihre Alusionen unbesieglich fand, weigerte er sich­eradezu, die ihm zugewachte Mission zu übernehmen und fante ihr frei heraus, daß seine französische Armee die An­wesenheit des Sohnes Napoleons III. in ihrer Mitte dulden würde. Die Kaiserin brach in Thränen aus. General Bourbal­ fehrte nach Met zurück und Mars­­chal Bazaine, höchlichst erzürnt, sendete einen Bericht über die „selt­­same Geschichte" an die republikanische Regierung in Tours.” 68 ist sehr wahrscheinlich — fügt der Korrespondent hinzu — daß das Schreiben, welcher Lady Gomley jüngst dem Sailer Napo­­leon auf Wilhelmshöhe überbrachte, auf diese rostbare Affaire Ber zug hatte. Betreffe der gefangenen Franzosen in Belgien hört die , Ball­mall Gazette” aus bester Duelle, daß die Entfernung der französischen Soldaten aus Bephrlon und deren Aenk­ung in verschiedenen starren Festungen ihren Grund nir in blos unordentlicher Aufführung der Franzosen bat, sondern es wurde eine Verschwörung entdeckt, das Lager in Brand zu steden, die belgische Wache zu neu und mit den eigenen Ge­wehren zu tödten. Dieser Plan sollte bei Nacht ausgeführt werden, und die allgemeine Flucht der Franzosen ermöglichen. Sobald dies bekannt wurde, beschlossen die belgischen Behörden, sie zu je 500 bk éi ee Bewachung auf die verschiedenen befestigten Bläbe zu vertheilen. C) London, 13. Oktober. Das Bismarck’sche Zirkular gibt den englischen Blättern Gelegenheit, erneuert darauf hinzuweisen, ‚wie wenig Vortheil auch die Deutschen aus einer Verlängerung des Krieges zu ziehen haben. Sie argumentiren einfach so: Mach der Kapitulation von Levan schon­ sah sich die preußische Regierung in e­iner nicht ge­­ringen Berlegenheit. Der Vortheil des Sieges entschlüpfte gewisjert­maßen ihren Händen, da sie sich einem Weberwundenen gegenüber sah, der nicht im Stande war, zu unterhandeln oder für etwas Anderes, als seine eigene Verson einzustehen. Wird es in Paris anders sein, mein, wie man erwarten muß, die Stadt sich noch längere Zeit zu halten vermag? Die Decentralisation hat fehon fest in Frankreich gewaltige Fortschritte gemacht; fehon seit einem Monat hat die Nation sich ohne ihr Haupt behelfen müssen. Wird während der Belagerung nicht das Land noch selbstständiger werden? Wird nicht nach der Einnahme von Paris die preußische Heerführung sich auf's Neue einer Regierung negenüber sehen, welche nicht im Namen der Nation zu un­­terhandeln vermag und wird der Krieg nicht abermals seinen Fort­­gang nehmen müsen — eine Perspektive, die an für den König von Preußen und seine Generäle etwas Abschiedendes haben muß, umfo: mehr, als die Jahreszeit das Kriegführen außerordentlich erschweren muß. (£ 3 begreift sich unter diesen Umstän­den, daß Graf Bismarc die Berufung einer sonstituirenden Versammlung dringend unwünschen muß, und man sieht denn auch in seinem Zirkulare einen Aufruf an die Neutralen, mit der Intervention zu beginnen. Die Stimmung ist demnach hier etwas hoffnungsreicher, obgleich die Presse es nicht recht wagt, dieser Hoffnung Ausdruck zu geben. Denn noch steht dem Fries­den die große Schwierigkeit im Wege, daß feiner der beiden kriegfüh­­renden Z­eile im Geringsten seine Absicht Funp gegeben hat, von den Grundlagen abzumeid­en, welche das Scheitern der Unterhand­­lung z­wisgen dem Grafen Bismarc und Jules Favre herbeiführten. Auch hat bis­her, wie es scheint, seine Macht Luft gezeigt, zu in­­terveniren. Aus Baris wird heute der , Ball Mall Gazette” geschrieben, daß in der eingeschlossenen Stadt die größte Dronung und eine wahre Kampfbegierde herrsche. Was man sonst aus Frankreich erfährt, ist wer nig geeignet, die Erwartung baldiger Siege zu erwecken. Auf die Er­­nennung Garibaldi’s zum Oberbefehlshaber der irregulären Truppen legt man hier wenig Gewicht. Einmal ist der alte Guerillaführer krank, zum Anvern bleibt abzuwarten, ob nicht seine Gegenwart von den Klerikalen und den von ihnen beeinflußten Bauern übel aufgenommen werden wird. Das Höchste, was man von ihm erwartet, it, daß er die französischen Francs-Tireurs anleite, den Preußen durch Zerstörung ihrer Verbindungslinien u. s. w. größeren Schaden als bisher zu thun. Die englische Neutralität wird sich für die nächte Zukunft wohl wieder einiger Angriffe von deutscher Seite zu versehen haben. Es geht allgemein das Gerücht, die Mitglieder der irischen Ambulanzengesell­­schaften, welche nach Frankreich überfahren, werden drüben das Kreuz der Genfer Konvention bei Seite werfen, um unter die Francs-Toreurs zu treten und thätigen Antheil am Kriege zu nehmen. „ Times" und: „Daily News" Hagen, was dagegen nichts zu thun sei, und legteres Blatt sucht die Irländer von ihrem Vorrat abzubringen, indem er daran erinnert, wie schlechten Lohn und Dank die Irländer, welche ın früher jen­en in Frankreich dienten, gefunden haben, da die Generäle sie überall an den gefährlichsten Posten verwendeten und nachher ihre Leistungen auf Rechnung der Franzosen schrieben. Lieferung gemeiner Verbrecher und Deserteure; ferner brachte die Regierung das Budget pro 1871 ein, welches einen Weber­­schuß von 400.000 Piaster aufweist. London, 17. Oktober. "Daily News" meldet: Die Pariser Zernirungsarmee erhält durch die Landwehr-Garde und das 13. Korps eine Verstärkung von 100.000 Mann. Die Generale Burnside und Sheridan sind nach Brüsfel ab­­gereist. London, 17. Oktober. Die , Times" meldet: Ein Parlamentär von Met­zt im Hauptquartier Friedrich Karls eingetroffen und sodann nach D Versailles weitergereist. Das Mer­kultat ist noch unbekannt. Wien, 17. Oktober. (Offizielle Schlußkurse) Ung., Grundentl. 71.75, Ungar Eisenbahnansehen 104.75, Anglo:Sungarian 83.—, Ungar. Kredit 77.75, Frankto:Hungarian 60.50, Alföld 168.50, Sieben­­bürgen —.—, Ung. DOstbahn 89.—, Ung. Nordost 157.25, Salgs- Zarjaner 101.—, Ungar. Pfandbriefe 89.75, Ostbahn = Prioritäten 86.65, Ungar. Lose 44.75, Preußische Kaffenich. 1.83. Wien, 17. Oktober. (Er­öffnungsbörs­e.) Kreditaktien 255.—, Napoleondor —.—, Nordbahn ——, ungarische Kredit: Aktien —.—, Staatsbahn ——, Galizier —— Pombarden 173.80, Anglo: Austrian 219.—, 1860 ——, Fran —.—, 1864er , Tramway 158.40, Bankverein ——, ungarische Lore ——, Boulez­varo-Nente ——, Anglo ——, Straßenverkehr Boltschant — — Geschäftslos. Wien, 17. Oktober. Abendschluß.­ Kreditaftien 254.90, Napoleon d’or 9.93, Nordbahn 209.50, ungar. Kredit = Aftien 77.75, Staatsbahn 382.—, Anglo:Hungarian —.—, Lombarden 173.90, Anglo: Austrian 219.—, 1860er 92.20, Franke 100.—, 1864er 114.25, Tram­­way 158.90, —.—, Galizier 238.50, Baubant ——, Wiener Bank —.—, Theißbahn —.—, Distontobant — —, Pardubis —.— ent —.—, Franko-Hungarian ——, Ungarische —, Lombarden ehr frau. Berlin, 17. Oktober. Böhmische M Westbahn 97 °/,, Galizierbahn 97 °, Oesterreichische Staatsbahn 207 °,, Freimill. Anlehen 942, Metalliques 46'/,, National-Anlehen 54',, Kredit­ose 86—, 1860er 74 °, 1864er 62 °/,, Silberanlehen —, Kreditaktien 138%, Wien 80 °,, Rumänier 59 °/,, Diskontbant —, Bardubiger —, Delft. Banknoten =, en —.—, Rente — —, Silberrente —.—, Lombarden —— Felt. Stransfurt, 17. Oktober. (Schluf.) MWechselturs per Wien 95'/,, 1859er E. Metalli­ques ——, Ameritaner ——, Nationalanle­­hen —.—, Metalliques, alte —.—, Neues Steuerfr. — —, Ameritaner per 1882 95'/,, österreich. Kreditattien 242%, österr. Staatsbahnattien 3642, 1854er Lofe ——, 1860er Lofe 74 °­,, 1864er 108"/,, Franz Lofersbahn —,, österreich. Bantattien 675.—, Lombarden 164 °/,, Gar­lizier 227 °/,, Silberrente ——, Elisabethbahn—, Rente ——, Alföld —, Nachbörse öft. Kredit —, Lomb. —. eft. Wien, 17. Oktober. Original: Telegramm) Auf den Viehwochenmarkt wurden 2910 Stück Ochsen aufgetrieben, welche zum Breite von fl. 31.— bis fl. 35.— per Zentner verkauft wurden. Berlin, 17. Oktober. (Getreidemarkt) Weizen per laufenden Monat 72­/,, per Oktober 70—, per April-Mai­ 70%/,, Roggen per laufenden Monat 49—, per Oktober 48 °/,, per April-Mai 50—, Hafer per laufenden Monat 26 °%,, per Oktober —, — per April-Mai —, © erste Toto 40-50, Del Soto 14%/,, per laufenden Monat 1499, per April-Mai 27"/2.,. Spiritus Toto 15.26, per laufenden Monat 15.20, per Oktober 15.20, per April: Mai 16.19 Ser. Roggen, Hafer, Del April-Mai — per 100 Kilogramme, Negen. Breslau, 17. Oktober. Weizen Iofo 83pfd. 90 Sgr. Roggen Iofo 83pfd. 63 Spr., Hafer Toto 50pfd. 34 Sgr. Del per Herbst 14.— Thlr., per, Frühjahr 13%, Thle. Spiritus Iofo per 1000 Tralles, per Oftob. 13 °, Thle., per Oftober-November 14 Thlr., per No­­vember:Dezember 14 Thle. Newhyorf, 12. Oktober, Mehl 5.80. Gelege. Deyefhen des Defler Lloyd. Wien, 17. Oktober. Original-Telegramm.­ Der­­ Verwaltungsrath der Sü­dbahn hat heute beschlossen, von November­ Keupen mit 47, Frans einzulösen. Prag, 17. Oktober. (Original-Telegr) Baden beantragte beim norddeutschen Bund, er solle sofort nach Zusammentritt des Reichstages die Vorlage wegen Ein­­tritt Baddens in den Nordbund gemacht werden. — St hier figen Preußentreffen war die Nachricht verbreitet, morgen werde das Bombardement von Paris beginnen. Prag, 17. Oktober. (Original: Telegr.) Die Bildung einer Mittelpartei des Großgrundbesstes für die Reichsrathswahl wird angebahnt. (Berlin, 17. Oktober. Origin.­Telegramm.) An Spiffons wurden 4000 Gefangene gemacht. Ins deutsche Hauptquartier sind russische Offiziere abgesandt worden. Berlin, 17. Oktober. (Offiziell.) Wenizel, 16. Oktober. Heute Nachmittags zog der Großherzog von Mecklenburg in Spiffons ein. — Die Ver­uste der Deutschen während der­­ dreimöchentlichen Zerntrung und viertägigen Beschiefung waren sehr gering. In Soiffond wurden 4000 Gefangene gemacht und 132 Geschoße fielen in unsere Hände. München, 17. Oktober. Orig. -Telegramm.­ Graf Bray somwie der bairische Kriegsminister reisen noch im Laufe der Woche in’s preußische Hauptquartier. Auch die würt­­tembergischen Minister Mittnacht und Sydow sind im Begriff, dahin abzureisen. München, 17. Oktober. Orig-Telegramm.­ Der Erzbischof hielt in Landshut eine bemerkenswerthe Predigt. Er sagte unter Anderem, es sei ein hohes Glück, daß Deutsch­­land einig zusammenstehe, daß Baiern an Preußens Seite den gemeinsamen Feind bekämpfe. Möge Deutschland groß und ge­­waltig aus dem Kampfe herbergehen. Tours, 17. Oktober. Die Departements, von welchen der Feind weniger als 100 Kilometer entfernt ist, würden in Kriegszustend erklärt. — Ein Militärfomu­s ist zu unmittel­­baren Nequisitionen von Personen und Sachen für noth­wendig erscheinende Arbeiten ermächtigt worden. Der Militärkomman­­dant ist berechtigt, die Nationalgarden bis zum 40. Lebens­­jahre einzuberufen, welche auch den M­ilitärgelegen­ unterstellt werden. Tours, 17. Oktober. Die Bewaffnung der National­­garden wird sehr eifrig betrieben, über eine M­illion Gewehre i wurden bereits vertheilt, darunter 280.000 für die Pariser Mobilgarde. Eine gleiche Anzahl von Gewehren wird demnächst von der Bewaffnungskommission vertheilt werden. Brüssel, 17. Oktobr. (Original-Telegr.) Die "Independance" bringt "aus Tours Schilderungen von den außerordentlichsten Demonstrationen, die jeden Mangel an Enthusiasmus vorausfegen lassen. Florenz, 17. Oktober. Original-Telegra Die "Opinione" erklärt, der Prinz Amadeus habe die spa­­nische Krone noch nicht angenommen. Das Parlament soll aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben werden. Lorenz, 17. Oktober. Mazzini ist hier eingetroffen. Florenz, 17. Oktober. D­enotta, Thiers und Senard hatten lange Konferenzen. Thiers reist morgen nach Frankreich. Ein Defret hebt die römischen Zollgrenzen auf und regelt das Münzwesen im­ Römischen. om, 17. Oktober. (Original-Telegr.) Der Papst wird Rom in seinem­ Falle verlassen, sondern in einer Bulle urbi et orbi fid als Gefangenen hinstellen, dem die Möglichkeit der Erfüllung seiner Pflichten als Papst und König “geraubt sei, und den Kardinälen Angelis und Morning Voll­­machten zur Ausübung der apostolischen Gewalt mit dem Wohnsize in Malta übertragen. Der Papst hat von Vatikan no immer nicht verlassen; im Vatikan werden große Hoff­­nungen auf eine Restauration Napoleon’s gefegt. Paragujepas, 17. Oktober. Die Regierung legte der­­ Slupjogtina vor die Konvention mit Rumänien über Russ­e Lloyd:, Börfe und Kornhalle:Gebäud:. die zu diesem Behufe gemachten Substriptionen wird hiemit die sechste jehnvergentige Einzahlung ausgeschrieben, z­wischen dem #5. und 20. Oktober b. 3. an der Kafla der Aloydgesellschaft zwischen 10 und 12 Uhr Vormittags zu leisten ist, alle­ine, welche die bisher ausgeschriebenen men 50 °­, ihrer Substriptionen 5 Zahlungen von zusam­­noch nicht vollständig geleistet haben, Legi aufgefordert, ganz sicher bezahlt werden, ihrer Verbindlichkeit nachzuk­ommen. Um mehrseitigen Anfragen zu entsprechen, wird zugleich bekannt gemacht, daß die noch weiteren 40 °/, jederzeit eingezahlt werden können und die Intercalarzinsen vom Tage der geleisteten Zahlung an seinerzeit Auf welche zugleich werden Tageswenigkeiten, Meber die Ankunft ihrer Majestät in Meran­ wird der , Brefje" unterm 16. b. Höhen wurden Wöllerschüffe gelöst, an bildete Spalier, unter der Ehrenpforte die National­­hymne gespielt, ein Bataillon Landesfhügen, Bu­chländer, in prächtiger Bauerntracht, dem versammelten Bublikum Gemahlinen, das Gefolge, Hofbeamte, die Sorgen der Behörden und die Gemeindevorstehungen, bei der Treppe der Schloßbefiker Reichsritter Leon und dessen Gemahlin ihre Majestät. Nachdem die Kaiserin sich kurze Zeit in die Gemächer zurückgezogen, erfolgte der Empfang der im Schloßhofe Versammelten. Die Kaiserin äußerte sich jung statt. Die Reitendesunterrichtsministers Baron E5t(53) gestaltet sich zu einem wahren Triumphzug. Deputationen und Banderien empfangen ihn. Nach Temesvár geleitete ihn ein Komi­­tatsbanderium und die Bürgerschaft. Bei dem Bischof Bonnaz, in des­­sen Referenz er abgestiegen, war ein Festdiner. Aufwartungen der Zivil: und Militärbehörden lösen einander ab. Bom National­ Theater­ In der legt abgehaltenen Medienkonferenz der dramatischen Abtheilung präfi­irte Baron Feliz Diczy zum ersten Male. Schauspiele Ludwig die geeigneten Schritte zu der Intendant Nach Yeitstellung des Reper­­toires der nächsten Woche beschloß die Konferenz, behufs Erwerbung der preisgekrönten Dobras („Vigjätätektärgy”, „Bün bünt követ") unternehmen, gelangenden Stüde in wohlfeiler H Ausstattung druden Herren Szigligeti und Szerdahelyi diesbezüglichen Entwurfes. Außerdem mwünscht er — wie wir den „3. 8.” entnehmen — noch folgende Neuerungen einzuführen : Nach der Hauptprobe sollen sich der Dramaturg, die Dramenbeurtheiler, der Dichter oder der Ueberfeger des Stückes, der Regisseur und Die­jenigen, denen die ersten Rollen anvertraut sind, versammeln, um in Bezug auf die Aufführung des Stückes ihre Meinungen auszutauschen. Die Musikproduktionen in den Z­wischenarten sollen gelegentlich der Aufführung von Dramen abgeschafft werden, an ihrer statt der­ Stimmung desselben angemessenes Tonmerz zur Aufführung gelangen, das an auf dem Theaterzettel verzeichnet werden sol. Damit das Publiktum in seiner Aufmerksamkeit nicht je und Kapellmeister gehalten sein werden, nach Schluß über dieselbe ihr schriftliches Referat vorzulegen. Billiam Lue­­­las Samstag, Abends, vor einem ziem­­lich zahlreich versammelten Publikum den „Hamlet“. Wie gelegentlich der Vorlesung des „Kaufmann von Venedig” jene markanteren, besonders effektreichen Stellen führte er auch je­ nur Seele seiner Zuhörer, in welchen die Zeichnung vornehmlich jener Per­­sonen er gelegentlich der Vorlesung besondere Sorg­­falt zu widmen gedachte. Die dramaturgischen Erklärungen, welche Herr Luez namentlich im dritten Arte gab, deckten neue Schönheiten an dem Werke auf und legten ein sprechendes Beugniß dafür um ein möglichst getreues Bild von den Gestalten des Dichters zu geben, sich nit damit begnügt, dieselben in der von den Shakespeare- Kennern vorgeschriebenen Weise zu zeichnen, sondern es nicht heut, den Weg der selbstständigen Forschung zu betreten. Seine Auffassung des „Hamlet“ ist in jedem Falle neu und viel Intentionen des Dichters mehr entsprechend, richtiger, von zartesten als die bisher gefannten bietet vom Betrachtenden nichts Unerklärliches, feinem Wesen, feiner in seines Worten, bis auf jenen einzigen, nämlich gibt, daß vom Jenseits noch Niemand zurückgekehrt sei, vergessen Scheint, daß ihm vor Kurzem sein leibhaftiger Vater en war. — Die Leistung des Herrn Quez entsprach vollkommen dem Rufe, der ihm voranging, und ward vom Publikum zu Ende der Vor­­lesung mit lebhaften Applaus ausgezeichnet. (Energische Maßregel) Vor längerer Zeit fahte auf Antrag der städtischen Sanitätsbehörde der Magistrat den Beschhub, den Bau von Kellerwohnungen zu verbieten, d. h. den Baukommissio­­nen wurde die Pflicht auferlegt, solche Pläne, nach welchen in Gebäu­­den denn doch Kellerwohnungen errichtet werden sollen, zurückumeifen, und die ohne behördliche Bewilligung Bauenden mit Geldbußen zu bestrafen. Allein diese Verordnung wüste bisher so wenig, daß ohne NRüdsicht auf die bestehende Vorschrift gerade so wie früher weiter­­gebaut wurde. Der Magistrat hat zur Hintanhaltung solcher Widerseß­­lichkeiten nun eine ungewöhnliche Strenge entwickelt und einige der Bauwiderhandelnden mit hohen Geldbußen bestraft. Der Beft-Dorner Schulinsoyertor ( Rath Anton 3idy) hat den Termin zur Einsendung der Arbeiten, melde um ven von ihm auf die Abhandlung: „Die Nachkommen Berteloszys" ausgeschriebenen Preis fonfurieren sollen, auf den 31. De­zember i. $. verlegt. Crnstolzer Breuße) Gestern Abends — schreibt die „Reform“ — sammelte sich vor dem Hotel „König von Ungarn” eine große Menschenmenge. Bei Trabanten wollten einen Bagabunden einsperren, weil er aus dem Gasthofe mehrere werthvolle Habseligkeiten entwendet hatte. Der auf frischer That Ertappte brachte allerlei Argu­­mente und Ausflüchte vor, um aus den Händen der unhöflichen städ­­tischen Sicherheitsorgane loszukommen, allein viele ließen durchaus nicht oder. Die Menge wuchs fortwährend um den­­ Festgenommenen. Endlich, als er sah, daß es für ihn vorhaus keine Befreiung gebe, griff er zum feßten und verzweifeltesten Mittel­ zur Drohung. Er wandte sich zum Trabanten und herrfcht ihn stolz an: „Weiß Er, wer ich bin ?" „Gin Spisbube !” antwortete gleichmüthig der Diener der heiligen Hermandad­ , ja aber ein Breuke, der Ihn vernichtet ! Ex wir der Erste sein, den wir an den Galgen hängen !” fehlte wüthend der Dieb, der nun unter dem­­ Hohngelächter der Menge weitergeführt wurde. Der Landes-Industrieverein­ hat in einer Ein­­gabe an den Weizer Magistrat wesfen Theinnahme und Unterstüßung zur Gründung eines Konsortiums angerufen, welches die Aufgabe hätte, Wohnhäuser in Pet zu bauen. (Ein sonderbares Bauobjekt) Im ungarischen Amtsblatt publizirt das kön. ung. Ingenieuramt in Komorn eine Vizi­tations-Kundmachung, woraus zu entnehmen ist, daß das Ministerium für Kommunikationen und öffentliche Bauten auf der Ofen-Wiener Staatse ftraße in der neunten Meile, im vierten Achtel, die Herstellung der Ganz Pr. 45 mit dem Kostenaufwande von 3350 fl. genehmigt hat. An der Kundmachung steht nämlich offenbar in Folge eines Druck­fehlers ganz deutlich „läd“ (Gans) während es wohl „hid“ (Brühe) beißen sol. Die Erwerbung des Neugebäudes­ betreffend, worüber wir in der Sonntagsnummer einige Mittheilungen machten, erfahren wir nachträglich, da­ ein Konsortium mit der See um­­geht, vom Militärärar das Neugebäude abzulaufen, in welchem alle das Militär die erforderlichen Kasernen selbst bauen würde. Nach dem Operate, welches diesfalls seitens des zur Zeit noch anonymen Kon­­sortiums verfaßt wurde, ist das Militärärar nicht abgeneigt, auf den Verlauf des Neugebäudes gegen Baarzahlung einzugehen und das Operat des Komfortiums enthält auch den ganzen Plan für dieses Geschäfts­­unternehmen. Che jedoch die faktischen Negoziationen begonnen werden sollen, wünscht sich das Konsortium der Theilnahme, beziehungsweise der Unterstüßung der Kommune West zu versichern, welche Unterstügung sich übrigens auf eine Art Ontstehung der Stadt für den Verkauf der aus den Neugebäudegründen zu parzellirenden Hausstellen bezieht. Das Operat des Konsortiums, welches sich vorläufig jeder näheren Diskussion entzieht, liegt gegenwärtig als Prospekt einigen Fachmännern zur Bes­gutachtung vor. WVBodenrepertoire des Nationaltheaters­ Dienstag den 18. Oktober: „Der s­chwarze Domino.” Mittwoch: „Házas­­ság XV. Lajos alatt." Donnerstag: „Figaro’s Hochzeit.” Freitag : r Coriolan." Sonnabend: „Wilhelm Tell." Sonntag: „Peleskei nota­­rius.” Montag den 24.­ , Tévedések játéka és Utók­at." (Bon der Bester Schiefstätte) Am 16. Oktober wurden 2748 Schüfle abgegeben, mit denen 2536 Streife, 9 Nägel, 53 Vierer und 314 Dreier getroffen wurden. Gewonnen haben die Herren Oßwald in Schuffe 2 Nägel für fich, Shifner für Zuh3 und Boder; Bolacset, Trittner um Tar­­csap für fic je 1 Nagel, Shut für Wohl 1 und für fid 3 Vierer) Grund um Dbmwald je 2 Vierer, um Shifner, Dr. Barna, Reidel um Bolaczek je 1 Vierer für fich. An der Industriescheibe die Herren: Schuf die I. Prämie mit 28, 30 b lervie II. mit 26, Oswald die II. mit 20, Bau die IV. mit 20, Trittner die V. mit 20, Reichel die VI. mit 19, Schif­ner die VII. mit 19, Tarcsay die VIII. mit 19, Neubrand die IX. mit 19 und Grund die X. mit 17 Kreise. (Kommunales.)Die Generalversammlung der Ofner Stadtrepräsentanz wurde gestern Nachmittags»abgehalten,wobei das Schulfach zu interessanten Debatten Anlaß bot. Vorläufig bemerken wir, daß zum Oberlehrer an der M­afferstädter Knabensgule Herr Jo­­hann Brigel könyves mit absoluter Stimmenmehrheit erwählt wor­­den sind ; desgleichen wurde die Errichtung einer vierten Lehrklasse an der Festunger Mädchenschule und eine vierte Klasse in der Neustift bes­willigt, die Verwendung von Lehrerinen gutgeheißen Sein, Hermine Miesinger, worden, sehreibt ist­­ (Dem Herrn Eduard Ernhoffer,)Unternehmer der Adreßbücher auf Etageren in den hiesigen Hotel-Passagierzimm­ern, wurde durch den Pächter Herrn Ilmer die ausschließliche Bewilligung ertheilt,se­ine Bücher­ auch in dem im Frühjahr 1871 neu zu eröffnen­­den»Grand Hotel-Hungaria«"(Aktienhotel)in alle 11700 Zimmern aufstellen zu dürfen. Herr Ignaz zum Oberlehrer der Mafterstädter Mädchenschule foldbe und Marie Butter anerkannt. — Den wegen Raummangel für heute bei Seite gelegten ausführlichen Bericht werden wir nachtragen. Bela Bédy,­ , Napló", wirklich freigelassen daß man seinen Sohn nur deshalb der Wechselfälsshung verdächtigt habe, um dem durchgegangenen Mädchen leichter auf Spur zu kommen. Voraussichtlich wie die Angele, goldene D­edaillons die Meldung hinterbracht wurde, der Sicherheitsbehör­de gemacht, daß die Koffer erbrochen und der Sumelen beraubt seien. Die Anzeige von dem Falle wurde sofort bei da3 Verbrechen Niemand Anderer, wie und Stephan Afilat begangen haben Di Beiden wurden eingezogen. Schwara gab zwar den Diebstahl zu, leug­­nete die gewaltsame Eröffnung des Koffers, wogegen Afilat der Gräfin Forgach Die Effekten wurden zu Stande gebracht, und obgleich die Bahngesellschaften schon früher mehrfachen Schadenerlag zu leisten hatten, so beanspruen und sie hob nur 87 Gulden als Vergütung der P­rozeßtorten. Ferdinand Schwarz wurde gestern vom hiesigen Kriminal­­gerichte zu zwei, Stephan Pfilát aber zu anderthalbjährigem Kerfer Gattin Schwarz’s Selbstmordversuch.) Gestern Nachmittags hörte eine der Hahngaste einen­­ Pistolenschuß und eilte sofort zur Polizei, um den Fall anzuzeigen. Zwei Trabanten gingen mit der Hör­derin in das Haus, wo die Detonation gehört wurde und fanden dort sein Herz richtete. MS die Trabanten vor ihm erschtenen, erschrat er so sehr, daß er die Pistole fallen leß, welche in Folge heffen Losging Das Weib war hierüber so entfeht, daß sie mit einem Schrodenzfehre­­ zusammenfanf. Die Trabanten glaubten anfangs, sie sei getroffen, so stellte es sie alsbald heraus, daß ihr nichts geschehen sei. Der Hands­cwerfer gestand, daß er sich habe tönten wollen, weil seine Geliebte ihm­ untreu geworden sei. Die mildherzigen Trabanten führten den Unglück­lichen ins Weinhaus und trösteten ihn bei vollen Gläsern so lange, bis er versprach, von seiner gottlosen Absicht abzustehen. (Die Einschreibungen) an der hiesigen öffentlichen „Z­almud:Thora” finden Mittwoch und Donnerstag am 19. und 20. d., Nachmittags von 4—5 Uhr, im israel. Normalschulgebäude (Pfeifer­­safe) statt. An dem Unterrichte wird sich neben den bisherigen Lehr­­kräften auch Le­­hrw, Herr Prediger Dr. Kapferling betheiligen. Aus Papa­ wird uns unterm 13. Oktober berichte: Der neulich zum Professor der hiesigen Rechtsakademie gewählte Advotat Herr D. Tarczy hielt heute im großen Saale des Kollegiums seine Inaugur­tionsrede. Die Notablen und Honoratioren der Stadt waren fast sämmtlic an­wesend und begrüßten den jungen Mann durch leb­­hafte Zurufe. — Die Wirren in der israelitischen Gemeinde zwischen den Orthodoren und Neologen dauern fort. Der bisherige Sekretär der Gemeinde, Herr Dr. Neumann, hat sein Amt in Folge bessen nieder­­gelegt. ( Die Weinlese, beginnt hier, wenig versprechend, am 1. No­­vember. Brand.) Am 9. b. wurde duch einen unvorsichtiger M Weife abgefeuerten V­il­olenschuß ein Bauernhaus im Orte Kifinodia, im Temeser Komitat, in Brand gestedt und verbreitete sich das Feuer so schnell, daß in kurzer Zeit vier Häuser sammt den Stallungen ein Raub der Flammen wurden. · (Herbstgewitter.)Zum zweitenm­ale in dieser Woch hatte man in Preßburg a­nIZ.d.,gegen 2 Uherachmittags,ein kurzes,aber heftiges Gewitter mit ausgiebigem Negen.­­(Unfall.)Vor einigen Tagenqu­de,wie man aus B.­­Hunyåd schreibt,ein taubstummer Eisenbahnarbeiter von dem Train überfahren und zermalmt.Den Zugführer trifft keine Schuld,denn er hatte mit der Dampfpfeife wiederholte Warnungssignale gegeben,die aber der Unglückliche allerdings nicht hören konnte. " (Verhaftung eines Boten) Die , Mármaros" schreibt : „Am 10. b. hat die Trebulaer Gemeindevorstellung einen aus Polen gebürtigen, gebildeten Mann in’s P Vizegespanamt gefangen ab­­geführt. Derselbe sol angeblich aus der sibirischen Gefangenschaft ent­­ronnen und auch mit einem in Grernowig ihm ausgestellten Reifepaske versehen gewesen sein, der ihm jedoch von den Gemeindevorstehern in Trebula abgenommen und verbrannt wurde, so wie man ihm auch seine Barschaft von 15 fl. abnahm. Wir sind überzeugt, daß unser energischer Herr Vizegespan die Sache streng wird untersuchen hasfen. Einstweilen bemerken wir, daß nach internationalem Recht der besagte Pole, als politischer Flüchtling, frei würde, so wie er den Boden un­­seres­ Landes betrat.” (Straßenunsicher­heit) Man schreibt der „Drau“ aus Karlstadt: Am 5. b. Mt. wurde wieder beim Dorfe Slovenica, im Drocaner Grenzregiment, die Brief und Sahrpost beraubt, der Bastillon erschofsen und bei dieser Gelegenheit mehrere Tausende Gulden ent­­wendet. Den Thätern ist man bisher noch nicht auf der Spur. Ange­­sichts solcher Vork­ommniffe ist man selbst für das Schidsal der Malle­­wagen besorgt, welche gewöhnlich von vier Mann der hiesigen Garnison begleitet werden. (Gefährd­ete Salzgrube) Aus Szlatina in der Marmarosch schreibt man, daß die dortigen Grubenbeamten und Salzhauer in großen Schreden geriethen, weil im Hunigunden-­Schacht, während darin gearbeitet wurde, ein Niß entstand, durch welchen das Marfer hereinströmte. Der Bergverwalter Preißig eilte sofort in die Grube und suchte mit den übrigen Beamten und den Hauern den Riß zu verstopfen. Ihre Bemühungen blieben lange vergeblich, da das Mafter mit solcher Gewalt hereinbrach, daß die Grube schon ernstlic­h gefährdet schien. Das ganze Grubenpersonal arbeitete mit äußerster Anstrengung bis zum späten Abend. Der Grubenverwalter fürchtete schon, das Wasser werde auch noch an anderen Punkten hereinbrechen und dann wären sie verloren gewesen. Dies geschah jedoch nicht und so wurde die Gefahr glückich beseitigt. Aus der alten Honvedzeit. Der Debreginer Stadtbehörde sind in Folge eines von ihr erlassenen Aufrufes 110 Gerude von Honveds und Honvedswitiven aus den Jahren 1848—49 eingereicht worden, und zwar 53 von foldjen, welche damals als Honvedg sich einkleiden ließen; 34 von foldjen, welche aus der U­. £. Armee zu den Honveds übertrafen und 23 von Witwen, deren Männer während der Revolution als Honveds gedient. . (Sport.)Die üblichen Bärenjagden haben in N.­Görzöny bereits begonnen,und zwar mit erheblichem Erfolg.Es fielen zwei Bären und vier Wölfe.Das schönere Exemplar der beiden Båke­rer­­legte Baron Leopold Bornemissa,der mit diesem schon neun Bären geschossen zu haben sich rühmen kann.Von den alten schoß einen Baron Albert Bornemissa.In Turin werden Ende dieses Monats große Treibjagden gehalten,zu welchen Jäger aus nah und fern kommen.­­ (Der Bildhauer Julius Stoß,­dem ein der für ungarische Künstler ausgesetzten Stipendien zu Theil geworden,been­­dete vor Kurzem die Büste Anton Csengery's,welche­ wie»Ref.« .schreibt—-mit jedem ähnlichem Werke die Konkurrenz besteht.Sowohl­­ die einzelnen Linien als auch der Ausdruck im Gesichte Csengery’­s­­«sind an der Büste wohl getroffen. Julius Szäß ist ein Schüler der Wiener Akademie der bildenden Künste und erhielt den ersten Unterricht in der Kunst,welcher er­ sich gewidmet,in seinem Geburtsorte Groß-Kanizsa. (Die feierliche Enthüllun­­g)des Honved-Denkmals zu Szelakna,im Honter Komitate,findet am 30.d.statt.Die Feier­­lichkeit nimmt um 9 Uhr Morgens ihren Anfang.Nachmittags­ um 2«Uhr Festdiner.Abends wird zu Gunsten des Fondes,welcher zur Instandhaltung des Denkmals bestimmt ist,eine Tanzunterhaltung arrangirt.Diejenigen,welche an der Festlichkeit theilzunehmen geden­­ken,haben sich an Herrn Rudolph Tirts zu Szelakna oder aber an Herrn Rudolf Geller zu Schemnitz zu wenden­­(Ein zweiköpfiges Mädchen)wird eben jetzt in den Vereinigten Staaten von Nordamerika zur Schau gestellt.Dasselbe ist 17 Jahre alt und als Sklavin in Colombug County in Nord-Caro­­lina geboren;sie ist von heller Mulattenfarbe und hat zwei vonein­­ander völlig unabhängige­ gut entwickelte Köpfe mit nur einem Leib. Sie spricht,singt,ißt undtx«inkt zugleich mit jedem Munde;spricht zu gleicher Zeit mit zwei Personen über zwei verschiedene Gegenstände, singt recht hübsch zweistimmig oder spricht und singt zugleich.Im Umg­enge ist sie freundlich,hat seinen Takt und ist sehr verständig.Obgleich sies bei zwei Armen vier Füße hat,die sie sämmtlich oder zur Hälfte zum­ Gehen oder anmuthigen Tan­z benutzt,so erklären u.A.Rerzte des Jefferson Medizinal-Kollege in Philadelphia s jedoch für keine Monstro­­sität,sondern für ein interessantes Naturwunder.Nach jenen Urthei­­len übertrifft das Naturspiel die siamesischen Zwillinge bedeutend und ist lieblicher umzuschauen.Nicht unwahrscheinlich dürfte es sein,daß die ungenannte Miß auch den alten Kontinent mit ihrem Besuch beehrt. (Antonie Jäger­ 1s.)Dienstag,den 11.Oktober,starb in Wien die in der Praterstraße Nr.39 wohnhafte k.k.Beamtenswitwe Antonie Schickh im 69.Lebensjahre.Dieselbe war unter dem Namen Antonie Jäger eine der beliebtesten Lokalsängerinnen des alten Leo­­poldstädter Theaters,besonders als Jodlerin ausgezeichnet und stehen ihre Leistungen in«Die Lieb’auf der Alm«,«Referl,die Nachtwand­­rerin«,,,Nina,oder die Wanderung nach einem Manne«,bei den noch lebenden Zeitgenossen der Künstlerin im besten Angedenken.In dm Vierziger-Jahren verehelichte sie sich mit dem Adjunkten der k.k.Staats­­schuldenkasse,Josef Schickh,der sich als Theaterdichter besonders durch seine Zauberpossen»Nina,oder die Wanderung nach einem Manne««, »Der Sieg des guten Humors,oder die Lebenslampen«­,einen Namen gemacht hatte.Nach ihrer Verehelichung verließ sie auf einige Zeit die Bühne und trat später wieder unter dem Namen,,Madame Jäger«' im Josefstädter Theater als»Elegante Braumeisterin«­auf,wo sie vie­­len Beifall erntete.Nach dem Tode ihres Mannes kam sie in den Besitz zweier Zinshäuser auf der Landstraße,die sie jedoch bald durch ihre Gefälligkeiten wieder verlor,sodaß sie die letzteren Jahre in dürf­­tigen Verhältnissen lebte.Bemerkenswertb ist noch,daß die Verstors­bene mit ihrer Freundin und Kollegin Therese Krones dem Abschieds­­feste des berüchtigten Raubmörders»Jar­osinski«beiwohnte,als derselbe verhaftet wurde. « Fortlegungm der seilagy­ „Um 4 °, Uhr Abends erfolgte herrfchte großer Jubel. Im­mansdorff, die freue sie, selben bleiben, dem Publikum fonen enthalten, tung eines vollendet, Lug, in ihr sehönes Land Bein Ginbrechen Direktor erklärte ferner, ginn des Stüdes ein Auffassungen es gewesen. Der Hamlet, wie er ihn problematische Linie zeigt feine im daß einzige er die Ankunft zu der mie telegraphisch berichtet: der Kaiserin in Trautz: Girgenti mit ihren wiederholt, es fand eine Bergbeleuch­­tlte zur Aufführung der Ausarbeit auf ihre Sperr, jeder Vorstellung ab, daß Herr feinem Miesen, beruhigende Erklärung dabei zu Berge waren von der Sonne Graf fünften Alte seinem Freunde vergoldet; Schloßhofe erwarteten bei offener Scene sich Reiner und Karl Ferdinand und der stört werde, wird es den Theaterbesuchern, bräuchlich, nicht gestattet sein, fige zu begeben. Schließlich ist noch kommen, Nacht die von an die sie werde lang der Dichtung die Absicht hege, mit zu denkt, auf den in dem, vor die ist ganz, Gräher zoge dies im Auslande Kein Widerspruch Der erschies ge: an wo er bekannt gibt, geb. Gräfin Schwara die Beiden Zitat nicht3. Höcderin lasfen, um soll vor Be­­aud deren Lektüre zu ermöglichen, und betraute die zu bemerten, daß die Regisseure und und und vor Karoline Schuster sein Vater hat eine Erklärung veröffentlicht, wird genheit vor den Gerichtshof kommen. (Sumelendiebstahl.) die Aoresse: „Sürstin YAuersperg, mit einer Hade erbrochen hatten, übergeben, die die Effekten auch um 133 dagegen wegen nicht genügender Beweise gesprochen. der gemeinsamen Station Nordbahn Steinbruch — Gyöngyd3, unter anderen Effekten zwei Koffer weiterbefördert allein seines Inhaltes beraubt, trug indessen daß gesteht, feiner einen ihm dem ac. ber E­ in solder Gestalt Am 9. Feber I. E. Staats: Der Andere, drei Wochen Bongrácz— Preßburg.“ Wie Beide gemeinschaftlich ven Koffer nur getheilt durch Schwara hätten, und erwähnten Kostenerlage an Standmerksburschen, der viefe Tchöpfte Dann habe Schwara den Schmud verurtheilt, die und als 3. werden. geb. Gräfin S­worin­er sollten von Der Eine 3 a päary und königlich ungarischen „Gräfin Eleonora Borgäad, die Magazinaufseher Ferdinand angetrauten Gattin zum Berfegen fl. verwerthete, welche Summe von der Mitwissenschaft [03 Die Koffer enthielten eben feine Bild­ve von diesem erhielt neu Iud und gegen auch Schmuckgegenstände, als Brillantnadeln. Wie er schlaf indessen der Stationschef, als ihm Der Koffer der Fürstin Auersperg wurde den Verdacht, Konnte daß ,

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