Pester Lloyd, Dezember 1870 (Jahrgang 17, nr. 289-313)

1870-12-01 / nr. 289

l« kest-Zo.Nov-mbet. DNrchstehende wichtige Nachrichten über den Stand der Eschwebm den diplomatischen Verhandlungen in der Pontusfrage sind uns im Laufe des heutigen Tages zugegangen : Zondon, 28. November, der der Bedingung zustimme, und in der russischen Annahme macht Lord Bloomfield Graf Bismard diese hat in Wien die ba. England dem preußischen Vorschlag einer Kon­­ferenz (in England wird London als der Konferenzort gewünscht) Bedingung uns daß die Beischlüsse der Konferenz durch vorausgegangene Thatsachen nicht präjudizirt werden. C8 verlautet mit Bestimmtheit‘, daß und die Zuversicht ausgesprochen habe, das dieselbe auch rufsischerseits Hinwendungen nich­t begegnen­­ werde. Wien, 29. November. In diplomatischen Kreisen wird verfi­ Sert, daß Italien seine Zustimmung zur Konferenz formelle Annahme ausgesprochen hat schweigende Bur­cknahme der Gottschatoff’schen Birkulare an aber seine fill, die Ver­­tragsmächte erbliden würde. Oesterreich-Ungarn it der Konferenz nicht abgeneigt. Zusammenschliegen Märzvertrag hinaus erheircht. Frankreich hat die Konferenz ebenfalls angenommen und schlägt Wien als Sil­berfelden vor,­ während Graf Beust in Berücksichtigung des englischen Wunsches London vorzieht. St. Petersburg, 28. November. Man noch hat hier gernwichtige Anzeichen, daß Rußland, unterstüßt von Preußen, ein birettes Einver: Händnik mit der Pforte in Konstantinopel vor der Konferenz zu erzielen sucht. Weber den Inhalt der russischen Antwortnote an Defters­rei, sowie über den Zeitpunkt ihrer Absendung verlautet nichts Ber feite.. der großrufsischen P­resse mit sich steigernder Leiden­­schaftlichkeit gegen Defterreich-Ungarn besprochen wird. Die vorstehenden Nachrichten werfen breite und bestimmte Lichter auf das Bild der diplomatischen Situation. Konstan­­­zen wir zunächst das Thatsächliche, menschlichen Bor­­aussicht nach hat die Konferenz an Chancen für ihr Zustande­­kommen gewonnen, die imminenten Gefahren des Krieges sind in weite Ferne zurückgedrängt, großen Shitem der europäischen Mächte lösen sich zwei Gruppen ab, welche den einander widerstreitenden Interessenrichtungen in der Orient­­politik Anspruch geben, Kochstärfische, wird anweihen dürfen, einerseits, Streit zu arbeiten, In Aller dem und von vorneher Strömung und Gegenströmung repräsentiren belangt, nichts von lett, durchbricht : die österreichisch-ungarisch seng- man als Annex die französisch-italienische die russischpreußische anderer­­einer Verständigung über den formellem und materiellem Rechte, und die mehr oder weniger lebhaft betonte Absicht dieser Gruppen. Bis Hierher ist die Entwicklung eine völlig normale. Haben wir das Allgemeine ins Auge, so sehen wir vor Allem, das europäischem Rechte seine Ehre gegeben werden sol. Die Korrektheit der englischen Bedingung ist über jeden Zweifel er­haben. Soll ein R­echtsverhältniß geändert, neues Recht ge­­schaffen werden durch die Konferenz, so darf vor Allem an der Basis des Rechtes nicht gerüttelt werden. Das System des internationalen Rechtes weiß, was die Praxis wenigsteng an zivilrechtlichen Unterscheidung zwischen der formellen Recht ver: materiell die Heiligkeit und Unverlglichkeit europäischer Satungen und legt die zerstörende Hand an die Bollwerke, die sie dem Frieden aufgerichtet. Das öffentliche Net fennt seine prozessualen Cautelen und Strafen, er fennt nur eine Sühnung der beleidigten öffentlichen Moral : den Krieg. Besteht Rußland fak­isch auf der Ausführung der F­ordberungen des Öort fhafoffschen Zirtularschreibens, führt er die Lossagung von den Beiträgen tribatsächlich durch, dann ist von europäischem Standpunkte der Kriegsfall unwider­leglich dargetban, undb Das bereits ein­getreten, was zu vermeiden eben die Aufgabe der Konferenz; wäre Ganz konsequent ist daher die italienische Iterpretation der­­ englischen Bedingung. In der That muß diese Beringung zum Mindesten die stillschweigende Zurücknahme des rufsischen Zirrulars enthalten, aber “sie ist werthlos. Mean mag das Rußland in der milverten Form zu verstehen geben, man mag folglich vermeiden. Etwas, was einer Zwischenfrage ähnlich sieht, zu einer Hauptfrage aufzubauschen, man mag über Em­­­pfindlichkeiten mit diplomatischer Schonung hinnweggleiten, aber in der Sache selbst darf sein Zweifel übrig bleiben. Die orien­­talische Frage ist eine europäische ein» für allemal, und jeder einseitigen Entscheidung entzogen sei, wie später. Das ist das Schildzeichen, unter dem die Konferenz zusammenzutreten und das sie blank zu erhalten hat währen d er Verhandlung, wie für die Zukunft. Sie thue das nüchtern und gemessen, mit Vermeidung alles theatralischen Pompes, aber sie thue es in einer der Größe der Frage angemessenen Weise. Ein Resultat, wichtiger als irgend­eines, das aus den politischen Problemen der Gegenwart hervorgehen kann, ist damit in ihre Hände ge­legt, und ein Resultat, dessen praktische Konsequenzen darum nicht geringer anzuschlagen sind, weil ihr Schwerpunkt zunächst in das Gebiet der ultramontanen Theorie fallen wird. Unsere Nachrichten sprechen von den gereizten Empfin­­dungen, welche die österreichischen Depeschen, insbesondere das zweite der an den Grafen Chotel ergangenen Schriftftücke im Balaste von Zarskojer Selo und in den chauvinistischen Kreisen von St. Petersburg gefunden haben. Aufrichtig gestanden, der fümmert uns das nicht allzu sehr. Wir wünschen von ganzem Herzen, daß man in Rußland Oesterreich-Ungarn allemal in der Vorderreihe der Mächte vermuthe, welche Einspraße gegen bag Gyttem der gewaltsamen Ueberraschungen a­n der will­kürlichen Konstruktion der orientalischen Zhatsachen erheben werden. Es wird durchaus nur auf Rußland ankommen, hinter dieser Einsprache auch noch etwas Anderes zu finden, als einige feingem­echselte Nevensarten und einem Willen zu bes­­egnen, der das Wort völlig überflüssig macht. Man kann nicht oft genug wiederholen, wir wollen den Krieg nicht, wir werden ihn nicht führen, wenn er nicht die Odentität unserer Unteressen mit England und der Pferde entscheidend berührt, aber wir sind weit entfernt davon, für den Frieden jeden Preis hin­­zugeben, und am allerwenigsten den Preis einer Aufopferung jener Identität. Wir wollen zusammenstehen mit England und der Türke, und es fehreht uns durchaus nicht, wenn wir für dieses Zusammenfiehen auch noch mit einigen Spezialschmeicher leien aus der Feder Gortschakoffs oder der publizistischen Handlanger des Kabinets von St. Petersburg ausgezeichnet werden. Sind übrigens unsere Mittheilungen aus Wien richtig — und sie stenmen aus einer Quelle, welche jeden Zweifel daran auszuschließen scheint — so ist ein neuer wichtiger Schritt der österreichisch-ungarischen Regierung erfolgt, die Fürs­ten der Verbindung mit London und Konstantinopel straffer und energischer anzuziehen. Es kan nur gebilligt werden, wenn Oesterreiche Ungarn der Verpflichtungen des April-Vertrages von 1856 eingeben ist und vom Standpunkte des­­ Vertrags­­rechtes aus die engere Gruppirung mit England und der Türke abschließt. Durch die prinzipielle Annahme der Konfe­renz hat die Monarchie ihre Geneigtheit für den Frieden zu wirken, unwiderleglich dargethen. Aber willkommen kann ihr nur ein Friede sein, der sich nicht nur der Zustimmung Euro­­pas erfreut, sondern der vor Allem die Gemeinschaft der In­­teressen unversehrt läßt, die Oesterreich-Ungarn die jenige gün­­stige Stellung im Konzert der europäischen Mächte zumeist. Die ganze Situation ist durch die Einigung Oesterreichs mit England und der Türkei beherrscht, und dieser Charakter darf ihr nicht abgestreift werden, wenn die Verhandlungen am grü­­nen Zwische beginnen. So richtig ist dieser Sat, daß vom er­­fen Momente an die ganze erkennbare Richtung der russischen Bolitit darauf gerichtet war, die Phalanı dieser Verbindung­­e und staatliche N­oh­rungen seiner Gegner herbeizu­­führen. Auch Heute bentt er nur daran, diplomatische Klein­ tunft in Konstantinopel zu treiben, und den Maiverstand der Möchte durch partielle Zustimmungen der Türkei zu brechen. Aber die Feinheit Ali Bajdas ist bei Gortscharoff’3 mehl ge­­waschen und die Tage der orientalischen Politik folgen sich, aber noch feiner glich dem Tage von Hunkiar-Esfeleffi, an welchem die Pforte ihre Geschice moslomitischem Großmuth anvertraute. Mit den russischen Beziehungen wird der englisch­­österreichische Einfluß den Kampf noch aufnehmen dürfen, selbst wenn preußische Agitationen in die Berwidelung hineinspielen. Und der Koran weiß nichts von einer Politik, die darauf hin­­austrefe, den Teufel mit B­elzebub auszutreiben. Bis jetzt ist also kein nennenswerther Erfolg der pre­uischen Konferenzzettelei zu verzeichnen. Alle Mächte haben, die preußischen Hintergebanten bei Seite feßend, die Konferenz prinzipiell acceptivt, weigert sie Rußland selbst nach den Big­­mard’schen Versicherungen, von denen unser Londoner Tele­gramm spricht, so hat es die preußische Freundschaft in eine sehr unbehagliche diplomatische Situation gedrängt. Nimmt es den Vorschlag an, so befindet es sich kaum in einer sehr viel behaglicheren. Er zieht füillschweigend seine Aktion zurück, er unterwirft sich einer europäischen Entscheidung, bei welcher der österreichisch-englischen Stimme naturgemäß das größte Gemwicht zufallen muß. So kräftige Resultate hat eine auch nur par­­tielle Solidarität in europäischen Steressen erzielt. Der Weg für die endgiltige oder wenigstens eine dauernde Rege­­lung der schwebenden Fragen ist damit auch dem Kurzsichtigen gewiesen. Nach einer alten Definition ist Muth das Ergeb­­niß der Erkenntniß, daß der Gegner feiger­, als man selbst ist; für Oesterreich-Ungarn sind damit alle Vorbedingungen politis­chen Muthes Rußland gegenüber gegeben. Und noch eine andere Folge hatte die preußische Aktion, um welche wohl auf Graf Bismarc schwerlich gedacht hat, denn sonst wäre er sicher geneigt ge­wesen, sich den Schritt des Berliner Kabinett zweimal zu überlegen. Frankreich macht ohne weiters Gebrauch von seinen Rechten als Signatarmacht des Bariser Vertrages, und es scheint nicht, al, ob die Mächte geneigt wären, der faktischen Negierung Hemmungen zu be­­reiten, die sie einer anerkannten obersten Negierung Frank­­reichs nicht bereiten würden. Will man nun noch die Theorie aufrecht erhalten, daß seine Macht vorhanden sei, mit welcher Preußen vor Anerkennung derselben Durch eine Konstituante Frieden schließen könnte? Und wird es möglich sein, eine Friedenskonferenz zu eröffnen, bei welcher die Vertreter zweier im blutigsten und verheerendsten Streite mit­einander ringen­­der Völker Antheil nehmen ? Dem baldigen Abschluß des Grier­dens zwischen Preußen und Frankreich scheinen neue und nam­hafte Chancen erschlossen zu sein. Dies sind die ersten Gedanken, die sich bei der Lektüre der obigen Telegramme aufdrängen ; Die Wichtigkeit des Gegenstandes rechtfertigt wohl, wenn wir auf einen oder den andern der flüchtig angedeuteten Punkte des Näheren zus­rückommen. Jedenfalls hat sich der österreich-ungarischen Politik eine große Perspektive bedeutender politischer Negungen aufge­­b­an. Diese Politik ist aus dem Kreise der abstraffinen auf den Boden fünfreier politischer Prinzipien herausgetreten. Auf diesem Boden muß sie erhalten werden. Die Manöver der Gegner Oesterreich-Ungarns haben sich big jet­ale Schläge je Waffer ertwiesen. Und ein großes politisches Geheimniß ist an den Tag getreten : die Erkenntniß, daß Oesterreich-Ungarn den Schuß seiner staatlichen Existenz und die Lösung seiner politischen Aufgaben nicht in der freien Hand, einem unruhi­­gen Herumtasten nach sogenannten österreichischen Spezialinter­­essen zu suchen Hat, sondern das zwischen­ diesen Spezialinteressen und­ den allgemeinen europäischen ein enger&@onner besteht, der bei sicherer politischer Führung seine Wirkung nach seiner Seite hin verleugnet. Es ist das extremal seit geraumer Zeit, dak wir unserer auswärtigen Politik unsere volle Anerkennung nicht versagen können. = Die Verhandlungen über die Vereinigung der Filiale der Oesterreichischen Kreditanstalt in Pest mit der Ungarischen Kredit: Bank sind, wie wir schon meldeten, bereit so weit gediehen, hab es nur mehr der Zustimmung der Aktionäre der Ungarischen Kreditbant bedarf, um diese Fusion zur Durchführung zu bringen. Wie die „N. fr. Br." Hört, Liegt die Bafi3 dieser Vereinigung in dem Eintreten der Oesterreichifgen Kreditanstalt als Komman­dität in die Ungarische Kre­­ditbant. Dies sol in der Weite erfolgen, hat sich die Kreditanstalt mit einer Quote, welche beiläufig dem in früheren Jahren in der PVester Filiale dieser Anstalt engagirten Beträge entspricht, an dem Bank, Waaren­ und Eskomptegeschäfte der Ungarischen Kreditbank be­­theiligt. Die Leitung dieser Kommandit-Abtheilung soll von den bis­­herigen beiden Direktoren der PVester Filiale abhängig geführt werden, und der Gewinn aus diesen Geschäftsbranchen soll den beiden Kom­­manditären, der Oesterreichischen Kreditanstalt und der Ungarischen Kreditbank, in einer vertragsmäßig festgestellten Duote zufallen. Die übrige TIhätigkeit der Ungarischen Kreditbank, insbesondere so weit es sich um Gründungen und andere Operationen handelt, würde wie bisz­her unter der Leitung des Herren v. Weninger einzig und allein auf Gefahr und Nuten der Aktionäre dieser Bart fortgelegt werden. Ein Kartell zwischen der Kreditanstalt und der Ungarischen Kreditbank solle nur festlegen, daß beide Anstalten an den von der einen oder der an­­deren entrirten Unternehmungen mit einem bestimmten Berzentrage t­eilnehmen. Selbstverständlich ist bei der ganzen Verabredung eine unwesentliche Erhöhung des in der Ungarischen Kreditbank engagirten Kapitals in Aussicht genommen, allerdings vorläufig nur in der Meise, daß diese Erhöhung dur die Einzahlung der Kreditanstalt in die Kommandite geleistet wird, ohne daß schon jekt an eine Vermeh­­rung des eigentlichen Aktienkapitals der Ungarischen Krevitbank selbst gedacht wird. Soweit die vorläufig verabredeten Bestimmungen, die natürlich erst ihre Geltung durch die Sanktion einer Generalversamm­­lung der Ungarischen Krevitbank erlangen würden. Best, 30. November. Präsident Somifih eröffnet die heutige Situng des A­bgeordnetenhauses nach 1 Uhr. Auf den Ministerfauteuils : Horváth, Kertapoly. Das Protokoll der jüngsten Sigung wird authentizirt.­ Der Präsident meldet, daß der Abgeordnete des Genfer Wahlbezirkes im Eisenburger Komitat, Dr. Mar­s­alt, sein Mandat eingereicht habe. (Lebhaftes Essen.) Das Mandat wird der ständigen Berifications-Kom­­mission zugewiesen. Die Abgeordneten Alexander Esify, Koloman Zamory, Nikolaus Jantovics und Edmund Szirmay überreichen Ger fuche, welche der Petitionskommission­­ zuge­wiesen werden. Referent bró Finanzausschusses Koloman SZELL berichtet Namens dieses Ausschusses über die vom Finanzminister eingereichten = Der Belgrader „VWidovdan” vom 26. b. M. enthält eine Konstantinopler Korrespondenz, worin erzählt wird, daß die russis­­che Regierung mit Ausnahme des Schwarzen Meeres von der Pforte nu­n wolle ; ja Fürst Gottscharoff sei bereit, für da Eine Zugeständ­­niß dem­ türkischen Kabinet seinerseits Konzessionen zu machen. In diplomatischen Kreisen behauptet man mit Entf­iebenheit, daß der Graf geneigt sei, mit dem Sultan ein förmliches Bündniß zu schließen und ihm den äußeren und inneren Bestand seines Reiches feierlich zu garantiren. Dieses Laster e­rscheint zwar überflüssig, nachdem ja sämmtl­­iche europäische Großmächte im Pariser Frieden diese Garantie über­­nommen haben ; allein der Großveste nimmt diesen Antrag Rußlandg doch mit großer Freude an; denn vor Allem will er die russische Freundschaft wieder in feierlicher Weise gewinnen, und zuneitens glaubt er, daß dies auf die christlichen Bewohner der Türkei den­ besten Eins­cheu machen werde. Die Konstantinopeler Griechen, Serben, Bulgaren und Rumänen sind über diese Nachricht nicht sehr erfreut, denn wenn sie sich verwirklicht, was nicht unwahrscheinlich ist, so wäre der Be­­weis hergestellt, daß in unserer materiellen Zeit Jeder nur an sich denkt und nur sein eigenes Interesse befördert. Das mögen sich die Völker des Orients wohl merken! Der Großwezir hat den offiziösen Blättern bereits den Auftrag gegeben, von Rußland nur in freund­­schaftlichem Tone und Geiste zu sprechen und den neuesten Schritt des wufiichen Kabinets dem Bublitum im günstigsten Lichte vorzustellen. Die „Zurquie” bringt vielleicht schon morgen einige Zeilen in dieser Angelegenheit und Fast, da­ Rußland den Bariser Traktat nicht zu­­rückweist und es deshalb zu hoffen ist, daß der Friede mit Rußland lange bestehen wird.­ür die orientalischen Völker ist dies eine wich­­tige und ernste Neuigkeit. Ein Kommentar ist hiezu nicht nöthig — wer dies liest, der kann sich auch die Glossen hinzudenken. Anzeige erstattet, stimmt es­ wirken, dab in der von einem vorläufigen Einverständniß im Sinne hier trachtet bei der Auf den Ton derselben An einem Kompromiß , als das schärfste, und ber, mit Aprilvertrages von 1856 abhängig, der in dürfte angenommen englischen Bedingung ausgesprochene Aufgabe Signatarmäd­e ist die England und der "ein eine des Vorschlags noch der Pforte engeres Kiefer Vertrages über den übrigens der Uistand ein­­die zweite österreichische Depesche an den Grafen Chotel der Bontusfrage ergangene Schriftstüd bes i Ans dem Reichstage. EN Steuergesehentwürfe und empfiehlt Kieselben zur Annahme, mit Mass­nahme des Gefegenttwurfed über die Bildung eines Reservefonds für die staatlichen Zinsengarantien, den der Finanzausschuß zurückweist. Die Berichte werden in Drudk gelegt und den Sektionen zugewiesen. Finanzminister Karl Kertapoly legt fünf Gefepent­würfe vor, nach welchen die Giftigkeit der Gefege über die Haus, Grund-, Einkommen­, Personalerwerbsteuer und das Zabassmonopol auf ein weiteres Jahr verlängert werden sol. Die Gefegenu­würfe werden dem Finanzausschusse zugewiesen. Referent der ständigen Verifikationskommission, Ludwig Rónay, berichtet, daß die Abgeordneten Julius Farfas und Graf Julius Szapáry mit Vorbehalt des 30tänigen Termins zur Einreihung von P­rotesten wider ihre Maht verifizirt wurden. (Eljen von der Rech­ten.) wird in die neunte, Graf Szapáry in die fünfte Sektion eingereiht. . Schriftführer Stephan Majláth publiziert das Resultat der gestrigen Wahl. Bei der Schriftführerwahl wurden 226 Stimmen ab­­tes ; von diesen erhielt Alexander B­arcsetics (Kandidat der echten) 151, Emerih S­u$­ár (Kandidat der Linken) 59 Stimmen, der erstere ist somit gewählt. In die Bibliothekskommission wurde Paul Szontághb (Csanád) mit 239 von den 243 abgegebenen Stimmen gewählt. In den Ausschuß für den katholischen Religionsfond wurde der Kandidat der Linken, Alexander Muzslay, mit 152 von 252 Stim­­men gewählt, während der Kandidat der Nechten, Thadpä aus Br­i­­lepty, blos 72 Stimmen erhielt. Zum Delegationsmitglied wurde der Kroate Alexander Barcsetics mit 162 von 170 abgegebenen Stimmen gewählt. Daniel Vrányi kündigt an, daß er einen Beichlußantrag einzubringen gebentfe, wonach die Regierung dem Reichstage alljährlich einen erschöpfenden Bericht über den Zustand des Landes vorlegen soll ; er fügt hinzu, daß er diesen Beschlußantrag in der nächsten Lisung ausführlich motiviren merde. Der B Präsident erklärt, daß für eine nächste Sikung sein Gegenstand vorliege, es sei denn, das Haus wolle von von den Gestio­­nen und dem Zentralausschuss. Schon längst erledigten Jagdgefegent­­­wurf auf die Fanesordnung seten. (Lebhafter Widerspruch.) Koloman Ghyczy kann diesen Antrag nicht unterfragen. Es wäre weit besser , zuerst die Steuerverlängerungs-Gefegentwürfe und ti­er­ie vorzunehmen , da diese jedenfall weit bringl­icher­ sind. Justizminister Horváth macht geltend, da das Haus nun einmal die Gewohnheit habe, an einem und demselben Tage nicht zur gleich Sektion­ und öffentliche Sigungen abzuhalten, so sei er Schade, die Sek­tionsarbeiten zu unterbrechen. Das Haus möge also seine Sigung halten, bis die Sektionen nicht die Urbarialgelegenswürfe er­­ledigt haben.­­ Das Haus schließt sich dieser Ansicht an. Schluß ter Sigung 2 Uhr. Tag und Stunde der nächssten Sikung wird auf gewohnten Wege bekannt gegeben. Aus der ungarischen Delegation. Beit, 30. November. In der heute abgehaltenen Lisung d­es Heeresausschusses der ungarischen Delegation berichtete der Präsident, Baron Béla Wendheim, was er dem gemeinsamen Minister des Neußern den bekannten Wunsch des Ausschusses mitge­­theilt habe; demzufolge werden der gemeinsame Kriegsminister und Minister des Aeußern, sowie der E. ung. Ministerpräsident in der am 2. Dezember abzuhaltenden Ausschußfigung erscheinen, um über die auswärtige politische Lage Aufklärungen zu einheilen. « Hierauf wurde die Berathung über die von der vorigen Dele­­gation gefaßten Beichlüffe und die vom gemeinsamen Kriegsminister darauf ertheilten Beicheide fortgefegt. Die wichtigeren Beischlüffe in dieser Angelegenheit sind folgende : 63 war beschlossen worden, daß über die unter der Verwaltung des gemeinsamen Kriegsministeriums stehenden gesammten Mobilien, Armb­ungd­ und Ausrüstungsgegenständen ein vollständiges Inventar aufgenommen werde ; diesem Beschluß entsprach der gemeinsame Kriegs­­minister, indem er ein Idventar über den Status vom retten Dezem­­ber 1869 vorlegte ; es wurde nun beschlossen, daß auch in Zukunft jährlich ein solches Inventar angefertigt werde. Bei dieser Gelegenheit wurde auch beantragt, daß eine Kommis­­sion zur Vergleichung dieser Inventare mit dem wirklichen Stande entsendet werde. Der Ausschuß wird diesen Antrag seinerzeit in Bei­trag nehmen. Ferner wird der Kriegsminister aufgefordert werden, dem Aus­­schusse über den gegenwärtigen Stand ver Ausrüstungsgeg­nn­ende, Waffen u. f. mw. Bericht zu erstatten. « » Was den Ludovicumsfond betrifft,so wird der Ausschutz,der energisch darauf dringt,d­aß dieser Fond und das Ludovicealgebäude der ursprünglichen Bestimmung entsprech­­end verwe—et werden,den gemeinsamen K­rieg w und ungarischen Lande­sveredigungsminister ausserdem,das gegenwärtige Studium der bezuge der Uebergab­e des Fonds und des Gebäudes gepflogenen Verhandlungen darzustellen, dafür zu sorgen, daß die die Uebergabe verhindernden Umstände beseiz­tigt werden und das Rudoph­ealinstitut seiner Originalbestimmung ent­­sprechend ins Leben zu rufen. CS wurden sodann die in den Voranschlag aufgenommenen Gagenerhöhungen nach längerer eingehender Debatte von der Majorität des Ausschusses angenommen; demzufolge werden die Gehalte der Obersten und Oberstlieutenants, und der mit ihnen in gleicher Diätens­traffe stehenden Auditore und Aerzte nach den vom gemeinsamen Kriegs­­minister beantragten Anlagen erhöht. Bei der Aufnahme des ordentlichen Heereserfordernisses­ wurde beschlossen, daß der gemeinsame Kriegsminister an den Eigungen des Ausschusses während der Dauer dieser Verhandlungen persönlich oder durch seinen Vertreter theilnehmen möge. Ebenso wurde beschlossen, vor Beginn der meritorischen Verhandlungen den gemeinsamen Kriegs­­minister aufzufordern, er möge erklären, wie viele Kombattanten er binnen melder Zeit an einem bestimmten Orte bei der gegenwärtigen Heeresorganisation aufzustellen im Stande sei ? Schließlich wurde, der Kriegsminister erfuhr, die Pläne der ständigen Kriegsorganisation und Dislotation der Armee darzustellen. Die nächste Sikung findet morgen, den 1. Dezember, Vormit­­ags 10 Uhr, statt. Aus der Reichsraths-Delegation. R. C. ®eft, 30. November. (Budgetausschuß.) Nach der Ta­­gesordnung der heutigen Sigung war der Gegenstand derselben, die Besprechung des Armeebudgets. Das gemeinsame Ministerium, näm­­lich der Reichskanzler Graf Beust, der Kriegsminister Freiherr von Kuhn und der Finanzminister v. Lonyau waren anwesend, und übers dies die Fachreferenten des Kriegsministeriums. Gleich bei Beginn der Sigung war,wie in der gestrigen Sitzung des Heeresausschusses der ungarischen Delesigation die Ver­­öffentlichung der Ausschußverhandlungen durch die Presse,Gegenstan­d einer allgemeinen Erörterung.Auch hier wurde anerkannt,daß die Presse mit authentischen Berichten über die Ausschußsitzungen zu ver­­sehen sei,aber auch andererseits die Nothwendigkeit,bei manchen Ver­­handlungen jene Diskretion zu beobachten,welche auf höheren Rücks­­ichten dringend geboten erscheint,ferner wurde anerkannt,daß zu den letzteren delikaten Angelegenheiten insbesondere die Mittheilungen von Seite des Kriegsministeriums gehören.Man einigte sich in dem Be­­schlusse,daß künftighin die für die Oeffentlichkeit bestimmten Mitthei­­lungen durch die Protokollführer der,,N.C.'«übermittelt,von den Ausschußmitgliedern selbst aber über alle Vorgänge im Ausschusse die strengste Diskretion beobachtet werden solle. Ueber die heutige Ausschußsitzung sind wir,entsprechend obigem Beschlusse,daher nicht in der Lage etwas weiteres mitzutheilen,als daß von Seite der Delegation 12 an den Kriegsminister gerichtete Fragen zur Beantwortung vorgelegt wurden,deren erste,betreffend die Armeeorganisation,in einer seh­r eingehenden Auseinanderlegung von dem n­en erörtert wurde; die Fortlegung dieser infor­­matorischen Verhandlungen wird in der morgigen Ausschuldigung stattfinden. General-versammlung der Pestler Stadtreprä­­sentanz. Vet, 30. November. In der heutigen Gitung des­ städtischen­­ Vertretungskörpers, welcher Oberbürgermeister G­amp­er­ präsidirte, wurde vor Allem das Komité zur Authentisation de Protofoll3 her­stellt, welche am nächsten Montag Vormittags 11 Uhr stattfindet. Sämmtliche G­genstände der Tagesordnung wurden erledigt und beriche­ten wir über die Sikung Folgendes : Schon in der vorigen Sikung kam ein Antrag über die Rege­lung der Beamtengehälter zur Sprache und wurde eine Kommission beauftragt, in dieser Hinsicht einen formulirten Vorschlag zu machen. Heute nun beantragen die Organisirungskommission und der Magistrat, die Gehälter der Beamten nach Perzentrationen sofort auszugleichen und diesen namentlich mit Rücksicht auf den bevorstehenden Winter Hilfe zu bieten. Demgemäß werden folgende Verzentualtäge empfohlen : 1. Denjenigen Beamten , deren Gehälter im Jahre 1861 futter misc­t und seither nicht aufgebessert wurden, wenn sie weniger als 1000 fl. beziehen, eine Aufbesserung von 20 Perzent ; 2. Denjenigen, welche über 1000 fl., jedoch weniger als 2000 fl. Gehalt haben, eine Aufbesserung von 15 Perzent ; endlich 3. Denjenigen, welche über 2000 fl. beziehen, ein Zuschlag von 10 Perzent. Diese Aufbesserungen sind nur pravisorischer Natur und betra­­gen nach einer Berechnung der städtischen Buchhaltung für ein Jahr, inklusive des Mehrerfordernisses an Quartiergeld, insgesammt 36.512 fl. 50 fl. Nach einer Empfehlung der Herren Királyi, Haris um Bettey wird die Aufbesserung der betreffenden Gehalte nach dem Kommissionsantrage einstimmig genehmigt. Der durch Herrn Michael Steher eingebrachte bekannte An­­trag wegen Herstellung einer VBnflage durch das Stadthaus wurde der Baukommission und jenem Komité zur Berichterstattung zugewiesen, welches mit der Unterkunft der Nemter im Stadthause betraut ist. Bezüglich der Regulirung und Erweiterung der Stationsgasse hatte der hauptstädtische Baurath einen Plan ausgearbeitet und diesen der Stadtgemeinde zur Begutachtung übermittelt. Die hierüber einver­­nommene Baukommission ist rücksichtli­cher Erweiterung der Stations­­gasse an der Stelle, wo diese von der Holiändergasse gefzeugt wird,­­ anderer Meinung als der baubifähtliche N Yegt­nti­fall ihren Bericht_fammt den Plänen der Generalversammle Entscheidung vor. Magistratsrath Gerlóczy erläutert hie­r der Baukommission; Sagody befürwortet das Regulirung des Baurathes und Bethey erklärt sich für den Plan der ft Kommission. Nachdem sodann auf eine Anfrage des Herrn St über den Kostenpunkt­ dieser Straßenerweiterung Magistratsrath 15c3­9 mittheilt, daß mehrere theils neue Häuser zu erpropen­ werden, beschließt die Versammlung auf Antrag Steige­rs­ Angelegenheit­en die stäntische Baukommission zurüczuleiten, vor Allem genaue Kostenberechnungen über die durch die Eriwe der Statiandgasse bedingten Erpropriationen angestellt werden. Unläfig einer Anfrage des Ministeriums des I b der ferneren Einhebung der erhöhten Bieraczife — vieselbe wu 70 tr. auf 1 fl. erhöht — erklärte die Generalversammlung, erhöhte Bieraczife nicht blos für einen bestimmten Zeitabschni denn so lange eingehoben werden soll, als die Kommune dies für entsprechend erachten wird. Der Landes-Industrieverein hatte, wie bereits gemeldet ein Projekt zur Gründung einer gemeinnügigen Häuser-Baugese in Pest vorgelegt und sich hiezu die Unterstügung der Kommu beten. Die städtische Baukommislion und der Magistrat finden § nicht des Landes Industrievereing sehr höblich und zriedmäßig antragen, die Generalversammlung möge dem Bereine gegenü Hären, daß die Kommune der Sache jede moralische Unterst bereitwillig leisten wolle, eine materielle Theilnahme an dem nehmen jedoch erst dann in Erwägung ziehen könne, wenn die Hirte Gesellschaft fic) Konstituirt und die Stadtgemeinde von dem der Sache die nöthige Orientirung erlangt haben wird. Ein Erlaß des Handelsministeriums , woraus zu entheb­eab der Kommune die Kosten für die gegen die Außbreite­­inderhest ergriffenen Maßregeln und Anstalten aus Staatsı nicht vergütet werden können, wurde zur Kenntniß genomm Schließlich wurden sie vom Kommunikations- Ministerium modis Bedingnisse rücksichtlich der Ü­bernahme der Waißner Landstraße Staatsregie en bloc angenommen. » ‚. vom kniggfchauplatza Pest,30.Novemb Unsere Aufmerksamkeit wird für die nächste Zukunft nach Seiten hin in Anspruch genommen werden,von der Nordarmee, sich eben in einem blutigen Treffen bewährt hat und von der armee,gegen welche nunmehr der König von Preußen selbst aus sailles aufgebrochen ist.Ueber die Schlacht bei Amiens veröffe die»Indep."einige Details,aus denen hervorgeht,daß die Fra einen blutigen zehnstündigen Kampf ausgehalten haben,doch wie sie sich nur auf ihrem rechten Flügel bei Dury behaupten.Der Schlacht ist freilich die Nordarmee zurückgedrängt und dieser­ von Baris für einige Zeit von dieser Geste her gesichert. Doch der Sieg der Deutschen Tennesfals so entscheidend, daß Man nach dem Süden zur Berstarfung der deutschen Loirearmes abbi werden könnte. Der Zusammenstoß in der Loire-Gegend ist zum Roc­kranzofen ausgefallen und war die Konzentrirung des 10. Korps, von welcher in der Königsvepeiche die Rede ist, eine Rück­konzentrirung. . Die „Berliner Kreuzeitung” will­ den Berliner bittere Pille des Geschlagen­werdens verfüßen und demonstrirt deutschen Sieg aus dem Umstande, daß ja im Königstelegram vielen­ Gefangenen Erwähnung geschieht, daher „der schließliche teil nicht auf Seiten der Franzosen gewesen wäre.” Ja, er war erst zu beweisen, daß die Angaben des Bulletins in viesem Falle tig sind; denn wenn dies nicht zweifelhaft­­wäre, müßte ja nn der Sieg bewiesen werden, den der König für sich in Anfı nahen. Französische Depeschen, die im Laufe des Tages eingel sind, melden, daß eine große Schlacht an der Loire bevorstehen. Die Bewegungen, die die Preußen gegen Manere, St. Balai St. Cosmes ausführten, sollen die Umgehung des Linken. franzd dlügel3 bei Bendome beztveben; auf der anderen Seite sind die zofen daran, den linken Flügel der Preußen zu umgeben. Wenn diese beiden Umgehungen durchgeführt werden, so ten wir den sonderbaren Yel erleben, daß beide Armeen mit rech­ter dront schlagen, nämlich die Franzosen mit dem Gesicht gegen Iten und die Deutschen mit dem Gesicht gegen Osten. Für die fr­­ü­he Armee hat diese Stellung nichts­­ Gefahrdrohendes, denn nie geschlagen wird, so zieht sie ihn nach dem Süden ausweichend Neverd und im Nothfalle gegen Lyon zurück. Allerdings fenn Veiterem Falle das Korps Werder’3 bei einem solchen Rackzuge g Unheil in den Reihen der Franzosen anrichten. Anders verhält es jedoch mit der deutschen Armee. Wird diese geschlagen und gelin der Armee in Paris, ihren eisernen Gürtel zu durchbrechen, so­­ die deutschen Truppen aller Wahrscheinlichkeit nach zwischen va und die untere Seine gedrängt und so in eine höchst sch­wierige gebracht. Die Lage ver gegenwärtig auf dem linken Seine-Ufer in den deutschen Truppen ist somit ei­e kritische. Sie müssen siegen untergehen. Hiemlich anachronistisch klingt in diesen blutigen Waffe hinein die chauvinistische Vrahlerei preußischer Berichterstetter. “ „WeferZtg.” meldet einer dieser Leute über die allfällige Kapitul von Paris: Man disfutirt bereits die Kapitulationsbedingungen, die feindlichen Hauptstadt gestellt würden. 63 sollen dieselben sein, wi Verdun, nach welchen das in Paris vorgefundene Kriegsmaterial zum Abi­lusse des Friedens Deutschland verbleibt, um dann an Fr­­eih zur ückerstattet zu werden. Die binnen Kurzem erwartete U­gabe von Paris wird bereits, wie Sie sehen, nach allen Seiten fomptirt. Führen die Nebenregierungen den Krieg fort, so soll man hört, eine große deutsche Observ­ationsarmee im Süden und den Frankreich­ aufgestellt werden, welche das Terrain ír. lange ti­nen vom 23. November : d pirt halten wir, bis Vernunft die Gemüther der Ultras zur Aa gebracht hat. Vom Oberrhein schreibt man über Garibaldi und offen­sp Eine der unwichtigften Aufgaben in diesem Kriege ist dem willigen Korps unter dem Kommando des Generals Garibaldi­­ fallen. Dieses Korps, welches vor Kurzem noch aus undisziplini und nur theilweise beö­­ffneten Freischaarenhauten bestand, n­­n­mehr ein vollständiges Armee: Korps gemachen mit welchem ber­ge bereits rechnen muß und das schon tbarfächliche B.­weise geliefert hab es seinen Kombinationen einen empfindlichen Etok zu geben mag. Die Bogesen-Armee, wie das Korps Giribaldi’3 no im genannt wird, besteht aus vier Brigaden unter den Generalen Men Garibaldi, Delpeh, Bofat und Micciotti­­ Garibaldi. Die Stärke jes Korps kann zur Zeit, wo die Brigaden im Durcsschnitte nicht ( 3000 Mann zählen, nicht auf mehr als 12­ bis 13.000 Mann ver­sklavt werden. epod) geht die Organisation ununterbrochen fort, wohl das Korps bei den allgemeinen Operationen bereits thät’g und es steht zu erwarten, daß es, fals die von der Regierung Aussicht gestellten Waffen eingeliefert sein werden, die Zahl 20.000 erreicht. 7 Dieses rapide Anwachsen der unter dem persönlichen Ober­fehle Garibaldi’S stehenden Streitkräfte hat die bisher ebenfalls in seinem Befehle gestandenen französischen Truppentheile auf dem The des Kriegsschauplanes bei Autun entbehrlich gemacht und Ieptere,­­ den Armee-Divisionen Crouzat und Bonnet bestehend, sind an Loire gezogen worden, wo sie ein selbstständiges Korps (18.) formt und hauptsächlich Bourges, mit seinem Arsenale und anderen wer­vollen Militär-Etabliss­ments, zu deden bestimmt sind. Voi dem marsche der beiden Divisionen hatte G­ribaldi (am 9. November) dem General Michel (welcher seitdem durch Crouzat effekt wurde) u Bonnet einen Kriegdrath in Chagny abgehalten, bei welchem der O­rationsplatz bezüglich der Vertheidigung von Ost­ und Südfranfre besprochen wurde. Diesemnach wurde beschlossen, die wichtige Bositi B­owont hat. Die MWertheidigung von Chagny leitet Gener­­olat.­­ In Folge der entsprechenden Vertheidigungsmaßregeln ist dem General Garibaldi,ungeachtet der bedeutenden Schwäche seiner Armee durch den Abgau von zwei Armeedivisonen,gelange die Operationen des 14.deutjen Korps zu durchkreuzm Dossel sah sich veranlaßt,Dijon zu räumen(am 11.d.)und sich nördli zurückzuziehen,um die Verbindungen dagegen die Loire vordrn­genden Armee des Prinzen Friedrich Karl zu decken,welche Garibal aus seiner strategischen Aufstellung bei Autun bedrohte.­Die­ gedeuteten Bewegungen des Korps von Werder scheinen aber un rechtzeitig erfolgt zut sein,da Garibaldi noch Gelegenheit fand,geg die linke Flanke der nach der Seire vorrückenden Deutschen ein Stoß zu führen.Hiezu beorderte er die zuletzt gebildete Briga Ricciotti Garibaldi.Dieselbe brach am 14.o.auf,Niemand wuß wohin,plötzlich tauchte sie am 18.in der Nähe von Batillon and Seine an und überfiel in der Nacht zum 19.ein hierdurchmarsch­rendes preußisches Landwehrbataillon,das völlig aufgerieben wur. Von seiner Stärke von KaO Mann röt­ete sich kaum die hälfte,de größere Theil wurde zusammengehauen und nur wenige gefangen eine preußische Weiterabtheilung von circaM Pferden hatten­ rechtzeitig die Flucht ergriffen.Durch diesen gelungenen Handstrei Ganbaldkö wurde das Departement Côte d’Ort vom Feinde gänzlic geräumt. 1 1

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