Pester Lloyd, Februar 1871 (Jahrgang 18, nr. 26-48)
1871-02-01 / nr. 26
"-« « 4 « \ ; ; Werde, sem Stüc Erde ein aufrichtiger und ehrlicher Waffenstillst und hergestellt, die Nähe nicht so bald mieder gestört werden wird, sich überzeugen werden, bag bag, worüber sie ist, den sie dafür einfegen. Welche R:gierungswelchen Negenten Rumänien sich in der nächsten Zeit gegenwärtigen Negierungsform und Negenten aufgeben wird, dies ist, des so weit «r sich nicht etwa um eine verhüllte Gebietsvergrößerung zu Gunsten eines benachbarten Staates handelt, ausschließlich eine innere Angelegenheit Rumäniens, beziehungsweise eine Angelegenheit der suzeränen Macht , was Oesterreich-Ungarn wünschen muß, worauf es, wenn das Gegentheil die Monarchie bedroht, dringen muß, das ist, daß Rumänien in der nächsten Zeit ungestört [ich selbst und der eigenen Entwickklung lebe! —— e weil gestritten , so hoffen und sind mir überzeugt, daß, es überhaupt die gegenwärtige die Gegner Nicht Preifed werth form geben,den , ob des Streits, vor ist erst auf hier , müßte Allen aber nicht « » Welt, 31. Jänner. I Der schmähtischen Linie der Hohenzollern ist ein reigenthümliches Los zugefallen. Das Jahr 1848 traf sie noch als souveräne Bezieher in den beiden Stammfürstenthümern der Familie. An Glanz und en Macht war sie freilich durch die fränkische Linie des Hauses weit üblichelt worden. Der Nürnbergische Zweig hatte sich ein große Neid zusammenerobert. Aus den Stürmen des Jahres 1848 ging er als Antwort auf die deutsche Kaiserkrone hervor. Aber immerhin legte das fentalide Haus der Hohenzollern noch immer einen geteiften Werth auf die Aufrechterhaltung verwandtschaftlicher Beziehungen zu den fürstlichen Linien von Sigmaringen und von Hechingen. Die Blütverwandschaft zwischen den beiden Zweigen ist nie mit diplomatischer Genauigkeit nachgewiesen worden; wiederholte Anerkennungen von beiden Theilen, Familien- und Erbverträge füllten die Lüde aus, welche die frühere Geschichte der beiden Häuser gelassen hat. Man muß gestehen, daß die schwäbischen Hohenzollern in dem Verhältnis, welches ss zwischen ihnen und dem königlichen Hause herausgebildet hat, eine mürdige Haltung bewahrt haben. Ursprünglich, wenn Überhaupt mit den märkischen Hohenzollern vermanbt, wahrscheinlic dem älteren Zweige der Familie entsproffen, erkannten sie bereitwillig die durch die Zehntsachen geschaffene Familiensuprematie der jüngere Linie an. Sie verzichteten auf ihre Souveränetät zu Gunsten der Krone Preußen und begnügten sich mit dem Titel von nachgeborenen Prinzen des königlichen Hauses und mit einer unbedeutenden Geldabfindung. Aber die Erklärung, mit der sie dies taten, betonte in einer die Entsagung ehrenden Weise, daß das Opfer, welches sie brachten, Deutschland gelte. Fürst Anton zu Hohenzollern-Simaringen überlegte Fürst von Hohenzollern: Hechingen ist wenige Jahre nach seiner Thronentsagung gestorben, ohne legitime Erben zu Hinterlassen , fachte seine Stellung in dem neuen Staate, dem er angehörte, in einereife auf, die seinem Verstante und seinem Herzen gleich hohe Ehre macht. Die sogenannte neue Aera, die von dem damaligen Prinzregenten(dem jetzigen deutschen Kaiser)inaugurirt wurde und an die Stelle des reaktionären Regiments Manteuffel ein energieloses,aber aufrichtig konstitutionelles Regiment setzte,fand Fürst Anton als einen der eifrigsten Gegner der alten Aera.Die Forderung trat an ihn heran, die Bildung eines neuen Ministeriums zu übernehmen. Seine Entscheidung entschied auch in gemisser Beziehung eine an und für sich nicht uninteressante und für die Stellung seiner Barmilte nicht unrichtige Frage des inneren Staatsrechte. Ein beritabler Prinz des Königlichen Hauses konnte nicht Ministerpräsident werden. Indem Fürst Anton die Stelle eines Ministerpräsidenten annahm, erkannte er sich zugleich nicht sowohl die Stellung eines Prinzen des Küniglichen Hauses von Preußen zu, als vielmehr die eines hervorragenden Bürgers seines neuen Vaterlandes. Die Frage der Militärreorganisation trieb einen Keil zwischen König Wilhelm und die liberale Partei. Als diese einen Kompromiß ablehnte, wurde das aus ihrer Mitte hervorgegangene Ministerium durch ein Fonferbatineseffekt. Der Augenblick, wer über den Fall des liberalen Elements in Preußen entschied, sah auch Fürst Anton aus seinem Amte leiden. Er lebte seitdem in stiller Zurücgezogenheit, wenn auch in steter Verbindung mit den liberalen Kreisen und in regem Verfeht mit Fünftlerischen und wissenschaftlichen Kapazitäten. Sein Haus in Düsseldorf bot das Bild eines musterhaft edlen Familienlebens. König Wilhelm hatte ihm troß dererschiedenheit ihrer politischen Wege seine Zuneigung bewahre. Er gab ihm einen neuen Beweis derselben, indem er ihm das sonst nur den Prinzen des königlichen Hauses gebührende Prädikat „Königl. Hoheit" verlieh. Die neu aufgefrischte Familienverbindung mit dem mächtigen Vetter berr [haffte seiner Familie eine Hervorragendere und beachtetere Stellung unter den fürstlichen Familien Europa’s Die schwäbiscen Hohenzollern hatten sich früher mit Familien dritten und vierten Ranges affiirt; ein Hohenzollern hatte eine Miurat, ein Repoii hate eine Hohenzollern heimgeführt Segt bewarben sich Könige und die Söhne von Königen um die Töchter des Fürsten Anton. Den Fürsten Anton Veß beies er neue Glanz ziemlich kalt. Al im Jahre 1865 von Kaiser Napoleon und dem Grafen Bismarc gemeinschaftlich der Plan gefaßt wurde, von Prinzen Karl nach Rumänien zu fehiden, gab Fürst Anton nicht aus Chrgeiz seine Einwilligung, sondern weil er glaubte, seinem neuen Vaterlande einen wesentlichen Dienst zu eriweisen. Er war ein militärisher Pfosten, auf den er seinen Sohn stellen seh, nicht ein Thron, den er ihm verschaffen wollte. As — wie es heißt ursprünglich, von Prim, Graf Bismarc and Kaiser Napoleon gemeinschaftlich — der Plan besprochen wurde. Den Erbprinzgen des Fürsten Anton auf den Thron Isabella’8 der Katholischen zu sein, verweigerte der Fürst zu Hohenzollern zuerst seine Genehmigung mit aller Lebhaftigkeit. Die Nachrichten, die er von seinem jüngeren Sohn aus Bukarest erhielt, waren eben nicht geeignet, ihm ein neues Experiment mit einem seiner Söhne annehmbarer erleinen zu lassen. Indem Prinz Karl die Würde eines Hofpodaren der vereinigten Donaufürstenthümer annahm, erwies er dem königlichen Oberhaupt seiner Familie, wenn an nur für einen Augenblick, so doch in einen entscheidenden Augenblick, nämlich bei Ausbruch eines Sirieges, einen bedeutenden Dienst. Der Krieg vom Jahre 1866, welchen die Sendung des Fürsten Karl gleichsam ankündigte, hat zu der Suprematie Preußens in Deutschland den Grundstein gelegt. Die Annahme der spanischen Kandidatur Seitens des Erbprinzen Leopold von Hohenzollern hat Napoleon den III. den Vorwand zu dem gegenwärtigen Kriege gegen Preußen geboten, und dieser Krieg hat an König Wilhelm und sein Haus Titel und Macht des deutschen Kaisers gebracht. Aber wie dem wirklichen Ausbruch des Krieges die Zurücziehung der Kandidatur des Erbprinzen Leopold vorangegangen war, so scheint ein eigenthümliches Verhängnis es bewirken zu wollen, daß fast zu gleicher Zeit mit dem Einzuge des neuen bdeutfen Kaisers in seine alte Reichshauptstadt der Auszug des Fürsten Karl aus dem Staate sich vollziehen soll, welchen zu regieren ihm nicht einmal ein Jahrzehnt vergönnt gewesen ist. Die Thronbesteigung des Fürsten Karl ist in Desterreich-Ungarn nicht mit freundlichen Augen angesehen worden. In Ungarn wie in Deuterreich sah man in ihm einen vorgeschobenen feindlichen Posten. Die Beziehungen der Monarchie zu dem neuen deutschen Reiche tragen den Charakter gegenseitigen Wohlwollens. Fürst Karl ist der Bevölkerung der Monarchie nicht mehr der Verwandte eines Hauses, welches als ihr und ihrer Konsolidirung Erbfeind gilt. Aber auch sonst liegen Gründe genug vor, die für eine unbefangene Beurtheilung des jungen Prinzen sprechen. Die Beziehungen Rumäniens zu Oesterreich- Ungarn haben sich unter seiner Negierung, besonders in der legten Zeit freundlicher gestaltet. Die aggressiven Schritte, die von dort aus gegen die Länder der Stefanskront gerichtet worden sind, haben nicht ihm zum Urheber gehabt. Seinen Privattugenden laffe auch diejenigen Gerechtigkeit widerfahren, die rücksichtslos auf seinen Sturz hinarbeiten. Er ist ein dürft von milden, sehenswürdigem Charakter, gewissenhaft in der Erfüllung seiner Pflichten, anspruchslos und sparsam und in seinem Familienleben ein Vorbild für die Bevölkerung. Die Konstitution, die er vorgefunden, hat erhedlich geachtet, obgleich ihre einzelnen Bestimmungen ihn zur vollständigen Machtlosigkeit verurtheilt haben, obgleich der ungestüme Ausbruch der Sympathien der Volfsvertretung für Frankreich ihn mit den angebornen Sympathien in einen harten Konflikt gebracht hatte. Aber bei aller Anerkennung seiner Vorzüge muß man fügen, daß sein Familienursprung, der ihn für den ersten Augenblick den extremen Parteien als einen genehmen Kandidaten erscheinen ließ, ihn für die Dauer unmöglich machen müßte, und daß er nicht die Herrschertugenden, vor allen nicht jene Energie befitz, welche die Schwierigkeiten der Lage in einem so eigenthümlich gestalteten Lande, wie Rumänien, allein zu besiegen vermag. Die Wahrheit der Empfindungen, die aus dem Schreiben sprechen, welches hirst Karl an einen deutschen Freund gerichtet und dieser wahrscheinlich auf seine Veranlassung der die „Augsburger Allgemeine Zeitung‘ veröffentlicht hat, soll nicht umgezweifelt werden ; aber wenn er, wie dieser Brief cS voraussehen ließ und die heute bon und mit» getheilten Telegramme e8 bestätigen, sehen in der nächsten Zeit seinem Throne entsagt, so wird die gerechte Geschichte die Vorzüge seines Privatcharaktere, die ihm eine sechsjährige Regierungszeit zu entwidkeln Gelgenheit gegeben hat, wohl anerkennen, aber gleichzeitig nicht verschweigen dürfen, daß er zu schwach gewesen sei für die Aufgabe, die er sich gestelt hat, wenn auch nicht ungeeignet für sie, die er nach den weitgehenden Blünen des Grafen Bismard in einem gewissen Augenblick zu erfüllen hatte. Fürst Karl wird in gewissem Sinne für Rumänien das gewesen sein, was der Bürgerkönig für Frankreich gewesen it, und vielleicht werden es einst die Rumänen ebenso gut bereuen, ihn aus dem Lande gedrängt zu haben, wie die Franzosen es fest unwahrscheinlich bereuen, Louis Philipp gestürzt zu haben. Aber wenn die Bekämpfung von Fürsten, die mehr darnach streben, ihren Völkern nüßlich zu sein, als die Schwächen derselben gefangen zu nehmen ‚und auszumugen, nicht nur das Unglück, sondern auch die Schuld dieser Völker ist, so tragen doch immerhin die Fürsten „ einen Theil dieser Schuld, denen diese Bekämpfung gilt. Auch die Bölter müssen ja sehr oft mit den Empfindungen und Schwächen ihrer Fürsten rechnen, und sein ürzt sollte vergessen, daß er auch mit den Empfindungen und Schwächen seines Volkes zu rechnen hat. Er darf sich von ihnen nicht seine Entfehlüffe bistiren lassen , aber er muß sie als einen Faktor ansehen, den er unter Umständen zu bekämpfen, den er unter anderen Umständen wieder zu schonen hat, der aber unter allen Umständen vorhanden it.t. Die Umgestaltung,welche die Abreise des Fürsten Karl zur Folge haben muß,kann Ungarn nicht gleichgiltig sein.Nur die Kurzsichtigkeit kann glauben,daß Ungarn es Interesse daran habe,ein schwaches Rumänien neben sich zu sehen.Was die ungarische Regierung wünschen muß,das ist im Gegentheil, daß sich die Verhältnisse dort konsolidiren und daß eine im besten Sinne des Wortes konservative Partei,d.h.eine Partei, die im Stande und gewillt ist,dem Lande die Möglichkeit einer ruhigen und selbstständigen Entwickelung zu sichern,sich herausbilde und der Regierung bemächtige.Ein Regiment,welches nur auf äußere Aktion oder,bessergesagt,Demonstration bedacht ist,repräsentirt eine stete Bedrohung seiner Nachbarn, wie es doch und selbst nicht zur Ruhe kommen läßt und anmählig an den Rand des Abgrundes führen muß.Die eigenthümliche Entwickelung der Balkan-Halbinsel hat das Element einer eingeborenen mittleren Landaristokratie,welches neben einem kräftigen Bürgerstande überall einen vortrefflichen Kern und Mittelpunkt für eine ruhige staatliche Entwickelung«bietet, verschwinden gemacht.In Rumänien insbesondere sind die alten,großen eingeborenen Familien allmählig durch eine Art griechischer Börsen-Aristokratie mit großem Latifundienbesitz verdrängt worden,die mit dem Lande und seiner Geschichte noch nicht recht verwachsen ist.Die Stammverwcndtschaft des rumänischen Volkes mit dem damals an der Spitze Europa’s stehenden Frankreich,welche dem nationalen Selbstgefühle der Rumänen schmeichelte,bestimmte Diejenigen unter ihnen,welche sich für den öffentlichen Dienst vorbereiten wollten,für ihre Erziehung französische Vorbilder zu wählen.Der französische Radikalismus wurde von ihnen ungemildert nach einem Lande Verpflanzt,welchem alle Vorbedingungen für seine Verwirklichung fehlen.Bezeichnend genug für den Gegensatz,in welchem der politische Grundgedanke dieser radikalen Politiker mit den wirklichen Verhältnissen des Landes steht,ist es,daß sie,die zur Fahne eines Gambetta und eines Cremieux schwören,ihre praktische Thätigkeit mit einem extravaganten Akte religiöser und nationaler Intoleranz gegen die Juden eröffneten.Ein erster n:s.3.s großer Erfolg,die vollständige Emanzipation von Russland und die fast vollständige von der Pforte,verhindert mit einer nicht unbedeutenden Territorialerweiterung,ist den Rumänen durch fremde Anstrengungen zu Theil geworden, ohne daß eigene Anstrengungen ihnen einen Maßstab zur Beurtheilung der eigenen Kraft und der Mittel geliefert hätte, die ihnen zur Durchführung kühner und weitschauender Pläne Einzelner zu Gebote stehen. Was Rumänien vor Allem Noth thut,das ist,daß seine leitenden Staatsmänner die Bedürfnisse der Verwaltung respektiren lernen,daß sie einsehen lernen,daß ein Land zunächst verwaltet werden muß,wenn es in staatlicher Selbstständigkeit bestehen will oder bevor es gar daran denken kann,sich räumlich auszudehnen.Alle möglichen politischen Doctrinen haben in Rumänien ein stets bereites Versuchsfeld gefunden,gut verwaltet ist es nie worden und ist es auch bis zu diesem Augenblick nicht.Wir sagen dies nicht,um die Bevölkerung eines Staates zu verletzen,mit welchem wir in Frieden leben wollen,sondern weil—wir wiederholen es —das Interesse und das Gedeihen Ungarns uns solidarisch verbunden scheint mit dem Interesse und dem Gedeihen Rumäniens.Und wir stehen nicht an,zu bekennen,daß das Uebel,an welchem Rumänien leidet,auch in Ungarn,wenn auch im geringerem Maße,zu finden ist.Rumänien ist von der übrigen Bevölkerung der Balkanhalbinsel national geschieden.Hätte es Lust,sich nach anderen Richtungen hin auszudehnen,so würde es zunächst auf zwei Staaten stoßen,die vorläufig noch immer zu den Großstaaten Europas zählen.In diesem Punkte ist es Viel ungünstiger gestellt,als z.B.Serbien,welches mit einem großen Theile der Bevölkerung der Balkanhalbinsel in nationaler Fühlung ist und nur an eine Großmacht angrenzt.Aber gerade an Serbien haben wir gesehen,daß in demselben Grade,in welchem seine inneren Zustände sich gehoben haben und das Fürstenthum Serbien zählt jsstzt zu den bestverwalteten Staaten des Continents— es sich bescheiden gelernt hat und selske Beziehungen zu Österreich-Ungarn sich immer freundlicher gestaltet haben.Oesterreich-Ungarn sieht neidlos auf die Entwickelung Serbiens und es kann nur wünschen,daß Rumänien dem von seinem Nachbarn gegebenen Beispiele folge.Oesterreich-Ungarn wird nicht fillstehen , während seine kieineren Nachbarn sich entwickeln, und wenn es auch niemals zugestehen wird, daß das Belieben im Einzelnen sich an die Stelle des in legitimer Weise geäußerten Willens der gesammten Bevölkerung der Monarchie seße, so wird es doch getrost den Vergleich zwischen dem ertragen können, was seine staatlichen Institutionen dem Einzelnen bieten, und dem, was die seiner Nachbarn vom Einzelnen zu leisten im Stande sind. Wie sehr auch die Neigungen und Empfindungen, wie sehr auch vielleicht einzelne Untreffen der verschiedenen Völker auseinander gehen mögen, welche Oesterreich-Ungarn einerseits und die Balkanhalbinsel andererseits beimohnen, in einem eminenten Antereffe begegnen sie sich sümmtlich in dem Syntereffe, daß wenigstens die staatlichen Rahmen nicht erscittert werden, in welchen ihre wirthschaftlge und geistige Entwicelung sich vorzieht. It diese Entwicelung so weit gediehen, daß auch die untersten Schichten der Bevölkerung an ihr theilnehmen, und von dem Bewußtsein dieser Theilnahme erfüllt, nicht nur der Spielball: ihrer Leidenschaften und Derer, die sie mißbrauchen, sondern bei eigenen Lebensinteressen eigenste vnfibewußte Hüter sind, hat sich in Anlehnung an diese Entwickklung erst eine ordentliche Verwaltung in den einzelnen staatlichen Gebilden herausgearbeitet , die gegenwärtig vorhanden sind, dann mag man vielleicht daran denken, die Grenzen versehlen zu verrüden, dann mag der Kampf unter den verschiedenen Elementen neu beginnen. Vorläufig und noch für sehr lange hinaus gilt es noch, in regem Wetteifer die Grundbedingungen für das Sonderleben dieser Elemente zu schaffen ; vorläufig bedroht jeder Kampf unter ihnen um die Herrschaft alle mit dem gemeinsamen Untergang. Was wir wünschen, das ist vorläufig unter den streitenden Elementen ein Waffenstilftend, auf daß sich ein Leber erhole und kräftige, und wie wir hoffen und überzeugt sind, daß dem Waffenstillstand in Frankreich bald der Friede folgen . In der heutigen Konferenz der Dechfpartei theilt zunächst der Kommunikationsminister v. Doro,ve mit, daß er dem Wunsche des Aba. Simonyi (Vorlage der auf die Eisenbahnen bezüglen Verträge u. |. i.) nachzukommen sich bereit erkläre, daß er aber um Geduld bitten misse, da 69 umfangreiche Dokumente im Urterte und in ungarischer Mederiehung in Drud zu Segen sein werden, was einen Band von nahe an 100 Drudbogen geben dürfte. — Sodann wurde das Begehren des Justizministers um Genehmigung für 4 Aushilfsreferenten beim Kassationshof besprochen und nach einer längeren Debatte, an welcher sich nebst dem Minister und Franz Desk die Aba. Hoffmann, Droóoy, Paczolay, Hodossy, Mihályi, betheiligten, beschlossen, jenen offen nur für ein halbes Jahr zu bewilligen ; mittlerweile solle der Zusatzminister im gesehlichen Wege die Richter der Fön. Tafel um 4 vermehren, welche einstweilen als Aushilfsreferenten dem Raffationszofe zugetheilt würden. Schließlich theilte Minister Horváth die von uns bereit erwähnten Beschlüsse des Ministerrathes in Angelegenheit der Kodifikation: Kommission mit, mit denen sich die Anwesenden einverstanden erklärten. s Bezüglich der Transportfalamitäten und möglicher Abhilfe wurde heute um 27 Uhr im Kleinen Lloypsaale eine neuerliche Versammlung abgehalten, welcher das in der Sonntags-Versammlung gewählte Romité das von ihm ausgearbeitete Memorandum vor legte; dasselbe enthält eine Darstellung der bestehenden Hebelstände und betont die Nothmendigkeit des zweiten Staatsbahngeleises von Maisen nach Marchegg, der Waggonvermehrung und eines kaufmännischen Beirathes für die E. General Inspektion. Nach einer längeren Debatte, welche sich hauptsächlich um die Frage des Rechtes zu Zwangsmaßregeln bezüglich des zweiten Geleites drehte, wurde das Glaborat angenommen, und man beschloß, daß es einer Anzahl von Deputirten, von denen eine Unterfrügung der Handel3-Interessen zu erwarten ist, mit der Bitte übergeben werde, im Sinne desselben für Schaffung von Abhilfe zu wirken. z Beüglich der Affaire Ledochowski-Kozmian erhalten wir die nachfolgende Zuschrift, der wir bereitwillig Raum geben : ‚Sehr geehrter Herr! In Ihrem geirägten Blatte ist in fetter Zeit eine biographische Skizze, den Prälaten v. Kozmian betreffend, veröffentlicht worden. Dieselbe entspringt offenbar einer polntigen Quelle (Das ist ein Serthum, die Duelle ist eine eminentdeutsche D. Ne. b. B. £."), enthält aber meistens entstellte, ja sogar aus der Luft gezia ae , die ebenso ungereimt als boshaft zusammengestellt sind. 63 liegt zwar in der Natur der Sache, dak eine über das Alltägliche erhabene Persönlichkeit, welche thatkräftig in die Lebensverhältnis eingreift, einerseits warmen Freunden und Gönnern, anderseits mehr oder weniger gehäfsigen Verfolgungen und Verleumdungen ausgejöst ist. Die lebteren zu berücksichtigen, gestattet meistens die eigene Selbstachtung nicht, welche derartige Angriffe mit Stillschweigen und Verachtung übergeht. Anders verhält es sich jedoch, wenn die Verleumdung auf ihren Schleichwegen Verhältnisse des Privatlebens anzugreifen si bemüht. Die in Rede stehende Skizze enthält die Behauptung, daß Herr v. Kozmian, nachdem er sich mit der Tochter des Generals v. Chlapowski verheirathet hat, bietelde so strengen und schweren religiösen Üebungen unterworfen, haß sie aus Verzweiflung in den Club gesprungen und auf diese Art ihrem Leben ein Ende gemacht; daß ihre Brüder dieserhalb dem hinterbliebenen Ehemanne ihren Groll nachgetragen, und daß derselbe, wahrscheinlich um ihrer Verfolgung sich zu entziehen, priestet geworden. In meiner Eigenschaft als der älteste Bruder der Verstorbenen, erkläre ich hiermit für mich und Namens meines über 80 Jahre alten Baters, meiner Brüder und der ganzen Familie, daß an vielen Behauptungen im Allgemeinen und im Einzelnen nit ein Wort wahrst und daß sie reine Zabel enthalten. Mein Schwager hatte seiner Gattin religiöse Pflichten und Andachsübungen an und für sich nicht aufzundtigen, da dieselbe einem Haufe entsproffen, in welchem von jeher die Treue für die Kirche und sorgfältige Erfüllung der religiösen Pflichten zu den theuren Ueberlieferungen gehört; die Ehe selbst aber war, was die Eintracht und gegenseitige Liebe anbelangt, für uns Alle ein nachahmungswürdiges Muster. Ein schredlicher Unfall auf der Warschausiener Bahn, bei welchem meine Schwester nur mit Mühe das Leben gerettet, hatte ein mehrjähriges Leiden zur Folge gehabt und war aller ärztlichen Pflege ungeachtet schließlich die unmittelbare Ursache des Todes. Der tummervolle Gatte umgab sie währen dieser Krankheit mit derjenigen Sorgfalt und Liebe, welche der Hingeschiedenen dieorzüge seines Herzens und Gemüthes doppelt theuer machten. Dieses Unglück hat an die bis dahin engen Familienbande mit meinem Schwager seineswegs gelöst, vielmehr unsere Liebe zu verselben womöglich gesteigert. Herr v. Közmian selbst hat sich darauf, seiner religiösen Ueberzeugung und den Cingebungen eines opferfreudigen Herzens folgend, dem Gottesdienste geweiht und ist seitdem unermüdlich, Sich der Kirche, dem Lande und seinen Nächten nüglich zu machen. Die hohe Achtung, deren er sich bei vem verstorbenen Erzbischof ee und die ihm auch von dem jenigen zu Theil wird — das Ansehen, welches er in Nom genießt, die Hochachtung und Liebe seiner Randgleute liefern einen unwiderleglichen Beweis seiner Vorzüge und Tugenden, deren Werth vergeblich unwürdige Verleumdung herabzuseßen sich bemüht. » Unsere Familie rechnet sich vielmehr zur Ehre an, ihn zum Mitgliede zu haben und fest, wie hier allgemein bekannt ist, die Liebe, vollsten Beziehungen zu ihm fort. _ 68 ist traurig, wenn politische Leidenschaft oder religiöser Zwist in Ermanglung thatsächlicher Welterzeugungsgründe zur Lüge und Verleumdung ihre Zuflucht nehmen ; es ist aber noch tiefer zu befragen, wenn der Haß und die Verblendung sogar das Familienunglück des Gegners im Warteiinteresse auszubeuten versuchen, indem sie wahren entstellen und überall falsche Motive unterlegen. ch glaube die Hoffnung auspründen zu dürfen, daß Sie dieser meiner Erklärung einen geeigneten Plan in ihrer Zeitung nicht versagen und mir damit Gelegenheit verschaffen werden, jese in der Skizze enthaltenen Behauptungen als frivole und boshaft ersonnene entschieden zu dementiren. 7 Mit der vorzüglichen Hochachtung Ihr ergebener Szólory, Großherzogthum Bosen, 25. Jänner 1871. Stanislaw Chlapowski, Mitglied des norddeutschen Reichstages, der preußischen Abgeordnetenkammer und des Landtags für das Großherzogthum Bosen. 15 Aus dem Reichstage. I. BVeft, 31. Jänner. (H.) Die Spezialdebatte über das Budget für 1871, welche gegenwärtig im Abgeordnetenhause im Zuge ist, bildet eine lange Reihe kleinlicher Plänfereien, ohne irgend ein höheres politisches oder finanzielles Interesse. Wenn wir nicht edesto weniger die heutige Sigung des Abgeordnetenhauses zu den interessanteren rechnen, so geschieht dies blos aus dem Grunde, weil Heute der Handelsminister, Herr dr. Szlávy die gegen ihn gerichteten Angriffe mit einer Nebe zurückwieg, welche nicht nur das Niveau der während der Budgetdebatte gehaltenen gewöhnlichen Reven weit überragt, sondern an an und für fi zu dem Bedeutendsten gehört, was seit Lange im Abgeordnetenhause gehört wurde. Die Opposition hat in Bezug auf die Volkswirthschaftspflege kein einheitliches Programm jedes Mitglied hat hier, soweit es überhaupt een hat, seine eigenen selbstständigen Ideen. Nur darin stimmen alle miteinander überein, dag sie, vielleicht auch gewissermaßen in Folge ihrer liberal sein fallenden politischen Parteistellung, theils bewußt, theils unbewußt mehr oder weniger zum volkswirthschaftlichen Radikalismus hinneigen. Durch diefe Hinneigung zur Theorie des absoluten „laisser faire“ geräth jedoch die Opposition in einen eigenthümlichen Widerspruch mit sich selber, indem sie im Prinzipe eigentlich das gouvernementale Nichtsthun auf volkswirthschaftlichem Gebiete fordern séte, während sie doch in der Praxis, wohl missend, daß das große Publikum von der Negierung zu viel, man möchte sagen. Alles erwartet, nicht umhin Tann, die Messierung zu beschuldigen, daß sie zur Förderung der materiellen Spätereffen des Volkes zu wenig gethan habe. Diese Stellung ist Logisch, und deshalb auch parlamentarisch nicht zu halten. Es gelang denn auch dem Handelsminister auf das Glänzendfte, die gestrigen Neben der Herren Tipa,Helfd, Simonyi und Horn zu emkräften und ad absurdum zu führen. Hätten sich diese Herren Mühe genommen, die Thätigkeit des Handelsministeriums gründlich zu studiren und hätten sie dann ihre Ansichten Über das, was das Ministerium schlecht gemacht oder verfäumt hat, ohne theoretische Einseitigkeit und ohne oppositionelle Webertreibungen offen und aufrichtig ausgesprochen, so wären sie bei allen Roturtheilslosen Staatsbürgern des Beifalls sicher gewiesen. Ya die Regierung selber und ihre Partei hätte nicht umhin fünnen, die Berechtigung einer solchen Kritis anzuerkennen, dem sie sich aber theild auf das Gebiet vager Allgemeinheiten verirrten, theild aber Forderungen stellten, deren Unerfüllsparfelt jedem verständigen Menschen einleuchten muß , war ihre Niederlage von vorne herein gewiß. Herr v. Szläoh hat ohne wegnerische Stofseln, mit gewinnender Aufrichtigkeit und Objektivität, mit der Wärme „der ehrlichen Ueberzeugung die wahre Sachlage dargestellt, die Bedingungen und natürlichen Grenzen der Regierungsthätigkeit auf volkswirthschaftlichem Gebiete beleuchtet und hienit „Waren auch die gegen ihm gerichteten Angriffe auf Das Drängendste zurückgewiefen. Die Stelle, wo er auf die während seiner Rede gemachten kurzen Bemerzungt mit großer Schlagfertigkeit sofort antwortend, die wahren Ursachen des schlechten Zustandes unserer Strafen darlegte und den Verweis führte, daß gerade jene, welche den Namen des „armen Volkes" ununterbrochen im Munde führen, die Last der öffentlichen Arbeitsleistungen von sich ab und auf das „arme Bolt" Hinüberwälgen: — diese Stelle der Rede Sy Län 18 gehört zu den besten Leistungen in unserem an parlamentarischen Nevekräften gewiß nicht armen Abgeordnetenhaufe. In der Rede Szá 8 hat die fegimudílose, sehlichte Wahrheit wieder einmal ihre Kraft gezeigt und einen t wohlperbienten Sieg errungen. Deshalb empfehlen wir diese Rede der Aufmerksamkeit aller jener, welchem politischen Neben micht die Phrase, sondern vor Allem Wahrheit suchen. II. Nachstehend nehmen wir unseren Bericht über die heutige Situng des Abgeordnetenhauses dort wieder auf, wo wir ihn im Abendblatte abgebrochen. Die Generaldebatte über das Budget des Handels-, Aderbau und Gewerbeministeriums dauert fort. Thomas BEchy hätte erwartet, daß der Minister auf die Vorwürfe Maättyus’ mit positiven Angaben antworten werde, er hat aber nur ganz allgemein gesprochen. Er hätte erwartet, daß der Minister bestimmte Verfügungen versprogen und dadurch das Land beruhigen werde, das it aber nicht geschehen. Daß ss der Handel in ven letten Jahren gehoben hat und noch immer hebt, leugnet auch die Linke nicht ; nur ist dies nicht wegen, sondern troß der Negierungsthätigkeit geschehen, nur ist dies nicht in dem Maße geschehen , als es bei zweckmäßigen Negierungsverfügungen möglich gewesen wäre. Gebrigens nimmt er das Budget an. Eruard Horn, der zum Sprechen aufgerufen wir, ist im Saale nicht anwesend. Der Präsident erklärt die Debatte für geschlossen. Koloman Tipa hat als Antragsteller das Schlußwort.Er beklagt die mangelhafte Thätigkeit der landwirthschaftlichen Vereine,die gerade in Ungarn berufen wären,durch Verbrettung moderner Akschauungen in Kenntnissen durch ZerstreutigemgeklkukselkekPVVUVWNIS ungemeinersprießlich zu wirken.Auch die landwirtschaftlichen Lehranstalten lasfen bei uns ungemein viel zu wünschen übrig. Ytan legt dort viel zu großes Gewicht auf die Theorie nid it auf die Praxis zu wenig bedacht. Wir brauchen praktische Landwirthe und solche vermögen unsere Landesanstalten kaum heranzubilden. Nehmer beleuchtet dann die Neve Erköoy’s und ist erfreut, daß dieser gleichfalls die Abschaffung der Feudalteste urgirt. Er möge nur seinen heute geäußerten Ansichten treu bleiben, wenn die Feudalgesebentwürfe einmal im Hause zur Verhandlung gelangen. Referent des Finanzausschusses Morz Mahrmann wendet sich gegen die Vorredner von der Opposition. Daß der Handel Ungarns einen bedeutenden Aufschwung genommen, daß sich der Mohtland besdeutend erhöht hat, das braucht man, nicht (er bürd) statistische Versgleichung nachzumeisen, das lehrt ing ein Bid auf unser Budget, das seit zwei Jahren ein Defizit präliminirt, ohne daß ein solches bisher jemals zur Wirklichkeit geworden wäre; denn die Staatseinnahmen übersteigen in jedem Jahre so sehr die vermuthete Summe des Borzanschlags, daß das Defizit immer durch den nicht vorausgefeßten Mederschuß gedecht worden. Es ist von verschiedenen Seiten betont worden, daß der Staat mehr für die Entwickklung des Handels thun müsse, allein Repner, ist hier wie überall entschieden weniger für die Staate: und mehr für die Selbsthilfe. Man hat gesagt, daß das Kommunications mit dem Handelsministerium vereinigt werden sollten, da sie dem Gegenstande nach zusammengehören. Allein dann müßte man an das Unterrichtsministerium damit vereinigen, da zur Entwickklung des Handels auch die glümplichere und umfassendere Bildung der Kaufleute nötig ist. Er empfiehlt das Budget zur Annahme. Minister Szlávy: Nach dem, was mein geehrter Kollege, der Kommunikationsminister und der Herr Referent gesagt, erübrigt mir nichts zu bemerken , da die Herren von der Linken, welche gestern und heute Reden zu halten beliebten, ich vorbehielten, bei den einzelnen Budgetposten zu sprechen, so werde ich auch bei den einzelnen Bosten antworten. Seht Tannic nur auf die allgemeinen Bemerkungen in Bezug auf das Budget inposiiren. Herr Helly meint, die Regierung befolge weder die wirthschaftliche Volitit Kosuth’s, noch auch die Széshenyi’s, und sie thue von ihrem Standpunkte aus ganz recht, denn sie strebe nicht die Bereicherung, sondern die Verarmung des Lades an. Solchen Vorwürfen begegnet die Regierung überall, und wenn sie dieselben alle widerlegen wollte, so würde sie so viel Zeit damit verzschwenden, daß allerdings wahr würde, was der Herr Abgeordnete sagt, sie würde die Landesangelegenheiten vernachlässigen und das Land der Verarmung entgegenführen. Man hat auch geklagt, daß die Konsurm ihre Pflicht nicht erfüllen ; sie sind feine Ungarn, sie erstatten feine Berichte, sie vertreten die Interessen Oesterreichs weit mehr als die Ungarns, sie hintertreiben den ungarischen Meinerport. Daß wir seine besondern Konsuln haben, ist wahr, aber sehr natürlich ; wir haben mit Oesterreich nicht blos den Herrscher gemein, sondern auch ein Zoll- und Handelsbündniß. Hat etwa Norwegen besondere Konsuln neben den schmedischen ? Hat etwa Grüßdeutschland iegt nicht dieselben Konsuln wie Norddeutschland ? Und doch dürften die Interessen Süd- und Norddeutschlands öfters miteinander in Konflikt gerathen, als diejenigen Ungarns und Oesterreichs. Die Konsuln sollen ihre Pflicht nicht erfüllen. Allein ihre Berichte erscheinen regelmäßig im Amtsblatt und außerdem jährlich in einem Hefte zusammengestell. Die Berichte mögen mangelhaft sein — mein Gott, sein Menschenwerk ist ja vollkommen! Aber sie erfüllen ihre Pflicht, und die Konsuln stehen in fort: mwährender Korrespondenzverbindung auch mit der ungarischen Regierung. Die Konsuln sollen die Steressen Ungarns denen Oesterreichs hintanfegen. Wenn sie Wein zu empfehlen kommen, so werden sie ges wiß Klosterneuburger und nicht ungarischen empfehlen. Nun, das ist ichfießlich Geschmachsiahe. Allein ich glaube, daß der geringe Grport ungarischen Weines weniger in der läsfigen Anpreisung durch die Konsuln seinen Grund hat als in dem Umstande, von der Herr Abgeordnete en ey in ber ga Behandlung des Weines, darin, daß man nicht im Stande ist, einige Fa ganz gleichen Weinen zu bekommen. Ei Säffer mit ganz Daran ist aber natürlich auch die Regierung schuld ; sie sollte Dod3, sie sollte Entrepots errichten, wo sehr viele Fäller Mein nebeneinander untergebracht werden können. Ya, aber wird der Wein dann ge, wird er dann gut, wenn viele Fäller nebeneinander liegen? Oder soll etwa der Minister seine Konzipiion hinfceiden und den Meindes und gut machen Lassen Das wird man doch kaum von der Regierung verlangen können. (Heiterkeit) Mein spezialer Kollege, der ehrenwerthe Herr Abgeordnete Ennard Horn (Szlávy und Horn sind die beiden Vertreter vor. Staat Preßburg. Der Referentrennt sicher Ignaz Balugyay in Preßburg und er weiß, daß sein Wein im Ausland sehr gesucht it; er tennt wohl auch die Firma Jalics und weiß, daß sie genug Wein erportirt. Diese Firmen können also ungarischen Wein erportiren und wenn andere Dies nicht tönen, so sind nur sie hald daran, weil sie den Wein nicht entsprechend zu behandeln verstehen. Mein spezialer Feind, der Herr Abg. Horn, befragte sich über den schlechten Zustand der Straße und erklärte diesen für ein Hinderniß der Entwickklung des Handels, Allrrdings, die Straßen sind schlechter, als sie früher waren ; da weiß zwar mein geehrter Kollege Horn nicht, denn er hatte nicht Gelegenheit, deren heutigen Zustand mit dem vor sechs Jahren zu vergleichen; ich aber hatte ja viele Gelegenheit und ich Tann nit umbin, zu gestehen, daß die Straßen schlechter geworden sind. Daran it nicht zu leugnen. Aber kann man mehr die Regierung dafür verantwortlich machen? Gewiß nicht, denn die Erhaltung der Straßen gehört in den Kreis der jurispiktionellen Autonomie und sind die Straßen verwahrlost, so trifft die ganze Schuld ausschließlich die Jurispiktionen. (Rufe von der Linsen: Man gibt den Jurisdiktionen rein Geo!) Sollten etwa wir aus unserer Tasche den Jurispikionen Geld geben? Soll die Regierung, das Geld aus eigenem hergeben ? Die Regierung hat kein anderes Geld, als melches der Neichstag ihr bewilligt und die Nation zahlt. € 3 bleibt sich also ziemlich gleich, ob die Regierung die vollsten Summen durch ihre Steuerbeamten eintreiben lobt und dann den Jurisviktionen zumwendet, oder ob die Jurispitionen sich gleich selbst besteuern und um das Geld Straßen bauen. Aber das tollen sie nicht und daher der Zustand der Straßen. Jh weiß auch sehr gut, wie die Kon - 7 .