Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1871 (Jahrgang 18, nr. 26-48)

1871-02-14 / nr. 36

N 17 i i — Ser Dr. Freie haltung, fie in freistehe, allein den zwischen der engli’ sigen Gesellschaft und der französischen Regierung abgeschlossenen Berz Hochgeehrter Herr ! · Das erspinstkisnghsreiche Wien hat auch dem»Pester Lloyd«die Nachricht zugesan­dt,ich sei von meinem»Freund Schäffle"zuweis­­it ans seineleiter deinirt.Das Fragezeichen,mit w­elchem­ die Rohe­ne des „ Lloyd“ die lechten Worte bezeichnet hat, zeugt­ von richtiger Kritik. " Meine aus Stuttgart shaft mit Herrn Schäffle berechtigt nicht zu einer so nung, wie der­ obigen Notiz gebraucht Ü­egegre­gen an drittem Orte im Bor übergeben .Amte­ einen eiligen Glückwunsch sagen konnte Austausch einiger freundlicher Worte bes Kränfte firden bis an die Mündung Verlangen der englischen Regierung wegen , hatte sich an Aufhebung des Arrests gewendet, eine nahme Teiegführenden Theile in dem Bezeichnung: „ded Militär-Telegraphen Kabelschiffes nicht all­zu das datirende Bekan­t­­intimen Bereich: sch hatte Herrn Ray Unia Teen Nicht mit einer" Splbe war von solchen oder ähnlichen. Din:­­ die Nede, wie sie Ihr Telegramm fälsschlich zu melden weiß. Weber: Bes fand jene Begegnung exit statt, als die rehhr verbreitete Nachricht bereits von einem ee­lekop gedruckt war. ien, 18. Weber 1871. DIN. Dr. 3. Freie, — a Bor den Admiralitäts:Gerichtshof in London kam am 17. Jänner 1871 der Fall des Schiffes „International“ der englischen unterseeischen Telegraphen-Gesellschaft, welches für die ger­genwärtige französische Regierung die Legung eines Kabels von Düns Ausrüstung anzusehen der , Garonne vornehmen angeblicher Verlegung, des Neutralitätsgesebes mit provisorischem Beschlag belegt worden, zur Ber. Handlung. Die Gesellschaft falle und erwähnte Gericht um sie anführte, kriegerischen Zwecken daß die Legung den unterseeischen Kabeln nicht unter die in jenem Gesee vorgesehene die Absendung eines unternommene Tei. Sir 94. Bhillimore Schloß fie den Argumenten des Klägers an, indem er in seiner Urtheilsbegründung zwar die eventuelle Eigenschaft eines Telegraphen-Kabels als Kriegstontrebande zugab, dessen Weg­­ richtet an und folgende Zuk­rift : alt, begeg­nn’ den füchtigten sich, die futze Unter­ follte, und auf A. Wien, 13. Feber. Bon Seite des P­räsidenten der Dele­­gation des Neichsrathes wird an die Delegirten ein Zirkular versendet, mittelst­­reffen dieselben verständigt werden, daß der Kaiser laut Handschreiben vom 10. b. M. ausnahmsweise gestattet habe, daß die nach Belt einberufene Delegation des Neichsrathes zur Schlup­­figung in Wien zusammentrete, um den bei Zusammenstellung des ge­­meinsamen Staatsvoranschlages pro 1871 unterlaufenen Rechnungs­­verstoß und die dadurch entstandene Differenz mit den Beischlüssen der ungarischen Delegation zu beseitigen. Diese Schlupfißung findet am 18., um 11 Uhr vormittags, im Herrenhause des Reichsrathes statt. Aus dem Reichstage. Präsident Somffich eröffnet die heutige Sigung des Ab­­geordnetenhauses um 10 Uhr. Horváth, Szlávy , Auf den Ministerfauteuils : Gorove., Das Protokoll der jüngsten Sigung, wird authentizier. Der P­räsident meldet mehrere­­ Jurispiktionsgesuche an, welche ebenso wie die von den Abgeordneten Johann Uhlarik und Bad Ken­­deffy eingereichten der Petitionskommission zugewiesen werden. Sigmund Bapyp interpellert den­ Kommunikationsminister, ob er nicht empfisch der ihm nur einen­ Beschluß des Hauses schon vor mehr als Jahresfrist auferlegten Verpflichtung nachkommen und die Pläne und Kostenüberschläge der Muntacz-Stryer und Bustyahdzaz Klausenburger Eisenbahnlinien vorlegen wolle, nachdem der Ausbau dieser Linien im­nteresse der Sicherheit und Mehrfähigkeit der Mon­­archie absolut nöthig ist ? ; wa­­s im­ wünscht über die Lage eine­nterpellation an den Ministerpräsidenten zu richten. Allein, nachdem Graf Andrasfy nit anmesend it und überhaupt nie zu Beginn der Lisung im Hause gesehen wird, sondern erst kommt, nachdem man bereits zur Tagesord­­nung übergegangen ist und nicht mehr interpelliren darf, so bittet er ausnahmsweise um die Erlaubniß, seine Interpellation später, wenn der Ministerpräsident hier sein wird, einbringen zu dürfen. (Rufes Nicht möglich! Die Geschäftsordnung­ _ · , Präsident:Sagen Sie nur immerhin,was·Sie·z·usagen habend lda·s wird ja stenographirt und dem Ministerpräsidenten mitgetheilt ···· · Ignaz Helfy:Seit ein­en Tagen erscheinen im öffentlichen Leben Smptome,die zu bedenken sind,als·dass man sie ignoriren dürfte. Gisleithanien wurde ein Ministerium auf dem sogenann­­ten „extraparlamentarischen” Wege ernannt, das­s Sepen überraschte, das „Jedem unvermuthet kam. Noch hatte si die Aufregung über diesen Schritt nich gelegt, als auch schon bei uns die Regierung die­­ses Verfahren adoptirte und ein Ministerium, dasjenige für Kultus Rerkapoly, und Unterricht, ertraparlamentarisch welche das Herannahen einer Epoche erledigte und diese sind diejenigen, er breife Jahrzehnten sümpft. CS wird für mich jung abgeben. Wenn uns noch zugestellt, so befegte. Das fürchten ministratorenwirthschaft in Aussicht gestellt, Interpellationenwerdenden Laffen, Symptome, die uns in die größten Bejorgnijje verfegen muß. Ferner zmeite auf normalem Mege befebt. · Sonst pflegt ein Minister,bevor er ernannt wird,seiner Partei sein Programm auseinanderzufegen, Herr Tóth aber hat erst nach sei­­ner Ernennung in seinem feine Prinzipien auseinandergeseßt seit der Ad­­nur von den Obergeb­är­den gesprochen, der Autonomie aber gar nicht gedacht. Da it endlich der heutige , közlöny", der die königlichen Handschreiben enthält, durch welche die in Pest eröffnete Delegation in Wien geschlossen wird. Das sind alles Unregelmäßigkeiten, die zusammengenommen der Situation eine sehr bedentliche Physiognomie verleihen. Ich bitte daher den Herrn Ministerpräsidenten, möge über die gegenwärtige Lage eine Grila­­große Gefahren drohen, so sollen wir sie mindestens rennen ! (Beifall von der äußersten Linken ) a ll Fie Ministern Das Haus geht zur Tagesordnung über, auf welcher das Bud­­get des Justizministeriums steht. Die gestern abgebrochene Debatte über ei­nHIEDERE SEINE Erforderniß für die Kodifikations-Abtheilung wird oftgefepta­tionsabtheilung angeführt wurde, bracht werden. Man hat einestheils die Tendenz, die besprochen, nach welchen die Kodifikationsabtheilung die abgefaßt hat, und anderntheils hat man ausgearbeiteten Defegentwürfe getadelt. Was jenige, fert ferneren viduen, die Tendenz der Gejekentwürfe betrifft, melde an die Majorität des Hauses befolgt. Was aber ihre Form anbelangt, so kann Nedner es nicht für einen großen Fehler hal­­ten, daß dieselben vom Hause meistens modifiziert wurden, welche zur Annahme gelangten, in jedem parlamentarischen Staate vor, unwesentlich modifizirt, Anspruch genommen waren. Er Namentlich diejenigen über die Organisation des Nich­­terstandes widersprechen direkt dem Geiste der 1848er Gesete. Man ber­­uft sich auf die Autorität des Suristentages, der die aus Beamten der fen. Tafel mithin aus abhängigen Invividuen, ii­ der Regierungsentwürfe gewiß nicht zu erwarten ist; die Kovififa­­ge Grundprinzipien die Form der Gefäßentwürfe von derselben ist dies Dies also verbej. Das beweist nur, daßs das Abgeordne­­tenhaus die ihm vorgelegten Gefegentwürfe gewissenhaft prüft. Das kommt in Baiern beispiels­­weise, mo der Staatsrath die Gefehentwürfe sehr sorgfältig ausarbeitet, wurde die Notariatsordnung von beiden Kammern fast paragraph für Paragraph Nebner erwartet das Beste von der der Kodifikationsabtheilung, namentlich wenn die­­neu organisirt wird, denn bisher bestand sie blos aus drei Indie Theile von administrativen Obliegenheiten in bittet das Haus, mit Ablehnung des vom Finanzausschhsse gestellten Antrages, die 50.000 fl. für die Kodi­­fitationsabtheilung zu wotiren. (Beifall von der Rechten.) Sana­ Diettrich äußert si, mit Halmofiy polemifirend, fehr abfällig gegen die von der Kodifitationsabtheilung ausgearbeiteten Gefegentwürfe, Gese­entwürfe gut gefunden haben sol. Allein dieser Juristentag wurde vom Reiter Advokatenverein arrangirt und dieser Verein besteht fast ausschließlich f. w., von denen eine unbefangene Kr­­­ein unabhän­­giger Mensch tritt auch gar nicht in diesen Verein, der seine Mitglie­­der durch geheime Abstimmung aufnimmt und ausschließt. ‚...., Nebner kritifirt einzelne Regierungsverordnungen, so namentlich diejenige über das Standrecht und führt einzelne Beispiele an, um zu beweisen, das diese betrachtet. Er stimmt gegen die Voti­ung der 50.000 fl. Demeter Horvath tadelt,daß die Redner von der Linken dikunparlamentarische Manier angenom­men haben,ganz speielle Faxe aus ihrer Advokatenpraxis,einzelne Urtheile hier lang und reit zu besprechen,und als Landeskalamität,als Gesetzes-und Prinzipver­­letzung darzustellen Erstinm­t für diertizun­g der 50.000fl. » Ministerium, dasjenige Zhätigkeit die noch zum gegen und Verordnung ses die Innern, jeder sind wurde auch das nicht Liberale die Wiedereinführung das Menschenleben als leichte Waare in so Ungarn betreffenden Andreas Halmoffy: Das, was bisher gegen Tann unter zwei Gesichtspunkte des obersten Gerichtshofes u. Zur Tagesgeschichte. In Paris sind die Wahlen,insoweit sich aus den bisher ein­gelaufenen Nachrichten Gewißheit schöpfen läßt,so ausgefallen,daß die vorzüglichsten Repräsentan­ten aller Parteischattirungen—mit Ausnahme des gänzlich vervehmten Imperialismus—aus der Urne hervorgingen.Thiers und Gambetta,die kluge Bedächtigkeit und der flammende patriotische Eifer.Beide wurden mit der höchsten Ehre be­­theilt,die das Volk zu vergeben hat.Ueber den Zusammentritt der Nationalversammlung liegt noch keine Nachricht vor,ebenso befindet man sich noch immer im Unklaren über die eigentlichen Friedensbe­­dingungen,die Preußen zu stellen gedenkten Betreff der zwischen Bismarck und Favre seit dem Abschluß des Waffenstillstandes gepflo­­genen Verhandlungen liegt nichts vor als die folgen­de Mittheilung der Berliner»Post«: ,,Wi·rkönnen au·sdem,wa·s bereits geschehen ist,wohl mit Si­­cherheit schließen,daß nicht blos die deutschen Bedingungen vollendet klar und gemäßigt vorliegen,und daß es sich dabei nu­r um Dinge handelt,welche ganz allein von der freien Disposition Deutschlands und Frankreichs abhängen und,da sie kei­n fremdes Recht berühren, auch fremde Einmischung ausschließen­,sondern auch,daß deutscher­­seits wohl erwogen ist,w­as Frankreich verlangen kann Frankreich hat mit furchtbaren Opfern die freie Wahl über seine zukünftige Lage er­­kauft,das Recht,als Republik m­it­ Deutschland zu verhandeln und Republik zu bleiben wenn es so will. Mit diesem Gewinn trösten sich die Besten der Nation und die­­ser Gewinn wird nicht mehr von Deutschland in Frage gestellt.Der Reichskanzler m­ußte Napoleon als eine Möglichkeit konserviren.Napo­­leon ist vielleicht bis in den Dezember hinein zu demonstrativ konser­­virt worden ; seither ist er aber für das deutsche Interesse verschollen und kann bei den jebigen Verhandlungen politisch so wenig in Srage kommen, als die Orleans, und wenn er in Frage kommt, höchstens in= soweit, daß uns Frankreich die Sorge für seine Ernährung abnimmt. Nur die freie Wahl über sein künftiges Schicksal kann Frankreich trö­­sten über den­­ Verlust an Land und Leuten, welchen die Gegenwart fordert. Und offenbar hat Graf Bismarc diese Seite der Aufgabe in seiner präzisen Weise aufgefaßt ; er hätte sonst nicht so ernst gegen den Beriuch Gambetta’s, Frankreich in der freien Wahl ein ch aufzule­­gen, protestirt ; er könnte sonst nicht die Wahlen in Lothringen und im Ch­ap zulassen. Die elfäliichen Abgeordneten müssen für den Frie­­den mit Deutschland stimmen und dadurch zugleich für ihre Abtretung an Deutschland.“ Zwei Bemerkungen­,die in Obigem enthalten sind,dürften wohl ohne weitläufige Beweisführung als auerrthü­mernberuhend bezeichnet werden.Frankreich wird sich mit Herrn Napoleon Bonaparte kaum beschäftigen und wird seine Ernährung auch weiterhin dem Berliner Hofe überlassen.Die elsässischen­ Abgeordneten müssen so wenig für die Annexion an Preußen stim­men,daß es heute bereits notorisch feststeht, daß sie alles nimmt gegen dieses bestimmen werden.Wenn diese Männer nicht gefü­rchtet h­ab­en­,ih­re Brust den pr­eußischen Kugeln­ aus­­zusetzen und immer in erster Reihe kämpft ein­ und litten,so wird sie auch das etwaige Schreckbild von Spandau und Lötzen nicht dahin ver­­mögen,daß sie gegen­ ihre Ueberzeugung stimmen. Wien,13.Feber.Zwischenbrücken hat wenig Scha­den gelitten;das Wasser trat zwar aus-aber verstieg sich nur selten wenig in die Gassen.In’s Geisthaus,,zum Rehböckel,daselbst kamen um 5 Uhr Abends etwa 150 Unterstan­dslufe,­welche um Aufnahme baten,die ihnen gewäl­rt wurde.·Die beiden Eisenbahnbrücken sind in großer Gefahr,da die Eism­assen sich dort besonders hoch aufgethürmt haben und eine feste Mauer bilden. ·Index Leopoldstadt gab es nur wenige Straßen,di­e nicht überschwemmt waren.Heute liegen in den Straßen riesige Eis­­klumpen und sperren die Passage ab.Besonders in der unteren­ Donau­­strasse,unterhalb der Aspernbrücke,sind die Eismassen bis nahe an­ die Häuser getrieben worden und hunderte Arbeiter,sind jetzt beschäf­­tigt die Straßen zu säubern,was sehr schwer vonstattengeht.­Hoch auf den Eismassen liegen­ die Fischer-u­nd Waschhütter welche von dem Eisstoß hinaufgehoben­ wurden Im Allgemeinen ist es noch heu­te sehr beschwerlich durch die Gassen zu gehen,da die Trottoirs un­d die Fahrwege mit einer dicken Eiskruste überzogen sind.Aus dem­ Prater werden die Donauregulirungswerkzeuge,die leichteren Maschin­en fort­­geschafft,um sie vor Verderben durch Wasser zu schützen in der Roßau und in Lichtenthal gin­g es womöglich noch schlimmer zu,als in der L Leopoldstadt.Dort trat das Wasser schon kurz nach Mittags aus den Ufern,ohne dass die Bewohner bis dahin sich zum Ausziehen bereitgehalten hätten.Die Delogirung ging des­­halb dort sehr langsam vorwärts.Das Wasser war schon in viele Parterre-Wohnungen gedrungen,ehe diese noch geräumt waren.In Lichtenthal wurden viele Parteien unterstandslos und mußten die Hilfe der Kommu­ne in Anspruch nehmen Im Laufe des gestrigen Nachmittags besuchten. Ihre Tr. Hob, die Herren Braherzone, der Statthalter Ritter v. Weber, der Minister Hohenwart, der Vize-polizeivivestor Marx, die P­olizeiräthe Lazzer und Bruha 2c., die Wafserbezirkte. Der Statthalter traf die wichtigsten An­­ordnungen persönlich. Nachts wurden der Leopold­tadt, Brigittenau, Landstraße, Robau und Döbling große Quantitäten Trinkwasser zuge­­führt, da dieses in den genannten Bezirken ungenießbar geworden, Yiegleberschwemmung ingsien. Dienstag, 14. Zeber. Welt, 14. Feber. — Wenn wir die Besorgnisse, von denen die Wiener Blätter dem neuen cisleithanischen Ministerium gegenüber er­­füll sind, den Berichten gegenüberstellen, die uns über bag kabint Hohenwart aus Wien zuformen, so gerathen wir fast auf die Vermuthung, daß man sich auch diesmal, wie immer in Wien, in Extremen bewege. Klingen uns auch die Wiener Stimmen zu persimistisch, so können wir anderseits auch jenen Meldungen, welche das neue Kabinet als das Ministerium der verfassungsmäßigen Ordnung bezeichnen und gegen et­waige vere faffungsfeindliche Absichten vesselben mit aller Entschiedenheit Berwahrung einlegen, nur einen etwas zu optimistischen Eha­­raster beilegen. Auch wir zweifeln nicht daran, daß das jetige Kabinet nicht­ gegen die Verfaffung im Schilde führt, für jet wenigstens nicht; woran wir jedoch zweifeln, dag ist, daß fs das Ministerium heute bereits für darüber geworden sei, imie ein eventueller Konflift mit bem Parlamente parlamentarijd gelöst werden könne, und ob es einen solchen Konflikt überhaupt parlamentarisch lösen wolle. Das ist die Klippe, welche das Kabinet Hohenwart nicht umschiffen kann, ohne ent­­weder selbst zu scheitern oder die Berfassung schheitern zu machen. An den Wiener Regierungskreisen scheint man eine solche Alternative nicht anzunehmen ; man glaubt­­ es klingt aber fast unglaublich), mit dem­­ Reichsrab­e sich zu verständigen und, soviel an der Regierung wenigstens, jeden Anlaß zu einem Konflikte aus dem Wege zu räumen. Wäre dem so, dann hätte allerdings die jenige cisleithanische Regierung sein so böses Gewissen, als man bei ihr vorausfegt, und konnte kaum unter jene vangirt werden, von denen man sich eines Berz­brechens an der V­erfassung zu versehen hat. Wir nehmen Vorderhand an von diesen Anschauungen über die neue Regierung Akt, und dies um so bereitwilliger, als wir ihr gleich dem Anbeginn nicht jene „verfassungs­m o re­dende“ That zutrauen konnten, deren sie sofort von den Wiener Blättern für fähig gehalten wurde. Zu einer solchen That gehört eine größere Kraft, als sie vielleicht die Herren Hirecef und Habietinek besigen, selbst wenn sie den moralischen Muth zu betreiben haben sollten. Weberbies versichert man ung noch, daß alle Gerüchte vorn einer Ausgleichsreise des Grafen Taaffe nach Prag, der Auflösung des Neichsrathes u.f. w. u. f. w. vollständig erfunden sind. An dieser ruhigen Stim­­mung, in welcher uns die mitunter ans Komische streifende Schwarzeherei der Wiener Journale bestärkt, nehmen wir auch nicht ohne Befriedigung von der und von Wien aus ge­­gebenen Versicherung Notiz, daß die auch von uns bekämpfte Annahme, der cisleithanische Meinister wechsel könnte, nach der vorlauten Behauptung der Prager „Politik, einen Um­schwung auf dem Gebiete der äußern Po­litik herbeiführen, vollkommen grund­­lo­s set. Unser Wiener Gewährsmann, dem ih­r biese freundliche Aufklärung hiemit danzend quittiren, behauptet, "daß „das Kabinet Hohenwart sich der Grenzen seines Refsorts vollkommen bewußt sei, und sowie er jede fremde Einmischung in die inneren Angelegenheiten der westlichen Reichshälfte ent­ fehieren zurichweisen muß, auch seinerseits nit darandente,auf die auswärtigen Ange­legenheiten einen andern Einfluß au­zuüben, als den ihm gejeglich gestatte­ten,und diesauch nur in jenem umfange, welcher der Rarität beider Reichshälf­­ten entsprich." € falle übrigens, versichert man uns weiter, dem neuen westösterreichischen Kabinett nicht im Ent­­ferntesten ein, etwa am einer Politit rütteln zu wollen, welche beide Delegationen soeben genehmigt und welche sich auch der Zustimmung der überwiegenden Mehrheit des Reichs»­rat­es erfreue. Das Alles würde einigermaßen beruhigend kringen und fiefe, falls es den thatsächlichen Verhältnissen vollinhaltlich entspricht, den Rücktritt des ‚ Grafen Beust, von dem man noch gestern, wie von einem fait accompli sprach, als etwas Höchst Ücberflüssiges erscheinen ! Noch mehr wäre dies der das, wenn anders einer unserer Korrespondenten gut unterrichtet ist, der uns versichert, daß die Gerichte, welche von Differen­­zen oder einer Spannung zwiscen dem Grafen Hohenwart und dem Grafen Beust in Umlauf gelegt werden, durchaus jeder Begründung entbehren. Graf Hohen­wart ege großen Werth darauf, daß in den höchsten Regierungssphären jene Harmonie der Ge­walten herrsche, welche bei dem ohnehin ge­nug komplizirten Regierungsorganismus der Monarchie absolut nothwend­g sei und habe wiederholt dem Grafen Beust die Erklärung abgegeben, welche hohen Werth er auf­­ dessen Un­­terftügung und ein Zusammenwirken mit ihm legt. Angesichts dieser Meldungen, die wir aus gewöhnlich gut unterrichteter­­ Quelle erhalten, begreifen wir es vollkommen, wenn heute die Gerüchte von dem Nachtritte des Grafen Beust wieder schwä­­cher auftreten, als dies noch gestern der Fall war. Im ‚dem Maße, als man sich über den Charakter des neuen Kabinets informirt, gestaltet sich auch das Urtheil ruhiger und so wird es auch schließlich beim Grafen Beust der Fall sein, der sich heute fon sagen muß, daß es doch eine ‚zu Weit getriebene Empfindligk­eit wäre, vor einem Ministerium deshalb zurück­­zutreten, weil er nicht das Vergnügen haben­­ durfte, die Mit­­glieder desselben, speziell die Herren Habietinet und Sirecef Sr. Majestit dem Kaiser in Vorschlag zu bringen. Faffen wir alle uns vorliegenden Nachrichten zusammen, so ist der langen Rede. Kurzer Sinn: Graf Baust will bleiben und es han­­delt sich nur noch um die Kleinigkeit, ob man ihn aug be­halten mit. Schlagnahme, beziehungs­weise Konfissation rechtfertigen könnte. Der von der königl. Regierung auf Einschreiten der norddeuts­­chen Botschaft in Anspruch genommene Arrest wurde daher aufscho­­ben, jedoch wollte der Richter wegen der Schwierigkeit und Neuheit des Falles die Regierung nicht zum Erlaß der Kosten an die Kläger ver­­urtheilen. Beide Theile meldeten die Berufung an das gerichtliche Ko­­mite des geheimen Rathes an, von dessen Entscheidung wir seinerzeit Mittheilung machen werden. A. Wien, 13. Feber. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt man fest hier die Auslassungen der ungarischen Sournelistis über un­­ser Ministerium, und wohl noch nie haben die cisleithanischen Verfas­­sungsfreunde das wenn an Iofe Band, welches uns mit Tranzleitha­­nien verbindet, so zu fehäßen gewußt, als gegenwärtig, wo die Be­­fürchtung immer mehr an Fertigkeit gewinnt, daß mit dem gegen­wärt­­igen Ministerium, wie das jedesmal in Oesterreich bei einem Ministerwechsel der Fall it, auch ein Syitemwechsel plangreif fen, und eine Regierungspolitik der Herifalen und flanisch-natio­­nalen Reaktion inaugurirt werden sol. Die Ungarn, so raiion­­iert man, können das nicht mit Gleichgiltigkeit ansehen, sie müssen den mot­iendig eintretenden Nachschlag auf ihre innere Regierungs­­form befürchten, und daher in der Bekämpfung unseres Ministeriums unsere natürlichen Verbündeten werden Deshalb wird auch, wie man uns vertraulich mittheilt, unter den Korpphäen der Verfassungspartei die Frage bereit ventillt, auf welche Weise man sich mit den maßgebenden Persönlick­eiten des ungarischen Landtages in Kontakt fegen soll, um sich über die Mittel und Wege zur Beseitigung des gemeinsamen Gegners zu verständigen. Ob und wann man aber zu einem Entschlusse über diese Frage gelangen wird, läst sich heute noch nicht bestimmen, denn außer den in Wien domizilirenden Abgeordneten der Linken sind fast alle derselben heute, wenige Tage vor Wiedereröffnung des Neichg­­rab­es, noch zu Hause im Kreise ihrer Familie — oder wie sie es Tier ber hören — ihrer Wähler, und erst für den 19. Abends 8 Uhr ist eine Besprechung des Klubs der Linken von ihrem Obmanne Grafen Kuenburg von Schlesien aus angesagt worden, während der Klub des toten Zentrums bereits wiederholte Lösungen abgehalten hat. Bei dem alten ergeht man sich, wie dies aus den Wiener Blättern zu er­­sehen ist, in Muthmaßungen, wie es das Ministerium gegenüber dem Reichsrathe stellen wird, denen aber jeder positive Boden mangelt, und insolange mangeln wird, bis nicht wirkliche Thatsachen vorliegen wer­­den. Und so lange viele fehlen, begnügt man sich mit Anefooten, wah­­ren und erdichteten, aus dem Vorleben der Minister, welche für ihre Hekitale, nationale und reaktionäre Gesinnung Zeugniß ablegen sollen. Einige derselben, welche bisher noch nicht veröffentlicht wurden, und aus einer sehr verläßlichen Duelle stammen, dürften der weiteren Ver­­breitung würdig erscheinen. Im Jahre 1869 beabsichtigte der damalige Minister Dr. Gisíra Regierungskandidaten auch aus czechischen­ Kreisen aufzustellen, und ein hochgestellter Beamter des Ministeriums, ein Schulkollege des Ha’ bietinef, wurde aufgefordert, mit Leiterem dieserwegen zu unterhandeln. Habietinef jedoch lehnte eine solche Kandidatur rundweg ab, u. a. aus doppelten Gründen: erstens weil er eine solche Sche­u vor den Angriffen ver Journale hege, daß er, um nur jeder öffentlichen Kritik auszumeichen, nicht einmal ein Lehrbuch herausgegeben habe, und zweitens, weil er, obwohl er das so genannte böhmische Staatsrechtvourchaus nicht als zurecht bestehend anerkennen könne, doch nicht öffentlich a­ z Gegner der Erechen, besonders seines Vaters selber, auftreten wolle. Wird sich der Herr Minister heute wohl nach jener Aeußerung erinnern, und dieselbe Gesinnung auch vom Ministertische aus Fund geben? Was die Scheu vor den Journalen betrifft, davon müssen unsere Minister allerdings schon gründlich Fuh­rt sein, „man gewöhnt’L­eben“, sagt der Wiener, und kann schließlich auch in einer stet3 Elappernden Mühle eines guten Schlafes sich erfreuen. Daß übrigens die Herren Minister doch noch nicht so ganz und gar unempfindlich gegenüber der Presse geworden sind, läßt sich wohl daraus entnehmen, daß, wie mit aller Bestimmtheit verlautet, vieselben beabsichtigen sollen, ad captandam benevolentiam eine N Regierungs­­vorlage behufs Aufhebung des Zeitungsstempels einzubringen, also ein Zugeständniß zu machen, um welches von dem Journalistenvereine „Konfordia” bisher vergebens petitionirt wurde. Weiter wird auch erzählt, daß Hofrath Bed, Direktor der Staatsbruderei, welcher, neben­­bei gejagt, im Vereine mit dem Staatsrath Braun und dem Freiherrn v. Helfert die „sragbarsten Dienste” bei der Bildung unseres neuen Kabinett geleistet haben sei, jüngst in das Redaktionslokale eines ebenso verbreiteten, als energisch fich aussprechenden Journals ges­­­tommen sei, um ein milderes Urtheil für das Ministerium, insolange es noch nicht­ „begangen“ habe, zu erbitten ; ob diese „guten Dienste” mit oder ohne höheren Auftrag erfolgten, ist allerdings nicht bekannt. Noch ein Sträußchen. Minister Holsgethan, der einzig Gebliebene aus dem früheren Ministerium, sol, als nach dem erfolgten Mißtrauensvotum in beiden Häusern des Reichsrathes im Ministerrath die allgemeine Demission besprochen wurde, sich geäußert haben: Ich bin durch die Gnade des Kaisers zum Minister ernannt, und werde so lange bleiben, als ich diese Gnade befike, das Mißtrauensvotum aber ist für mich nicht maß­­gebend ! !! Schließlich halte ich mich verpflichtet, einiger Gerüchte zu erwähnen, ohne für dieselben jedoch einstehen zu können. So sagt man, die Stellung des gemeinsamen Kriegsministers Freiherrn v. Kuhn sei mehr als je erschüttert, und seine Demission bevorstehend ; ferner nennt man für den noch nicht defekten Posten eines Ministerpräsidenten — Graf Taaffe.­­­­­ Heute Vorm­ittags fand eine Vertheilung von Lebensmitteln an die zumeist Bedürftigen statt. Nahe an 1000 Personen wurden bedacht, meist Bewohner der Brigittenau, Zeppolpstadt don ihrem täglichen Verdienste leben, der ihnen nun entzogen ist. Doch glaube man ja nicht, er könne. Privatwohlthätigten­ noch ein weites Feld . Au­ch·In Erdberg seht es arg aus,die Delogirung war dort eine allgemeine, das Clond ist groß, ihrer Habseligkeiten beschäftigt war, müsse nicht lieder finden. Hier­zu daß von der Behörde aller Noth abgeholfen wird Hier folgt eine kurze Zusammenstellung, betreffend das Steigen des Wasserstandes am gestrigen Tage: 8 Uhr Morgens am Kegel der Ferdinandsbrücke 8 3", im Hauptstrom 8‘ 97, Mittags 12 ° 0“, 2 Uhr Nachmittags 14 ° 2", 3 Uhr 14' 10". 7 Uhr Abends war immer der Maierstand im stetigen Steigen, a. an 2 Schuh­brüche 14 ° 37. Die Gefahr ist auch heute Morgens noch eine große. Bei einer Temperatur von 15 Grad Kälte steht der Eisstoß denken, vorräthig Eismaffen nahezu Bis nah von bis fiel bis heute 9 Uhr Vormittags ... „alle 12 Uhr Wasserstand in Nudorf 15" 2“, bei der Augarten­­seinen Abzug, bem und Lichtenthal, welche er eine Höhe von 17 um 6 Zoll erreichte. Um halb 8 Uhr Abends begann das Fallen um­ um halb 11 Uhr Nachts war der zu einer M Wasserstand im Wiener Eonau­­die hat 3000 P­ersonen mit Obdach und Verpflegung versorgt worden. — Einem allgemein verbreiteten Gerüchte zufolge it geftern in der Brigittenau eine Frau, mit dem fetten heranrollenden Wasser überrascht worden und ertrunken. Aal Úbr. Wasserstand unverändert. In der Brigittenau erreicht die Eisfläche durchschnittlich eine Höhe von 16 Zoll. Die Wege dahin sind völlig unpaffirbar geworden, an eine Wegräumung der Schnee. Der Schaben ist in der Brigittenau ein Be und dort besonders empfindlicher. Gärtner, Grünwaarenhändl­erinen, Taglöhner 2c. werden ihre Mobilien im schlechtesten Zustande Einer Detailbeschreibung des»Neuen Frdbl.«entnehmen wir Folgendes ·: "·,,Eine furchtbare Verwüstung wurde auf den Holzplätzen in der Spittelau angerichtet. indeß ärztlicher und da fic) dort die Hilfe, Cismasten mit einer dicen Eisfrutte von riesiger Dimension drangen zwischen die Holzvorräthe und warfen Alles durcheinander. N­ächst der Rokauer Lände wurde heute Morgeng ein Mann, welcher bis an die Lennen im Eife fand, in erstarrtem Zustande aufgefunden. 63 gelang ihn bald wieder ins Leben zurückzurufen. Erz­­herzog Albrecht fand sich des Morgens in den verschiedenen, von Ueberschmemmung heimgesuchten Bezirken ein, erkundigte sich überall um die entstandenen Schäden und nahen die getroffenen Vorkehrungen in Augenrchein. fehr fchmer vor sich. erwähnten In der Brigittenau gingen Die Kähne und Treppen sind überall angefroren Haben un werden. ‚wenigen, welche Schichenbrüden Bis Mittags hatte man außer der obenz Habseligfeiten im Stiche bat verhältnismäßig wenig Straßen. Die beiden Eisenbahnbrüden, sind jedoch ihre Batterremohnungen räumen, in Sicherheit gebracht, der die Rettungsarbeiten nur müsfen erst mittelst aufge­­funden. In fast allen ehennervigen Loyalitäten der Brigittenau ist das Wasser, welches mehrere Schub hoch stand, eingefroren.­­ Die Verwirrung war daselbst gestern Abends eine grenzenlose. Hier hatte sich das Wasser so rapid ausgebreitet, daß die Parteien einen großen Theil ihrer Waffen mußten. Möbel, Bettgewand und­­ allerlei Hausgeräthe schwammen herum. Am fühlbarsten­­ machte sie der Mangel an geeigneten Kähnen. Sr den vier Personen Raum­ gelitten ; das Dafler trat zwar aus, überfluthete jedoch nur wenig und nur einzelne in großer Sent­e aufgethürmt haben, der Rokau und Lichtenthal müthete das Clement nicht minder. Das Wasser trat bereits nach Mittag aus. Die Barteien mußten eiligst wurde eiligst das Militär in vollster Thä­­tigkeit ; gegen Mittag traten 150 Mann von der Genietruppe Brigittenau in Aktion­ Mauer Schaden zu retten war, in der Schneeflumpen hemmen die Kommunikation, die Schrägen und Treppen sind festgefroren und die Passage zu Fuß wie zu Wagen , sehr gefährlich. Die Rettungsfähne werden auf Halsschleifen durch die Straßen gezogen — überall erblicht man Parteien, Habseligkeiten Schauerlich die den Rest ihrer ist heute gerade Ausziehzeit und das Durcheinander der aus- und einzie­­henden Bewohner geradezu chaotisch, der Anblick des Schneemasfen der ganzen Donaukanals, Länge des Kanals und zu fürmlichen Gebirgen aufgethürmt, zeinen Uferstellen hat das Wasser Eisberge bis an die Häuser gewwor­­fen — wenn diese Masse plöslich in Fluß kommt, kann dies die ents­teßlichsten Gefahren für die bedrohten Stadttheile zur Folge haben. — Alle Ställe der Leopoldstadt wurden es die Pferde wurden zum großen Theile in der Franz Zosephiaserne in Sicherheit gebracht.M­it Eis: und niedriger Bisher find ben und überzogen Was Auch heute war und d­arau­f einen vernglücten Menschen dort haben sich die Eis: und waren, hatten faum Das Aussehen der Straßen ist geradezu Straßen, wie in der oberen Jägerzeile, tergalle 2c, sieht es wie auf einem Gisfelde aus, nicht ablaufen konnte, fror in der Nacht aus bedrohten trostlos. Das und in dem Eife üt « Im einzelnen in der Schiffgasse, Heinen Anz Wafser, das und bildete riesige Cispläße, Wohnungen retten — zudem an ein : Vageswenigkeiten. Am­tliches. Verlei­bungen.) Ge. Ef. u. apoit. ft. Majestät haben dem Vizefisial der Fundational:Direktion, Edmund Nedeczfy, Titel und Rang eines Fundational-Fiskals tatfrei allergnädigst zu ver­­leihen geruht. Personalien.­ Der gemeinsame Finanzminister, Melchior v. Lonyay, ist heute Früh mit dem Werfonenzuge­biet ein­­getroffen. Theodor­e Pauler,­ der neu ernannte Unterrichtsminister, wurde gestern in „M. Allam“ mit Lobsprüchen überhäuft. Hoffentlich, meint „Naple“, it es nicht die Absicht Baulers, sich das Lob zu verdienen. Zum ff. Kommissär­ für die Regulirung der Bega und des Begakanals, so wie der Beregba und Brezava, ist von der Regierung nach dem „PB. N.“ an die Stelle des zurückgetretenen Baron Bela Lipthay Graf Stephan Szapäry in Aussicht genommen. (Das Bankfet der Kisfaludy­-Gesellschaft,) mw Iches im Frohmer-Saale stattfand, verlief in der heitersten Stim­­mung. Wer die 60 Literaten beisammen sah, welche dasselbe vereinigt hatte — schreibt , Napló" — konnte sich davon überzeugen, daß er noch ein ungarisches schöngeistiges Literatenthum gibt, das mit einem vorzüglichen Appetit begabt ist, und zumindest in einer Beziehung, nämlich in der Vorliebe zum Champagner, nicht degeneh­rt ist. Als die Pfropfen der Champagnerflaschen zu Inallen begannen , geriethen auch die Toaste in Fluß. Franz Toldy eröffnete den Reigen mit einem Hoch auf­ den König; hierauf ließen Szelácz und Karl I.4% Toldy, am Vorabende seines Schriftstellerjubiläums, beles­ben. Zoldy antwortete daukend für die Theilnahme, die ihm zu Theil wird und bedauerte nur, daß er bereits im Winter seines Lebens sich befinde, der keine Früchte mehr trage. SzéTá­c­z replizirte in­ sehr gelungener Weise. Zolog, sagte er, weiß, wie gewisse­ Deutsche das „t“ vom „Ad“ nicht unterscheiden, und darum sagte er tél" anstatt „ae“, Winter anstatt Mittag, Koloman T 65th brachte einen humoristischen Koast auf die Abgeordneten Györffy, Szontágh und Gmerih Hukár aus, die, troßdem sie streng genommen seine Schriftsteller sind, dennoch erschienen waren. Zur Entschul­­digung mag es diesen dienen, daß „Sie sich auch literarisch kompromit­­tirten”, weshalb sie auch eingeladen werden konnten. Karl­­ M. Szat­bmäry brachte ein „Hoh“ auf Paul Gyulay, Kar Száb auf die jungen Kämpen der Literatur, Ladislaus Arany auf Szétács aus, der nicht blos ein , Zózsef" (Bofef), sondern auch ein je chef” (guter Chef) seiner Kirche sei. Karl Szäb ließ den No­­mänen Qulfanu, das neuernannte auswärtige Mitglied der Kisfaludys Gesellschaft, hoch leben. Dieser antwortete in einem gelungenen Toast : Er betrachte seine Ernennung nicht als Anerkennung seiner eigenen bescheidenen literarischen Verdienste, sondern­­ als ein Zeichen der Sympa­­thie, welche die ungarische Nation für die übrigen Nationalitäten des Landes hegt, und wünsche, da­ die Bande zwischen denselben sich immer enger knüpfen mögen, was am besten durch den Verkehr auf geistigem Gebiete bewertstelligt werden könne.. Die Toafte Dalmas d­y’8, Zosef Szétolys und Andere folgten einander. 63 war fünf Uhr geworden, als sich der Saal allmälig zu leeren begann. Auch bei dieser Gelegenheit tauchte in Privatgesprächen die Notaunwendigkeit der Gründung eines literarischen Klubs auf, welcher den zerstreuten lite­rarischen Kräften zum Mittelpunkte dienen und gleichzeitig die Litera­­ten der Nationalitäten einander näher bringen sollte. Bugverspätung. Der heute früh fällige Debregziner Personentrain ist um 4 Stunden später hier eingetroffen. (Eine Stenographielehrer-Prüfungskom­mission) ist dur den Unterrichtsminister errichtet worden. Präses­serselben ist der Direktor des Ufner Obergymnasiums, Dr. Lutte IE: 4 §

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