Pester Lloyd - Abendblatt, April 1871 (Jahrgang 18, nr. 77-98)

1871-04-20 / nr. 90

L­­ ; «=­Die Beantwortung der fahrlässige Stuhlrichter des Dienstes heute noch nicht erfolgt, da die Antwort zuvor in der heute Abends 6 Uhr stattfindenden Konferenz der Desspartei mitgetheilt werden sol. ging der 25er Ausschuß in seiner gestern Abends stattgehabten Sigung nach Ablehnung des Ksmärky’schen Antrages zur Prüfung der sie­­benbürgischen Gerichtsorganisation über und wurden rücksicht­­li) des Amtzeiges der Gerichtshöfe und Bezirksgerichte dem „Ellener” entnehmen — folgende Feststellungen getroffen : Der Klausenburger erhält Bezirksgerichte in Klausenburg, Kolos-Monostor und Banfy-Hunyad ; der S­za­mo­s­ujdärer Gerichtshof in Szamosujvár, Hivalmas, Bánczél-Esek und Ezil; (Aranyobét) Tordaer Gerichtshof in Maros-Ludas, Görgö-Szent-Amre und und Karlsburg Tedenport ; Gerichtshof der Torda, Gerichtshof Felvingz Reen, zu Abrud­­bánya in Abrudbánya und Zalatna ; der Gerichtshof zu Nag­y, Enyed in Nagy-Enyed, Maros-Ujvár und Blasendorf ; der Gerichte­­hof zu in Karlsburg, Gregersdorf und Broos ; der Devaer Dee in Déva, Maros:Allye und Rabolt ; ver Hat. Beger Gerichtshof erhielt Bezirksgerichte in Vajda-Hunyad, Hatheg Gerichtshof in Hermannstadt, Mühlenbach, Salzburg, Leiblich und Szerdabely ; ver $ogarajer Gerichtshof in Mis-PVik­, Fogaras, Zernyeft und Sárkanyi ; ver Kron­­städter Gerichtshof in Kronstadt und Langendorf ; der Gerichtshof zu Szepfi-63t.-GHyÖrgYy in Sepfi-Sät.-Gydrgy und Barót ; der Gerichtshof zu Kézdbi-Bájárbely in Kézvi-Bájárbely und Kovakna. Die Zahl der Gerichtshöfe wurde demnach vermehrt, die Bezirksgerichte, wie aus obigem Verzeichniß ersichtlich, vermindert. — a. Das Bifarer Komitee hat in seiner am 15. die nächstfolgenden Tage abgehaltenen Ausschupfigung beschlossen, wegen auffallender Vernachlässigung der eine ge­wissenhaftere Erfüllung ihrer Pflichten einzuschärfen. Dieser Ber Schluß wurde unterm 4. April 1. 3. dem Ministerium des Innern zur Betätigung vorgelegt., — Wir sesen im Amtsblatt folgendes Demtenti : In Nr. 14 288 „Agramer Lloyd“ ist die Behauptung enthalten : „ein ausgezeichneter, nach Kroatien zuständiger Ingenieur habe dies deßhalb seinen Posten aufgeben müssen, weil er der ungarischen Sprache nicht mächtig sei.” — Diese Behauptung beruht auf einem Irthum, jener Beamte wer ft. ung. Eisenbahnbau-Direktion, auf den allein jene Bemerkung sich beziehen kann, it nämlich anläßlich der im Personal der genannten Direktion eingetretenen Veränderungen freiwillig von seinem Boten zurücgetreten,, und wollte selbst troß der wiederholten Aufforderungen des Ministers nicht bleiben. Der Minister hat seine Weigerung, und in Folge davon seinen Nachtrilt mit Bedauern aufge­­nommen und durch die erwähnten Bemühungen, ihn zum Bleiben, zu bewegen, gerade von Beweis dafür geliefert, daßs er den Mangel der Kenntniß der ungarischen Sprache bei einem nach Kroatien gehörigen Beamten nicht als Ausschlag gebend betrachte, und der Interpellation GHYye3H’8 ber Gerichtshof zu Neen in Waffenangelegenheiten drei zu entlasfen und anderen zweien . Wie wir in unserem heutigen Morgenblatte Buj; und Alfo-Zara , der H­ermannstädter erwähnt, — ist wie wir der März zi­ ne Seh KEN = en * PESTE ie einzelne Nummer Fostet 4 fr. d. 93.)­onnerflag, 20. RNNT EEE vn V Taxy : · Aus dem Reichstage. Mráfivent Somffich eröffnet die heutige Sikung des Mb­­geord­netenhauses um 10 Uhr. Auf den Ministerfauteuils : Horváth, Gorove, Szlávy. Das Protokoll der jüngsten Sibung wird authentizirt. Der Prä­­sident meldet mehrere Aurisviktionsgesüche an, welche ebenso wie die von den Abgeordneten Alois Degree, August Boulfty, Eduard Horn, Alerius Horváth, Ludwig ESernátony, Johann Bidats, Cmelih Hodoffy, Johann Kemenffy, Joseph Halajfy, Sigm. Jpánta und Birgit Szilágyi eingereichten der Petitions-Kommission zu­­gewiesen werden. » » Justizminister Balt­­asar»Horvát­huherreicht den von Sr. Majestätsanktionirten Gesetzartikel über den Ankauf der Eszterhtzzy- Galerie,welcher publizirt und dem Oberhause gleichfalls zur Publika­­tion zugewiesen wird. » » Das Haus geht zur Tagesordnung über, auf welcher als erster Gegenstand das Budget des Hauses für den Monat April steht. Das­­selbe wird ohne Bemerkung mit 263.313 fl. 33 fl. bewilligt. Folgt die dritte Lesung des Gelegentwurfes über die österreic­ige Sächsische Verbindungsbahn. Derselbe wird vorgelesen, endgültig an, in dem Oberhause zur verfassungsmäßigen Behandlung übersendet. Eisenbahnbaupläne Bau der Eperies-Tarnower Eisenbahn vor. Referent des Zen­­tralausschusses August B­ul­l En empfiehlt den Gefegentwurf zur An­nahme doch sei der Kommunikationsminister aufzufordern, daß er in Zukunft bei der Vorlage eines Gefeentwurfes über Eisenbahnbauten je­degmal Haufe vorlege, da unmöglich sei,­­ dem sonst eine eingehende Berathung in den Sektionen gRom­munikationsminister Gorove erklärt,«erwe·rdem« Zu­­kunft anordnen,daß einen Tag,bevor feines Wessensme Sektionen die Berathung eines Eisenbahngesetzentwurfes beginnen,in«einene Saale des Hauses die Pläne und Kostenüberschläge zur allgemeinen Einsicht .Ernst Simonyi hält diese Critcxrmvxg nicht für genügen. Nichtmer den Sektionen,sondern auch dem Hause muß man die Pchne und Kostenüberschläge vorlegen.Redner tadelt das System­,welches hin­­sichtlich­ der Eisenbahnpläne bisher befolgt wurde. Kungs­ Offertverhandlung geschieht immer Grundlage der Pläne, ser von den konfurierenden Privatunternehmern v­orgelegt worden. Statt­dessen wäre es zweckmäßiger, wenn aus sich ergebende Last dem Lande aufzubürden, die Die Konzession verleis Regierung einen Plan ausarbeiten lassen und die Konzession nur auf Grundlage dieses Plans ertheilt werde. Was den vorliegenden Gelegentwurf selbst betrifft,­­ hat Redner mannigfaltige Bemerkungen gegen denselben. Die Frage, ob drei Eisenbahnverbindungen mit Galizien wirklich nöthig seien, ist sei­­neswegs noch mit solcher Positivität im bejahenden Sinne gelöst, daß man sich beeilen müßte, die aus dem Bau der Cperies-Tarnower Bahn besonders wenn ‚man sich an die besorgnißvolle und warnende Reulierung des Finanzministers er­­innert, der in Aussicht stellte, vaß man im nächsten Jahre schon 12, im zweitfolgenden vielleicht schon 20 Millionen an Linsengarantie werde zahlen müssen. Von den projektivten drei Verbindungslinien zwischen Ungarn und Galizien hat man zuerst mit dem Ausbau derjenigen begonnen welche nach der Erklärung aller Fachmänner die schlechteste ist, nämli­che Satorallja Ujhely-Brzemysler. Die eilen wir ans nicht zu sehr mit den beiden übrigen projektirten Linien ! Neßner beantragt, daß die Ver­­handlung des vorliegenden Gelegentwurfes verschoben werde, bis auch derjenige über die Munkacs-Stryer vorliegen wird. Dann kann man beide Linien zusammen verhandeln, und entscheiden, ob es überhaupt nöthig sei, beide Linien auszubauen, und wenn nicht, melde von bei­den gebaut werden soll ? Eine Schwierigkeit bietet die Annahme vieses Antrags nicht, denn der Eisenbahn- und Finanzausschuß wird seinen Bericht über die Muntács-Stryer Bahn in der nächsten Zeit fertig bringen. (Repner bringt diesen von noch 9 Abgeordneten der äußerten Linken unterschriebenen Antrag auch Toristich ein.) Alexander Bujanov­ics erinnert daran, daß die Angelegen­­heit der Eperjes­ Tarnower Bahn nun schon zum dritten Male vor das Haus gelangt. Eine weitere Hinausschiebung wäre weder nöthig noch nüsich, er stimmt daher für die sofortige Verhandlung und nimmt seinerseits den Gelegentwurf an. Eduard Horn hält den Vorfehlag Simonyi’s, wonach die Regie­­rung die Eisenbahnpläne ausarbeiten sol, aus praktischen und mirth­­schaftlichen Gründen nicht für empfehlens­werth; denn der Privatunter­­nehmer wird im eigenen Interesse diejenige Trace mählen, welche die billigste und zweckmäßigste­it. Was den andern Antrag Simonyi’s betrifft, so kann er dem Gegenstande nur näglich sein, wenn beide Linien zusammen verhandelt werden. Er nimmt den Antrag daher an. Minister Goronpe: Dem Antrage Simonyi’s liegt der Win­tergedanke zu Grunde, daß beide Linien nur darum gleichzeitig verhan­­delt werden sollen, damit das Haus dann von beiden blos eine aus­mähle. Diese Wahl ist aber nicht möglich, denn das Haus hat bereits durch wiederholte Beschlüsse seine entschiedene Absicht kundgegeben, beide Linien ausbauen zu lassen. Der Aufschub, die Gleichzeitig seit der Ver­­handlung könnte also in seinem Falle den Erfolg haben, den Simonyi offenbar unwünscht. Was den anderen Vorschlag des geehrten Herrn ‚Abgeordneten betrifft, se it derselbe praktiich, durchaus unausführbar. von der Regierung zu verlangen, daß sie für das ganze Mek der noch auszubauenden Eisenbahnen die Pläne selbst anfertigen lasse, it un­­möglich. Hiezu wäre ein Aufwand an technischen Kräften, an Zeit und Geld nöthig , den die Regierung in seinem Falle bestreiten könnte ; denn sie bes ist nur eine sehr beschränkte Anzahl von technischen Kräf­­ten, und die Geldmittel und die Zeit, über die sie verfügt, entspricht auch nicht im Entferntesten der riesigen Aufgabe und den bewältigenden Schwierigkeiten. Daniel Iranyi fragt den Minister, ob die Regierung es nicht für zweckmäßig erachten würde, die Grundbefiger in jenen Ge­­genden, welche sie erhalten, entsprechend höher zu besteuern, damit sie einen Theil der Lasten der Zinsengarantie tragen. Das wäre nur billig, da die Vortheile der Eisenbahnverbindung doch zunächsit ihnen geboten werden. Minister Gerode: Die Negierung hat sich mit dieser hoch­­wichtigen Frage bereits beschäftigt und bei der Durchführung des all­gemeinen Katasters wird dieser Gesichtspunkt auch entsprechend berück­­sichtigt werden, auf Thomas VBEecsey spricht für den Antrag des Zentralansp­ufjes. Der Präsident fordert nun das Haus auf, ehe über die Annahme oder Nichtannahme des Gelegentwurfes selbst entschieden wird, sich zunächst darüber zu Äußern, ob es den Antrag Simonyi’s hinsichtlich der Vertagung annehme oder nicht. Nachdem hierüber noch der Antragstell­er Simonyi und der Zentralausschußreferent August BulE £y gesprocen, wird der Antrag Simonyi’s mit großer Majorität abgelehnt, folglich der Gelegentwurf sofort verhandelt. Koloman Tip·a hält gleichfalls die Forderung Simonyi’s,dass die Regierung die Eisenbahnpläne ausarbeiten lasse,nicht für zweck­­mäßig,dagegen warnt er davor,daß man in Zukunft Eisenbahn­pläne bei der Konzessionirung nicht im Großen und Allgemeinen feststelle. Die genauesten Detailbestimmungen sind nöthig,»soll das Land nicht schwere Opfer bringen,wie es bisher bereits einige Lokale geschehen. Hinsichtlich des Gegenstandes selbst hat Neoner zwei Bemerkungen. Vor Allem fragt er, ob der Ausbau des galiziischen Theiles der Eper­­jes:Tarnower Bahn gesichert sei? Denn wenn diese Bahn blos bis an die Landesgrenze führen, also eine Sadgasse bilden wide, so wäre dem Lande damit sehr wenig gedient. Ferner fragt er, was es mit einer im Berichte des Ministers enthaltenen V­eußerung für Bestandnis habe, wonach die Gegend , welche von der Eisenbahn durchzogen wird, selbst einige Opfer bringen will ? « = Minister Gorove: Der Ausbau der Operjeg:Tarnower Linie liegt im Interesse Ungarns, aber ebensosehr auch in dem Gigleitha­­niens, es ist daher nicht zu zweifeln, daß der österreichische Reichsrath den Ausbau des galizischen Theiles der Bahn bewilligen werde. Hin­­sichtlich der zweiten Frage gibt Redner einige Erläuterungen zu der be­­treffenden Stelle des Berichts. » Ernst Simonyi,nun schon­ zum Merk­uIn des Gegen­stan­­des übergehend,erklärt,daß er den Gesetzentkwurf nicht annehmen könne. Von den projektivten drei Verbindungslinien liegen an der Landes­­grenze zwei und sechs Meilen auseinander. Sp reich ist aber das Land nicht, um so dicht nebeneinander gelegene P­arallelbahnen zu gleicher Zeit bauen zu können ; außerdem aber kann das Haus ohne Inkon­­sequenz diesen Gefäßentwurf gar nicht annehmen, denn schon bei der Verhandlung der Wihely-Lupfoms Przemysler Bahn hat das Haus be­­schlußweise entschieden, daß von Eperjes aus seine Bahn nach Galizien zu führen sei. = Alexander Bujanovits; Diese legtere Berufung it un­ tichtig ; das Haus hat bei der Verhandlung der Wihely-Zupkorn-P­rze­­mysler Bahn nur befehloffen,, Dab die Linie Eperjes-Dukla P­rzemysl nicht gebaut werde. Allein hinsichtlich des vorliegenden Gegenstandes hat es gerade den Minister beschlußmeile TH ,den Geiäßent­­wurf über den Bau der Eperies-Tarnower Bahn einzubringen. Édouard Zsedenyi erinnert das Haus an den Widerstand, welchen Redner vor zwei Jahren der Annahme von drei Eisenbahnen, welche die Verbindung mit Galizien herstellen­­ sollen, deshalb entgegen­ feßte, weil die dafü­r zu leistende Staatsgarantie eine viel zu große Hast wäre, um von Ungarns Finanzen bestritten werden zu können. Ins­­besondere bekämpfte er die unglückliche Bahn von Wihely nach Pre­­mpel, welcher zu Gefallen das damalige Kommunikationsministerium, um die Vertreter der betreffenden Gegenden zu gewinnen, die zwei an­­deren Eisenbahnen , Eperies,Tarnow und Muniacs-Stry , gleichzeitig beantragte. ,,, sedner war auch damalende Fällkeinung,da die eszgem stra­tegischer und national-ökonomischer Hinsicht­ empfehlungsweithe Verbin­­dung mit Galizien unbedingt von Eperjes in Angriff genommen werden müsse und die Ujhely-Homonnas Przemysler Bahn viele Jahre hindurch nde sein dürfte. Dieses Haus kaum die Negiekosten zu tragen im Sta habe seine Meinung nicht getheilt, die Wbelyer Bahn bewilliget und das Ministerium­­ angemiesen, den Bau der zwei anderen Bahnen vor­­zubereiten. Der jenige Kommunikationsminister ließ die Studien vor­­nehmen, und machte hierauf den Antrag, den Bau von Staatswegen zu unternehmen. Redner bekämpfte diesen Antrag, das Haus stimmte diesmal dem Redner bei und gab dem M­inister nach einer sehr einge­­henden Debatte den Auftrag, im Wege der Konkurrenz, den Bau der Bahn von Eperjes nach Tarnow zu Stande zu bringen. Dieser Weisung entspricht per Minister mit seinem gegenwärtigen Gelegentwurf; würde es der Würde dieses Hauses, dem Ansehen seines Beichluffes entsprechen, wenn das Haus min von seinen bei drei Gele­­genheiten gefaßten Beschlüffen abweichend, den Antrag Simonyi’s an­­nehmen könnte ? Redner empfiehlt daher die Annahme des Gefegent­­wurfes als Basis der Detail-Verhandlung. (Allgemeine Zustimmung.) Das Haus nimmt mit großer Majorität den Gefegentwurf im Allgemeinen zur Grundlage der Spezialdebatte an. wird nicht müde, hat er nur Tagesgesich­te. Mit der Herrlichkeit der Kommune scheint es nun allen Gruffes zu Ende zu gehen. Wenn wir schon den Berichten aus Bersailles je­nen Glauben schenken wollten, die versichern, das die Regierungstrup­­pen den Schlüssel zu den Thoren von Paris in Händen halten, so würde schon die gemäßigte Sprache, welche seit einigen Tagen in den Enunziationen der Kommune sich bemerklich macht, einen schwerm wiegen­­den Beweis abgegeben haben dafür, daß die neuen Jakobiner das Ver­­trauen zu dem Gelingen ihres Werkes verloren haben. Der Chef der ausübenden Gewalt (in den Organen der Stadt­hausregierung wird Herr Thiers spottweise le petit exécutif genannt) über die militärische Lage der Dinge zu beruhigen nicht geführt habe. So auch in seiner legten Depesche. Diese Depesche härt uns aber gleich nämlich geheissen, Herr Thiers habe den Delegirten Liga erklärt , der Mörder die Departements und ihnen die Ver­­sicherung zu geben, daß die Regierung, nur um den Sieg weniger blu­­tig zu machen, den entscheidenden Schlag noch zeitig über ein wichtiges Detail auf. es der republikanischen der Generale Lecomte und Thomas würde feiner der Insurgenten am Leben bestraft werden ; aber nach dem Berichte der Delegirten war gegangen und voll­ommene Quant aux insurges, den , Bengeur" sagte : „Die Vermittler sind in Versailles nicht glückich gewesen. Was ersten Punkt­sammlung , er also den Wortbestand der Republik nicht verbürgen , denn er kann nicht dafür stehen, daß er selbst P­räsident bleibt. Sein Wort kann nicht 650 Bauern verpflichten, die ihn ernannt haben und können. Was den zweiten Punkt betrifft, so werden die Gemeindefrei­­heiten von Paris 20.000 Seelen, d. h. Dörfer und unter 20.000 Seelen Gemeindefreiheiten haben nit ausschließlich von der Nationalgarde bewacht werde, hervor, lefen dort, ceux qui deposeront les armes, auront la vie sauv6e, Die Blätter der Kommune nahmen follen. Was den pritten Punkt betrifft, Worten : er will die Armee an Stelle die Erklärung Thiers’ feiner: nicht die Nationalver­­Er. fann die vie ihn abiegen von mehr als null, da,nach dem Gefege von Versailles nur die so will Herr Thiers, das Bari mit anderen der Nationalgarde fegen. Das heißt, die Expedition­ von Montmartre noch einmal anfangen und uua­n unsere Waffen und Kanonen wegnehmen. Hinsichtlich des vierten Buit­­tes will Herr Thiers weder Waffenstillstand noch Amnestie, er will, wenn wir die Waffen nie verlegen, wie er sie vor den Preußen nieder­­gelegt hat, uns begnadigen, nur mit einigen feinen Ausnahmen unter dem Vorwand eines begangenen Mordes. Man wird die Duval, die Sloureng, die Bourgoing und tutti quanti hinrichten, dagegen die „Vile multitude” ein paar Wochen füttern und exit dann für ih­ren. Die Antwort des Heren Thiers ist nur wo ein Verbrechen mehr in dem Schul­buch vieses Mitjelhäters.” Das „Mot d’ordre” Nocefort“ ging noch weiter und präsen­­tirte den Bersaillern folgendes Ultimatum : „Herr Thiers liefere ung Binoy, Gallifet, Zanne, Picard und Mac Mahon aus, welche, je zu Zmwesen zusammengefettet, bis zum Rond Point der Champs Elysees defiliren. Die Söhne, Frauen, Väter und Brüder der von den Bomben dieser Preußen vom anderen Seineufer getödteten Nationalgarden sollen alsdann dort zusammenberufen werden und um 12 Uhr weniger ein Viertel sollen ihnen die­ Gefangenen mit der ansprüclichen Weisung ausgeliefert werden, daß sie mit denselben wachen können, was ihnen gefällt. Und wenn sie ihre Gefangenen be­­freien, um sie im Triumphe nach dem Stadthause zu führen, so ver­­pflichten wir uns, daß wir sie nicht daran verhindern werden. Dies ist unser Ultimatum. Wir sind überzeugt, daß Baris die Waffen nie ver­­legen wird, so­bald Thier3 es anzunehmen erklärt.” Seither haben die Versailler bedeutendere militärische Vortheile errungen, Ducrot hat sich zu Fontenai­ aur Nofes mit Mac Mahon vereinigt ; die Insurgenten, die über gar keine Kavallerie verfügen, können kaum mehr eine offene Feldschlacht wagen, und da sie auch größere Nekognoszirungen nicht ausführen können, laufen sie fort­­während Gefahr, an jedem beliebigen Punkte plöglich überrascht und bewältiget zu werden. Diesesmal werden die Arrangementversuche wahr­­scheinlich von besserem Erfolge begleitet sein als bis nun. In Berliner militärischen Kreisen zirkuliren Feldpostbriefe aus St. Denis, Aubervilliers 2c., welche den Generalen der Versailler Trup­­pen eben fein schmeichelhaftes Zeugniß ihres Feldherrngenies geben. 68 wird nachgewiesen, dob in Folge einer konzentrischen Foreifung eines beliebigen Punktes der Enceinte die undiserplinirten Haufen der Na­­tionalgarde sich nach dem Innern der Quartiere zurückgezogen hätten. Dort würde man sie aushungern können, wenn man überhaupt Scheu vor dem Barrikadenkampf habe. Aber statt dessen wird von den Ver­­saillern eine bloße Kanonade unterhalten, deren Zweck nicht einleuch­­tend ist. Bisher haben die von den Insurgenten befegten Fort wenig Schaden gelitten und die kleineren Gefechte und Vorpostenscharmügel tragen nur dazu bei, die Meuterer zu erercieren. Davon haben sich Neuilly und Asnieres nahe famen. als dem Rampfplage in Die Leute feuerten gut, fo Lange fie gerecht standen, nahmen aber Reibaus, sobald sie sich erponk­t sahen. Es it natürli, daß die Kommandanten der Insurgenten nicht an die Offensive denken können, obwohl dies das einzige Mittel zu ihrer Ret­­tung wäre. Die deutschen Beobachter haben gefunden, daß unter den Versailler Truppen gleichfalls meuterlsche Elemente vorhanden und daß diese von den Versailler Bürgern selbst bearbeitet werden, die aus ver­schiedenen Gründen die Thiers’sche Regierung und das Parlamentsheer unweit vor ihren Thoren sehen möchten. Aus Berlin wird geschrieben : Die Angabe englischer Blätter, daß Preußen recht bereit sei, „in die Rückgabe Nordschleswigs an Dä­­nemark zu willigen, wenn dieses den Eintritt Jütlands in den Boll­­verein zugeben molle“, findet in unseren politischen Kreisen seinen Glauben. Verhandlungen über diese Angelegenheit sollen überhaupt auch neuerdings mit Dänemark nicht gepflogen worden sein. Wir begegnen in der „Nordd. Allg. 3tg." folgender offiziösen Erklärung : 5 deutschen Zeuppen in Frankreich Reich werden durch die Presse verbreitet, a he bei der tiefen Theilnahme, die das Land für das Wohlergehen seiner wo immer in der eine zurückgehaltenen Angehörigen erfüllt, die Aufmerksamkeit des Publikums erregen und sogar, wie wir hören, An­­laß zu einer Petition an den Reichstag gegeben haben, in welcher um Abhilfe der Klagen über mangelhafte Naturalverpflegung der deutschen­ Truppen in Frankreich gebeten wird. Den amtlicher Seite folgende Mittheilungen zugegangen : = Aufklärung der Sachlage Konvention, derselben, vom durften Nequisitionen seitens der deutschen Militärbehörden gemacht auch da, hiezu hat die Verpflegung der Truppen dieselbe bisher im Wege der Nequisition — sei es der Entnahme von Naturalien duch Beanspruchung von Quartier­­verpflegung — aus dem feindlichen Lande beschafft worden war, wie in­ allen anderen Fällen aus den diesseitigen Magazinen erfolgen.­­Die Sen Elle seitens der französischen Regierung wird für alle Theile des Occupationsterrains gleichmäßigen Sate ernäbhrt. Der Grund der Unzufriedenheit liegt nicht in der mangelhaften Ausführung die regle­­mentarische Verpflegung aus dem ange­wöhnten früheren Ueberfluß, Einzelnen nach, und der Truppen bei der Sehnsucht des theils auch die s­chwerwillige, preissteigernde Haltung der feindlichen­ Bevölkerung eine weitere allgemeine Dem­mung erzeugt, welche diesen Uebergang noch empfindlicher macht. Ban6,Ernst Dain­ 2­1,Juiius, aufs Das Haus nimmt nun den Gelegentwurf über wen ; auc) die elegs werden. und ee Kostenvoranschläge ·» » a die den ın Rundschreiben an mit Ausnahme betrifft, ist nicht allein Insurgenten Straflosigkeit verbürgt. Aus dase erste Version ses dieselben die Städte der die Präfekten, Im er (mit Ausnahme die richtige gewesen assassins exceptus zeit mit blutigem Hohne entgegen. Der so ist fein, wie die ersten Augenblicke viel Herr Thiers meiter der Mörder) ist, denn wir jeder Stadt angezogenen Depesche geht die Regierung von Bersailles, hatte mehrere preußische Offiziere die­­s werden werden wo über betreffend die und mußte der Heimath, der Garnison in Sivilfleivern sowohl Paris besuchten, sind oder uns der eingetretene Stillstand zur von St. Denis gegenwärtige Verpflegung der Nach den Friedenspräliminarien vom 26. Februar cr. der Verpflegung, sondern in dem Niedergange auf die Ausführung nunmehr überzeugt, und der v. M. nicht mehr 11. —— — . Tagesneuigkeiten. Amtliches. , (Ernennungen) Ge. £ und f. Majestät haben von Min­isterialkonzipisten Luodw. Du­x zum überzähligen Sekretär im Mini­­sterpräsisium und den Ministerialfonzipisten und Honverhauptmann im Beurlaubungsstand Julius Kozma, zum Ministerialsekretär im­an­desvertheinigungs-M­inisterium a. g. zu ernennen geruht. Journalistenkant in verung. Akademie) Für die zehn Reporters, welche von den hiesigen Journalen in die Sit­zungen der Akademie gerehtet zu werden pflegen, waren bislang nur drei Stühle, und diese an einem sehr­­ ungünstigen Plage reservirt, weshalb die­­ Berichterstatter häufig zu dem Kühnen Wagnik Zu­­flucht zu nehmen genöthigt waren, ein und den andern zufällig vatan­­ten Akademiferfig zu offupiren, was allerdings von den Unsterblichen übel vermerkt wurde. Endlich hat man sich im damit geholfen, daß man eine Bank, welche die österreichische Delegation mit grünem Tuch über­­ziehen ließ, um dem Publik­um als Sigplat zu dienen, zur Sozialisten­­bant promovirte. Nur befindet sich auch diese an einem Orte, wo es in der Regel so unruhig it, daß es dort unmöglich, den Vorträgen zu folgen, weshalb denn auch von derselben sein Gebrauch gemacht wird. Die „Fen. ap." interpelliren daher die Herren Akademifer, sie möchten doch endlich den Neportern, welche die einzigen Vermittler des Initie­tuts mit dem großen Bublitum sind, angemessene Pläne anmessen. Herr &rnst Schul.) hat seine bekannten physiognomisch- mimischen Produktionen gestern deren fleinen Nedoutenfaale Schul, einen ihrer eifrigsten vor einem sehr zahlreichen Publikum begonnen. Die K­unst des Gesichterschneidens, welche man heutzutage den Fleinen Kindern so sorgfältig abzugewöhnen pflegt, hat in plöglic im Lichte einer Schulz‘ Gesicht vor unseren Augen den Ausbruch der verschiedensten Charaktere, mit Absicht in der gegentäglichsten Meise zusammengestellt, annimmt, ja zu gleicher Zeit auf den verschiedenen Gesichtshälften die schärfsten Kontraste darbietet. Herr Schulz hatte seine gestrigen Bro­­duktionen in drei Serien getheilt, deren Draftis sich in wohlberechneter Gradation immer steigerte, so dab das Publikum nicht ermüden konnte. Gerade der legte Abschnitt, welcher die Mondscheinjungfrau, den japa­­nesischen Gaufler, den Mäßigkeitsapostel ac. enthält, erregte die meiste Heiterkeit und das Schattenspiel­ der verschiedenen Bärte mit seinen mannigfachen Abwechslung Mek seinerlei Langeweile aufkommen. Beifall, der Herrn Schulz gezollt wurde, war denn auch ein aufrichtiger und allgemeiner. Selbstpersonen, denn diese Darstellungen nicht mehr fremd sind, waren in großer Zahl erschienen und ergößten sich mit derselben Herzlichkeit, wie alle Anderen. Es scheint demnach, daß es auch den" weiteren "Varstellungen des Herrn Schulz an dem verdienten Zuspruch nicht fehlen wird. Apostel gefunden. Die Fabel Stande war, jeden Augenbh­t vom ihre und berufensten wir sehen, wie Elaffishen Broteus, welcher gewissen Plausibilität, wenn im eine andere Gestalt anzunehmen, erscheint Dec­a Dr . Hahn, Domine Frater­­ rief doch eine große Vereinigung aber E pur si muove! (Und sie bewegt sich doch !) Roman in sech Bänden von Moriz Jókai. (34. Fortlegung.) Was die Patvoristen lernen, Nach einer Woche war Koloman bereits dort in der voanin- EG bittern und sauern Schreibstube des Herrn Korcza. — te, der ihn bei seiner Ankunft unmäßig umarmte und er sagte ihm, man habe ihn bereits erwartet ; 2 sein Offert, sondern auch ven Empfeh, der noch dazu gehörig gefü­ttert rühte, ver­ge­­tungsbrief der S par­­­e waren Kunden... it. Sie hatten sich noch nrn.ich Herzenslust aussprechen können als auch Herr Korcza anlangte.Der freute sich noch mehr der Ankunft Koloman’s,­­­er, ihm mit beiden Händen auf die Schultern klopfend;also ist man angekommen?Ihman ange­­kommen?Haben Sie das Examen abgelegt? Koloman beeilte sich,das erlangte Testimonium aus der hervorzuholen. _ wenn ich’s sehen würde. Ein­­ Patafer Zeugniß ? — Ya wohl. ° — Maren Sie dort? — Koloman machte dazu ein schredlich beleidigtes Gesicht. Das auch ist für ihn ! — Borcza lachte ihn aus, weil er sich verlegt fühlte. — Schon gut, schen gut, Domine Prater (wer ist schon nicht „Audiat“), man muß nicht­ gleich apprehendiren. Ein Patrozist darf wegen gar nichts apprehendiren. Es ist mir alles eins, wie Sie immer ftubi­t haben, wieviel. Sie immer willen ; bei mir werden Sie gar nichts Anderes zu thun haben, als Morgens solange zu schlafen, als es Ihnen gefällig it, das Haar Ichön frischen zu lassen, Mittags regel­­mäßig zum Effen zu erscheinen, Nachmittags Billard spielen, Abends ins Theater oder zum großen Gardisten zu gehen ; Sie werden ein ser­parates Zimmer, einen separaten Shorsclüffel haben; nur daß Sie mir Nachts nicht singen, wenn Sie nach Hause kommen und sich den Kopf nicht einschlagen lassen, wenn Sie mit den Meßgerfnechten rau­­fen, Ihr Geld haben Sie hier bei mir , verfügen Sie nur darüber, und­­ bittiren Sie mis dann auf, wozu Sie es gebraucht haben ? Die Grob­­mama schickt,soviel Sie brauchen­.Und wenn Sie eine Schrift oder sowas dergleichen wünschen,so reden Sie nur,ich werde schon etwas heraussuchen,wenn Sie jedoch der Geschichte überdrüssig werde,so geben Sie das Ding nur immer dem Audiat hin,der wird’s schon abschreiben.Mein Haiduk wird Sie bedienen;nur bitte ich miraus, daß Sie ihm nicht jeden Tag einen Rausch anzechen. Koloman ließ diese schöne Instruktion über sein Hauptausgie­­ßen und machte keine Gegenbemerkungen,erkannte schon die eigen­artigen Gewohnheiten des Prinzipals. Er machte ihi aber auch mit seinen Gewohnheiten bekannt. Erstens war er der Erste,der im Hause aufstand und bisher Haiduk erwachte,hatte er schon seine Kleider und sein Zimmer geputzt und zusammengeräumt,und wenn der Prinzipal im Bureau vorsprach, saß er schon last ge am Schreibtische und arbeitete.Er ging auch weder sich unterhalten­ noch lumpen;den ganzen Tag saß er zu Hause. Er genoß das Alleinsein. Es ist der erste Grad des Herrseins,wenn man sichs im Leher­ errungen hat, ein eigenes Zimmer zu besiten. Der zweite ist dann der, wenn man sein eigenes Brod hat. Endlich hatte Koloman das Grad erreicht, wonach er sich schon so lange gesehnt , eine Heine, eigene, abgelegene Höhle zu haben, mit Fenstern, die auf den­ Garten hinausgehen , wo Niemand auf ihn Acht hat, Niem­and ihn belauert, wo er sich der Wonne hingeben kann, die das Alleinsein reichen Gemüthern bietet. Wenn er freie Zeit hat, wenn die Bureauarbeit bewältigt it, so kann er sich in sein kleines Zimmer zurückziehen; er kann sid­ ein­­sperren ; vom Grund seiner Lade die verborgenen Schäbe, die flachge­­bannten Beife hervorholen ; er kann sie laut vorlesen, er kann bed­az miren, fid begeistern, weinen, Niemand sieht ihn. Er kann neue Ge­­dichte scheiben, Dramen, Lustspiele. Er kann im Tone des hohen Pathos donnern, bei den humoristischen Situationen lachen. Niemand spionirt ihn aus, daß er fragen würde: Bist du närrisch geworden ? Ein andermal wieder, wenn ihn die künstlerischen Neigungen überkommen, erscheinen Grayons und Farben auf dem Tische. Und er malt ideale Landschaften, gräßliche Szenen aus seinen eigenen­­ Draz­men, phantastische Gestalten, deren er sich fehl schämen würde, wenn sie jemand erblidte. Er verbirgt sie aber auf sorgfältig., Wenn sein Zimmer offen ist, dann gibt es seine Spur von Farbe, Bild und Schrift; auch der Säbel ist an seiner Stelle, als hätte er gar nicht vor einer Stunde in der Hand Csát Mátés gegen Karl Robert gekämpft. Niemand ahnt seine geheimen Freuden ! In der Schreibstunde focirt er die Alten mit so profaischem Fleiße, wie eine Maschine, . Er stellt sich, als würden ihn diese Prozesse ungemein interessiren. Er geht mit Herrn Korgza, der Rechtsverwal­­ter mehrerer großen Herrschaften ist, zu den Urbarialgerichtshöfen und führt deren Protokolle mit solchem Fleiße, als­­ interessirten ihn am allermeisten viefe kleinlihen großen Beschwerden der mit­einander strei­­tenden zwei Bauern, wovon das Ende gewöhnlich das ist, daß seiner von ihnen Etwas bekommt. Dann gibt es aber auch anders geartete P­rozesse, in denen beide Bauern etwas bekommen : den Haslinger. Solche Prozesse liebte Koloman nicht sehr, denn gewöhnlich mußte er bei der Prügelbank stehen und die verabfolgten Dosen zählen, was seine zu seinem Gemüthe passende Unterhaltung war. Einmal wurde unserem Koloman v diese Gattung der Rechtspflege doch zu viel, und al beim SHerrenstuhl die Criminalia an die Reihe kamen, sagte er Herrn Koreza, er gehe sehen nach Hause und werde den Birsezy an seiner Statt scniden. Allein gerade damals bedurfte man feiner sehr nöthig, denn ein Protokoll wußte Niemand so gut ab­­zufassen, wie er. Herr Korcza redete ihm also zu, nicht wegzugehen. Morgen komme die Tochter des Am­tmannes, die ein so herrliches Ge­­schöpf sei, wie er ein solches noch niemals gesehen, — und sie pfleg­­ten täglich beim Amtmann zu mittagmahlen und zu nachtmahlen ! Diese Indende Aussicht wirkte, er blieb noch einen Tag lang, führte das Protofoll vom Abend bis zum Morgen und dirigirte das Streich­terzett, mit Vokalsotobegleitung vom Morgen bis zum Mittag — allein die Schöne Tochter des Amtmannes traf nicht ein. Und mit dieser Vertröstung hielt man ihn noch vier Tage dort. Die Schöne Amtmannstochter war aber selbst damals noch nicht ange­­kommen ; wahrscheinlich war sie gar nit auf der Welt. Allein am fünften Tage übergab Herr Korcza dem Dominus Frater zur Belohnung im Geheimen, ein in Papier geschlagenes Mädchen als „Diurnum“, welches dieser anzunehmen sich bescheiden weigerte ; allein der Prinzipal drüdte er ihm dennoch in die Hand : „Sie haben es verdient, Domine Slater, für die vielen im Interesse der öffentlichen Ordnung und des Gefeges abgemesten Haslinger.” Als Koloman dann nahsehaute, was im Papier sei, fand er darin fünf Hafelnüffe. Also für seine fünftägige amtliche Mühewaltung bekam er fünf Stück Hafelnüffe und eine Vertröstung, daß er ein schö­­nes Mädchen sehen werde. In der heutigen Welt würde man dieses Diurnum für zu gering halten. Allein Koloman war ja auf die Accidentien nicht angei­iesen. Die für den ersten Monat geschichten hundert Gulden lagen unberührt bei Herrn Korcza, und er hatte noch seinen Zwanziger von denselben verlangt. Herr Korcza dachte sich: er hat noch Geld von daheim und versteht gut damit zu unwirthischaften. Allein einmal mußte man in einem Prozeßsichleunig viele Broz­zebakten fopiren, wofür die betreffende Partei zwanzig Gulden Bank­­noten bestimmte, nur daß die Arbeit bis zum anderen Morgen fertig sein sollte. Herr Koreza theilte seinen PBatvaristen v diesen Umstand mit und schlug ihnen vor, er wolle von der königlichen Tafel einige Schreia­ber­ herbestellen, damit sie ihnen im Abschreiben helfen. . 63 überraschte ihn aber sehr, als er von Koloman hören mußte, daß sie Beide, er und Alexander, das schon selber fopiren werden ; man­ habe seine Theilung nöthig. Sie schrieben denn auch die Urkunden bis zum Morgen ab und theilten sich in die zwanzig Gulden. Sehr begann Herr Korea seinen Rechtspraktikanten näher zu fennen.­­ Er theilte seine Erfahrung sofort der Großmutter mit. In Folge bessen bekam Sholoman alsbald von daheim einen Brief mit fünf Siegeln, in welchem hundert Gulden waren und die folgenden Zeilen : „Du hochmüthiger Hund! „Du milsst also das Geld durchaus nicht anrühren, welches ich an Koreza für Dich fehid­e, damit Du nicht verlangen, Rechnung legen und danken müssest. Nun gut, jet fehlde­­ ich Dir das Geld inreft zu eigenen Händen. Gib seine Nechenschaft darüber, bedanke Dich nicht dafür. « „Deine ergebene arme Großmutter „Elisabeth.” Was that Koloman mit diesem Oelde? Seine Großmutter fand nur noch an ihrem Blum­engarten einige Freude. Im Frühling begann schon die Saison der Tulpen, bisher ihr Stolz. Allein seit vorigem Jahre, als sie im Garten beg Obergespans die seltene Wellingtons gesehen hatte, die hochaufschießenden Tulpen, deren Kelch rosenfarbig mit grünem Rande aus dunkelh­ose, Yadebraunen und gelben Streifen ist, seitdem war ihr alle Luft vers­torben. Diese Tulpen konnte man aber nur aus Harlem beziehen und das Stüc fojtete fünf Gulden. Ein solches Heidengeld gibt die Großmutter für ihr eigenes Vergnügen nicht aus. (Sortfegung folgt.) : — Ich weiß, ich weiß: „Eminens ex omnibus." sowohl für Batat, Alf ald « Zafche ä —- . — —- — - - té ee

Next