Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1871 (Jahrgang 18, nr. 100-123)

1871-05-02 / nr. 100

— x a ago s aj in j ja = peu ee = wie einzelne Nummer kostet 4 kr;«v.Wy-"««­« — Immer weitere Kreise zieht der Streit über die Theils­nahme der Linien an den Delegationsberetgungen. Heute sind auch "P. Napló" und „Magyar Újság" in die Diskussion eingetreten, im „Hon“ antwortet Horn auf die Artikel Zelat’s und Tipa’s und , Reform" polemisirt gegen die Ausführungen Tipa’s. naple" verficht vom Standpunkte der Dealpartei, in voller Ueberein­­stimmung mit den von uns entwickelten Anschauungen, die Ansicht, es müsse die Opposition im entsprechenden Verhältnisse in die Delegation gewählt werden. Die Theorie, welche Tia aufstellt, theile der Majori­­tät solche Wortechte, der Minorität aber eine solch untergeordnete Rolle zu, t ob­ dies in der konstitutionellen Praxis unzulässig sei. Die Delega­­tion sei die Kommission des Reichstages, die über Fragen von beson­­derer Michtigkeit entscheidet, und nur mwünschensmwerth müsse er daher erscheinen, das sie die Vertreter sämmtlicher Fraktionen in sich schlieke. Den Einwurf, als könnten die oppositionellen Delegationsmitglieder sich mit der cisleithanischen Delegation zu dem Zmede verbinden, um das Ausgleich­swerk zu zertrümmern, kann „Napls” umso weniger gelten lassen, als die Delegationen gar nicht den Boden zur Realisirung eines solchen V­orhabers bieten. Außerdem Tasje sich nit vorausfegen, daß die Denkpartei sich ihrer Majorität in der Delegation zu Gunsten der Linken begeben werde, sie werde vielmehr unter allen Umständen an numerisch stark genug sein, um den Ausschlag geben zu können. Am allerwenigsten vermag „Napls“ das Argument, welches für die Ausschließung der Linken aus der Delegation vorgebracht wird, gelten Taffen, daß nämlich dadurch die Berathungen erleichtert und beschleu­­nigt werden. Dieser Rücksicht zuliebe dürfe die Opposition nicht ausge­­schlossen werden und thatsächlich denke man ernstlich nicht daran. Im Gegentheile, sagt „Napls“, die Denkpartei wünscht, daß auch die iite an den Delegationsarbeiten theilnehme, und sie hat blos der Nothunwen­­digkeit nachgegeben, als sie nicht für oppositionelle Mitglieder stimmte. Die Argumente, welche die Opposition für ihr Fernbleiben aus der Delegation vorbringt, hat die Opposition allein zu verantworten, aber wir verwahren uns dagegen, daß die Linke aus ihrem Vorgehen eine allgemeine parlamentarische Theorie ableiten will, und mir behaupten, daß vom Standpunkte der Dealpartei politische Motive dafür sprechen, daß auch Linke in die Delegation gewählt werden. Horn hebt im , Hon" ebenfalls den Miverspruch hervor, welcher in dem Vorschlage Tiba’s Liegt, die Linie möge sich wohl an den Wahlen, nicht aber an den Berathungen der Delegation betheiligen. Die jüngste Praxis habe er be­wiesen, daß die Theilnahme der Linken an den Wahlen keineswegs die zweckmäßige Zusammenlegung der De­­legation verbürge, und wenn es im­nterese des Landes gelegen sei, eine aus Li­beralen Elementen bestehende Delegation zu wählen, so sei es gewiß nicht minder wünschensmwerth, daß die Opposition in der De­legation selbst ihren Einfluß zur Geltung bringe­­n Reform" billigt das Lernbleiben der Linken von der Delega­­tion vollkommen, bios bezüglich der Motive, welche die Linie zu diesem Schritte veranlassen, hat sie einige Einwendungen. Zita sagt, die De­­legation müsse aus homogenen Elementen bestehen und ein festes Ganze repräsentiren, wenn durch sie irgend ein Resultat erzielt werden sol. Das findet , Reform" ganz richtig, allein dieses Resultat könnte ihrer Ansicht nach auch dann erzielt werden, wenn in der Delegation beide Parteien vertreten wären. An der Delegation wurden seine inneren Fragen verhandelt, bezüglich der äußeren Angelegenheiten aber habe er sich ja erst in fetter Zeit gezeigt, dab Koloman Zipa z. B. und Franz Buloks voll­ommen gleicher Ansicht sind. Die Uneinigkeit übrie­gend, die über den Gegenstand im Schoße der Linken selbst herrscht. An der „Reform“ sehr erfreulich , da diese Uneinigkeit vielleicht gerade dazu dienen wird, die beiden großen Parteien einander näher zu bringen.­­ An der " Magyar Újság" tritt Ernst Simonyi unter persönlichen Ausfällen gegen Horn für die Nichtbetheiligung der Opposition an den Wahlen und selbstverständlich an den Berathungen auf. — Aus dem Gefeßentwurfe über den Ausbau des Gömörer Eisenbahnweges, welcher dem Abgeordnetenhause vorgelegt wurde,­­ und dem beigefügten­ Berichte hebt „P. N.” folgende Hauptmomente ervor : Die durch den Gefeßartikel 31: 1870 " ertheilte Konzession wird wegen Nichteinhaltung des im §. 6 der Konzessionsurkunde bedunge­­nen Termind­s erleichen erklärt und das Ministerium ermächtigt, den Ausbau dieses Nee unter den nachstehenden Modalitäten zu RE merfstelligen. i­­ ee Das Ministerium wird amgemiesen, für alle diese Bahnlinien ) einer von der Bánréver Station der Staatsbahn über felet bis zur Ch­eter Station derselben Bahn ; b) ferner einer von Bánréve über Rosenau nach Dobihhau und e) einer bei Feled von der Bahnlinie a) nach Tbheiptolcz zu führenden Lokomotivbahn,­ die nöthigen Vorkehrungen zu treffen, die Bahngründe nach den einschlägigen geleglichen Bestim­mungen zu erproprüilen, den Bau in Angriff zu nehmen, und binnen dritthalb Jahren, vom Tage, wo dieses Gefeg in Kraft tritt, gerechnet, zu vollenden. Außer von Bánnéver und Finlefer Anschlußstationen werden auf viesem Bahnnetz höchstens 14 Stationen zu errichten sein. Die drei obgenannten Linien haben zusammen eine Länge von 21"­ Meilen.­ür die Deckung der osten des Ausbaues dieser Linien und ihrer Bet­­en in betriebsfähigen Stand kann das Ministerium 100.000 fl. per Meile aus den Landesrevenuen in Anspruch nehmen, und gleichfalls er Meile 5%, verzingliche, und *,%, zu amortifirende Prioritäto­­bligationen im Nominalwerthe von 311.000 fl. emittiren, welche Obligationen auf den österr.zung. Börsen gehandelt und notirt werden dürfen. Der Staat garantirt título ber Zinsen- und Amortifations­­quoten dieser Prioritätsobligationen 10.038 fl. in Silber in der Weise, daß er die für Einlösung der fälligen Coupons und die Deckung der Amor­­tifationsquote erforderliche Summe, bis die Bahn in Betrieb gejebt wird, aus dem Baufonde deben wird, nach erfolgter Betriebseröffnun aber wird das nach Abzug der Betriebskosten erübrigende Reinerträgni­ssezu verwendet werden, und nur insomweit das Reinerträgniß die obige garantirte Summe nicht deckt, ist dann der Staat gehalten, das Feh­­lende zu ergänzen. « Der zwischen den Grundbesitzern und Industriellen der bei dieser Bahn interessirten Gegend einerseits und dem Finanzministerium ande­­rerseits zu Stande gekommene und auf die von den Ersteren über­­nommene Binsengarantie = Verpflichtung bezügliche Vertrag wird in allen Punkten genehmigt und in das Gefeb eingetragen. Der beiliegende Bericht erwähnt, die Gründe, melde­­ das Zustandekommen dieser Bahn erheirschen, seien so wichtig, daß es über­­flüssig wäre, dieselben zu detailliren, und mit Rücksicht darauf, daß_die dabei interessirten Grundbefiger und Industriellen durch Weiernahme der Zinsengarantie die Bahnbrecher auf dem Felde der­­ Selbsthilfe ge­­wesen, habe die Regierung diese Bitte beachtensnwerth befunden, denn dazu, daß sich andere Unternehmer fänden, welche zu den Bedingungen der fon inartitulirten Konzessionsurkunde den Bau übernehmen wür­­sen, war seine Aussicht vorhanden. Der Bericht entmwidelt endlich, daß nach den Modalitäten des gegenwärtigen Gefetes der Staat zu weit günstigeren Bedingungen, als dies nac der früheren Konzession s­­ie der Fall gewesen wäre, 160.000 Gulden Garantie per Meile gewährt. Durch den Entwurf ist nicht ausgeschlossen, daß nach vollstän­­digem Ausbau des Bahnweses dasselbe einer Aktiengesellsschaft über­­lassen werden könne, welche die Eisenbahn mit dem darauf lastenden Prioritätsansehen übernehmen und der Regierung die darauf verwen­­deten Auslagen erregen würde.­­ Sin der heutigen Oberhausfigung wurde die Debatte über das Gemeindegefeß beendet und der Gefäßentwurf über die Eperied: Tarnomwer Eisenbahn unverändert angenommen.­­ in Bar Bagesgesich­te. Laut der jüngst eingetroffenen Meldungen ist es den Bersailler Truppen gelungen, das Fort Sy,­­welches schon seinerzeit durch vie en arg zugerichtet wurde, gänzlich zu zertrümmern. Die Kleine eragung, welche daselbst noch zurückgeblieben war, um wenigstens den Schein einer Vertheidigung aufrecht zu­erhalten, hat das Fort nun­­mehr verlassen, nicht ohne zuvor Alles zu demoliven, was dem Gegner bei seinen Operationen dienlich sein könnte. Wenn Thiers seinen Ope­­rationsplan geändert hätte und nun allen Ernites den Haupthebel von der Seite der Subforts anregen wollte, so würde sich nicht nur das wochenlange Morden in Neuilly, sondern auch das Bombardement eines schönen Theiles von Paris als nußlos erweisen. Das Vorgehen gegen die Süpforts selbst läßt wenig Erfolg erwarten. Von den Deutschen war es rationell , ihren Angriff nach dieser Seite zu richten : sie wollten verhältnismäßig leichter jene Höhen gewinnen, von denen aus die prachtvollsten Theile von Bari bestrichen werden konnten. Derartige P­ositionen bef ist aber Thiers bereits im Mont Valerien sowie bei Courbevoie und Asnières ; auch haben ihm die Preußen noch viel gün­­stigere Bünste auf den Höhen von Montreuil und Nomainville einge­räumt. Wenn die Preußen im Besize des Mont Valerien des Brü­­dentopfes bei Neuilly und Asnières ge­wesen wären, so hätten sie ge­­wiß nie daran gedacht, die Südmwestede von Paris von Sisy und Van­­vres aus anzugreifen. Wenn Thiers schon die Forts hat, was immer­­hin noch eine Weile währen dürfte, denn Vanvres und Montrouge sind noch lange nicht stürmbar, so bleibt so immer die wohlarnirte Ring­­mauer zu nehmen übrig. Wenn auch gegen diese mit Parallelen vor­­gegangen werden soll, so könnte sich diese Belagerung auf Monate hin­­ausziehen. Darauf kann es Zhierd jedoch um so weniger ankommen Lassen, als ihm — wie wieder gemeldet wird — der 15. b. als der legte Termin gestellt wurde, bis wohin er die Insurreftion bemältigt haben muß, wenn die Preußen nicht interveniren sollen. Das Aus­­hungern der Stadt würde auch eine geraume Zeit in Anspruc nehmen. Auch­ie als ein bedeutsames Moment angesehen werden, daß einer­­seits die Preußen die Zuzüge zur Bersailler Armee fil­irt haben und andererseits die moralische und selbst physische Verfassung der aus ver­demüthigenden und in jeder Beziehung entkräftenden Kriegsgefangen­­schaft heimgekührten Soldaten für einen auf lange Dauer berechneten Feldzug wenig günstige Chancen gewährt. Das Ende vom " Dieb" wird wohl doch ein friedlicher Ausgleich zwischen Versailles und Baris sein müssen. i ‚Der Umstand, daß sich an den Munizipalwahlen, die Bene stattfanden, die Bürger nirgends so zahlreich wie sonst betheiligten, und daß in den größeren Städten der Uiverstand gegen die Beschrän­­kung der munizipalen Freiheit, welche das neue Munizipalgefeb invol­­virt täglich anmwächst, ferner die Erbitterung, welche das fortwährende Scheitern der bestgemeinten Vermittelungsversuche, selbst beim friedlie­ben­den, konservativeren Theile der städtischen Bürger hervorruft : das Alles wird am Ende den Chef der Evelative doch vermögen, mehr sei­­nen eigenen Intentionen und den Eingebungen einer rationellen Poli­tik, als den reaktionären PVelieitäten der Assembleemajorität nachzugeben und mit den großen Städten Friede zu machen. An Lyon bat das Zentralsomite der radikalen Partei für die Munizipalfanpiraten ein Mandat entworfen, worin die Kumulation der Aemter abgeschafft, der Unterricht als obligatorisch und unweltlich erklärt, die Administration der Gesammtheit des Munizipalrathes untergeordnet und jedwedes Detroi perhorreszirt wird. .­­ In Bersailles haben die Deputirten der radikalen Linken fi geeinigt, den folgenden Antrag einzubringen: In Anbetracht, daß die Städte so gut wie das flache Land das Recht haben vertreten zu sein, und daß das jebige System viefes Recht gefährdet, da die Vertreter der Städte durch die Abstimmung der ländlichen Bevölkerung dieser Eigens­chaft verlustig werden können, verreib­t die National­e­rsammlung : Jede Stadt von 35.000 Einwohnern wählt einen Deputirten ; jede größere Stadt wählt so viele Deputirte als sich nach Theilung ihrer Gesammt:Einwohnerzahl dur 35.040 ergibt. Dieser Antrag, welchem Tolain, Peyrat, Langlois, Tirard, 9. Briffon, E. Adam, Louis Blanc u. A. beigetreten, wird von E. Duvnet demnächst eingebracht werden. Die orientalische Frage ist wieder einmal im Entbrennen be­griffen. Der „U. A. 3ta." gehen über das­­ Verhältniß zwischen Sultan und Khedive sehr bedenkliche Nadiri entnehmen. Ismail Baiha hat in Napoleon III. seine Stüße verloren, ließ er ja auch seinem Hofbeamten, der ihm die Katastophe von Sedan mel­­dete, sofort die Bastonnade geben. Die Pforte weiß dies natürlich ebenso ism, und gegenüber der jährlich zunehmenden Bedrohung ihres syrischen errbes hatte sie schon längst beschlossen, der Unabhängigkeit des Khevive ein Ende zu machen. Rußland verpflichtet sich im der abge­­­gliffenen Konvention zwar nicht zu einer militärischen Beihilfe, ver­spricht jedoch jede Behinderung der Aktion der Pforte, welche seitens der europäischen Mächte, namentlich Englands, versucht werden sollte zu neutralieren. Nevres Bascha, welcher laut Telegramm am 21. April Abends in Kairo eingetroffen ist, überbringt dem Prizekönig ein Ulti­­­matum, welches in Forderungen enthält, beiehen von Verträgen drei Tagen beantwortet sein muß und speziell drei fung der Befestigungen am Rothen Meere, und 3 nach Konstantinopel: ad audiendum regis verbum, auf diese drei Punkte ablehnend lauten, so ist Nevres Barcha beauf­­tragt, die Anwesung des Vizekönigs auszusprechen. Die Pforte hält sich für starr genug, ihre Alexandria, Kairo enzu,denen wir Folgendes die den 2. Siftirung, resp. Schlei­­und Ober-Egypten, NAchteile des Ahenive Sollte die Antwort Ansprüche allein durchzufegen, sobald die Inter­­vention der europäischen Mächte ausgeschlossen bleibt, und geveint sich bei etwaigem Einspruch auf Artikel 9 des Waliser Vertrags von 1856, betreffend die Unstatthaftigkeit der Einmischung in die inneren Verhält­­nisse, zu berufen. Egypten selbst soll, sobald der Erfolg gesichert, in drei Vilajets, eingetheilt und wie nach bekannter Weise verwaltet maßregeln und Egypten zum Kriege, dann Rolle des treuen Türkenfreundes lange fortspielen werde. ‚Um die in Frankreich die von der Kommune errichtete polnische Legion zurückzuhalten, hat die Bersailler Regierung angeordnet, gelösten Garibaldi’schen Freischaaren oder besonderen polnischen Mili­­tärformationen angehört haben, ohne Weiteres aus Frankreich entfernt und von der P­olizei über die Grenze gebracht werden. Da die Schweiz und Italien fi weigern, diese Garibalo’schen Freiheitskämpfer aufzu­­nehmen, so werben sie in Marseille auf pacht und nach hatten, gehörten, ( sich) aufhaltenden Polen von dem Eintritt daß alle Polen, der Türkei transportirt, im verfloffenen Herbst welche den auf­ französische Kriegsschiffe ge, wo sie bei der gegenwärtigen antispolnischen Stimmung der ottomanischen Negierung nichts weniger als eine gastliche Aufnahme zu erwarten haben. Vor etwa 14 Tagen ging von Marseille ein solches Transportschiff ab, das über 400 Polen an Bord hatte. Darunter befanden sich auch 30 Polen aus dem Groß­­herzogth­um Bofen, die ihre Heimath verlassen die übrigen einiger Emigranten, Galizien und dem Kö­­nigreich Polen an. F. C. Baris, 28. April. Die Wirkung der vorgestrigen Kan­­nade auf die füniihen Forts war in der That eine bedeutende. In Sfig, wo die deutschen Belagerer schon große Verheerungen ange­­richtet hatten, ist, was von Kasernen noch stehen geblieben war, nun auch zusammengebrochen, die Kasematten und Böschungen sind unprofti­­tabel gemacht und zeigen gähnerne Bretchen, furz das Fort in dem gänzlichen Untergange nahe. Gleichwohl hat es, von einigen zu Hilfe geshk­ten Panzerwaggons unterstüft, gestern noch den ganzen Tag ein wüthendes Feuer gegen die Werke von Chatillon und Dloulinz de­ Bierre unterhalten. Dasselbe wurde in gleicher Stärke erwidert und die Ver­­sailler sandten ihre Bomben nicht blos nach dem Fort, sondern nach dem Orte Affp selbst, dessen Einwohner nun ebenfalls nach der Stadt flüchteten. Dem Fort von Montrouge erging es nicht viel besser; es­ zeigt einige Haffende Wunden, aber eine an dem Thore von Vaugirard aufgestellte Batterie leistet ihm wirksamen Beistand gegen die Gebhüge von Fontenay, Clamart und Chatillon. Das zwischen beiden liegende Fort Banores envlich hatte etwas weniger zu leiden, da der Gegner offenbar darauf rechnet, mit der Einnahme der beiden Nachbarforts es ohne weitere Schwierigkeit zu gewinnen; aber an ihm wurden mehrere Gei­üse demontirt und es fand erst gestern Abend die Sprache wieder. Es geht das Gerücht, das die Militärk­ommission bereits beschlossen habe, die außer Vertheidigungszustand gefegten Forts in die Luft sprengen zu lassen. In Neuilly dauerte der gewohnte Häuser­ und Barritarenkampf fort, begleitet von einer unaufhörlichen Kanonade. Der Mont Balerien beschäftigte sich insbesondere mit den­ Batterien der Muette und des Point du jour, daher dem­ Auteuil ein­­ furchtbares Bombardement auszuhalten hatte; in der Nue le Marrois wurde eine Frau mit ihren zwei Kindern und in der Rue de Boileau ver Photo­­graph Collet Schwer verwundet. Des Nachmittags dehnte sich das Geschosfeuer auf den ganzen Bogen von Montrouge bis St. Ouen aus; praktische Folgen dieses fürchterlichen Artillerie-Duells waren aber außer den vom Süden ge­­meldeten nicht zu erkennen. Die Föderirten gewärtigen namentlich von Gennevillierd her einen starren Angriff und belästigen von den Festungs­­werfen und von der Brüde von Clichy aus die dort unternommenen Arbeiten. Die roten Kämpfe waren wieder sehr blutig. Die Ambulanz bei Luxembourg empfing gestern 37 V­erwundete, die des­­ Industrie­­palastes und das Hospital Beaujou sind schon ganz voll. Gleichwohl mögen einige Ziffern, die der „Mot d’orvre” angibt, arg übertrieben sein. Danach hätten sich am Mittwoch und in der Nacht zum Don­­nerstag 10.000 Kombattanten gegenübergestanden und die Verluste der Sc in diesen verschiedenen Engagements ließen sich auf 185 odte und 224 Verwundete, die der Regierungstruppen­ auf 315 Todte und 310 Verwundete berechnen. Offiziell liegen noch folgende Meldungen vor : 27. April, 12 Uhr 5 Min. Mittags. Heute Früh um 7 Uhr wurden unsere vorgeschobenen Posten von den feindlichen Truppen lebhaft angegriffen. Das 80. Bataillon wurde nach einem energischen­­ Widerstand gezwungen, eine neuerrichtete Barrikade aufzugeben , aber der Feind wurde nun von dem 74. Ba­­taillon in der Flanke gefaßt und so genöthigt, sich zurüczuziehen und die Stellungen, die er genommen hatte, wieder aufzugeben. An diesem Augenblick sind wir im Befise aller unserer Positionen. Der Feind hat sich auf der ganzen Linie zurückgezogen. Das Feuer hat aufgehört. Dombrowski. Asnieres Die Nact sehr ruhig. Unsere Batterien haben ER S­el und Bécon durchstöbert.. Der Feind hat nicht geantz­wortet. Sieben Uhr.Der Feind antwortet,aber ohne­ Erfolg. Acht Uhr. Die Versailler demassiren ihre Batterien. Ihre Mitrailleusen sind in wenigen Augenblicken demontirt.. Die Batterien von Clichy fahren fort, das feindliche Feuer auszulöschen. Ontrouge-Bicätr­e.Halb 1 Uhr Nachts-Rekog­­a auf Bagneur. Die Versailler in ihre Stellungen zurückge­orfen. Morgens. Montrouge und Bicétre Schießen auf Nieder-Fontenay. Die Versailler antworten nur schwach z­wei Uhr. Die Bersailler antworten mit Nachdruch, aber ohne Erfolg. An die Kirche von Montrouge wurden die Siegel gelegt, dort von a­­n wurde die ganze Nacht von den Batterien von Moulind de Pierre und von GSabliere beschaffen. Von 10 bis 11 Uhr ließ das Feuer nach, das Fort antwortet mit Nachdruch.­­ Bahnhof B­lamart. Dreimal von den Bersaillern an­­gegriffen, die immer zurückgeschlagen wurden. Der Geist der Truppen it ein vortrefflicher. Drei Bomben fielen in die Vetits-Menages (eine Gruppe Arbeitermohnungen) ; eine Pension­ärin wurde getödtet. Neuilly. Die Nacht ziemlich ruhig. Das 80. Bataillon Bert wegen seiner schönen Haltung vor dem Feind auf den Tagesb­efehl. General Bluferet erläßt folgende Ord­e : I­­m Anbetracht der schönen Haltung der Batterie vor der Borte Maillot bemilligt ihr der Delegirte für den Krieg als städtische Beloh­­nung im Namen der Kommune dreißig Revolver. Das Zentral-Komite der Artillerie wird mit der Vertheilung beauftragt. NB. Diese Batterie hat sich, obgleich noch nicht ein­getreinet und equipitt, tapfer auf ihrem Kampfposten gehalten. Manifest in der"France":Eine Person,welche von St.·Ou»enkommt,erzählt uns folgenden Vorfall:GesternFrüh exschierte 111e·preußische Patrouille von fünf Mann bei dem Maire dieser Gegnemdeunig machte ihn darauf aufmerksam,daß im Wider­­spruch m­it den Bestimmungen der Friedenspräliminarie Ir sechs Geschütz, welche»die sogenannte Redou­te von St.Quen bildeten,aus dem Park der­ Fürst in Craonfortgeschafft worden wären.Der Führer der Ab­­theilung erklär­t­e,es sei unerläßlich,daß die nämliche Anzahl von Ge­­schützen—gleichviel ob in gutem oder schlechtem Zustande­ nurder­ Ordnung wegen von den Nationalgarden an Ort und Stelle gebracht we­rden müßte.Auf diese Eröffnung begab sich der Maire zudeme­taillonschef der Nationalgarde, welcher das Ansinnen der Preußen übertrieben fand und sie meigerte, ihm zu entsprechen. Dies hat sich gestern mittwoch) um 2 Uhr Nachmittags zugetragen ; seitdem haben wir nichts mehr über den Swifchenfall erfahren. — Man meldet uns, daß eine für Baris bestimmte Sendung Schlachtvieh gestern den Bahn­­hof von St. Denis nicht passiren durfte ; heute sind konnte die auf dieser Linie nach Paris gesehicte Milch ebenfalls nicht an ihren Bestimmungsort gelangen, die­­ Provinzen erben. Keinesfalls 1. Retuftion der egyptischen Armee auf entsprechende verh­laffen werde.” mit Ausnahme Stärke, Baihas ist anzunehmen, Kommt daß der Khedive sich ohne Weiteres es aber einmal zwischen der Pforte daß Rußland bie ist kaum zu hoffen, um in die polnische Legion in yon einzutreten . Vagesneuigkeiten. (Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Zosef) ist heute Früh in Begleitung des Grafen Bay nach Dispegk ab­­gereist. (Se.­­ Hoheit Herzog von Koburog) ist geitern Abends von Wien hier eingetroffen und nach Hatvan weitergereist. Personalien) Der Finanzminister Karl v. Kerfa­poly, welcher für einen Tag biehergekommen war, ist gestern Abends wieder nach Wien, der Lugojer Bischof Olteanu nach Te­mesvár abgereist, ver £. Kommissär Graf Radap aber heute Früh­bier eingetroffen. (Ein­e neue Petöfiübersetzung)von Hugo Metzl, einem siebenbürger Sachsen,wird nächstens in Leipzig erscheinen,mit einer Studie über den Dichter und dessen poetische Weltanschauung,die als interessant gerühmt wird.Moriz Jokai soll über die vom Autor ihm eingesendeten Uebersetzungsproben sichbs zufällig geäußert haben." (Zur Londorner Ausstellu­ng.)Das Königs­ungar« Ministerium­ für Ackerbau,Handel un­d Gewerbe hat neben der nicht unbeträchtlichen Summe,welche es für die Zwecke der 1871er inter­­nationalen Ausstellung bewilligt hat, gegeben, zu den Kosten der Entsendung talentvoller junger Gewerbe­­treibender und Künstler zur Ausstellung behufs Beförderung ihrer fünftz gewerblichen Ausbildung beizutragen, wenn der zunächst hiebei betheiligte Stand der Industriellen ebenfalls bereit sein würde, Opfer zu diesem Zwede zu bringen. Der­ Namen, der aus einer derartigen Entsendung in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Strebsamkeit bereits bewährter junger Kräfte für die heimische Industrie erwächst, liegt so offenbar auf der Hand und ist von der Erfahrung bereits als so unzweifelhaft nach­­gewiesen, dab die nicht besonders erörtert zu werden braucht. Nach einem Zirk­usaufschreiben des Ausstellungs-Komite­’s der Pest-Ofner Hans. velt­ und Gewerbekammer wäre es wünstenswerth, mindestens vier Gewerbetreibende, vier Künstler­­ und zwei Schulmänner nach London entsenden zu künnen und mird die Auswahl der auf dem Wege eines Konkurses ich meldenden oder von kompetenter Seite in Vorschlag ge­­brachten jungen Leute in einer nach Mabgabe ver zum Zi­ede der Ent­­sendung eingelaufenen Beiträge ermöglichten Anzahl von dem Komite or genommen werden. Auf eine diesbezüglich auch an die Stadt Pest gerichtetete Aufforderung der Handelsfam­mer hat die städtische Wirts­­chafts-Kommission in ihrer heutigen Ligung einen Beitrag von 100 fl. aus Gemeindemitteln beantragt. Dem ungarischen Landes­ndustrier­vereine hat die Wirthschafts-Kommission für venselben 3wed 100 fl, somit im Ganzen 200 fl. votirt. (Eine Wasserpartie,) melde vorigen Samstag von drei Hörern der Rechte Bar. Abele, v. Derdög und Baron Rosner von Mien nach Preßburg in einem Ruderboot unternommen wurde, hätte leicht ein tragisches Ende nehmen können. Alles war gut gegangen bis zum Reiseziele. Hier angekommen, wollten sie die Schiffbrüche passiren,­­ seine Bereittwilligkeit zu erkennen BE­­­­­­­S sizzzttmmmer..———— . \ - . ' 7 A E pur si muove! {Und sie bemegt sich doch !) Roman in jedes Bänden von Moriz Jókai. (36. Fortlegung.) Dem armen Koloman blieben Mund und Augen offen, als er so viel Kriminalverbrechen in sich entdeckte. Allein nun intervenirte bereits Herr Tóth. — Machen Sie seinen Lärm, sprach er und erfaßte Heren Kors­cas Hand. Die Bestätigung spricht wahr. Hier ist der Beweis, "der Hajdut mag reden: Hab’ ich die Fünfundzwanzig bekommen oder nicht ? — 5 ja, versicherte der Hajdut. AS der gnädige Herr von gelb herauskam, da sagte er zu mir: Komm’ Er mit mir in die Holztammer, Janos, und nehm’ Er den Haslinger mit. 34 hab jest da drinn eine Quittung über­­ fünfundzwanzig Hiebe unterschrieben ; wenn ich die jeßt nicht erhalte, so werde enttweder ig davon Unan­­nehmlichkeiten haben oder bieser brave Herr Batvarist. ‚so verabfolge er sie nur ; aber hau’ Er nicht Start; denn wenn ich aufstebe ‚so meffe ich Ihm mit seinem eigenen Stode solche ungezählte Fünfunde zwanzig auf, daß Er getroff eine Quittung über fünfzig geben kann, ist’s geschehen. RN­er in begann in seiner Qual zu pfeifen, und flug sich ai mit der flachen Hand auf’s Genid und auf die Beine. — Ad Gott, ad Gott, ach Gott! Und er läßt ibn mir nod ftatt des hier ber reichste Herr im ganzen Ksongrader Komitat ist ? Koloman wollte zeigen, daß er sich auch zum mündlichen viren vorbereitet habe und trug seine Vertheinigung vor. — 99 trug den Iluftriffime, als er hereintrat, ob er in Angelegenheit mit dem­­ Grafen „Sa. Ob er zahlen genommen sei ? Er sagte: „Ya. Ob er etwas b.fommen habe ? Ex fagte: „Ia.“ Ich fragte, ob zu bekommen habe ? Er sagte :­ „O, ich danke recht schön”. Darauf begannen und der Harpus. Er hatte vollkommenRizcht,der Poet. Herr Korcza setzte sein Schellen an lateinisch fortiert hat,als würdeerKolomanschelten. — Sed bene ipsi contigit! Quare portat tales braccas eucur­­cinas? Vellem, quod accepisset quinquaginta solidos! Was zu deutsch so viel heißt: „Di­ ihm aber recht geschehen! er hätte fünfzig — — Gehörige bekommen!” Dann fuhr er auf ungarisch fort; — ja freilich ist ver Here von Toth fin der Graf Decssry’schen Angelegenheit gekommen; ja freilich ist er zahlen gekommen, ja freilich hat er auch Etwas zu bekommen. Seten Sie sich zum Tische, Domine Frater, und helfen Sie mir was Geld zählen. Belieben Sie, Herr Tóth. Herr von Tóth trat also vor und zog mit Fächelndem Augen, blinzeln aus feiner Handtasche einen, mit Bindfaden u­­wundenen großen Pad hervor, den er vor Koloman hinstellte. — Das müssen zweitausend Stück Fünfgulden- Roten sein. — Zählen Sie es, Domine Prater. Koloman ordnete die Banknoten der Reihe nach, eine auf die andere. Welch eine große Masse Gelves. Fertig! Der Prinzipal über­­nahm es und überzählte es selber von Neuem. Dann nahm Herr Toth einen zweiten Bad aus der Tuschenden­ Tasche. —Und das müssen tausend Stück Zehner sein. Auch diese passerten eine ähnliche Musterung. Und darin kam noch ein dritter und ein vierter und ein fünfter und noch mancher feinere Pack aus der fertigen Tasche zum Vorscheine­­je zehntausend Gulden auf einen Griff.Als Koloman bereits den zehn­­ten Pack zählte,blickte er besorgt auf die Zaubertasche,ob sie nicht noch was herausgibt?Allein sie begann bereits einzufallen. Den nächsten Pack stöberte der unansehnlich gekleidete Mensch aus seiner Tasche mit folgenden Worten hervor: —Und hier sind fünfhundert Stück Hundes­ter- Fünfzigtausend Gulden. Koloman schwitzte beim Geld zählen.Einem Neulinge macht es sehr schwül,wenn ihm große Banknoten über Die Fingerspitzen gleiten. Auch das war geschehen.Nun,die Exz-9»i-3nz-Her­ren konnten auf die Wiederkunft des Herrn Korczakübschlangs«warten! —Nur noch dieses Wenige.Das ist schon der letzte Pack. Dreißig Stück Tausender. Davon schwigte unserem Koloman erst recht der Schopf ! Und wie groß war sein Triumph, als er, die grausam großen Banknoten zweimal überzählend, im Heurefa­ Zone des Entdeckers ausru­­fen konnte: — Das sind nicht dreißig, sondern einunddreißig Stüd ! Herr Tóth war durchaus nicht überrascht von diesem Ausrufe, im Gegentheile, er sagte darauf mit schlauem, im Voraus ausgedach­­ten Lächeln . ——Allerdings.Schweiß.Dieser überschüssige Tausender hat so gewissermaßen seine Geschichte.Wenn es dem gnädigen Herrn nicht zu viel ist,mirzuzuhören,so erzähle ich sie.Ich habe um diese erlegte Summe die Pußta des hochgebornen Herrn Grafen Decsöry gekauft, die zwischen meinem­ beiden anderen Pußten gelegen ist,—damit ich ,von hier aus mein ganzes Gut leichter bewirthschaften könne.Deshalb beabsichtige ich, in das dortige Wohnhaus zu übersieveln. Allein ich muß nun aber gestehen, daß ich eine Sache nicht eher wahrgenommen habe, als bis ich mit meiner Frau zusammen das gekaufte Gut besich­­tigte, Umsonft, die Frau hat doch ein soigbübsicheres Auge: sie hat es sofort erblicht. Wisfen Sie, dem Thore des Wohnhauses gegenüber steht nämlich ein Hügel, auf diesem Hügel eine vieredige Einzäunung und inmitten derselben ein marmelsteinernes Kruzifix, das die Grafen Decléry dort haben aufstellen Lassen. Belieben zu wisfen: ich bin ein Kalviner. Mich sümmert zwar die Religion eines Andern gar nicht und ich pflege auch den katholischen Pfarrer auf der Straße zu grüßen. Allein­e belieben zu wissen, was so eine Frau für ein Ding in der Welt ist: man kann ihr den Mund nicht zuhalten. So wie mein Weib dort das Kruzifiz gesehen hatte, begann sich das Zungenmahlwerk in Bewegung zu geben; sie brauche das dort nicht, und was sie noch Alles durcheinander plauderte. Belieben zu willen, so ein Weib hat ein sehr ungewaschenes Maul. Das Kruzifix nennt sie „den Heiligen mit dem Holzstiel”, was von ihr genug nicht Schön ist. Ich habe sie genugmals dafür ausgetanzt, allein das verfängt bei ihr nicht. Sekt soll das nur einmal ein Fremder hören, so zeigt man mich noch an, man sperrt uns Beide dieserthalben ein und dann künnen wir sehr würdevoll im Gefängniß sichen. Da möchte ich denn den gnädigen Herrn Fiskal bitten, die verlaufenden Herren Grafen zu vermögen, daß sie dieses Schäßbare Heiligenbild von meinen Gute weg und auf ihr Gut überführen Tassen. Das wäre für uns alle Drei besser. — Sa, lieber Herr von Tóth, sprach Herr Borcza, das wird eine schwere Geschichte sein. Das ist ein Servitut. Das ist mit dem Gute verbunden. Und ich meiß wirklich nicht, wie man das Struzifie von dort wegführen könnte. In der Charwwoche pflegen Wallfahrer da­ bin zu strömen, dann bei der­­ Ernteeinsegnung und noch an manchen Feiertagen . . . — Eine Prozession auch noch­­ entreßte sich Herr Toth. — Und wann ist dieser ganze Hügel geweihte Erde. Wenn man das Kreuz von dort wegführen will, so muß man auch den Hügel ab­­tragen lassen. Und wie weit liegt die Deczery’sche Herrschaft vom ver­­kauften Gute ? Vier Tage reisen weit. Das würde ja dem Grafen auf ein Heidengeld zu stehen kommen.! — Sa, aber dazu ist eben der einunddreißigste Taufenver hier ! sprachich augenzwinfernd Herr Toth. Mit tausend Gulden werden wohl die Kosten zu bestreiten sein. Um so viel zahle ich mehr als wer Kauf­­preis ausmacht, wenn die Herren Grafen so gnädig sein werden, ihr Kreuz von mir wegführen zu lassen. Diese maulende Frau ist mir schon Kreuzes genug ! —Also gut ist’S.Ichprobir’s,·spra­ch Herr Korcza mit wichtig­­thuender Miene.Aber das ist eine­ schwere Sache,eine sehr schwere Sache,ich kann gar nichts Gespisses versprechen. — So thun Sie mird nur, gnädiger Herr. Ich werde dafür nit undantbar sein. — Ich versuch’s. Wollen Sie heute Abend zurückkommen. Bis dahin, Domine Prater Koloman, konzipiren Sie mir eine Advokaten­­vollmacht in v­ieser Angelegenheit, und: der Herr von Toth mag sie dann unterschreiben. Ich aber schreibe die Quittung über diese geringe Summe. Das also war die „geringe Summe”, die Herr Tóth auf Kolo­­man’s Quittung nicht übergeben wollte. Herr Tóth hatte Necht. , Dem Fisfal aber dankte er dann für die Quittung. Auch unserem Koloman brummte er etwas wie einen Dant zu, allein verselbe sc­haute ihn gar nicht an. Die ganze Geschichte war ihm sehr. unangenehm. "auf die Weise so,als hätte er das Geld gar nicht versperrt. Herr Tóth entfernte sich endlich nach großen Dankesergießungen. Herr Koreza verschloß die Gelppäde in eine eiserne Spinde, deren große Schlüffel in einem bir­chledernen Täschchen geborgen waren; dieses­ wieder sperrte er in seinen Schrank ein, den Schlüffel des Schrankes Schließlich steckte er in die offene Lade seines Schreibtisches.­­ Das war. Nur die fortwährende Ehrlichkeit seiner Umgebung verhütete, daß man ihn nicht täglich ausraubte. Dann lief er zufehen. Als sich der Prinzipal entfernt hatte, begann Koloman erst von seinen Papieren aufzufchauen. Der erste Gegenstand, der ihm ins Auge stach, war ein in P­apier gewideltes Etwas auf dem Tusche. Ir­­gend­etwas Flaches und Rundes, wie eben — Münzen zu fein pflegen. Das hatte gewiß Herr Tóth während seiner langwierigen Dankeser­­güsse für den Balvaristen als Lohn für seine Bemühungen bieder­ gelegt. K­oloman öffnete es, was war im Rapiere? Ein Hinweiz gros denítüd.­­ «« · Wie er zornig von seinem Sitzeaufspring! © oft es ja doch sein geringer Merger, wenn man Jenandeın einen Thaler schenkt, während er nicht geswillt it, ihn anzunehmen ; und nun erst ein Zweigrotchenfiüd ! eine vide rothe Kupfermünze. Daß er sie ihm nicht an den Rüden schlagen kann ! Mollte dieser reiche Bauer spaßen oder fehäßte er den amtlichen Charakter Rolemans wirflicch auf zwei Grothhen ? 3 in die Holzlammer einsperren ! den " Mathias Tóth! Weiß Herrn der, Domine Frater Warum trägt er solche „Kufuruzhofen’? Matthäus. Tóth wohl, Decsery gekommen daß Ich wolt, sei? das Er Plai­­ber sagte: zu er Fünfundzwanzig alle’ Drei zu laden: der Klient, der Prinzipal -·--­­endlich, die unterbrochene Information sfort- Das ist doch aber ein gewaltiger Berger. Und wo soll er ihm fest nachlaufen ? Doch ja , er kommt ja Abends zurüc ! zwei Grojpen hier Liegen. (Sortfegung folgt.)­­ Bis dahin fallen die f­­ 7. ! | BE

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