Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1871 (Jahrgang 18, nr. 100-123)

1871-05-24 / nr. 118

j­­ Veit, 24. Mai. — Die aus den heute vorliegenden Berichten aus Wien hervorgeht, scheint­­ die Krise dort noch vor der Wotk­ung der Adresse zum Ausbruche kommen zu sollen. Am Schlusse der gesirigen Plenarfigung gaben nämlich die Polen durch Smolfa und der Klub des rechten Zentrums durch Petring die Erklä­­rung ab, sie müßten sich die Beschlußfassung über ihre T­eil­­nahme an der Aoreffe vorbehalten, nachdem ihr Antrag auf Vornahme der Budgetberathung vor der Adrehdebatte mit 72 gegen 59 Stimmen abgelehnt worden war. Sprach Smolfa diesmal wirklich im Namen des Polenclubs, so ist es wohl möglich, daß seine Worte die ernste Bedeutung eines erneuten, wenn auch nur temporären Strifes der Polen besigen ; es scheint dies jedoch nicht, denn der Polenklub hielt erst gestern Abend­ seine Sigung und scheint daher Smolfa im Bunde mit Petrino etwas improvisirt zu haben, wozu der Polen- und Petrinsten-Klub nachträglich bestimmt werden sollte. Es it nicht irrelevant, die festzustellen, da bei dem engen Kon­­takte zwischen dem Kabinett Hohenwart und dem Bolenflub die Taktik des legteren leicht auf Rechnung des ersteren gesett werden könnte, während, wie man uns versichert, das Kabinet Hohenwart auf die Aprekvebatte einen hohen Werth Tegen und ihr mit einer wahrhaft idyllischen Nähe entgegen je­­en folt­­en Kommt es faktisch zum Strike, dann ist das cisleitha­­nische Chaos unlösbar und es wird eines Gewaltstreiches be­­dürfen, um diesen gordischen Knoten zu beschauen. Denn selbst mit der Auflösung des Neichgrab­es ist bei dem soeben erfolg­ten Zusammentritte der Delegationen nicht geholfen und es bliebe dann nur die von uns bereits erwähnte Vertagung übrig, die, wir besorgen, von den verfassungstreuen M­itglie­­dern der österreichischen Delegation vielleicht mit der Spren­­gung dieser beantwortet werden könnte. Wie sol das Alles konstitutionell enden ? Einer Meldung des „Meoniteur beige“ zufolge müssen Fremde, welche über die französisch-belgische Grenze nach Bel­gien kommen wollen, mit Bäffen versehen sein. Die bel­­gische Negierung scheint ihr Land vor der Ueberschwem­mung mit den Führern der Bariser Kommune sichern zu wollen und leistet dabei vor französischen Republik den Riebesdienst, das Korstituiring des Kongresses oder der Ganove und Wahl ihrer Mitt­er zu bringen und dadurch das Gebbhtserwaltungsrecht der Katho­­lien zu ermöglichen. Bis dies geschehen künnte, ge das allerhöchste Patronatsrecht des gefrönten Königs, sowie das Oberaufsichts:, Zustimmungs-, Ver­­­waltungs- und Dotations-Necht des Staates in dem bisherigen Maße auch für die Zukunft aufrechterhalten werden.“ A Wien, 23. Mai. Bekanntlich it das neueste Rothbuch in der römischen Frage vollständig stumm. Nicht, daß es an allem Mate­­rial dafür gefehlt hätte, aber es scheint nicht als opportun erachtet zu sein, damit hervotzutreten, um der Kurie seinen Anlaß zu geben, aus den betreffenden Aeußerungen sich in ihren — noch so unberechtigten — Illusionen bestärken zu können. Uebrigens dürfte die Ausführung des­ italienischen Garantiegesetes noch auf sich warten Lassen. Es ist dem Vernehmen nach von einem der namhaftesten italienischen Zuriften ein Gutachten ausgearbeitet, welches die erheblichsten rechtlichen Beden­­ken wenigstens gegen diejenigen Theile des Gewebes vorbringt, die das sogenannte internationale Privatrecht berühren, und es ist das Gewicht dieser Bedenken im Allgemeinen von der italienischen Regierung selbst nit verkannt worden, Entfemtmen der Kommunisten zum Mindesten zu erschlweren. — Während des gegenwärtigen Propisoriums im Königl­­ing. Justizministerium­shäfte Ministerialrath folgende Gegenstände: 5. Nachtragskredit zur ist mit Csemnegby 1. Bededung der Leitung der laufenden Ge betraut worden ; die an de. Majestät gelangenden Vorträge aus dem verwaisten Ministerium wer­­den von Minister BauTerx fontrasignirt. — Auf der Tagesordnung der morgen Vormittags 10 Uhr abzuhalten­den 348. Sit ung de Abgeordnetenhauses siehen Ausbau des Fiumaner Hafens ; 2. Altsohl-Neusohler Eisenbahn ; 3. Nachtragsfrevit für Staatsstraßen in Kroatien ; 4. Nachtragsfrevit für Hafenwesen in der Militärgrenze der Auslagen für das zur Wieder­­herstellung der Öffentlichen Sicherheit entsendete tön. Kommissariat und für die zum nämlichen Bwede delegirten Gerichte, den Gefeßentwürfen über die Rodungen in über die Kolonistengemeinden vorgenom­menen Renderungen des Doberhauses ist heute Vormittags um 11 Uhr zusammengetreten, hat sie auf den Gejebenzwwurf über die Ro­­dungen bezüglichen Modifikationen­ des Doberhauses abgelehnt, und in Bezug auf die Kolonisten jener Vereinbarung ist angeschlossen, nach welcher die jenigen provisorischen Verfügungen angenommen, die An­­gelegenheit der Kolonistengemeinden aber im Oktober d. 3. definitiv ge­­regelt werden sollen. == Diejenigen Sektionen des Abgeordnetenhauses, welche ge­­stern die Gelegentwürfe über die Flußregulirungsgesellschaften und über die Uferpolizei nicht vollständig erledigten, versammelten sich heute, um über die genannten Gegenstände in welcher zu berathen. Die die Regierungsvorlagen mit , berfelben zahlreichen Modifikationen an, welche jedor von seiner besonderen prinzipiellen Bedeutung sind. sz Der Finanzanstehug hält morgen Nachmittags um 5 Uhr eine Sigung , der Vertrag mit der Donaudampfschiff­­esellschaft berathen werden wird. eg. De Btg.” den Wortlaut der gegen „Retition der liberalen Ka­­tholifen Breßburgs an den ungarischen Neidjetag “, sie den sogenannten Katholitenkongreß für ein jegz vie Gesammtheit der Katholiken zu rechtekräftigen Beschlußfassung unbe, und daher weder das Operat jenes Kongresses akzeptiren ie Tämmt, uibt REN: Natholifen-Kongresses im Gefeggebungsz­wege je eher die katholischen Stiftungen und das katholische Vermögen von den übrigen öffentlichen Fundationen. loszuscheiden , ·«bezüglich der Uebertragung der Patronatsrechte auf die Gemein­­schaft der weltlichen Katholiken Verfügungen zu treffen , endlich zu bestimmen , wen und unter welchen Modalitäten dat gefeglichen Vertreter der sämmtlichen Katholik betrachten ? — und daher ein Geies, nach evangelischen oder die m­itten Griechen, zur Bur Tagesgefgräte. Wie der Telegraph meldet, befinden sich bereits über 80.000 Mann Regierungstruppen innerhalb der Pariser Ringmauer; der Strafenkampf hat begonnen, doc­h offen die Versailler, donselben binnen wenigen Tagen vollends bewältigt zu haben. Dieses Mal darf den militärischen Vor­­bersagungen der Mac Mahon’scher Kriegsleitung schon einiger Glaube entgegengebracht werden. Die „große” Aktion, auf welche bereits so oft vergeblich gewartet wurde, ist mit den legtgemeldeten Ereignissen in militärisch ziemlich respektabler Weise, autematisch und fest, mit Muth und Ausdauer und dabei nicht ohne Nachsicht darauf eingeleitet und zum Theile auc [chon durchgeführt worden, daß die Menschenleben daz bei nach Möglichkeit geschont werden. Namentlich hat sich die Artillerie hierbei ausgezeichnet; wie bei Sy und Vanvres, z­wang sie die Infur­­genten auch beim entscheidendsten Britte, dem Boint du jour, ihre Bot fitionen zu verlassen, ehe es zu einem Handgemenge und dem damit noch wendigerweise verbundenen Gemegel kam. Die Infurgenten werden wohl den Palast Luxembourg und das ebenfalls zum Widerstande her­­gerichtete Pantheon im Süden und die große Barrifarenlinie im Nord­­westen, welche den Brennpunkt der Kommune-Bewegung, das Stadt­­haus, und dann die ersten Herde des Aufstandes, Montmartre und Belleville, umschließt, zu vertheidigen. Er wird ihnen kaum etwas wüßen. Ihren­­ besten Führer, Dombrowski, rufen sie bereits als Verräther aus, und die Bürger jubeln den emnpfingenden Regierungs­­truppen überall entgegen. Die Haltung der D Versailler Truppen soll En durchaus vorzügliche sein, worüber u. A. folgende Mittheilung vorliegt: „Groß der Ablehnung des von Thiers ihm angebotenen Groß­­kreuzes der Ehrenlegion ist der General Changarnier nach Bersailles gekommen und es gibt Leute, die in ihm den künftigen Kriegsminister der Monarchie des Grafen v. Chambord sehen wollen. Wie der Ver­­sailler Berichterstatter der „Times“ erzählt, war er am Mittwoch bei­­ den Batterien von Montretout und nahmn die Positionen mit offenba­­rem Schontereffe in Augenschein. „Mehr als einmal“ , schreibt der Kor­­respondent, „habe ich die Behauptung aufzustellen gewagt, daß in ganz kurzer Zeit sehr viel zur N Reorganisation der französischen Armee gesche­­hen ist. Gestern erübte General Changarnier seine Zufriedenheit mit der besseren Disziplin im Allgemeinen und mit dem faltblütigen Wa­­növriren der Artillerie insbesondere aus. Ich kann hinzufügen , daß es nicht allein die allgemeine Haltung der Truppen it, in welcher man eine wunderbare­ Veränderung­ wahrnimmt, sondern auch der Trans­­portdienst arbeitet so vorzüglich, daß, wie ich glaube, noch von seinem einzigen Regiment in den zahlreichen Lagern Stlagen über mangelhafte Verpflegung eingetroffen sind. Es ist nur zu hoffen, da­ Frankreich mit einer reorganisirten Armee nicht wieder zu Kriegerisch werde, aber jegt schon, ehe sie noch den Streit im eigenen Hause ausgeglichen hat­ben, hört man thörichtes Schwagen über „M­ache“ gegen Preußen. Die Bedingungen des Friedensvertrages sind hier mit so allgemeiner Unzu­­friedenheit aufgenommen worden, daß ich glaube, Jules Favre könnte seinen Zug länger Mitglied der Regierung bleiben, wäre es nicht we­­gen des furchtbaren Kampfes, in welchem Frankreich augenblicklich ge­­gen Baris begriffen ist.“ · Die Legitimisten theilen sich bereits—­prinzipiell·—in die Machtstellen des neu gesicherten französischen Reiches.Es zirkulirt vor­ ihrer Seite eine Kabinettliste,die unter dem Präsidium­­ Changarnier’s durchwes zuli einer ihrer Devise an die Spitze der einzelnen Ressorts stellt.Je Zuversicht dieser Leute hat gegenwärtig einen weniger halt­­baren Boden als je:Thiers’Stellung ist momentan,durch die Ein­­nahme der Hauptstadt,geradezu unerschütterlich geworden,­vorausge­­setzt,daß er selbst sich halten will.Der Chef der Exekutive kündigt gegen die abzufangenden Rädelsführer der Insurrekten ein hartes, schonungsloses Strafgericht an.In der Praxis wird dasselbe wohl nicht alle blutig sich gestalten.Thiers ist kein Wütherich und ist sich der Notzwendigkeit wohlbewußt,der ohnedies überaus geschwächten Nationalkraft nicht Elemente gänzlich venziehen,die trotz allem Vor­­hergegangenen für die öffentlichen Stereen noch nutzbar gem­acht werden könnten. Der materielle Schaden der Stadt Paris in Folge der Insur­­rektion wird von einem Korrespondenten des»Daily Telegraph«auf 34 Millionen per Tag, also auf mehr als 2 Milliarden für die abge­­laufenen zwei Monate berechnet. Er veranschlagt dabei den Solo von 150.030 Nationalgarden A 2 Fr. mit 300.000 Prcs., den Solo der Frauen und Kinder dieser Garden bei durchschnittlich 50 Gent. per Kopf mit 75.000 Fre­. ; Kriegsauslagen und Munition 500.000 Fr. ; Verlust an Arbeitslohn für 300.000 Arbeiter & 6 Fr. mit 1,800.000 Fr., wovon allenfalls die obigen 360.000 Fr. abzuziehen seien, also 1,500.000 Fr. ; Verluste der Arbeitgeber 600.000 St. ; Einbuße der Fabrikanten der sogenannten Pariser Artikel 2%, Mill. : allgemeiner Verlust des Handelslandes 10 Mill. Einbuße an dem Verkauf von Lebensmitteln in Folge­ der Auswanderung von 800.000 Individuen 2,400.000 Fr. ; inbuße der Kleiverfabrikation aus dem männlicen Grunde 2.400.000 Fr. ; Verluste in Folge des Ausbleibens von 150.000 Provinzialen und Fremden, deren Einkäufen und sonstigen Ausgaben 9 Mill. ; Einbuße von Miethen 2 Mill. ; Kosten der Armee von Ber­­sailles 3 Mill. Im Ganzen 34,275.000 Fr. » » · Und wer wollte jene moralischen und materierlen Schadentaxu­ren,die sich augenblicklich nicht in Ziffern konstattxesx cassit­iFten Wirkung auf den nationalen Wohlstcmd sich aber gewißmmcht über­­mäßig langer Zeit sehr empfindlich herausstellen wird! · Der deutsche Reichstag hat die Regierungsvorlage betreffend die Annerion Eliab,Lothringens, beziehungs­weise die Regierungsform­ für viele Provinzen ohne prinzipielle Renderung angenommen. Straß: Lothringen wird eine reichsunmittelbare Provinz bilden, die provisorisch auf dem Verordnungswege verwaltet wird, allmählich jedoch — nach einer Mam­malfrist von 3 Jahren — in den Verfassungsrahmen ge­­zogen werden soll, nicht Sinale des Justizpalastes die Verhandlungen ver A­nklageiuen eröff­net. Den Borfik führte ver Anklagejurp, aus 12 Mitgliedern bestehend, nimmt die Plage der ge­wöhnlichen Geschworenen ein ; die Polizei imt die ihr gestellte Auf­­gabe. Heute, jagt er, beginnen die großen revolutionären Nififen, welche energisch gegen unsere inneren Feinde kämpfen sollen. Meinung auf das Belt zu ohne ihnen ein bestimmtes Vorgehen hat die Anklagejury aus der Kommune Profurator Das Merk der möge ihrer Vergangenheit, ihrer Beziehungen sind nicht mehr Geiseln und, Kommune, und solchen, die etwa auf das Bolt geschosfen oder Befehl dem Schmurge­­herr Raoul Rigault ; ihm saßen vier andere Mitglieder der Kommune, unter wel­­chen man die Bürger Breuillis und Ferrol erkannte, zur Seite. Saale wird von Na­­tionalgarden besorgt. Der Präsident erklärt die Sitzung um 114­ Uhr für eröffnet und belehrt zunächst die Jury über der Anklagejury beginnt daher meiner sonft Sergenten oder Munizipalgarden, die wir als Geiseln Die demn Bersailles zählt nicht nur auf seine äußeren Angriffe, sondern namentlich auch auf den Berratb. spät; doch wird sie­­ auch je­ noch große Dienste leisten können. Sie wird sich über die Beiseln, d. i. über die Frage zu erkennen haben, ob die ihrem Verdikte unterbreiteten Indiwiduen, ver­­vorliegender Umstände als Geiseln betrachtet werden dürfen. Dies wird die Auf­­gabe der einen Sektion der Anklagejury sein und sie wird sie ziemlich raich erledigen lassen.. Eine andere Sektion wird sich mit den eigentlic­hen Angeklagten zu beschäftigen haben. Sie begreifen den Unterschied: z. B. zwischen ehemaligen Stadt­­stratüobehörden zur weiteren Behandlung zurückbehalten, können, und gegeben haben. Diese Lebieren nicht das Loos, sondern die Gerechtigkeit entscheiden. Diejenigen dagegen, welchen vie Ju) die Qualität von Geiseln Delegirte der Nationalgarde bon ein bürger besigen, große Revolution vom 18. März gemacht haben, über juspenvitt. sollte gegen gegen jen der Partei ter. über Tod den Dieben haben. den, nennt man den Nach­vieler so von einem Heiligtribum auf das andere aus. Herrn Nochefort hat sein Er­scheinen freiwilig eingestellt. Die Kommune hat folgendes Dekret erlassen : In Erwägung, daß in den N Revolutionstagen seinen gerechten und sittlichen Instinkt geleitet, stet3 Mit­­vie Männer, welche unsere die Schulungen zu Gericht fißen, welche seit zwanzig Jahren unser gegen­wärtiges Un­­glück vorbereitet Ansprache wird den Romini­­überwiesen. Die Kommune der Bürger gewählt, welche als Sikung und es werden, doc liegt ung hierüber noch sein Bericht vor. Unter den Personen, welche in den legten Tagen verhaftet war: in Vauteuil wohnhaften polnischen Grafen Lavis­­laus Zamoysfi (angeblich als Miturheber der Ex­plosion am Marzfelve, was wohl jedenfalls nur auf einem Mißverständnisse beruhen kann) und den namhaftesten Fechtmeister von Paris, den altbekannten Herrn Bons, welcher während der Belagerung als Kapitän in der National­­garde diente. Der jüngste Bruder der Dialerin Rosa Bonheur, Germain Bonheur, it als Federicier in die Gefangenschaft der Versailler gera­­then und nach Bellessle gebracht worden Die Demolirung des Hau­­ses des Heren Thiers geht auffallend langsam vor ih und nur wenige Arbeiter sind daran beschäftigt, daß die Arbeit, in gleicher Weise fortgefeßt, noch mindestens acht Tage in Anspruc nehmen kann, dauert fort Da­­gestern mit der Zerstörung der Sühnkapelle am Boulevard Haußmann begonnen worden. Die Wuth, in den unterirdischen Räu­­men der Strichen nach Leichen zu suchen, dehnt sich In den besonneren Krei­­wird­­iese gehäfrige Spekulation auf die Leichtgläubigkeit der Menge entschieden mißbilligt ; aber das „Journal Officiel” scheut sich nicht, die gröbsten Tendenzberichte der rothen Blut­­des Lieferanten, Stahls angeklagt sind, vor das Striegsgericht gestellt , über die Schuldigen nur die To­desstrafe verhängt werden. Art. 2. Sobald die Banden der Versailler wird eine Untersuchung gegen oder mit jeden Jungstommislion Marinesoldaten eine alle Diejenigen eingeleitet, welche nahe der Verwaltung der öffentlichen Fonds zu thun ges habt haben. Weitere Dekrete der Kommune untersagen die Rumälirung der Gehälter, eine aus vier Mitgliedern verordnen neuen Organisation dieses Korps, bestehende Ober-Buchhal: die Gründung besiegt sein werden, einer wöchentlich er­­scheinenden Geietsammlung (Bulletin des Lois) und dehnen das Dekret vom 10. April, betreffend die Witwen und Waisen, an auf die Hin­­terbliebenen der Opfer der Explosion vom 17. d. M. aus. Ein Erlaß des Kriegspelegirten Deleschuze­­— Der Zentralausschuß Katholikenkongreß gerichteten nahmen von erklären darin, daß sicher gefeglichen Vasis nicht repräsentirendes, daher fugtes Konventifel halten und umsehen, der Majorität, fönnen. Ihr Bet­tum gebt also BR sicher , noch das der die Staatsregierung ala Shen Landesbewohner dem Muster des für die für veröffentlicht Minorität entbehrendes, zu die an meisten en obe Abgeordnetenhaus mit Beseitigung Ber i­s ; Sie BU Baris, 20. Mai. Gestern diese Nachforschungen abzudrucken. ft nah die der Art. 1. Bis zum Ende fern wurden zur Last Segen zu fließen (Anspielung auf Chaudey), über ihr Schicsal wird zuerkennt, werden des Krieges werden Mitte Niemand wird besser, Sie sollte bes Nachmittags welche des Unterschleils, ersten auf angeblichen und als zu dann B Vertrauensvotum wieder Geiseln in Töft ihrer die aufgenommen verhandelt und Der „Mut Vorore" das Bolt, durch den Grundfaß , das Korps der mit einer­­ proflamirt hat, verordnet die Kommune : alle Beamten oder der Erpressung oder des Dieb: als Strafe dann bei Strast den Marinedelegirten a­ls Aus der Sportingwelt. Wien, 23. Mai. Medervas WM Wiener Rennen. I R—k. Der Zwischenraum, welcher uns von dem großen Ereig­­nisse der Saison, dem Mai-Meeting in der Freudenau, trennt, zählt nur mehr nach Stunden und wir wollen es auch diesmal ver­­suchen, unseren Sportingfreunden die größeren oder minderen Chancen der verschiedenen Konkurrenten für die einzelnen Runs, nach unserem besten Wissen früher vorzuführen. Wir begegnen auf dem Programm z uerst einem Handicap von 1000 fl. für vierjährige und ältere Pferde aller Länder, und in vielem Felde, welches mit 28 Unterschriften geschlossen war, noch 21 lebenden Bewerbern, zweifeln aber nicht ohne Grund, daß auch wirklich dreimal sieben Pferde gestartet werden dürfz­ten, ja, wir sind in diesem Eröffnungsrennen so bescheiden, daß wir uns sogar mit dem einfachen Giehener begnügen wollen. Unter solchen Umständen ist es wohl schwer, die wahrscheinlichen Gewinner heraus­­zufinden ; denn „das Unglüc­k schreitet schnell”, aber noc schneller ist ein epler Nenner ausgestrichen aus den Reihen seiner Mitkompetenzen und so könnte es sich leicht ereignen, daß gerade unsere Lieblinge zu den „non arrivals" gehören. Was die Rennfähigkeit der verzeichneten Bewerber betrifft, möch­­ten wir Fürst Johann Li­edhtensteins sechsjährigem Fuchswalach My Uncle von Kettelorum a. o. Corrival, unbedingt den ersten Blag einräumen, allein wir haben in Belt nesehen, wie schwer er zur EEE ER RE­ u REN BIETEN, ...,— . «., » eg = . Aufkischmedessam­pfes zu bewegen war,und jedenfalls müßte er in DDTFWUDOUAU Jennek·Erziehung mehr Ehre machen­,alsam«Rakos,» wenn er auf den Preis reflektiren sollte, Mis Partridge Conte, zu sehen. Die Blue-Fadel-­Tochter a. b. . römischen. den ’Handicappern (Graf Joan Szapáry und Graf Anton Wolkenstein) mit nur 92 Pfund belastet und sollte deshalb, wenigstens nach der Ansicht ihrer Freunde, auf a Plage, einfärmen. Captain Blues Blair-l­hole: Hengst „Braemar“ muß seine Srühjahrstriumphe mit 143 Pfund sch­wer, vielleicht zu schwer für diese Meile büßen,, hingegen finden wir Graf Hendel’s sechsjährige ,Bejiv zu haben. Giles" v­­st Gilg a. o. Violette mit 123 Pfund und deren Halbschwester, die dreijährige , Rory" a. b. Bractitude mit 104 Pfund nit zu sehr belastet, um die Chancen für dieses Rennen verloren Andorra, Lan­g. 310 Stence un Sweet Katie dürften mehl für etmas Besseres m­­erden und zweifeln mir, sie bei der „Eröffnung“ des Festes Ein wictiger Moment, den Meeting'S tritt an uns heran, Breispdes yodeysKlub fehe getheilt, — ja ver bedeutungsvollste der bevorstehen­­Imländische, während eine Bartei­ von zweiter e3 ist von 60 nord­­fl.; das — Österreichiz und süddeutsche dreijährige Hengste und Stuten werden zum Kampfe zugelassen und voraussichtlich wird er ein heftiger, higiger werden. Von 82 ist die Zahl der Bewerber bis heute schon auf 33 herabgeschm­olze 11,··und selbst unter diesen sollen dem OvCIkss zvLAe­ich noch viele befinden, welche einen frühen vorziehen. Die Pferde aus dem Auslande bringen nebst ihren ihn­ den Nachzug einer Niederlage vorzeige lichen Pedrigees auch ein noch ausgezeichneteres Renommee mit, welches sie sich­ in ihrer Heimat erwarben, und ist ihr ‚guter Ruf fein unver­dienter, so dürften die 6000 Grenzen Oesterreiche Uingarnd wandern, Stall im Testen Augenblicke narv’3 Grimstons sengit, a. weit­tein diesen zählen und eher zu den Grafen Kaiserpreis und dafür mehr zum Sprunge, wie wenn nicht Graf Hendel’s hilft. Bauernfänger”. Graf Ne in Berlin, der erste Favorite des hiesigen Sodey-Club’s wurde im Staats­­preis zweiter Klasse von Graf Hen­dels „Compaß“ nicht alle seine Anhänger drüberfair. Hofgestütes überlassen werde, heim’s ältere braune Stute „Trusty“ zuerst an’s Ziel gelangen, und Baron Rath. „Merry Mont" diesmal v. Hari hat.er noch welche von sechs edlen Bewerben: Hallimell, Mars, Edgar, Cartouche (sämmtlich von Palestro) Erteni­or (v. Bengeance), Compap,Lory um Boundamay (m. St. Gilles a. d. Preb Forward) in die Schranken getragen werden sollen. Ueber Seren Julius Espenshievs dunkelbraunen Hengst „Hans Sachs“ Ansichten Beseitshaft­ von King of Diamonds a. als Favorite proflamirt, refüsirt ihn die andere vollkommen ; wir glauben, daß „Hans Sache“­­ auf schönem Plage einfangen, von Bortritt aber an Baron v. Ofppen:­heim's Suchshengst „Marathon“ auch an den v. Buccaneer Die Claiming­ States von 1029 ff. dürften den Graf Shterhazyshen „Theseus’ heißem Kampfe aneinander gerathen lassen d. Eremple in die blaugelbe­ Farbe. Rotbihilns (Lillar 603 Dukaten im Klaffe nehmen. Die Heine Steeplecatte hat, wie wir dem Programme entnehmen, 12­ Be­werber angelobt, von denen 3 bereits kleines Neugeld­ mit 40 fl. erklärt haben, leicht einen sehönen Sieg feiern, auch weniger Luft zum Sturze H am­ 18 Leitung „Tarna“ des Grafen Mar 90908 oder „Guriosity“ des Herrn Jacques Shamel haben viel Chancen, wenn sie glücklich über ale Hindernisse kommen. Derby. Hat mm Die dreijährige schmarze Hein Beith, wurde „Cadet“ von acht „Sie­sta“ die fl. des Sodey-Klub wir aber Bewerbern des Stomfurten, mollen und wohl auch a­­b. Zraviata entschieden geschlagen, — trokdem Blair: Athole-Herp d­ez Hengst verloren, die um über a. b. Traviata, bis zum zweiten Renntage nicht zu Hendel’schen Farben halten, und Baron E.v.Oppen: d. Betty Bird find. vie v. Empire und so könnte er unter a. b. Niobe, ode: a. des Kla: "A ‘ Bagesweuigkeiten. Personalien) Ihre kaiserl. Hoheit. Frau Erzherzogin Elotilde it nach Wien geften Abends von Alcsuth heute Früh nach Wien begeben. Bei ihm wunden) Bei der Stadthauptmannschaft wurde die Anzeige erstattet, dab Wilhelm Holitscher, Inhaber der Firma „Brüder Holitscher”, fest ist. Die Stadthauptmannschaft hat sofort die Kurrentirung des Verschwun­­denen veranstaltet, derselbe habe sich ein Leid angethan. Der Mäddchenhandel­ scheint mehr denn je bei ung zu floriren. Gestern wurde beim Anlanden von hier vershhwunden ist erst 40 Jahre alt. Man besorgt, des Wiener Passagierbootes eine Kupplerin mit zwei jungen­ Mädchen arretirt, welche vieselben aus Komoren brachte, um sie in ein hiesiges Prostitutionshaus zu verkaufen, nachdem die beiden aus Neuhäusel gebürtigen unglücklichen Wesen erst vor 11 Tagen von einem anderen hiesigen Prostitutionshaufe an die Komorner "Geschäftsfrau" verhandelt wurden. Die Kupplerin wurde in Haft behalten und die beiden Märchen freigelassen. Wie lohnend das schmusige Geschäft des Seelenhandels ist, beweist der Umstand, daß die Stadthauptmannschaft sich dieser Tage veranlaßt sab, fünf bhiefige­ Bordellbefiger, welche Equipagen und „Juderzeuge“ halten und zum öffentlichen Wergerung mit ihren Weibern im Stadtwäldchen um die Wette fahren, aus dem Nayon des Stadtwäldchens zu verweilen. (Kindergarten) In der T­heresienstadt (Königegasse Nr. 15) wurde ein Fröbelicher Kindergarten eröffnet, um dessen Ent­­stehen ich einige edle Frauen bemühten. Derselbe steht unter der Leitung der Frau Alois Komaromy und ist vorläufig auf 150 Kinder berechnet. .» (Zur Viola-Affaire.),,M.Allam««·widerspricht der aus Preßburg hieher berichtet­e Nachricht,als sei Kaeriola,welcher dort für die Gründung eines kath.politischen Kasino’s thätig gewesen, aus Preßburg polizeilich ausgewiesen worden sei. 2 (Frau Desirde Artet) wird zunächst in der Oper "Der Liebestranz" auftreten ; die Wiener Blätter rühmen die „Adina” als eine der vorzüglichsten Rollen der ausgezeichneten Künstlerin, nicht minder den „Dulcamara” des Herrn Ronconi, welcher si, wie wir nebenbei bemerkt haben wollen, von den Neffeltrapazen bereits weitergereift. — Bürst Paul gestern spurlos Herr Holitsher­­bier eingetroffen und Echterházy hat ; fid E pur si muove! (Und sie bewegt sich doch !) Roman in sechs Bänden von Moriz Jókai. "Der Major nahm — was zweiter Band. (41.Fortsetzung.) " Herr Korcza moderirte fid­. —— Nber­ nicht Sbnen in die Hand! Sie Rreide des­ Majors wütbete : — Diebe, Räuber, wann wollt Ihr den­­­­­ken !­ Und gab dem Fissal die Kreide aus der Hand und schrieb die Fortlegung des Coloquiums an die Thüre. "— Sie Here Prozeßverlierer! der Projek der Frau ECsollán? "Herr­ Borcza suchte "ein zweites Stück Kreide aus der Lade her­­vor, dam­it­ sie nicht fortwährend­­ einander um dasselbe Stück ersuchen müssen. Sodann schrieb er die Antwort: —"Das, der.Herr Major macht, er ruht! ; ·"· Nun fragte wieder der Mann: "Ward«undehnt ihr den Prozeß so sehr in die Läng­e?» ·«"Herr Korcza antwortete darauf: — Weil er sich dehnt. Der Major­ malte zornig auf die Thüre ; "— Der Advokat des Gefragten folcher Schurte, wie Du, Herr Korea tepliitte: = Sag das auf Dich, Örobian. "Der Major Teste feine Kreiden­grobheit derart fort : — Ihr Spielt Euch Beide in ist ein eben die Hand. Was macht den unterer­ Rand der Thüre schreiben "zu können. Koloman, der der wortlose Zeuge des stummen Geräntes war, erwartete wie der Eine dort f­iet und feine jeden Moment : Zeile an den unten Thürraum schreibt, werde der Andere plöglic­hen Rohrítod aus dem Winkel her­­vorlangen und ihm über den zuhöcht stehenden Theil, der in einer solchen Situation keineswegs der Kopf ist, eine solche Zeile hauen, mag man sie auch als Tauber hören muß. Der Major hodte eben vor der Gedenktafel und schrieb : — Mörder! Giftmicher! 9hr wollt! mich zu werden fürchtet, der bente sich auf.­ Der Major legte sich zoknig noch einmal vor der Thüre auf "den Bauch.. —Ich zerhacke euch..Sun. schon nicht mehr auf die Thüre.) Da aber keine Zeile mehr auf die Thüre ging,so nahm Herr Korcza die Kreide und schrieb über die vorhergehende Balimpfeft : Kein Hund fürchtet sich vor ihrem Kraut­meffer. Der Major kam auf bat Mittel, ven Diskurs fortzufegen. Er ersah den Hafenlauf auf dem Life, ergriff ihn strad3, wischte mit dem selben vom obern Theil der Thüre das bereits Gesagte ganz so hoch, daß es schon viel zu hoch war : — Ich zeige Guh beim Kaiser an! Herr Borcza war auch nicht faul. —Ich fürchte mich nicht einmal vor dem Kaiser. Bei diesem Ausspruche hörte mit der flachen Hand auf den Säbel, aber schon die weg und des tapfern Hußaren auf. Er schleuderte die Kreide zu Boden und­ schlug .—.—Waslr brüllte er mit der Stimm­ie des schrecklichen, verwun­­deten Löwen. Das unterstehen Sie sich vom Kaiser zu schreiben ! Vom Kaiser! Ich gehe! Ach elle! Ich gehe zum General, ich gehe zum Eizegespan. Ich hole den Profoß ! Dab Sie bis dahin die Blasphemie von dort nicht wegwischen! Da­ Sie sich nicht unterstehen, das dort abzuwischen, bis ich wieder zurückomme, das soll mir dort blei­­haben ! Ich bin augenblicklich mit der Patrouille da. Aber daß Sie bis dahin nicht durchgehen. Gleich komme ich mit der Patrouile. Und, polternd stieß er die Thüre auf und stürmte hinaus, fort­während mit dem General, Auditor, Profos, der Patrouille, dem Kriegsgericht drohend, bis er auf die Straße hinauskam. Allein dann, als er so die Straße rückhschritt, überlegte er sich das Ding denn doch, und es fiel ihm ein, weshalb sich denn eigentlich jemand vor dem Kaiser­­ auch fürchten sollte, da dieser doch Niemanden er­­schrede ; und dann, daß an, bis aus der Sache Ernst würde, die­­ Schrift längst würde von der Thüre abgemischt haben ; und darum ging er denn auch weder zum General, noch zum Vizegespan, sondern schlenderte hübsch heim in den Gasthof ; dort lie er sich seinen treuen Trompeter Feri Csula rufen : „Komm’, mein Sohn, gib Deine Trom­­pete an mein Ohr und blase mir das Lied: „Ci gräm’ Dich nicht, sei froh, das bleibt nicht immer so !" Er steedte sich der Länge nach auf dem Kanapde auf und ließ si diesen einzig tröstenden Laut ins Ohr trompeten. Herr. Borcza aber führte auf dem behaupteten Schlachtfelde mit terumpbick­endem Händereiben den Truthahntanz aus. — Gehen Sie, Domine Frater, sprach er zu Koloman, auch an Derartige muß si. so ein Mono­at gewöhnen. Koloman schüttelte verwundert das Haupt. — Ach verstehe die ganze Geschichte nicht, — da, das ist aber auch ein furioser Fall, eine der kuriosen Verwicklungen, in denen beide Theile Recht haben. — Der Major hat alse vet ? — Er hat vollflommen recht. — Um wir? — Wir haben au rent. — Das ist unmöglich, — Ach werde Ihnen das Schon einmal erklären, dann werden Sie es verstehen. Allein, fest sehe ich die Zeit dazu noch nicht ge­nommen. Sch eile zurüd. Ich bin­ mit raschen Bauern gelommen und­ diese wechseln nur eben die Pferde; ich eile zurüd zum „meißen Wolf“. Ich sehe, daß Sie die Prozeß-Fazzikeln fleißig studiren. Wenn ich nach Hause komme, will ich Schon sehen, was Sie gearbeitet haben. Sept bin ich nur darum nach Hause gelaufen, um ihnen einen Prozeß aus dem Schranke herauszugeben, den ich Ihnen unter Verschluß ges Laffen habe; denn dieser tolle Mensch ist im Staate, auch den Aoros­taten der Gegenpartei wegen des Prozesses zu bestürmen und ich wäre kompromittirt, wenn ein gerichtlichen Befehl mich zur Herausgabe dieses Prozesses verhalten würde. Hier ist er, ich übergebe ihn Ihren, wenn man um ihn kommt, so folgen Sie ihn gegen eine Bestätigung aus. 63 ist der Csollan-Satory’sche Scheidungsprozeß. Sie wisen, Chefsc­eiz­­ungspr­ozesse pflegen wir eingesperrt zu hab­en. In venselben sind fole Familiengeheimnisse enthalten, die das Siegel der Verschwiegen­­heit hütet. Solche gibt nicht Ein­ Advotat seinem Praktikanten in die Hand. Ich wage es, den Prozeß Ihnen­ zu übergeben. Sie, sind ein ernster Menj. Wenn Sie wollen, können Sie ihn Iesen, wenn­ Sie ihn nicht lesen, fa­lls noch besser. Allein, wenn ‚Sie sich an­ seine Lektüre machen, so gebe ich Ihnen den Rath, lesen Sie ihn nicht mit der Neugierde, mit der ein junger Mensch sich­erhigt, die Angelegens­heit einer schönen Frau kennen zu lernen, sondern mit der Kaltblütigk­­eit eines Rechtsgelehrten, der in einer zweifelhaften Sache der Wahr­­heit nachspricht. Und wenn in Ihnen vielleicht die Luft verwachen sollte, eine Meinung darüber auszusprechen, so habe ich nichts dagegen, versuchen Sie es, den Vertheidigungsstandpunkt, sei es des Ange­klagten, sei es des Klägers, einzunehmen. Schreiben Sie nach Belieben eine Vertheidigungsrede in diesem Prozesse. Alein, dann rathe ich Ihnen wieder, lassen Sie sich nicht von der Phantasie des leicht zu entflam­­menden Slünglings­­ hinreißen, sondern .die Paragraphenkenntniß des vorsichtigen Arvolaten führe Ihre Feuer. Hier darf man ‚all ein, Kabulist sein. Ich werde schon sehen, ob Sie aus den K­ntentionen der beiden Movofaten auf den stern der­ Sache gerathen? " — 939 werde nicht hineinsehen, sagte Koloman. — Nun, das ist am besten gethan, wiewohl ich ein Thomas das ran bin. és . «« Herr Korcza verweilte auch nicht länger.Er mußte nach Wien zurückeilen,wo die Erneuerung großer Prozesse und verwickelte de­ Kanzleiangelegenheiten seine Anwesenheit erforderten.Der Miethwagen,­ der ihn nachdfen zum»weißen Wolf«führen sollte,wartete schon vor der Thüre­ , Roleman blieb wieder allein im Hause. Allein mit dem Prozesse der schönen Frau wagte er doch nicht in einem Zimmer zu bleiben. Er sperrte denselben ins Bureau ein und zog sich selbst in sein kleines Gartenzimmer gurad, dort nahm­ er seine erst halbvollendeten Gedichte hervor : Tommt Musen, kommt, ihr reinen Geister, beihügte mich ! Er­­ "(Fortsetungsplatt.) tödten! Herr Korcza blieb nichts schuldig. — Wer ermordet . (Das Wort ging aber s­­peile sein Stummbeit des von Sie mis nit ableugnen, daß Sie es geschrieben a : -

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