Pester Lloyd, August 1871 (Jahrgang 18, nr. 177-202)

1871-08-02 / nr. 178

Häs- NER Re E 8 E % $ ő Bert, 1. August. (L.) Die Reform, welche sich eben in England durch die Aufhebung des Stellenlaufs in der Armee nach vielen Kämpfen und mannigfachen Bersuchen vollzogen hat oder we­­nigstens, da der Widerstand der Lords dur das energische, vielleicht auch rücsichtslose Auftreten der Regierung gebrochen ist, im­­ Vollzuge begriffen ist, hat ohne Zweifel an und füg sich eine hohe Berentung, insofern­ sie den Beginn der Armee- Reorganisation Englands einleitet, welches sich endlich entschließen mußte, den mili­tärischen U­­wälzungen auf dem Kontinente Rechnung zu tragen. Das System des Kaufe der militäri­­schen Anstellung ist in England seit dem Mittelalter in An­­wendung. Wilhelm III. hatte zwar ein Verbot des Stellen­­laufs erlassen, dasselbe wurde aber umgangen. Im Jahre 1711 wurde durch eine künigliche Generalordre der Verkauf ansprüch­­lich gestattet und nur die nachträgliche Tönigl. Genehmigung vorbehalten. Um einen Begriff von den Summen zu geben, welche für die Offizierspatente gezahlt werden, genügt es an­­zuführen, daß zur Zeit für eine Oberstlieutenantsstelle in der Garde 9000 Bf. St., eine Majorsstelle 3300 Pf. St., eine Kapitänstelle 4800 Bf. St. gezahlt werden. Bei diesen Summen ist es erklärlich, wenn scharfe Kritiker die englische Armee als eine bloße Versorgungsanstalt für Gentlemen an­­sehen. Die fehweren Weberstände dieses Systems liegen auf der Hand und ihre Befestigung ist nur die Vorbedingung für eine wirkliche Befreiung in den Verhältnissen der englischen Armee. Die zahlreichen Anomalien, die sich bei diesem Anstellungs­­wesen ergaben, waren übrigens schon frühzeitig Gegenstand der Aufmerksamkeit und der Befeg werden geworben. Seit der Zeit des Krimkrieges beginnen die eingehendsten Untersuchungen, doch waren diese Anläufe erfolglos. Dean mag die Reorganisation der Armee, wie sie von Gladstone beabsichtigt wird, für seine genügende Reform betrachten, so viel ist aber gewiß, daß die Aufhebung des Stellenlaufs unbedingt nothwendig war zu jeder Reform. Das Adelsmonopol, so weit ein solches im England überhaupt bestehen konnte, mußte betreffs der Offi­­ziersstellen beseitigt werden; es ist geschehen, geschehen durch das nachdrücliche Auftreten der Regierung, welche selbst vor der Anklage nicht zurückgeschreckt ist, die Privilegien der Krone gegen die Lords angerufen zu haben, Privilegien, die seit Jahr­­hunderten nicht in Hebung waren. Gerade diese außergewöhn­­liche Art und Weise des ministeriellen Auftretens gibt aber dieser Mafregel eine Bedeutung, welche auch außerhalb des eng­­lischen Verfassungslebens gewürdigt zu werden und namentlich in ihren mannigfachen Analogien auf unsere vaterländischen Verhältnisse in Betracht gezogen zu werden verdient. Die von der Regierung eingebrachte Armee­ Bill, welche im Unterhause mit überwiegender Mehrheit angenommen wurde, stößt im Lause der Lords auf Widerstand. Der Mi­­nisterrath­ ist diesem gegenüber rasch mit der Entscheidung bei der Hand, doch Tönigl. Kabinett-Ordre das ganze System des Stellenlaufs aufzuheben, wie dasselbe bisher auf der glei­chen Rechtsquelle beruht hatte. Einen Staatsstreich hat damit die Regierung nicht ausgeführt, denn sie war dazu nach englis­­chem Verfassungsrecht vollkommen berechtigt. Mit Recht wird ihr aber von Seiten der englischen Konservativen der Vorwurf gemacht, daß sie die einem Faktor der Gefäßgebung gebüh­­rende Nachsicht und Achtung fallen ließ, indem sie die Weige­­rung und den Widerspruch der Lords nicht mit parlamentari­­schen Unterhandlungen zu beseitigen bestrebt war, sondern den gorbischen Knoten mit der Prärogative der Krone gewaltsam zerhielt. Ja vücksichtslos und seh­nungslos über alle Maßen war das Vorgehen der Regierung, das kann nicht in Abrede gestellt werden und tief gebeugt erscheint die Autorität­ der hohen Lordschaften vor dem Lande. Gladstone­ her bei der Ab­­schaffung der irischen Staatskirche die widerspänftigen Lords durch weitgehende Zugeständnisse zu beruhigen bestrebt war, hatte diesmal seine­­f zum Parlamentiven ; faum war die Abstimmung der drds bekannt worden, da hatte auch schon dee (Meintsterrath) die Königl. Verordnung ergehen lassen. Mit der Schwachen Majorität von 20 Stimmen hatten diesmal die konservativen Lords gesiegt, dennoch wurde nicht einmal der Bersuch gestellt, diese geringfügige Majorität miürbe zu ma­­chen, man entschloß sich vielmehr dazu, dieselbe mit außerge­­wöhnlichen Mitteln lahmzulegen. Es handelte sich ja um die Privilegien der Lords, welche durch das Syitem des Stellen­­laufs für ihre jüngeren Söhne eine lebenslängliche, standesge­­mäße Versolgung fanden ; hinsichtlich dieser Privilegien konnte man seinem Kompromisse Raum geben : auf ihre Aufhebung mußte auch auf außergewöhnlicher Weise bestanden werden. Ständische Vorrechte werden in der Regel nur durch eine Mer­volution zertrümmert oder durch eine starre Regierung mit dem Hochprude aller ihr zu Gebote stehenden Mittel bestätigt. Im an die Stelle der­­ Versorgungsanstalt für Gentlemen eine Armee von Berufssoldaten zu fegen, dazu bedurfte man des kräftigsten Zurücrängens der Gentlemen im Doberhause und diese erfolgte denn auch durch den raschen E­rraß der Kabi­­netsordre. Die königliche Verordnung hat in diesem Falle die sonst übliche Drohung mit einem Pairstchub vertreten, mit welcher man die untrastabeln Lords in eine angenehmere Temperatur zu verlegen pflegte. Seit der Reformbill, seitdem nämlich das Unter- und Oberhaus aufgehört haben, dieselben Interessen, dieselben Bestrebungen, dieselben Gesellschaftöflassen zu repräs­­entiren und zwischen beiden oft eine ziemlich schreiende Die­­harmonie besteht, seit dieser Zeit ist die parlamentarische Re­­gierung in England nur dadurch möglich, daß die Regierung verpflichtet ist, die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses wie bei der Krone, ebenso auch im Oberhause durchzufegen. Natürlich kann sich dies nur auf Kardinalfragen beziehen, ebenso wie ja auch nicht jede ungünstige Abstimmung im Unterhause eine Kabinettfrise involvirt. Dieser praktischen Kösung der berühr­­ten parlamentarischen Kontroverse kann noch die theoretische beigefügt werden, welche darin besteht, die Bildung der ersten Kammer aus Elementen zu veranlassen, welche in seinem kauz­elnden, prinzipiellen Gegenfaß mit dem Boltehause gerathen künne und welche ihrer allfällig dennoch divergirenden Stimme durch ihre intellektuelle Bedeutung ein solches Gewicht geben könnte, um sich Geltung zu verschaffen. Ohne diese Vorfeh­­rungen darf man nicht hoffen, das parlamentarische Syitem erhalten zu können, es muß an einem SOberhaufe zerschellen, welches nicht demselben angepaßt, noch immer die ständische Zerstück­lung des Staates repräsentirt. Der Konflikt der englischen Regierung mit dem Hause der Lords erinnert unwillkürlich an die unerquidlichen Szenen in unserem Magnatenhause , welche unmittelbar vor Schluß der Wintersession stattfanden. Es handelte sich um die Siche­­rung der Ant­ressen, ja des Eigenthums der Kontrastualisten ; man wollte ein der Zukunft nicht präjudizirendes Provisorium schaffen, welches bis zur definitiven Regelung der Angelegen­­heit genügenden Rechtsflug gewährt hätte. Die Magnaten, die als Befiger hiebei betheiligt waren, wie die torbs bei dem Kauf der Offizierspatente für ihre hoffnungsvollen Sprößlinge, wiesen den vom Unterhause einstimmig vorgelegten Entwurf zweimal zurück. Unsere Regierung verspürte damals seine Kraft in sich, dem entscheidenden Votum des Unterhauses, welches Tausenden von Familien Schug und Sicherheit gebo­­ten hätte, bei den Magnaten Geltung zu verschaffen . Groß des parlamentarischen Syitems konnte also eine Maßregel, welche von der Negierung und dem Boh­ehause angenommen war, nicht durchgelegt werden, weil die Magnaten opponirten und zwar obwohl aus egoistischen Gründen opponirten. Im Jahre 1848 wurden die feudalen Privilegien des Adels auf dem Preßburger Reichstage befeitigt, wie in grant­reichE am 4. August 1789: ein Sturmwind hatte sie wegge­­fegt, und man wußte nicht, woher er gekommen war. Noch sind ‚aber einige häftige Nefte jener Privilegien­en zur Aufhebung verselben fdicht uns die Vorsehung feinen freinigen­­den Sturmwind. Mit eigener Anstrengung müssen, wir uns also an die Arbeit begeben und vollenden, was uns das Jahr 1848 zu thun übrig gelassen hat. Wenn die Magnatentafel ihren bisherigen Widerstand fortlegen sollte, so bietet sich der Regierung ein Doppelter Weg dar, denselben zu brechen. Das Einfegen der vollen Autorität der Regierung dürfte schon in den meisten Fällen genügend sein; daneben aber ist die Reform der ersten Kammer anzustreben, welche einen dauernden Kon­­flikt zwischen den beiden Faktoren des Reichstages nicht zuläßt. Das konservative England mit seinem geschichtlich gewordenen, vielverschlungenen Staatsrechte darf wohl auch gegenüber un­­serer Regierung als ein Muster, welches beachtet und befolgt zu werden verdient, angerufen werden. = Se. Erzellenz der f. u. E. Kommissär ML. Ritter von Rosenzweig-Draumwein, dessen am 30. v. M. erfolgte Ankunft in Bellevar uns telegraphisch gemeldet wurde, nahm daselbst am 31., Vormittags, die Aufwartung der Behörden und Korporationen entgegen und hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache an dieselben, welche sichtlich einen tiefen Eindruck machte und nach der „Agr. 319." also lautete : „Meine Herren ! Durch das allg. Vertrauen Gr. fr. f. apost. Majestät hieher berufen, freue ich mich, die Vertreter der Hauptstadt des neuen Komitates persönlich kennen zu lernen, und auf baz Wärmite zu begrüßen. § . Nehmen Sie bei diesem Anlasse meine feierlichste Versicherung entgegen, daß ich bei Durchführung der mir dur­fe. E. u. f. Maje­­stät vom Kaiser und Könige anvertrauten Aufgabe sein anderes Ziel im Auge habe, als die in den neuesten Gehegen so­gar ausgeprüdten väterlichen Absichten unseres erhabenen Monarchen ins Leben überzu­­führen und den Dam­pstein zu legen für eine neue segensreiche Zukunft der zu pe We­ilitärgebiete. a Ich ersude Sie auch, dies Ihren Herren Mitbürgern bekannt zu geben. Die gewährte volle Freizügigkeit des Grundes und Bodens, die Autonomie der Gemeinden, die den Liberalsten Anforderungen der Zeit entsprechende Organisirung der Behörden, die Selbstständigkeit und Un­­abhängigkeit der Justiz, die Einführung der Landessprache in Schule und Amt, die Aufrechthaltung der bisherigen Privilegien, die Hebung des­­Verkehrs, die Uebergabe eines großen Theiles des Staatsgutes in das Eigenthbum der Gemeinden, endlich die ermöglichte Theilnahme am Berfaffungsleben des Mutterlandes sind Wohlthaten von so weit tragen­­der Bedeutung, daß Sie, meine geehrten Herren, nicht weniger als ich darin eine Bürgschaft des Fünftigen Gedeihens Ihres engeren Vater­­landes erblichen werden. Das Fremdartige des Ueberganges von den alten Verhältnissen in die neuen werde ich durch Schonung aller berechtigten Interessen der Bevölkerung, wie der Dienenden weniger fühlbar zu machen traten, und wenn ich, wie ich nicht zmweifle, die Mitwirkung und das Vertrauen finde, melches der guten Sache werth ist, und wofür mir Ihr freundlicher Empfang gleichzeitig bürgt, so bin ich über­­zeugt, daß Stadt und Komitat sehr bald der geordneten neuen Zu­­stände sich erfreuen, — ich jedoch den größten Lohn für meine best­­gemeinten Bemühungen erbliden und mit Ihnen vereint rufen werde: a f. ft. apostolischen Majestät unserem allerg. Kaiser und­önig. Die Altkatholiken. Von einem katholischen Priester. VIII. 4 CS ist ein anerkannter Gut, daß die fath. Wissen­­schaft vor dem Dogma, dem durch das Lehramt der allges­meinen Kirche endgültig formulirten Dogma Halt zu machen habe; es ist fernerhin anerkannt, daß dies die Grenze sei, aber auch, daß innerhalb dieser Grenze eine freie Bewegung stattzufinden habe. Um nun diese Grenze genau bestimmen zu können, wurde der Unterschied zwischen Dogma als der For­­mel der Glaubenswahrheit und der Doktrin, das geistige Bild, in welchem das Dogma im subjektiven Denken und Anschauen sie abspiegelt, stets festgehalten. Ersteres sollte unveränderlich bleiben, legteres nach dem subjektiven Anfchauen und der wissen­­schaftlichen Sprache der Zeit sich gestalten. Der hl. Thomas von Aquino würde sicher das Gleiche lehren, wie ehedem, wenn er im XIX. Jahrhundert lehren müßte, aber er würde sich eine andere Form aussuchen. Die Freiheit der Doftrin wurde stets gewahrt. Seit aber die Jesuiten die Herrschaft erlangten, begann man auch an der Freiheit der Doftrin zu­ rütteln und übertrug zuerst einer Schule die autoritative A Interpretation der Dogmen, half dann mit Zensuren, Inder so fleißig nach, daß von einer Freiheit kaum weiter zu reden war. Was der herrschenden Schule nicht gefiel oder den Zorn irgend eines Prälaten er­­regte, konnte sicher sein, den Inder zu zieren. Wer dann den Unfug mit dem laudabiliter se subjecit näher ansah, mußte die Ueberzeugung gewinnen, daß man es hier nur mit einer Komödie zu thun habe. Am Hintergrunde aber Haffte er, seine Freiheit der Doktrin, seine wissenschaftliche Behandlung der Theologie, sondern einfache Darlegung des Dogma nach den Schablonen der scholastischen Schule. Wer sich nach diesem Befehle nicht richtet, ist ein Reger, ja ein vermaledeiter Un­­gläubiger, denn ihm fehlet der Findliche Glaube, der Berge verfeget, er fündiget gegen den Geist Gottes, der da sagt: Wissen blähet auf. So fam­ed, das die Theologie in sich selbst zerfiel, in einem leeren Formalismus versumpfte und der des tieferen Verständnisses ihrer Aufgabe, das Dogma, den Glaubenstag zum lebendigen Bewußtsein zu bringen, verlustig wurde. Die Theologie mußte sich wie ein nervenschwaches Weib gegen jeden frischen Luftzug der Wissenschaft abschließen. Statt die Selbstüberhebung, die Nohelt, wenn diese sich in dem geborgten Kleide der Wissenschaft auf das Gebiet des­­ Glaubens und der religiösen Ueberzeugung werfen, hinauszu­­jagen, mußte sie sich von diesen armseligen Gesellen verhöh­­nen, beschimpfen und belagern Taffen. Wenn die übrigen Zweige der Wissenschaft sich tapfer wehrten und erobernd vorgingen, unterfrügt von den Waffen der auf andern Ge­­bieten gefundenen und sich angeeigneten Wahrheiten, stand die Theologie noch mit mittelalterlichen Schilden und Yanzen bewedt mit plumpen Harnisehen und Beinschienen da. Unfähig jeder Bewegung mußte sie froh sein, unter dem Hohne der Gegner und dem Jammer der Freunde sich hinter den Child des Glaubens bergen zu können. Das cerede fortiter mußte nun jede wissenschaftliche Aktion reden. Dieser Stand der theologischen Wissenschaft entsprach aber ganz und­ gar der Erziehungsmethode des Klerus und dem hiebei aufgestellten Gate: ich benöthige seine Gelehrte, sondern Briester. Ein frommer Priester wiegt 10 Gelehrte auf. Die Zeiten änder­­ten sich. Früher wurde ein ummistender, ungebildeter Geist­­licher wegen seines Amtes, seiner Würde respettirt, jegt wird die Standesehre nicht durch Amt und Würde, nicht durch ein rothes Kolar oder einen Buntsriedigen, mit rothen Lappen verzierten Talar gewährt, sondern durch persönliche Tüchtigkeit, durch Geistesbildung und die hieraus resultirende, sittliche Würde. Daß die Mehrzahl des Klerus nicht in wise­senschaftlichem Streben, sondern an den Affanzereien der for genannten kirchlichen Auszeichnung, besonders aber an den rothen Lappen, die eine vom päpstlichen Hofe gespendete Würde mit sichh bringt, seinen Halt fuchen muß und in Gesellsschaft mit tiesen Lappen verdauert, ist rein dem Beifalle der Theo­­logie in die Schuhe zu schieben. Betrachten wir einmal eine­n sogenannten Propst, oder Prälaten, oder einen aus den un­zählbaren Monsignores. Dur was unterscheiden sie sich von den Leuten alltäglichen Schlages ? Durch einen gewissen Hodha­muth, genährt durch den rothen Fled ihres leibes. Das Konzil von Trient verordnete die Errichtung von Knabenseminarien, in denen Knaben, die si dem Dienste der Kirche widmen wollen, religiös erzogen und in den theologi­­schen Disziplinen unterrichtet werden sollen. Die vom SKonal vorgeschriebene Seminarbildung mochte damals die Grundlage eines DBefferen, eines aus dieser Grundlage fi entwickelndn Beffeien sein. Aber, daß man bei dieser Grundlage sole durch 300 Jahren stehen bleiben, haben die Väter von Triert sicher nicht intendirt. In Frankreich, Oesterreich-Ungarn, Ita­lien, Spanien, Portugal, Südamerika ist man bei diese Grundlage stehen geblieben, hat nur durch die Schreien often Uebelstände veranlaßt, einen Flec auf das alte Gewand ge­feßt : z. B. in Rom selbst sah man sich veranlagt, ein Sam­melsurium von scholastischen Untersuchungen und Tafuistischer unflächigen Späßen für Dogmatit und Moral auszugebe und zu lehren, in Oesterreich das Herunterlesen eines Kat­ Hismus für Dogmatik, das Auswendiglernen von 1200 Ce­sus für Moral, das Weberfegen aus der Bulgata in ein noch schlechteres Latein des Professors­ für Erxegese auszugeben. I damit diese armselige Bildung die nicht „aufgeblasene“ Theologen erzeuge, fand es Pius IX. für gut, bringendt are rg ET ie mern mgab anzuordnen, fi­gur solcher Lehrbücher zu bedienen, herunter zu lesen und auswendig lernen zu lassen, die vom apostolischen Stuhle gutgeheißen und empfohlen sind. Das Facit ist, daß in den Ländern der Seminarbildung die Theo­­logie nicht nur als Wissenschaft, sondern sogar als einfache Doktrin, wie sie zu Zeiten der Reformation befanden, ge­­storben it. An diesen Ländern ist die Theologie so tief mal­­trätirt, daß sie nicht einmal als Abrichtungsfutter tauglich ist. Man gesteht das offen ein. Das Einlernen der Rubriken für die Vornahme der Kultusarte, ob die Paramente des Tages weiß, grün, roth, violett oder schwarz sein müssen, ob festum duplex, duplex primae classis, cum octava, sine octava, semi duplex, simplex, duplex majus fei, ob die missa dem Officium entspreche, welche Ausnahmen stattfinden, wann ein Fest verlegt und wie es verlegt werden dürfe und könne, welche Orationen gelesen und in welcher Reihenfolge, wie weit die Hände beim Dominus vobiscum eingebogen sein müssen, wie weit der Mund zu öffnen sei, wie tief ein Ge­nusler zu machen und wie weit die Füße sich streden müssen, ob das mangelhafte Fuß ausftredden sub levi oder sub gravi das Gewissen beschwere, d. h. ob es eine schwere Sünde sei, wenn der Fuß um einen Zoll weiter sich strebt oder eine leichte, ob es eine Läßliche Sünde sei, wenn man den PBralm Judica, oder Gloria, Credio auslaffe, ob es eine mäßliche Sünde sei, wenn man vom Pater noster 6 Worte auslaffe ; das Auslaffen von 8 Worten ist ohnehin eine Todsünde. Nun ext das Brevier mit den Taufenden­­ von Rubriken und den monströsen Geschichten der zweiten Nocturne. Dies ist im Großen und Ganzen die Hauptbeschäftigung im Seminare. So wird ein töpflicher Mechanismus eingeprägt, der Stab einer geistigen Gelbstthätigkeit aus der Hand gerissen. Darf es Wunder nehmen, wenn die herrliche Lehre Sesu Christi im Ä­ußerlichen aufgeht, wenn die eier der heil. Messe, wenn das Gebet nicht als Mittel, sondern als Zweck gilt. Darf es Wunder nehmen, wenn der Marienkultus dem eine so tiefe Bedeutung für das soziale Leben inwohnet, aus blindem un­verstandenem Eifer den Gotteskultus überragt, wenn man Buß- und Lossprechung nicht mehr in dem Sakramente, son­­dern in dem Absagen von Gebetchen, in dem Tragen des Scapulieres­, in dem Küffen eines Ordensgewandes sucht, wenn ein von den Sesuitenbüchern empfohlener Stoß­­fenfter als Mittel gegen das Ständigen gehalten wird, wenn der Sinn, der Geist nicht mehr der Lehre unseres Er­­lösers und dem Verständniß versehlen gewidmet, sondern den „Herrlichkeiten Mariens" von Ligouri, wenn nicht in dem Erlösertode Jesu Christi das Heil der Seele, sondern in der Unfehlbarkeit des Papstes gesucht wird. Doch nur ein sopräparirter Klerus konnte das Dogma von der Unfehlbarkeit des Bapstes ohne Widerrede annehmen. . „KR. Szolnof, 31. August. Während meiner mehrtäglichen An­­wesenheit im Orte Tiba: Bártfony nächst Szolnof hatte ich zufäl­­lig Gelegenheit ein Individuum zu geben , daß mic­h unwillkürlich an die Schicsale der­ vielbesprochenen Barbara Ubryf erinnerte. Ein aus dem genannten Orte gebürtiger, dem Bauernstande angehöriger junger Mensch im Alter von 18—20 Jahren, war aus mir unbekannter Ursach­e ırefinnig geworden. Die Gemeinde schickte ihn ins Irrenhaus nach Gyöngyös. Von dort entfloh jedoch der Unglückliche, bemächtigte sich auf seiner Flucht eines auf der Straße stehenden bespannten Magens, dessen Kutscher sich entfernt hatte und fuhr damit bis Greg­­lev. Dort aufgegriffen, wurde er in seinen Geburtsort zurückgeschafft und harrt hier bereits gegen 3 Wochen auf seine Fortschaffung in eine anderweitige Irrenanstalt. Sein Gewahrsam ist ein Heiner Schw­in­­fall, in dessen Mitte sich ein bider P­flod befindet und der, wie er scheint, schon seit Jahren zu derartigen Zwecken verwendet ward. Am besagten Pflod it der übrigens nichts weniger als bösartige Irrfinige mit einer fingerpolicrgliedrigen schweren Kette um den nah­ten Leib wie ein wildes hier angefettet und hat zum Weberfluß auch noch die Hände beständig mit einer zweiten Kette nach südwärts gefesselt, was ihn außer Stand fett, die Fliegen, welche zu Hunderten am Brusttheil seines mit Speise überresten getränften Hemdes (seines einzigen Kleidungsstückes) sich ansammeln, von sich abzuwehren. So auch in den brennenden Strahlen ausgefegt, Fauert,dieseg bevauerns­­" würde Geschöpf , wie fon erwähnt , gegen 3 Wochen an einem und demselben Plate im eigenen Unflath, ohne jede ärztliche Pflege, ohne jegliche Wartung. Hat dem­ das löbliche Szol­oter Komitatsgericht, wohin Z.­Bártony gehört, gar seine Kenntniß oder so viel Arbeit, daß er seine Zeit findet, sich dieses unglücseligen Menschen anzunehmen und seine Aufnahme in die Landesirrenanstalt zu beschleunigen ? Z­ ur Tagesgeschichte. Breit, 1. August. In Paris haben gestern die Ergänzungswahlen stattgefunden ; die Bevölkerung bet­eiligte sich wieder nur sehr schwach an denselben ; faum ein Drittel der eingeschriebenen Wähler übten ihr Recht aus. Von dem Ergebniß der Wahlen ist so viel bekannt, daß auch sechs Rabitale gewählt wurden. Der Austritt Favre­ 3 aus dem Kabinet­t Kiers’ ist nun entschieden, ebenso, daß ver Chef der Grelative, wie wir bereits mittheilten, die oberste Leitung des auswärtigen Ressorts für sich behält. Favre zieht sich für einige Wochen in ländliche Ein­­samkeit zurück. Sein Name wird wekhalb aber body in der nächsten Zeit wieder vielfach genannt werden, da zwei Journale, die " Bérité" und das „Avenir Liberal“, von seiner Person selber gerichtlich verfolgt werden. Dieselben haben nämlich Urtikel über seine Angelegenheit mit Laluye gebracht, der bekanntlich Miliere, dem bekannten Mitgliede der Kom­­mune, während der ersten Belagerung von Paris die Dokumente ge­liefert hatte, welche Jules Favre der Erbschleichung, der Bigamie und der Fälchung beschuldigen. Laluys, früher der vertrauteste Freund von Jules Havre (er war Notar und hatte dem berühmten Advotaten seinen ersten großen Prozes verschafft), war in Streit mit demselben gerathen, weil legterer ‚vom ersteren (ihre Lanphäuser liegen neben­einander) und Wasser für seinen Garten hatte abschweiden lassen. Von da ab waren die Todfeinde geworden. ‚Raul de Leoni, der Hauptredakteur des „Avenir Liberal", war heute in dieser Angelegenheit als Zeuge vor den Generalprokurator beschieden. Er verließ jedoch weisen Kabinet als Angekragter, da er ich zum Berfaster des akriminerten Artikels benannt hatte. Wie es scheint, will Jules Favre diesen Anlagen ein­ für allemal ein Ende machen und deshalb den bevorstehenden Prozeßdebatten die größtmög­­liche Oeffentlichkeit verschaffen. Zum weni­gen versichert Ddieses der Generalprokurator. Was die Anklagen Laluyes gegen Jules Favre anbelangt so spurten dieselben während der Kommune noch in den Blättern herum, waren aber ganz eingeschlafen. Da aber Lalung, und wie dieser glaubt, auf Anlaß Jules Favre’s, als Anhänger der Kommune verhaftet worden war — er wurde später wieder in Freiheit­­ gefeßt — so brachte sie derselbe wieder vor und sie gaben zu dem rozesse Anlaß. Die Angabe, daß Oberst Stoffel wegen seines abfälligen Ur­­theils über die französische Armee verhaftet worden sei, ist nicht rich­­ss: Die Regierung ärgert sich zwar über seine Bemerkungen, und die­ilitärbehörden sind zu Rathe gegangen, ob der Verfasser zur Strafe gezogen werden sollte, da hat man es schließlich für besser gehalten, dem Publikum die Verurtheilung der gegen die Armee erhobenen An­­klagen zu überlassen. Stoffel scheint sein ganzes Leben lang eine Raf­­fandra bleiben je sollen. Das Kaiserthum glaubt ihm nicht und die Republik will sich auch nicht die Wahrheit von ihm sagen lassen. Wie verlautet, hat die Armeereorganisationg:Kommission die Bestimmung angenommen, daß außer der aktiven Armee und der Re­serve sein bewaffnetes Korps organisirt werden darf. Durch diese Bes­immung wäre das Institut der­ Nationalgarde beseitigt und auch die ildung von Franktireurskorps für die Zukunft untersagt. Mehrere Journale, darunter das „ Journal des Debats“, billigen die Mairegel in he éig Fre 9­i . Die französische Regierung verlangt von der schweizerischen die Auslieferung von acht Mitgliedern der ae diefe ee hat Bi­ea seine Spur, das achte, Nazoua, aber auch no nicht aus­­geliefert. Die baierische Ministerkrisis dürfte — mie verlautet — wohl no drei Wochen lang unausgetragen bleiben. Die Unterhandlungen mit dem dürften Hohenlohe dauern fort, die Minister Lug und Schlor zeigen sich zu Konzessionen geneigt. Jedenfalls wird die Kammer auf­­gelöst werden ; unter dem Einflusse der deutschseinheitlichen Strömung dürfte die nationallibera­le Partei bei den Wahlen die Majorität erb­ringen und so einem Kabinet Hohenlohe die nothwendige Stüße in der Kammer zu Theil werden. ‚Der "R. fr. Br." wird geschrieben : Gegenwärtig beherbergt die türkische Residenz zwei mohamedanische Prinzen von hohem Range in ihren Mauern ; nebst Sr. iranischen Hoheit Abbas Mirza befindet sich auch der Bruder des Kaisers von Marokko, Prinz­ Muley Ahmed, hier ; er kam von einer Pilgerreise aus dem heiligen Lande des Islam und wird selbstverständlich als Gast des Sultans mit allen Ehren be­­handelt. Da der Meg von Mekka nach Marokko nicht über Konstanti­­nopel führt, so gibt die Anwesenheit des maurischen Prinzen begreifli­­cherweise in politischen Kommentaren Veranlassung, die auf den Auf­stand in Algerien, sowie auf die tunesische Frage sich beziehen. Ohne Zweifel hat das französische Kaiserreich auf den Beherrscher Marosto’3 einen großen Druck ausgeübt. Aus Warschau wir gemeldet:Nach den aus Moskau hier­ eingega­ssenen Nachrichten nennen dort die Feuersbrünste in erschre­­cender Weise überhand und es ist auffallend, das vorzugs­weise Waaren­­niederlagen, Fabril-Etablissements und große Handelsgeschäfte davon betroffen werden. Dieser Umstand­ hat den Verdacht erregt, daß die Ursache der täglich größere Dimensionen annehmenden Brandfalamität böswillige und systematische Brandstiftung it und daß die in Mostau liegt, zeigt die Xhatsache, daß sie zur ale, der Brandstifter eine besondere Kom­ start vertretene sozialistische Partei ihre frevelhafte Hand dabei im Spiele hat. Daß auch die Regierung diesen Verdacht­mission eingelegt hat, die täglich unter dem Vorfib des Generalgou­­verneurs in dem General-Gubernialgebäude Sigung hält und eine sehr rege Phätigkeit entwickelt. Den &ifrigen Nachforschungen dieser Kommission ist es bereits gelungen, vier Knaben im Alter von 12 bis 14 hen zu ermitteln, welche der absichtlichen Brandstiftung theils durch ihr eigenes Geständniß überwiesen sind. Reiter dieses Planes die etablissements in Brand gesteht haben , behaupten Zeugen, theils durch vier jugendlichen Ver­­brecher, die den untersten Vollschichten angehören und mehrere Fabrik von ihnen unbekannten Personen zu den Sieverthaten beredet worden seien und au zur Belohnung ein eines Geldgeldens erhalten hätt­ten. Der eine nannte als seinen Pierführer einen Hand­werker, ein anderer einen Soldaten, die beide zur Haft gebracht sind. Die bisheri­­gen Ermittelungen der Kommission haben ergeben, daß in Warshau ein fostematischer Brandstiftungsplan besteht, vaß aber die Urheber und Arbeitern und Kindern, die sie als ihre Werkzeuge vorschieben, verstehen. St. Baris, 27. Juli. Die Nationalversammlung mag einen Heinen Stanval wohl leiden ; das hat sie gestern beiriefen. Bie­ser Verträge, welche die September-Negierung kurz vor dem Waffenstill­­stande behufs langte die Lektüre des eben vollendeten Berichtes über die Lieferung­ der Hauptstadt abgelesene D Vermittelung einer Mopistin, Fräulein Blanche Coftier, erhalten gegen er feine Kartoffeln hatte. Was thut er? Er wendet reinen Zeitverlust, denn die Diskussion über den genannten Gegenstand kann erst Bericht wird gebracht werden, der nach einem Skanvälden und aber wie gesagt, er gelüftete die Kam, zu hören. Sie hat ihre Rechnung gefunden, etwas Unklugeres als diese Verträge die Art, der Regierung von 86 Millionen fontrabirt, übernommen, Magnin der Schab auf 18 Millionen zurückgeführt, aber wie i­ noch in diesen 18 Millionen verloren worden. So hatten Paris für etwa 17 Millionen Kartoffeln, Bohnen und Käse zu liefern. Bon diesen vieren­maliger Banferotteur, der dritte figt augenblicklich Ir — unerfahren sein, im 3. der in Zondon möblirte Stuben vermiethet, später Lieferungen im Betrage hat. Schließlich diese Summe viel B. und verkauft sie seinen Mandanten stattfinden und der Schimpflicheres als vier Schuldgefängniß Bericht sofort es ist schwer, sich Auftrage e& ein ehe­­entlassener Eisenbahnbeamter, zu geben, ver­vierte endlich, ein Amerikaner, der schon mit dem Ministerium Clement Duvernois in Verbindung stand, hat seinen Lieferungsauftrag durch das Versprechen, dieser Dame und ihren Freunden eine Kommission g, gebührt von 3 pCt. zu entrichten. Die vier entbehrten sämmtch aller Geldmittel; nur bei einem der Verträge ist eine Kaution von 10.000 $ranc3 geleistet worden. Sie mußten sich also an andere Geschäftsleute wenden. Der eine Kieser Chrenwerthen, Herr Balliace, hatte Kartoffeln zu liefern. Er hatte feine Kartoffeln und wandte sich an einen Herrn Desmoulins. it Jarbwaarenhändler ; es begreift sich also, zu sich an Herrn Emil Lion. Herr Emil Lion it Journalist und hat in feine Kartoffeln, aber flint ih Kartoffeln A 19 Franken, anrüchige Gesellschaft die Hauptrolle spielt, zu geben. Nach diesem pilanten Gericht wollte die hausbadene Tagesord­­nung der Kammer nicht mehr recht schmeden. Man berieth ein weni über den Antrag des Aba. Rouveure, welcher willen er in die Hauptstadt Auf wendet er sich an seinen Bruder Alfred Lion, rest auf ihr Biel ossteuert, werbe. feeifen i­n den Abgeordnetentreffen beschäftigt Wir willen jebt einiges Genauere endlich verschafft 10, resp. 12 Stanten. Da Herr Balliahe sie der Regierung liefert, Foften die Kar­­toffeln Herr Balliahe und Genossen gewinnen bei der Affaire 1.125.000 Franken. Die Regierung aber verkauft die Kartoffeln zu­­ fünf, Tage fünf Franken. Genug an dieser Affaire, bei der will. Mafregel würde etwa 40 Millionen eine des Titian Herr Magnin muß in der um sich diesen Leuten in die Hände statt der Steuern an die Webstoffe eine neue Salzsteuer und eine Cinkommensteuer einge­führt den Vorschlag des Finanzministers Bouyer- Duertier ward der Antrag der Budgetkommisstion über­wiesen. Er wird also später zur Debatte kommen ; bei dieser Gelegenheit befragte sich Laurier darüber, daß gewisse Vorlagen, wie z. B. jüngst das Douanen­­geiech, zur Debatte gebracht, werden, ehe man dieselben habe studieren können. Der Minister protestirte, aber sein Protest wird nicht Viele über­­zeugt ut befe man fi noch immer höchst angelegentlich mit der Frage: Wird die ne a de:­inen in Paris oder in Versailles zusammentreten ? Die Linke hat, wie es scheint, von Gedanken aufgegeben, einen Antrag auf Medersiedlung zu stellen ; sie fürchtet zu scheitern, wenn sie so die Spiel­shon halb gewonnen, untergebracht werden, einem Ummege zu erreichen. Binnen Kurzem wird der Antrag Ravinel’3 zur Debatte kommen. Derselbe geht von der rechten aus und will, daß alle Ministerien bleibend in Versailles Diele die Linke hofft, das durchdringen des Ravinel’schen Antrages wäre dann ihr über den Brand von Bour­­e3. Von dem erzbischöflichen Palais stehen nur mehr die Mauern. in Noth sind die Kathedrale und die umliegenden Gebäude gerettet worden. Ueber die Veranlassung der Feuersbrunst, die mit ungeheurer Schnelligkeit um sich griff, it nichts bekannt. Die­­ Verluste sind be­­deutend, das Palais hatte seinen großen architektonischen Werth, aber es umfaßte mancherlei Reichthümer an Kunstgegenständen, Büchern und Manuskripten. Die städtische Bibliothek, welche das Erdgeschoß eines Flügels einnahm, ist gänzlich vernichtet , vergleichen die Archive des Erzbist­ums Bourges, welche bis in das 14. Jahrhundert hinaufreich­ten. In der Kapelle des Palais ist eine Madonna von Raphael und eine Kreuzabnahme verbrannt. Der Erzbischof selbst hat unter andern Raritäten ein Dokument verloren, eine seit langer ;­us Bersailles wird gemeldet, dab die Eröffnung der Kriegs­­gerichtsfigungen abermals auf BHRBRR Beit an, De­den ist, obgleich die Vorlandung den Angekragten Schon zugegangen mar. Als Grund der neuen Zögerung gibt man­ an, daß in den letz­ten Tagen mehrere Mitglieder der Kommune es sei also eine neue fal erwarten, welche behaupten, Prozeß in die Länge­­­ren verhaftet worden sind . Dagegen sich bes­merken, daß, wenn die Regierung au darauf besteht, die Mitglieder der Kommune in eine einzige Gruppe zu vereinigen, worin die weniger gravirten Insurgenten, schnellerer Erledigung der Gefangenen figuriren werden, die Einießung ihr Schid­­nicht ganz Unrecht, ist doch anderer Angeklagten, deren Brozek ganz unabhängig steht, eine Reihe Dahin gehören Roffel und Rochefort, deren Akten ge­­schlossen sind. Vielleicht haben daher diejenigen aus politischen Gründen den sie wolle etwas Gras auf den unseligen Begeb­­nissen vom Mai waschen Lasfen, um nachher um so leichter von Kriegs­­gerichten eine gewise Milde anempfehlen zu können. — Einige Deput­tirte haben die Absicht, behufs zu beantragen­­der Prozesse, große Masse von 50 Kriegsgerich­­tlaß an Hinrichtung Stadt zus sich hinter schlichten D Verproviantirung Diese Lektüre bedingte einen hatte Herr der Stadt der andere Sparsamkeit Herr Desmoulins Ermahnung zur Nach Beseitigung Jail Christi, Instruktion zu eröffnen, die Regierung sie ein Dagegen Zeit in seiner Familie vererbte, nämlich zur ziehe verlangte den denn hofft sie dasselbe der Majorität und etwas in welcher sie ausgeführt wurden, zu denken. Seiu über offen und bei ausgefielt das im einstimmig, daß die Im ist der eine Diefer das fid­ Sabre 783 fie in Spekulanten auf den hauptschriftlichen Befehl ber läht elegr. Depefdien des Peter Slopd. Zombor, 1. August. Original-Telegr) Heute Vormittags «11 Uhr fand die feierliche Uebergabe des Franzens-Kanals an den General Türr in Gegenwart zahl­­reicher Säfte aus Pet und der hiesigen Gegend statt. Das Finanzministerium war durch den Staatsgüter-Direktor Baron Majthenyi und den Finanzrath Seblacsef vertreten. An Zeugen unterschrieben das Lebergabs-Protokoll der Pester ita­­lienische General­ Ronful Salvini, der Probst und Bajaer Stadt­pfarrer Gabriel Latinovits und Koh. Beffe. Nach Auswechslung der Urkunden und Inventare hielt Baron Majthenyi unter freiem Himmel, angesichts der Franz Josephs­ Schleuse eine kurze Abschiedsrede, auf welche Türr antwortete, worauf der Empfang Propeller „Bezdan” die Fahrt durch den Kanal antrat. In Zombor war ein nahezu begeisterter ; den Gästen zu Ehren wurde ein glänzendes Bannet gegeben. Bien, 1. August. Der Änderungen in der Belegung unserer Konsulate zusammen so soll Herr Zulauf durch Freiheren dr. Schreiner in Alexandrien in Odessa, Herrn Ritter 4162, 4793, 4892, 5335, 5470, 5580, 5905, 6181, 6406, 7101, 7113, 7395, 7405, 8048, 8160, 8232, 8491, 8795, Original-Telegramm.) Das hier stattgehabte Zusammentreffen der verschiedenen Kon­­suln und General-Konsuln King Herr trifft heute Hier Ausgleichabfepluß mit der wesentlichen Personal- v. Cischini, erfeßt werden. Augus. (Original-ZTelegr) Heute sind die Bureaus der Weltausstellung im $fetn’schen Gebäude in der Praterstraße eröffnet worden. Die Ernennung der Kommission, die aus 70 Mitgliedern bestehen wird in den nächsten Tagen erfließen.­­Wien, 1. August. Original-Telegramm.­ Die großen Statthalter-Konferenzen wegen Veränderung der Landeswahlordnungen sollen noch im Laufe dieser Woche beendet werden. Graf Elam-Martinik, dem Herr Rieger bereits voran­­geeilt ist, ein und spricht Alles dafür, daß der in den nächsten Tagen perfekt werden wird. Die Broschüre „Graf Hohenwart und die Berfaffungs­­partei" gilt als Regierungsprogramm. . Wien, 1. August. OOriginal-Telegramm.) Bei ber heute stattgehabten Ziehung der 1860er Hofe wurden folgende Serien-Nummern gezogen : 185, 755, 407, 1147, 2088, 2568, 3089, 3526, 3555, 3787, 3977, 4229, 4661, Wien, 1. v. Pottenberg fol. Der­­ in Athen, den General-Konsul 3 |

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