Pester Lloyd, Dezember 1871 (Jahrgang 18, nr. 279-303)

1871-12-03 / nr. 281

\ ( A ( X \ a )"­­­ ­­­—-­­ : «Im Preßprozesse d­ es Pestek Stadthauptmanns Thaiß kamen Jec­a aus Tageslicht·,x wie sie skandalöser nicht gedacht werden könn­ten:dennoch ist Thaiß thmte und der Minister findet,daß dies in Ordnung sei. . 1 Der Brozek der Postbeamten war nicht minder skandalös, und was war seine Folge ? Kurze Zeit nach Beendigung des Prozesses rück­­ten zwei der im Prozeß verwidelten Beamten zu höheren Bosten vor ; der dritte ward zum fön. Rath gemacht. Ueber die Eisenbahnangelegenheiten wird Nepner gelegentlich der Behandlung des Budgets des Kommunikationsministers sprechen, er begnügt sich fest darauf hinzu­weisen, daß die Brüder Waring ihren Bau im Stiche ließen, und hieraus erwachse dem Lande ein Schaden von 3 Millionen. Zur Ilustration dessen, wie Konzessionen ertheilt werden, weist Redner auf die Muntács­-Stryer Eisenbahn hin, deren Bau einem Konsortium überlassen werden sol, welches um 1 Milton mehr Ga­­rantie verlangt, als jenes, welches mit ihm konkurrirte. Die Negie­­rung will den Bau diesem Konsortium aus dem Grunde überlassen, weil es ras­ch er­­baut als das andere, und dennoch harrt dieser Ent­ tmwurf schon seit einem Jahr der Erledigung. Nach Ausführung einiger weiterer speziellen Fälle wendet sich Redner der inneren P­olitik zu. Der Minister hat in der Antwort, welche er heute auf eine Interpellation ertheilte, offen gestanden, daß er das Ungefeßliche an­erkenne ; es geht hieraus hervor, daß der Minister sein Gefeb, seinen Gott, und überhaupt nichts Anderes kenne als die eigenen, die Hin­­teressen der Regierung. Nebner will sich auch in diese Angelegenheiten nicht einlassen ; er beschränkt sich darauf, dem Hause die Erlauer, die Abonyer, Somogyer und Felegyházer Angelegenheit in Erinnerung zu bringen, diese charakterisiren die Administration zur Genüge. Auf dem Gebiete der Gereggebung hat die Regierung Nichts erban, was nicht ihren Kortesiedirungsrücsichten entsprochen hätte. Sie hat 31.000 Beamte ernannt, deren Erhaltung 30 Millionen­­ Gulden kostet. Reoner hat diese Daten mit großer Mühe dem Budget­­ entnommen und bürgt für deren Richtigkeit. Die Regierung hatte seine Andere Belitit, als Diejenigen zu erhalten, welche ihr eine Augmen­­tation ihrer Macht ermöglichen. Allein diemit begnügte sich die Re­­gierung nicht; sie suchte auch noch die Geistlichkeit für sich zu ge­­s­innen, was ihr ebenfalls gelang.­­ Bevor die legte Reichstagsression geschlossen war, versprach der Unterrichtsminister das Blacetum dem Episcopate gegenüber in Kraft zu erhalten. WS, die neue Gefsion wieder begann, hörte man, daß während der Ferien zwischen Minister und Epistopat eine gewisse Transaktion zu Stande gekommen. Man einigte sich nämlich dahin, vag. die vatikanischen Beichlüsse wohl publiziert werden können, jedoch nicht von der Kanz herab. Das Epistopat hatte hiemit genug und die Regierung bemerkte blos: „Nun müßt ihr aber au mwader tor­­tesfediren !" (Heiterkeit. Beifall links.) Und nun zur Finanzpolitik. Am sechzehnten September legte der Finanzminister das Burget vor und begleitete selbes mit einem Er­­pofe. Etwas heimlicheres, Matteres und Unbedeutenderes hat es noch gar nie gegeben , als dieses Erpofe. 8 enthält bles Zahlen, feine Spur von einer selbständigen Yree, feinen Schatten eines Gedankens ; 8 ist gar fein Ipofe, es ist der Jahresbericht eines Japans, eines Rentmeisters. (Heiterkeit LinfZ.) welche in den europäischen Staaten eingehoben werden, und weist Steuern das Meiste zahle. 68 ist 3 Uhr und es werden im Hause Stimmen laut, welche den Schluß­fer­tigung fordern. Neßner besteht auf sein Recht, wei­­terzusprechen, bis ihm schließlich mit Zustimmung des Hauses bie Et:­­ Zur Debatte · Allein der Minister ist auch sparsam"und wie·sparsam!Es hatte sich ein Konsortium gebildet,welches kleine Schiffe bauen will 1, die den Lokaldienst zwischen Pest und Ofen versehen sollen.Der­ Mi­­nister,al­s Nachfolger im Eigenthum steckte der Kettenbrücke­ngesellschaft ,hatte das Recht,zu fordern,daß die Gesellschaft ihm für jede Person, «die­ ihre Schiffe benützt,2kr.(soviel beträgt der Brückenzoll für die Person)als Entschädichtxng zahle;allein dein Minister ist ein gar schlauer Mann.Was zwei Kreuze­r!Er verlangts wir.(Festerkeit)Es ist wahr,das bringt dem Lande Geld ein;»allein wenn ich Justizmini­­ster im Lande wäre,««ruft Redner,«ließ sich den Finanzminister von den Richtern verurtheilen, denn was er ausgeübt, ist nicht Sparsam: fest, sondern Erpressung !" (Bewegung rechte.) 5 Das ist nicht die rechte Finanzpolitik, Bein Ai den national­­en stert. ökonomischen Anforderungen hin­dernd in den ver­direkten Steuern, Redner verliest hierauf eine Zusammenstellung der Sum­men­­of. Madaráb, die nach, räsidium gerichtet hat, daß Ungarn Laubniß ertheilt wird, Montag seine Rede fortsehen zu dürfen. . über das. Budget. Wien,2.Dezember.(Orig.-Telegramm.) Graf Chotek soll zum­ Gesandten in Madrid designirt sein. Wien,2.Dezember·Die,,Presse««veröffentlicht im heutigen Abendblatte unter die ersten Reichsrathsvorlagen die Novelle zum Nachwahlgesett, wonach ein gewählter Abgeordneter, wenn er binnen 14 Tagen im Reichsrathe nicht erscheint, des M­andats verlustig­er: Hart und der Kandidat, welcher bei den Wahlen die nächstmeisten Stimmen gehabt, im­­ Reichsrathe einberufen wird , ferner mitd die Vorlage über die Nachtragskreditoperation von 11 Millionen zur Deckung des Defizitrestes pro 1871, eine Vorlage über Steuerforter­­hebung des ersten Quartals pro 1872 und endlich der Lloydvertrag ermä­hnt. Wien, 2. Dezember. In der sonftituirenden Generalversamm­­lung der austro-ottomanischen Bank wurden gewählt : Zum Präsiden­­ten Baron Haber, Vizepräsidenten Dumba, Verwaltungsrätchen Albert Morbidito, Mori­ Goldschmidt, Ritter Winterstein, Direktor Wolf (Kre­­ditanstalt), Albert Landau, Bankdirektor Scanavi, Konrad Balm, Siegfried Ad­er, Direktoren des Bankvereins Hartung, Schent und Baron Maröberg. Wien,2.Dezem­ber.Dem,,Fremdenblatt«wird als Madrid gemeldet:Im gestrigen Ministerrathc unter Vorsitz·des Königs äußerte sich der König entschiedtzngegen das von den Konservativern der Coktes angeregte die betreffe Entwaffnung der Nationalgarde, indem der König Nationalgarden als treu tachte. en Prag, 2. Dezember. Original-Telegra Die Kandivalenliste für die direkte Neid­erathewahl aus der Gruppe der Großgrundbesiger in Böhmen ist bereits festgelegt. Sie enthält die Namen der früheren Abgeordneten mit Aus­­nahme des Freiherrn Christian v. Kot und des Abgeordneten Ruf, der in den Landbezirken Tanbibirt wird. CS werden energische Vorkehrungen getroffen, damit nicht von Seite Statthaltereibediensteter das Amtsgeheimniß verlegt und Arten verschleppt werden. Die aus 36 Mitgliedern bestehende Gemeindevertretung der 5000 Einwohner zählenden Stadt Tachau erklärte mit allen gegen eine (Zivil) Stimme die katholisch-politischen Rafino’8 als unmoralisch und staatsgefährlich. ES steht ein massenhafter Webertritt der Bevölkerung zum Altkatholizismus zu erwarten. Prag,2.Dezember. sind folgende Nächste Sitzung Montag um 10 Uher mmtttags. direkten Redner vorge­merkt : von der Rechten: Trefort; von der Linken: Ernst ©­iz­ monyi, Csandty, julius Shvarcz, Thomas Pécs b, Bukovics, Bafius Orbán, Helfy, Ab. gázár Feregkpepeschendesgpesieksgkoyd. und der Chre der Waffen würdig (Orig.-Telegramm.) Anläßlich der Gerüchte über die diplom­atische Verwen­­dung Chotek’8 wird von feudaler Seite mit größter Bestimmtheit versichert,Chotek werde eingedenkt einer als böhmischer Statthalter beobachteten Haltung unter Andrássy keinen öffentlichen Posten bekleiden. Sämmtliche czechische Blätter begrüßen die Haltung der deutsch-böhmischen Abgeordneten Pickert und Knoll gegenüber em deutschen Reichsrathswahlkomité mit lebhafter Freude ud Verhöhnen die Verfassungspartei wegen des Auftretens der Jungdeutschen­ Bezirkshauptmann Sakhin Jungbunzlau­­,veröffentlicht in den»Narodni Listy«die Antwort,welch­er auf das Statthaltereizirkular,betreffend die­ Einschränkung der Verbreitung. der Reffriptsausgabe an das _Statthalterei­­Prag,·2.Dezember.(Orig.-Telegramm.) Koller’s Rundschreiben an die Bezirkshauptleute macht hier den besten Eindruck.Eine Rundreise Koller’s in Böhmen soll,so wie die Zeitverhältnisse dies gestatten,erfolgen.Das Reichsrathswahlkomité der verfassungstreuen Großgrundbesitzer versendet heute seine Kandidatenliste. Brunn,2.Dezember.(Orig.-Telegramm.) Die Konferenz des mährischen Feudals Adels kam zu dem Re­­sultate,daß die Feudalen im Fideikommiß auf drei Stimmen weniger­ als die Verfassungspartei,im übrigen Wahlkreise aber nur auf 45 Stimmen rechnen können.Die FeUdalen sind der Meinung,daß die ganze Partei Mittrowsky gegen sie stimmen werde;sie wollen daher dieses ihnen ungünstige Prognostikon publiziren,um die durch die Verfassungspartei einzuschläfern und hieraus Nuten zu ziehen. München, 2. Dezember. Eine Entschließung des Königs löst das Handelsministerium auf und meist dessen Agenden den Mini­­sterien des Weißern, des Innern und des Kultus zu. 5 München, 2. Dezember. Heute wurde der Landtag eröffnet. In der Thronrede gedenkt der König der Wiederherstellung der deut­­schen Schafferwürde, des ruhmvollen Antheils der heimischen Truppen und sagte, daß sich die Verhältnisse des Landes rasch erholten. vor­­gelegt werden : Reform über V­olfsschulwesen, die Organisation der Verwaltungsbehörden, die Revision der Gemeindegefesgebung auf Grundlage ausgedehnter Autonomie und Verbesserung der Beamten, gehalte. Die Thronrede erwähnt ferner das Verhältniß zu allen aus­­wärtigen Staaten und bezeichnet, daß dasselbe ein freundliches blieb. In der Stellung zum Reiche hält der König an der früher angedeu­­teten Stellung fest. 2 Bari, 1. Dezember. Die „France” sagt anläßlich der gestrit­ten Rede Delbrüd’s, Preußen misse wohl, daß Frantreich nicht sobald gerüstet sein werde ; die dem Anscheine­na gegen Frankreich getroffe­­nen militärischen Vorsichtsmaßregeln lassen vermuthen, daß Preußen andere Feinde und andere Eroberungen im Auge lease. — Das „our­­nal des Debats” findet die Neußerungen Delbrüd’s befremdend und bemerkt, daß, wenn Frankreich die Feindseligkeiten wieder aufnehmen wollte, es damit nicht warten wür­de, biß es die fünf Milliarden bes­zahlt hat, weil es im siegreichen Falle von der Zahlung enthoben wäre. " Die " Batrie" glaubt versichern zu können, daß der Bapít wenigstens gegenwärtig Rom nicht verlassen werde. Zwei Franzosen, welche angekragt waren, eine neutihe Edhil­wache getödtet und Pferde gestohlen zu haben, wurden Mittwoch bei Epernay von den Preußen hingerichtet. Paris, 2. Dezember. Das , Journal officiel" meldet, da­ das Journal „La Constitution” wegen Verbreitung falscher Nachrichten gerichtlich verfolgt w­erden wird. _ Bari, 2. Dezember. Seit heute ist die Entwaffnung aller Nationalgarden in Frankreich beendet. — Die „Liberté“ veröffentlicht­e Sensationsnachrichten über Rußland dermalige angebliche üftungen. Bersailles, 2. Dezember. Graf Beust dink­t heute bei Thiers, zu welchem auch das diplomatische Korps geladen wurde. Beust reift morgen von hier ab. Mont, 1. Dezember. An dem internationalen Telegrap­henton­greffe werden Abgeordnete aller europäischen Staaten, dann von Ja­pan und der ostindischen Regierung t­e­lnehmen. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat­ten Generaldirektor der italienischen Telegraphen, Kommandeur d’Amico, dazu­­ abgeordnet, den VVorsiß bei dem Kongress je zu führen. Mont, 2. Dezember. Die Kommission der Wiener inter­­nationalen Ausstellung erfuhr die Regierung um Subvention von 700.000 $ire. . Nom, 2. Dezember. An der geiirigen Kammerfisung hielt der Präsident eine mit Beifall aufgenommene Rede. Der Antrag, die Städte Turin und Florenz mit Danksagungen zu begrüßen, wurde einstimmig angenommen. — Der internationale Telegraphentongrek wurde heute auf dem Kapitole vom Minister des Neußern eröffnet. Madrid, 1. Dezember. Die früheren unionistischen Minister geschlossen in einer V­ersammlung, das Kabinet unbedingt zu unter­­frügen. — Das Journal „Zertulia” betrachtet die Fusion der Ga­­battisten und Unionisten als eine Thatsache, Brisrendi Albanien), 2. Dezember. An Safet Pa­­sha’s Stelle wurde der Divisionsgeneral Chalid Bajha zum General, Gouverneur von Albanien ernannt.­­ Konstantinopel, 2. Dezember. (Orig­yel) Unter Garantie der Batufagüter dürfte eine Anleihe von 25 D­illionen Pfund Sterling zu Stande kommen. Die Pforte erhält das Geld in fünf Jahren und zwar jährlich 5 Mil­lionen Pfund. Konstantinopel, 2. Dezember. Die Zahlung des Jänner­ Coupons soll gesichert sein. Die neue von der Wiener Kreditanstalt und Bankverein gegründete austeo­ ottomanische Bank wird ss mit der hiesigen gut fituirten Essomptebant fusioniren. Konstantinopel,1.Dezember.Das türkische amtliche Blatt veröffentlicht eine vergleichende Uebersicht der Einnahmen aus den indirekten Steuern während der Monate September und­ Oktober vor d­­­en Jahren und jene der entsprechenden Periode dieses Jahres.Die Uebersicht weist für die letzte Verwaltungsperiodi­ fik Ahmed’seinen Ueberschuß von 1,330.00 Piaster auf. Kairo,2.Dezember.(Original-Telegr.) Der Khedive wills00 Meilen Eisenbahnen bis an’s Rothe Meer bei Verenizebauen­ lassen.Die Bahn soll Staatsbahn sein.Die erstenk76 Millionen sind bereits gesichert. New­ York,1.Dezember.Es wird halb offiziell gemeldet,die Regierung werde in den Gewässern von Cuba eine starke Seemacht unterhalten,nicht aus Feindseligkeit gegen Spanien,sondern um im­ Falle eines Aufstandes die Interessen der Amerikaner zu schützen. Wien,2.Dezember.Offizielle Schlußkurse·­Ung.Grundentl. 79.75, ungar. Gisenbahnanlehen 109.75, Me un­garian 100 —, ung. Kredit 130.50, Franko-Hungaria 98.25, Alföld 185.—, Sieben­­bürger 176.50, ung. Ostbahn 126.—, ung. Nordostbahn 162.75, Salas- Tarjaner 146.—, ung. Brandbriefe 8950, Ostbahn-P­rioritäten 87.15, ungarische Eofe 10050, preuß. Kaflenb­eine 1.75—, Franto-Austrion — —, Theißbahn 256.50, Ung. Bobbenkredht 139.75, Türkenlofe 67.50. 231en, 2 Desember.­Beöffnungsbörse,Isireni-Aftien 324­80, Rapob­nnd’or 930—, Hordbahn —.— , ung. Krebit-Aftien ——, Etaatdbahn —.—, Galizier —.—, Lombarden 206.60, Anglo-Austrian 295.—, 1860. —.— , örento : Austrian ——, 1864er —.—, Trammwanp — —, Ungarische Bodenkredit —.—, Fest. Wien, 2. Dezember. (Abend d­­­u­b.) Kreditattien 323.—, Napoleon d’or 9.31—, Nordbahn 214.25, ungar. Kredit-Aktien 129.25, Staatsbahn 394.­—, Galizier 259.50, Zombarden 205.50, Anglo: Austrian 293.—, 1860er 101.50, $ranfo 130.50 1864er 141.50, Tram­way 236.50, Ung. Bodenkredit 140.50. Sranto-Hungarian —. Matter. Frankfurt, 2. Dezember. (S­ch Lu 8) Mediel­urs per Wien 100'/,, österr. Krebitatu­m 323—, Amerikaner per 1882er 97'/,, österr. Staatsbahnaktier 396—, 1854er Zofe 77'/,, 1860er Lofe 87 °/,, 1864er —— , Franz Zofersbahn ——, Lombarden ——, Galisier 260 °/,, Nente Papier 49”,, Silberrente 58 °/,, österreichische Ban 812—, Maab-Grazer ——, Gömörer ——, Ungar. Anleihe ——, Günstig. Waris, 2. Dezember. (Anfang­ 3 °, Rente 56.89, 42”) Rente —.—, Italienische Rente 65.30, Staatsbahn 876.—, Kredit mos bilier —.—, Lombards 448.—, Defterr. per Tag —, Amerikaner —, Kronfols —.—, Ungarische Anleihe ——, Nordwestbahn —.—, Ung. Ostbahn. —.—, Neues Ansehen 91.75. Matt. · Wien,2.Dezember.Weizenumsatz 30.000 Metzen,gegen 11··die Vorwoche lotr.höher,wenig Angebot,7­30-s45.Rogen geschafts­­los,4.10.Haferfrau,2.08—12. als geschäftslos.cehlunverän­­kert.Rübölprompt2977»perDezember29’­,.Spiritusprompt62. Breslau,2.Dezember­.Weizen103,RogaeI170,Hafer­ös, OelperDezember14’­«,2Thlr.,perTermin14’,­..Spiritusloko per loco Tralles verDezember 2273 Thlr.,pd­ezember-Jänner 22Vszquper April-Mai 22«-4. New-York 1.Dezember.MehlSs.85. Paris,2.Dezemb­er.Mehlperlaufenden Monat 86.——,per Jänner 87.—,ersten vier Monates7.­—.Rübölperlaufenden Monat 114.25,per Jännerfehlt,ersten vier Monate 1872114.25, vier Sommermonate 113.—. Leinör per laufenden Monat 99.50, per Sänner 99.—, vier ersten Monate 1872 fehlt. Spiritus per lau­­fenden Monat 57.— , per Sänner 58.50, ersten vier Monate 1872 61.50. Ruder raffinirt 147. — · ·· Liverpool,1.Dezember.Weizen1­­—2Pencemedriger, Mehlruhig.« ·· Amsterdam,1.Dezember.(Getreids1­farkt.)·Getreide ruhig,Roggen per Mai 210.25,Nübelloko50’,",,per Ma150,per Herbst 47 °/,. Trübe. · ·· London­,1.Dezem­ber.Marktanfang—ruhig,Getreideschluß DEN, AZufuhren, Weizen 22.360, Gerste 6460, Hafer 57.670 u. ön. Petersburg, 1. Dezember. (Getreidemarkt) Roggen per November 6.50 im BVerhältnis an um « · Tageswenigkeiten. Der Abschierg:­Generalbefehl­ des Landes­­kommandirenden 6 b. R. Freiherrn v. Gablen­z ist heute ausge­­geben worden. Derselbe lautet : Generalbefehl Nr. 196. _ Ofen, am 2. Dezember 1871. Se. f. und £. apostolische Majestät haben nachstehendes Aller: höchste Hampbillet Allergnävigst an mich zu richten geruht ! £ „Lieber Freiherr dr. Gablen; ! Indem Ich Ihrer aus Gesundheitsracsichten wiederholten Bitte um Berfegung in den Ruhestand willfahre, fühle ich mir veranlaßt, Ihnen in wohlverdienter und dankbarer Anerken­­nung Ihrer langjährigen, im Kriege und im Frieden ausgezeichneten Dienstleistung tatfrei das Großkreuz meines Leopold-Ordens zu ver­­leihen. Wien, 28. November 1871. je « Franzizsosesm. p. u „Nachdem meine bei der heutigen Versammlung an das Offi­­zierskorps der Pest:einer Garnison gerichtete Worte all dasjenige umfassen, was gegenüber der Armee mein Innere bewegt, kann ich bei unverändertem Ausdruche der Gefühle biese Worte nur als Ab­­schiedsbefehl für Alle ansehen und gelten Lasfen. Der Grund, warum ich Sie heute hier um mich versammelt sehe, ist Ihnen durch das Allerhöchste Handschreiben, so wie durch die warmen und mich so tief ergreifenden Worte, welche mein langjähriger Freund und Waffenbru­­der Ce­­­rzellenz der Feldmarschal-Lieutenant Baron v. Jacobs, als der rangsälteste General in ihrer aller Namen an mich gerichtet, bereits bekannt. Es gilt Abschied zu nehmen ! Dag dieser Abschied sein leichter, dafür bürgen 38 Dienstjahre, 5 Feldzüge und 47 mitunter sehr blutige Tage des Kampfes. Als Jüngling in die Armee getreten, ist sie mir, ich möchte sagen zur Heimath geworden, und es bleibt eine offene Frage für mich, ob er die mit ihr verlobten bösen, oder die­ guten Tage gewesen, welche mir die meisten Freunde gebracht und geraubt haben. . Die Allerhöchste Anerkennung durch die buldevollen Worte Sr. Majestät und die Verleihung des Oroph­en geg ves Leopold­ Ordens bethätigen, daß ich so glücklich war, im Kriege als auch im Frieden, in shiwvierigen und mitunter mit großer Verantwortung verbundenen Stellungen, den in mich gelechten Erwartungen zu entsprechen. Dieß im Bereine mit dem Bewußtsein, stets nach meinem besten Missen und Gewissen gehandelt zu haben, ist ohne Zweifel der glücklichste Ab­­schluß einer vielbewegten militärischen Laufbahn. — Die herzlichsten Abschiedsworte, die ich noch sagen will, gelten nicht nur Ihnen, die Sie zulest unter meinem Kommando gestanden, und mir fürwahr das Befeh­­len oft ersparten, indem schon ein ausgesprochener Wunsch genügte, sie gel­ten Allen, Allen, die in der Armee je mit mir in den wechselvollen und an Gmotionen so reichen militärischen Leben in dienstlicher, oder ka­­meradschaftlicher Beziehung gestanden ; sie gelte Hoch und Nieder, die jener Sahne zugeschworen, für die wir ja Gut und Blut so oft es galt, opferfreudig eingefeßt. Und somit lassen Sie mich mit der Hoff­­nung scheiden, daß Sie mir ein warmes und echt Fameradschaftliches Andenken auch in Hinkunft bewahren mögen. Das Meine i­ Ihnen gewiß ! Gablen.. . Der Land deskommandirende G. b. R. Frei­herr v. Gablen;) hat heute Vormittags 11 Uhr von den Gene­­rälen, Stabes und Oberoffizieren, sowie von sämmtlichen Militär­­beamten der Barniton im Bester Offizierd:Kasino die Abschiedsvorstel­­lung entgegengenom­men. Se. Eizellen­ sprach in warmen Worten sämmtlichen Herren den Dant für ihre Mitwirkung während seines hiesigen Aufenthaltes aus und gab sein Bedauern fund, aus Gesund­­heitsrücksichten scheiden zu müssen. — Mit der provisorischen Zeitung des Ofner General­ Kommandos ist bis zum Eintreffen des neuen Lan­­deskommandirenden, Grafen Huyn, der F.­M.­2. von Safobs betraut­ worden. Freiherr v. Gablenz wird der Garnison als ein äußert hum­maner Kommandirender immer in angenehmer Erinnerung bleiben. (Honvedgeneral Eduard Graf, welcher als An­­erkennung der Verdienste, die er sich um die Organisirung und Aus­bildung der Honvedarmee erworben hat, mit dem Ritterkreuz des Leopold-Ordens ausgezeichnet wurde, hat dies in einem Tagsbefehl be­­kannt gemacht, aus welcm ein Hermannstädter Korrespondent des „Bd. N." Folgendes mittheilt : „In Folge dieser gnädigsten Verleihung erachte ich eseals meine angenehme Pflicht, sämmtlichen Stabs­ und Oberoffizieren des Distrikts für ihre wirksame und meine Auszeichnung herbeigeführt haben­de Mit­­wirtung bei der Ausbildung unseres Instituts meinen kollegialen, herz­­lichen Dank auszusprechen. Diese Auszeichnung, die ich nicht blos meinen eigenen Verdiensten, sondern dem Zusammentwirren des ganzen Distrikts zuschreibe , zu der alle beigetragen, und an t welcher daher auch jeder Antheil hat, sor uns dazu anspornen, mit unerschütterlichem Eifer und mit verdoppeltem Fleisch und XIhätigkeit bestrebt zu sein, zur Er­weichung und Aufrechthaltung des Glanzes und Ruhmes, der Größe und P­rosperität von Thron und Vaterland sowohl uns selbst als auch bie und Anvertrauten immer tüchtiger zu machen, damit wir in dem Augenblicke, wenn einmal der König und das Vaterland uns ruft, nach dem Beispiele unserer Vorfahren unserem Berufe rechtschaffen und gemissenschaft entsprechen zu können. — Für die aus Anlab meiner Huszeipnung an mich gerichteten zahlreichen rührenden und mich­en Glüdwünsche erstatte ich den Betreffenden nochmals meinen Dant." (Kriegswissenschaftliche Literatur) Das technische und akademische Militärkomite in Wien hat dem Landesver­­theidigungsministerium in Ofen eine Broschüre, enthaltend den Artil­­lerie­nunterricht für die Feld- und Gebirgsbatterien zur Weberfegung ins Ungarische mit dem Griuchen übersendet, die Ueberfegung succes­­sive dem Komite zuzusenden, damit er viefelbe in Drud Legen wassen könne. Da3 Vinifterium bat ben Minifterialfefretär Herrn Stefan v. Domanicziy mit der Ueberlegung dieser Broschüre betraut. In der Marien, Anstalt, Soroffärergasse Nr. 36,­ haben in der kurzen­zeit seit der Eröffnung, welche am 2. Juli 1871 stattfand, bis zum heutigen Tage 300 arme, brave Dienstmädchen, ohne Unterschied der Religion und Nation, unentgelt: ti Obwalt, Verpflegung und den nöthigen Unterru­ gen offen, dar­­unter waren 80 Köchhinnen,­ 50 Stubenmädchen, 60 Kindsmäocen, 68 Mädchen für jeden häuslichen Dienst, 20 Kindsfrauen, 8 Wirth­­schafterinen und 14 Gouvernanten, welche auch vom Institute aus, passende Dienstpläge erhielten. Diese im schönsten Aufblühen begriffene M Wohlthätigkeitsanstalt nimmt nicht nur Dienstmädchen auf, sondern an verlassene Waffen, um selbe zu sittichen, braven und fleißigen Dienstboten heranzubilden ; auch können Eltern und Vormünder ihre Kinder und Mündel in dieser Anstalt zu praktischen Hausfrauen gegen mäßige Vergütung erziehen Lassen. Stüchtige Sträflinge. In der Nacht auf den 19. Oktober sind laut Aviso des Diner Generalkommandos aus dem Garnisonsarreste in Graz fünf gefährliche, dem Militärstande angehö­ tige Individuen nach Durchbruch der Mauer entwichen. Bor einngen Tagen jedoch wurden diese Sträflinge Namens Johann Milkovich, Georg Niedermeier, Alois Zöhrer, Hermann Prefnowski und Johann Sofefi wieder eingefangen und dem Brigadegerichte Nr. 45 zu Güns eingeliefert. (Fortlesung der Asph­altpflasterung.) Nachdem das neue Lloyd­ und Börsengebäude und auch der Thonet­­hof ihrer gänzlichen Vollendung nahe sind. Somit für die ungehinderte Passage am Franz:Fofefs:Kat die legten Hindernisse beseitigt wer­­den, ist die Kommune mit den Vorlagen beschäftigt, welche darauf abzielen, diesen Straßenzug zu einem Korso von Pest zu gestalten und in der splenvivierten Weise herzustellen. Baurath und Stadtverwaltung sind darüber einig, daß das Straßenplateau des Franzeofef3,Kai, den neuen Prachtbau entlang, außer einer Allee auch ein vorzügliches Asphaltpflaster erhalten soll, welches einerseits jeden Lärm verhütet, andererseits durch Reinlichkeit und Dauerhaftigkeit viele Vortheile bie­­tet. Obschen nun das durch eine englische Kompagnie in vorgeschritte­­ner ungünstiger Jahreszeit ausgeführte Asphaltpflaster der Hatwaner­­gasse und vor dem Kurialgebäude einer einjährigen Probe unterzogen wird, so­ll doch schon heute Jedermann von der Vorzüglichkeit dieses Pflasters überzeugt und die Kommune it­­ auch bereits daran, nach Machgabe ihrer Geldkräfte weitere Asphaltplasterungen ausführen zu lassen und hierin mit dem Franz:Josefs-Rai zu beginnen, nachdem Sachverständige, welche vor Kurzem in London über das dort von derselben Gesellscchaft gelegte Asphaltpflaster Erkundigungen eingezo­­gen haben, sich über das Pflaster der Hatvanergasse in der günstigsten Meise aussprachen. Die Stadtgemeinde wird bezüglich des Franz­ Soff3-Rai demnächst Entscheidungen treffen, melde es möglich ma­­chen, das zur Nephaltirung nöthige Materiale im Laufe des Winters zu beziehen, um sofort bei Eintritt des günstigen Frühlingswetters die Arbeiten daselbst auszuführen, wozu selbstverständlich auch die Anlage der Allee gehört. Berichter Selbstmord.­ Der aus Rapofernburg ge­­bürtige, Ledige Maurergeselle Wenzel Milovitz hat fs heute Früh, halb 8 Uhr in seiner Wohnung, Heuplag 2, mit einem Tas­chenmesser den Hals durchschnitten. Der Unglückkiche wurde immer verlegt in’s Spital gebracht und ist Hoffnung zu seiner Genesung vor­handen. Als Ursache des Selbstmordes gibt Mirovits an, daß er sich mit seiner Geliebten überworfen habe, darüber böse sei und sich das Leben nehmen wolle. Widerfeglichkeit­ Wir haben schon erwähnt, daß in Folge der Sprengung durch Bulver in den Steinbrüchen zu Bogdán große Aufläufe entstanden; dem Steinbruchbessser Peter Siebenstein wurde nämlich dur das königlich ungarische Mi­­nisterium des Innern bedeutet, hinfort die Steine nicht mehr durch Pulversprengung zu gewinnen, weil und dadurch die in der nächsten Nähe befindlichen Wirthleihaftsgebäude in Gefahr kommen. Fledenstein be­achtete aber das Nestript nicht, sondern feste die Steingewinnung duch Pilversprengung fort. Der Stuhlrichter schritt hierauf ein, doch wurde er samit seiner Afsistenz­ von den Steinbrucharbeitern in die Flucht gejrgt, und nur doch Gewalt gelang es ihm, die Wider­­spänftigen dem Pester Komitatesgerichte einzuliefern. An der gestern stattgehabten Schlupperhandlung wurden Franz Rudolf zu ein, Johann Bonifer, Peter $iedenstein zu jähriger und Sebastian Heer zu­­ jähriger Zwangsarbeit in Ketten verurtheilt. Auf der schwarz­en Tafel der U­niversität)­st eine Kundmachung zu lesen, in welcher der Nektor den Hörern an­­­­zeigt hab ihm vom Theaterintendanten, Baron Felt Orc­ 9, fol­gendes Schreiben zugelommen sei : „Es kam mir zur Kenntniß, daß man unter der edlen U­nivers­itätsjugend das Gerücht verbreite, ich hätte mich in Folge der gegen mich veranstalteten Theaterdemonstrationen dabin geäußert , das ich die Hälfte der Universitätsjugend festnemen und einsperrt­lafen werde. Nachdem ich nie jemandem gegenüber, eine ähnliche Meubes rung gethan, bitte ih­­m. Hoh­m wohlgeboren die der Jugend gefäl­­ligst Fund geben zu wollen. Telt, den 2. Dezember 1871.” Direftor Hirsch hat während seiner jüngsten Anmes­senheit in Wien Rosen’s neuestes Lustspiel „Ein Teufel", welches im Carltheater täglich bei ausverfauftem Hause gegeben wird, ferner Wilbrands: „Die V­ermählten“ und Mosenthal’s jüngstes Merz: Madeleine Morel", außer diesen aber noch eine ganze Serie von seinen Lustspielen fürs deutsche Artientheater acs­quirk­t und gleichzeitig für den Sommer ein Gastspiel mit Herrn Wil­­helm Anaaf, dem Lieblingsformler der Better, abgeschlossen. Der Kontrafrimit Frl. Klara Ziegler, welcher dieselbe für ein zwölf Abende umfassendes Gastspiel ans deutsche Aktientheater bindet, wurde heute endgültig abgeschlossen. Langsame Grelation.­ Wie bekannt, wurde im ver­gangenen Winter in Ofen eine große Anzahl von Hausherren durch die Stadthauptmannschaft zu Geldstrafen verurt­eilt, weil sie das Teattoir vor ihren Häusern nicht rein hielten. Viele derselben haben gezahlt, mehrere jedoch gegen das Urtheil an den Magistrat appellirt, welcher jedoch den Ausspruch der Stadthauptmannschaft bestätigte. Die Zahl jener, welche mit dem Strafgelde noch im Noüdstande sind, beläuft sich auf etwa hundert, von welchen die Strafgelder zu Guns­­ten der städtischen Armenkaffa nun laut Magistratsbeschluß auf ges­ichtligem Wege eingetrieben werden sollen. Deffentliche Brunnen. In Ofen werden in meh­­reren Straßen öffentliche Brunnen errichtet. Verlorene Gage­ P Vorgestern hat ein Amtsdiener von Gagebogen seines Bureau,Chefs, sammt der behobenen Gage von 206 fl. 84 fl. am Rathhausplage in Ofen verloren. Der arme Not­­luftträger bittet von Finder um Rückgabe des Betrages im Wege der Stadth­auptmannscaft.­­ (Die „Budai dalärda”) hat beim Dfner Magistrat um die Be­willigung nachgesucht, im Verlaufe vieles Winters im Theater in der Festung zwei Konzerte veranstalten zu dürfen. Der Magistrat hat vieles Ansuchen bewilligt. (Eine junge Bejsite.) Borgeítern erfaßte der 16jährige Sohn der in Dien m wohnenden Frau­­... , welche ihn wegen Beruns­treuung einer Fünf-Guldennote mit einem Badenstreiche züchtigen wollte, die Hand der Mutter und biß ihr den Gold, und den Zeiger fing er der rechten Hand ab. Mach dieser ruchlosen That entfloh er, ohne das bisher eine Spur von ihm zu finden gewesen wäre. (Die Direktion der Diner Realschule hat beim dortigen Magistrat um die Einführung der Gasbeleuchtung in den Lehrsälen nachgesucht. Todesfall. Der Bester Großhändler Herr 8. M. Herzka ist am 1. Dezember nach längerem Leiden gestorben.­­ Eine zahlreiche Schaar von­­­erwandten und Freunden trauert um den Verstorbenen. Das Begräbniß findet Sonntag, Vormittags 10 Abe, vom Trauerhaufe (3.Kronengasse Nr. 3) Statt, Rage eines Hausherren) Bei der Steuerkasse wurde einem Wetter Hausherren eine falsche Zehnguldennote beanstan­­det, welche verselbe natürlich dur eine gute erregen mußte. Der sol­­cherweise beschädigte Hausherr hatte das bei der Steuerfafla erlegte Geld eben von seinen Mahnparteien als Miethe empfangen und es war ihm klar, daß die falsche Banknote ihm von einer Partei gege­­ben wurde, nur war es ihm unmöglich zu konstativen, welche Partei dies Attentat begangen hatte. Um nun den Schaden hereinzu­­bringen und gegen seine­r Wohnpartei ungerecht zu sein, steigerte der Handherr sämmtliche Parteien mit je 10 fl., welchen nunmehr diese unerwartete Steigerung begreiflich sein wird. Es erinnert dieser Fall an die bekannte Geschichte von dem Sattel. Einem Geschäftsmanne fehlte ein Sattel am Lager, den er ohne Zweifel einer Ku­pfhaft zu­­gesendet hatte, ohne zu mwissen, welchen von seinen 70 Geschäftsfreun­­den er mit dem Sattel belasten solle. Der Mann half sich damit, daß er sämmtichen 70 ten Sattel auf die Rechnung stellte, indem er sich dachte, derjenige, welcher den Sattel bezog, werde auch die Zahlung nicht verweigern. Das Resultat war, daß 34 Geschäftsfreunde den in die Rechnung gestellten Sattel ruhig hinnahmen und bezahlten. (Setundiz) Der Bizebehant, Konsistorialrathb und Ehren­- Domherr Karl Samvay, Pfarrer in Bilács, hielt am 22. b. M. seine goldene Meie. (Zur Annah­me von privat:Depeschen) im auf der ungarischen Ostbahn die Eisenbahn:Zelegraphenstationen Karlas­burg, Xóvis, Nagy,­Enyeb, Mocsárd, Maros Lunas, Csaps-Kadas, Nyszadid und M.­Mäfärhely ermächtigt werden. Auf der zweiten Beilage­ der heutigen Nummer des „Wester Lloyd” befindet sich der Bericht des Kommuni­kation des­ Ministeriums über die Belt» DOnner V­erbindungdöbahn und die dami­t zusammen« hängenden Bahnhöfe.­­­­ Neu eröffnetes Herren-Mo­degeschäft der renommirten Firma Miter u Kiss, Ede der M­aigner, und alten Postgasse, im v. Szentkirályi’schen Hause. (Siehe Birkular im „Offenen Sprechsaal” unseres heutigen Blattes.) 5 Schul:-Anzeige. Der Instituts : Vorsteher Herr 8. Wärmer hat in seinem neuen prachtvoll gelegenen Schullofale (Elisabethplag Nr. 9) einen Kindergarten nach Fröhl’schem Systeme vollständig eingerichtet und eine geprüfte Kindergärtnerin (Ungarin) zur Zeitung aequirirt. Kinder von 3—6 Jahren finden daselbst Auf­­nahme, 5 Wer sein Glück in der so vortheilhaften Hamburger Geld­­verlosung versuchen will, wende sich an die als überaus glühbringend renommirte Hamburger Firma Nathan Horwik, auf deren Anzeige im heutigen Blatte wir verweisen. Der­­ Schulrath des Celler Komitates feste heute seine Berathungen unter dem Borfike des Schulinspesterz, Karl S.4$, fort. Von den verhandelten Gegenständen und ges­­ußten Beischlüssen heben mir die folgenden als die bedeutenderen hervor : Der Greglerer Schulstuhl sandte das Protofoll jener Sittung ein, in welcher er Johann Käppbräfy zum Lehrer wählte. Der Schul­­rath genehmigt die Wahl des Schulstuhles, nimmt die Zuschrift zur Kenntniß und bestätigt auf ein Jahr auch den provisorisch gewählten Lehrer im Amte. Der Neuperter Schulstuhl hat zwei neue Klassen und drei Lehrerstellen spitemisirt. Für diese Stellen wurden Mor. Schwarz, Johann Röver und Vinzenz Kerner gewählt. Die diesbezügliche Zu­­k­rift des Schulstuhles wird zur Kenntniß genommen ; die Wahlen sind hiedurch genehmigt. · ··· Johann Vögh beantragt,es möge eine statistische Tabelle am gefertigt werden,aus welcher die Personaländerungen und die Ver­­mehrung der Klassen bei einzelnen Schulen ersichtlich­ seien.Diese Tabelle soll in den Sitzungen des Schulraths immer aufliegen,damit die Mitglieder desstab­es über die abschweben­den Angelegenheiten sich stets orientiren können. Dalmady spricht sich hiegegenrang,weil die Anfertigung einer solchen Tabisite nur die Arbeit vermehren,aber keinen Nugen bieten würde.Nikolaus Kiss ist für den Antrag Vögh’s.Der Präsiden­t Szäß findet entgegen den Ansichten Dalmady’­s in der Annahme des Antrages eine bedeuterinde Erleichterung der Uebersicht und empfiehlt denselben zur Annahm­e.Der Antrag wird zum Be­­an erhoben und der Schriftführer mit der Anfertigung der Tabelle erhoben. Obernotar Dalmady referirt nun über einige Eingaben von Gemeinden, welche theils zur Erhaltung, theils zum Baue von Schulen Staatsuntersftügung erhielten, so der Gemeinde von Naayz Káta, welche jedoh zur Rechnungslegung aufgefordert wird, der Ge­­meinde Feljö:Dabas, die über die vorjährige Unterftügung Nehnung legt und um Unterftügung für 1872 bittet. Die Rechnung wird acceps tirt und das Gesuch um fernere Unterftügung dem Unterrichtsministe­­rium empfohlen. Die Gemeinde Mitte, welche 550 fl. Staatsunte­­rtüßung zum Baue einer Schule erhielt, sendet die zur Einverleibung dieses Betrages nöthige Obligation, welche dem Aovolaten Johann Bégle zur Amtshandlung übergeben wird. — Der Felld-Dahmfer Schulstuhl, welcher aus 8 Mi­tgliedern besteht, sendet den ersten Jah­­resbericht über die dortige Gemeindeschule, welchem mir entnehmen, daß von den dort befindlichen 112 Schulpfligtigen Kindern nur 3 die Säule vo besuchten ; die often des Unterrichtes belaufen sich auf 385­­1. Der Bericht wird zur Kenntnis genommen und werden über einige Unklarheiten Aufflärung verlangt werden. Noch wird eine mit Fortlegung in der Beilage.

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