Pester Lloyd, April 1872 (Jahrgang 19, nr. 78-101)

1872-04-20 / nr. 93

sT,-,« «­W—»,f—f— . 1872, — Az. 93. nebst Der Medienbeilage : „WB o 3 — — präriiiimerationd.Bedingniffe : Bester E LS 3 ° (HBergen unbe) Site den i­­­ochenblatt für He ab „ung. luftrirte Zei­­­­tung“ | u. Sorftwirthschaft“, jedoch ohne „Ung. Sluftrirte Zeitung“ f. Sf 21.20 Fr­akt 23.20 Get, f. ER re Ganzi. m. oe ao .­­ w 10.60 Fon nn 11.60 albi. ő­n 9— Haló , — , 10— . „ 5.30 Biertelj n­­n 580 tertelj. · «4.spiektel. «·s.­— Monatlich» »1.60 Monaich·«s..so Miasma-Ism feudisims und btqttat Cholera­ jährlich mehr. MMMIOWAWUMMM Neunzehnter Jahrgang. Die einzelne Nummer kostet 6 kr. Redaktions- und Expeditions-Bureau Dorotheagaffe Nr. 14, ersten Stod. Inserate und en ÜrÓetr Offenen ER xk­ommen, 2109“ (Morgen und Abendblatt de SR blatt fir Sand) fond-Bursan be geeer Sion“; außerhalb Ver-Ofen­mittel! Bofl­­= nergaffe Nr. 15. — In Wien Bi­tterv & Bogler. Neuer Markt Nr. zeile Nr. 22, un Niemet, is N, Seilerstätte ° in "KEN Ta Peft, Dai J­ei Dem Generalagenten Hrn. ©. Engel, Rauhenfleing. Nr. 7. ver­pun Haafens . 14, 9. Oppelit, Woll­­rag, eig Nr. 38, M.­acht, Seeg Nr. 12 und R. Moffe, · .Z.--im Ausland:den Herren R. ist­ w Berlin,München,­Nürnberg,Frankfurt a.M., Inserate werden überniment über Administration,Dorotheagassen:ferner beiver­t.Annonzen-Expeditwn vaneopLang, ambuwstmempuseusteluststh W­urg­erlin,Frankfurt­ a.M., Leipzig YOU-H­­Süddeutsche AnnonzeniExpetttonsttzw gawHeilbromy Reutlingen Um, Köln, Mannheim, orgpei­m Augsburg, Nürnberg und Würzburg Jäger’­­feie­­­r handlung in Frankfurt a. M. — ©. ], Daube und Comp. in Fra a.M., Hamburg, Minden, Augs­­burg, Ni­enberg, Wü­rzburg, Bern und Brüssel. — Havas Zafites Bulier und Bomp., Paris, Place de lar, Bourse N. Z. agen werden angenommen für 1 fl pr. 100. — Dieselben sind franto an die Expedition beg „Better Hoo" zu senden. Wiener Mismwocha Wien,18.April. M-I«­Die Börse ist abwechselnd krankhaft«aufgeregt oder abgespannt — Wie die Einen jagen aus Furt vor einer drohenden, wie die Anderen meinen, in Folge des Schrecens von einer über­­standenen Gefahr, währen doch beide Momente vereint ihren Einfluß üben und erstere, von [ekterer erzeugt, einer des anderen Ursache und Wirkung sind- Ohne­maß ein besonderes Ereigniß auf dem Gebiete der großen Bolitit oder des allgemeinen Geldmarktes hinzugetreten wäre, hat der Realisationsprang des antiken Buhlitums zugenommen, in gleichem Maße in die Sporulationsluft der Coulisse aeschwunden ; die Course fat aller Effeten erlitten erhebliche Einbußen und eine große Anzahl Insolvenzen, wenn an zumeist ohne größeren Umfang, gibt­­ dieser Berichtswoche einen wüstereren S Hintergrund, als die Course aussprechen. Nicht ohne Einfluß auf die hiesigen Verhältnisse blieb die verzweifelte Situation der Prager Börse, wo Auswände berrichen, wie sie desolater kaum gedacht werden können. Dort rer­trutert sich das Publitum der Börse, mit Ausnahme einer Anzahl nicht in Betracht kommender Milionäre, aus Mittelfirmen von kleinem (fünf- bis dreißigtaufend Gulden betragendem) Vermögen, allen Krär­tern, nichtshabenden Flaneurs, Geschäftsgehilfen, Hausmeistern, Stranzensammlern in Prag selbst und in der Umgebung, und viele Coulisse wird seit Monaten von ein paar jungen, mit ihren eigenen Effekten zum doppelten Course bela­denen Banken ohne Geld, in die Spielwuth gehöst, die umso mehr einen sceinbaren Erfolg ergeben mußte, als dort halbmonatliche Liquidation eingeführt ist, die, so lange die Tendenz a la Hauffe blieb, die riefigsten Engagements mit geringer Einlage gestattete. Wäre tägliches Arrangement, so hätten die Herren Spieler in Anhoffung baldiger Revanche menigstend das gewonnen: Kapital successinve zurückerstattet; bei der am 15. stattgefundenen oder viele mehr in Aussicht gestandenen Liquidation sahen sich die Meisten jedoch Differenzen gegenüber, für deren Deckung ihre Gewinnite nicht aus­­reichten, und da sie die Wahl hatten, zwischen der Bezahlung eines Theiles der Differenz mit Insolvenz für den Restbetrag, und der­ gänzlichen Insolvenz ohne Herausgeben des Früher Gemonnenen, betrachteten sie es als ein gutes Geschäft, wenn sie für ihren „Ruf“, dessen Selbstschäskung unschwer war, das Geld als Entschädigung ber bielten. Die armen heimischen Banken, im Besitz der zu übernehmenden Rapiere, trachteten wohl durch Depeichen und Berichte bei ihren Klienten die Hoffnung auf baldige bessere Tage anzufahen, um m wenigstens einen Theil der Käufer, wenn schon nicht zur Uebernahme der Gffeften, doch zu größerer Deckung zu veranlassen, aber es ver­­fing nit und die Katastrophe, die man am Mem­o beschworen zu haben in die Welt ausposaunte, trat in den besten Tagen mit solcher Dean hervor, daß­ die hiesige Börse, trotzdem sie böhmischen Effekten seit lange auf dem Mege­nina, in Mitleidenschaft gezogen wurde. Von nicht geringem Einflusse war auch die grenzenlose Spekulation eines hiesigen jungen Bankhauses, das nicht weniger als 80.000 Stück Papiere im Wertbe von 16 Millionen Gulden und mit einer Differenz von 1­­, Millionen Gulden in der Schmwede hatte. Mären ihm nicht einige keine Banken, deren Steresse mit einer er­­träglichen Lage an der hiesigen Börse innig vermachten ist, zu Hilfe gesprungen, die Folgen wären unübersehbare geworden, denn troßdem die Realisationen dieser Effekten zumeist an den ausländischen Börsen und in der schonendsten Weise erfolgten, war die Rückmirkung hier, namentlich an der heutigen Börse, eine höchst empfindliche und erl­äuthigte die in dieser Mode ohne dem starf entmwickelte Contremine zum vertrauensvollen rücksichtslosen Agiren gegen alle Rapiere, wobei ältere Effekten stärkere Einbußen erlitten, als die besten jüngeren, weil erstere gleichzeitig unter Realisirungen des Auslandes am hiesigen Plate mitzuleb­en hatten, während gegen leitere die hiesige Plastpefulation allein­ Front machte und dabei sich aus Furcht vor einem möglichen Mangel an Stüden nicht zu weit vorwagte. Es sind demnach Kreditaktien,welche den verhält­­nißmäßig stärksten Preisverlust erlitten,indem sie seit voriger Woche von 383.50 nach 339 auf 322.50 zurückginnen,während Analoaktien von 304.50 nach 290 auf 295 schließen konnten. In diesem letzterm Effekt wäre der Rückgangaewiß bpdpufender ge­­wesen,wenn nicht heute der Beschluß des Generalrathes bekannt ge­­worden wäre,daß die Aktien von 100 Gulden Silber,deren Ruto zum Kurse von 114 verkauft und verbucht ist,mit nur sechs Gulden Auszahlung in 120 fl.auf Banknoten lauten dekonvertirt werden sollen,daß de t Reservefond auf zwei Millionen Gulden kompletirt werde und daß dann noch von der Dividende auf 14 alte eine junge Aktie gratis undlL Guldenbaar enthüllt.Ob diese Operation mit Zuhilfenahme des Spezialreservefondes für Langland oder ohne denselben vollzogen würde,wird die am 25.stattfindende Generalver­­sammlung lehten.Kommissionsbankaktien gingen von 225 nach 213 auf 218.Hypothekar­antenbank von 202 auf 184.Interventionsbank stiegen,da Stücke fehlen, von 232 auf 252.Maklerbankreagirten von 144 auf 136, Unionbank von 303 auf 295,während Wechs­erbank zufolgte der sehr günstigen Bilanz,welche die meisten nutzbringend abgewickelten Gründungsgeschäfte als dem laufenden Jahre überwie­­sen ergab,von 324 nach 341 auf 330 gestiegen sind.Papier­­und Sil­berren­te blieben gegen vor acht Tagen nach einiger Besserung schließlich unverändern.Lose allek Gattungen in rück­­gängiger Tendenz,von denen 1839 er allein eine Ausnahme machen, weil für dieselbenqkstem plötzlich das Haus Rothschild als­ Rächer auftrat und ihren­ Kurs um 12 pCt. bob. · Auf dem Eisenbahnmarkte sind in allen Papieren mehr oder weniger große Verluste zu verzeichnen. Die stärksten erlitten Staats­­bahnaktien, die, von Paris und Frankfurt wieher verkauft, von 379 auf 359 zurückgingen, während Lombar­den von 196 auf 194 nur z zwei Gulden einbüßten und Theißbahn von 275 auf 268 retirirten. W­­aggonleihbanstaltartien haben auch diese Mode seinen Kurs. Bei Transportinstituten machte in der allgemeinen Bai­se nur Wiener Trammay eine Ausnahme , die von 281 nach 304 auf 290 um 9 fl. höher schließen. Für vieles Papier erifäirt ein Hauf­­fefonsortium, das 10.000 Stücke zwischen 215 und 240 angefauft hat und da beim AKurse von 280—285 seiner Tendenz ein paar erste Häu­­ser gefolgt­ sind, es nun in der Macht hat, den P­reis vieles Papier weg zu einer beliebigen Höhe zu schnellen, da die Waare fast gänzlich am Markte fehlt. Diese Gesellschaft soll an von der Brümner Tram­­way einen großen Theil des Materiales um ein Spottgeld gek­auft haben. Baluten und Devisen sind zufolge der­ Verkäufe des Auslandes in Kredit und Staatsbahn und der dadurch nöthig gewor­­denen N Rembourse nicht unerheblich gefü­gen. Es notizen Napoleons 8.87, Dulaten 5.32, Silber 109.25, London 111.15 Frankfurt 93.70, Paris 43.85 Geld. Bon­neven­ne und 6 Subskriptionen ist zu erwähnen, daß die Subskribenten der Hotel Lamm-Aktien so glücklich sind, ihre gezeichneten Stücke voll zu erhalten. 63 scheint demnach nicht, daß ein neuer Modus der Franlobant, Substribenten anzuladen, großen Erfolg erzielte. " Dieselbe hatte von Einladungen an ihre Kor­­respondenten gebrachte, demnach für eine größere Zahl berechnete Avis beigefügt, worin sie die vertrauliche Mittheilung macht, wa sie dem­ Aorefjaten vom Substriptionspreise ausnahmswweise etwas nach Laffe ; zu erwähnen ist ferner die Substription­ teg Länderban­­fen vereinig, der die Mache besser verstand. Er führte das Effekt Tag3 vor der Substription ein, pouflerte den­ Preis auf 10 Gulden über den Substriptionskurs, veranlaßte dadurch die Coulifse, Stücke zu verkaufen und in V­oraussicht der Reduktion eine größere Anzahl Aktien zu subsim­biren. Der Länderbankenverein hat den 3ord­erz reicht, seine Aktien mit 30 Gulden Agio an den Mann gebracht zu haben, ihm kann es nun gleichgiltig sein, wenn die Subskribenten die überzähligen Stücke mit Verlust auf den Markt werfen , daß im Gegensage zu dem freundlich aufgenommenen Länderbankenverein der Atlas mit Entrüstung zurückge­wiesen und der’ öfterr. zung. Exkomp­­tebant Unverschämtheit vorgeworfen wurde, weil sie es magte, an die Börse in dieser Woche mit einem neuen Effekt heranzutreten, er nur das Wort des Dichters : Eines sdidt sich nicht für ec, abe. — In derselben Versammlung wurde in Bezug auf die in Wien zu errichtende Waarenbörse der Antrag auf gemeinschaftliche Berathung zwischen Börsen- und Handelskammer-Mitgliedern geneh­­migt und verlautet privat, daß die Börsenkammer geneigt ist, den diesbezüglichen M­ünichen des Wiener Handelsstandes zu entsprechen. Die zweite Sektion der Kammer beabsichtigte aeitern in Anger legenheit der Enqudte über die Verhältnisse des Kleinge­werbestandes einen Dringlichkeitsantrag einzubrin­­gen, um die erforderlichen rechten Maßnahmen der Kammer hervorzus­­tufen, hat jedoch in Anbetracht der Wichtigkeit des Gegenstandes in einer der Plenarversammlung vorhergegangenen Sektionafikung be­­schlossen, das Plenum nicht zu brusquiren, sondern das Quästionäre in Druck zu legen, jedem einzelnen Kammermitgliede zu übersenden und speziell für diese Frage in der nächsten Woche eine besondere Sigung einzuberufen. Dieses Duästionäre ist ziemlich umfangreich und theilt sich in je zwei Fragebogen für die Gruppen der Approviz­­ionirungs- und der übrigen Kleinge­werbe, für mündlich und schrift­­lich fi­ belheiligende Experten, ferner in solghe an den Gemerbe-Ge­­nossenschaftstag und gewöhnliche Vereine, an die gewerblichen Borz­schuß- und Rohstoffvereine, Vroduftungen offenschaften und an den Magistrat zur schriftlichen Beantwortung. Die ersteren behandeln die geschäftlichen Details, die festeren Frauen allgemeiner Natur in Bez­­ug auf die Wahrnehmungen bei der Thätigkeit des reinen Gewerbes in seinem Verhältnisse zur Großindustrie und über die beiden zu Gebote stehenden wirthschaftlichen Behelfe. Die Enquste wird öffent­­lich sein und soll am 15. Mai beginnen. Das Statut für Schiedsberichte bei Streitig­­keiten aus dem Frachtgeschäfte, mit den in Veit vorgenommenen Ab­­änderungen, ist endgiltig von der Kammer gestern genehmigt worden und wurden das Präsidium, der Obmann der I. Sektion und Herr Nashauer (als das im Schiedsgerichtsfomite thätig gewesene Mitglied) Hé D in weiteren Schritten für Akfivirung dieser Schiedsgerichte erraut. Der in der abgelaufenen Woche publisirte Sandelsau weil pro Jänner 1872 hat, so günstig er sich im Allgemei­­nen stellt, da er das Ergebnis des Vorjahres im Ganzen um circa 11 Millionen Gulden überragt, dadurch unangeneh­m überrascht, daß eines unserer Hauptexportgüter, Getreide und Mehl, selbst gegen das in dieser Erziehung wenig günstige Jahr 1871 noch einen foloffalen Ausfall ergibt, da in diesem einen Monat um circa Y, Millionen Gulden Getreide und Mehl mehr importirt, und um circa 2, Mil­­lionen Gulden Werth weniger erportirt worden ist. Das Geschäft ruht aber auch in Cerealien volständig und so viel der Mehlabrat auch zu wünschen übrig läßt, haben unsere Mühlen, dur die fortgefekte Konkurrenz ihres Blake in Ober­­ungarn, dobh schon heute ihre Notha­ft in entsprechender Meife troß höher angelegter Wreise mit dem Rohprodukt zu versehen. Und mie weit ist es noch bis zur neuen Ernte ! Arübel stagnirt vollständig, ebenso ist nichts Erfreuliches von Spiritus zu melden. Wiener Handelsbericht. Wien, 18. April. L...f. Die niederösterreichische Handels- und Gewerbekam­­mer beschaftigte sich in ihrer gestrigen Plenarversammlung mit dem Gefege über Erwerb3­ und Wirtschaftsgenossen­schaften und bat, wie ich in meinem Jüngsten vermut­ete, be­­schlossen, ihre Abänderungsvorschläge nicht an das Handeläministe­­rium, sondern an das Abgeordnetenhaus zu richten. Unter Zustimmung zu dem Prinzipe der Negierungsvorlage und entgegen einer Partei­­ansicht im Ausschhisse des Abgeordnetenhauses, soweit es sich um die fakultative Haftpflicht der­ Genossenschaften — ob Beefist oder unbe­­dingt — handelt, tritt die Petition der Kammer mit Entschiedenheit jener Bestimmung des Gesethes entgegen, melde der Verwaltungsbe­­hörde das Recht zuerkennt, Genossenschaften dekretarisch aufzulösen und fordert mindestens ein „richterliches Erkenntniß" als Voraus­­sebung , gleichzeitig jener Folge, selbst eines richterlichen Erkenntnisses, bekämpfend, die bei Anwendung des $. 88 die Auflösung der Ge­nossenschaft dur die Vernwaltungsbehörde ermöglicht. Dieser Para­­graph bestimmt nämlich, wie ihren Lesern aus der Analyse des Gelegentaunfes in ihrem Blatte bekarnt ist, die Bestrafung eines­­­­ Persens und grandels nahisrichtern .In der Handels-und Gewerbekammer von Niederösterreich gelangte in der am 18.be­gonnenen Expertise über Notem und Bankfrage,bei welcher zunächst die auf Grund eines­ Fragen enthaltenden Questionnäres abgegebene anten fachmänni­­scher Autoritäten vorgenommen werden,zuerst das Gutachten des­ Herrn v.Lucam,Generalsekretärs der öster­­reichischen Nationalbank zur Verlesung Die erste Frage:Welche Ursachen dürften den in Oesterreich periodisch wieder­­kehrenden Geldkrisen zu Grunde liegen und insbesondere die in den letzten Jahren eingetretenen hervorgerufen haben?wird dahin beant­­wortet,daß große Geldkrisen in Oesterreich nicht einmal so häufig er­­scheinen als anderswo,daß die ab und zu eintretenden Geldverlegern beiten der letzten Jahre zunächst ihren Grund in der Ueberstürzung der Effektenspekulation haben und verschärft wurden,wenn zudem dadurch hervorgerufenen Geldbedarfe auf dem Effektenmarkte,zeit­­weise auch die stärker auftretenden Bedürfnisse des Handels und der Industrie kamen. Herr v.Lucam untersucht,wieso es kommt,daß heute unter günstigeren Verhältnissen doch öfter Geldverlegenheiten eintreten als sonst,er widerlegt,daß Kapitalmangel im Lande sei,indem seit De­­zennien die Kapitalskraft gestiegen,er widerlegt den Ausspruch,daß unser Kreditwesen nicht gut organisirt sei durch die steigende Zahl von Sparkassen und deren Einlagen,erhebt als Schattenseite hervor: ..In erster Linie das uneinlösbare Staatspapiergeld und die in Folge dessen ebenso uneinlegbare Banknote.Ich nenne es geradezu eine Vergiftung der öffentlichen Meinung,daß maxt seinerzeit die Ausgabe den Staatsnoten als eine Wohlthat für die Volkswirthy­schaft gepriesen hat und dies öfter,auch heute noch,thut.»Wenn un­­ein lösbares Papiergeld das rechte Mittel wäre,um Kriege zu füh­­ren,Eisenbahnen zu bauen und den Verkehr zu beleben,dann bliebe es unbegreiflich,warum zu diesem Mittel nur in der äußersten Note gegriffen wird,oder warum gut berathene und geordnete Staaten vor demselben überhaupt zurückschreden. Die Staatsnoten sind bei uns die unberichtigt gebliebenen Rechnungen eines vor sechs Jahren geführten Krieges. Die Kriegskosten werden von den Staaten aufge­­bracht durch Steuern, durch Anlehen auf offenem Markte, oder bei den Banken, oder endlich durch Staatspapiergeld, manchmal dur gleichzeitige Anwendung mehrerer dieser Mittel. Nach Herstellung des Friedens trachtet man, die Kriegsanlehe­n bei den Banken, manchmal sogar die auf offenem Markte aufgenommenen zurückzuzahlen.­­ So England nach den Revolutionskriegen, Amerika nach dem jüngsten Bürgerkriege. In Frankreich drängt man heute schon auf Rückzah­­lung der Schuld des Staates an die Bank, in Amerika trot Ber­­minderung der Staatsschuld an Kapital und Binsen auf allmälige Einlösung der Greenbahn. « Wir in Oesterreich haben heute, sechs Jahre nach dem Kriege, um­­ 76 °­, Millionen mehr Staatsnoten im Umlaufe als die Ziffer war, welche für die durch Staatsnoten zu besteb­enden, eigentlichen Kriegskosten ursprünglich veranschlagt war. Die für Deckung des Kriegsbedarfes bestimmten Staatsnoten werden also im tiefsten Frie­­den fortwährend vermehrt. Vor einigen Jahren erhielten wir von maßgebender Seite die Versicherung, daß selbst eine größere militä­­rische Aufsteluung ohne Vermehrung der Staatsnoten nicht möglich sei. Troß aller, von Zeit zu Reit laut werdenden Mahnungen ist, von frommen Wünschen abgesehen, gar nicht? versucht worden, um hier die beisernde Hand­ an’s Werk zu legen.“ Er fügt hinzu, daß die steigende und rasche Ausdehnung un­­seres Eisenbahnnetes mehr Kapital in Anspruch nimmt, als immer augenblick­h zur Verfügung steht und auf dem Geldmarkte plößlich Ebbe over Fluth hervorruft, ohne daß sich der andere Verkehr darauf vorbereiten oder gar den Folgen entziehen könnte. Er schildert in grellen Farben die Folgen der Weberstürzungen des Unternehmungsgeistes auf dem Offertenmartte und sagt, daß nach seiner Erfahrung das Zusammentreffen der Geldbedürfnisse der sich überstürzenden Spekulation auf dem Cffertenmarktte mit dem Bedarfe der Industrie die wesentliche Ursache der Verlegenheiten war. Er be­­rührt auch, daß viele Bankinstitute sich vom Estemptegesc­äfte ab: und dem Beherrschen des Offertenmarktes zugewendet und dann ihre Mittel nicht flüssig machen konnten und macht auf die große Gefahr auf: merksam, die darin liegt, hab man versäume, die gegen Ffurze Kün­­digung übernommenen Gelder verfügbar zu halten, und­ erwähnt, daß der „Weiter Lloyd“ darauf hinge­wiesen, daß im Durchschnitte die Hälfte der Sparkassa:Einlagen auf Liegenschaften ausgeliehen ist und vor der Gefahr, die in diesem Verhältnise liegt, gewarnt habe. „Die ganz gesunde und richtige Auffassung, die dieser Ansicht zu Grunde liegt, sagt Herr v. Zucam, sollte auch bei und nach verschiedenen R­ichtungen bin bessere Beachtung finden.” Die Fragen , welche dieser Ursachen als natürliche Folgen der Kreditverhältnisse, welche als momentane Beunruhigung anzusehen , und die bessere Organisation des Kreditiwesens betreffend, sind in dieser ersten Antwort erledigt. Zur vierten Frage,welche Mittel die Krisen abschwächen und was seitens des Staates,der Nationalbank,der Institute und des Handelsstandes zu verhehen habe, bemerkt Herr v. Lucam: „Daß es, außer der­ Selbstbescränkung des Unternehmungsgeistes sein Mittel erbt, Krisen zu vermeiden, und hab auch dieses nichts nütt, wenn, wie es häufig geschieht, die Ursache in auswärtigen Geld-, Kredit- oder Handelsverhältnissen liegt. Abgeschwächt können Gtö­­tungen des Geldmarktes werden, wenn die Kreditinstitute eines Lan­­des an den Welterstürzungen des Unternehmungsgeistes nicht theil­­genommen haben, wenn ihre Verpflichtungen im richtigen Verhält­­nisse zu ihren Mitteln stehen, und wenn sie rechtzeitig bedacht waren, sich nach Maßgabe ihrer Verpflichtungen die freie Verfügung über ihre Mittel sicherzustellen. Der Staat kann die Weberstürzungen des Unternehmungsgeistes nicht verhindern, weil er den Einzelnen nir bevormunden kann. Bei manchen neueren Gründungen sind einzelne Konzessionen in Prinzipienfragen vielleicht­­ zu i­liberal, und der Rechnungslegung könnten bindendere Bestimmungen als bezüglich von außen sein. Das Webel liegt aber nicht hauptsächlich an dem Geseche, wie es ist; das Webel liegt tiefer ; es dient in den Personen und in dem, was ungeahndet gestattet ist. Die Assoziationen müssen innerhalb ihrer Statuten­ und ihres mehlverstandenen Interesses freie Selbstverwaltung üben können. Sind General-Versammlungen und Revisoren nicht willens oder nur im Stande, die nöthige Kon­­trole wirksam zu üben. Lassen sie sich nur durch den augenbllcklichen Ertrag bestimmen, so ist das ihre Sache.” Mir kommen im Verlaufe der Expertife auf die weiteren Blitte des Gutachtens zu sprechen und wollen unseren Lesern bi: Aeußerung des gemwiegten Fachmannes sofort bekanntgeben, soweit sie uns bisher zugegangen. — Erste ungarisch=walisische Bahn. Das Ansuchen dieser Gesellschaft an das Finanzministerium bezüglich eines Zinsenvorschusses, über welches seit einigen Tagen im Handelsmini­­sterium Unterhandlungen stattfinden , hat der , Breffe" zufolge, alle Ansicht auf eine günstige Erledigung. Anfangs Mai soll die Theil­ ítrede von Erzemyől nach Chyrom dem Verkehr übergeben werden. — Fiumaner Hafenbauten. Das königl. ung. Ministerium für öffentliche Arbeiten und Kommunikationen schreibt die Offentverhandlung für den Bau des Fiumaner Hafens aus. Die Kosten der 800 Meter langen Dina sind mit fl. 3,400.000, jene des Molo und der Riva mit fl. 1,450.000 in Voranschlag gebracht. Die Pläne, BVettragsentwürfe, Bedingnisse 2c. sind bei der f­öniglich ungarischen Eisenbahnbau-Direktion in Ofen einzusehen. Der Termin für die Weberreichung der Offerte wird nachträglich bekannt gegeben.­­ Am 8., 9. und 10. d. M. hat in Mohács die Substription auf 500 Stüd Aktien der zu errichtenden „Mohácser Spar­­taffa“ stattgefunden und wurden die aufgelegten Stüde nahezu achtfach überzeichnet. 500 Stüd hatten die Gründer feit übernommen. Die Ak­ten lauten auf fl. 100 mit 30 pCt. Einzahlung, somit ist das Grundkapital fl. 30.000. Die konstituierende Generalversammlung wird am 21. b. M. abgehalten und sobald die nöthigen Vorarbeiten ber­endigt sind, auch der Geschäftsbetrieb eröffnet werden. Außer einem Aushilfsverein ist in Mohács sein weiteres Geldinstitut und da überhaupt im ganzen Baranyaer Komitat nur eine einzige Schwer­­teranstalt der „Mohácser Sparkassa”, besteht, so kann das Sa3leben­­rufen der lechtern als zeitgemäß und zmwedentsprechend bezeichnet werden. — Hferdebahn Yágberény : Vátóhaloms Sákapáti: Rif­ér. Die Konzession hiefür wurde bereits im vorb­­­en Sabre ertheilt und sol­legt durch den Abgeordneten Urban Sipos (Sasbereny) die Angelegenheit in Gang gebracht werden. Zmed der obgenannten Bahn ist, bei Eröffnung der­isenbahnstrecke Hatvan­ Yakbereny-Szolnof den Personen- und Sprachtenverkehr mit obigen Städten, welcher auf den verwahrlosten Straßen oft unmöglich ist, zu erleichtern. Die Eresarbeiten des durch­ die Bezirke eben veranlabten Aaßbereny-Raaksbalomer Straßenbaues nehmen bereit auf diese Bahn Küdicht Die Unterftügung dieses Projektes war von dortigen Blät­­tern auf’3 wärmste befürwwortet. — Die Donauregulirungs:Kommission hat wegen Vergebung der Arbeiten und Lieferungen zur Herstellung des gemauerten Unters baues für die aus dem Donauregulirungs-Fonds zu erbauende st­a­­bile Straßenbrüde über den Donau:Ddurc: ftich bei Bien in der Richtung der großen Taborbrüce eine allgemeine Offertverhandlung ausgeschrieben. Die Offerte sind bis zum 20. April 12 Uhr Mittags im Einreihungsprotokoll der Donaus Reaukirunas-Kommission einzubringen und werden dieselben an diesem Tage um 1 Uhr Nachmittags im großen Situngssaale der n.­österr. Statthalterei eröffnet. 63 steht jedermann frei, hiebei gegenwärtig u fein. je; — Ungarisches Bodenkredit-Insitut Bierz­teljahrs-Ausweis per 31. März. Aktiva: Hypothesar-Dar- Leben (beredt dur Hypothesen im MWerthe von 100,478,349 fl. 66 fl.) 32.836.329 fl. 79 fl. Disponible $Fond38: a) Baarvorrath 140.614 fl. 58 fr., b) MWed­elvorrath 948.028 fl. 45 fr., c) Bei Seldinititu­en auf kurze Kündigung angelegt 40.000 fl., d) verscie­­dene Gfferten 2,889.356 fl. 85 fl., zusammen 4,017.999 fl. 88 fl. Pfandbriefvepot des solidarischen Haftungsfondes 257.000 fl. Kauf­­shilling des Institutsgebäudes 250.000 fl. Mobiliarwertb nach Ab:­schreibt una 3000 ((. Gründungs-Obligationen 1,295.200 fl . Totale 38,659.529 fl. 67 fl. Bafiva: B Pfandbriefumlauf (beredt durch Hypothesen im Werthe von 94,312,566 fl 71 fl.) und zwar: a) verlosbare Pfandbriefe im Umlaufe 32,594.300 fl., b) verloste Pfandb­riefe im Umlaufe 315.600 fl., zusammen 32,909.900 fl. Zehlenjählerige Rentenscheine in Umlauf (beredt durch Hypothesen im MWerthe von 2,733,241 fl. 17 tr.) 182.600 fl. Kafla­­scheine in Umlauf 346.650. Fällige Zinsen:Koupon3 im Umlaufe 9572 fl. 75 tr. Konto-Korrent-Forderungen an das Re­stitut 371.960 fl. 63 tr. Zurückgehaltene Beträge 151.484 fl. 37 fl. Sicherstellungsfonds: Solidarischer Haftungsfond 353.169 Gulden, Gründungs- und Reservefonds (einschließlich der von dem Landesfonde einbezahlten 500.000 fl.) 1,988.400 fl., Reinertraa bis 31. Dezember 1871 1,004801 fl. 53 fr, zusammen 3,346.370 fl. 53 fr. Saldo verschiedener Rechnungen 1,340.991 fl. 34 fr. Totale 38,659.529 fl. 67 fr. — Die t.t priv. österr. Staatseisenbahn: Gesellschaft hat in der 15. Beriehtsmädhe vom 8. bis 14. April 77.790 Personen und 1,645.359 Zentner befördert und 574.784 fl. eingenommen, was gegen die korrespondirende Woche des Vorjahres ein Minus von 27.402 fl. zeigt. Seit Beginn des­ Jahres beträgt die Einnahme nach 1.060.834 beförderten Personen­ und 24.432.494 verfrachteten Zentnern 9,338.758 fl., um 567.990 fl. weniger als in der gleichen Periode des Varjahres. Geschäftsberichte. Veit, 19. April. Witterung : veränderlich, zum Theil regne­­risch ; Thermometer + 11, Barometer 28" 5"; Mafferstand zu­­nehmen. · Getrieidegeschäft ohne Verkehr. Effektengeschäft Wenn die Stimmung für Banken heute auch etwas angenehmer war,blieb der Verkehr dennoch aus dem Grunde beschchkt-weil die Spekulation noch immer sehr reser­­virt ist uodh in Industriepapieren war geringer Verkehr.Ung.Eisen­­bahnanleihe etwas besser,erholten sich von 108.50 auf 108.75,Prä­­mienlose,7U104-7599kauft,blieben 104.75,um 1­«fl.billiger,ung. Kredit,zu 151 gemacht,blieben 150.50 Geld,um 211,fl.höher, Franco-ung.Bankverkehrten zwischen 102.50—102.75,blieben 102 Geld,um.1fl-höher-Anglo-Hungarian 109 Geld,Munizipal95G., Bodenkredit zu 125 geschlossen.Lokalbankenmutter,Spar-und Kre­­dit, zu 65.75—66 gemacht, blieben 66 Geld, einer Kommerzialbank zu 200 geschlossen. Spartafjen matt, Landeszentral, zu 128.75 getauft, blieben 128 Geld, West-Leopoldstädter ziemlich lebhaft zu 70.50 bis 70 getauft, blieben 69.50 elb, um ", fl. billiger, Hauptstädtische drühten fi auf 216, Theresienstädter auf 68.50 Geld. Affeturanzen mitunter billiger, Haza zu 170.50, Hungaria zu 223 geschloffen, Atlas drühten ji auf 100 Geld. Von sonstigen Sperb­en wurden ver. ung. Dampfschiffe zu 77, Spodium zu 178 geschloffen, Schlich’shhe zu 185—188 getauft, ung. Bodenfrevitpfandbriefe zu 90.50 geschlossen. Baluten und Devisen wenig verändert. Dulaten 5.31, 20-Frantzstüde 8.87, Silber 108.75, Kastenscheine 1.65", 6 An der Aben­dbörse war die Stimmung günstig ; österr. Kredit wurden bis 228.80 bezahlt, s­lieben 228.50— 228.60, Franco» ung. zu 103.25 geschlossen. E. Szolnos, 18. April. Der heutige Wochenmarkt war noch ihm näher besucht, als ver worwöchentliche, theild durch den feit ge­­stern anhaltenden, für die Saaten aber sehr ermünschten Regen, an­­derseits erfordern die noch im Zuge befindlichen Feldarbeiten thun­­lichste Eile und Kraftentfaltung. Die vorgenommenen Käufe nollzen fl. 12—12.90 per Kübel Weizen, je nach Qualität. Gerste er­­schien äußerst spärlich, zum Anbau geeignete Waare wird zu guten Breiten gesucht. Mais in Heinen Pfosten erzielte fl. 7—7.20 per Kübel. Seit 1. 6. Mts. sind bekanntlich nur gestempelte Wechsel- Blanquette in Verwendung; abgesehen davon, daß das hiesige Steuer­­amt zu Anfang sehr ungenügend fortirt war, sind au heute no solche Blanquette nur in deutscher Sprache vorhanden, auf welchen die ungarische Krone mit obligaten Strahlen sich beinahe zur Ironie gestaltet. Bei unserer eminent ungarischen Bevölkerung macht dies den schlimmsten Einpruch, zudem die Absurdität, dab die Betreffenden gezwungen sind, Wechsel in einem ihnen unverständlicen Idiom Sn Baldige Abhilfe wäre aus mancherlei Rücfichten sehr zu wünsten.­­ B.B.Szegedin­ 18.April.Die Situation des hiesigen Getreidegeschäftes bietet gegenwärtig wenig Stoff zur Berichterstat­­tung,da der Verkehr sehr unwesentlich ist;unsere Hoffnungen,die uns mit Beginn des Frühlings ein stärkeres Aufgebot sämmtlicher Zerealien gewärtigen ließen,sind leider bis nun nicht in Erfüllung gegangen be stellt es sich nun,wie wir schon öfter erwähnten, täglich mehr heraus, daß unsere V­orräthe nur sehr gering sind. Un­sere Landwirthe sind des Ergebnisses der anzuhoffenden Ernte wo ungewiß und mit dem Verkaufe sehr zurückhaltend, wodurch ein Rück­­gang der Preise im BVerhältnisse zu den Notizungen der oberen Märkte bintangehalten ist. Die Witterung ist günstig ; in dieser Mode hatten wir ziemlich Regen und ist der­ bisherige Stand der Meintersaaten befriedigend. Wir notizen heute mehr nominel: Wei­­­zen, 84pfo. fl. 6.50—55, 83pfo. fl. 6.40—45, 82pfo. fl. 6.30—35, 81pfo. fl. 6.10—15, 80pfo. fl. 6 per Zollgentner. Roggen fl. 3.35 BE . Dieser Verlauf des Wetters­­ gestattet der MBeneration nicht diejenige . Braugerille MW. 6., oder 98. 6., oder fl. 3.10 pr. Rollzentner. 50 Bfw. W. 6., oder fl. 3.12—20 per Zollgentner. Mai 3 vernachz­­ässigt, fl. 3.85 pr. Rollgentner. Alles schifft oder bahnfrei hier.­­ Karchau, 16. April. (Marktbericht der „Pannonia“.) Die Witterung bleibt vorwiegend trüb und windig, zum Regen geneigt ; Temperatur im raschen Sinken; Thermometer + 12, Barometer 27" 5", Entwickklung, die im Interesse der jungen Saaten erwünscht wäre. In­ den vorliegenden Saatenstandsberichten — die obgleich im Allge­­meinen günstig lauten — fehlt es doch nicht auch an Klagen und sallen, namentlich auf gebirgigem Terrain, die Saaten einigen Scha­­den genommen haben. Einen besonders lebhaften Verkehr entwickelte das Effertengeschäft, zumal Industrie- und Banfpapiere von Unternehmungen aus der Umgebung lebhaft gehandelt wurden. Die Notizungen lauten : Krafcauer Kunstmühl:Aftien (Einzahlung 100) 310, Essanger Kunstmühl-Aftien (Einzahlung 200) 200, Erste Kafhauer Dampfmühle (5 fl. Aum­elo)­­, Pfandleihanstalt-Aftien (Einzah­­lung 50), 200, Boltschant-Attien (Einzahlung 25) 35, Nagy-Sárofer Aktien (Einzahlung 160) 280, S.-W.:Uihelyer Dampfmühl-Aktien (Einzahlung 100) 60. Die legte Geschäftsmode entmictelte, von dem abgehaltenen Jahrmarkte und starker Fremdenfrequenz unterstüßt, einen ziemlich lebhaften Verkehr, der sich über die meisten Geschäfts­­zweige ausdehnte und nur dadurch einige Einschränkung erfuhr, als der lebhaften Nachfrage nicht überall das entsprechende Angebot ge­­genüberstand. Namentlich gilt das Gesagte vom Getreide Geihäfte. Die seit Mocen hochgehenden Wagen in diesem Ge­­schäfte gestalteten sich in den Ietten Wochen noch stürmischer. Das Ausgebot blieb trot der Marktiwoche sehr beschränkt. Die Breite err­­öhten sich abermals um 10—15 fr. und selbst der fofalfonsum konnte nur schwer seinen Bedarf deben. Für den Export wur­de nichts gemacht und ist die Spekulation noch immer reservirt. Die Planpreise lauten: Weizen 80-81 Pfund fl. 6.50—6.70. per Sollztr., 84—85 Pfund fl. 6.90—7.05 per égette Die uns bekannt gemordes nen Schlüffe sind: 500 Zolltr. 81 Pfv. a fl. 6.10, 1000 Bollztr. 83 Nfv. a fl. 6.50, 200 Bolltr. 84 Bfo. a fl. 6.70, 500 Bollztr. 79 Bfo a fl. 5.95, Alles per­ Raffa geaen kurze Lieferfrit. Gerste sehr gesucht, Breife sehr fest. 60—62 Pfo. fl. 2.40—2.60 per Megen, 68—70 fo. fl. 2.90—3.05 per Megen. Roggen in Folge stärke­­rer Nachfrage fest behauptet und wurden einige tausend Meken (sämmtlich ab Nyeregohaza) 78—80 fo. a fl. 3.35—3.40 bezahlt. Blabpreife Lauten: 74—75 Pf. fl. 3.50—3.60 per Meken, 79—80 Nfd. fl. 3.75—3.85 per Meten. Mais mangelt fortmährene. Die Notizungen Lauten : 74-76 Po. fl. 3.50—3.60 per Meken, 79—80 Pd. fl. 3.90—4.10 per Megen. Hafer gleichfalls fest im Breite : 40—41 Bf. fl. 1.30—1.40 per Mepen. Hälfenfrüche blieben von der allgemeinen Tendenz nicht unberührt und erhöhten gleichfalls ihre Notizungen : Erbsen fl. 5.70—6.90 (enthülft), Linsen fl. 4.30—6, Bohnen fl. 3.70 (Färbig), Hirfe fl. 5—5 90 (geschält) per nö. Mb. Mahlprodukte Die von uns in unserem vorigen Berichte gehegte Vorauslegung hat mit der Bestätigung nur kurz warten lassen. Sämmtliche Mühlen haben diese Mode ihre Preise erhöht; bios­chmwarze Sorten, wie Nr. 6, 7, 8, notizen unverändert. Allmälig treten auch neue En­gros-Käufer aus Schlesien, Arva und Liptó auf Sämmtliche Lager sind geräumt. Heutige Mehlpreise: Weizen­­mehle: Nr. 0 fl. 16.80, Nr. 1 fl. 1630, Nr. 2 fl. 16, Nr. 3 als geschlossen anzusehen und war das Geschäft des Testen Monats fl. 15.60, Ne. 4 fl. 15.20, Nr. 5 fl. 14.70, Mr. 6 fl. 18, Ne. 7 fl. 1180, Nr. 8 fl. 10.80, Ne. 91.85; Kornmehle: Nr, 1 fl. 10.50, Ne. 2 fl. 10.20, Nr. 3 fl. 9.60, Nr. 4 fl.7,60. Spiris t­u 8. Die drohende Haltung der Getreidepreise verfehlt ihren Einfluß auf diesen Artikel nicht. Weniger bleiben sehr zurückhaltend und sossen für spätere Termine nicht­ abgeben, da sie eine bedeutende P­reis­­steigerung als außer Zweifel stehend ansehen. Unsere diesmöchentlichen B­reife lrfsen eine Breisbesserung von einem halben Kreuzer erkennen. Man notirte: Hiesige hochgradige Fabrik­maare 25%, tr., Kartoffel: oder Landwaare 24,25 fr. Stärke notiert: Hocfein Tallanalais- Stärke fl. 18.50, fein fl. 18, Mouffelin fl. 16. Horn und Bor­stenvieh hatte ziemlich starren Zutrieb, body blieb auch, hier die Nachfrage überwiegend. Der Preis für Schlachtvieh berechnete sich auf 20—25 fl. für Schweine, je nach Qualität 29—32 fl. per Zentner, KRubhbäute: Lan­mwaare fl. 18.22 per Baar, Kafhauer fl. 22—26 per Baar. Ohrenhäute: Landwarte fl. 24—26­­ per Paar, Rafchauer fl. 28—32 per Paar, Schwere Mutterhäute fl. 33—40 per P­aar. Ballzfelle: Mit Köpfen per Str. fl. 110—115, ohne Köpfe per Atr. biz fl. 130, per Baar fl. 3.50—4­50. Melbourne, 1. März. Wolle. Die Saison ist nunmehr noch recht lebhaft und gingen ca. 3500 Ballen in andere Hände. Die fortwährend günstigen Berichte mirkten sehr befestigend auf die Stimmung und behaupteten sich Preise völig Da unsere Londoner K­orrespondenten uns mittheilen, daß die Woll-Fabrikation in Parkshire ‚eine Blüthe erreicht hat, wie sie in langer Zeit nicht bestanden, der N Kleiner als in früheren Jahren, wer Konsum ein zunehmender ist, während die Produktion nicht gleichen Schritt hält, 10 it wohl anzunehmen, daß Preise sich für längere Zeit auf sekigem Stande halten oder gar steigen werden. Unser Markt hat in legter Saison einen bedeutenden Aufschwung genomm­en und steht ein fernerer zu erwarten, da die Produzenten anfangen es vorzuziehen, hier direkt zu realisiren, als sich den meitfichtigen­ Chancen der Konsignation nach England auszufegen. — Wesentlich unterstüst wurde unser Markt durch die Fade Amerikaner, die ca 25.000 Ballen erportirten und auch Canada machte einen Versuch, inreste Verbindung anzu­­knüpfen. Da die Ersparniß der Londoner Spesen nicht un­wesentli, so wird das Resultat gewiß ein günstiges sein und zu weiteren Unter­­nehmungen animiren. Der Ausfall in der Verladung nach England Z­eil der geringen Schur zuzurechnen ist. Die Aussichten für die nächte Saison sind sehr befriedigend, Wasser und Futter sind reiche lcch vorhanden und sind die Schafe in gutem Stande. Verladen wurden im legten Monat für London 15703 Ballen, für Bolton 1097 Ballen, für Montreal 1976 Ballen. Zolal seit 10. Oktober 187.340 Ballen. — Breitnotizungen unverändert die legte Notiz, wird sich auf mindestens 40.000 Ballen beziffern, wovon ein guter , 18. April Berichtigung. Im unterem Nbenpblatte vom 18. b. wurde unter der Mabrit „Oetreivegeshäft”" Weißenburger 8Opfe. Meizen irthümlich statt mit fl. 5.80 per Kaffa mit f 6.80 per Kaffa notirt. Auszug aus dem Amtsblatte des , Közlöny. Zizitationen z In N.:­Galambfalva: 21 Mai und 21. Juni "9 Uhr Vormittags, Nusvieh und Liegenschaf­ten des Kohann Balafı, im Gemeindehause. — In Kisbarat (Raab) : 17. Mai und 17. Juni 9 Uhr, Haus 87 1. Weingarten, an Ort und Stelle. — In Sitetfalva :10. Mai und 10. Juni 9 Uhr, Liegenschaften des Lavisl. Gál, beim Ortsrichter. — In Rs Sztapár: 3. Mai Felder, und Nagdrechtrechtsverpachtung, der R-Sztapärer T. ung. Norarialherrschaft, in der Nentamtöfanzlei. — In K­lausenburg : 10. Juni 9 Uhr, Parzellenverpachtung auf der Kolozier E. Herrschaft, bei der ft. ung. Güterdirektion daselbst. — In Ofen : 30. April 9 Uhr, Makulaturpapier Bei der f. ungar. Finanzdireftion (Albrechtstraße 692). — 30. April, 11 Uhr, Betlei­­bung der Bicäkeer Großtrafis, bei der ff. ung. Finanzdireftion. — In Sehertemplom (Weißlichen) : 6. Mai 10 Uhr, Großtrafit, Offerte zur f. ung. Finanzdireftion in Temesvár. — In DióHeg (Preßburg) : 16. Mai und 20. Juni Liegenschaften des M­aipos, an Ort und Stelle. — In Felfd»E­dr (Eisenburg) : 22. Mai und 21. Juni 10 Uhr, Liegenschaften des Joh. Marit als Verwalter der R. Granditö’schen P Verlaffenschaft, im Gemeindehause.. — In Ma­ tad (Belt) : 13. Mai und 13. Juni 10 Uhr ,. Liegenschaften bes And. Bódis, im Gemeindehause. — In Gövöllőő:7. Mai 10 Uhr, Minuendebau diverser Wirthschaftsgebäude , in der berrfd. Ment­amtsfanzlei. — In Borucza Neutra­ : 15. Mai und 17. Juni 9 Uhr, Liegenschaften des verm. Aloisia Guptinyi, beim Komitats- Grundbuchgericht. — In Herenpjest (Krafjd) : 28. Mai und 28. Juni 9-16 Uhr, Haus 179 f. "­, Sefsion, an Ort und Stelle. — In M.:Szal­a : 26. April 10 Uhr, Mobilien b. M. GSvarcz 4. Aler. Blau, an Ort und Stelle. — In Ofen : 29. April 10 Uhr Borm., Rapierlieferung für das Tf. ung. Finanzministerium , Offerte zum Staatsbauteninspektorate, Festung Nr. 187. — In B­e­tt : 29. April 9 Uhr, Möbel und Wirthshauseinrichtung im Rakofer Wirthehaufe an der Kerepeferstraße. — In Rópház (Devenburg) : 14. Mai u. 14. Juni 10 Uhr, Haus Nr. 193, im Gemeindehaufe. Ba­ersland: Witferung : Bett: 19. April: 6 ° 77 8. R. zum. Bemöl­t. Preßburg, 18. April : 5 8" a. N.­­ M.­Sziget, 19. April : 2" 6" ü. N. zun. Regnerisch. Szathmár, 19. April : 27 6" ü. N. jun. » Tokaj,19.April:12’7«ü.N.abn. Bewälti- Szolnok,18..April:18«9«ü.R.abn. Regnerifch. Szegedin,­19.April:19«10«i.N.abn- Bewölkt. : 0 ° 8" ü. N. zun. Groß-Becslerel, 18. April : 17 9" a. N. zum. 8 Efiegg, 19. April : 2 9" . Mm. un. Megnerijd. .­­ -

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