Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1872 (Jahrgang 19, nr. 100-123)
1872-05-23 / nr. 117
1872. — Az. 117. = III.— = ‚Magyar Uiság“ veröffentlicht‘ das folgende, an Daniel Szanyi ‚gerichtete, Schreiben Ludwig Kossuth’s ‚über die Aufgabe der beiden Oppositionsfraktionen bei den Wahlen“. Turin, 18. Mai 1872, . 5". Mein Lieber Freund ! Ich habe Koloman Tipa’s Lechenschaftsbericht gesehen. Ich habe diesen Bericht mit Entrüstung gelesen , denn jene leidenschaftlicher Ausfälle, mit denen sich Tia gegen eine Fraktion der Opposition wendet, ist ein wahrhafter Skandal und daneben eine so unerhörte Taktlosigkeit, die, in der That geeignet ist, we Glauben an die staatsmännlichen Fähigkeiten des Serra Tiba sehr herabzufegen. Mir scheint es, als ob er sie mehr haßte, nie die am Ruder befindliche Partei. Und das Standalöfeste ist es, daß dieser Habt ihn nicht nur zu einer falschen Auslegung der zwischen beiden Fraktionen der Opposition bestehenden Meinungsverschiedenheit, sondern selbst zu einer Verdrehung der Thatsachen verleiten konnte. Denn die zwischen Ihnen bestandene Divergenz in Bezug, auf die dzehische Frage so hinzustellen,, als ob Sie eine Einmischung verlangt hätten, in eine wahre Entstellung ver Thatsachen. Die Sache stand so: Julius Andrasy hatte im Namen Ungarns den Grechen das Dach über dem Kopfe angezündet. Darauf sagte Tiba, man hätte das Haus nicht anzünden müssen, da das aber geschehen ist, so möge es immerhin brennen. Sie aber sagten, es war schlecht gethban, das Haus anzuzüeden und d:es im Namen Ungarns angezündet wurde, so wollen wir beim Löschen behilflich sein. Das it ganz anders, als wie es Tiba in Debregzin präsentirte. Genau wie Sie, habe auch ich gesprochen, während Koloman Z Tipa mit feiner lauwarmen Interpellation gewiß die Feinde Ungarns nit um Einen vermindert und unsere Freunde nit um Einen vermehrt hat. Das war eben so ein Schlag in 3 Wasser und ich glaube nit, daß heute eine solche politique de bascule von Erfolg sein könnte. Wenn er es anders hält, so steht ihm das eben frei, aber man könne es wohl mit Necht verlangen, daß er nicht den Funken der Zwietracht aus der Nische hervorsuche, wenn dazu sogar sein ordentlicher praktischer Grund vorhanden ist, und daß er nicht mit leidenschaftlicher Hilfe das Wasser auf Melchior Longay’s Mühle treibe, gerade in dem Augenblicke, wo der einfache gesunde Verstand, ja das Interesse seiner eigenen Partei und seiner eigenen Prinzipien, er verlangte, daß die beiden Fraktionen der $infen Schulter an Schulter gegen die Rechte kämpften. Kosuth erklärt sich hierauf vollkommen einverstanden mit den Ansichten Mocsáry 3, der gesagt hatte, Rosjuth sei mit all denen, die die Dealpartei stürzen wollten, und fährt dann fort: Ich wage es nicht zu sagen, daß mit dem Sturze der Deckpartei das Baterland ion gerettet sein wird, aber es ist das jedenfalls eine Chance, während das Verbleiben vieler Bartei in der Macht ein wahres Verderben ist, ·· · Darum bitte ich Sie un Ihre politischen Freunde,lassen Sie sich durch die ungerecht hums außerordentlich taktlosen Angriffe Tipa’s nicht zu Schritten:serleiter1,die nur Melchior Lonyay von Nutzenmären : Der Sturz der sogenannten Dedipartei, das sei ihre erste Aufgabe. Wir wollen einmal sehen, ob es auch dann eine parlamentarische Regierung geben wird, wenn ihnen die Zügel aus den Händen gleiten. Wenn es sich herausstellte, daß die vielbelobte parlamentarische Regierung so lange bestand, als die ungarische Parlamentsmajorität tanzte, wie man in Wien piff, dann wird ein Schleier von dem Auge der Nation gefallen sein. · · Und wenn es geschehen sollte,dass durch ihre Hilfe jene Partei auf die Ministerbank kommt,die jetzt in der Opposition die Majorität bildet lassen Sie sich das nicht aufechten Sie gelangen dorth111 entweder so,dass sie ihrem Programmetmenigstens was die nationale Armee,die Aufhebung der Delegation und die unabhängigen Finanzetskx betrifft treu bleiben;oder indem sie der Loniki dieses Programmes wirscheintsinterthür scheinen zwischenstreben. Wenn das erste geschieht, dann wird ein großes Schrittgeschehen zur Verwirklichung ihres Programmes,und ich kenne Sie als Männer,die nicht Ambition oder Macht geflüfte,sondern ein Prinzip führt,wenncjber das nich·.sa««schielt,dann wird·der zweite Schleier von dem Ansehn-Nation gefallen sein und das Uebrige werden ‚Zeit und Nothmendigkeit schon mit sich bringen. Man mus die Aufgabe feststellen. Die Dealpartei stürzen, das st jekt unsere Aufgabe. Hine omne principium, huc referexitum, An Bezug auf alles Uebrige kommt Zeit, kommt Rath. Diese Bemerkungen hat mir der Inhalt ihres Briefes in die Federdiktun Mein Styl zeigt,daß ich das nicht mit der Absicht der Veröffentlichtng geschrieben habe-Aber ich mache ans meinen Ansichten nie,ein Geheimniß,wozu auch sich suche Niemandes Wohlwollen und tümmere mich um Niemandes Unzufriedenheit sich tiuntere mich nur um mein Gewissen,und wenn Sie glauben,dass es gut sein könnte,über meine Ansichten auch Andere zu unterrichten,so habe ich dagegen keine Einwendung. ’ Mit freundlicher Hochachtung ihr wahrer Freund Ludwig Kossuth. ———Das gemeinsame Kriegsmintisterium,schreibt»Petti Naple", "hat zur Vorlage fier beide Legislativen der Monarchie einen Gesetzentwurf ausgearbeitet,durch welchen die Militäreniquartierustg «auf einer den gegenwärstigen Lokalverhältnissen entsprechenden Gr 1111dlage geregelt werden soll. Bisher war für die Militärbequartierung die faiserl. Verordnung vom 15. Mai 1851 maßgebend, welche die Einquartierung als ein in natura zu erfüllendes Servitut auffaßt. ‚Nach dieser Anshauung it natürlich an die vom Staate für die stabilen und provisorischen Wohnungen der Offiziere und Soldaten zu leistende Entschädigung auf ein Geringes normirt und stand sehon ott, allem Anfang in den meisten Gegenen in gar feinen Verhältnisse zu den thatsächlichen Miethzinsen. Nachdem die Militäreinquartierung die Gemeinden nicht in gleichem Maße berührt, derart, daß einzelne von verselben ganz frei bleiben, so folgt daraus natürlich eine ungleichmäßige und übertriebene Belastung einzelner Gemeinden, welche hiegegen bernach protestiven. Das neue Einquartierungsgefett wird dieser ungleichmäßigen Lastenvertheilung ein Ende machen und die Entschädigung für die Bequartierung der Offiziere und Mannschaft derart regeln, daß dieselbe mit von Miethpreisverhältnissen der einzelnen Gemeinden mehr als bisher in Einklang stehe. Namentlich wird das Hauptbestreben daran gerichtet, sein, die Gemeinden zum Bau besonderer Kasernen zu ermuntern, damit die Unterbringung der Soldaten, bei den Bürgern oder in provisorischen Gemeindelasernen ganz aufhöre. — Aus Agram erhält über die Jellacsics- Feier : „Bei der Jellacsics-Feier demonstrirten die Nationalen nach Abfingung patriotischer Lieder vor der Yellacsics-Statue. Das Militär trieb die Ruhestörer auseinander und verhaftete ihrer mehrere. “ Während der, Feier, wurde in die Schagkammer der Kathedralkirche eingebrochen. Eine halbe Kompagnie umgab die Kirche und den erzbiichöflicgen- Balast.. Den Kichenräubern wird noch nachgeforscht.“ Demselben Blatte wird aus Agram telegraphirt, daß eine neue Bartei, melche die Revision des Ausgleichs auf ihre Fahne, geschrieben habe, unter der Führung des gewesenen Obergespanz ' Horváth entstanden sei. Zintovics organisire dieselbe im Agramer Komitate und die Partei hoffe viele Anhänger zu gewinnen. die „Reform“ folgende Telegramme Balthasar Horvath hielt als Abgeordnetenkandidat des Steinamangerer Wahlbezirkes am 21. b. in. der Turnhalle zu Steinamanger folgende Programmrede : „Seehrte Mitbürger! 34 habe noch kaum Zeit und Gelegenheit gehabt, Ihnen meine Herren, für das Vertrauen zu danfen, mit welchen Sie mich in der Vergangenheit beehrten, und schon verpflichten Sie mich wieder zu neuem Danke, indem Sie mich durch den sehr geehrten Präsidenten der Deäfpartei des MWahlbezirkes auf telegraphischem Wege wissen ließen, daß Sie für den kommenden Reichstag wieder meine Menigkeit als Abgeordneten des Wahlbezirkes kandidiren. Je werthvoller und ehrender dieses Vertrauen für mich ist, um so_sÄwieriger wird meine Aufgabe. Ich bin in Ihrer Mitte erschienen, um ahnen sowohl bezüglich der Vergangenheit, als auch bezüglich der Zukunft fir Ihr Vertrauen meinen Dank abzustatten. (Elsen!) Allein ich fühle und weiß, daß der wahre Dant sich nicht in Worten, sondern in Thaten fundgibt und daß auch die glänzendste Revekunft den Mangel an solchem Dante nicht verdecen könnte, wenn wir nicht Thaten aufzumeisen vermögen, mit denen wir das in uns gelebte Vertrauen rechtfertigen. Darum betrat ich diesen Pla auch mit beflemmter Brust. Wenn ich an Ihr Vertrauen wente, welches der geheuerte und werthvollste Bundesgenosse meiner Vergangenheit war, so frage. ich, mich besorgt , ob schon jeder Gedanke meines Hirns, jeder Vursichlag meines Herzens der Suche gehörte, deren Diensten ich mich, weihte — da jedoch, der Mextk politischer Kämpfe zumeist, ja fast ausschließlich, nach dem Erfolge bemessen zu werden pflegt — fragte ich mich wie gesagt beigrgt: ob der halbe Erfolg, den meine Bestrebungen erzielten, genigen mir, um meinen Dant Ihnen gegenüber zu befunden , ob er " genügen wird darzuthun, da; Sie Ihr Vertrauen auf seinen Unmut: 2 Digen verschwendeten 2: Und wenn ich in die Zukunft ,blide mit dem Berrußtjeim meiner unter der Wucht der Kämpfe geschwächten Kraft, mit der lebhaften und schmerzlichen Empfindung, dab ein großer Theil der jugendliichen Elastizität meines Gemüthes von Täuschungen bes Le: mit mir fre ıten, wenn unser Banner auf Siegesflügeln vorwärts gelangte und ebenso theilnahmsvoll mit mir fühlten, wenn diese Fahne vom Sturze oder Zurückweichen bedroht war (So ist’3!), die daher wissen, daß gleichwie einerseits ohne die Gunst der Zeit und der Verhältnisse auch die größte Kraftanstrengung den Erfolg nicht zu sichern vermag, so andererseits auc der Umstand, daß uns das Glüh nicht ächern wollte, der Reinheit ver Absichten, der Nichtigkeit des Bieles Oper in Verdienste der ehrlichen Arbeit nichts benehmen kann. eifa Diese Welterzeugung verleiht mir den Muth, mich Ihrem Willen beugend, al für die Zukunft Ihre Vertretung zu übernehmen (tauschendes, anhaltendes Höjen) und als Ihr nunmehriger Abgeordnetenkandidat meine Ansichten in breiteren Strichen zu entwickeln über die unwichtigeren Landesfragen, über unsere Lage und über die nächsten und unwichtigsten Aufgaben der Legislative, wobei ich die Vergangenhei, deren Ereignisse und Ergebnisse Ihnen ohnehin bekammt sind, nur insoweit berühren will, als sie mit den Fragen unmittelbar zusammenhängt. (Hört! Hört!) Meine Ansichten über die Rage unseres Vaterlandes und über die Aufgaben, welche die gegenwärtige Generation ohne Schwanzen und ungeräumt vollziehen muß, sol Ungarn auch in Zukunft bestehen , haben sichh nicht geändert. Ich mußte v diesbezüglich mit mir im Klaren sein, wenn nicht früher, so in dem Augenblicke, als ic nach der Wieverherstellung der Berfassung auf Befehl des Monarchen in ven Rath der Krone eintrat und in solcher Eigenschaft zufolge der Natur des Parlamentarismus an der Initiative theilnahm, bezügli jener Nichtung des Umgestaltungswertes, welche seither von der Majorität der Nation mit großer Begeisterung angenommen wurde. Die Negierung konstituirte sich auf Grundlage der 1848er Gesee. Somit konnte sie seine andere Haupt- und Grundaufgabe haben, als die, von großen Prinzipien der 1848er Gesettgebung nach beiden Richtungen, sowohl nach auf: und auswärts, als auch nach acht und einwärts Geltung zu verschaften. Dieser Aufgabe wurde die Negierung nach auf- und auswärts dadurch gerecht, dab sie auf dem Wege der Legislative jene Gefege schuf, welche die Staatswürde der Nation und das Selbstbestimmungsrecht wiederherstellten innerhalb derjenigen Schranken, die uns der auf der pragmatischen Sanktion beruhende staatsrechtliche Verband vorzeichnete. (Beifall:) Bezüglich der Art und M Weife, wie dies bewirkt wurde, kann es im Lande abweichende Ansichten geben und gibt es deren auch in der That. Ich bin gegenüber meinen politischen Gegnern nicht so streng, daß ich über ihre Anschauung von Stab brechen möchte. To viel indessen ist gewiß, daß die allmälige Steigerung der moralischen und materiellen Wohlfahrt, taufend und abermals taufend Zeichen vom Erbfühben des Vaterlandes, denen wir seit dem staatsrechtlichen Ausgleiche begegnen, dermaßen werthevolle Errungenschaften bilden, die wegen nebensächlicher, formeller Bedenken zu gefährden nicht politisch verständig wäre. (Lebhafter, anhaltender Beifall) Wie aber die Regierung ihren Beruf in der zweiten Richtung, ab, und einwärts an zeigt sich am Klarsten aus der Thronrede, mit welcher Se. Majestät der König den verflossenen Reichstag am 20. April 1869 eröffnete. Das innere Programm jener Negierung, deren Mitglied zu sein ict mehr als vier Jahre lang das Glück hatte, charakterisirt sich am besten in folgenden Worten der Thronrede: „Es ist unsere Aufgabe,die gesammte Kraft der Nation rajd und entschieden auf das große Bett verinneren Umgestaltung hinzulensten; die durch die Ereignisse verursachten Säumnisse einzubringen;zubrechen mit jenen Traditionen der gangenheit, welche dem zeitgemäßen Fortitte im Wege stehben; die Landesinstitutio: mBeitgeiste und den Anforderungen der i entsprechendp umzugestalten; das materielle Gewiidt der Nation gab in « einnahm, 1 u jú entwindelm, damit ‚die sie aufver neu geregel den Grundlage in der Reibheiner der Hüter und Faktoren westlichen ivilisation auch ürdig ausfüllen könne” Mir ist, als wären diese Worte aus der Tiefe meiner Seele entquollen. Noch heute, wo ich doch nicht mehr Mitglied der Regierung bin, hänge ich mit der nämlichen Treue und Begeisterung an jedem Worte dieses Programmes; auch heute sagt mir meine Welterzeugung, daß feine Regierung und feine Legislative, die auf der Höhe des Zeitalters und ihres Berufes stehen, auch nur um eines Haares Breite von diesem Programm abweichen darf. (Beifall.) Seitdem das große Mert der inneren Umgestaltung im Sinne der Thronrede in Gang gebracht wurde, it Vieles geschehen, was die Nation ihrem Ziele näher brachte , obschon andererseits auch mißlungene Beruuche vorkamen, oder solche Schöpfungen, die von einem Theile der Bevölkerung mit Besorgnis aufgenommen wurden. Allein das ittein wesentliches Uebel. Dort, wo die Gefäßgebung in der Hand der Nation ruht, können an größere Irrungen von Zeit zu Zeit verbessert werden, und das Heilen und Berbessern it umso leichter und sicherer, wen auch die Erscheinungen des praktischen Lebens Argumente an die Hand geben denjenigen, welche die Aenderung irgend eines Gejeges beantragen. Nach meiner Ansicht ist es ein weit größeres Uebel — und diesbezüglich weiche ich von jo mander ausgezeichneten Autorität ab — wenn wir allzu besentlich, allzu Klein:lich sind in den Detailfragen, da doch eigentlich unsere Hauptaufgabe darin bestünde, nach der richtigen Auswahl der Grundlage, der Prinzipien, wenn auch nur im Allgemeinen, aber je volcher diejenigen Institutionen zu schaffen, die zur Sicherung der Freiheit und der Ordnung erforderlich sind und ohne die ein geordnetes modernes Staatsleben undenkbar ist. (Webhafter Beifall.) Geehrte Mitbürger! Mir sind ein selbständiger Staat geworden, ohne, daß es uns gestattet gewesen wäre, eine selbständigen Staaten entsprechende Organisation aus der Vergangenheit herüberzunehmen. Bei einer unvollendeten, primitiven Organisation können wir uns zwar mehr weniger bewegen, aber ein gesundes kräftiges Staatsleben zu entfalten vermögen wir nicht. Ein Theil unserer Institutionen trägt heute noch den Stempel der feudalen Zeit an sich und entspricht,nicht den Anforderungen der neuen Verhältnisse, während es als andererseits an wesentlichen Institutionen mangelt, deren wir aus dem Gesichtspunkte des modernen Staatslebens nicht entrathen künnen. Somit bildet die je ehere Ergänzung. unseres Staatsorganismus, theils durch Umänderung der früheren, theild aber duch Schaffung der fehlenden Institutionen, die erste Lebensfrage unserer gesunden staatlichen Entwicklung. Ich lege hierauf auch aus höheren politischen Gesichtspunkte Gewicht. Ich halte die Umstaltung der europäischen Machtverhältnisse noch nicht für ein abgeschlossenes Werz. Gott weiß, welche Krisen noch über uns hereinbrechen können. Diesen Krisen würden wir viel muthiger entgegensehen können, wenn wir unsere Organisation bereits vollendet hätten, weil wir dann dvesto mehr Vertheidigungskraft und Miverstandsfähigkeit zu entfalten im Stande wären. So mehr Garantien irgendein Staat wen nteressen der Freiheit und der Ordnung bietet — solche ist aber ein ungeordneter Staat niemals. zu bieten im Stande — bdesto größer und stärker ist die Gehärion, welche den Staat vor dem inneren Zerfall oder vor der äußeren Zersehung bewahrt.(Lebhafter Beifall.) Und dann gestehlte ich an, daß, wenn vielleicht wieder eine traurige’Epoche kennen sollte, welche Europa neuerdings mit Eroberungskriegen überzieht, dann würde ich vor dem Gedanken zittern, wenn irgend ein Eroberer sein Attentat gegen unser Vaterland möglicherweise unter dem Vorwande der Verbreitung der Zivilisation in Szene seßen könnte. Sa, meine Herren! es it meine feste Ueberzeugung, daß so wie wir auf jenem geographischen Gebiete, welches wir unser Baterland nennen, umsere Führerrolle in der Vergangenheit nicht durch unser numerisches Uebergewicht, sondern dur unsere moralische Suprematie und unsere staatenbildende Kraft aufrechterhalten haben, auch der Talisman unserer Zukunft einzig und allein hierin zu suchen i, und möge man mich auch abermals des Joealismus beschuldigen, mene patriotischen Besorgnisse können nicht zur Ruhe kommen, so lange nicht jener Zeitpunkt eintritt, wo wir den Ausspruch jener, welche uns noch immer höhnisch das Bolt der leeren Phrasen nennen, damit widerlegen können, daß wir ihnen mit erhobener © tirne zu rufen. Hier habt Ihr unsere Institutionen, welche Cuch verkünden, daß wir, um mit den Worten der Thronrede zu sprechen, unter die Wächter und Faktoren der unweitlichen Kultur gehören. (Stürmischer Beifall und Elfenrufe.) Wie Sie sehen,bin ich so nach der Alte gebliebe1.Ichlabe keine neuen Schlagworte mitgebrachtes ist das alte Programm, welchesich neuerdings vor ihnen entrolle.Möcht s ich doch in die Nothwendigkeit verssetzt sein,mit einem neuen ProgIsaxiknt aufzutreten, als Zeichen dafür,daß alle in dem alten enthaltenen Wünsche bereits in Erfüllung gegangen sind.Leider aber runden die erzielten Resultate,sowohl der Fall,wie der Wichtigkeit nach weit überflügelt voll Demjenigen,was aus jenem Programme noch für die Zukunft znthunübrig bleibt. »Ich halte daher auch jetzt noch siest an diesem Programm je mtit der ganzen Wärme meiner Seele,mit der vollen Kraft meineerbers Mannaer Allem halte ich fest an der staatsrechtlichen Basis,die noch immer den Gegenstand von Angriffen bildet,ich halte daran fest,weil s ich noch Niemand gefunden hat,der etwas Besseres aufzuweisen im Stande wäre(Soiftes);ich halte daran fest,weil sie zwar vom Standpunkte der formalen Vollkommenheit und der Theorie keineswegs über alle Kritiker haben ist,weil sie sicht aber nach jenen praktischen Resultaten,welche auch schon bis jetzt an die Oberflächen getreten sind,als hinlänglich gut bewährt hat,um die Regeneration der Nation,die Konsoliderung des nationalen und staatlichen Lebens zu ermöglichenzlarkl fördern(Beifll),und ich muß an der staatsrechtlichen Basis endlich auch noch deshalb festhalten,weil sie vermöge ingisaeukatonalen Charakters durch einen einseitigen Beschließ von unserer Seite ohnehin nicht ab·zuci·ndern wäre. Allerd·mgs können Ereignisse eintreten welche eine Bet ände- VIMS dieses internationalen Vertrages nicht nur möglich,sondern so gar nothwendig machen könnten.Solche Ereignisse wären:Wenn jene GUMPVEVUJISUUALU des AUsgleiches,daß nämlich der Konstitutionalismus··in beiden Staaten der Monarchie bestehen müsse,in Oesterreich aufhören würde; oder wenn ‚eine Abänderung des Vertrages durch den anderen interessirten Theil, nämlich, durch Oesterreich gewünscht würde. Allein, was dann an seine Stelle zu jegen wäre, wie wir das Verhältnis der beiden Staaten zueinander zu gestalten hätte, darfeine heute jeder Beschluß, jede Diskussion jedenfalls noch weit verübt. 63 wird dies die Aufgabe einer späteren Generation sein und ohne prophetische Gabe läßt sich darüber, was unsere Nachkommen thun werden, nur so viel sagen: Sie werden Dasjenige thun, was unter den damaligen Verhältnissen möglich sein und was das damalige Interese der Nation erfordern wird. (So ist es). Ich aber gestehe aufrichtig, daß ich im Interesse unserer Nation den Eintritt solcher Gentualitäten nicht unwünsche, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil für uns, um das Wert der Konsolidation glücklich zu beenden, die Freundschaft, die Bundesgenossenschaft, die Unterstügung Desterreichs ein unentbehrliches Bedürfnis ist, ein so dringendes Bedürfniß, daß der Fortbestand der Monarchie für Ungarn, namentlic heutigen Tages, geradezu die mihtigste Lebensfrage ist; die einzig sichere Basis für die Ciistenz, die Zukunft der Monarchie aber ist in jener dualistischen Staatsform zu suchen, welche wir zu Stande gebracht haben. ‚Die Monarchie hat eine Zeit lang als Einheitsstaat bestanden. Sie konnte sich auf dieser, Basis nicht erhalten und in einer Linie hat unser Maiverstand ihn über den Haufen geworfen. Die andere Staatsform könnte der Föderalismus sein; dieses lose Band wäre jedoc bei unserer geographischen Lage und unter den heutigen Berhältnissen Europa’s nichts Anderes, als der Beginn des Auseinanderfallens. Wenn uns daher auch die dualistische Staatsform nicht befriedigen sollte, so müßten wir sie dennoch acceptiren als die beste von allen. (Lebhafter Beifall). Ich erkenne an, daß der Dualismus die Hegemonie zweier Belfer bedeutet: das ungarische Clement hier und das deutsche Element jenseits der Leitha. Gerade: das aber ist ein Grund mehr für uns, ihn hoch zu halten. Diese Hegemonie schließt nicht aus, daß wir gegen die billigen Forderungen der anderen Stämme gerecht seien ; dagegen aber künnen sie nicht von uns verlangen, daß wir, wem immer zuliebe, auf unsere Sübhrerrolle verzichten, die uns als unser historisches Recht zukommt, und nicht minder wegen unserer geistigen Ueberlegenheit. (Lebhafter Beifall.) Wie weit das deutsche Clement in Oesterreich an vieser Führerrolle festhält, weiß ich nicht. Wir haben auch sein Recht, auf seine Entschließungen direkten Einfluß zu nehmen ; aber ebensowenig haben wir ein Recht, die dortigen föderalistischen Bestrebungen zu unterfrügen, ja, unser eigenes Synteresse verbietet uns dies entschieden. (Sehr wahr!) ES verbietet uns dies, weil, wenn ein FöderativDesterreich zu Stande käme, die Wogen der föderalistischen Strömung auch in unser Vaterland hinüberschlagen würden. Die Unterstügung der föderalistischen Aspirationen verbietet uns aber unser eigenes National: Interesse auch deshalb, weil das deutsche Clement mit dem Berkuff der Führerrolle zugleich auch, wenn nicht das einzige, so doc jedenfac 8 das mächtigste Motiv und Interesse verlöre, wodurch es an die Monarchie geknüpft wird, und die Monarchie könnte hiedurch sich leicht eine Zentrifugalkraft gerade aus demjenigen Element schaffen, das sowohl nach Zahl als nach geistigem und materiellem Gewicht, sowie endlich nach seiner liberalen Richtung bisher die stärkste Stüße des transleithanischen Staates gewesen. (Beifall.) Und nun, meine Herren, werden Sie es natürlich finden, dab, wenn meine Ansichten über die, das Schidsal des Landes berührenden Hauptfragen die alten geblieben sind, auch meine Parteistellung sich nicht hat verändern können. Ich bin auch heute noch ein Schildträger jenes großen Mannes, der vermöge seines hohen moralischen Ein. Kun ein entscheidender Faktor gewesen für das Zustandekommen destaatsrechtlichen Ausgleiches. Ich bin noch immer ein Anhänger jener politischen Schule, deren Gründer, Erhalter und leitender Geist Franz Deuf. (Stürmische Elfenrufe.) Diejenigen sind in einer Täuschung befangen, welche glauben, daß die Denkpartei mit der Zustandebringung des staatsrechtlichen Ausgleiches ihr Werz beschlossen, und daß die Leitung der Reformen jegt schon an eine andere Partei übergehen müsse. Diejenigen, welche sich in diesem Wahne wiegen, fennen weder den Ausgangspunkt der Politik der Dealpartei, noch auch jenes Bier, welches dieser Partei bei dem Ausgleiche vor Augen geschwebt. Gestatten Sie, mir daher, meine Herren, die Ansichten über viese Frage ins Neine zu bringen. (Hört !) Der staatsrechtliche Ausgleich ist weder ein Loyalitätsart dem Monarchen, noch aber ein bloßer Akt der Sympathie dem anderen Staate der Monarchie gegenüber. Das Motiv und der Friedesselben war präferent und hauptsächlich aus unseren eigenen Nationalinteressen geschöpft, (so ist’S!) und bestand darin, daß endlich den Angriffen auf unsere staatliche und nationale" Gristen" ein Ende gemacht werde , daß er jene unselige era zum Abschluß bringe, in welcher die ganze Kraft dieser Nation Jahrhunderte lang duch schwere Kämpfe für ihre Selbsterhaltung absorbirt wurde; daß durch ihm ermöglicht werde, fünftigbin diese Kraft auf innere Reformen, auf die innere Umgesstaltung und insbesondere auf Durchführung der 1848er Grundlage, mit einem Worte auf‘ die Entwickklung der geistigen und materiellen Wahlfahrt des Landes und die Konformirung der Nation zu verwenden. , Darin,meine Herren,bestand die Politik der Denkpartei zur Zeit des Ausgleichs,und daß wir von dem Endziel dieser Politik noch weit entfernt sind,so kann auch die Denkpartei ihre politische Lebensaufgabe noch nicht als geschlossen betrachten Mit dem staatsrechtlichen Ausgleich hat die Partei eigentlich nur den Grund gelegt zu jenem Werke,dessen Zustandebringung sie unternommen hat.Dies Werk ist die Regenerirung des Landes.Die Denkpartei kann nicht eher ableichen,als bis sie die Nation an dieses Ziel des staatsrechtlichen Ausgleiches geführt hat.(Stürmischer Beifall.) Die Denkpartei hat demgemäß unter unsern eigenthümlichen Parteiverlältnissen eine doppelte Aufgabe.Ihre Aufgabe ist einerseits,jene staatsrechtliche Basis zu vertheidigen,deren Umsturz die Kraft der Nation von dem Werte der innern Umgestaltung abziehen und die Geschicke des Landes neuerdings den Chancen der Ungewißheit aussetzen würde Andererseits ist ihre Aufgabe,die Initiative zu ergreifen und alle jene innern Reformen zu unterstützen,welche zur Realisirung des modernen Staates,zur Be1 ntelung des geistigen und materiellen Gerichtes der Nation führen. (Lebhafter Beifall.) Die Dealpartei darf daher weder einen Angriff auf die staatsrechtliche Basis, noch auch den Geist der Stagnation oder des Racfalles dulden. Das Cine widerstrebte ebensosehr dem Ziele und, Beruf der Denkpartei, ‘wie das Andere. Die Aufgabe der staatsrechtlichen Basis würde das Ziel unmöglich machen, dem zu Liebe der staatsrechtliche Ausgleich, zu Stande kam ; das Fallenlassen der innern Reformen aber würde den staatsrechtlichen Ausgleich kompromittwen, weil es vielen an Mittel zu Sweden, welche von dem ursprünglichen Ziel abweichen, ja demselben diametral entgegengefebt sind, bewüßen wiürde. Die eine oder die andere Richtung ins Lager der Dedfpartei einschmuggeln zu wollen, wäre die größte Untreue gegen die Fahne dieser Bartei und Die größte Mißachtung und Undankbarkeit gegen jenen Mann, der an der Sorge dieser Bartei steht und der gewiß nicht darum so lange und so segensreich im Dienste des friedlichen und sichern Fortschrittes und der liberalen Speen: gewirkt, damit er seinen Namen nun in ven legten Tagen seines Lebens zum Dechmantel des politischen Würfelspieles oder gar der Reaktion hergebe. (Stürmscher Beifall und Essens.) Dieser Mann hat er vor Kurzem die Richtung bezeichnet, welche er auf dem Gebiete der innern Reformen befolgt willen will. Ihre Devise ist : „Die liberale Demokratie.” (Eisen.) Gebe Gott, daß dieses große Wort im Lande verstanden werde, und daß diejenigen, die berufen sein werden, in den Sälen der Legislative dem Willen des Landes Anspruch zu geben, dasselbe nicht blos acceptiven, sondern auch befolgen ! (Beifall.) (Schluß im Morgenblatte.) Schönbrunn nach Wien gekommen, um die hohe Kranke zu besuchen. Sämmtliche Minister, der Präsident des Herrenhauses Fürst Carlos Auersperg, die Vertreter der auswärtigen Mächte und zahlreiche Mit gr der Nristokratie erkundigten sich heute wiederholt um Das Beuden der Frau Erzherzogin. Ihre Majestät die Königin von Gaden, welche gegenwärtig in Karlsbad zum NKurgebrauch meılt, wurde telegraphis von dem besorgnißerregenden Zustand allerheit ihrer Schmetter verständigt und trifft, bereits heute Nachmittags,hier ein. Ebeso benachrichtigte man auf telegraphischem Wege, die Königin- Witwe von Preußen, die gleichfalls eine Schwester der Graherzogin Sophie ist, von der Verschlimmerung der Krankheit der Frau Erzherzogin. Ein Familiendiner, das heute im Schönbrunnner Schlosse hätte stattfinden sollen, wurde auf Wunsch Sr. Majestät des Kaisers abgesagt. Die Depesche, welche von Erzherzog Karl Ludwig von der Erkrankung allerhöcht seiner Mutter in Kenntnis fehte, langte Dienstag den 14. b. in Sonstantinopel an und stellte Se. Maier tät der Sultan seinem hohen Gaste die schnellsten Verkehrsmitter zur Verfügung,v da,mit der Herr Erzherzog sobald als möglich, in Wien eintreffen. Tanne. 00«—« W. Wien, 22. Mai. Die ungünstige Wendung, welche plögisch die Krankheit ihrer tatf. Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie genommen, ruft in allen Streifen der Bevölkerung die aufrichtigste Theilnahme hervor. Personen aus allen Ständen erkundigten ich im Laufe des heutigen Vormittags um das Befinden der hohen Kranken. Leider lauteten die Auskünfte sehr traurig, denn der Zustand der Frau Erzherzogin Sophie hat ih in der ersten Nachmittagsstunde womöglich noch verschlimmert Ihre taiserliche Hoheit war um diese Zeit besinnungslos und schwinden die körperlichen und geistigen Kräfte allerhöchst versehlen zusehends.Um halb 2 Uhr Nachmittags fand ein Konsilium mit Zuziehung der hervorragendsten medizinischen Kapazitäten statt. Se. Majestät der Kaiser, die Herren Erzherzöge Karl Ludwig und Ludwig Victor weilen ununterbrochen in der Hofburg und finden sich abwechselnd am Krankenlager ihrer erlauten Mutter in Zwischenpausen ein. Auch Ihre Majestät die Kaiserin und die Frau Erzherzogin Gisela waren heute Morgens aus Die Shronrede des Hultans. + S Konstantinopel, 16. Mai. Gestern Mittag ‚versammelten sich der Großwezir, der Scheil-ul-Islam, die Minister, in deren Mitte sich Prinz Jusluf Azzedin an der Seite des Serastiers befand, auf der hohen Pforte, um den Sultan zu erwarten, der gegen halb 1 Uhr in einem vierspännigen Daumont- Wagen vorfuhr. Er trug die einfache schwarze Zunifa und den großen Stern des Osmanie. Nachdem der Sultan im großen Saale auf dem Throne Blat genommen, verlas der Grobwezir den Bericht über die Situation des Mei' es, der in seinen Hauptmomenten schon telegraphisch sianalisirt wurde. Hierauf verlas der Sultan folgende Antwort : „Die Größe und der 3 geießt den Gegenstand unserer lebhaftesten Sorgfalt. Wir haben bei verschiedenen Anlässen unseren Wunsch offen vorgethan , dieses Ziel erreicht zu sehen. An Ermuthigungen, an Erleichterungen fehlte es in dieser Beziehung nie. Gleichwohl beschränkten sich die aufgewendeten Anstrengungen im öffentlichennteresse auf die einfache Ausarbeitung einiger Verordnungen,auf die Schöpfung einiger Institutionen Die Finanzen1, dieser Lebensquell der Macht und Kraft der Staates1,konnten noch nicht einen Zustand erreichen,der geeignet wäre,das ersehnte Vertrauen einzuflößen. Die Organisation und die Ausdehnung der Land- und Seemacht, wie sie infolge ganz besonderer Anstrengungen und Sorgfalt erreicht wurde, einige Verschönerungen und Bauten von öffentlichem Nuhen , das sind die praktischen Resultate, die man ionitativen kann. Aber das Jahrhundert, in dem wir leben, erheiicht eine noch raichere Thätigkeit, um die Mittel zum Fortschritt und zum Machtzuwachs zu erlangen. Die erreichten Erfolge entsprechen nicht völlig den Bedirfnisse des Landes. Auch sind jene Verzögerungen zu beklagen, die ss in jedem Augenblicke der Annahme gemisser , unter allen Umständen unerläßlichen Reformen entgegenstellten. Die Veränderungen, die neuerlich in der Adminisration des Landes eingeführt wurden, solwie die neue Nichtung, wie sie im Allgemeinen die Zeitung der öffentlichen Angelegenheiten erhielt, haben in sehr kurzer Zeit glückche Folgen für die Verwaltung und für die Finanzen des Reiches gehabt. Diese Ergebnisse liefern eine sichere Gebühr für die fortschreitende Entwicklung in der Zukunft. Wirkonstativen mit Genugthuung,daß wir leute,Dank den adoptirten Maßnahmen der Genauigkeit und Wirthschaftlichkeit,ein wahrhaftes Finanzbudget besitzen;das die schwebende Schuld Gegetk stand eines Azlrrangements war,das geei met ist,Vertraun einzuflößen;das der Kredit des Reiches sich Tag für Tag befestigt und 1nelrt·;daß die Verkehrswege,welche die Grundlage des öffentlic"«n Wohlstandes bilden,ihrerällusführung nahefind,und daß entsch die Aufhebung des Vertrags mit den Konzessionären der rumelist Eisenbahnen und das anteile derselben getretene neue Abkommen, zu unserer großen Genugtlutung,die baldige Vollendlung dieser Asbeiten unter besseren Bedingungen lassen ließen. Die endgültige Verwirklichung so vieser Verbesserungen,erreicht durch ausdauernde Bemühuung,hängt einzig ab von der strikten Handshabung der Regelmäßigkeit und Verlässlichteih welche in der Finanzgebahrung get wurde. Mir hoffen demgemäß, daß Jeder im Neide nach Maßgabe seiner Kraft arbeiten wird an der Entwicklung seiner eigenen Mittel, um so die ungeheueren Hilfsquellen des Landes nutbar zu machen und hiedurch die Macht und das Gedeihen des Reiches zu sichern. Bei dem großen MWerthe, wen ich der Erhaltung der guten Beziehungen, welche zwischen meiner Regierung und den befreundeten Mächten bestehen, beimeffe, gebe ich mich gerne der Hoffnung hin, daß unsere auswärtigen Beziehungen fortfahren werden, sich zu befestigen und auf Grundlage der Verträge und des Rechtes zu entwickeln. 63 ist die unbedingte Pflicht meiner Regierung, meinen Unterthanen ausnahmslos die Vertheilung der Gerechtigkeit und die Handhabung der Gleichheit zu sichern. d wünsche ‚entschieven, daß Alle an der Wohlfahrt des Landes, an der Ausdehnung des Handels und des Aderbaues mitarbeiten, daß sie die Berbefferung der Gerichtspflege anstreben, ich wünsce die Wahrung der Rechte meiner Unterthanen nach dem Prinzip wohl verstandener Gerechtigkeit und in einer vertrauenerwedenden Meile, ausharrend auf dem Wege des Fortschrittes und alle jene wichtigen und nöthigen Reformen annehmend, die das Jahrhundert beansprucht. Möge der Allmächtige unsere Bemühungen Frönen !" fortschritt unseres Reiches bildetu«uaus:’ Tagesneuigkeiten. Suffizielle Ernennungen) oh. Töth zum Kanzleioffizial bei der Pelter E. Oberanwaltschaft und Lupw. Nagy zum Kanzlisten bei der Welter E. Anwaltschaft. Namensänderung. Der Bauunternehmer und Peter Einwohner Ignaz Wolf in „Sarkas”, in (Die Statuten)der,,Vács-Bodrogek Sparkasse'·unt der ,,Tluröczerhandels-und Kreditanstalt«sind vom Handelsministerium bestätigt worden. (Todesfälle) Am 20. o. M. verstarb hier in Veit Frau Albert Szabó, Gattin des Dichters der königl. Tafel, in ihrem 28. Lebensjahre. Am 21. o. M. ging Frau Etella Francsy-Dienes, Gattin des Kinderschriftstellers und Korrettors der fön. ung. Universitätsbruderei, Hedwig Dienes, in ihrem 34. Lebensjahre mit Tode ab. Friede der Aiche dieser Frühverstorbenen ! (Korteskniff.) Unsere Leser kennen von Beichluß der innerstädtischen Opposition, vorerst gegen Deát seinen Kandidaten aufzustellen, sondern dies erst zu thun, wenn die Wählerkonskription geschlossen it. Es gehört fein sonderlich scharfer Verstand dazu, um zu erlernen, was mit diesem Beichluffe beabsichtigtet. Die Herren von der Opposition geben sich der Hoffnung hin, daß die Bürger der inneren Stadt in ihrem Eifer für die deäfistische Sache ‚ermatten werden, wenn sie sehen, daß die Linie keinen Gegner in den Kampf shidt und in diesen Falle könnte sich das beschämende Faktum ereignen, daß Franz Deut nur mit einer reinen Majorität gegen den oppositionellen Kandidaten gewählt würde, der so lieglich,doch ausgestellt wird. Möge der Kortestriff der Opposition die innerstädtischen Wähler aneifern, si zahlreicher als bisher fonffrisiren zu lassen, damit die Linke nicht am Tage der Wahl triumphirend jagen könne, Franz Deal sei doch nur mit einer geringen Stimmenmehrheit gewählt worden. Dfner Schießstätte. Bei dem am 20. b. in der Dfner Schießstätte abgehaltenen Scheibenschießen haben 26 Schügen von 2 Uhr Nachmittags an bis zum Abenden auf 5 Drehscheiben 2400 Schüfse abgegeben. Nägel schaffen die Herren:Szöfe, Jon und Breiß, Vierer die Herren: Breik 4, Szöfe, 4, Dean 2, Strome 3, Oßwald, Grund, Wanner, Niere,Ruhbojevies, Erezhegyi Fr. und Sud. Kröwid: je 1. Die 12 Prämien gewannen der Neihe nach die „Herren : Szöfe, Vreib, Joey, Ohmwald, Kröwidh, Manner, Szöfe, Déván, Szöfe, Breit, Szöfe und Nievre. “Der erste Trefferpreis fiel Herrn Szöfe auf 16 Treffer und 34 Kreise, ‚Der zweite Herrn Preiß ebenfalls auf 16 Treffer und 34 Kreise zu. · (Versuchter Selbstmord.)Das 32 Jahre alte Dienstmagd Anna Wagitsch,welche gestern Früly mit dem Dampf swiss ,,Földvar««von Waitzeit nach Pest suh·r,·i«st bei der Mangmetheninsel in die Donau gesprungen und wurde durch diestlattosen des Schiffes glücklich gerettet. Die Nermite weiß selbst nicht, warum sie sich das Leben nehmen wollte. Die Leopoldpfädter Schwimmschulen, deren "Blat seit Jahren schon am Ende des Napolisquais ", wurden wegen des von der Donauregulirungs-Unternehmung in Angriff genommenen Ausbaues des oberen Quais vom Magistrate bis über von Türn’schen Damm hinaus ‚verlegt, mithin in eine Gegend, die nicht nur von der Stadt sehr entfernt ist, sondern auch doch seine einzige ordentlich gepflasterte Gruppe mit ihr verbringen ist, so daß der Ber: ...»». . .«».V».«-···»·. ..» ' ,