Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1872 (Jahrgang 19, nr. 148-174)

1872-07-01 / nr. 148

já TT DES PEST (Die einzelne Nummer Fortet 4 Ya 3. MB.) : RT RETTET STE STEG § ‚1. Inti. ­zustand über Kroatien verhät verzichten. Durch die Wende, _ — " . garn und Weiterreich ref Die prinzipielle erigreifen. Man­e ienwahl und der Berlihi Randtage. Die hetige Sikung Rerifikationsektorat vor. Dr. Bilics, 4 Ú N Einer immer Seftions-Prä B In S aufangem diese versicherten, eb­t es und streben fediglich wie an, und da wäre es der Union,­­welche die Dinge in Oesterreich gez­­nommen und angesichts der Folge der Denkpartei der günstigen auswärtigen Ration der Monarchie sie zur nSaktion bereit. Die dieses Landes in­ Ungarn und schrumpften die gefährlichen Strebungen dentionalen zusammen und die Unioni­­sten hielten die Zeit für gemen, um jenen Strebungen selbst um­­ den Preis bedeutender Opfpollends allen Boden zu­­ entziehen. Die Unionspartei hat seine ans Aufgabe, als wer Bolitit der Denkpar­­­tei an in Kroatien eine Fre­irundlage zu Schaffen und um Diefer dee willen war erste Bedingung ar, daß die Nationalen | Staatsrechtliche Grundlage zwischen Un­­ren­­tlisirung dieser Forderung unschreckeTine blt sich in­ den­ Kreisen der Naionalen, istglied seiner Partei würde ein Porte- HEXE-»Es ele p i üdjtét 1 . .« -«-.«­­«"-Ualen die Gelegenheit nicht wollen»nehr1iey«­­ den meitern Verlauf der Dinge mi Die Forderungen hinsichtlich der Pr j , wodurch Mazuranh­and Stroßmayer Ein von den m­erl­digt waren, sollte dii Revision des Ausgleichs erörtert werden, allein an begnügte sich vet, den gegenseitigen guten Willen zu­­ ontn­­en “und darauf tej in dem Lager der Nationalen der Bruch - Neutralität hiranseten werde, ein, Ertremen trenn­­ten. Der weitere Maul der Ausgleichsverhandlungen­­ hofft der Korrespondent— tve nicht dur die Nemterfrage getrübt werden, | denn es lasse si kausfesen, daß Graf Lónyay nunmehr aus feiner = „Hm“ ein swedmäßiges Babizefeß rasfen, Abstimmung einführen, "jede arische­ und außeramtliche Pression bei ‚von Wahlen aufheben das Gefege gegen die­­ Wahlbeziehung besonders die üblichen Segelage verbieten, die zu so vielen­ Ch­efjen führen.­­ Das von Jr eingereichte Gefeg über Die Wählerzeite hält , Hon' nit für annelbar. 0 Anfigs dieser Woche beginnen nach dem Wiener „Tagbl.” in Wien untegem Borsite Sr. Majestät die Konferenzen, in welchen unter Berziehung des Fürsten Auersperg, des Finanz: ‚ministery-de etis, der Herren Lönyay, Kerlapolpi und der gemeinsam Minister das Budget, welches in den Delegationen zur Vorlage angen soll, festgestellt werden wird. amt, 27. Juni.*) Nachdem die Landtagssigungen wegen der dug 10 Tage gepflogenen Kompromiß-Konferenzen fijtirt­­ waren, ist majegt bemüht, vies einzubringen, und so findet denn " nun täglich eb Sikung statt. Die herrschende Stimmung it eine treffliche , mat freut sich, daß die besagten K­onferenzen den gewünscch­ten Erfolg hűen, da sonst die Gristenz des Landtages sehr in Frage gestellt geweid wäre. Natürlich mischt sich in den Jubel auch ‚ein ‚ nämlich das Wuthgeschrei der Ertremen, die so gerne, offen der Wohlfahrt des Landes, jeden Ausgleich wie ich Ihnen Befdl­te Herten wird die Untersuchung eingeleitet. Raics ist selbst zurückgetreten, deßgleichen ein der Fünfzi­hner Bischof Kovács nicht mal außerordentlich gut besucht; außer Bischof Stepprayer fehlte weder ein Virilift, noch ein Abgeordneter, während ein bitinguirtes Publitum die Galerien füllte. Um 12 Uhr­­ eröffnete Altespräsident Graf Erdödy Kiss das Broptol ver­legten Sikung vorlas, wo welches authentizirt wurde, SHieraf trugen die oder Felangt, der nächte seien Proteste gegen, *) Verpätet eingelangt, auf den Besis Reichstag die Schriftführer möge vor die geheime Sigung, wer worauf Allem mehr im Gabor fünf Sektionen das der IL Sektion meldet Schriftführer die Wahl Taller’3, Turelli’s Suljos herausstellen würden. (Wird angenommen.) Das Elaborat der II. Sektion wurde genehmigt. Schriftführer der III. Sektion, Voncina, meldet, daß bezüglich der Gefeglichkeit von Wilhelm Hab’s Mahl gerechte Zweifel obliegen; er beantragt, ebenfalls hierüber Untersuchungen einleiten zu lassen. (Wird angenommen.) Hierauf Mi fich Dr. Maklanec und befragt si, daß ungeachtet seines Wunsches die betreffenden Akten nicht durchgelesen wurden, und er unter Protest aus der Sektion ausgetreten se­iBoncina replikrt, da, was Komitd fi gegen die nochmalige Lesung entschieden habe, da den Mitgliedern ohnedem durch frühere Einsichtnahme in die Aften ver­anhalt ganz gut bekannt sei. Matanec will seine Rede fortlegen, muß jedoch auf des Präsidenten Weisung diese für später aufbewahren. Hierauf gelangten die ferneren Elaborate zur Zeiung und wurden ohne Entgegnung angenommen. · « Nach Jurkovics’Vortrag bemerkte Spun,dass er­ nicht glauben könne,daß im Protokoll zweiundsiebzig geschrieben stehe(Jur­­tovics hatte nämlich die Jahreszahl deutsch ausgesprochen),was allgemeine Heiterkeiten weckte.Schriftführer Gábor Kiss las hier auf das Namensverzeichniß der verifizirten Mitglieder vor.Nunek hob sich aber­ als Makanec und begann eine nicht enden wollende Rede,welche sowohl von der Rechten als auch von der Linken häufig unterbrochen wurde.Er betonte,daß die unwürdigen Organe der unw­rdigen Regierung banksträubende Ungesetzlichkeiten ausgeübt,er sag­te gegen die bereits genehmigte Verifikation, indem er diese als olge des fri­endlichen Komprom­ises, welcher gegen das Geleb, gegen echt und Moral geschaffen wurde, bezeichnete. „Mich bindet das K­ompromiß nicht“, sagte er, „wenn ich trat sofort aus dem nationalen Klubb aus, als ein solches geschlossen wurde." (Zur Sache, — Lärm, die Präsidentenglobe tönt, Zi­cho-Rufe auf den Galerien.) Brbancic will sprechen, wird jedoch von Markanec über­­tönt, der in den heftigsten Ausfällen, balo zur Linten, balo zur Ned­­ten spric­­t und die Verwandlung der Situng in eine geheime ver­­langt. Nach seiner Rede herrscht unbeschreibliche Aufregung ; endlich sagt Zivrovics, daß er die Modefreiheit hochschäße, jedoch könne · »­­ man dur Ruhe mehr erreichen, und zweitens selen des Vorredners tionen sind bekannt und nachdem biese erle­­­ Worte nit am Blade, da nach 8.16 das Haus früher Konstituirt sein müsse, und nur dem Alterspräfidenten vordem das Wort gebühre. Auf Maklanee Erwiederung, Tebterer habe ihm das Wort ertheilt, sagt Zipfonic, daß dies inforiert sei, worauf der Prä­­sident zur Vornahme der Konstituirung das 5.18 einladet. Resultat derselben ist: Wahl Span Mazuranics’ zum Prösidenten, Peter Horvat und Zivropics zu Vizepräsidenten, und zu Schriftführern : Gábor Kiss, Turelli, Dr. Rogulics, Dr. Ivanoviecs. (Baron Lenin Rauch erhielt zwei Stimmen als zweiter Vizepräsident.) Alterspräsident. ladet die Gemählten zur Einnahme ihrer Blábe ein und dankt dem Hause für das ihm geschenkte Vertrauen. Unter endlosen Zivilrufen des­­ ganzen Hauses (insbesondere des Zentrums und der Rechten) besteigt Mazuranics den Präsie­mentenstuhl, indem er folgende Ansprüche an dasselbe richtet: Sehr geehrte Herren ! Indem ich, diesen Ehrenplag einnehme, auf den mich ihr Vertrauen berief, halte ich­e3 für meine Pflicht, dem Altersprä­­sidenten Sr. Giellenz dem Grafen Crbody von Dant des Hauses für dessen mehrtägige umsicht3volle Leitung auszusprechen (3ivio! Trog ver Last der Jahre (Graf Erbödy ist 78 Jahre alt) hat er sich dieser­­ hinweren Aufgabe unterzogen, und bewiesen, daß ihm das parlamen­­tarische Leben nicht fremd sei. Was mich betrifft, so fehäße ich Ihr Vertrauen sehr hoch, und zwar aus doppelten Gründen. Erstens muß dies Vertrauen Jedermann, der für sein Vaterland Herz und Sinn hat, freuen, und zweitens sonstatire ich, daß sich in der Wahl­ meinen Wenigleit zum Präsidenten des Hauses unsere Eintracht abspiegelt. Ich halte dies für ein Vorzeichen einer glücklicheren Zukunft, und für das Zeichen, daß, wenn wir, wie ich hoffe, auf diesem Wege fortfahren werden, für unser Land Vieles geschehen kann, was­­ man auf anderem Sege nicht erreichen würde. Mit vereinten Kräften werden wir für unser Land das ermwirten, was Nedtens­ ist, und einig werden die Löhne des Baterlandes für wessen Wohlfahrt arbeiten. Es ist überflüssig, un­­sere Nation, deren Vertreter und deren Nristok­atie an die ange­­stammte Treue zum erhabenen Kaiserhause zu ermahnen. Diese Treue body haltend, sowie die Fahne der Einigkeit, auf der Basis­ des in der Monarchie bestehbenden Systemes fußend, werden wir all das erlangen, wonach sich unsere Herzen sehnen. Was meine schwere Aufgabe betrifft, werde ich dieselbe mit jener Gemissen­­haftigket und Unparteilichk­eit erfüllen, die ich mir ange­­wöhnt habe. Schließlich erklärt Mazuranics im Sinne der Geschäfts­­ordnung das Haus für fonstituirt. Abt. Mistatovics liest Jovann eine Interpellation an den Banallofumtenenten betreff der Walpverläufe in der Grenze vor, welche der Regierung zugestellt wird. Nachdem die Tagesordnung er­­schöpft it, schließt der Bräfivent die Sigung, die nächste für morgen 10 Uhr anberaumen­. — 28. Juni. Die heutige Landtagsfigung bildete einen grellen Kontrast zu der gestrigen, Aufterst stürmischen. Heute ging es sehr ru­hig zu; bis auf Mafanec, Spilicsics, Ferbic, Spun sind die übrigen Nationalen Äußerst ruhig und halten trefflich Parteidisziplin. Miska­­tovich, Arestics, Boncina sind ins Zentrum übergegangen, während Baron Rufovina in neuester Zeit Anhänger der äußersten Linien ge­worden ist. An der heutigen Landtansfigung wurden nach Authentisation des Protokolle der Testen mehrere Einläufe gelesen , unter andern die Petition der Stadt Buccari um Modifikation des Mehrgewebes. (Wird dem P­etitionstomite zugewiesen.) Die Stadt Ersegg bittet um eine Landessubvention für die Realschule. Die Beamten mehrerer Ge­­richtshöfe bitten um Erhöhung ihrer Gage; das Noministrativtomite des Kreußger Komitates bittet, Sünglingen über 18 Jahren Eheschiez­kungen ohne vorbhergegangene behördliche Konzession­­ zu­ gestatten. Dr. Brlics macht das Präfidium auf die Verordnung des §. 75 der Geschäftsordnung aufmerksam, nach welchem blos jene Gesuche dem Lan­tage vorgelegt werden können, welche von einem Mitgliede desselben unterstügt werden. Den festerwähnten Antrag unterstüßt Aba. Spun:Strizied. Hernach kam ein Gesuch des Wiener Studenten: Krantenvereines zur Verlesung, welcher mit Hinweis auf die kroati­­schen Studenten in dieser Anstalt zu Theil gewordenen und werdende Steantenpflege um eine Unterstügung anfucht. Ritter Smaics un­terstüßt dieses Gesuch, welches auf Brlics’ Antrag dem Petitions­­somite übergeben wird. Brlic verlangt, daß sämmtliche Petitionen nen­n 3 .. ; jein;­mer nur Entwürfe behufs Urbanczk­a, Briester, dann Nepomuk Erbödy fen, Khuen, Buron Levin Raub, Jovanovicd, Bejacsevics, Obergefpan Kraljevics, Balasto, Mihalovics, Ritter v. Smaics, Barapatics, Gustovics, Rogulicz , Alerander, Mikfies, Gredicd, Modics, und Dr. Mafanec. voics, Baron Koloman DOrfics,, Ottenfels, Comes Baron Georg Buft, Krcsivoj, Iofipovics, LEO werden. nitbeiflitetwird dieselbe zum Beschlusse erhoben Präsident Mazuranics plagt­edann die Mitglieder des Hauses zur Vornahm­e der Eintheilung derselben in drei Sestionen ein. Durch das Strutinium stellt sich dieselbe fol­gendermaßen heraus: in die I. Sektion wurden gewählt: Graf Georg J­ellacsics, Braniczany, Mat ıcsics, Dr. Wuczetics, Ropulics, Graf Anton Ahven, Graf Georg Draskopics, Krönjavi, Kraljevicd Benjamin, Baron Emil Kavanagb, Graf Io: Graf Heinrich Spun-Gtrizics, Graf Peter Miskatovics, Crabifchof Jul. Zellacsics Obergespan Kufevich, Kotur Obergespan Kis, es Dr Ar­­ thur Nugent, Dr. Malec, Maljevac, Graf General Kulma. 7 „UM Settion: Rogulics, Graf Rudolf Erdődy, Graf Stephan Erbödy, Graf Dkar Reglevich, Suljof, Turfovics, Graf Karl Khuen, Tun, : Robert Graf Driies, Bifhof Niko: lajevics, Graf Inken, Obergeipan Lebpamer, Bogacsnit, Bischof Stroßmayer, Bilhof Dr. Spice, Seftionschef Prica, Biihof Smicsitlas, Graf Karl Ely, 3urfovics, Graf Rihard Ser­­mage, Baron Prandau, Boncsina, AntoletOrefet, Broz I Seftion; Gyilicsics, Graf Ladislaus Bejacsevid, Herz Dr. Koiring, Ferkics, Obergeipan Duttovics, Graf Stephan Drastovics, ‘Dr. Rofilovics, Dr. Racki, Tombor, Bopovics, Stefovics, Thaller, Muzler, Mrazonica, Biihof Krali, Has, Ernadat, Labas, Dr. Derencsin, Jakics, Csop, „agics, Kiepah, Dagenheim, Milcsıs, Spifics, Dr. Brlies, Mirko Horväth Dpjics, Turelli, Gyozdanovics, Kreftics; Graf Stephan Orfics und Baron Rufavina, tuiven, worauf Dr. Brlics §. 21 der Ge ästsordnung beantragt, Sr. Majestät wo heute im telegraphischen Wege die Namen des Landtagspräsidenten bekannt zu geben­ fiel. Um das Petitionstomit E und der Vizepräsidenten (Wird geschehen.) Hierauf folgte duch das Stru­­tinium die Wahl der Mitglieder des Berifikationstomites, welche auf die Herren Gmerih Horvath, Stelovics, Aufevics, Hervoics und Dut- Inpics wurden in Anbetracht der ver­­mehrten Geschäfte nit wie gewöhnlich glieder gewählt. Die Wahl daß des folgende 11 Mit­­Baron Prandau, Fris Kraljevics, Iovanovics, So­­ mogyi, Smaicz, Kresivgj, Misfatovics, Jagics, Muzler, Brlicz, Mra­­ zovicd. Das öfonomifche (finanzielle) Komite besteht aus den Herren Krjujavi, Apaljevics, Crnadat, Braniczany, Peter Horváth, Ladislaus Kils, Kraljevics, Bult. Uuäftors fiel auf Krfujavi, ber nach langem Zureden diese Stelle annahm Nachdem die Tages­­frönung erschöpft war, schloß der Präsident die heutige Sikung um 12 °, Uhr. Tag der nächsten noch unbekannt. + Karlisburg, 28. Juni. Romanenkonferenz) Das Ergebniß der von Macelariu, Dr. Ratiu und Dr. Matthäus Nicola auf gestern hieher einberufenen Romanenkonferenz dürfte bereits auf telegraphischem Wege im Großen­­ und Nationalitäten nicht irgenddwelche feindselige Absichten hege, sondern den aufrietigen Wunsch ausspreche, auf Grund der Gleichberechtigung in mel,­cher demonstrativ begrüßt ward. kennzeichnet in kurzen Schlagworten die Situation und die Wahlperiode langt er zu dem Sesultate, ungarische Gefeß es nicht zu spät sein solte, tauf zu paralyfıren. für felbít in Ganzen bekannt geworden es erübrigt mir daher nur noch einige Details nachzutragen. Dem Aufrufe der genannten Ginlavenden haben ziemlich viele Mo­manen aus fast allen Theilen Siebenbürgens Folge geleistet, und die hiesige griechischh orientalische Kirche, wo die Berathungen abgehalten wurden, war dicht belegt. Dr. Ratiu (aus Thorda), welcher in seiner Eröffnungszeve die Motipe der Einberufung dieser Versammlung mittheilte, wurde zum Borfigenven gewählt und nach Verlesung eini­­ger Begrüßungstelegramme Sr. Majestät ein dreifaches „Hoch !” aus­gebracht. Weber Antrag Dr. Hodoffin’s wird prototollarisch aus­gesprochen, doch die gegenwärtige Versammlung gegen ‚bester Freundschaft mit­einander zu verkehren, die Annahme 1869 bis 1872 vergleichen­de, die Romanen feit von Reuch­­märkter Konferenz beschlüffen seine wesentliche Veränderung­­ der­ Lage eingetreten sei ; nichtsdestoweniger seien die menigen Wähler, die das ermöglicht, mannigfachen Versuchungen ausgelegt und er halte der nachstehenden, in einer Bee vereinbarten Resolution für smedmäßig. 1. Die Rau­me­ dieser Konferenz erlegen si­che Verpflich­­tung auf, die Wahlangelegenheiten in allen jenen Wahlbezirken, wo die Hann die anderen Baritin, zu nehmen und die romanischen Mähler zur Wahlurne zu führen, jedoch des allgemein bekannten Nationalprogrammes und um nur im Sinne den Stimmen: nigen Kandidaten unterfrügen, wäre, die autonomen echte­ren Nation durch die die beiden gar feine, wie im: mit irgend einer Partei eingeben, welche nicht das Programm der romanischen Nation Siebenbürgens adoptirt hat. 3. Die Mitglieder der Konferenz werden die Wahl nur derje­­­id auf Ehrenwort verpflichten, daß sie das nationale Programm aufrechterhalten und mannhaft vertheidigen werden, daß sie somit in ihrer Eigenschaft als gemählte Abgeordnete in keinen gesekgebenden Körper eintreten, bis nicht das nationale Programm verwirklicht sein wird. 4. Die gegenwärtige Konferenz erwartet von den zu erwählen­­den Abgeordneten, der geeignet des Großfürstenthbums Siebenbürgen und die nationale Freiheit des romanischen Volkes zu gefährden, ins­­besondere haben vieselben mit aller Beharrlichkeit auf dem, der ganz allerh. Entschließungen vom 21. April 1863 und 15. Jänner 1864, welche zum größten Theile Ausflüsse des Lep­­rostinifen Diploma sind und gleichzeitig den Inhalt der auf Grund wiederholter nationaler Petitionen erfolgten kaiserlichen Verdeikungen bilden, ale­lei­nen Terrain zu verbleiben. Dieser Resolutionsantrag wurde einem aus den Herren: Georg Baritiu, Sever Arente, Elias Macelariu, Dr. Johann Natiu, So­ bann Antonelli, Clia3 Vlafja, Maniu, Dr. Matth. Nicola, Dr. Sofef Hodoffin, Dr. Johann Nemes, Dr. Sobann Racuciu, Dr. Abraham Lineu, Moldovan, Dobó, Vajda und zur Vorberathung nächiten Poft. Horfia bestehenden Ausschüsse in der Nachmittagsfigung zugemiefen. Ueber den Verlauf der Nachmittagsfigung Wahlbewegung. Seit der legten Zusammenstellung im Freitagsabendblatte wurden nur wenig neue Wahlresultate benannt. Das Ergebnis der zehn Wah­­len, welche seither­ vollzogen wurden, stellen wir im Nachfolgenden zusammen : Die Stadt Hajdubolgörmeng wählte an Stelle des frü­­hern oppositionellen Abgeordneten Ludwig Ercsey den Achtundvier­­ziger Michael Sad! mit 1394 Stimmen. SE An der Stadt Kecssentet wählte der untere Bezirk­ seinen früheren veatistischen­­ Abgeordneten Demeter Horváth mit 677 ge­­gen 642 Stimmen­ wieder, die der Oppositionslandirat Ladislaus Bagi erhielt (1869 hatten für Horváth blos 300 Wähler gestimmt.) Der obere Bezirk wählte seinen früheren oppositionellen Abgeordneten gutolaus Kiss mit 1010 gegen 435 Stimmen wieder, die der Ded­­tik­ Zosef Szeles erhielt. (1869 hatte hier die Denkpartei 285 Stim­­men.) Die Wahl Kif­s’ haben wir übrigens — damals allerdings nach falscher Information — schon früher gemeldet und registrirt. An der siebenbürgischen Stadt Elisabethstadt wählte der erste Wahlbezirk seinen früheren deafistischen Abgeordneten Gregor Batruban wieder. Der zweite Bezirk wählte an Stelle seines frü­­heren realistischen Abgeordneten Martin Daniel den Dealisten Stefan Esim­. Im Bereger Komitate wählte der Tigabäter Beil an Stelle seines früheren deäfistischen Abgeordneten Gabriel Lönvay den Deäfisten Johann Lónyan mit 1667 Stimmen gegen 1459, die der Oppositionssandivat Urany erhielt; der Kantoner Bezırl wählte an Stelle seines früheren veäfistischen Abgeordneten Franz Bay von Deáfisten Sofef Lönyay mit großer Majorität gegen den Oppositionskandidaten Géza Füzei­ery; der Munfacser Bezirk wählte an Stelle seines früheren veäfistischen A­bgeordneten Sofef Lönyay von Dedliiten Karl 5­orváth mit 1604 Stimmen gegen den Oppositionskandidaten Thomas BE­chy, der 1052 Stimmen erhielt. Der Felvideker Bezirk enolih wählte seinen früheren vedli­­stischen Abgeordneten Merander Buday mit 1011 Stimmen wieder. Der Oppositionskandidat Getfen erhielt 843 Stimmen. Das Ko­­mitat it fest wie früher von vier Deafisten vertreten. Im Komoprner Komitat wählte der noch rückständige Med­­varder Bezirk den Oppositionellen Vik­or Szombathelpyi mit 1729 Stimmen gegen den früheren deafistischen Abgeordneten Paul Ordódy, der 1175 Stimmen erhielt. Diesen Bezirk hat die Rechte verloren Das Komitat, welches früher von zwei Dessisten und zwei Oppositionellen vertreten war, hat jet vier oppositionelle Ab­­geordnete. Die Deátpartei hat hier zwei Bezirke verloren, den Tou­fer und den Übpartner. Im Torontäler Komitate wählte der einzige noch unbelehte Bafjahiver Bezirk seinen früheren Abgeordneten, den Nationalen Spetozar Miletics mit 668 gegen 556 Stimmen, die der Dedtik­ Lazar W­idits erhielt. 1869 wurde Miletics mit Ak­lamation ge­­wählt. Das Komitat, welches früher vier Deáfiíten und fünf OOppositionelle zu Abgeordneten hatte, ist fest von sechs Dentisten und drei Oppositionellen vertreten. Die Rechte gewann hier drei­ Bezirke den Habfelyder, den Groß-Szentmikllöfer und O-Bellenyder, und verlor einen: den Pärdänger. Die Wa­hlbilanz stellt sich in­iele 302 Bezirke, von denen bisher 165 vedfistifih und 137 oppositionell vertreten waren, wählten 196 Deätisten, 104 Oppositionelle und 2 Reformer. Die inte verlor an die Dealpartei 47, an die Reformpartei 2, zusam­­men 49, die Rechte an die Opposition 16 Bezirke, Meingetvinn der Deal-Partei 31 beziehungs­weise 33 Bezirke. ( Wien, 27. Anm­.) Auf dem Gebiete der inneren Politik beru­ht momentan die vollständigste Ruhe und Stille. Einige Organe entschädigen sich für diese Stille auf innerem Gebiete damit, dab sie fortgefeßt noch jüngste innerste Vorgänge, wie die Vourparlers ver Polen mit der Regierung wegen Zurückkieh­ung der Resolution zum Gegenstande der mannigfaltigsten Kombinationen machen, obgleich die Angelegenheit selbst schon­ im Strome der Ereignisse spurlos verfuns­ten it. Von polnischer Seite it man selbstverständlich bemüht, den Verlauf der Sache in einer den polnischen Abgeordneten günstigsten Meise einzustellen und wird da die Regierung als die Urheberin des Projektes, die Resolution zurückzuziehen, bezeichnet, während von an­­derer Seite, und zwar mit größerer Berechtigung, behauptet wird, dak diese Annäherungsversuche von Seite der Volen ausgingen. Damit in dieser eigentlich ernsten Affaire auch das humoristische Moment nicht fehle, beglückwünscht heute das feudale Organ den Ritter von Grocholgti in überschwänglicher­­­eise zu der Role, die er bieslalg im Klub gespielt, und verzeiht ihm mit einer ganz erstaunlichen Leichtigkeit alle seine föderalistischen Sünden, weil er den Eintritt MWopzicki’s in das Kabinet zu vereiteln wußte. Das genannte Organ it da in der fata­­len Lage, sich in ganz gleicher Richtung mit den prinzipiellen Geg­­nern des galizischen Ausgleiches zu bewegen, die dem Herrn v. Gro­­holsti für sein Auftreten gleichfalls zu lebhaftestem Dante fid. ver­­pflichtet fühlen, da sie wohl milen, wie sehr die polnische Delegation fur ihre jüngste, erneuert schroff ablehnende Haltung ihre politische Stellung in den maßgeben­den Kreisen fid­ erschwert hat, und darauf­hin ihren Kalkül baut. Richtiger hätte Dr. Zyblisiewicz die von den Polen fid geschaffene Situation beurtheilt, wenn er, wie ein Blatt meldet, thatsächlich gerufen hätte, waß die Polen seit fünfzehn Jahren seinen gröberen Fehler, als ihren jegigen Beschluk auf Aufrechthaltung des NResolutionsantrages, begangen haben, nur hätte Dr. Zublisiewicz nicht so weit auszuholen gebraucht und gleich bei der Beschließung der NResolution selbst verweilen sollen. Der Refler aller dieser Vorgänge im Schoße des Polenclubs wird im Lemberger Land­­tage zu Tage treten. Der Anstoß, die Resolution zu disfutiren, wird *­ Megen Raummangel verspätet. Der Präsident­­ der ELNE Obergeipan Medunics, Obergeipan Kufuljevics, Graf Ferdinand Somogy, erfuchte die mit 2. Die Mitglieder dieser Konferenz gearteten Unterhandlungen und Wahlpalte und Berichterstattung Johann v. Erdödy Mihalovics Karl, Lektionen, Hinweis auf sich baldigst zu soníti, berichte ich mit der 5, sondern von daß sie jedweden Schritt vermeiden, 7 ı | « ! | Der Goldmann. Roman in fünf Bänden von Moriz Jókai. Erler Band. Die Heilige Barbara. Das eiserne Chor. Eine Gehrgskette, mitten durchbrochen, vom Gipfel bis zum , auf eine Strecke von vier Meilen; die beiden Seiten bilden gerade Felenwände, die zu einer Höhe von fehrhundert bis zu ufend Fuß aufsteigen ; daz­wischen der Riesenstrom der alten der Jíter die Donau. Hat die mbrängende Maflermasse sich bies Thor selbst ausge , oder It das untesíritsdje euer die Bergtette gesprengt ? Neptun d­er Bultan, oder beide zusammen: dies Göttermerz,­­ selbst die stählerne Hand der Menschen unseres den Göttern abmachenden Jahrhunderte nicht zu Schaffen vermöchte ? Von dem Balten des einen Gottes zeigen sich die Spuren auf Berggipfel dr Grusta Gora in den zerstreuten versteinerten Seei feln und in der Veterani-Höhle mit den fossilen Weberresten erdemehnender Saurier ; von dem anderen Gotte erzählen die Ra­­te der Piatra Detonata. Den dritten, den Menschen mit der ühlernen Hand, verbünden die in den Felsen eingehauenen langen Pergalerien, eine Chaussee , die zugleich überwölbt ist, die Pfeiler:­ummer einer tiefen Steinbrücke, die in die Feldwand das relief: ttig eingemeißelte Denktafel und ein mitten im Strombett ausger­iefter, zweihunder­tluch breiter Kanal, durch welchen auch größere iffe fahren fönen. A­us eifern Thor hat eine zweitausendjährige Geschichte und vier Nationen hadi ihm eine viersprachige Benennung gegeben. 63 üt, als üherten wir und einem von Riesen erbauten Tem­­pel mit Pfeilern, niche aus Felsen bestehen, mit thurmhohen Säulen, mit wunderbaren Kofien auf den himmelhohen Briefen, in welchen die Phantasie Heilignstatuen zu erbliden glaubt, und diese Tempel­­halle vertieft sich in eine vier Meilen lange Perspektive, macht Wen­­dungen, zeigt neue Sonne mit anderen Mauerngruppirungen, anderen Mundergebirden ; di eine Wand oft glatt, wie gemeißelter Granit, xothe und weiße Ada durchziehen sie im Bidzad, wie Buchstaben ‚einer se Götterschrift, an einer anderen Stelle ist ie ganze Berglehne­­rtbraun, als wäre sie auß­ gediegenem Offen, ie und da zeigen die schräg liegenden Granitschichten die fühne Bau tt der Titanen ; und bei einer neuen Wendung kommt uns­­chon das Portal eines gothischen Domes entgegen, mit feinen zpigigen Thurmgiebeln, feinen aneinander gedrängten Basaltpfeilern, und aus der ruffigen Wand leuchtet hin und wieder ein goldgelber Flecen hervor, wie eine Seitenfläche der Bundeslade: dort blüht der Schwe­­fel. Es ist eine Erzblume. Aber all mit lebenden Blumen pran­­gen die Wände­ aus den Riffen der Gesimse hängen, wie milde Hände, grüne Festons herab. S­­ind dies riesige Laub- und Napel­ velbäume, deren dunkle Masse von rothen und gelben Guirlanden reifverbrannter Gebüsche bunt durchfekt wird. Dann und wann unterbricht die endlose, feldwindelnde Doppel, mauern die Pforte einer ausmündenden Thalmulve, und gewährt ung einen Einblick in ein verborgenes, von Menschen unbewohntes Bas­tadies. Hier zwischen von beiden Felsenwänden, isn düsterer Schatten gelagert, und in dies Tagesduntel lächelt, wie eine Feenwelt, das Bild eines sonnigen Thales hinein, mit einem Wald wilder Neben, deren röthliche Heine Trauben den Bäumen einen Farbenschmuch leihen und deren buntes Weinlaub einen Teppich um sie miebt. Keine menschliche Wohnung­ ist im Thale zu schauen, ein klares Bächlein schlängelt sich hindurch ; Hirsche Löfchen furchtlog ihren Durst daraus; das Büchlein stürzt dann wie ein Gilberband über das Felsenufer hinab, 7 Tausende und Tausende fahren an viesem Thal vorüber und Seder denkt bei sich : Mas mag nur dort wohnen ? Das Thal bleibt zurück und wiederum folgt das Bild eines anderen Tempels, noch großartiger und schauerlicher als die anderen ; die beiden Wände sind einander schon auf hundertvierzig Klaftern nahe gerückt und ragen dreitausend Fuß hoch in den Himmel hinein ; jener weit vorstehende Felsen auf der Spite ist die "Oropa lui Betro", das Grab Sanct Petri; die beiden gigantischen Steingebirge zu beiden Seiten sind seine beiden Apoitel-Gefährten. jener Steintiefe, ihm gegenüber ist der „Babile“, und der die Aussicht verschließende ist der „Golumbaczta Mali“, der große Taubenfels; jener aber, dessen graue Zinne ihn überragt, ist der weithin sichtbare „Rasbojnik Velifi”, der hohe Räuberberg. Und zwischen diesen beiden Wänden fließt unten in ihrem Wel fenbett die Donau. «Der grosse herrliche Urs Strom,der gewohnt war,auf der um­garischen Ebene in einem tausend Klafter breiten Bett an seinen Ufern mit majestätischer Nähe vorüberzuziehen,­ mit­ten in feine Zlut­ben herabhängenden Weidenbäumen zu rosen, in die schönen blühenden Felder hinauszubliden, und mit den leife klappernden Mühlen zu plaudern, it hier eingezwängt in einen hundertvierzig Klafter breiten Felsenpaß. Ha, mit welchem Zorn er hindurchbricht. Die, welche ihn bisher auf seiner Wanderung begleitet, erkennen ihn nicht wieder. Der greife Riese verjüngt sich zum unbändigen Herrenjüngling ; seine Wellen hüpfen über das Felsenbett hinweg, aus dem hie und da eine riesige Steinmasse hervorragt, wie ein gespenstiger Altar, der riesige Babagay, der gefrönte Kapon; auf diese stürzt er sich mit majestäti­­schem Zorn, sie umtofend und tiefe Wirbel um sie ziehend, welche im delfenbett bodenlose Abgründe auswühlen; dann stürzt er rauschend und brausend über die Steinstufen hinab, welche sich quer von einer Felswand zur andern ziehen. An manchen Stellen hat er die ihm den Weg versperrende Barrikade schon bemältigt und ergießt sich schäumend durc die ausgebroc­henen Felsenbreiben, an einer andern Stelle staut er sich an der Feldwand des gewundenen Engpasses und hat sich mit seinen ewigen Wellen einen Weg unter dem überhängen­­den Felsen ausgewaschen. Wieder anderswo hat er an den unbe­­ziwingbaren Felsen Inseln angeschwemmt, neue Erdbildungen, die auf seiner älteren Stupfarte zu finden sind, mit wilden Bäumen und Gesträuch bew­achten, gehören sie seinem Staate an, weder den Un­­g.n, no den Türken, noch den Serben; sie sind herrenloses, Nie­­mand tributäres, außerweltliches, namenloses Land! Und dort, wie­­derum hat er eine Insel sammt ihren Sträuchern, Bäumen und Hütten fortgetragen und sie ausgelöscht von der Karte. Die Felsen und Inseln theilen den Fluß in mehrere Arme, der zwischen Ogradina und Plesvipovicza schon mit einer Geschwin­­digkeit von zehn Meilen in der Stunde dahinströmt, und der Schiffer muß diese engen Slußarme rennen ; denn die eiserne Hand des Men­­schen hat nur einen Kanal duch die Felsenkante des Bettes gegra­­ben, der für größere Fahrzeuge schiffbar ist; nahe am Ufer künnen nur keine Schiffe fahren. Im Bereiche der feineren Inseln, zwischen den engeren Do­­nauarmen, unterbrechen eigenthümliche Werke von Menschenband die großartigen Gebilde der Natur — zwei Balifladenreihen aus starken Baumpflöden, welche in der Form eines lateinischen V zusammenlau­­­fen, die offene Seite stromabmwärts gerichtet. Das sind die Haufen­­fänge. Die Gäste des Meeres schwimmen den Strom hinauf, sie ge­­radhen in diese Falle und schwimmen immer weiter in den sich ver­­engenden Fang hinein — denn umzufehren ist nicht ihre Art — bis sie endlich in die „Todtenlammer” gelangen, aus der seine Rettung mehr ist. (Auch in den Kirchen hebt man ja Stanogelo ein.) Und auch die Stimme dieses erhabenen Ortes ist so göttlich ! Dies immerwährende allgemeine Brausen, das dem Schweigen so verwandt it; so eintönig und doch — als riefe es den Na­­men Gottes — so verständlich! Wie der Nierenstrom sich über die G Steinbänke mälzt, wie er­ die Felswände peitscht, wie er dröhnend anpralt an die Insel- Ml­äre, die er rödelnd in den Gtrudel untertaucht, wie er die Tonfialen der Katarakte spiel­­end durchläuft, und wie der ewige Widerhall zwischen der Doppel­­mauer dies ewige M­ellenzebrause zur Majestät einer überirdisten Musik steigert, die lauter Orgel- und Rosaunenschall und hinsterbendes Donnergrollen! Der Mensch verstummt, als scheute er sich, sein eigen Wort zu hören inmitten dieses Titanengesangs. Die Schiffer geben sich nur stumme Zeichen, und der Fischer-Aberglaube verpönt das Sprechen an diesem Ort: das Bemwußtsein der Gefahr treibt jeven an, still vor sie hinzubeten. Denn in der That, der hier vorüberfährt, an den vdunfeln­­ Wänden, die er zu beiden Seiten um sich aufgethürmt sieht, dem wird zu Muthe, als würde er zwischen den Mauern seiner eigenen Gruft dahingerudert. Wie erst dann,wenn der Schrecken der Schiffer,die Bora,sich erhebt. Der anhaltende siebenfache Sturm — der ist’s, der­ die Donau zwischen dem Eisernen Thor unwegsam macht. Wire nur eine Bergwand, so würde sie gegen ihn fließen ; aber der zwischen zwei Mauern eingezwängte Luftpfad wird so lau­­nenhaft, wie der Wind, der sich in den Gassen einer großen Stadt verfängt; an jeder Ehe bricht er in anderer Richtung hervor; das eine Mal hört er plöglich auf, dann wieder bricht er plöglich aus einem Thalmintel, wie aus einem Hinterhalt, hervor, erfaßt das Schiff, entführt ihm das Rupder, gibt allen Hängen zu thun, wirft den gan­zen Pferdezug in’s Wasser hinab, macht dann wieder eine Wendung und treibt das hölzerne Fahrzeug so schnell vor sich her, als schmämme es stromabwärts ; die Welle wirft Staub auf, wie die Landstrage, wenn der Sturm über sie dahin fährt. Um solche Zeit ihm willt das Dröhnen der Kirchenmusik bis zum Donner des jüngsten Gerichtes an, aus welchem der Todesschrei der Sterbenden nicht mehr vernommen wird. (Wortregung folgt.) ‚ í i 4

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