Pester Lloyd - Abendblatt, August 1872 (Jahrgang 19, nr. 175-199)
1872-08-03 / nr. 177
I = == )ABENDBLAT.DESPESTE (Die einzelne Nummer tostet 4 Tr. b. 8) s Zur endgültigen Feststellung des gemeinsamen Budgets wurde letzten Sonntag in Wien unter Vorsitz des Grafen Andrasy ein Ministerrath abgehalten,die Berathung hatte aber blos einen formellen Charakter.Wie»Ref«vernimmt,schließt das gemeinsame Budget für 1873 mit der Summe von 4, Mil. = Das 18T1er ungarische Staatsbudget ist bekanntlich bereits zusammengestellt. Zur Deckung der Eisenbahn-Binsengarantie sind nun nach "Petit Maple" acht Millionen eingestellt. Dody dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach die Summe nicht ganz in Anspruch gehabt Für das laufende Jahr waren fünf Millionen unter diesem Titel präliminirt; allein eine Million wird von bn dieser Summe erspart werden.Bezüglich der Tilgung der kommunalen Steuerrückstände theilt»Ref.«die Nachricht mit,daß das Ministerium den Gemeinden zur Tilgung ihrer Rückstände ein volles halbn Jahr zugestanden habe. =Der Bau und die Ausstattung der Pester Universität bildet den Hauptgegenstand der neuesten Bestrebungen des Unterrichtsministers und der im Großen und Ganzen bereits fertige Plan ist,wie,,Ref.«'meldet,darnach angethan,unsere Universität in die Reihe der bestorganisirten,mit allem Nothwendigen ausgestatteten,den Forderungen der Zeit vollkommen entsprechenden Hochschulen zfreihebe.Was die äußeren Mittel der Ausbildung betrifft,werden wir daber keinen Mangel fühlen und mit den besten Anstalten der Welt konkurriren können;nur möge sodann auch der Fleiß der Lehrkräfte und der Schüler das nöthige Maß haben.Namentlich dem auf deruellöerstraße zu erbauenden Gebäude der Medizinischen Fakultät wird eine musterhafte Einrichtung gegeben. s Die Organisirung dee rlksfchulett in Ungarn beschäftigt gegenwärtig das Unterrichts-Ministerium im vollstcaße und ist zu hassen,daß die diesbezüglichen Verhandlungen baldigst zu günstigem Resultate führen werden. = In der , Reform" sefen wir folgendes Communique: In einem vom 29. Juli datirten Briefe des in Arad erscheinenden „Alföld” wird behauptet, daß die Belognodzirung imnteressen. Oberstaatsanwalt — indirekt also die Regierung, — auf die oppositionellen Blätter demnach zu unternehmen gedenzt. Der Korrespondent theilt gleichzeitig mit, dab zunächst Tonölgyi und Csávolpír aufs Korn genommen seien, richtet, soweit sie die Absichten Erfindung. Der E. Oberstaatsanwalt schöpft seine Tendenz an dem Bemwußtsein seiner Aufmunterung noch von den einzelnen Vastoren von der tifiher Natur amtliche Kenntnis, eines in Letter Zeit im "Beiter Llond" und "Beiti Naple" erschienenen Artikel— welche die Aufmerksamkeit des Bublistums und der Regierung auf jene Ausschreitungen hinzulenten, suchten, die ihm die oppositionelen Blätter zu Schulden kommen hasjen, — eigentlich nicht Anderes sein wollen, Auftrag zur Verfolgung irgend Pläne der Oberstaatsanwaltder Regierung drei als eine welche der die Herren Gsernatony, Diese Nac: Stellung und erwartet diesbezüglich weder eine eine Mahnung zur Tagespresse. Der E. Oberstaatsanwalt hat bisher seinen einzigen Blattes erhalten. Zur Zeit hat die Oberstaatsanwaltschaft blos von Blättern der Rechten anhängig gemacht; D Oberstaatsanwaltschaft gegen Titus Tövölgyi wegen an, in welchem Regierung bekannte „Räuber“ nannte. „Ich mit einem neuerlich geplanten Kriege gegen die Preßprozessen politischer genannte Herr die Mitglieder rede weder mit den Artikeln des „Wester Lloyd” und zu der Opposition . die Artikels der ungarischen Derlegtete Prozeß wurde später auch auf die unter dem Titel den ehrlichen Männern” erschienene Broschüre des Herrn Tövölgyi ausgedehnt, mit welcher die Landbewohner während der legten Wahl überschwemmt wurden. Diesen Prozeß hat der Oberstaatsanwalt aus eigenem Antriebe angestrengt und ist die Untersuchung in dieser Angelegenheit teil schon beendet, theils noch im Zuge. Bezüglich dessen aber, daß der Ursprung dieses einzigen von amtewegen eingeleiteten Prozesses Naple", noch Zusam: nommen werden, betrifft, Mäßigung reine jener und großen „Razzia“, zwei dieser Prozesse wurden von den Getreuen mendangesteht, möge des Oberstaatsanwaltes hinzuweisen, welcher I S. sub 3. 771 dem Ministerium erstattet worden, den dritten ,B. strengte jene3 Breffe im ed genügen, auf die erste Diesbezügliche Anzeige Feber bereits am 14. = Wien, 2. August. Wie man uns berichtet, reift Se. Majestät der Kaiser Sonntag Nachmittags mittelst Separathofzug nach Dimüs. Der Aufenthalt des Kaisers in dieser Stadt wird bis zum 7.9. M. dauern und der Besichtigung der dortigen Garnison, größ Beren Feldübungen u. f.f. gewidmet sein. (Siehe unsere Telegramme.) Bur Bagesgeistäte. Zur Dreis Kaiser-Begegnung liegen heute wieder verschiedene Daten und Neuerungen auswärtiger Blätter. Der. Berliner Zeitungen bringen vom 1. b. folgendes Communique: Der Kaiser von Rußland beabsichtigt, wie zugleich die erste Nachricht von dessen Besuche in Berlin meldete, mit großem Gefolge die Reise hierher anzutreten. In seiner Begleitung werden sich der Grofürst Thronfolger und wo zwei andere Großfürsten befinden, ob au F Fürst Gortsepakoff, ist noch ungewiß. Dagegen gilt fest als ausgemacht, daß der Kaiser von Desterreich von dem Grafen Andrasy besgleitet sein wird. Aus diesem runde scheint es naheliegend, daß an Fürst Gottschaloff, wenn dessen schwanzender Gesundheitszustand e3 erlaubt, fi dem Kaiser von Ruhland anschließen wird. Chenfall3 unterliegt es fest seinem Zweifel mehr, daß zur Zeit dieses Kaiserfangresses der deutsche Neickkanzler von seinem Bommer’schen Sanpfise hier eintreffen wird. ««« « Die»Köln.Ztg«bringt das Ereigniß in folgendem Berliner Schreiben zur Kenntniß:Der Kaiser von Oesterreich wird also in den ersten Tagen den September hier eintreffen,und obgleich er zunächst einer Enladung folgt, den militärischen Webungen beizumahnen, wird er dennoch, wie es fest heißt, von der Kaiserin Elisabeth begleitet sein. Dadurch wird diese Monarchenzusammenkunft noch bedeutungsvoller und allgemein als Ausdrud IB nPneNDae der Begehungen ‚gedeutet werden. Neuellerdings heißt es, wir willen nicht, mit welchem Rechte, daß gleichzeitig auch Kaiser Alexander II. in Berlin erscheinen werde. Das wäre denn freilich noch bedeutsamer. Daß Preußen und Rußland in den beeten Beziehungen stehen, weiß man ohnehin, aber jenes Erscheinen des Kaisers von Nukland würde offenbar bedeuten, daß die arge Verstimmung,, die seit dem Krimkriege am russischen Hofe gegen das „undankbare” Oesterreich, herrichte, si sehr gemildert hat. ‚Ein leibliches Einvernehmen zwischen den drei nordischen Höfen wäre also hergestellt, aber es fehlte viel, daß Ruhland, Preußen und Oesterreich jet eben so nahe miteinander verbunden wären, wie damals, wo Alexander I, Friedrich Wilhelm II. und Stanz I. auf dem Dreimonarchenhügel bei Leipzig standen. Es gibt fein größeres, gemeinschaftliches Untresse , weder die Bekämpfung Sernfreihs noch die Aufrechterhaltung v despotischer Regierungsgrundmäße, durch welche die drei Mächte eng aneinander get&roffen wären. Wenn sie etwas gemeinschaftlich wünschen, so ist es der Friede Europa’s, und so brauchen wir und vor seiner neuen heiligen Allianz zu fürchten. 18 "Angaben über die Entstehung des Planes der Drei-Kaiser-Begegnung bringt die „Karsär. Eta." Hinnah mar das Erkeinen auch des Kaisers von Rußland bei der Anwesenheit des Kaisers von Desterreich in Berlin von langer Hand her vorbereitet. Den Anstak gab eine von Berlin aus nach Petersburg gerichtete, ebenso herzliche als dringende Einladung ; die Sendung aber des Erzherogs Wilhelm zu den Manövern von Zarstoje-Selo hatte vor allen Dingen den Zmed, dem Kaiser Alexander die Versicherung zu überbringen, daß auch Kaiser Franz Joseph hohen Werth darauf lege, in einer persönlichen Begegnung und am Hofe eines Oesterreich und Rußland gleich nahestehenden Alliirten die legten etwa noch vorhandenen Reste einer durch die beiderseitigen Interessen einst bedingten Bestimmung auszutilgen. Der Kaiser Alexander bat, als er die Einladung vernahm, dem Kaiser Wilhelm seinen Dant, daß er zu der Begegnung, die erwünschte Gelegenheit geboten, dem Kaiser Franz Joseph aber die Versicherung aufgesprochen, daß es ihm zur besonderen Freude gereichen werde, die so lange zwischen von beiderseitigen Souveränen und Staaten bestandenen freundschaftlichen Beziehungen in ihrer alten Aufrichtigkeit und Herzlichkeit wieder aufleben zu sehen. — Daß der „Staats-Anz.” eines Besuches des russischen Kaisers in Berlin noch nicht Erwähnung gethan hat, ist meist wohl deshalb geschehen, weil es nicht angemessen erschien, amtlich vieles Besuces zu erwähnen, bevor nicht Kaiser Franz Joseph von dem deutschen Kaiser die direkte Benachrichtigung hievon erhalten hat. Die Ankuft des russischen Kaisers in Berlin sol am 4. September erfolgen. Bezüglich der Konferenzen über die soziale Frage meinen die Berliner Blätter, daß der Termin für dieselben jett auf den Oktober festgestellt worden sei. Der preußische Kultusminister Dr. Xarl hat sich nach Homburg begeben, um dem Kaiser Wilhelm Vortrag zu halten. Es handelt sich um die Entscheidung gegen den Bischof von Ermeland. Der bezügliche Beschluß des Staatsministeriums liegt schon seit länger als 14 Zagen dem Kaiser zur Unterzeichnung vor. . In einem Wiener Blatte begegnen wir der folgenden, anscheinend inspirirten Mittheilung: Obwohl eine Vereinbarung zwischen Desterreich - Ungarn und Deutschland über eine gleichmäßige Haltung gegenüber Rom nicht zu Stande gekommen, haben sich die beiderseitigen Regierungen wenigstens gegenseitig verpflichtet, sich über ihre bezüglichen Entschließungen und Maßregeln jederzeit auf dem Laufenden zu erhalten, um sich damit die Möglichkeit offen zu halten, jeder einzelnen Frage in gemeinsamer Aktion gegenübertreten zu können. .., Der Staatsrath des Kantons Genf hat beim schweizerischen Bundesrath ein Sachen des päpstlichen Vorgehens, betreffend die Zusreißung des Kantons Genf von der Dichese Lausanne und Gründung eines Bisthkums Genf mit Monsignore Mermillod als Bischof an der Spike, bereits Schritte gebban. Zunächst wird der Bundesrath von dem päpstlichen Nuntius in Luzern weitere Aufklärungen verlangen. Die bundesräthlihe Intervention wird dur die Theilnahme des Bundes an den Unterhandlungen gerechtfertigt, welche dem Breve Pius’ VII. von 1819, das die katholische Gemeinde des Kantons Genf der Diöcese Lausanne auf ewige Zeiten verbindet, vorhergingen. — Herr Volkart, der seit 20 Jahren Konsul von Bremen in Winterthur war, hat dem Bundesrathe für eben angezeigt, daß ihm der Senat von Bremen, da an die Stelle der Konsulate der einzelnen deutschen Staaten eine deutsche Reichs- Konsularvertretung eingefeßt sei, die erbetene Entlassung bewilligt habe. Wann wird mit den übrigen, troß der deutschen Reichseinheit noch in der Schweiz und auch noch anderswo bestehenden Bartikularkonsulaten aufgeräumt werden? Die Herren sollten da so flug sein, gleich Herrn Wolfart ihr Amt von selbst abzugeben. Das französische Amtsblatt publiziert die vollzogenen Ernennungen für den Staatsrath und zugleich hiemit die Ernennung Barrots zum Vizepräsidenten desselben. Präsident ist bekanntlicher Justizminister. Das „South. Off.“ enthält ferner ein Dekret, welches in Folge der Ausführung der Gehege vom 10. Juli 1791 und vom 10. Juli 1851 eine Berbheinigungskommission einlegt und zu deren Mitglieder folgende ernennt: Der Kriegsminister, Bräsident ; der Marshal Mac Mahon, Oberkommandant der Bersailler Armee; der General Forgeot, Präsident des Artillerieromite’3; Susane, Mitglied des Artilleries Romite’s ; de Berkheim, Kommandant der Artillerie des zweiten Korps der Bersailler Armee ; de Chabaud;Latour, Mitglied der Nationalversammlung , Präsident des Befestigungstomite's; Froffard, Mitglied des Befestigungstomite's ; Seré de Nivieres, Kommandant des Genies des zweiten Korps der Versailler Armee; Ducrot, Mitglied der Nationalversammlung ; Feebault, Divisions;General der Marine-Artillerie, Mitglied der Nationalversammlung ; Chanzy, Mitglied der Nationalversammlung. « « König Amadeo von Spanien hat einen Ausflug nach Santona gemacht. Der Empfang, der ihm daselbst geworden, übersteigt (wie ein Telegramm der Bariser Blätter aus Santona lautet) „alles Denkbare.” Die ganze Bevölkerung ‘von Loredo,, Castro=lrdinle und Santander kam dem Monarchen entgegen, theild auf Kähneh das Kriegsschilt umschwärmend, das ihn trug, theild von den Mauern und auf den Straßen ihn mit begeistertem Zuruf grüßend. Dagegen wird aus Madrid telegraphirt, daß eine Berson und Eigenthum bedrohende Masfendemonstration vor dem Palais Serrano’s noch rechtzeitig verrathen und vereitelt wurde. Weber, die Gründe derselben dürften für jest kaum Muthmachungen zulässig sein. Rußland wird unaufhörlic beunruhigt von den Kirgizen, die sich den russischen Noministrations- und Steuerverhältnissen nicht unterwerfen mögen. Gift jüngst mußte ein beträchtliche Armee forps nach den Kirgisischen Steppen gesandt werden, um die dortigen Unruhen zu bewältigen. Andererseits stellt das beharrliche ‚Streben Rußland’, nach Eroberungen in Mittelasien und namentlich das seit längerer Zeit gehegte Brojett der Eroberung Chima’s einen neuen Ausbruch des Krieges in diesen Ländern in Aussicht. Der Befik von Chiwa hat heute für Rußland eine größere Bedeutung als früher, weil dadurch die Eroberung de westlichen Zurfestan vollendet und der Befiq von Buchara und Samarkand gesichert wird. Nebenbei handelt es sich seit der definitiven Begebung von Krasnowodzt um Erweiterung des russischen Handelsverkehrs bis Chima und über Chiwa hinaus auch Vermittelung des schiffbaren Almudarjafluffes. Aus diesem Grunde wird schon jet beabsichtigt, den Lauf dieses Sluffes nach dem Kaspischen Meere zu renten. Die Eroberung Chiwa’s hat überdies insofern auch eine politische Bedeutung, als wohl durch sie der Weg nach Afghanistan eröffnet werden würde. Unter so bewandten Umständen it es natürlich, daß häufig russische Gesandtschaften nach Chima gefhicht werden, von denen eine sogar nur eine Militärabtheilung unterttübt wurde. Der Khan von Chiwa sucht die Streitigkeiten gütlich beizulegen und schicht mit jeder Gesandtschaft einige freigelassene ruslische Gefangene zurück, wogegen Rußland aus allen Kräften bemüht ist, den Khan mit den Turkomanen zu dverfeinden und dadurch die Stellung: Chima’s zu schwächen. | EEE NETEBRTSRSS SD ....-—--.,«- - - »s. .. ..-.«:".Lt«—7« . Aus dem hauptsäctishhen Baurathe, Asen, 1. August. An Stelle des auf Urlaub abmwesenden Vizepräsidenten Grafen Géza Szapori wird die Sitzung durch ralbemitglied Baron Friedrcih Bopmanigky eröffnet und geleitet. Den Hauptgegenstand der Verhandlung, bildet die Versorgung des Waisner- und Landstraßen- Boulevard mit Kandelabern, Konsolen und Laternen. " « Bezüglich der Kandelaber wurde ein Muster aus Paris bestellt,nachdem dasselbe aber nicht allen Anforderungen genügte, wurde auf Grundlage eigener Zeichnungen der Guß eines Musters angeordnet. Bezüglich der Laternen wurde das aus Paris gebrachte Muster angenommen. Auf dem ganzen Boulevard werden circa 200 Kandelaber und 200 Konsolen angebracht, welche alle bronzirt werden. Ein Kandelaber dürfte nach einer beiläufigen Berechnung sammt Bronzirung und Laterne auf beiläufig 203 fl., eine Konsole sammt Bronzirung und Laterne auf 92 fl., mithin der ganze Bezeuchtungsapparat des Boulevards auf 59.000 fl. kommen. Nachdem aber die Gasgesellsschaft verpflichtet wäre, die in der Stadt Weit üblichen einfachen Kandelaber, Konsolen und Laternen aus Eigenem herzustellen, was mit einem Kostenaufwand von 14.400 fl. verbunden ist, so erscheint obige Summe auf 44.600 fl. reduzirt, wobei au noch bei den auszuschreibenden Konkurfen no einige Ersparungen erzielt werden dürften. Die also herzustellenden Kandelabers, Konsolen und Laternen werden seinerzeit von der Gasgesellschaft, jedoch nur in gleichem Maße mit den übrigen städtischen einfachen Apparaten und im Sinne des mit der Stadt aufrecht bestehenden Kontrastes abgelöst erden. Nach Vollendung des oberwähnten Kandelabrmusters wird zur Lieferung derselben auf kurze Zeit ein Konkurs ausgetrieben werden, wobei jedoch bemerkt wird, da von von 200 Stüd 80 Stüd noch im laufenden Jahre, und zwar acht Tage nach erhaltenem Auftrage jede Woche 10 Stüd geliefert werden müssen. Der mit Josef Rosemberg bezüglich seiner in die Radialstraße entfallenden Realität abgeschlossene Vergleich wurde genehmigt. Für die medizinische Fakultät der Universität wurden die Gründe des Herrn Paul Luczenbacher auf der Wenderstraße Nr. 13 und 14 außersehen, nachdem aber aus diesen Gründen die Verpflichtung einer Garteneröffnung grundbücherlich vorgemerkt erscheint, wird die Stadt Weit über Anruhen des Universitätssenates angangen gestellten Regulirung von dieser Gasse Umgang genommen wurde, die Bewilligung zur grundbüchlichen Löschung mit dem Bemerken zu ertheilen, daß für die zur Regulirung der angrenzenden Gassen nothunwendigen kleinen Grundertensionen seine Entschädigung bewilligt werden wird. Die Bewilligung zum Aufbau des der Stadt Kecstemét eigenthümlich angehörigen, an der Ece der Grünenbaumgasse und der Dahfengasse gelegenen Hauses ist anstandslos auszufolgen. Meber Anruhen mehrerer Käufer der unlängst veräußerten Gründe der bestandenen Trödlerhallengesellh ist wird vonselben die Planstitze der Einmündung der Dreiherrengasse in die Ringstraße auszufolgen kommen, und wird der Gegenstand bezüglich Festitzung der Ablösungssumme an die Ausgleichskommission gewiesen werden, in Anbetracht heilen, daß bei ver mittlerweile endgiltig .fest-- Bon Seit: des kompetenten Waigener Stuhlrichteramtes wurde den Herren Robichef und Steiner in der Nähe der Neupester Hafeninsel und der Donau die Bewilligung zur Anlage einer Spodiumfabrik ertheilt. Nachdem es nun bekannt ist, daß diese Fabrikation mephitische Ausdünstungen und unausstehlichen Gestalt zur Sorge hat, welche nicht nur dur die Nordwinde in die südlicher gelegene Stadt getrieben werden, sondern wenn sie mit dem Wasser in Berührung kommen, von demselben aufgesogen werden, mithin der Stadt Pest fürwohl die Luft als an das Wasser zu verderbe geeignet und daher von sanitätspolizeilichem Standpunkte doppelt gefährlicrscheinen, so wird sich der Baurath sowohl an das hohe Ministerium des Innern, als an das Wienter Komitat wenden, um die Errichtung dieser gesundheitsgefährlichen Fabrik zu hintertreiben. « »Newdem ferner der Baurath seine Wirksamkeit in allgemeinen Beaulubungsangelegenheiten im Sinne des X-Ges.-Art.vom Jahre 1870 an über das Gebiet der Städte Weit und Oien hinaus zu erstrecken hat,wurde die technische Abtheilung angewiesen,bezüglich der ganzen Umgegend der Hauptstadt«einen detaillirten Plan ausszuarbeiten,wo und welche Fabriken in der Nähe der Stadt bewilligt werden dürfen,damit dieser Plan,seinerzeit mit dem Pester Komitat verhandelt,überprüft«und endgültig festgesetzt,bei ähnlichen künftigen Fällen den Behörden als Norm hinausgegeben werden könne, und so der Gesundheitsstand deer Hauptstadt vor ähnlichen Unternehmungen geschützt werdeen Rekursen des Leopold Fuchs,gegen die ihm durch den Oberagistrat wegen Schindeleindachung auferlegte Geldstrafe— und des Jakob Zeisler und Konserten gegen die Verweigerung der Parzelligung ihrer Steinbrucher Gründe—wurde keine Folge gegehbckt und werden die diesbezüglichen Magistmtsbescheide aufrechterhalten. Aus Anlast der Baubewilligung des Benediktiny bat die Stadtgemeinde Ofen einen Regulirungsplan der Blodsberg-, Sonnenberg und Johannes Garsen, sowie die der Untertheilung des Sonnenberg-Gebietes vorgelegt. — Nachdem es jedoch nicht ziedmäßig erscheint, eine so bedeutende Regulirung vor der Allgemeinen Regulirung in Angriff zu nehmen, fand es der Baurath für angemessen, in die meritorische Verhandlung dieser Angelegenheit nicht einzugehen. Umt jedoch die Baubewilligung des Any nicht auf alle zu lange Zeit hinausschieben zu müssen, ist dieselbe mit dem Bemerzen auszufolgen, daß die Blodsberggasse auch fernerhin ihre gegenwärtige Breite mit 8 Klaftern behalte. Gegen die durch die Stadt Weit vorgelegten Pflasterungs- und Kanalisirungs-Arbeiten in der Steingasse wurde sein Bedenken erhoben und sind dieselben nach ven vorgelegten Plänen anstandos auszuführen. Folgende Baubewilligungen sind anstandslos auszufolgen: Der 1. ungar. Bierbrauereis Artien-Gesellschaft, Steinbruch, Jabbetenyer Straße liegende Grund. — Franz Schmidt in der Franzstadt, Soroffärergasse Nr. 123/49. — Moriz Fleischmann in der Theresien- ftadt, Zweimohrengasse Nr. 1390--1390a/b gelegener Grund. — 3. Germann, in Steinbruch am Neuenberg Mr. 34. — Franz Simfovita, Sofefstadt, Gafse ‚ohne Namen Rt. 793. — Heinrich Kocsi, Sofefstadt, Sonnengafse Nr. 226/e. — Iraelitische Frauenverein, Theresienstadt, Ringstraße und Balerogasse Ede Nr. 5. Vagesweuigkeiten. (Erequatur.) Se fund ap. E. Majestät hat mit a. b. Entschließung vom 18. v. Mt. dem f. griechischen Konsul für Zheit Hieronymus Maurosianny das Erequatur zu ertheilen geruht. (Ernennungen) Bom Finanzminister Konstantin Dulovics und Alexander Vörds zu Rechnungsoffizialen III. Kl. bei der Zentralbuchhaltung. Laut Generalbefehl des Diner General-Kommandos gelangt mit Beginn des neuen Schuljahres an der Kadettenschule in Belt der Lehrstuhl für Mathematik, Mechanik und mathematische Geographie, so wie jener für Heeres-Organisation, Militär-Administration und Stylistif in Erledigung jene Offiziere, welche auf diese Stellen reflektiren und auch die nöthigen Vorkenntnisse für das eine oder andere dieser Lehrfächer befigen, wollen unter Nusmweisung heffen, daß sie die erforderlichen Vorstudien gemacht haben, bis längstens Ende August dem General Kommando dies bekannt geben, welches dann die entsprechende Auswahl treffen wird. Der Vortrag der erst erwähnten drei Gegenstände kann auch Offizieren des Ruhestandes mit einer jährlichen Remuneration von 600 fl. überlassen werden. (Zur Statistik der & . Armee.) Die Armee zählt im Frieden 16.700 Offiziere und Beamte, 280.127 Mannschaften, 47.315 Pferde, 724 Geschüse und 2302 Fuhrwerke. Als Verhältnis der Waffengattungen zueinander ergibt sich im Frieden : auf 1000 Infanteristen kommen 214 Reiter, 4 Geschäste, 263 Pferde und 12 Zuhimwerfe. Das Verhältniß der Offiziere zur Mannschaft ist bei den Fußtruppen glei 1:2076, der Kavallerie gleich 1:2454, der Artillerie gleich 1:194, der technischen Truppen gleich 1:247, der Sanitätstruppe glei 1:36:14, dem fuhrwesenstorp3 gleich 1:11:18. Auf dem Kriegsfuße zählt die Armee 29.318 Offiziere und Beamte, 1.002.649 Mann, 161.645 Pferde, 1680 Gefchüge und 22.610 Fuhrwerte. Das Verhältniß der Waffengattungen zueinander ergibt hienac : auf 1000 Infanterism 80 Reiter, 22 Geschüge, 214 Pferde und 30 Fuhrwerke. Das Verhältniß der Offiziere ist: bei den Fußtruppen gleich 1:45 ° 9, bei der Kavallerie gleich 1:255, bei der Artillerie glei 1:36 ° 7, den technischen Truppen gleich 1:418, der Sanitätstrupp gleich 1:52 ° 4, dem Zuhrmwesenforp3 gleich 1:30 ° 3. (Aus Terebes) schreibt man, dab daselbst Graf Julius Andräsy in Begleitung seiner Sekretäre, Diolicsängi um MWamrik, und des Hofkonzipisten BédY, ferner mit einem großen Dienerpersonale angelangt sei. Der Graf bezog sein Gut in möglichster Stille und empfängt keinerlei offizielle und offiziöse Besuche. Bisher empfing er blos das Offizierskorps des in jener Gegend stationirenden „Kaiser Franz Joseph”Uhlanenregimentes , welches ihm unter Führung des Terebeser Stationskommandanten Majors Grazdel und des Rittmeisters Haidn3 seine Aufwartung machte. Nachdem die Vorstellung beim Grafen beendet war, wurden alle anwesenden Offiziere in die Appartements der Gräfin eingeführt und vom Grafen der Gräfin vorgestellt, worauf Se. Excellenz die Herren Offiziere fast den nächsten Tag zum Diner lud. Während dieses Diners bekamen unsere anderen Offiziere, nachdem sie dem Champagner weiblich zugesprochen hatten, Courage auch zur Bolitit und fragten den gastfreundlichen Grafen, was er von der politischen Lage zur Mannschaft : « « « , Der Goldmann. Roman in fünf BändenbonlslokizJälwb Erster auch.Die heilige Warburg. ZweitereamiL Timem «(26.Fortsetzung.) .Der Pflegevater. Um sechs Uhr Abendz hatten die Schifssleute des untergegangene Fahrzeug verlassen-Und schon umbalbacht Ukar Timár mit Timea in Komorn. Der Almáser Cilbauer"rannte das Haus des Brazovics sehr gut und jagte mit feinen schellenbehängten vier Rossen und mit unbarmherzigem Peitschengemalle durch die Ratzengasse auf den Blut, da ihm ein reiches Trinkgeld versprochen, wenn er seine Baffagiere so schnell als möglich an Ort und Stelle bringe. Michael hob Timea vom Bauernwagen herab und sagte ihr, jetzt sei sie zu Hause. Damitnahm er die Gelvchatouille unter den Manteln und führte das Mädchen die Treppes hinauf. Das Haus des Athanas Brazovics war einstöckig,wagin Kommn eine Seltenheit,denn in Erinnerung an das verheerende Erdbeben,von dem die Stadt im vorigen Jahrhundert heimgesucht wurde,pflegt man dort nur ebenerdige Häuser zu bauen. Das Erdgeschoß wurde von einem großen Kaffeehause eingenommen welches den dortigen Kaufleuten als Kasino diente,den ganzen oberen Stock bewohnte die Familie des Kaufmannes;die Wohnung hatte von der Stiege aus zwei Eingänge und einen dritten duch die Küche. Athanas Brazovics pflegte um diese Stunde,ine Timår wußte,nicht zuhause zu sein;er führte daher Timea direkt zur Thüre,durch welche man in die Frauengemächer gelangte. In diesen Gemächern herrschte modische Pracht,und im Vorzimmer lungerte ein Bedienter.Diese versuchte Timcir,den,,nag»y ur«-«-Es aus den Kaffeehaufe heraufzuholen. «Man muß nämlich wissen,daß,,nagyms«als Titulatur In keinem gebraucht wird,gerade wie auch in Stambul,nur mit dem Unterschied, kam, während dort nur der Sultan diesen Titel führt, in Komorn zu jener Zeit die Kaufleute und alle Honoratioren, welche nicht auf den Titel Spectabilis Anspruch machen konnten, so titulirt wurden. Timur führte einstweilen das Mädchen zu den Frauen. Er für seine Person war allerdings nichts weniger als salonmäßig angezogen, wie man sich Leicht vorstellen kann, wenn man bedenkt, welche Touren er durchgemacht, und mie oft er vom Wasser durchnäßt worden; allein er war eben eine zum Hause gehörig. Berson, welche man zu jeder Stunde und in jedem Anzug zu empfangen gewohnt war: man betrachtete ihn als „Einen von unfern bezahlten Sitten.” Bei solchen fest man sich über die Regeln der Gtiquette hinweg. Die Anmeldung erregt die Löbliche Gewohnheit der Hausfrau, so wie draußen die Thüre des Vorzimmers geöffnet wird, den Kopf durch die Salonthüre herauszustecen, um zu sehen, wer gekommen it. Frau Sophie hat diese Angewöhnung noch aus ihrer Stubenmädcen:Zeit. (Parden,, daß ist mir nur aus der Feder entschlüpft!) Nun ja, Herr Athanas hat sie aus niederem Stande zu si heraufgezogen ; es war eine S Heirath aus Neigung. Deshalb darf man Niemand bereden. E35 geschieht auch nicht übler Nachrede, sondern nur der Charakteristis wegen, wenn ich erwähne, daß Frau Sophie sich auch als gnädige Frau ihre früheren Manieren nicht abzugewöhnen im Stande war. Ihre Kleider saßen ihr immer so, als hätte sie dieselben von ihrer Herrschaft zu Geschenk bekommen; aus ihrer Frisur stand immer hinten oder vorn irgend ein widerstrebendes Haarbüschel herber; an ihrer glänzendsten Toilette mußte immer etwas zermüllt und zermittert sein; und wenn nichts Anderes, so waren es wenigstens ein paar aufgetretene Schuhe, mit denen sie ihrem alten Hang fröhnen mußte. Neugierde und Klatschereien bildeten die Ingredienzien ihrer Konversation, in welche sie so schlecht angewandte Fremdwörter einzuflechten gewohnt war, daß, wenn sie in einer großen Gesellshhaft damit herumzumerfen anfing, die Gäste (diejenigen nämlich melde schon saßen) von ihren Stühlen beinahe herabfielen vor unterdrücktem Lachen. Dabei hatte sie noch die gute Gewohnheit, nicht leise sprechen zu können ; ihr Reden war ein beständiges Kreifen, als würde sie mit Messern gestohen und als mollte sie um Hilfe schreien. — Ad betrieb, der Michael kreischte sie, so wie sie den Kopf zur Thüre draußen hatte. Fräulein mitgebracht 2. Was ist wenn das für ein Kästchen, das Sie unter dem Arm tragen? Kommen Sie doch ins Zimmer herein! Schau, fhau, Athalie, wer Timor gebracht hat! Und woher haben Sie denn das schöne . Michael ließ Timär vorausgehen,dann trat auch er ein und wünschte den Anwesendenartig einen guten Abend. Timea blickte mit der Schüchternheit der ersten Begegnung um sich. Außer der Hausfrau befand sich doch ein Mädchen und ein Mann im Zimmer. Das Mädchen ist eine entfaltete stolze Schönheit, welche troß ihrer von Natur schlanken Taille die Beihilfe des Koffers. nicht verschmäht ; die hohen Schuhabläge und aufgethürmte Frisur Lassen sie noch größer erscheinen, als sie ist; sie trägt Halbhaupthuhe, und die Nägel ihrer Finger sind lang gewachsen und fpik zulaufend. Ihr Antlis ist bewußter Liebreiz ; sie hat etwas aufgeworfene, schwellende Lippen, einen rosigen Teint, und zwei Reihen blendend weißer Zähne, welche sie gern sehen läßt; wenn sie lacht, bilden sich, Grübchen auf Kinn und Wange; dunkle Brauen ummwölben die schwarzen leuchtenden Augen, deren Glanz noch dadurch erhöht wird, daß sie tart gleichsam aggressiv hervortreten. Mit dem zurückgeworfenen Haupt und stolzen Rufen weiß diese schöne Gestalt eine imponirende Haltung einzunehmen. Damit Fräulein Athalie. Der Mann aber ist ein junger Offizier, ein angehender Dresiger, mit offenem, heiteren Gesicht und schwarzen feurigen Augen. Wie es das Militär - Reglement damals vorschrieb, hatte er das ganze Gesicht glatt raffirt, mit Ausnahme eines kleinen halbmondförmigen Badenbartes. Der Krieger trägt einen veilchenfarbenen Frad mit Kragen und Normelumschlägen von rosafarbenem Sammet. Es ist hie die Uniform des Geniecorps. Auch diesen fennt Zimar. E 3 ist Herr Kachufa, Oberlieutenant bei der Fortifikation und zugleich Verpflegt : Beamter — eine etwas hybride Zusammenstellung, aber er ist nun einmal so. Der Oberlieutenant macht sich das Vergnügen, das Portrait des vor ihm figenden Fräuleins in Pastell zu zeichnen. Ein Portrait hat er schon bei Tagesbeleuchtung angefertigt und versucht jebr ein zweites bei Lampenstein. In dieser künstlerischen Beschäftigung stört ihn das Eintreten ZTimea’s. Die ganze Erscheinung des follanten, schmächtigen Kindes hatte in diesem Augenblicke etwas geisterhaftes, es war, als würde ein Schemen, ein Phantom, aus dem Dunkel hervortreten. Als Herr Racsuta vom Reißbrett auf- und nach rühmwärts Sah, 309 sein dunkelrother Pastellstift einen solchen Strih über die Stirne des Vortraitz, dab die Bropfhmolle zu thun haben, wien, ihn wieder herauszubringen. Auch er sprang nun unwillürlich von seinem Stuhl vor Timea auf, selbst Athalie. Mer ist sie nur? Timär flüsterte Timea etwas in griechischer Sprache in’3 Ohr, worauf diese auf Frau Sophie zueilte und ihr die Hand Tüßte, welche dann ihrerseits das Mädchen auf die Wange Tüßte. Wieder flüsterte ihr Timär etwas zu ; das Mädchen ging mit schüchterner Zeigsamkeit zu Athalie hin und sah ihr aufmerksam in’s Gesicht. Soll sie einen Kuß darauf drücken,oder soll sie der neuen Schwester um den Hals fallen.Athelie schien den Kopf noch höher zu heben.Timea neigte sich nun zu ihrer Hand herab und fühte sie. Nicht sowohl die Hand, als das antipathische Hirschleder. Athalie ließ es geschehen ; ihre Augen warfen einen flammenden Blick auf das Angesicht Times und einen zweiten auf den Offizier, und sie warf ihre Lippen noch mehr auf. Herr KRacsula war ganz verloren in den bewundernden Anblick Timea’s. Aber weder seine Bewunderung noch Athaliens Flammenblid riefen auf Timea’s Antlig eine Erregung hervor. Es blieb weiß, als wäre sie ein Geist. Timär selbst war nicht unwenig verlegen. — Wie soll er jecht das Mädchen vorstellen, und die Art und Messe erzählen, auf die er zu ihr gekommen ist, hier vor diesem Offizier. Herr Brazovics half, ihm aus seiner Verlegenheit. Mit großem Gepolter fiel er zur Thüre herein: Er hatte soeben unten im Kaffeehaus, — zum Erstaunen aller Stammgäste — aus der „Allgemeinen Zeitung", die Nachricht laut wargelesen, daß der durchgegangene Baia und Kpazmar , Ali:Chorbadafi fammt seiner Tochter auf dem Stuhlschiff. „Sankt, Barbara, sich geflüchtet, die Wachsamkeit der türksschen Behörden getäuscht und sich nach Ungarn in Sicherheit gebracht habe. «. Die»Sankt Barbara«ist sein Schiff Ali Csorbadzsi ist ein alter,guter Bekannter von ihm,ja ihm mütterlicherseits verwandt! Ein merkwürdiges Weltereignis! Man kann sich denken,wie Herr Athanas den Stuhl zurückwarf als der Bediente ihm die Meldung brachte,Herr Timar sei eben angekommen mit einem schönen Fräulein,und unter dem Arm eine Bronce-Chatouille tragend. —So ist’s also richtig wahr!schrie Herr Athanas auf und rannte in seine Wohnung hinauf,nicht ohne unterwegs einige an den Kartentischen sitzende Gäste von ihren Stühlen herabgeworfen zu haben. (Fortlegung folat.) | - A b — ’T-)Für auswärtige Leser bemerken wir,daß bis zur Zeit der Schienenverbindung die schnellste,allerdings auch kostspieligste Beförderung zwischen Pestien und Wien die sogenannte»Bauern- Eilpost«',war welche mit organisirten Relais der an der Straße gelegenen Ortschaften die Fahrt in 16-18 Stunden zurücklegte. Almás war eine dieser Stationen. +4) Großer Herr, Großherr. £ _