Pester Lloyd, September 1872 (Jahrgang 19, nr. 202-226)

1872-09-17 / nr. 215

Weit, 16. September. 2 Mod beht der Schleier das Resultat der Berliner Begegnung und all ihr Zweck hat sich dem profanen Auge nicht erschlossen. Nach wie vor tummelt sich Die Konjektur in ihrem unbegrenzten Reich und sein positiver Gedanke tritt auf, welcher dem öffentlichen Antheil zur Stage dienen könnte. Weitereinstimmenden Berichten zu­­folge ist es dem Rothbuch des Grafen Andräsy nicht vor­­­halten, Licht über die Frage auszustrahlen, und eben so entschieden wird in Abrede gefü­llt, daß irgend eine iden­­tische Zirkularnote den Schlüssel zu dem bisher wohlver­­wahrten nennisse bieten werde. Für seinen Fall möch­­ten wir uns in Die Irrgänge der leidigen Konjeftural­­politik begeben und nur zwei Thatsachen wollen wir tonstativen. Zuvörderst, daß alle Kombinationen ü­ber­ Zwed und Biel der Entrepue schließlich in dem Gedanken zusam­­mentreffen, der Triede Europa’s habe in Berlin neue Gar­rantien gefunden. Darin gibt es zugleich die tiefe Frie­­denssehnsucht Fund, welche die gesammten politischen Kreise unseres Welttheils durchzieht. Zweitens, daß derzeit sein­ ernstlicher Grund verwaltet, welcher die Fertigung der friedlichen Beziehungen der drei Mächte zu­einander ver­­hindern könnte. Den legteren Punkt wollen wir hier näher ins Arge raffen, ganz besonders was die Beziehungen unserer Mon­­­­archie zu Rußland betrifft. Unser Verhältniß zum deutschen Reich ist seit geraumer Zeit vollständig geklärt und es hat genü­gen Tages für pessimistische V­orauslegungen seinen Rum mehr. Anders it es um unnsere Beziehungen zu Rußland beschaffen. Ob sie aug in den legteren Monaten sich sichtlich freundlicher gestalteten, so ragen doc­hn die­selben die trüben­­ Reminiszenzen aus jener nahen Ver­­gangenheit hinein, da man allerorten unausgleichbare Segenfage zwischen der Politik Rußlands und Oesterreichs Ungarns erblickte. Lange, nur allzu lange meinte man, es lasse sich nun und nimmermehr eine Harmonie in den Strebungen dieser beiden Mächte herstellen; dieser dü­stere­­ Gtaube nährte sie an nichts weniger als freundlichen Er­­scheinungen, die zu Zeiten im Verhältnisse zum Czarenreiche zu Tage traten — und es ist eben nicht leicht, ein fest­­ge­wurzeltes Vorurtheil mit einem Schlage zu beseitigen. Und dennoch dürfte es nur nöthig sein, die Strebungen der beiden Mächte auf ihren­ natürlichen Charakter zurückzuf­ühren, um zu finden, daß Die Gegensäße keineswegs sc­hlimmer Art sind. — Die Differenzpunkte zwischen Ruß­­land und Oesterreich-Ungarn wurden vorzugsweise in der Orientpolitik gesucht; man stellte der konservativen Richtung unserer Diplomatie die Expansivbestrebungen Rußlands egenüber. Nun denn, es ist allerdings Thatsache, daß die Sol­i Oesterreich-Ungarns in orientalischen Angelegenheiten durchaus vom konservativen Gedanken beherrscht ist. Wir wollen die Festigung der staatlichen Verhältnisse im Orient zu Gunsten des zivilisatorischen Fortschrittes und der natio­­nalen Freiheit. Dabei kann unsere Politik seineswegs an der Engherzigkeit laboriren, welche alle nationalen Regungen niederhalten und alles selbständige Leben im Keime erdrücken will. Am Gegentheile, indem wir für den friedlichen Fort­­schritt im Orient einstehen, befördern wir gleichzeitig die nationale und staatliche Entwicklung aller lebensfähigen Stämme und schaffen die sicherste Grundlage fü­r die mög­lichen Gestaltungen der Zukunft. Uns ängstigt nicht die Vorstellung, daß im Laufe der Zeiten sich ein neues Staaten­­gebilde im Orient an’s Licht emporarbeiten könnte, aber wir wollen den naturgemäßen Entwicklungsgang. B Wogegen unsere konservative politis sich richtet, das ist der jähe Umsturz alles Bestehenden und die gewaltsame Herbei­­führung einer Katastrophe, die allen nationalen Existenzen zum­­ Verderben gereichen müßte. .. Gibt I nun in dieser Politik wirklich ein unver­­sührlicher Widerstand gegen die Strebungen Rußlands zu erkennen ? Wir glauben es nicht ! Wie weit aussehend auch die Ziele der russischen Macht bezüglich des Orients sein mögen, so ist doch ihre Diplomatie viel zu einichtig, als daß sie darauf ausgehen sollte, eine unreife Frucht vom Baume zu schütteln. So­wohl präparirt zur Beute einer Eroberungspolitif, wie man gemeiniglich annimmt, ist der Orient seineswegs und sind es auch die einzelnen Natio­­nalitäten nicht. Ja, wir meinen, daß der panruffische Ge­danke, welcher auch das treibende Element in der Rußland zugemutheten Expansivpolitif bildet, gerade bei jenen Na­­tionalitäten, die am ungeheidigsten rumoren, auf den ent­­schiedensten Widerstand frogen wire. Nichts liegt diesen ferner als die Sehnsucht, sich als Glied in die russische Familie einzufügen, sie streben vielmehr ein unbeschränktes Maß nationaler und staatlicher Selbständigkeit und Unab­­hängigkeit an, und wenn sie zu Zeiten dennoch auffallend zu Rußland hinüberneigen, so gehen sie von der sinnlosen Vorausfegung aus, ein gewaltsamer Fortschritt der Mupz­land imputirten Politif werde zur Realisirung ihrer eige­­nen Ziele führen. Dieser verhänguigvolle Irrthum kann aber unmöglich einen Faktor in den Berechnungen der russischen Diplomatie bilden. Sie kennt vor allen Dingen den inneren Zustand ihres Neid­es ; sie sieht, wie alle Schichten der Bevölkerung in einem eigenthiümlichen Gäh­­tungsprozesse begriffen sind, der große auswärtige Aktio­­nen seineswegs begünstigt, und sie weiß, daß heutzutage die gewaltsame Assimilirung widerstrebender Nationalitäten nicht reichterdings zu bemerkstelligen ist. Liegt in Polen nach so langer Zeit und nach Anwendung gar mannig­­facher drastischer Mittel noch heute nur halb verdaut im Magen Rußlands — wie sollte man ernstlich daran deu­­ten, zu vollem nationalem Bemwußtsein erwachte Stämme mit Haut und Haar verfehlingen zu wollen ? Wir künnen daher an gemaltsame Umsturzpläne Rußlands im Oriente nit glauben , einfach um ihrer selbst willen führt man for gewagte Unternehmungen nicht aus, einen wirklichen Gewinn aber­­ stellen sie schlechterdings nicht in Aussicht. Ganz absehen wollen wir dabei noch von der Thatsache, daß jeder Schritt Rußlands zum gewaltsamen Umsturz der orientalischen Verhältnisse dem Widerstand der meisten europäischen Mächte begegnen würde. Unter solchen Umständen muß die russische Diploma­­tie sich seine Selbsverleugnung auferlegen, um den fried­­lichen Intentionen unseres auswärtigen Kabinets in Bezug auf die orientalischen Angelegenheiten zuzustimmen, und ei­­ner aufrichtigen Annäherung an Oesterreich-Ungarn muß sie vorerst sein Opfer an ihren eigenen­­ Strebungen brin­­gen. Auch Rusland wird angesichts seiner inneren Zustände und der Verhältnisse im Orient dem natürlichen Entwickk­­lungsprozesse daselbst nicht vorgreifen wollen, und so schei­­nen uns allerdings die „Gegensäße“ in der Politik der bei­den Monarchen für eine längere Reihe von Jahren besei­­tigt zu sein. Sehr wohl vermögen wir uns daher zu deu­­ten, daß, nachdem durch die Begegnung der beiden Monar­­chen in Berlin die Gefühle persönlicher Freundschaft neu belebt wurden, fortan intimere Beziehungen zwischen den Kabineten von Wien und St. Petersburg plaßgreifen wer­­den. Woran wir aber absolut nicht zu glauben ver­­mögen, das ist die in einigen Blättern zirkulirende Version, als hätte sie die österreichisch-ungarische Monarchie ver­­­­pflichtet, Rußland eine „Segenkonzession” in der polni­schen Frage zu machen. Das ist mit Berlaub ein­­ horrender Blödsinn. Zuvörderst kann von einer Gegen­­konzession seine Rede sein, weil Rußland unserer Monar­­chie keine Konzession zu machen hatte, wie wir die­ so eben ausgeführt. Zweitens dürft es uns schlechterdings mögl­ich, daß mit Hinzuthun des Grafen Andrify irgend welche internationale Vereinbarungen getroffen worden seien, welche die innere Polität des einen oder des anderen Thes­­­es der Monarchie auch nur Teile berühren künften. Nicht der Schatten eines auswärtigen Verhältnisses darf in die­­ inneren Angelegenheiten der Monarchie Hineinragen, und seine auswärtige Verbindung darf trübend in die innere Lage Oesterreichs oder Ungarns hineinwirfen. Die Zeiten der „heiligen Allianz” sind wir immer vorü­ber. Die pol­nische Frage aber ist — wenigstens soweit sie unsere Monarchie betrifft — eine rein innere Angelegenheit Oesterreichs, mit welcher nicht nur eine fremde Macht, sondern auc der Mi­­nister des Auswärtigen schlechterdings nichts zu schaffen hat. Was mit Boten und den Postulaten des galiziichen Landtags zu geschehen hat, das ist ausschließlich Sache der legislativen Faktoren Oesterreichs . Fürst GCortigatoli hat damit ebensowenig zu Schaffen, wie — Graf Andrify. NR PRFERARRER sz. An der heutigen Konferenz der Westpartei ergriff zunächst der Ministerpräsident das Wort, um nach einer längeren allgemeinen Erörterung, in welcher er namentlich die Einigkeit im Ministerium und dessen Zusammenhalt mit der Part­i betonte, jene kleineren Gelegentwürfe zu bezeichnen, welche noch während der Adreßdebatte erledigt werden könnten. CS sind dies meistens Restanzen vom vorigen Landtag: Klausenburger Universität, Zus­doviceun, Lloydvertrag, drei Eisenbahnen ohne Binsengarantie u.­­ w. alle diese Gefege werden in der Dienstageisung neuer­­dings vorgelegt. Mad Lónyay sprachen noch die einzelnen Jad­­minister ; lebhaften Beifall fanden insbesondere ‚zwei Erklärungen Trefort's, eritend, daß er binnen verhältnißmäßig kurzer Zeit einen Gefegentwurf über die Organisation der Beiter Uni­­versität vorzulegen gedenke; zweitens, daß er bei Bejegung der P­rofessuren an der Klausenburger Universität jede P­rotek­­tion entschieden ab­werfe und nur die tüchtigsten Kräfte wählen werde. Wahrmann, Tavapi und Steiger dringen auf baldige Vornahme des hauptstädtischen Gefeges und leistet Graf $onyay in dieser Beziehung eine beruhigende Zusage, die er auch in öffentlicher Situng wiederholen wird. Nun folgt eine anderthalbstündige Rede des Finanzministers über das Budget pro 1873. Da der Minister morgen im Lause den­selben Gegenstand behandeln wird, enthalten mir uns jeder de­taillirten Mittheilung und bemerken nur kurz, daß die ordent­­lichen Ausgaben pro 1873 mit 150 Millionen, die außerordent­­lichen mit 74 Millionen präliminirt sind, der unbedeckt bleibende Unterschied gegen die Einnahmen aber beisen ungeachtet nicht von der Art ist, um irgend­welche Besorgnisse erregen zu können. — An der Klausenburger Universität wurden, wie man uns mittheilt, folgende Lehrstühle systemisirt, und zwar: An der juridischen Fakultät; 1. Rechtsgeschichte ; 2. Ungarisches und siebenbürgisches Privat­ und Vergrecht; 3. Oesterreichisches Privatrecht; 4. Gerichtsverfahren, Wechsel­­un­gen; 5 .Römisches Medi; 6. Vernunftrecht und Enz­y­­lopädie des Media; 7. Strafrecht; 8. Ungarisches Staatsrecht, Verwaltungs- und Finanz-Gereggebung ; 9. Katholisches Kirchen­­recht ; 10. Statistik; 11. Konstitutionelle und administrative Politik; 12. Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. ·· An der philosophischen Faku­ltät;1·Late·knxse Sprache;2.griechische,3.ungarische,4.deutsche,5.runzamfe Sprache;6.Philos­ophie;7· Erziehungskupder ··8·Universal­­geschichte;9.Vaterländische Geschichte·;10.Hilfswissen·schaften der Geschichte;11.Allgemeine und verleih­ende·Geographie;·12.Ele­­mentarmathem­atik713·öher Mathematik;14.Ex·perimental­­physik;15.HöherePhysi;16.Chemie;17.Zo·ologie und ve­r­­gleichende Anatomie;18.Mineralogie und Geologie;19.Bo·tatkik. An der medizinischen Fakultät: 1. Deskriptive und topographische Anatomie ; 2. EL Anatomie; 3. Phy­­siologie und Histologie; 4. Generelle Pathologie, Therapie und Pharmakologie ; 5. Spezielle Pathologie und Therapie ; 6. Spezielle chhirurgische Pathologie und Therapie; 7. Geburtshilfe und Gynä­­kologie ; 8. Ophthalmologie ; 9. Forensische Medizin ; 10. Bio- und Balkochemie; 11. Epizootiologie und Veterinärpolizei. Adaz "Aus der ungarischen Delegation. Unser Bericht über die heutige erste Litung der ungari­­schen ape schließt im Nebendblatte mit der Wahl des Grafen Anton DEREN Butt Bräsidenten. 5 Cs wird sodann die Wahl fortgesetz. Gemählt werden: um Vizepräsidenten Béla Berc N­el, zum Duäster Roman Széll und Graf Bistorgihy-Ferraris, Graf Anton en­árny, zu Schriftführern Alexander Bujanovich, Ko sämmtliche einstimmig. Graf Anton Mailath·das1kt der Delegation für das ihzm erwiesene Vertrauen Es ist ein·Jahr verflossen,·setz·er das Glück gehabt,der Delegation zu­ präsidiren.Ethahr·ist eine zu ku·rz·e Spanne Zeit im Leben­ der Nationen,als daß sich in der politi­­schen Situation sonderliche Veränderungen hätten ergeben sollen; er will daher diese Situ­ation·tinsgajiz kurz schildern.·Während man nach den großen Ereignissem die zum Therm­o·cim·das vers gangene Jahr challen, fen zur Begutachtung der Negierungsvorlagen. folaus Kiss, Bischof Johann Dhtenanu, · ·· werden und schließt seine Nede mit einem, von den Delegirten kräftig er­­widerten elsen auf den König. · · · Minister des Reußern Graf Julius Anprajy theilt der Delegation mit,daß Se.Majestät·der König dieselbe morgen Nachmittags 2 Uhr in der Dfner Hofburg empfangen werde. muel Was. · Die Marine- Auf 2 : Graf Georg Almasiy, · glauben konnte,daß durch die Met­erwer­­fung Frankreis das europäische Gleichgewicht gestört·werde, wisse man heute sch­on,daß das sich regenerirende Frankreich mit ein Wächter des europäischen Frndes isset.Redner b­etont,daß die Stellung der Monarchie unverändert geblieben sei, er hofft, daß die Arbeiten der Delegation von Erfolg gekrönt sein gleich üb­erreicht er die Vorlagen der gemeinsamen Ministerien zur Zumessung an die betreffenden Ausschüsse. Eduard Zsedenyi beantragt die Wahl von Ausfhils­­Wahl mird “vorgenommen ; zuvor jedoch theilt der B Präsident mit, daß mit der Vertretung des gemeinsamen Kriegsministeriums General­­major Alexander v. Benedek und Linienschiffs-Lieutenant Eugen Gaál de Gyula, mit der Vertretung des gemeinsamen Finanzmi­­nisteriums Sektionsrath Alexander Merey, mit der Vertretung des gemeinsamen Wechnungshofes Hofrat Julius Szentgyörgyey und Hofsekretär Heinrich Komaris betraut seien. Die in der Ausschüffe hat folgendes Resultat : ES wur­­den gewählt in den §­ee Burn ÉLET N g8-Ausschuß: Ko­­­ loman Bittó, Anton Yaktcs, Graf Alerander Károlyt, Baron Yo: fef Rudics, Edmund Szeniczey und Baron Ludwig Bay. Wirtbihaftsausfhuß: Baron Gabriel Kemény, Graf Anton Szapári, Baron Albert Wodianer. Ausschuß für Auswärtiges: Mar Fall, Cry bischof Ludwig Haynald, Anton Jatits, Graf Béla Keglevid, Ni­­Bechy, Baron Gabriel Prónay, Graf Anton Szedhen, Lavislaus Szögyenyi, Graf Aler. Erdődy, Graf Franz Zichy. Sohann Ciotta, Graf Stefan Erdődy, Graf Guido Karácsonyi, ul Be org Károlyi, Baron Gabriel Kemény, P­räsident Nitter v. Hopfen eröffnet die Werltung kurz nach 6 Uhr. KR . Auf der Ministerbank sind Freiherr v. H­olzgethan und Seftionschef v. Hofmann anmesend. Das Brotofoll der vormittägigen Sigung wird verlesen und authentifizirt. ·· Der Präsident b­etltritt,daß er den­ Delegirten­ Grafen Fes­drigotti einen achttägigen urlau­b bewilligt habe,wellers,daß vom Delegirten v. Carneri eine Petition der pensionirten Of­­fiziere in Wien u­m eine Petition der pensionirten Offiziere in Graz, welche sämmtlich um Aufbesserung ihrer Bezüge bitten, übe­rreicht wurde, Wird dem Petittionsausschusse zugewiefen. Johann Lay, Graf inanzausschussssoloman Bru­d,Juliuö·Halassy, Mirko Isnjavi,Thaddäus Prileßky,Baron Josef Rudics,Ba­­ron Albert Wodjaner,Graf Biktothc­ys Ferraris,Eduard Zsedényi. Heeresausschuß: Graf Aladár Andrásy, Ahaz Beöthy, Alerander Bujanovics, Ferdinand Éber, Graf Alerander Erdödy, erdinand Ankey, Franz Hazman, Balthajar Horvath, Ludwig na, Emerih Hodofiy, Graf Baul Kalnoky, Graf Alerander Károlyi, Graf Stephan Keglevih, Sohann Lonyay, Peter Mihályi, Baron Viktor Mepnil, Graf Johann Mikes, oje Misfatovics, %ohann Paczolay, Bela Perczel, Baron an Podmaniczty, Nuguft Pulpky, Baron Paul Sennyey, Graf Anton Szapáry, Ko­­loman Széll, Edmund Szeniczey, Mar Uermenyi, Moriz Wahr: mann, Baron Ludwig Bay, Graf Ferdinand Zichy. Nach der Pulikation dieses Wahlresultates schließt der Präsident die öffentliche Sitzung.Des­selben folgt eine ge­schlossene, in welcher der Präsident den Text der kurzen An­­sprache verliert, die er morgen beim Empfange an Se. Majestät richten wird. Die Ansprache wird ohne Modifikation gutge­­eilten. 988 Die vier Budgetausschüsse konstituirren sich gleich nach der Lisung mit folgendem Mesultate : · usup ·für Auswärtiges:Präsident Grana von Szechen,Schrift­ührer Ladislaus Szögyenyi. · Finanzausschuß:Präsident Eduard Zsechenyk,Schrift­­­fü­hrer Thaddäus Prileßky· M­arineaussch­uß : Präsident Graf Georg Károlyi, Schriftführer Baron Gabriel Kemény. ee Heeresausschuß: Präsident Bela Perczel, Schriftfüh­­rer Alexander Bujanovics. Petrovay, · Graf Gmanuel · Hu­Sa­­Zweite Situng der österreiciigen Delegation. Zur handlung der von den gemeinsamen Ministerien der Budgetvorlagen mird auf Antrag des Delegirten Dr. Herbst ein aus 21 Mitgliedern bestehender Ausschuß gewählt. Gewählt erscheinen : Ritter v. Grodolati, Ritter v. Pipis, Dr. Brestl, Dr. Ban der Straß, Graf Nechberg, Graf Widenburg, Graf galtenheyn, Ritter v. Goernel, Dr. v. Demel, Dr. v. Iyguly, Dr. Herbst, Dr. v. Sud Graf Vrints, Dr. v. Schaup, Freiherr Pra­­toberera, Dr. Giskra, Dr. Weber, Dr. v. Nechbauer, Dr. v. Kar­dal­, Dr. v. Wegscheider und Baron Gablen­. An den Retitionsausschuß wurden gewählt: Freiherr v. Pipis, Ritter v. Garneri, Dr. A. Mayer, Dr. Eserfanski, Freiherr v. Burg, Dr. Zaillner, Graf Trauttmans­­dorff, Hutcher, Ritter. Der Präsident meldet,daß ihm soe bei dem Schreiben des­ Grafen altenhayn zugegangen sei,­in welchem derselbe anzeigta erscheinen in der Delegation verhindert zu sein,und deshalbm Einberufung des Ersatzmannes erfu­cht.Nachdem Graf Falkenhayn zum­ Vizepräsident tetigewählt war,entstehtt­omit die Nothwendigkeitdcheuwahl für die Vizepräsidentintelle vorzu­­nehmen. Der Präsident ersucht um sofortige Vornahme der Wahl, und erscheint nach Abgabe der Stimmzettel einstimmig gewählt Se. Erseltete Graf Bidenburg. "Graf Bidenburg dankt in einigen Worten für­­ die Auszeichnung und verspricht, bei Gelegenheit un­parteiisch seines Amtes zu walten. Auch für den Budgetausschuß erscheint eine Erlasswahl nothunwendig, und wird Graf 90 gos gewählt. " Damit ist die Tagesordnung erschöpft, und [hlieht der Prä­­sident die Sigung mit dem Griuc­en, die Delegirten mögen sich morgen RN zahlreich in der Burg einfinden. Die nächste Sigung wird vom Präsidenten brieflich bekannt­­gegeben werden, Vorlage des gemeinsamen Ministeriums an die Delegation, womit der Voranschlag für den­­ Staatsaushalt der öterreichif­arischen Monarchie für das Yahr 1873 zur verfas­sung­mäßigen Behandlung eingebracht wird. Mit aller­ Ermächtigung Sr. Tr. und E. apost. Majestät überreicht das gemeinsame Ministerium den unter Einflußnahme der beiden Landesministerien verfaßten Voranschlag des gemeinsamen Staatshaushaltes der österreichisch-ungarischen Monarchie für das Jahr 1873 zur verfassungsmäßigen Behandlung. » Gletzettt mtt diesem Voranschlage wird derh.Delegation auch die nie über die Gebarung des gemeinsamen en der österr..ungar. Monarchie für das Jahr 1870 zur gejeglichen Prüfung und Schlußfassung mittelst einer beson­­deren Vorlage unterbreitet. Die Begründung der Differenzen, welche bei den einzelnen Gratanlagen für das Jahr 1873­egenüber dem durch die allerh. Sanktionirten Pa bewilligten Boranschläge für einein­famen Bun­das Jahr 1872 sich ergeben, sowie die Beantwortung der von den b. Delegationen bei Behandlung des Budgets, für das Fahr 5 gefaßten Resolutionen erfolgt gleichfalls in abgesonderten orlagen. · Det­oranschlag für das Jahr 1873 hat im Wesentlichen dieselbe Beheilung und Einrichtung, wie jener des Jahres 1872, nud sind­ die Voranschläge des Miltärs Stellvertreters Fondes des Thiemrzner-Institutsfondes«des allgemeinen Militär-Sitalfondes und des Fondes zum Baue eines zweiten Garnisonsspitalestn Wken,t·we·lche·Fonde imahre 1872 aus der Verwaltung des Kriegsministerims in jen­es gemeinsamen Finanzministeriums übergegangen sind,dem Theilvoranschlage des letzteren beigefügt und·ist der Voranschlag für die Grenztruppen pro 1873 als tran­ Bene außerordentliches Erforderniß III des Heeres dargestellt worden. Dem Boranschlage für das Jahr 1873 sind vergleichende Uebersichten des Erfordernisses­ und der Bedeckung des Fjahres 1873 mit den Erfordernissen und Bedekungen der Jahre 1872, 1871 und 1870 beigegeben, aus welchen sich insbesondere im Vergleiche zum Budget des Jahres 1872 folgende Resultate ergeben: a Kapitel 1. Ministerium des Reufern. Das für das Jahr 1NZ veranschlagte Brutto-Erforderniß 1)·roprä1 vario beträt fl.4,246,295 und if gegenüber der einschläg­igen Bewilligungür das Jahr 1872 per f 2,249.420 größer um f 1,996,875. Die Bededung pro 1873 wird veranschlagt mit . 697.500, somit gegenüber der Bededung pro 1872 per fl. 139,000 größer um fl. 558.500. Hiernach resultirt ein ordentliches Netto­erforderniß für das Jahr 1873 mit fl. 3,548.795, welches gegen­­über der Bewilligung pro 1872 per fl. 2,110.420 größer ist um­­ 1,438,375. Das außerordentliche Erforderniß­ pro 1873 beträgt­­ 94.480 und ist gegen die Bewilligung pro 1872 per fl. 79.680 größer um fl. 14.800. Demnach stellt ss das Gesammt-Nettoerfer­­niß für das Jahr 1873 mit fl. 3,643.275 heraus, welches gegen die Bewilligung pro 1872 per fl. 2,190.100 größer ist um fl. 1,458.175. Das präliminirte ordentliche Brutto-Erforderniß des stehen­­den Heeres für das Jahr 1873 per fl. 90,949,310 erscheint gegen­­über dem für das Jahr 1872 bewilligten ordentlichen Brutto-Auf­­­wande von fl. 83,971.295 größer um fl. 6,978.015. Die Behedung durch eigene Einnahmen des Heeres pro 1873 wird mit fl. 4,949.310, somit SE eben jener da das Jahr 1872 per fl. 4,737.109 um . 212.201 höher veranschlagt. Hiernach resultirt ein ordentliches Otto-Erforderniß für das Jahr 1873 mit fl. 86,000.000, welches gegenüber der Bewilligung pro 1872 per fl. 79,234.186 größer ist um fl. 6,765.814. Das außerordentliche Erforderniß des stehenden Heeres AN EIG) der Grenztruppen wird für das Jahr 1873 mit fl. 11,205.075, somit gegenüber der Bewilligung für das Lah­r 1872 per fl. 11,193.712 um fl. 11.363 höher veranschlagt. Das Be­fammt-Nettoerforderniß des stehenden Heeres für das Jahr 1873 er fl. 97,205.075 erscheint gegenüber dem pro 1872 bemilligten Stammt - Netto - Aufmande per fl. 90,427.898 größer um fl. 6,777,177. b) £&r­e orderniß der Marine per fl. 8,490,270 stellt sich im Vergleiche m­­­ei für das Jahr 1872 tervi­­ten en eflenebei von fl. 8,300,280 um fl. 188.990 höher heraus. , Die präliminirte Bededung durch eigene Einnahmen der Marine für das Jahr 1873 per fl. 102,100 ist gegenüber jeiner En 1872 BE fl. 330,000 geringer um fl. 227.900. Si ordentliche Ottoerforderniß der Marine pro 1873 beziffert sich sonach mit . 8,388.170 g­enüber der Bewilligung für das Jahr 1872 per . 7,970.280 ber um fl. 417,390. Das außerordentliche Erforder­­niß der Marine für das Jahr 1873 per fl. 3,254.410 erscheint geg­enüber der Bewilligung für das Jahr 1872 per fl. 2,954.410 He­­er um fl. 300.000. Das Gejammtnettverforderniß der Marine vo 1873 beträgt uns fl. 11,642,580 und ist gegenüber dem pro 1872 a­ejamminettoaufwande fl. 10,924,690 größer um ·· Das gesammte Bruttoerforderniß des Kriesministeriums fuk·dasahk·1873 beträgt E 106,419.697 , größer­es Kriegsministeriums pro 1873 beträgt ist ge­genüber jener pro 1872 I 5.067.109, Aesinger um fl. 15.699. Dem­­nach beziffert sich das Gesammtnettoerfordernis dieses Ministeriums pro 1872 mit fl. 108,847,655, welches en dem für das Jahr 1872 bemilligten Nettoaufwande per fl. 101,352,588 höher ist um fl. 7,495,067 ft. Kapitel 111. Gemeinsames Finanz Ministerium. a) Zentral»-Leitung, Zentral-Kafja und Nen­­nungs-Departement. Das präliminirte Be­d:z­u dem einschlägigen, pro 1872 bewilligten . 135.829 größer um ten drei Titel_pro 1873 genüsse im Jahre f 1.822.842 je 1938 fl. 3078. Die Bededung für die vorerwähn­­beträgt £ 3310. Bei Vergleichung des für per fl. 113,899.065 fl. 1380 und ist gegen jene pro 1872 per fl. 1350 größer ‚um fl. 30. Demnach beziffert sich das or­­dentliche Netto-Erforderni für die gedachten drei Titel im Jahre 1873 mit die erwähnten drei Titel für as Jahr 1873 veranschlagten Netto-Erfordernisses per fl. 137,527 mit dem pro 1872 bimwilligten fl. 137.798, ergibt sich eine Ersparung von fl. 262. b) Benfions- Gtat. , , Das präliminirte ordentliche Brutto-Erforderniß Netto-Erforderniß 1873 fl. 1,681.685, und erscheint somit ge­­für fl. fl. 3310 Sahr 1872 per Die Gesammtbededung 5,051.410 und ein­ersparung von für BEMSHMION Ruhe( welches gegenüber 1 inclusive 10) für die für die entralfaffe und für das­ Rechnungs-Departement des gemeinsa­­men Finanzministeriums und der Zentralfaffe (Titel 1, B und 3) im Jahre 1873 beträgt im Ganzen fl. 138.907, und erscheint ges Auf­wande von fl. 137.527, welches gegenüber der einschlägigen Bewil­­ligung pro 1872 per fl. 134.479 größer ist um fl. 3048. Ein au­ßerordentliches Erforderniß wird für die erwähnten drei Titel pro 1873 nicht veranschlagt. Es ergibt sich demnach gegen die bes­zügliche Bewilligung pro 1872 per Gesammt-Netto-Erfordernisse per für ges­­einsame Nahegenaffe wurde für das Jahr 1873 mit fl. 1,682,885 ermittelt, somit gegen die Bewilligung pro 1872 per fl. 1,654,417, höher um fl. 28.468. Die Bededung pro 1873 per fl. 1200 ist ge­­gen jene des Jahres 1872 per fl. 588, höher um fl. 612. Hiernach­hträgt das ordentliche der a­willigung pro 1872 per fl. 1,653.829 größer ist um fl. 27.856. Das präliminirte nen Erforderniß für gemeinsame Ruhe­­genüsse des Jahres 187; stimmt mit dem für das Jahr 1872 mit­­ 1050 bemilligten Armfwande vollkommen überein. Das gesammte en den Pensions-Grat pro 1873 beträgt sonach fl. 1,682.735 und it gegen die Bewilligung pro 1872 per 1,654.879 Gulden größer um fl. 27.856. „Das gesammte Brutto-Erforderniß für den Grat bey des meinsamen Ministeriums (Titel per Jahres 1872 per fl. 28.236. Die Io Be­ededung pro 1873 )beträgt fl. 2580 und ist gegen jene gesammte I­etto-Erfordernis jeses Ministeriums pro 1873 beziffert sich hiernach mit fl. 1.820.262, welches gegenüber dem für das San 1872 bemilligten Netto-Aufe­wande von fl. 1.792.668 größer erscheint um fl. 27.594. Kapitel IV. Rechnungs: Kontrolle. Das für das San 1873 für Rechnungshof veranschlagte a­n pro fl. 104.095 und ebenso die eingestellte Bededung per fl. 836, dann das hiernach resultivende Netto-Erforderniß per fl. 103.259 sind den bezüglichen Bewilligungen pro 1872 vollkommen gleich, bihlag der Bededungssumme von obersten das Summarmm des Voranschlages für das Jahr 1873 zettegesammtes Brutto-Erforderniß von fl.120,166,777.—, und fl. 5,052,326.—, ein a Netto-Erforderniß von fl. 114,414,451.—. Zur Bedehun­ge des Netto - Erfordernisses sind zunächst die für das Jahr 187 r aliminirten Zollgefälls - Heberschüffe, welche im Vergleiche mit em Jahre 1872 um fl. 3,556.000.— höher veranschlagt sind mit fl. 15,556.000.,— 98,858.451.— verbleibt. rn­hen Staatsihages vorerst abzuziehenden 2 Perzent per fl 1,977.169.02 abgeschlagen, so erübrigt ein durch Duotenbeiträge zu bedeuendes Erforderniß von fl. 96,881,281,98, wovon auf die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder 70 Perzent, b. fl. 67,816,897,39, des _C8 und auf die Königreiche und Länder der unga­­rischen Krone 30 P­erzent, ges aus dem Bollgefälle mit fl. 93,438,615 festgestellt werden, md­ von die zu Lasten des henden fl. 93, 64870. 4, die im Sinne des Gefeges durch die im Reiche­ tathe vertretenen Königreiche und Länder zu­ bededenden 70 per­­zent fl. 65,145,402.37 und die durch die Königreiche und Länder der ungarischen Krone zu bededenden 30 Perzent fl. 27,919.458.17 betrugen. Erforderniß des Jahres 1873 per fl. 96.881.281.98 Vorjahres per fl. ungarischen Staatsfchages ist sonach das durch fl. des unga­­r. Laut Allerhöchst sanktionirter Delegationsbeschlüsse ist der Netto-Aufwand des gemeinsamen Staatshaushaltes für das Jahr 1872, über Abzug des mit 12.000.000 fl. präliminirten Neinertia­­vorerst abzuzie­­hen dem Mejte per Duotenbeiträge zu bededende gegenüber dem 93,064.860,54 größer um fl. 3,816.421.44­ und demnach im Jahre 1873 der Duotenbeitrag der im Neichs­­tab­e vertretenen eh und Länder u um fl. 2,671.495.02 und jener der Königreiche und Länder der ungarischen Krone höher um 1,144.926.42, Kapitel II. Kriegsministerium. a) Heer. Das für das Jahr 187 $marine­ veranschlagte ordentliche Bruttoer­­­­enüber · der einschlägigen u­ gg . 1,794.606 größer um nach Summarium “ größer *,, um Betzent um fl. die Bewilligung fl. 7,479,368. Bewilligung ein das ordentliche Brutto-Erfordernis gemeinsamen Finanzministeriums, werden hieven die zu Lasten d. i. fl. 29,064.384,59 entfallen. fl. 642. Das bejtimmt, wornag den 373.75446 und des pro 1873 des Nahres 1872 Grfordernig von _ gemeinfamen per un a Bersorgungsgenüsse des „ ergiebt sich ein­ Meberschupp von. » .» . .. 22,556.000 fl. Hievon ab die Verzehrungssteuer-Restitutionen der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder pr. . . 6.000.000 der Königreiche und Länder der ungarischen Krone pr. 000,000 7:000,0005F verbleibt ein reiner Zollgefällst Ueberschuß von Nach Abzug des Zollgefälls-Ueberschuffes verbleibt a­ z Gesammt-Erforderniß. und von Dem Meile Der. . die im Sinne des Geieges durch die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder zu bedeuenden 70 Bercent . .­­ . ee. und die auf die Königreiche und Länder der ungarischen Krone entfallenden ” Bercent. .................. etragen. | Ausgaben Bufanin­e

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