Pester Lloyd - Abendblatt, September 1872 (Jahrgang 19, nr. 200-224)
1872-09-11 / nr. 208
»s. Pest 11.September. =s)?ndAllein,was über deanhalt des zur Vorlage für die nächste Session der Delegationen bestimmten Rothlindes bisher verbiutet,1vird dasselbe——ohne jede einleitende Erörterung——in seinem ersten Theile das Anti-itts.s«535rkulare des Grafen Andrasy und die hierauf eingelangten Mittheilungen der auswärtigen Missionen sowie die Berichte der neu ernannten Botschafter in Paris,Londisti,Berli 112c.über ihre Antritts-Audienzen enthalten. Hierin wird sich dann der auf orientalische Angelegenheiten bezügliche Depeschenwechselanreihen,während die weiters zu veröffentlichenden Aktenstücke vorwiegend handelspolitischen Inhaltes sein dürften.Unter diesen wird uns ein umfangreichechricht des k.u.k.Generalkonsuls Herrn v.Calice aus Siam und Japan als besonders instruktiv bezeichnet,insofern derselbe ausführlicheslachweisungen enthält über das große Absatzgebiet,das sich dem österreichisch-ungarischen Markte in jenen Ländern erschließt Die Verhandlungen mit Frankreich zum Schutze der der österreichisch-ungarischen Schifffahrt vertragsmäßig zustehenden Begünstigungen und anläßlich der von dem Versailler Kabinet angeregten Zollvertrags-Revision werden gleichfalls und wahrscheinlich am Schlussedcsammlung ihren Raum finden.Von einer auf die Berliner Begegnung bezüglichen diplomatischen Eröffnung,der einige Berichterstatter einen Platz im Rothbuche anweisen,ist unsere ist Gewährsmaise nichts bekannt und ist eine solche schon mit Rücksicht auf den knappen Zeitraum von wenigen Stunden,der zwischen jenem Ereignisse und der Vorlage des Rothbuches liegt,fäglich nicht zu erwarten. eann Mittwoch, 11. Hepfemibe SA -Der Vortng hyeztis wird heute von den meisten Blättern besprochen.Durch alle Erörterungen der deakistischen Organe zieht sich rückhaltslose Anerkennung für die Initiative Ghyczy’s;man betrachtet dieselbe als ein Entgegenkommen gegenüber der Deskpartei, kann ihr jedoch nach dem bekannten Beschlusfe des linienzentrums mehr als eine blos individuelle Bedeutung nicht zuerkennen. , , Naple" insbesondere faßt Die Rede SHyczy’3 nur im Zusammenhange mit dem Klubbeschluß der Linien ins Auge, dem 1867er Programm festzuhalten erklärt Nachtheil erwachsen, daß durch dieseibe die föderalistischen Elemente Hüben und drüben beschworen feste Burg, dieses Geieges die Deckpartei; sumwälzen, dürfen «.»Die Vorschla·ige Ghiczi’s,meint das Blatt,enthalten jedenfalls eine Annäherung an die Denkparteya·bera·nch nur eine Arp neitzeitung,und wenn nun,so wie die Linke·diesz wünscht,von Seite der Denkpartei ein«Aufforderung um die Linke zur Behandlung die Schorfschläge ergehen soll,so müßte die·Denkpartei··vorerst in so klamiern daß sie die Reform de·s Ausgleichswerkes für noth- soendig erschte Das könne aber die Deákpartei aus mehrfachen Gründen nicht thun.Einmal angesichts der sinken selbst, denn die Deálpartei hätte es nicht mit Ghyazy und seinen Vorschlägen, sondern mit der Linken unter Führung Tipa’s zu thun, werche der Partei aus der Erklärung zur Vornahme staatsrechtlicher Reformen seinerlei Bortheil, aufgerkttelt an wohl vorhanden. Die Dealpartei tonen und denkbar sei ist und besteht, und wer von einer Neferm derzeit drin der Fortlesung Linken bilde. Die Verhandlungen aber der der Zweitens Tönite und neue Krisen, wie zur Zeit Hohenwart’s, herausfolchen Experimente sei seinerlei habe nicht den Beruf. Die staatsrechtliche Basis, welche sie selbst geschaffen und welche ss als feste Grundlage der staatlichen Entwicklung und inneren Konsolidirung Ungarns erwiesen, zu erschüttern, sondern vielmehr zu beseitigen. „Das staatsrechtliche Geld“, sagt , Napló, All unsere gehört nicht zur Dealpartei. Das wisse übrigens Tipa sehr wohl und er habe folgendermaßen talkulirt: die Vorschläge Ghyczy’s bedeuten eine Annäherung an wir werden indessen unser 1867er onder möge Vorschläge zur Abänderung der staatsrechtlichen Basis machen, die nicht sie für nothwendig Hält; da sie dies nicht tun kann, so werden wir dann alle Schuld des staatsrechtlichen Kampfes ihr Demnach habe der Akt Ghyczy’3_nur eine individuelle Bedeutung ; er könne nicht Gegenstand von Parteiberathungen sein, habe indeß die Gegenlage nicht verschärft, sei vielmehr geeignet, eine Ausgleichung derselben zu befördern.“ »Reform«erzählt in einer«langen Auseinandersetzung die Geschichte der Fusion welch’letztere sie nun als gescheitert bezeachtet. Der Artikel enthält zumeist bereits Bekanntes über den Ursprung und den Verlauf der Unterhandlungen. ALS interessant heben wir aus demselben hervor, was das Blatt über die Ansichten Deal’s in der Frage mittheilt. · .,Franz Deak,sat das Blatt,war Polenbeginn der Anfit, daß zwischen der Rofition und Negation ein Ausgleich nicht sich eben nur auf rein innere Fragen, der ungarischen Legislative gehören, erstreben. · Fusion daher die rückhaltslose Anerkennung der staatsrechtlichen Basis seitens beider Parteien untereinander die in den Kreis Außerden habe Deal immer in den Persönlichkeiten der Linken das Haupthinderniß einer besseren Parteigestaltung erblidt.“ Uns wils es indessen bedeuten, daß nunmehr, nachdem ‚das Fusionsprojekt in die Brüche gegangen, die „Enthüllungen“über die Genesis und die Entwickklung derselben zum mindesten überlüffig geworden seien. Der „Ungar. Lloyd“ geht in die Details des Ghyczyschen Vorschlages ein und erblicht den eigentlichen Differenzpunkt zwischen Ghyczy und der Dealpartei. ‚&3 ist gut, sagt das Blatt diesbezüglich, daß Ghyczy selbst eingesteht er klein, „militärischen Dingen nicht er sonst müßte man bei ihm absichtliche Bekennung der Thatsachen vorausfegen. Man weiß nämlich, daß in Deutschland die einzelnen Früchten in Kriegsfahen nur eine nominelle Selbständigkeit haben und auch der beneidete baierische König hat nur das Recht der Offigiers-Ernennungen Und der baierische Landtag in militärischen Dingen gerade so viel Befugniß, als unser Reichstag. Dazu kommt, daß in Deutschland die allgemeine Reichsvertretung die legislatorischen Befugnisse dei die Mittel für das Reichsheer zu wotiren, und dass der deutsche Kaiser als der oberste Kriegsherr To ausgedehnte Befugnisse besißt, daß nach einem Ausspruche des Staatsrechtsfundigen Konft. Vo „Alles, was einst die Ottonen, die Salier und die Hohenstaufen an Machtmitteln besaßen, geradezu wie eine verschwindende Größe dagegen erscheint“. Hat 8. HALA abxieben, daß der deutsche Kaiser durch das Institut der Militärinspektionen gämmtliche deutsche Militärstände vom Unterer bis zum Höchsten in seiner direkten Kontrole erhält? Wo ist a Selbständigkeit oder gar Unabhängigkeit? Dabei wolle man nicht vergessen, daß unsere Monarchie nur einen gemeinsamen Herrscher hat, daß also unser König und der oberste Kriegsherr der Monarchie in derselben Verson vereinigt sind. Das gibt doch eine bedeutend größere Gemeinschaftlichkeit als in Deutscland. Und dazu kommt, daß in Deutschland ein einheitliches Bolt mit gleichen Sitten und gleicher Sprache wohnt.“ Ueber die Aufnahme, welche die Deatpartei den Auseinanderlegungen Ghyczy’s zu Theil werden ließ spricht ich Moriz 3s5fai im heutigen Leitartikel des „Hon“ in einem Tone aus, der deutlich die Getränktheit duchbliden läßt. Er schliest mit den Worten :, 0,88 täuschen sich Diejenigen, die da glauben, daß ich nun in die Kriegsposaune stoßen und mit Bonsard sagen werde: „Vous voulez la guerre ? Vous Vaurezs, daß ich nun meine Prinzipien, genossen zu einer, an Kämpfen reichen parlamentarischen Campagne animiren werde. · ·Jin Gegentheilei Jetzt mehr denn je sehe ich,wie nöthig es sei,·d·aß sich das linke Zentrum in den großen Reformfragen in entschiedener,kurze·rind praktischer Weise als ein unumgänglich nothwendiger Theil der parlamentarischen Faktoren erweise,und ferne Kraft s und seinen Kredit durch Hervorrufung leidensaftlicher Debatten ni shmälere , daß, eS in der parlamentarischen Ber fahrungsweise und im Prinzipienkampf Entsagung und Geduld an den Tag zu legen wilse, dort, wo das Entsagen dem öffentlichen Wohl zum Heile und uns zur Ehre gereicht. Sie werden sich uns von nähern ! Wenn sie aber glauben, daß wir mit niedergelegten Waffen, verhängter Fahne, mit Pauken, Trompeten und Raffen ins andere Lager übergehen, und durch die für uns errichtete Furca caudina friehen werden, dann geben sie sich in der That einer gefährlichen Täuschung hin.“ In hohem Grade aufgebracht gegen die Linke ist „Magyar Újság", die den Korb, welchen ihre Partei von dem linken Zentrum erhalten hat, wohl verwinden könnte, es aber nimmermehr zu fassen vermag, daß die Partei Tipa’s weniger Differenzpunkte zwisen sich und der Denkpartei, als zwischen den beiden Schattirungen der Opposition findet. Daß die Linie die Vereinigung mit den Achtundvierzigern auf „Grund der Perfortalunion“ zurückgewiesen, das habe nicht überraschen können, denn das sei schon einmal geschehen; aber daß die Linie erklärt, in die Behandlung der Vorschläge Ghyczy’s eingehen zu wollen, sobald die Dealpartei zu einigen Konzessionen an die Prinzipien der Grfteren sichh geneigt zeigt — das sei geradezu unbegreiflich, wenn man erwägt, welche Programme die einzelnen Mitglieder der Linken vor ihren Wählern entwicelten. . = , Ellenőr" bringt folgende Erklärung: »An den Blättern der Rechten legen «·wir,daß der Deak- Klub die Linken deshalb nichtiie Namensliste der Delegationsmitglieder aufnimmt,weil ein Beschluß des Klubs der Linken existirt,demgemäß er an der Delegation nicht theilnehmen will.Diese Motivirung ist nicht stichhaltig.Es existirt kein solcher Beschluß des Klubs der Linken.In unserer Partei entstand der Delegation wegen eine Krise,allein eben zur Beilegung dieser Krisetvar es einer der Kardinalpunkte,daß die Frage der Delegirtenwahl und der Theilnahme an der Delegation Ledermann nach eigener Entschließung als eine offene Frage betrachten könne.Dementsprechend haben während des vollen Reichstages Einige(wie auch der Schreiber dieser Zeilen)dieser Delegirtenwahl auf gestimmt,Andere wieder nicht.So steht die Sache auch fest. Keinerlei Barteibeschluß steht dem im Wege, daß ein Mitglied des Klubs der Linken an der Delegirtenwahl sich betheilige und Delegirten werde, wenn er gewählt wird. Die Motivirung 068 von der Nechten in dieser Frage eingeschlagenen Verfahrens beruht Jonad auf einem Serthum.“ = Das linke Zentrum hat die Aufforderung der 48er Partei, ich mit ihr zu fusioniren, doch folgende Zuschrift beantwortet: Gelehrte Deputirten: Kollegen, thbeure redn be! ‚In Auftrag sänmtlicher Mitglieder der reichstäglichen 48er Partei haben unsere Deputirten-Kollegen Daniel Iranyi und Edmund Rallan an die Partei des reichstäglichen Zentrums der Linken eine Aufforderung gerichtet, der zufolge beide oppositionellen Parteien vom Gesichtspunkte der Vereinigung dieser Parteien und zur Erreichung derselben aus ihrer Mitte eine Kommission entenden sollten, die in gemeinsamen Sigungen ein gemeinsames Brogramm auszuarbeiten und dasselbe behufe Genehmigung ihren Entsendern vorzulegen hätten. Diese Aufforderung wurde dem Klub der Linken in seiner einzig und allein zum Zwecke der Kon- Bed zusammenberufenen Konferenz überreicht; aus diesem Grunde konnte dieselbe nicht gleich in Verhandlung gezogen werden, aber die Konferenz beschloß mit größter Bereitwilligkeit, diese FINTEDPORBING in ihrer nü ften Konferenz in Verhandlung zu nehmen. Die Konferenz wurde am 7.dt. abgehalten und es wurde einstimmig beschlossen. Nachdem das Linke Zentrum fon in seinem 1867er Programme seine Prinzipien auseinandergefegt und das Bier bezeichnet hat, welches waren es für seine Pflicht anerkennt; so hat cő [don damals zur Genüge ausgedrüct, daß es, bei Umstände und Mittel wählend, für die Realishung seinerrinzipien wirken werde. Auch jegt hält es diese Prinzipien für die richtigen, auch jegt erkennt es für seine Pflicht an, diesem Ziele zuzustreben, auch jegt hält es sein früheres Vorgehen noch fernerhin für befolgenswerth; demzufolge erscheint ihm die Aufstellung eines gemeinsamen Programmes mit der 48er Partei als unmöglich. Aus diesem Grunde kann es der ihm zugegangenen hochgefdagten Aufforderung nicht entspiegen und hat angeordnet, die geehrten Mitglieder der 48er Partei durch eine Deputation hievon in Kenntniß zu fegen. Im Auftrage der linken Parteikonferenz u. |. w. Ludwig Simonyi, Lu dwingernato 111). Diese Antwort haben, wie „M. U.“ berichtet, Baron Ludwig Simonyi und Ludwig GCsernatony gestern dem 48er Klub überbracht, wo eben eine Konferenz abgehalten wurde. Ludwig Simonyi trug zuerst die Botschaft seiner Partei münd(d) vor und überreichte sie dann schriftlich. Nach Beendigung des Vertrages antwortete Daniel Iranyi im Namen des Klubs, „der 48er Klub mit Bedauern diese Antwort zur Kenntnis nehme.“ = Ueber der Errichtung die Londoner Verhandlungen in Angelegenheit Naple" : ‚nDa3 ,Rorv. Bureau" brachte vor Kurzem die telegraphische Maaglidt aus London, daß die von der ungarischen Degemenha gelegenheit der Errichtung der ungarischen Bank gepflogenen Verhandlungen resultatlos geblieben seien. Das ungarische Amtsblatt dementirte diese Nachricht und erklärte, daß die ungarische Regierung seine derartigen Verhandlungen gepflogen habe. Je wir vernehmen, trug ich die Sache folgendermaßen zu: Ein Bester Herr bat sich in fonton um, und begann „auf eigene Hand“ Gegenbett der Errichtung einer ungarischen Bank in Angezu unterhandeln. Um zu erreichen, ‚daß man sich mit ihm in Bourparlers einlasfe, gab dieser Herr sich der ungarischen Regierung aus, obzwar er hiezu keinerlei Recht hatte, da die Megeerung von den Verhandlungen Nichts mußte. Dieser Herr ist mit seinen Anerbietungen durchgefallen, und daher mag jenes gon dorter Telegranım ftammen “ : diefes Klubs megen forgfam Durch einberufene Ronfe ven; des Deaffinbs wird morgen, Donnerstag, um 6 Uhr Nachmittags abgehalten werden. = Wir erhalten vom kroatisch-slavonischen Klub folgende Erklärung zur Veröffentlichung: ‚nDie Vertreter Kroatiens und Slavoniens auf dem gemeinschaftlichen ungarischen Meichstage in Veit, in Anbetracht der beronderen Interessen ihresaterlandes, hielten es für ihre Pflicht, vor Alem ihren Klub Frontisch-slavonischen Klub zu bilden. Klub mit dem Deaktlub folidautfd Aufgabe ihr Raterland insbefondere betreffenden erachtet fid diefer mweldes der Deatklub die Wünsche und Bestrebungen Kroatiens und Slavoniens erfahren kann. In allen übrigen gemeinschaftlichen Fragen Kroatisch-flavonischen Klubs der kroatisch - flavonische Die Beischlüsfe desselben Dem" Deatklub übermittelt. Der froatisch-flavonische Klub, Pet, Hotel Balatin.”“ Dir können hinzufügen, daß der Klub zum Präsidenten den Herrn Ritter v. Zmaic2,zu Vizepräsidenten Johann 3fmovica und Karl Mihalovics, zum Schriftführer Zosef Muzler gewählt hat. Seine Exzellenz der Suffizministr Dr. Wanter wird jeden Sonntag Vormittags von 10 bis 2 Uhr Audienzen ertheilen. Panne.eh Both 2 5. Koloman Bothos, Ernst Dániel, Yosef Lönyay, Paul Buzinlay, Lulius Halafiy, Eugen Cöry, Nofef Szomjas. 6. Alexander Muz3lay, Bilor Sftöczy, Ball Yurla, Ste, Ba Sala, Albert Gidsfaluy, Karl Becsey-Oláh, Algernon eöthy. . 2. Ouftav Bizfolyi, Bela Sulács, Baron Sofef Audics, Vinzenz Brogyanyi, M. Földváry, Peter Matusfa, Ludwig Pap. . 8. Karl Tolnay, Árpád Rubinyi, Karl Fabritius, Baron nn Terenyi, Bela Dániel, Ladislaus Modics, Alexander Teifundc;. 9. Ihaddäus Prileßky, Xofef Döry, Ludwig Urvary, Bars nabas Dalnofy, Fofef Kajud, Michael Zmestal, Leiftib Mättyus. Wirtsiiharttsausfhug: DB. Stefan Kemeny, Baul Molnär,, Johann Paczolay, Koloman Madó, Zohann Rogulicz,B. Ludwig Simonpi. Netbnungsprüfungskommission:AlexaiiderGikbody, Hex-aufs Jurkovics,KarlMadas,AndreasTavaszi.Kail«Vecsci lh. Petitionsausschußx·Graf·Albert Apponni,Alexander Beginn V·alentin Csaszai·,Ern·st Daniel,Friedrich Eitel,Koloman Ju··th,·Michael·Kementi,Ludwig Leszay,Anton Molnar,Ladislaus· Ezegyen111,Julis Steiger,Karl Stoll,Maerrienyi,Gustav Vizsolus,Branko Joannovics· ·Diartimsveurtheiningsausschuß:Rudolf Beliczei, Lulius Bömches, Benjamin Bittó, Johann Gozmán, Nikolaus Santovics, Zosef Jenei, Koloman Kardos, Belider Majthényi, Aristid Mattyus, Stefan Nedecziy, Ludwig Urvary, Thomas Sis Éovics, Yulius Betrit, Aron G Szilády, Andreas Taray, Gustav Tarnóczy, Michael Tormásly, Ludwig Szmrecsányi, Emil Trautchenfels, Adalbert Tarnóczy, Ivan Tamboru. .«( ··Wunder an folgenden zweiten Wahlgange werden die Stimmen für folgende Ausschüsse abgegeben : "(Finanzausschmz:ntonssenger1),Kolonian Ghyczy, Ludwig.orvath,Julius Kautz,Ludwig Kiss,Baron Bela Liktay Anton·ocsonyi,Franz Pulßky,Baron Paul Sennyey Bau Schiffcolz,Kolonian Szellz Karl Torma,Moriz Wahlman, Eduard Zsedenyc,Karl Mihailovics. Immunitätsausschmß:Achaz Beöthy,Vinzenz Bogdam KoloinanBothos,KarlEötvös,JuliusHalafsy,Emerichodossy, ZFuk Hosffmann, AriftidMattyns,JohannRadocza,ohann 3fivfovics, Eisenbahnausschluß:Josef Bånö,Paul Daniel,Emerich Feßt,Franz H.Izmair,B.Gabriel Kemeny,Ladislaus Kouzs niics,Alexander Bruzslay,Johann Paczolay,Gr.Emanuel Pechy, Achaz Petrovay,Thad.Prilepky,Ludwig Salamon,Gr.Juliets Szapary,Ellen Szentpaly,Benj.Kraljevics. Das Resultat der Wahlen wird in der näcsten Situng bekannt gegeben werden. 63 gelangt sodann das Schreiben des EU En zur Verlesung, in welchem derselbe anzeigt, daß Se. Majestät die Delegationen auf den 16. b. M. nach Best einberufen habe. , 65 wird beschlossen, diese Aufgrift in der morgigen Sigung zum Behufe der weiteren Bezügungen zu verhandeln. 63 folgt nun die Auslosung der Sektionen. Grund würden, so wie es und die zu einem die Dechfpartei auffordern, sie hat erste Vorbedingung der an selbstverständlich in der Forderung ; · einer ungarischen als Organ, für = Die auf heute 6 Uhr Nachmittags ist, über zu wachen, alle Bant einen Bevollmächtigten In diesen Fragen wird mich vorgehen. das Präsidium lesen wir im des «· Aus dem Reichstage. Präsident Stephan Bitte eröffnet die Heutige Situng des AbgeordnetenHauses um 10 Uhr. · Aixs dexi Ministersauteuils:Trefort,Tipa,Toth,Panler, Kerlapoly,Szlaist,Lösiga1). Das Prototoll der jüngsten Sitzung wird authentizist Der QZLisidett zeigt an,daßreitgestern die Abgeordneten Gushiv Groiß und Svetozar Miletics ihre Mandate eingereicht haben.Dieselben werden dem ständigen Verifikationsansschüsse zugewiesen Graf Julius Szapart,der an zwei Daten gewählt wurde, zeigt an, daß er sein Neutra-Neustadteler Mandat niederlege. August Trefort zeigt an, daß er in Folge seiner Ernennung zum Minister, sein Mandat niedergelegt habe, um sie einer Neuwahl zu unterziehen. Die Neuwahl in den beiden Brzirten wird angeordnet. — Das Haus geht zur Tagesordnung über, auf welcher als erster Gegenstand die — gleichzeitig gesliehende — Wahl der neun Gerichtskommissionen, des Wirtschafts, Nehnungsprüfungs-, Retitions- und Diariumsbeurtheilungs-Ausschusses steht. Die Stimmzettel werden abgegeben. Die Denkpartei stimmt für folgende Listen: Gerichtskommissionen : 1. Johann PBaczolay, Koloman Nads, Karl Nadvandky, Yulius Steiger, Georg Kegl, Valentin Esapar Ludwig Kis. 2. Karl Dladas, Benj. Bittó, Ladıslaus Brezovay, Gregor Vatruban, Ernft Urbanovkky, Gr. Julius Károlyi, Feliv Lukfics, — 8. Gr. Guido Karácsonyi, Ladisl, Rvafiay, Yudw. Csery, N eolondr Kemeny, Aler. Sanicsary, Bela Wodianer, Anton Mocsonyt. —— e — mul e est een mn nn ne m Der Komiker Selmerding beim Hürften Bismard. Berlin, 9. September. Am Freitag Nachmittag, dem Tage der Ankunft des Kaisers Franz Joseph, sah Fürst Bismard an seiner Familientafel einen ungewöhnlichen Bass, nämlich den beliebten Berliner Komiker Karl Helmerding. 63 ist begreiflich, daß nachträglich verschiedenes Gerede, namentlich in den Schauspielerkreisen und in literarischen Kreisen, über Ursache und Umstände dieser Einladung geht. Die „Montagspost” bringt, wie es heißt, von Helmerding selbst herrührend, einige Details, die in Berlin mit Begierde gelesen werden. Am Mittwoch Abends hatte Helmerding gespielt und wurde duch einen Sekretär Bismarc’s in dessen Loge gerufen, wo ihn der große Staatsmann trug, ob er ihm nicht für morgen die Ehre zum Diner geben wolle. Helmerding sagte natürlich zu. Er befand sichon vor der angefegten Frist im Palais in der Wilhelmsstraße „in der Familie” , aber Fürst Bismarck fann noch nicht. Der Fürst war zum Vertrag beim Kaiser und kam erst 34 Uhr statt der angefegten 3 Uhr und um 5%, erhob er sich schon von der Tafel, um der Ankunft des Kaisers von Oesterreich auf dem Bots damer Bahnhof beizumahnen. Man speiste, wie bemerkt, „Familientafel“, der Fürst, Die Zürstin, zwei Töchter, ein Sohn und ein Geheimrath (Bucher ?). Helmerding wurde mit Freundlichkeit überhäuft und erklärt, daß er diesen Tag für den schönsten seines Lebens ansehe. Was aber interessanter sein dürfte, ist, dab er den Fürsten, troß zumeilen aufmallenden Humors, doch als im Ganzen ernst, sogar düster und in sich gekehrt darstelt Vom Scherze über seinen Gesundheitszustand, oder von der heiteren Erzählung, daß ihm der Fürst von Monaco einen bis dato unbekannten Orden verehrt habe, konnte er plößlich wieder in ein stilles Hinbrüten verfiulen. Bismarc erzählte, seinen Gesundheitszustand berührend, daß er jegt endlich keine Zigarren mehr rauchte und daß er, „den Befehlen der Aerzte gehorchend, nur noch Leichten Barinastabat aus Langen Pfeifen schmauche”. Ueber die großen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit ließ er si zuweilen in seiner drastisch-Humoristischen Weise aus und damit erhebte er die ungetheilte Bewunderung des echten Komikers Helmerding. Trog dieser vorüberfliegenden Heiterkeit blieb er aber ernst geflammt und der Gast will eine gemeiffe Besorgniß der Fürstin um den sintenden Gemahl bemerkt haben. Helmerding, ja,endete einige alles, weinende Berliner, hatte selbst keine Ahnung, weshalb er zum Fürsten Bismark zum Diner geladen wurde. Der Fürst hätte Der Holdmann. Roman in fünf Bänden von Moriz Jókai. Zweiter Band. Tinten. (46. Fortfebung.) Am andern Morgen konnte Herr Brazovics Faum die vorschriftsmäßige Empfangsstunde erwarten, und fand sich Thon etwas früher im Vorzimmer des Gouverneurs ein, damit nicht Andere im zuvorformen. Der Herr Gouverneur ließ ihm nicht lange warten, sondern ließ ihn sogleich hereinrufen. — Ein kleines Malhenr — sagte er zu dem Eintretenden. — Nun, wenn es nur sein großes ist. — Haben Sie [den je vom Staatsrath gehört ? — Nie. — Aug ich nicht. Seit fünfzehn Jahren habe ich nie von ihm reden hören. Aber dies Etwas besteßt trogdem und hat soeben ein Lebenszeigen von sich gegeben. Wie ich Ihnen gesagt habe, hatte der Ministerrath bereits die Inangriffnahme sämmtlicher Fortifikationen und die damit verbundenen Erproprirungen beschlossen. Da langte aus unbekannter Duelle eine Anzeige ein, in welcher mehrere für den Staat wahtheilige Umstände aufgedeckt wurden. Den Ministerrath zu Kompromittiven, ging nut gut an. Man berief daher den Staatsrath zusammen, von dem man seit fünfzehn Jahren nicht mehr gewußt hatte, als daß seine Mitglieder Jahresgehalt und Kanzleipausale beziehen. Der Staatsrath, dem man den fraglichen Gegenstand zugewiesen, fand die weite Lösung, daß er den Regierungsbeschluß im Prinzipe guthie, die Ausführung aber in zwei Sektionen theilte. Die Schüttler Sortififationsgründe werden sogleich exrproprüitt, die Monostorer Sortifilationsgründe aber exit dann, wenn die erste Sektion beendet ist . Die Besiber der Monoftorer Gründe haben also das Vergnügen, noch 18 bis 20 Jahre warten zu können. Guten Morgen, Herr Brazovics. Herr. Brazovics wußte sein Wort der Ermiederung hervorzubringen. Wen hätte es einfallen sollen, daß, nachdem schon alle Minister gewonnen waren, noch ein Staatsrath auf der Welt sei, und daß es jemanden geben könne, der, während es doch im Interesse eines Zeden liegt, dem Staat zur Ader zu lassen, gegen sein eigenes Interesse Enthüllungen mat ? Dagegen gab es schon seine Hilfe mehr. Der mit Zuversichterwartete Gewinn von Hunderttaufend Gulden ist dahin; dahin aber sind außerdem noch jene anderen hunderttausend Gulden, welche in Weingartengründe hineingesteckt wurden, die feinen Naßen abwerfen, mit denen nichts anzufangen ist, und melde in dieser Stunde werthlos geworden. Herr Brazovics sah mit dieser zu Wasser gewordenen Hoffnung alle feine Luftschlösfer zusammenstirzen. Sein sehtönes herrschaftliches Wohnhaus, seine auf der Donau fahrenden Luftschiffe, die beleuchtete Kirche mit der glänzenden Hoczeitsgesellschaft, sie sind nur eine fata morgana, die samit dem Nebelbild des Monostorer Forts der erste Windhanch hinwegkläst, die bei der ersten Wolke, welche die Sonne verdunkelt, in Nichts zerrinnt. Als Herr Brazovics aus dem Zimmer des Gouverneurs heraustrat, kam es ihm vor, als trüge die dort stehende Schildware zwei Tsihafos auf dem Kopf und zwei Gewehre im Arm, als tanzten die Fenster des Pavillons in der Luft, als wiüchte der lange Korridor vor ihm zu einer steilen Bergschlucht an, deren Wände über ihn zusammenstürzen wollen... . . AH, da kommt Timea. Endlich hat sie sich ausgeschlafen; in dem Halbdunkel des verhängten Zimmers hatte sie lange gebraucht, um sich zu ermuntern ; gedankenlos, wie ein von langem Fiebertraum erwachender 308 fie sich an und taumelte noch Schlaftrunfen durch die anstoßenden Zimmer, welche sie leer fand, bis sie in jenes geriet, wo Arha[je ihre Brauttoilette gemacht hatte. Als sie in das glänzende Zimmer trat, das mit Blumenvasen und Hochzeitsgeschenken angefüllt war, da erst besann sie sich, daß ja heute ihr Hochzeitstag sei. Als sie Herrn Kacsufa erblicte, welcher das Brautbougquet in der Hand hielt, durchsuchte sie der Gedanke: das ist ja der Bräutigam ! Und als sie dann einen Bli auf Athalie warf, dachte sie: das ist ja mein Brautkleid ! M Wie sie so dastand in ihrem Erstaunen, die Augen weit aufgerissen, den Mund geöffnet, bot sie ein Bild dar zum Lachen und auch zum Weinen. Die Dienerschaft, die Büjt , Frau Sophie selbst vermochten, ihre Heiterkeit nicht zu bemeistern. Athalie aber trat mazestätisch, wie eine Fee, vor, faßte mit ihrer weißbehandscuhten Rechten das Kleine Ding am niedlichen Kinn und sagte lächelnd : — Heute, mein Schäfchen, mußt Du mir Schon erlauben, daß ich diejenige bin, welche zum Traualtar geht. Dir, mein Kind, hast noch in die Schule zu gehen und hast fünf Jahre Zeit zu warten, bis man Dich zum Traualtar führt, wenn überhaupt jermand um Dich kommt. Sehr aber konnten die Frauen ihr Kichern nicht mehr zu uidhalten. Het, wie sie lachten, Alt und Jung, über das einfältige Kind, das sie so zum Besten haben lieh. Tímea fand dort, wie versteinert und s tek die gefalteten Hände in den Schoß herabhängen. Sie erreihete nicht und ward auch nicht bläffer. Für das, was sie fest empfand, fehlte ihr der Name. — Athalie mochte fühlen,daß dieser grausame Seher zehen nicht dazu angethan war,ihrer Schönheit als Foliech dienen,und suchte die Wirkung abzuschiächen —Konnnher,Timea,sagte sie zu dem Kinder ich habe nun also ich noch gewartet.Komm,stecke mir den Schleier aus den Kopf. Den Brautschleiers, Timea nahm mit erstarrter Hand den Schleier und trat zu Athalie hin. Der Schleier sollte mit einem durch die Frisur gesteckten goldenen Pfeil befestigt werden. Timea’s Hand zitterte und der Pfeil selbst war ungeschieht zu handhaben. Er wollte nicht hindurchgehen dur das dichte Haar. Bei einer ungeduldigen Bewegung Athaliens fuhr er mit seiner stumpfen Spige ein wenig in den Kopf der schönen Braut— Nein, wie Du ungeschicht bist! fehrte Athalie gereizt und verfegte Timea einen Schlag auf die Hand. Die Augenbrauen Timea’s zogen sich in diesem Moment zusammen. Gescholten, geschlagen zu werden, gerade am heutigen Tag und in Gegenwart dieses Mannes! — Zwei schwere Tropfen traten ihr in die Augen und rollten das weiße Antlig hinab. + Traun, jene zwei Tropfen drühten die Schale der Wage herab, welche die Hand des Höchsten Richters hält und darin Glüc und Unglüc dem Sterblichen zumißt. Athalie suchte ihre Uebereilung mit der fieberhaften Aufregung zu entschuldigen, in der sie sich befand. Einer Braut it es wohl zu verzeihen, wenn sie in der legten Stunde nervös und reizbar ist. Die Beistände, die Kranzeljungfern sind schon da und der Brautvater läßt noch immer auf si warten. Ledemann war schon unruhig geworden,nur der Bräutigan [eß sich nicht aus feiner Fassung bringen. Aus der Kirche hatte man [chon Botschaft geschicht, der Pope stehe bereit, und erwarte das Brautpaar; man hatte mich. jon mit den Kirchengloden zu läuten begonnen, wie dies bei vornehmen Hochzeiten üblich. Athaliens Rufen mögte ungestüm aus Aerger darüber, daß der Vater noch immer nicht kommt. Ein Bote um den andern wird nach Herrn Brazovics in Die Festung ausgesandt. Endlich erblicht man aus dem Fenster seine Glaskutsche. Da ist er endlich! Die Braut tritt noch einmal vor den Spiegel, um zu sehen, ob der Schleier in die richtigen Falten gelegt ist. Sie rädt sich ihre Armbänder und das Berlenfollier zurecht . Mittlerweile entsteht auf der Treppe ein eigenthümliches Gepolter, als würden viele Menschen zugleich die Stufen hinaufstürmen. Im Saal nebenan lassen sich unheimliche Laute vernehmen, erstchte Schrecensrufe, die auf der Lippe ersterben. Alles drängt unruhig hinaus. Auch die Kranzeljungfern, die Freundinen der Braut laufen hinaus, um zu sehen, was es draußen gibt. Merkwürdigerweise kehrt seine von ihnen zurück, um Nachricht zu bringen. Athalie hört ihre Mutter draußen auftreifchen, freischt immer, auch wenn sie ruhig Spricht. — Gehen Sie doch sehen, was draußen vorgefallen ist, jagte Athalie zu ihrem Bräutigam. Der Hauptmann geht hinaus und Athalie bleibt allein mit Timea im Zimmer. Das unterdrückte, heimliche Geflüster draußen wird immer $8 fängt schon an, Atpalie zu beunruhigen. Der Bräutigam fehrt zurück. Er bleibt in der geöffneten Thüre stehen und sagt von dort zu seiner Braut: — Herr Brazovics st todt.... Die Braut Schlägt die Arme in die Luft und fällt ohnmächtig rüdlings zu Boden. Hätte Tímea sie nicht in ihren Armen aufgefangen, so wide sie an dem marmnornen Mofasttuich sich den Kopf eingeschlagen haben. Das schöne stolze Gesicht der Braut ist fest weißer, als das Timea’s. ,« Und Timea,während sie Athaliens Kopf in ihrem Schosze hilt,denkt:«sieh da,wie das schöne Brautkleidjest im Stande liegt!"« Der Bräutigam bleibt dort in der Thüre stehen und bricht lange Timen ins Gesicht; dann wendet er sich plöslich um und verläßt unter der allgemeinen Verwirrung 048 Haus. Er nahm sich nicht einmal die Mühe,seine Braut von Bosden aufzuheben. (Fortlegung folgt.) lautet. Nun, die . -