Pester Lloyd - Abendblatt, September 1872 (Jahrgang 19, nr. 200-224)

1872-09-12 / nr. 209

TA ABENDBLA (Die einzelne Nummer tostet 4 ff. d. 8.) von LLOYD. INTEZET 7 | Donnerstag 12. Septemb.r. : . . = Die „Wiener Abendpost” widmet der Monarchen-Zus­­ammenkunft in Berlin an der Spite ihres Tagesberichtes folgende Zeilen :­­ „BZwed und Ziele der eben zu Ende gegangenen Monarchen- A Zusammenkunft werden seitens der deutschen und insbesondere der Berliner Presse lebhaft diskutirt. Mit großer Einstimmigkeit findet die Meberzeugung Ausdruck, daß das Ziel der Entremue lediglich in der Befestigung des Einverständnisses der drei Reiche über die Nothwendigkeit einer aufrichtigen Friedenspolitik nach allen Seiten hin bestehe. Der von mancher Seite verbreiteten Deutung, als sei beabsichtigt gewesen, bei Gelegenheit der Zusammenkunft verschie­­dene ungelöste politische Fragen der einzelnen Staaten­ in Sprache zu bringen, wird eben­so entschieden widersprochen, als der Mel­­dung, dab in der That politische Abmachungen stattgefunden hät­­ten. 68 wird das Wort eines hervorragenden preußischen Staats­­mannes zitirt, der sich in folgender Weise geäußert haben soll: „Bwed und Ziel, somie das Resultat des N­fa ein­­fach auf folgende Punkte rerunk­en: erstens auf die freundschaft­­liche Begegnung der drei Monarchen, welche die persönliche Seite der Frage bildet, und zweitens auf die Bürgschaften für den euro­­päischen Frieden.” = Das Budget — sowohl das gemeinsa­me, als auch das Landesbudget — ist fertig. Die legten Bogen des erste­­ren werden, wie die , Ref." vernimmt, noch diese Woche unter die »Treffe gehen und jene Beamten der gemeinsamen Ministerien, welche bei den Delegationen beschäftigt sind, werden schon Ende dieser Woche nach West herabkommen. Die Eröffnung der De­legation wird Montags stattfinden. Graf Andräsy trifft unwahrscheinlich Sonnabends in der Landeshauptstadt ein.­­ Der KW der Linken­­ hat in seiner gestern Abends abgehaltenen Konferenz mit­ der Entwerfung einer Notreffe eine K­ommission betraut, die aus folgenden 12 Mitgliedern besteht: Koloman Ghyczy, Koloman Tipa, Moriz Köfai, Gabriel Barady, Baron Ludwig Simonyi, Ludwig Csernatony, Ladislaus Tiba, Julius G­yörffy, Merander Nikolics, Thomas Pehy, Julius Gul­­ner und Ferdinand Horánkov. — Hierauf kam der Antrag zur Sprache, welchen Julius Győrffy in der heutigen Weltung des Ab­­geordnetenhauses betreffs der zurückbehaltenen Mandate der beiden Abgeordneten des VUdvarhelyer Stuhles stellen wird. Schließlich wurden­­ noch einige Interpellationen angemeldet. " , Ellener" vernimmt, daß die Abgeordneten für einige Wochen Weinlese-Ferien erhalten, jedoch nur dann, wenn das Haus in die Abhaltung von Parallelfigungen ein­willigt. &3 sollen in diesem Falle Vormittags die Adresse, Nach­mittags die Universitäts-, Eisenbahn- und andere dringende An­­gelegenheiten berathen werden. sz „Magyar Politifa” macht auf die Thatjadhe aufmerksam, daß, bei der Wahl des Unterhauspräsidenten‘ sich die außerste Linke demonstrativ der­­ Abstimmung enthalten habe. Diez fer­chen nicht mehr Parteimanöver, sondern offene Feindseligkeit. Bei der Präsidentenwahl nicht stimmen, bedeute so viel, als gegen die Wahl protestiren, gleich viel, wer immer ge­­wählt werden möge und die Nechte des Präsidenten nicht aner­­kennen. : = Aus Konstantinopel wird uns unterm G. b. M. ge­­schrieben : Vor einigen Tagen traf hier der Generaladjutant des Für­­sten von Serbien,­­Oberst Nikolics, ein, als Ueberbringer eines Handschreibens, warin angeblich Für Milan dem Sultan seine Großjährigkeitserklärung notifizirte. Oberst Ni­­kolics suchte beim Minister des Aenkern eine Audienz nach. Die­­ser empfing ihn jedoch nicht, sondern wies ihn an den Groß­­vezir, wohl, um so anzudeuten, daß mit dem Fürsten von Serbien nicht Beziehungen auswärtiger Natur, wie sie zwischen den einzel­­nen Mächten bestehen,­­gepflogen werden, und daß diese Angele­­genheit in das Ressort der inneren Verwaltung gehöre. — Der neue Großvezir ‚beschäftigt sich fest fast ausschließlich mit dem Studium von Eisenbahnfragen und es heißt, "er beabsichtige den Vertrag mit Hilsch einer gründlichen Revision zu unterzie­­hen. — Die gegen seinen Vorgänger Mahmud eingeleitete Unter­­suchung hat zum Gegenstande eine Summe von­ 100.000 Livres, welche anläßlich der legten großen Kreditoperation „durch die Finger geglitten“ sein soll.­ Der­ Beschuldigte wird zwar mit al­­ler Rücksicht behandelt — er fuhr zur Untersuchung in einer Equipage, die ihm der Großvezir geschict hatte — allein man scheint diesmal ein Grempel statuiren zu wollen. — Die öku­­menische Synode, welche schon am vorigen Samstag ihre_ Verhandlungen eröffnen sollte, hat offiziell noch immer nicht ber­gonnen. Man versichert, daß sich im Schofe derselben nam­hafte Stimmen erheben, die von einem Schisma nichts wissen wollen. Gelegentlich einer Varbesprechung, die beim Erzbischof von Hera­­clea stattfand, zeigte sich, daß die Mehrzahl der Bischöfe gegen das Schisma sei. Man möge die strengsten Kirchenstrafen über die Difsidenten verhängen, so äußerten sich die Hauptredner, aber es nicht zur offenen Kirchenspaltung treiben. Ehe nun diese Diver­­genz nicht ausgeglichen ist, wird es wohl nicht zu offiziellen Bera­­tsbungen kommen. : > — Für die Eisenbahnen auf dem ungarischen Krongebiet hat der Kommunikationsminister Ludwig Tipa ein neues Signali­­sirungs-Neglem­ent erlassen, welches das Amtsblatt heute publiziert. Die einleitende Verordnung lautet wie folgt: Ach verordnne hiemit, daß bei allen auf ungarischem Kron­­gebiet befindlichen Eisenbahnen vom 1. Oktober­­. 3. AN eine gleichmäßige Signalisirung nach der beiliegenden Instruktion angewandt werde. » Was die in PunktO und f7 des§.·3,ferner»In den 88. 64—69 erwähnten stabilen Beruhigungs-Signale (mit beweg­­liden Armen und mit Signallampen von zweifachem Licht zu ver­­sehende Signalstangen) betrifft, so anberaume id) für die Auf­­stellung derselben den 1. Oktober des Jahres 1874 als spätesten Termin; i­ erwarte jedoch, daß die Aufstellung dieser stabilen Signalisirungsapparate in der Weise wird in Angriff genommen werden, daß der Gebrauch derselben in den frequenteren Bahn­­höfen noch vor dem obbezeichneten Termin möglich sei; einstreik­, aber aus, bis diese Signale aufgestell sind, werden die von den­­selben zu vermittelnden Beruhigungszeichen mit den vorhandenen optischen Signalen zu geben sein.­­ Den Gebrauch der auf einigen Eisenbahnen geenwärtig nachbestehenden und i­n Anfang zur Instruktion aufgeführten­ner gestatte ich vorläufig noch bis auf weitere Ber­­ügung. . . Der d­. E. österreichische Herr Handelsminister, mit dem ich in dieser Angelegenheit einvernehmlich vorgehe, hat gleichzeitig eine ähnliche Verordnung, mie diese, erlassen für die Eisenbahn­­unternehmungen der im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. Pet, den 27. Juni 1872. Ludwig Tipa. Aus den Zreichstage. Präsident Stephan Bitte eröffnet die heutige Sigung des Abgeordnetenganges um 10 Uhr. je Aus den Ministerfauteuils: Longay, Tréfort, Fifa, Pauler,­­ vy. Das Protokoll der jüngsten Sitzung wird authentizirt. Der Präsident m­eldet,da Ludwig Tipa,der an zwei Orten­­ iksz­it, sein Hárompéter Mandat niedergelegt habe. Die Neuwahl im betreffenden Bezirke wird angeordnet werden. Bauer Hoffmann: Geehrtes Haus! Ich habe die Ehre, das Gesuch der Schullehrer von 72 Gemeinden der drei obern Wahlbezirke des Oedenburger Komitates zu überreichen, in welchem sie theils um eine Verbesserung ihrer materiellen Lage, theils darum bitten, daß mindestens für die geringen Bezüge, in deren Genuß sie sie befinden, ein anderer Einhebungsmodus festgestellt werde; namentlich sollen nicht sie ihr geringes Einfommen einheben, das heißt sich zusammenbetteln müssen, sondern die Behörde soll es ihnen einheben, damit sie von dem Oaium befreit werden, womit die Abforderung ihrer Bezüge von den Leistungspflichtigen für sie verbunden ist. · · Dieses Gesuch wird der­ noch nichtkonstituirten—Peti­­tionskommission zugewiesen ‚30. Gull: SH bin so frei, das g. 9. daran zu erinnern, daß ich bei Gelegenheit der Verhandlung der Berichte der Konstituirungs- Sektionen über das Ergebniß der Prüfung der ihnen zugewiesenen Wahlmandate dagegen Cinsprache erhoben abe, daß die Beglaub« bigungs-Urkunde des Mediatcher Abgeordneten Friedrich Schreiber blos deswegen in das Verzeichniß der geieglich Veanstandbaren aufgenommen worden sei, weil sie in deutscher Sprache verfaßt ist. Da aber 038 g. Haus hierüber damals einen Beschluß nicht ar fonnte, weil es noch nicht Fonstituirt war, so konnte ich nur an­zeigen, daß ich, sobald das Haus Fonstituirt sein werde, einen da­­hin gehenden Antrag einbringen molle, es mögen der genannte und die in ähnlicher Lage sich befindlichen Abgeordneten in die Reihe der Unbeanstandeten überschrieben werden. Ich habe diesen meinen angekündigten Antrag nun, nachdem das Haus Konstituirt ist, eingebracht; er lautet:­­ „Im Hinblick darauf, daß, die Wahlprotokolle der beiden Abgeordneten von Mediath, Friedrich Schreiber und Albert Sachsen­­heim, sowie das Wahlprotokoll des einen Abgeordneten von Her­­mannstadt, Gustav Kapp, von der II. und IX. Konstituirungs- Ab­­theilung lediglich de­swegen unter die einem geieglichen Anstande Unterziehbaren eingereiht worden sind, weil sie in deutscher Sprache abgefaßt sind, und im Hinblickk darauf, daß auf den bisherigen Reichstagen auf Grund ähnlicher Beglaubigungs-Urkunden die betreffenden Abgeordneten ohne Ausnahme immer verifizirt worden sind, und, daß die übrigen betreffenden Konstituirungs-Sektionen auf Grund ee Wahlprotokolle alle übrigen Abgeordneten verifizirt­aben, beschließe das geehrte Haus unter Vorbehalt der Verfügung in Betreff des Meritums der Frage, daß die genannten Ab­geord­­neten, und zwar die Deputirten des Mediajcher Stuhles, Friedrich Schreiber und Albert Sachsenheim, und der Deputirte des Herr­mannstädter Stuhles Gustav Kapp, in die L­iste der unbeanstande­­ten Abgeordneten überschrieben werden.“ Präsident: Dieser Antrag wird in Druck gelegt und vertheilt werden. . Koloman Ghyczy bemerkt, daß die Entscheidung des in Drud zu­ legenden und auf die Tagesordnung zu legenden Bes­chlußantrages nur für die Zukunft als Nichtfehler dienen kann, nicht aber für den gegenwärtigen Fall. Diesmal muß mit den be­­anstandeten Abgeordneten so vorgegangen werden, wie mit jenen, gegen deren Wahl eine Petition eingelaufen is. Emil Trau­ Ihenfels widerspricht dieser Auffassung und wünscht, daß die betreffenden Abgeordneten sofort für verifizirt­ erklärt werden. Eme­­rich Haußar verweist auf die Geschäftsordnung und verficht die Meinung, daß die Gerichtskommissionen über die erwähnten Fälle zu ertheilen haben werden. Sofef Yurth pflichtet dieser Ansicht bei und beantragt Uebergang zur Tagesordnung. Auch Paul 9 áz­niel glaubt, daß das Haus nur die Verfügung treffen könne, daß er die Mandate den Gerichtskommisstonen zumeilt. Ludwig G 3. r­­natony Fonstatirt, daß es gewisen Herren nur darum zu thun gewesen sei, fon bei dieser ersten Gelegenheit die Sanktion der von ihnen verfochtenen Grundsage herbeizuführen. Allein Redner erklärt schon fest, daß er nie geneigt sein werde, diese Grundfage durch sein Votum zu ÄNERe NEN: . Josef Giil·ennfein Antrag nur für die Zukunft Gel­­tung haben soll,sn·zieht·er ihn·als g­lgenstandslos zurück. Alexander Nikolic Finterpeirt den Ministerpräsidenten in Betreff des serbischen Kirchenkongresses.Er weiß ganz gut, daß diese Interpellation eigentlich den Kultusminister betreffe, allein da er den gegenwärtigen Kultusminister für die Feier sei­­nes Vorgängers nicht verantwortlich machen kann,soll er ge­­zwungen­,sich an den Ministerpräsidenten zu wenden,der für die Verfügungen des frühern Kultusministers als Kabinetschef vw­antwortlich ist.Redner gibt einen kurzen Abriß der­ Geschichte der nach Ungarn eingewanderten Serben und ihres Kirchenver­­mögens und übergeht dann zum Karlowitzer Kirchenkongreß,dessen­­ Verhalten gegen den 1. Kommissär FML. Ritter v. Mollináry er billigt. Man habe den Kongreß BERN weil er sich weigerte, a­u­f, Kommissär Spalier zu bilden und dreimal Eljen u Schreien­ es : „Und nun dieses geschehen, entsendet die Ne­ierung als königlichen Kommissär zur Prüfung der Rechnungen und Veifü­­gungen,den Honter Obergespan, Baron Majthenyi, der zwar ganz gut slovatisch sprechen mag, aber di­­elet kaum vollkommen ver­­steht und die cyrillische Schrift nicht sesen kann. Nun sind aber alle Arten und Rechnungen in serbischer Sprache und cyrillischer­­ Schrift abgefaßt, die Baron Majthenyi nicht versteht, er ist dem­­zufolge auf den Rath und die Darstellung solcer Persönlichkeiten ange­wiesen, die in dieser Sache sehr stark Betheiligte sind, an solchen Verhältnissen a §. 3. Gef.-Art. IX: 1868 berechtigt sind, ihre Kirchen- und Sc­hulangelegenheiten auf einem und inner­alb der Grenzen­ der Landesgehege zu erledigen, nachdem sie auf Grund des §. 4 des citixten Geleg-Artikels das Recht haben , sich versammeln, so frage zu . Warum wurden die Beischlüfse 18. August b. 3. einberufenen Kongresse die Wahl des Patriar­­chen auf die alte Messe vorgenommen werde ? 3. Warum bat der königliche Kommissär den Serbentongreß aufgelöst, wody wie derselbe PR konstituiren konnte ? ‚4. Warum wurde für die Prüfung der serbischen National­­­ vermögens-Rednungen Baron Majthényi als Fönigliher Rommif­­fär entjendet ? c­en wohl·nach altem Usus vornehmen kann. Die Interpellation wird dem Ministerpräsidenten zugestellt. Sulius Györffy bringt Er behauptet, daß dort die oppofitionellen Kandidaten 6. Ugron und Blafius Drban die Ma­­ jorität erhalten haben; da jedoch manche Wähler die Namen Kandidaten Wahl falsch zur er angaben, sich gezwungen, Präsidenten folgende Interpellation zu richten: Nachdem die Serben auf Grund des eigenen a ehe mit Vorbehalt des Diesem 3mede auf einem Kongresse zu des im Juli 1869 einbe­­rufenen Serbenkongresses nit von Gr. Majestät genehmigt ? »5.Wann beab­sichtigt die Regierung dem zitirten Gesetze Genüge zu leisten,die Beschlü­sse des 1869er Kongresses zu geneh­­migen und einen Serbenkongreß einzuberufen,der die Patriar­­Sprache, so an den Minister­ Königlichen Aufsichtsrechts wieder für den die Angelegenheit der erklärte der Wahlausschuß diese Stimmen für ungüftig und wenn man sie abzieht, dann haben die­­genannten Kandidaten allerdings nicht die absolute Majorität er­­langt. Dies ist jedoch nur die Folge der Parteilichkeit des Aus­­schusses und dieser ist nicht berechtigt, den Herren Ogron und Or­­bán ihre Mandate vorzuenthalten. Demzufolge beantragt er, das Haus möge durch einen Bejdluk den Nödvarhelyketer Wahlaus­ IHuBß beauftragen, den Genannten unverzüglich ihr Mandat aus­­zufolgen und sie dadurch in den Stand zu fegen, daß sie ihren Sig im Hause einnehmen. Der Antrag wird in Drud gelegt und die Berathung dar­­über, wann er aufgenommen werden soll, für Samstag auf die Tagesordnung gelegt. 3 Gabriel Bárady beantragt, daß allen Lehranstalten, die­­ bisher die Schriften des Hauses erhalten haben, so insbesondere auch dem M.-Szigether Lyceum, diese Schriften auch Fünfzig hin zugesendet werden mögen. Auch mwünscht er, daß Fünfzig nicht blos auf das Diarium, sondern auch auf die übrigen Reichstagg­­schriften eine Pränumeration eröffnet werde. Der Präsident verspricht, Entsprechendes zu verfügen, sobald im Zuge befindliche Verhandlungen mit der Staats- und Universitätsbruderei zum adi­ng­ gelangt sind. Das Haus geht zur Tagesordnung über, auf welcher als erster Gegenstand die Wublisation des Resultates der gestern vor­­genommenen Ausschußmwahlen steht. Gewählt wurden sämmtliche von nua gestern namentlich­ angeführte Kandidaten der Deal­­artei. Die Mitglieder der neun Gerichtskommissionen werden, nachdem duch Namensaufruf ihre Anwesenheit konstatixt ist und ihnen die auf ihr Vorgehen bezüglichen Paragraphe der Geschäfts- Ordnung vorgelesen worden sind, sofort vor dem Hause vereidigt, wobei­ die Abgeordneten sich von den Ligen erheben. Sodann werden die einzelnen beanstandeten Wah­en im Wege der Auslosung den Gerichtskommissionen zugewiesen. Neun Wahlen sind beanstandet, gegen sechzig sind. Petitionen eingereicht, im Ganzen haben also die Geritskommissionen 69 Wahlen zu beurtheilen. &$ erhalten alj­o die ersten 6 je 8, die lebten 3 je 7 Wahlen, die einzelnen Gerichtskommissionen erhalten durch das 208 folgende Wahlen zugemiejen :­­ 1.Feid­enmission:Julius Gullner,Gabriel Elek,Andr­eas Tuk­ai­,Friedrich Wächter,Nikolaus Tassy,Gr.Stefan Eszterházi), Franz Domnabidy,MorinckaL 2.Kommission:·Franz Pulpky,Julius Szepessy,An­­dreas Tuvapi,Belzi Szend,Albert Sachsenheim,Kolom­an Kar­­dos,Barnabas Vosnits,Koloman Justhc. ··3.Kommission|Theodor Pauler,Franz Bakesi,Eugen Popovics,Eugen Szentpaly,Franz Houchard und Ludwingipkes (eine 7 Tsak­ált Albert Wodianer, Aladár Molnár, Sa- ÖTT. 4. Kommission: Koloman Bittó, Desider Majthényi, Baron Friedrich Bodmaniczíy, Johann Bállyi, Graf Albert Ap­­ponyi, Lulius Csaba, Ladizlaus Ssillag, Andreas Bartha. 5. Kommission: Yohann Balogh, Edmund Szeniczey, Ludwig Salomon, Alexander Bogyó, Karl Hess, Alexander Gr­­außt, Sh­edesh Schreiber, Johann Bidacs. 6.Kommission:Josef Polya,Julius Tost,Peter Ne­­mes,Em­il Trauschenfels,Peter Csernovics,Baron Stefan Ke­­meny,Graf Sigmund Batthyany,Pault1­­?olnar. 7.Komm­­ission:Emerich Lapid,Geza Lüke,E­llen Pechi­,Stefan Pissuth,Eugen Hammersberg,Stefan Domahly, Béla Tarnóczy. 8. Kom­misssion : Franz Házmán, Alexander Galgóczy, Karl Mangesius, B. Anton Baldácsy, Gustav Rapp, Alexander ECsanáöy, Gr. Emerich Zichy. 9. Kommtiffiton: Alexander Bopessy, Anton Szatall, Karl Eötvös, Nikolaus Marımovits, Franz Eder, Leopold Rázsó, Bela Goda. 3 Der P­räsident fordert die Gerichtskommissionen auf, sich morgen Vormittag 10 Uhr zu konstituiren und die ihnen­zu­­gefallenen Mandate und Aktenfunde zu übernehmen. Die Sektio­­nen und die übrigen ständigen Ausschüsse werden sich Montag konstituiren. · » .·· Aus der Tagsordnun folgt die Zuschrift des Minister- Präsidenten in Betreff der Einberufung der Delegationen. Weber: obshlag des Präsidenten wird beschlossen, die Delegations­­mitglieder morgen zu wählen. In derselben Ligung werden auch zwei ständige Ausschüsse gewählt, nämlich der Bibliothekausschuß und jener zur Kontrolliung der s­chwebenden Staatsschuld. Kultus­ und Unterrichtsminister August Trefort bean­tragt, das Haus möge zur Begutachtung der von ihm einzubrin­­genden, auf das Unterrichtsween­­ bezüglichen Gelegentwürfe einen Unterrichtsausschuß wählen. 3 Das Haus nimmt­ diesen Antrag an und beschließt,den Ausschuß in der Montagssitzung zu­ wählen. x Schluß der Sigung um 12 Uhr. Miádíte Sigung morgen Vormittags 10 Uhr. Zur Tagesgeschichte. Ueber die Ansprache,welche Fürst Bism­­arck an die Berli­­ner Deputation gealten,kursiren zwei verschieden­e Lesarten­: Nach der,,»resse«soll­ d­er Reichskanzler Folgendes gesagt haben: „Denken Sie nur gar nicht etwa, meine Herren, daß grobe politische Gründe bei der Kaiser-Entrevue, im Spiele sind; nichts wäre irriger wie dad. Die Zusammenkunft ist ein rein freund­­schaftlicher Akt der drei Monarchen, nichts mehr und nichts weni­­er, Sie können das gar nicht genug verbreiten! Allerdings ent­­hält sie ja, was bocherfreulich für uns ist, eine Anerkennung des neuen deutschen Reiches in vollem Maße von zwei so mächtigen en wie den Kaisern von Oesterreich und von Rußland. Das sagen wir hogy an. Allein­e Verabredungen irgend melder Art werden hier nicht getroffen, es Liegt der Entrenne keinerlei sonstige politische Absicht zu Grunde. Ich bitte Sie, meine Herren, erzäh­­len an ich Ihnen sage, überall, Sie erzählen dann das ein­­zig Richtige“ Die „Spen­­tg.” aber erzählt, der Reichskanzler habe ver­­sichert: „Die Thatsache der N ment werde überall als ein den Frieden verbürgender Abschluß der bisherigen großen Ereignisse angesehen werden. Der allgemeine Glaube an den Frieden sei hier für die emporblühende Gemwerbsthätigkeit ebenso wichtig, als die Erhaltung des Friedens selbst. Diese Be­­deutung der Drei-Kaiser-Zusammenkunft scheine auch von der Ber­­ölkerung gefühlt und anerkannt zu werden. Die kaiserlichen Si­e von ihrer warmen Aufnahme in Berlin höchst bef­riedigt. Das macht freilich einen bedeutenden Unterschied. Jedenfalls sind indessen die Besorgnisse geschmwunden, welche man namentlich in Frankreich an die Drei-Kaiser-Begegnung knüpfen zu müssen glaubte. „Bien Publique” faßt fest die Sache von der günstigen Seite auf und sucht eine ruhigere Stimmung hervorzurufen. Das Blatt sagt nämlich in einem Artikel über die Entrevue u. U.: Wir können beim besten Willen nicht ab­­sehen, welche Gefahr für uns aus dieser Entrenue erwachsen sollte. Wir haben die Niederlage sehr einfach und sehr würdig ertragen, und führen die übernommenen Verpflichtungen sehr ehrlich aus. Mir drohen nicht und thun nichts, was man nicht auch anderwärts thäte. Man würde uns bis in China aussahen, wenn wir nach der furchtbaren Lektion von 1870 e3 darauf ankommen ließen, ein zweites Mal nicht bereit zu sein, nicht um anzugreifen, fordern um und zu vertheidigen. Wenn die Stunde der Schlußabrechnung genommen sein wird, melden Vorwand künnte man dann geltend machen, welche Mittel könnte man anwenden, um die Ausführung der uns gegenüber übernommenen Verbindlichkeiten zu verweigern ? Man mi­eradezu annehmen, daß Preußen sich in zwei Jahren­ den Mechselfällen eines neuen Kampfes ausfegen wolle. Nichts­ gibt uns das Recht, eine solche ne­u vermuthen und­taatsmännern, melde ihre Broben geliefert hnden, eine so selt­­sange Unk­lugheit und das blinde Verlangen nach einer solchen Verantwortlichkeit unterzulegen.­­ Aber, sagt man, wir sind der Held der Revolution. Europa fürchtet uns, nicht wegen unserer Stärke, sondern mögen unseres Geistes. Der Gegenstand ist zu ernst, als daß wir und nicht vor­­behalten müßten, ihm selbständig zu behandeln; nur wollen wir gleich hier zwei Grundlage aussprechen, von denen mir fest durch­­drungen sind: 1. Der Held der Revolution ist nur nur in Frank­­reich, sondern überall; wenn er bei uns mehr leuchtet , so brennt er anderwärts desto starfer. 2. Frankreich) hat bei sich nur bar um 10 viele Explosionen erlebt, meil feit beinahe einem Sahrhuns=. derte alle seine Negierenden, um es zu „retten, zu vergrößern, zu bereichern oder­ auszubeuten“ — glei­ viel — stets das Gefet verlegt haben, damit wurden die Revolutionäre aufgestachelt, die hier wie überall die Gelegenheit ergriffen, um auch ihrerseits dem Gelege Gewalt anzuthun. Die gerechten Leute sahen sich so zwischen zwei Rechtsverlegungen gestellt und ließen gewähren. Das Heilmittel dafür st­­ódrt einfach: die Regierung muß, statt dem Volke Will­­fürbestimmungen aufzubringen, das oberste Beispiel der Achtung vor dem Gehege geben und jede Revolution wird unmöglich sein... Wir geben und über das Wohlwollen der Mächte für uns und über die Liebe, welche die republikanische Staatsform Souveränen einflößen kann, seinen Täuschungen hin; darüber műre noch viel zu jagen, aber ein unerbittliches Geies zwingt sich auch dem Stärk­­ten und V­erwegensten auf. Man überschreitet nicht gemisse Gren­­zen. Unsere gegenwärtigen Grenzen sind sehr schwach ; kaum trennt uns ein Bad von demjenigen, den Straßburg und Net nicht auf­­halten konnten. Aber dieser Bagg wird nie überschritten werden, wenn wir, Regierende und Regierte, sorgsam 161 die Achtung vor dem Gefege halten, die Achtung vor uns selbst und die Ach­­tung vor dem Nechte der Anderen. „Auch in England scheint die Mißstimmung der legteren Tage gewichen zu sein und einer ruhigeren Beurtheilung der Lage Blut gemacht zu haben. „Saturd. Rev.” äußert sich folgendermaßen : 68 zeigt nach unserer Meinung eine Unkenntniß der Verhältnisse des Festlandes, wenn man behauptet, daß diese Zusammenkunft der Kaiser wahrscheinlic­h keinen Einfluß auf die Erhaltung des europäischen an äußern werde. 68 ist allerdings nicht an­zunehmen, daß die Monarchen Maßregeln erfinnen werden, melde den Krieg unmöglich machen dürften. Allein die bloße äußere Thatsache dieser Zusammenkunft trägt dazu bei, den Frieden zu erhalten. Von welcher Seite her droht denn gegenwärtig der Krieg ? Zunächst von der Nachlucht der Franzosen. Sodann von der Unruhe der Bevölkerungen an der Donau und schließlich von muel . Barum Udvarhelgpeter id wurde­­ nicht gestattet, daß auf dem, der «---— —««· — Der Goldmann. Roman in fünf Bänden von Moriz Jókai, weiter Band. Tinten. (47. Fortlegung.) Timen. „Wie das schöne Brautkleid im Staube liegt! Statt des Hoczeitsfehmaufes folgte das Todtenmahl. Und statt des gestichten Brautgemandes fam das Trauerfleid. Schwarz! Die Farbe, melde Reich und Arm gleichmacht. Athalie und Timea werden beide gleich gekleidet — schwarz. Und wenn die Trauer nur im Tragen der Schwarzen Trauers fleider bestünde ! Mit dem plöglichen Tode des Herrn Athanas Famen die Unglücksraben angeflogen, so wie am Borabende eines Winter­­sturmes die schwarzen K­rähen sich in langen Reihen auf die Haus­­dächer fegen. Das erste Rabengeträchze war, daß der Bräutigam seinen Berlehungsring zurückgibte; nicht einmal beim Begräbniß erschien es, um seiner Braut, wenn sie, der Ohnmacht nahe, hinter dem Sarge einherwanzt, den flagenden Arm zu leihen; denn in dieser K­leinstadt erheisscht es die Sitte, daß die Leidtragenden, ob sie nun vornehm oder arm sind, ihren Todten zu Fuße und mit entblößtem Haupte das Geleite bis zum Friedhof geben. 63 fehlte nicht an solchen, welche Herrn Kaczura wegen dieser Handlungsmweise tadelten und die prakttsche Motivirung nicht für eine Entschuldigung gelten ließen, daß ja, nachdem Herr Brazovicz seinerseits die Bedingung nicht eingehalten hatte, die Mitgift von hunderttausend Gulden noch vor der Trauung auszu­­folgen, auch der Bräutigam berechtigt gewesen sei, seiner Verpflich­­tungen sich als enthoben zu betrachten. CS gibt nun schon ein­­mal so engherzige Leute, welche für ein derartiges Zurücktreten gar seinen Entschuldigungsgrund gelten lassen wollen. Dann kamen die Raben zu Haus und festen sich auf den Dachfirst des Brazovics’schen Hauses. Ein Gläubiger nach dem andern erschien und verlangte sein Geld. Und nun stürzte das ganze Kartenhaus ein. Der erste Gläubiger, der das Wort " Brozepmeg" aussprach, blies das Haus Brazovics’ über den Haufen. Einmal ins Rollen gekommen, hielt die Zavine nicht inne, bis sie am Fuß des Berges angelangt war. (68 stellte sich heraus, daß die Befürchtungen des Bräuti­­gams,der sich salvirt hatte,nur zu begründet waren,in dem Geschäfte des Herrn Brazovics figurirten so viele anscheinend vor­­theilhafte,in Wirklichkeit aber Verlust bringende Unternehmungen, irrige Kalküle,vertuschte Schulden,imaginäre Gewinnste,daß, nachdem Ordnung in dieses Chaos gebracht war,das gesammte Vermögen zur Befriedigung der Forderungen nicht ausreichte. Noch mehr,es kam auch zu Tage,daß er selbst solche Gelder ver­­ausgabt hatte,die ihm auf Treue und Glauben waren anvertraut worden,Waisenkapitalien,Kirchenstiftungen,Spitalgelder,die Kautionen seiner Kommissäre.Bis­ über das Dach des Hauses schlugen die Fluthen übereinander,und diese Fluthen führten Schmutz und Schlamm­ mit sich;was sie zurückließen,war­ Schande­. Auch Timea verlor ihr ganzes Vermögen. Das anvertraute Waisengut war auf seine Liegenschaft intabulert. Täglich kamen fest Advokuten, Magistratsräthe, Grefations­­richter ins Haus; sie versiegelten alle Karten und Schränke; sie sie fragten nicht erst bei den Damen an, wann es erlaubt sei, ihnen aufzumarten ; unangemeldet stürmten sie an jeder Stunde des Tages herein, durchstöberten alle Gemächer und ergingen sich in Schmähungen und Verwünschungen des Verstorbenen so laut, daß die trauernden Frauen es hören mußten. Alles, was sie im Hause fanden, wurde der Reihe nach vorgenommen und abgesrägt bis herab auf die Bilder, mit und ohne Rahmen, selbst das Braut- Heid ohne Braut entging diesem Schicsal wicht. Und dann bestimmten sie den Termin und ließen ihn auch am Hausthor anschlagen, an welchem Alles das öffentlich ver­­steigert werden werden wird. Alles — aug das schöne gesticte Brautkleid nicht ausgenommen. — Zum Schluß das Haus selbst, und wenn es verfauft sein wird, dann können die bisherigen Ein­­wohner ihren Weg gehen, wohin es ihnen beliebt und die sehtöne Athalie mag zum Himmel aufbliden und fragen, wo sie hinfort ihr stolzes Haupt hinlenen wird. In der That, wohin ? Sie, die vermaifte Tochter eines banferott gewordenen Be­­trügers, der man nichts gelassen, selbst nicht ihren guten Namen, der Niemand wohl will — sie selber nicht! Von allen Kostbarkeiten , die sie bereifen , sind ihr nur zwei werthvolle Andenten­ geblieben, welche sie vor der Beschlagnahme versteht hatte: eine Chalcedon - Dose und der zurückgefdiche Ver­­lobungsring. Die Chalcedon -Dose hatte sie in die Tasche ihres Kleides gesteclt; wenn­ sie dann Nachts allein war, zog sie dieselbe hervor und betrachtete die darin befindlichen Schäfe. 63 waren dies allerlei Gifte. In einer bizarren Anmand­­lung hatte Athalie auf einer Reise in Italien sie getauft. Im Befit dieses Schages glaubte sie der Welt trogen zu künnen. Sie bildete sich ein, sie wäre im Stande, bei der geringsten Kränkung sich das Leben zu nehmen. Diese Einbildung machte sie ihren Eltern und ihrem Geliebten gegenüber zur Despotin. Thut man ihr nicht Alles zuliebe, so ist die Giftdose da; sie braucht nur zu wählen, in welches Gift schneller tödtet; am Morgen wird man sie als Leiche finden. . Und nun war die große Versuchung an sie herangetreten. vor ihr lag wie eine trostlose Einöde ihr ganzes zukü­nftiges Leben. Der Vater hat sein Kind zur Bettlerin gemacht, und der Bräuti­­gam hat die Braut verlassen. Athalie war von ihrem Nachtlager aufgestanden ; sie bliete in die geöffnete Dose und suchte herum in den verschiedenen Litten. Und da machte sie die Entdefung, daß sie si vor dem Ster­­ben fürchtet ! Sie hat nicht die Kraft in sich, das Leben von si zu werfen. « Sol so viel Schönheit Sie starrt im Spiegel ihr Wild an­ der Vernichtung anheimgegeben werden? Sie schloß die Dose und steckte sie wieder ein­, sie das zweite Kleinod hervor,den Verlobungsring. Auch in diesem ist Gist. Und ein noch verderblicheree.Es tödtet die SeeleJInd dieses Gift hat sie den Muth einzufäzlürsen bis zanerauschung Sie hatte den Mann geliebt, der ihr diesen Ring gegeben. Sie hatte ihn nicht nur geliebt, sie war auch rasend in ihn verliebt gewesen. Die Giftdose gibt schlsmme Nachschläge,­­der Ring noch schlimmere. Athalie fängt an,sich ihre Kleider anzuzieh.n Es ist ihr Niemand zur Hand,der ihr dabei behilflich sein könnte;die Diensts boter haben längst das Haus verlassen,Frau Sophie und Timea schlafen im Gesindezimmer;an die Thüren der Prunkgemächer­ ist das richterliche Siegel gelegt.Athalie weckt die Schlafenden­ nicht,sondern kleidet sich allein an. ’ « Wie weit die Nacht vorgeschritten­,sie weiß es nicht;die prächtigen Standuhren zieht Niemand mehr auf, seitdem man­ weiß, daß auch sie unter den Hammer kommen. Die Eine zeigt auf Morgen, die Andere auf Nachmittag. Glemv­el, welche Stunde es sei, Athalie sucht sich den Haus­schlüffel und schleicht allein zum Hausthor hinaus, alle Thüren hinter sich offen laffend. Wen bestiehlt man hier? Und dann magt sie sich, unbegleitet, wie­­ sie ist, in die dunklen Gaffen hinein. Zu jener Zeit aber waren die Gaffen Komorns bei Naht­wehr­haffen finster. Vor der Dreifaltigkeits­­säule fladert eine Zan­pe, eine zweite am Stadthausthore und eine dritte vor der Hauptwache, sonst nirgends. Athalie­ nimmt eilig ihren Weg in der Richtung nach der Promenade, der sogenannten „Anglia“. Es ist dies eine ü­bel­­berüchtigte Gegen . ein­ dunkler Hain zwischen der Stadt und der Festung, in welchem bei Nacht obdachlose Frauenzimmer mit gemalten Gesichtern und zerzauften Haaren ss verfliehen, wenn sie aus ihren Schlupfmwintern auf dem­ „Kleinen Blaß“ vertrieben worden. At­alie wird sicherlich an solchen Dirnen vorüberfommen, wenn sie über die Anglia geht. Sie fürchtet sich fest nicht vor ihnen. Lenes Gift, das sie eingeschlürft aus jenem goldenen Reif, hatte ihr die Zucht benommen vor einer­ Begegnung mit diesen unteinen Gestalten. Bor den Roth Scheut man sich nur so lange, bis man nicht selbst hineingetreten. An der Ede Der Promenade steht eine Schildwache; sie muß traten, an ihr vorüber zu kom­men, ohne von ihr bemerkt und mit einem „Wer da?“ angerufen zu werden. Das Edhaus hat einen Säulengang, der nach dem Blake hinausgeht; bei Tage haben die Brotweiber dort ihren Standort. Athalie nimmt ihren Weg durch diese­ Halle, welche sie den Bliden der Schildwache entzieht. Im varten Gehen stolpert sie aber etwas. E 3 war ein zerlumptes Weibsbild, das voll angetrunken, quer über dem Gange lag. Das halb entmenschte Geschöpf, das Uthalie, ohne sich darum zu kümmern, schreitet über das Hindernis hinweg. Sie fühlte sich leichter, als sierum die Öde zur Promenade einbog; auch das Licht der Zampe vor der Hauptmade verschwand jegt vor ihren Blidern und sie befand sich im Dunkel der Bäume. Durch die Hollunderbüssche flammerte der Schein eines be­­leuchteten Fensters. Diesem Leitstern folgt Athalie. Dort lag die Wohnung des Genie-Hauptmannes. ihr Fuß berührt Rat, stößt unflächige Flü­che aus. (Fortsetzung.folgt.)­­ zu. . . . Dann bolte ge | , - z

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