Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1873 (Jahrgang 20, nr. 225-251)

1873-10-01 / nr. 225

il BE Augen » · mik· Mittwoch, 1. Oktober Pest­ 1.Oktober.­­Einer uns zugehenden Mittheilung nach ist esn 1311­ m­ehr feststehend,daß der»Besu­ch Kaiser Wil­helm’s in Wien im Laufe des Monats Oktober und zwar in der Mitte dieses Monats erfolgen wird. Die Ankunft ist fü­r den 16. oder 17. zu gewärtigen, voraus­­gefeßt, daß der deutsche ‚Kaiser auf dem Wege nach Wien = er tritt die Neffe von Baden-Baden aus an — in Stuttgart oder München Raft hält. Die Abreise von Ba­­den-Baden wird den 15. Oektober erfolgen. Weder die­­ Appartements, welche Diesem Gaste eingeräumt werden, sind selbstverständlich jegt noch seine positiven Anordnungen ge­­troffen und hängt dies wesentlich von der Gestaltung der Witterungsverhältnisse ab, die überhaupt auf die Berz wirflichung des in allen Details festgestellten Neijeprojektes noch im Testen Augenbliche von Einfluß sein könnten, nach dem Die Leibärzte des Kaisers nur unter sehr großen Kat­seln fi mit der Neffe einverstanden erklärt haben sollen. (S. die unten folgende Wiener Korrespondenz.) Die große Ordens­vertheilung, die von einigen Seiten für die nächsten Tage (4. Oktober) ange­­kündigt wurde, wird sobald nicht stattfinden und, wenn Te nicht Schließlich ganz zu Wasser wird, exit in Die legte Aus­­stellungsmwoche fallen. Man meldet uns, daß man an maß­gebender Stelle sich mit dem Gedanken an eine Massen­­vertheilung nicht recht befreunden künne, am allerwenigsten jedoch­ mit einem solchen Schuhe , wie ihn der Generaldi­­rektor Schwarz in Antrag brachte. Wäre es nach dem Baron Schwarz gegangen, so hätte man die­­ Unbeforir­­ten im Lande mit Richtern suchen müssen. Das Minister­­ium wird­ bei seinen Anträgen Die goldene Mittelstraße eingeschlagen haben, nur führt dieselbe, wie wir gleich an­­­deuten wollen, ein gutes Stück mehr durch die Regionen der sogenannten niederen Grade, als der höheren, deshalb jo fer begehrten , weil sie meist ber Ordenssehnsucht auch die Titelsucht zu befriedigen geeignet sind. = Ge. Majetät der König hat, nach einem heute an den Ministerialsomnistär für die Hauptstadt vom Minister des Amen bie herabgelangten Erlasse , beziehungsweise Berson Sr. Majestät befindlichen Ministers das von der gemein­­samen Generalversammlung nommene neue Wappen abgesondert der der Dreistädte-Repräsentanten ange vereinigten Haupt­­stadt,desgleichen die neuen Fahnenfarben zu genehmigen geruht. Das heutige Antsblatt veröffentlicht ein Uebergangs- Stegulativ des Unterrichtsministers rünsichtlich der Vereinigung der bestandenen Buda­pester Seminarien für Gymnasial­­und für Realschul-Professoren. Wir werden dasselbe vollständig im Morgenblatt bringen. =Bezü­glich d diese gmng der neuen Lehrstühle an der hiesigen Universität erfährt,,M.Pol.«aus glaubwürdiger Duelle, dab vorläufig blos der Lehrstuhl für Strafrecht belegt werden soll und zwar wäre für denselben Dr. Aladár in Aussicht genommen. Die Belegung Schnierer der übrigen Lehrstühle (des ist vorläufig auf unbestimmte Zeit vertagt. fatf. und apost. főnig). Majestät hat, wie das Amts­­3.­­Zaren u. a. zu verleihen geruht, kalmafle Generalkongregation des Bärder Konstated war, wie man dem „Hon“ aus Zombor telegraphirt, die bejudteste in diesem Jahre, und hochbegeistert für das Hnter­­eife des Baterlandes. Die handlung waren ges­und das Verbot der Bemeis zu liefern, daß michtigsten Angelegenheiten der Bev des nächstjährigen Voranschla­­projeftirten Wahl-Bollsversammlung im Ssajtisten-Vezirke. Der Vizegespansbericht über diesen seogenann­­ten Punkt wurde mit V Begeisterung aufgenommen. Bojnovics hatte den Vizegespan diesfalls interpellirt, dessen Antwort wurde jedoch vollkommen gutgeheilten und ebenso scheint das nicht endenm wollende­­ Eisen, von welchem die vom Gefühle des Patriotismus durchdrun­­gene Nede des Landtagsabgeordneten Schmauß begleitet war, den den Interpellanten sein Gegner im Saale befand. Dem Vizegespan und ihre die Anerkennung des Komitates v­otirt. — Bemik­ung. Eisenbahninspektorate uns nachstehendes Schreiben zu: Nach­ einer Mittheilung der »Alkgsl­. Allg. Jg.“ brachten in den jüngsten Tagen mehrere vaterländische Blätter jene Unglics­­nachricht, als ob ein Theil des Lupfower Tunnels der ersten galisischen Eisenbahn eingestürzt Arbeiter die ‚geehrte Redaktion, zur geschägten DBlatte F und zuge­­ift, wie an uns gerichtete Tele­­„Die Arbeiten schreiten mit gutem am Rupfomer Tunnel Erfolge fort, es it nichts gelieben, was zu der von den Blättern mitgetheilten eg Anlaß gegeben hätte“. Indem wir Sie um Aufnahme dieser Zeilen “in Ihr ge­­fhästes Blatt bitten, können wir nit umhin, eine löbliche Me­daktion zu ersuchen. Sie möge vor Aufnahme so beunruhigender Mittheilungen so die gehörige Aufklärung verschaffen, die wir in unserem Bureau mit Bereitwilligkeit zu entbeilen für unsere Pflicht halten. Der telegraphisch signalisirte Artikel Kaiserfeld’s über die Aufgabe des verfassungstreuen Großgrundbeleges in Oesterreich liegt uns jegt in der „Grazer Tagespost” vor; mir entnehmen demselben folgende wesentliche Stellen . Durch das Recht, in einer besonderen Gruppe, Abgeordnete in den Reichsrath zu wählen, sei dem Groß grundbesige ein Privi­­legium geworden, das er gebrauchen solle zur K­onsolidirung des Reiches, zur Festigung der Macht und der Autorität des Staates nach Sünen und denken. Dieses Wahlrecht gibt ihm in den be­­vo­rstehenden parlamentarischen Kämpfen eine nahezu ausschlagge­­bende Bedeutung ; die Lefchichte des Parlamentarismus, die Erhal­­tung und der Fortschritt liegen zum großen Theile in den Händen des Großgrundbefiges. Dar­ım gab es fü­r denselben bis jegt fei­­nen so wichtigen und zugleich so verantwortungsvollen Wahlakt, als den gegenwärtigen. Mit den direkten Wahlen allein, mit der Vermehrung der Abgeordnetenfige ist für die Konsolidirung der inneren Zustände, für die Befestigung der Verfassung noch blutwe­­nig geschehen. Ost erst werden die Gegner mit äußerster An­­strengung den Kampf­e­rn die Verfassung und den Kortschritt führen. Es ist noch un­ein, ob die „Nechts“-Partei den Neichs­­rabb betritt. Erscheint sie nicht, dann ist das Kampfesfeld auf ein anderes Terrain verlegt; der Kampf selbst aber würde uns nicht erspart sein. Noch scheint die Wahrscheinlichkeit dafü­r zu sprechen, daß die „Nechts“-Partei im Neichsrathe erscheinen werde. Die Ab­­stinenz-Bolitit kann nur so lange festgehalten werden, als die Hoff­­nung­ besteht, damit etwas zu erreichen ; durch fortwährende Absti­­nenz-Politit wird die Partei absurd. Für große geistige Bewegun­­gen gibt es keinen Veharrungspunkt. Un­ einer best­­mmten Grenze angelangt, müßte auch die Opposition der Verfassungs-Gegner ent­­weder ermattern und auf jedes weitere Wirken verzichten, oder sie müßte, um nicht dem Lose der Lächerlichkeit zu verfallen, weit­­ fortschreiten bis zur Gewalt. Das aber will Niemand, Frann Niemand wollen. 683 würde auch Niemand bis dahin folgen, am­ menigsten das andvolt, das heute arglos mitthut, weil es bei dem Spektakel noch seine Unterhaltung findet. Wie immer aber der Entschluß der „Nechts“-P­artei ausfalle: er wird ungefährlich sein und höchstens sie selbst schädigen. Auch in einem Plus von Dok­rinären und Radik­alismus auf der anderen Seite liegt fü­r die ruhige, kontinairliche Entwickklung seine Gefahr. Aber vom Uebel it, daß es, wie die P­arteiverhältnisse in Oesterreich heute Stehen, bei uns dasjenige nicht gibt, was man mit nicht ganz zutreffender Bezeichnung eine konservative Partei im politischen Sinne nennt. Was sich euphemistsch konservativ nennt, it wohl reaktionär, aber konservativ ist es nicht. Weil die Gegner über die Mittel gebieten, welche eine auf die große Menge berechnete Wirkung nicht verfehlen, erschhieren sie die Organisation einer wirklich konservativen Partei. Eben hier liegt die Bedeutung, welche dem Großgrundbefige innewohnt. In dessen Haltung it der Grund zu suchen, warum jeder große poli­­tische Ortsschritt nur durch die Konservativen verwirklicht wurde. Damit it auch die Stellung klar gegeben, welche der Großgrund­­befig in Kämpfen einzunehmen hat, denen wir entgegengeben. Der Großgrundbefig wird die Berfassung vertheidigen ,­ denn Diese ist das nach langen Kämpfen errungene Fundament, auf welchen die­­ Verhältnisse der Länder und Berfer Oesterreichs, die Rechte der Bürger und die Mactvollkommenheiten der Regierung ruhen. Dieses Fundament muß erhalten, darf nicht erschüttert werden. Würde die Berfassung, nachdem sie so lange bestanden, wieder als mißlungener Berjud­ enden, dann würde Alles, was an ihre Stelle treten könnte, auf noch tiefere Erregung stoßen, und nichts würde mehr Glauben finden. Der Großgrundbesis wird darüber wachen, daß Diejenigen, welche die Bestattung auf ihr Banner geschrieben haben, im Besitz der Macht sich erhalten. Denn Machtbei­g ist es, was die Zahl der Freunde mehrt, die Gegner entmuthigt und s krießlich den Erfolg verbürgt. ES bedarf einer gemissen Stabi­­lität nicht blos des Systems, sondern auch der Regierungen, soll in­ die Gesellschaft Ruhe einkehren. Sollen die Organisationen in dem Geiste, in welchem sie geschaffen wurden, ausgeführt werden und­ neue, die das Bedürfniß fordert, sich an dieselben logisch am schließen. Der Großgrundbesis mill aber auch, weil er in eminenter Metje, Konservativ it, die Autorität des Staates aus der Gewalt jener Mächte befreit sehen, welche ihm ihr Gebot, ihre Kontrole aufbringen möchten; aus der Gewalt einer nstitution, welche durch Uebertreibung ihrer Sagungen und nach der ihr gewordenen Organisation mit jedem Fortschritt des Menschengeistes in Wider­­streit kommen muß. Diese Institution kann sich nicht als zweite gleichberechtigte Macht, als anderen Staat hinstellen, der den Be­­dürfnissen der Gesellschaft, ihrem geistigen und ökonomischen Ent­­wickklungsgange zu folgen hat. Das wäre nicht ein Kampf um die Gleichbereu­gung, das wäre ein niemals endender Streit um die Herrschaft, ein Streit, der von firchlicher Seite im Namen der Gemissensfreiheit begonnen wurde, in dessen Hintergründe aber viel Meltliches sie verbirgt. Dieser Streit muß gelöst werden der Sinne der Staatsautorität und der Unterwerfung unter das ejeb. Das Gejeg wird sein begründetes Hecht antasten, sein Ge­­wissen bedrängen, echte a nicht hindern, mohl aber dafür sorgen, daß die Religion nicht zum Ansturme gegen die Hinrich­­tungen des Staates mißbraucht werde. Die Bib­liften der Hauptstadt. Die mit dem B Zusammenzählen der Stimmzettel Wahl der 200 Aussehngmitglieder Reihe der Höchstbefteinerten Strutinkommission hat heute Sieg der unten folgenden vom ZentraleijiW Mitglieder : Nikolaus Agorakta, Anton Aldajy, Arganer, Yosef Aul, Robert Ruspig, Jajy, Franz Barhd, Dr. Samuel , Karl Andorffy, Sofef Bi Bi Be mton Baz Batizfalvi, Ilipp Baumgarten, Johann­­ Bednarjd, Adolf Aebly, Georg Bengyel, Wering Wera­­ner, Dr. Johann Bölay, Johann Bollender, Dr. Julius Böse, Mar Brül, Johann Burián, Dr. Peter DBusbadh, Stefan Gabdebo, Johann Chladek, Ludwig Esery, Nofej Depold, Franz Derer, Bernhard Deutsc­h, Gustav Deutsch, Anton Dümmerling, Andreas Gebauer, Martin Sabeich, Theophil Fabinyi, Friedrich Fehl, Karl Sicher, Stefan Forgs, Albert Frantl, Paul Freiberger, ‘Ferdinand ‚sreißleder, Be Sindrich, Dr. Paul Fromm, Stefan Frum, san. Fuchs, Rud. Fuchs, Stef. Filldp, Dr. Ludw. Gebhardt, Sam. Siczey, No]. Gießingl jun, Dr. Fr. Glad, Th. Gombár, Sob. Görgey, 3. 5. Gradl, Ladislaus Granater, Johann Grün, Georg Gyar­­mathy, Alekins Győry, Dr. Géza Hatás, Wilhelm Halbauer, Aler­ Haris, Dr. Ignaz Kavas, Josef Hazman, Moriz Heidelberg, Math. Helfenstein, Ladislaus Hera, Michael Hirsch, Dr. Ignaz Hirschler, Stefan Hoffer, Friedrich Hoffmann, Lud­wig Hofhauser, Michael Horváth, 3. M. Hölle, Johann Hunfalvy , Jakob Hukár, Karl Hukár, Theodor Hüstl, Johann Ivanyi, Michael oaryi, Dr. Anton ‚Sanfovits, Moriz lat, Karl Jordán, Karl Lurensi, Paul UTC­nát, Srvanz. Karl, Stefan Kern, Johann Kern, Stefan Kerstinger, Julius Kiis, Karl Kiis Gärbner, Georg Klenovits, Karl Anauf, Karl Rohner, Signas Komáromy, Alois Korompay, Karl Kölber, Sjosef Könyvey ‚ Mori­ Rövesdy, Stefan Kralovänscky, Jo­­hann Kullay, Josef Kuncz, Ignaz Kühnel, Johann Lang, Jakob Naumann, Bela Legrady, Karl Legrady, Johann Linden­­bach), Anton Lohr, Adolf Mahlup, Julius Magyar, Raul Dlandel, Franz Mandl, Johann Maus, Johann Mérő, Kofer Meißner, Dr. Adolf Mezey, Karl Mitfits, Andreas Molnár, Sofer Molnar, Zischler, Kofer Molnár, Holzhändler, Emerich Morlin, Dr. Bern­­hard Müller, Georg Nadoly, Hermann Nagel, August Nagy, Lud­­ig Napluhacz, Moriz Nabtl, Anton Nechart, Hermann Neuvelt, Ludwig Nyiri, Franz Deiner, Michael Oftoiis, Nikolaus Optoiis, Raul Oswald, Johann Rapp, Karl Bapthory, Hermann Pecz, yanaz Perger, Franz Wise, Hermann Popper, Karl 2. Bosner, son. Breußner, Andre. Brohapta, Anton Broteich, Ag. Brüd­er, Joh. Brüdler, Anton Pullmann, Sof. Burmann, Karl Rath, Vizepräsident, Karl Rath, Fabrikant, Fr. Rauch, Dr. Kol. Reini, Stefan Möd, Nikolaus Röser, Bernhard Rust, Karl Scheich, Georg Schmidlech­­ner, Karl Schmidlechner, Titus Schmidt, Dr. Franz Schwager, Anton Schwarz, Schuhmacher, U. Schwarz, Seifenstecher,­­Be­ter Sorg, Stefan Staffenberger, Johann Stangl, Josef Steben, Bernhard Stern, Michael Stern, Franz Strohmeyer, Kosef Szabó, Tischler in Ofen, Graf Luk­as Saaper, Minister, Michael Szeher, Géza Szeles­en, Eduard Szenes, Moritz Szentfivályi, Vadislaus Sztíváry, Ssidor Szitányi, Anton Sztalla, Georg Sztupa, Johann Toperczer, Nojef Topits, Lorenz Tóth, Kosef Tördt, Karl Ullmann, Heinrich Unger, Karl­­ Bágby, Leopold VBardsdy, Dr. Andreas Wagner, Moritz Wahrmann, Koh. Nep. Weber, Alexander Betsey B. Franz Weiß, Karl Weiß, Anton Wimmer, Anton Wirnhardt, Dr. Karl Vogl, Michael Wind, Nikolaus Uhl, Michael Zehetner, Anton Zeller, Anton Zichy, Samuel Zolyomi, Georg Efivora. Als, Eliasmänner: Sammel YÚtlap, Georg Bad­m­ayer, Josef Bajub, Dofef Baumann, Martin Bayer, Karl Bet­wind­er, Josef Eberling, Michael Egyed, Michael Farkas, Johann Serenczp, Anton node, Johann Frohner, Michael Gichmindt, Wilh. Syömröy, Math. Hegyesiy, Karl Hirsc­ekter, Aug. Hürich, Anton Sal, Andr. Juhas, Aug. Kanıı, Aler. Kaján, Leonhard Kammermayer, " Stefan Kauser, Konst. Roijer, Stefan Sofef Lechner, Alois Zorn, Mich. Locher, bezüglich eines Blattes ausführlicher hervor, Landauer, Johann Suczenbacher, Alois Mam­­temp, Albert Mayer, Jafob Mayer, Sofef Nemeshenyi, Adolf Bollat, Emerich Pordan, Zosef Rukdler, Georg Schiller, Hermann Schönberg, Ignaz Schuller, Karl Steindl, Dr. Thomas Stodinger, Alois Straffer, Stanz, Szilberer, PBanl Szönyi, Mitol. Tafácsy, Erg VBasto, jahr Stellung der. David Trefort!s Entwurfe jo Weit, Y­ulius Wolfner, Johann Bach, Universitäts-Freier. Die Eröffnung des neuen Studienjahres an der Universität fand heute Vormittags um 10 Uhr im Kleinen Saale des Akadenie­­palastes in Gegenwart zahlreicher Professoren und Hörer der Univer­­ität statt. Die­­ser wurde duch den zurücktretenden Rektor, pros. Dr. Peter Hatala, mit einem Nachblick auf das abgelaufene Studienjahr eröffnet. Der Redner nannte das verfloffene Schul­­en wesentlichen Moment in der gedeihlichen Entwickklung unserer Hochschule, welche im Laufe desselben sowohl in materiel­­ler, als auch in geistiger Beziehung sehr erfreuliche Fortschritte ge­­macht. In jener Hinsicht hob er hervor, daß nun endlich auch die oft dringend geforderten Universitätsbauten in Angriff genomm­en worden und hierurch eine der mißlichsten Schattenseiten unserer Hochschule befeitigt wird. Noch wesentlicher aber sei der Fortschritt auf geistigem­ Gebiet, welcher Fortschritt seinen eklatantesten Aus­­bruch in dem Gefegentwurfe gefunden, welchen der Unterrichtsm­ini­­ster dem Reichstage vorgelegt. Professor Hatala mill den Ge­­fegentwurf seiner eingehenden Besprechung unterziehen, und dies umso weniger, da er mit den Prinzipien und Bestimmungen dessel­­ben in allen unwesentlichen Punkten übereinstimmt. Vor Allem hebt er rühmend hervor, daß das oberste und wichtigste Lebensprinzip alles Universitätswesens, die Lehr- und Lernfreiheit, in Minister gefunden, nämlich Nur die an der Universität in seiner vorjährigen Rektoratsrede gethan, daß der große Einfluß des 20 professioren; — 3. 83 J­uristen zusammen 13.131 fl. und auf. 9000 fl. 35 Philosophen zuf. 8120 fl., — zusammen 30.151 fl. und 50 Dukaten. Interessant it noch, daß im Wintersemester 266 Hörern 4567 fl. 50 fl., im Sommersemester 235 Hörern 3756 fl. 9749 Tr., zusammen also 501 Hörern 8324 fl. 47", Tr. an Kollegiengeldern von den Professoren erlassen wurden. « Im­ Wintersemester liefen 51.946fl.,im Som­­ersemester 39.270fl.49kr.,zusammen 91.216fl.56kr.an­demn ein. . Die übrigen Daten übergehen wir, da dieselben nur für engere Kreise von Anteresse sind. Nach Dr. Hatala bestieg der­ neugewählte Nektor Dr. Sulinms Kaus die­­ Tribüne und hielt eine wiederholt von allge­­meinsten Beifall unterbrochene Nede „Ueber den Beruf der Uni­­versitäten“, welche wir in unserem nächsten Morgenblatte vollin­­haltlich mittheilen sollen. I Hermannstadt, 27. September. Die Installation des Metropoliten Spacskovics hat heute in folgender Weise stattgefun­­den: Morgens um 8 Uhr begann die „utrenia“, nach deren Been­digung die Kongreßmitglieder und der pontifizirende Clerus sich aus der Kirche in den erzbischöflichen Balast begaben, um den Erz­­bischof in die Kirche zu geleiten. Der Erzbischof begab sich mit dieser glänzenden Begleitung in die Kirche, wo er auf dem Direk­ für diesen Zweck aufgeführten prachtvollen Throne Plab nahm. Hierauf richtete der Kongreß-Präsident an den Erzbischof eine Ver­­sprache, in welcher er den Lektoren für installirt erklärte. Der Kongreß-Präsident empfahl ferner die Angelegenheiten der Kirche dem neuen Metropoliten, brachte ein Hod auf Se. Majestät den König aus, der die Wahl des Metropoliten gutgeheißen ; er­ließ auch die ungarische Negierung der Genehmigung erwirkte; das lette Hoch galt dem neuen Metropo­­liten selbst, der seit zweihundert Jahren der erste auf verfassungs­­mäßigen Wege gewählte und genehmigte Metropolit ist. Alle See­n fanden bei den Kongreßmitgliedern lebhaften MWi­­erhalt. Auf die Rede des Kongreßpräsidenten antwortete der Me­­er greifenden Worten; er versprach, daß sein ganzes Streben, wie bisher, auch­ fernerhin auf die Förderung der Ster­­essen und des Wohles der Kirche gerichtet sein werde. Hierauf führte der Kongreßpräsident den Erzbischof zum Throne, auf welchem dieser Pflag nahm, worauf die pontifizirenden Geistlichen ihn mit den Mesgewändern bekleideten. Beim­ Gottes­­diente celebrirte der Erzbischof selbst das Hochamt. Nach Beendigung des Gottesdienstes machten die Mitglieder des Kongresses und des Metropolitan-Konsistoriums, die Deputa­­tion des Blasendorfer gr.-lath. Erzbisthums, die Mitglieder des Hermannstädter erzbischöflichen Konsistoriums, die Professoren der früher römischen Nechtes und Jgpacsfovics die des Vaterlandes den beiden Stuhlrichtern befundete Gnergie m­it war)­­— Ge­­­­tt meldet, den gr.­or. mit a. rumänischen = = Die mehr der Bolitit, sich außer die Ueberprüfung erwähnte Nachricht einer des Esaskisten-Bezirkes Note des um für weld legteren Horn propor b. Entschliegung vom 23. September Erzbischof und Metropoliten Brofop geheime Rathswür­de mit Nahsicht und verschüttet worden wären. Wir erjuden eruhigung des Publikums in Ihrem en, dab die as nachstehende, vom Schauplage selbst vamm bemweift : mehrere vollständig wurde hundert grundlos fir 1. geht · (Birdlisten) Vormittags und sind wir bereit, in der Lage, für die und 50 Gringmänner aus der bestelfte ihre Arbeit begonnen , einen , anfangend. Er hebt als Resultat der Wahlen den ist Redner Krems, Ignaz, eklatanten Ausdruck anderer Ansicht, katholisch-theologischen Fakultät wie er dies bereits­­ tropolit in Kollegien gel­­d leben, welche die allerhöchste A d­­ er Roman des künftigen Jahrhunderts. In acht Büchern. Bon Moriz Jókai Bweiter heil. Der ewige TFriede. Zweites Buch. (142. Fortlegung.) Die gelehrte Sprachforscherin überlegte Alles gerissen haft. tür den Archäologen gibt es nichts Unstößiges. Da es wäre ein Sacrilegium, auch nur ein Wort beglaifen oder ändern zu wollen in so fostbaren Weberlieferungen, deren Urschrift in Jaspisplatten gegraben, auf Bapyrusblätter, auf Aloebast, auf Lidmembrane, auf Schwanenpergament, auf Tafeln aus Trakhols mit Sepia, Bind­er und Goldlösung gemalt, mit ehernem Griffel gestochen, in Wachs eingeschrieben, in Tempel gehütet, in goldenen Behältern verwahrt, mit dem Moder von vier Jahrtausenden bedecht mar! Und endlich m­it Nofalie ja eine verheirathete Frau, die ohne Gefahr Alles lesen darf. Rosalie bekam also das Buch San-Hoan-Pen-Ki in getreuer Webterregung und konnte darin nachlesen, wie es in der Provinz Kin-Tien zugeht. Nun war Rosalie allerdings eine verständige Frau.Sie hatte Kenntnisse und Beurtheilungsgabe genug, um She-Ma-Thiangs Geshhichten nicht so ohne weiters für lautere Wahrheit hinzuneh­­men; mit plumpen Yabeln vermochte selbst ein Ehinese sie nicht aufs Eis zu führen. Allein einen Bunff gibt es denn doch, bei dem alle Weisheit aufhört. Das Eine kann immerhin seine Richtigkeit haben, daß die Frauen von Kin-Tjen so fdön und so­­ verliebter Natur sind Schöner und verliebter als die Frauen in Europa. Und sobald dieses Eine steht, können auch die andern unmög­­lich scheinenden Fabeln durchweg Wahrheit sein.­­ Weshalb verheimlicht David vor seinem­­lerbe die Existenz des Landes? Warum sagte er ihr gerade von diesen feinen Reifen niemals auf nur ein Wort, während er ihr Doc seine sonstigen Fahrten bis in’s Kleinste Detail zu schildern pflegt ? Wozu wendet er an dieses Land große Summen Geldes, die Severus verrathen hatte? MWarum gestattet er Niemandem, von dort hieher zu kommen, der Nachricht geben konnte, was hinter den Bergen des Khu-Khu- Moor und des Kiien-Lilen vorgeht. sz Wenn die Frauen von Kin-Tfeu unwirklich einen Gott erwarten, den ihnen ein gefrönter War vom Himmel bringen soll, — hat nit David einen solchen gefrönten Adler in seiner Ge­walt? Und wenn er sich mit seiner minderbaren Flugmaschine unter ein von der Welt abgeschlosfenes Bolt zur Erde nieder­­läßt,­­ können ihn diese Menschen nicht füglich für ihren Gott ansehen ? Natalie war aber durchaus nicht geneigt, ihren Gatten irgend einem Lande der Melt­e als Gott zu überlassen. Betete sie ihn ja doch selber an. Und das war nun ein Stachel in ihren Herzen, von dessen Vermundung sie nimmer zur genesen vermochte. So oft von jet ab David von einer Reise zurichkehrte, forte Rosalie mit divinatorischem Urgmwohne fort und fort in feinen Mienen, behielt jedes seiner Worte und interpretirte die­­selben in ihrer Meise. Seinen Michmuth, seine Aufregung nahm sie Fortan für Anzeichen der Entfremdung. David’s Nerven waren überreizt von den Luftreifen , aber das eifersü­chtige Weib sah den Grund dieser Gereiztheit in ganz anderen Dingen. Während vor dem starken Blide des Mannes die Nauchballen ferner Vulkane freisten, und die Feen der heiße Maffer Spendenden Geifer seinen sinnenden Geist umtanzten, glaubte die Frau in diesem selbstverlorenen Hinbraten Die Sch­wärmerei des Gottmenschen von Kin-Tjeu zu sehen, vor Dessen geistigem Auge sich­eben die Feengestalten seiner Howk­s in beraden­­bligenden Auges, dem Reigen sehrpingen, Kaffe mwerfend, in ver­­führerischen, üppigen Be­weglingen, spärlich bededt — ganz so, wie der gelehrte She-Ma-Tshiang geschildert hat. Rosalie war unglückkic. So viel hatte Severus vorerst Son erreicht. Und das Gefühl des Unglüichs it bereits ein ganz tauglicher Schlüssel zur Thüre einer Schönen Frau. Alsbald folgte nunmehr der zweite Schritt. Severus war konsequent, David aber arglos. Er meinte, Ledermann liege ausschließlich nur das Wohl des Staates am Herzen, wie ihm. Eines Tages verlangte David im Direktionsrathe unbe­­schränkte Vollmacht, Madame Saga die Gruppe der Mleutischen Anseln abzulaufen. In vorhinein künne er nicht sagen, wie viel Geid zu dem Geschäfte erforderlich sein werde, allein was die nihi­­listische Regierung auch immer fordern möge, man mü­sse es bemcht­­­igen. Wozu ihnen aber die Aleutischen Inseln sollen, das sagte er seinen Kollegen nicht. Severus schmunzelte. —­Da wird wohl das Beste sei 11,Sie gehen selber ins Pan­­kofsky-Palais,wo Madame Sapa Hof hält.Sie haben bei dieser Frau immer besonderes Glück gehabt. —Gut,­ich will gehört,erwiderte David. Das war der zweite Schritt in Severus? Pläne. Allein das Projekt sollte ihm ganz und gar verdorben werden. ALS David nach Hause zurü­kkam, verständigte er Moralien falten, teodenen Tones, er werde morgen auf längere Zeit verreisen. Rosalie Ihmwieg fill und begann als sorgsame Hausfrau ihrem Manne selber alles zur Reife Erforderliche zurechtzulegen. Und als sie nun ihren Gatten lange Zeit so dafigen fab, vor sich hinbrütend und wortlos, neigte sie sich mit einem male zärtlich zu ihm und überraschte ihn, 618 in den innersten Nerv er bebend, mit zitternder Stimme durch die Frage: — Lieber David, — sag mir, ich bitte Dich, — was ist Schwarze Larve hin für fünf Kopeten überlassen wird, wie ihnen das Donaudelta. — Alles eins. — Wir müssen jeden Preis dafür bezahlen. — Gut. IH kann gehen, wenn es nöthig ist, es műre aber doch gut, wenn ich müßte, was ich denn eigentlich laufe , und was ich dafür bewilligen darf ? l­onen. — Sie können hundert, zweihundert geben. — Ja, was gibt es denn dort nur ? Gold ? manteit ? — Bis zur Stunde weiß nur ich allem, was diese Inseln liegen. Wenn ich es ihnen mittheile, werden nur mir zwei auf Erden daru­m wissen. Aber hüten Sie sich wohl, daß sein Dritter um dieses Geheimniß erfahre, denn an demselben hängt unsere 3 Einst, die Zukunft der Welt. — Meine Hand darauf. — Nun, so will ich es Ihnen denn sagen. Die Alentisschen Inseln bergen unermeßliche Schäge — nit an Gold, nit an Dir­manten — sondern an Schor. Ein Strahl unmilitärlicher, aufrichtiger Freude blißte bei diesem Worte über Severus Angesicht. 68 war das Grmwaden seines guten Genius. — In diesem Falle war es überflüssig, mein Ehrenwort zu verpfänden, sprach er tief ergriffen. Dieses Gehem­mig vermöchte ich so wenig zu verrathen, als Jemand fähig ist — seinen eigenen Kopf zu verschlingen. — Nehmen Sie fie in Acht. Sie (istigsten Weibe der Welt zu thun Haben. — Dafür bin ig der Fraltblütigste Mann von der Welt, Ohne die Alentischen Inseln komme ich nicht zurü­c, David lam auf den Gedanken, Severus habe sein Geheimnis aus Rache und Spekulation an Rosalien verrathen, wichtige Entdeckung war geeignet, sie Beide zu versöhnen, zu be­­friedigen. Wie aber, wenn auch der dritte Beweggrund thätig ge­­wesen sein sollte — ? David eilte nach Hause. Nafalre trat ihm mit vor Furt bleichem Gesicht entgegen. Er Schloß sie ungestü­m an seine Brust und bedeckte ihr Haupt mit Klüffen. — Nimmst Du Abschied ? fragte Rosalie. — Nicht doch. 34 bleibe daheim, ich miss fortan alle Tage bei Dir fein. Sch sage es. Und er Schloß wiederholt seine einzige Glücseligkeit mit um so ! · SL­­ s es hätte. Sein Auge, das bisher stark vor sich hingeblich hatte, sprühte Sunfen und sein Antlig wötdete sich. Diese kurze Frage hatte pröglic ein Licht in seiner Seele entzü­ndet, welches dem Blite gleich, den ganzen Gesichtspreis mit einem Schlage erhellte. Den Namen dieses Landes nannten nur drei Menschen: die drei Direktoren. Schon Viele waren von Otthon nach Kin - Ten gezogen, aber von dort in die Welt hinaus hatte niemals ein Mensch, oder von den fliegenden Läden nur­ auch nur ein Brief zu bringen vermocht. Wie hatte Notalie von diesem Lande Kunde bekommen? Wer hatte ihr den Namen verrathen, und aus welchen Grunde? Mas mag N­otalie nunmehr von der Sache denken? An diese Fragen wurden in einem Augenblice in David’s Herzen laut und in demselben Augenblice ergab sich auch schon die Antwort, als ob Frage und Antwort nur die entgegengefegten dunsen eines und desselben elektrischen Schlages wären. Er antwortete Rosalien nicht. Er erhob sich, verließ das Zimmer und ging zu Severus. — Herr, sprach er zu diesen­, ich habe mir die Sache über­ So gehe nicht in’s Vankoffky-Balais zu Madame Saba. — Ah! machte Severus mit dem Ausbrude der Ironie. Hat etwa gar Madame ihre Bedenken ? — Und wenn sie deren hat, so muß man dieselben achten. Ich renne feinen Preis, der hoch genug wäre, daß ich uns denselben meinem Weibe eine bittere Stunde bereiten ließe. — Das ist eine lobenswerthe Deukungsmweife. Wer sonst soll nun aber mit Madame Saba um die Hlentischen Inseln un­terhandeln? — Sie­ zu — 99? Nun, dann werden sie uns theuer zu stehen tom 90 glaube faum, daß uns Kleopatra dieselben auf meine legt, men. endlichen Liebe an sein Herz, nahe ex daran gewesen, indeß er sich daheim seiner eigenen ganzen Welt verlustig (Fortlegung folgt.) eine, zwei oder zehn Mit­­mühte, die Welt zu erretten. . er Palatina ? Die werden e3 da mit Dem est exjt wurde Die newerliche gemwahr, wie zu gehen. Ä

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