Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1873 (Jahrgang 20, nr. 225-251)

1873-10-20 / nr. 241

Ar. 241. (Einzelne Rum­mern Zoften 4 Er. d. 98.) ATIKTPER NV­­r 2 TEZE KET BEN si­tze 0% Montag, 20. Ditober. es Wert, 20. Oktober. — Der Besuch des deutschen Kaisers in Wien steht im V­ordergrunde der Tagesgeschichte. Alle Berichte kon­­stativen übereinstimmend die geradezu bis zur Wärme ge­steigerte Herzlichkeit des Bertehres zwischen beiden Souve­­ränen, angesichts deren feine rauhe Hand sich vermißt, jenen Schleier zu berühren, den unser Monarch mit hoch­­herziger Selbstverleugnung über Vergangenes und Ver­­schmerztes geworfen. So natürlich gestalten sich die Be­­ziehungen zwischen je und Oesterreich- Ungarn zu innigen, daß selbst die sonst allezeit bereite Konjectur sich nicht heranmagt, um diese Entrepue mit dem Gewebe geschäftiger Phantasie zu umspinnen. Und in dieser Natürlichkeit, in dieser duch Feine äußere Complication beeinflußten Spontanität erbliden wir eine weit festere­­ und solidere Gewähr für den Bestand des frem­dnachbar­­lichen Bundes, als alle Verträge und Protokolle sie zu bieten vermöchten. Die mehterschütternden Ereignisse des legten Jahrzehents haben den Spruch, daß „Gesch­ehenes besteht", zu Schanden gemacht. Aber über alle Paragraphe und Artikel hinaus lebt das Bedürfnis der Völker, dessen Erkenntniß sich die Staatsmänner der modernen Schule nach Feiner Richtung Hin, in geistiger, so wenig als in mate­­rieller, zu entziehen vermögen. In dieser Wahrheit darf man dem festen Ritt erbliden, der die beiden­ Mächte ver­­einigt zu dem, was heute mehr denn je Europa Noth­ thut, zur dauernden Sicherung des Friedens. Nur der berufsmäßige Friedensstörer vermöchte daher in diesem­ Zusammengehen eine Drohung­­ zu erbliden, während­ sie allenthalben, wo man unbeeinflußt, von unberechtigten, feivo­en Tendenzen das Banner des Friedens mit ehrlicher Hand aufpflanzt, begrüßt werden muß und begrüßt wird als der Beginn einer vielverheißenden, entwicklungsreichen Hera, die mit der wiederkehrenden Stabilität der inter­­nationalen Verhältnisse auch die gedeihliche Sicherung der staatlichen Ordnung und der freiheitlichen Errungenschaften zu bieten berufen tt. Ueber den Stand bes bosnischen Zwischen­falles ist, seit den Graf Andraffy von Veit aus eine sehr bestimmte Suftruktion an den Diesseitigen Vertreter bei der Pforte gerichtet, die den Ansprüchen auf eine voll­­wichtige Genugthuung gebührend Rechnung trägt, nichts Neues zu berichten. Insbesondere wird uns Alles, was über Auseinandersegungen zwischen dem Grafen Andrassy und dem Vertreter der Pforte in Wien, durch welche dieser­­ Zwischenfall beigelegt wäre, und was anderseits über die Abberufung des Bali von Bosnien gemeldet wird, als un­­begründet bezeichnet. Unser Gesandter bei der Pforte, Graf Ludolf, der zur Zeit in Wien weilt, erhielt im Laufe der legten Tage hierauf bezügliche Weisungen und wird sich mit Abkürzung seines Urlaubes, alsbald auf seinen Borten begeben. Mittlerweile erhalten wir über die jüngsten Bort­gänge authentische Mittheilungen; es wurden dort folgende Verfügungen getroffen, die wir einstweilen ohne Bemerkung registriren : 1. Der bosnische General-Gouverneur Affim Pascha erlieh den kateg­orischen Befehl, seinem einzigen (also nicht mehr blos Schul­­bücher, die ehemals) in Belgrad gebrachten Buch nach Bosnien den Eingang zu gewähren. 2. Ohne ausdrückliche und spezielle Bewilligung. Sr. Ercellenz darf Niemand nach Serbien oder Desterreig- Ungarn reisen, selbst jene nicht ausgenommen, die (wie die meisten Kaufleute) regelmäßige jährliche Päsfe haben. 3. Auf des Bali Anordnung aber ohne Angabe von Ursachen sind aus Bin­javora, Batzar, Betrovas, Glamstih, Kliutih und nach andern Orten die angesehensten Serben, 20 an der Zahl, nach Banja Iula gebracht und da eingelexiert, worden. Und endlich 4. Mehrere der vor längerer Zeit wegen der Altgradistaner Vorgänge In baftirte sind aus den Gefängnissen entlassen worden, aber erst nachdem sie eine Erklärung schriftlich abgegeben haben, vom öster­­reich, ungarischen Vizekonsul Dragancsich zur Klageführung wider die türkischen Behörden verleitet worden zu sein, wir aus unbedingt verläßlicher Duelle vernehmen, wird die erste Generalversammlung der neuen Städt­eprüfins­tanz nut Donnerstag, sondern nächsten Samstag stattfinden und in­ dieser Situng sofort an die Wahl des Oberbürgermeisters Yi­r diesen letteren Worten werden von der Regierung fandidirt : Karl Rath, Vizepräsident der königl. Tafel, Bram Hazman, Oberbürgermeister Ministerialrath im­ Ministerium des Innern, wurde der Vortrag des Ministers des Innern an Sc. Majeftät evftattet Augenblik zu erwarten. ist die allerhöchste Resolution jeden Sicherlich wird es vielseitig auffallen, daß der Kan­didatenliste der Name eines Mannes fehlt, der sich um as Interesse der Hauptstadt seit Jahren vielfach verdient gemacht, sich, der aufrichtigsten Sympathien in allen Kreisen der Bevölkerung erfreut, und durch seine Intelligenz, wie durch die Reinheit seines Charakters für den Oberbürgermeisterposten jedenfalls in nicht gew­öhn­­licher Weise qualifizier erscheint. Wir meinen Hrn. Paulo, Kiralyi. E85 ist auch in der That, wie wir mit V Bestimmtheit melden können, zu­alererst an ihn die Anfrage gestellt worden, ob er, im Valle sich das Vertrauen der Stadtrepräsent an, ihm­ zumendet, die Stelle anzunehmen geneigt sein werde ? Herr Királyi hat jedoch entschie­­den erklärt, aus Müdjigt für seine angegriffene Gesundheit eine, mit so großer Verantwortlichkeit verbundene und, namentlich in der erster Zeit, so viel physische Arbeit erfordernde Stelle nicht acceptiven zu können ; diesen Entschluß hielt Herr Királyi auch dem Andrängen seiner Freunde gegenüber aufrecht, und so hat die Re­­gierung, wenn auch sicherlich mit tiefem Bedauern darauf verzich­­ten müssen, diesen­ Mann in Die­ Reihe der Kandidaten fü­r den Oberbürgermeisterposten aufzunehm­en. =".Bezüglich­)des Grenzwälders Geschäftes,erfälltt „Betti Naple“, der Finanzminister Kerkapoly habe sich nach Wien begeben, um dort mit FML. Mollinary zusammenzutreffen und mit ihm das jüngst vom Grenzwälder-Konsortium gemachte Ausgleichs­­anerbieten zu besprechen. Die Details dieses Anerbietens fennt , taple" nicht. I­m Finanzministeriums sind, wie, B. N.“ vernimm­t, mehrere Ausweise vollendet worden, welche sich auf die gesamm­­­­ten Kreditoperationen des Staates beziehen ; dieselben werden dem Reichstage vorgelegt werden. Diese Aus­weife und die mit densel­­ben verbunden­en Erposes werden es deutlich beweisen, daß — mie­­ es sich übrigens von selbst versteht und mir angesichts verschiede­­ner grundloser Gerüchte zu Konstativen nicht überflüssig ist. — me jere gesammte Staatshaushaltung fich streng auf Grund des Bud­­getgewetes bewegt, daß troß der so ungünstigen Zustände nur so viel Schwebende Schulden gemacht werden mußten, als im Budget­­gefege präliminirt waren. — Die vom Justizminister zu diesem Zweck einberufenen Fachmänner halten heute wieder über die neuen Justizgefege entwürfe eine Berathung , deren Gegenstände nach­h B. Naple" sein werden: 1. Der Defegentwurf über das Mahnverfahren, durch welchen beabsichtigt wird, das in Deutschland eingebürgerte Zah­­lungsauftragsverfahren auch bei ums einzuführen und speziell auf die zum summarischen Prozestverfahren gehörigen Rechtshandel zu eistreben, wofür die Bezirksgerichte als das Kompetente Forum be­­zeichnet werden. ·· Se 2. Der­­ Gelegentwurf über Bagatell-P­rozesit, der sich auf die nach dem bestehenden Geset zum summarischen Ver­­fahren bezüglichen Angelegenheiten erstrebt , insofern. es­ sich dabei­ um ein 25 fl. nicht ü­bersteigendes Werthobjekt handelt. Kompeten­­tes Forum it das Bezirksgericht. Gegen meritorische Lib­eile wird in gewissen Fällen nur die Nullitätst­age zugelassen, nicht aber die Appellation. Einer Berufung wird nur gegen gewisse Ineidenz- Entscheidungen Blut gegeben.­­"-- 3.Die Modif 1:­tr 1111g des Gesetzartikels s4:1868 über die Zivil-P­rozeßordnung.Die im Gesetzentwurf, dem ein umfangreicher Motivenbericht beiliegt, beantragten Wende­­rungen erstrecen sich auf die richterliche Kompetenz, auf die Spiktion, auf radikale Umänderung des summarischen Verfahrens, auf die Zustellung, Berufung, das Hinterlassenschaftsverfahren und auf alle jene Abschnitte der Brozekordnung , welche in der­ Erfahrung des praktischen Lebens fid in der einen oder anderen Richtung als mangelhaft herausgestellt haben. = Man telegraphirt der „Ref.“ aus Neufag vom 18.5. M.: Die Brüder Stratimirovics beabsichtigen, von vielen Mileticsianern und von den Stuhlrichtern beider Wahlbezirke unterfragt, für morgen in Gyurgyevo Gegendemonstrationen zur arrangiren, um auf diese Weise die Konferenz der Deátpartei und die Program­m­­rede des deäfistischen Kandidaten Bopovics zu stören. = Zur Wahlbewegung im­ ungarischen Grenzlande schreibt man der „N. Tem. 3ta." au-Banat Weihfirden“ von 17. Oktober: „Die Wähler-Konstription ist nun beendigt und­ da die äußere PBeranlassung der aufregenden Szenen in unserer Stadt geschwunden, ist die normale Ruhe scheinbar unwiedergekehrt. Ich sage scheinbar, weil unter der ruhigen Rede ein unaufhörlicher eisiger Minenkrieg geführt wird. Die Omladina, durch das ener­gische Verfahren unserer Behörde vorsichtiger gemacht, ruht deshalb noch lange nicht und sett ihre emsige Thätigkeit ungestört fort ; doch scheint dieselbe von Tag zur Tag an Boden zu verlieren ; denn wie­ ich aus zuverlässiger Duelle erfahren habe, kann die Regierungs­­partei heute bereits im Landbezirke auf eine Zahl von 1560 bis 1800 Stimmen sicher rechnen. Hiezu nun die Wähler der Stadt Weißir­chen — welche, unbeirrt von den Grffamationen, der mit Allem, was nicht ihnen den Ursprung verdankt, Unzufriedenen, treu und fest zur Konstitutionellen Regierung halten und beiläufig 1200 Stimmen zählen — gerechnet, kann die Regierungspartei im Wei­tigner Wahlbezirke über beiläufig 2800 Stimmen und somit über die absolute Majorität verfügen, von 5 Uhr ab Abendfigungen Jet, hat am 18. den Geiäßentwurf über die Ablösung der öffentlichen Arbeit erledigt. Die Opposition, Matanec an der Spite, machte Miene, aus diesem durchaus prakttschen Gegenstande politisches, ja soziales Kapital zu schlagen und meirrte sich gleich Volkstribunen der angeblich überbü­tdeten Bauernscaft, während Spun und Magenbheim, Lesterers selbst ein praktischer Landwirth, redlich und mit Erfolg bemüht waren, die Ansichten zu Hären und nüchtern-objektiven Anfcharungen zum Durchbruche zu­ verhelfen. Beide Situngen waren ziemlich, erregt, daß der Deputirte Baron PBrandau sein Abgeordneten-Mandat in Fin­zester Zeit Der Gelegentwurf wurde schließlich im Allgemeinen sowohl, als in der Spezialdebatte mit nur zwei wesentlichen, Nenderungen ange­­nommen. Die erstere Mo­difikation bezieht sich auf den Ablösungs­­preis, und wurde das Melutum der jährlichen Randarbeits- Schuldigkeit eines Bürgers (4 Tage) nach dem Antrage Co­p’s auf 1 fl. 20 tr., das eines Zugarbeitstages aber nach S­p uns Amen­­dement nach dem Schüffel von 1 tk per Tag­ und Stüd Zugvieh filtet. Die zweite Modifikation betrifft die Vermendung der Mer Iuten­ und wurde diesfalls über Antrag Brbanci­cs für die Landes-Hauptstadt Agram eine Gremption von der Bestimmung des 8.9: daß "/, der Ablösungssumme fü­r Landesstraßen und */,. für Gemeindestraßen zu en sind, statuirt, insoferne nämlich: Agram sämmtliche, in seinem Bereiche eingehende Ablösungsgelder in eigener Regie verwendet, dafür aber auch sämmtliche Straßen seines Bereiches ohne Ausnahme zu erhalten hat. Ablösungspflichtig ist jeder Staatsbürger von 18 Lebensjahre an. Montag werden­ noch kleinere Angelegenheiten verhandelt und hierauf die Situngen auf einige Tage filtirt werden, um dem Finanzausschuffe Zeit zu Erledigung des 74er, Voranschlages zw­ar verlautet bestimmt, die Absicht habe, niederzulegen. 0 — Wien, 19. Oktober. Es ist nu­zu begreiflich, daß vor dem Besuche Kaiser Wilhelm’s in Wien alle anderen Ereignisse­n der Tagespolitik weit in den Hintergrund treten und selbst die in­­teressantesten Wahlbulletins die öffentliche Aufmerksamkeit nicht zu fesseln vermögen. Die Person des deutschen Kaisers wie seines K­anzlers bildet nicht blos den Mittelpunkt der öffentlichen Neu­­gierde, sondern auch der gesammten politischen Konversation, ob­­gleich zu der legteren , von der in allgemeinen Umrissen leicht er­­zäthlichen Tendenz des Kaiserbesuches , vorderhand nur wenige bestim­mte Anhaltspunkte geboten wurden. Einer, der­ bedeutenderen i­ unzweifelhaft die gestrige lange Konferenz die Fürst Bismarc mit dem Grafen Andraffy hatte und die nahezu 1”. Stunde dauerte. Wenn es sich um ein harmloses Geplauder gehandelt­ haben wü­rde, 10 wäre der Fall­ kaum denkbar, daß beide Diplomaten darüber an ihre Einladung zum Dejenem im Kaiserpavillon auf dem Welt­­ausstellungsplaße vergessen hätten und erst gegen 2 Uhr gemein­­sem­ auf dem Weltausstellungsplage anlangten.. Den gestrigen Tag haben beide Minister fast ganz miteinander zugebracht. Von der Besichtigung der­­ Weltausstellung zurü­ckgekührt, fanden sie sich eine Stunde darauf wieder beim­ Diner im Palais auf dem Ballplake und nach diesem war yiıft Bismarck wieder der Gast des Grafen Andraffy in der Hofoper , wo er allerdings, nach seiner lebhaften Konversation mit der Gräfin Andraffy zu schließen, weniger von Politik als von anderen Dingen gesprochen haben wird. . 63 sollte mich übrigens nicht Wunder nehmen, wenn eines der Organe plöß­­­lich mit einem Stenogramm über jene Konferenz Andrassy’s mit Bismarc hervortreten würde, zumal heute fon ein Blatt seine­r eigenen politischen Anschauungen in die Form eines Dialogs zwis­­scn den beiden Staatsmännern leidet und als Leitartikel ver­­öffentlicht. Ein weiteres Feld wird der Kombination mit den Zünften eröffnet werden, die ohne Zweifel auch diesmal bei dem Galadiner, das am Dienstag stattfindet, nicht fehlen werden. Bis­­her hatte noch jede dieser Kundgebungen aus hohem Munde ihre politische Bonnte, so sehr sie sich auch in konventionelle Formen zu­ leiden bemühte. Nach den persönlichen,, wie nach den politischen Verhältnissen, die gegenwärtig obmwalten, werden jene Kundgebun­­gen gewiß eine große Wärme athmen. Wie fon bekannt, ist der Aufenthalt Kaiser Wilhelm’s bis ‚Donnerstag Früh verlängert. Der deutsche Kaiser will den Mitt­­­mod dazu bewußen, um die Ausstellung neuerdings zu besuchen. „Wie er bei dieser E­rtz äugetreffenen Zeit seines hiesigen Aufenthal­­­­tes noch die Gelegenheit zu einem Ausfluge nach Gödöllő finden sollte, ist nicht abzusehen. Die Blätter nehmen es eben mit ihren­­ bezüglichen Meldungen nicht sehr genau und lassen beispielsweise den Fürsten Bismark gestern gleichzeitig an der Marschallstafel in­­ Schönbrunn und den­ Grafen Andrassy im Palais am Ballplage speisen! Einen Pendant dazu bilde: das Feuilleton­ eines­ Blattes, das auf der ersten Spalte Bismard als stramm, aufrecht, Alle über­­ragend ‚Hinstellt, auf der vierten hingegen ihn als sehr — zusam­­mengebrochen bezeichnet. · ·""«" Ein interessantes kleines Detail v­on dem ersten Diner in Schö·n·brumt,welches nach der Ankun­ft des Kaiserst Wilhelm statt­­·f"au·d,ist den Journalen entgang mJn der einfachen Meldthig dtz·r,,Wie!«ethg.««von­ der Theilnahm­e der Königin vmi Holland an jenem Diner liegt·ei»n kleines Stück Geschichte,nach den HIekarxuts ·lich die Königin von Holland··zu Den eifrigsteit GegtceriI Pretoßäns­­ und den glühendsten Bewunderern Frankreichs zählt. Der Wiener Hof bildete den neutralen Boden, auf dem sich sonst hroffe Gegen=­fäße zu mildern mußten. . Drozeh Bazalne, ei Trianon, 17. Oktober. Heute bietet das Auditorium, zum­ ersten Male den Anblick einer wirklichen Premiere. Auch jene Schichten der Gesellschaft, ehe ähnlichen ersten Schauspielen sonst fernzubleiben pflegen, die Theaterwelt und die Demimoride, haben heute ein starres Kon­tingent geliefert. Hervorzuheben sind die melodramatische Tragödin Maria an Fräul, Sarah Bernard und Braffant vom Theater Frangais, die duch ihre Diamanten und die Messe, wie sie sie ges ‚wonnen,­ zu einer zweifelhaften Berühmtheit gelangte Dugueret, Fräul. Antiqua, Fräul. Colombier et tutti quanti. Die lechte Sigung hat diese Leutchen in Appetit verfegte, und die Famen, um sich billige Emotionen zu holen, die ihm sehr wahrscheinlich werden dürften, denn der Prozeß­ ist in seine akute Periode getreten. Ab­ge­shen von diesem treuen Budlitum und der alle Tage auf ihrem Bod­en befindlichen Diplomatenwelt, glich der Gerichts­­aal heute zum Verwechseln einem der Bureau der Nationalver­­ammelung, wo­ die Fraktionen der Nehten zu tagen pflegen. Alle Sa waren beisammen. Der Duc d’Audiffret-Basquier war in einer lebhaften Unterhaltung mit Kerdrel und dem Marquis de Sranclieu begriffen, während sich Lacage bemühte, dem bedeutenden Publiz­iten Laboulaye,­ der bekanntlich zur Fahne der Centre gauche bett a an der Borzügliegfeit monarchischer Institutionen und von ihrer Präeminenz über die Republik für Frankreich zu über­­zeugen. Das konnte man sattsam den­ eifrigen Gestitulationen des Ersteren und dem ungläubigen Lächeln, des Lebteren entnehmen. Alles was im legitimistischen und orleanistischen Lager an Kapazi­­täten oder bloßen Fanatikern vorhanden it, war da, um die um­verhofft günstigen Nachrichten, welche geitern von Salzburg bezüglich der Fahnen- und Konstitutionsfrage eingelaufen sein sollen, und auf welche hin der „Figaro“ seinen­ heutigen Leitartitel überschrieb : „La monarchie est faite!" zu kommentiren und sich über den In­­halt desselben gelegentlich zu beglückwünschen. Kurzum vor Ein­­tritt des Gerichtshofes und des Angeklagten glaubte man sich bei dem prachtvollen Herbstwetter wieder eher zu Gaste bei einem wohl­­habenden Edelmann,­­als in einem Gerichtssaale, wo die Schluß­­‚Bilanz von “einem so sehredlichen Kriege, wie der 1870—1871er ‚war, gezogen wird.­­ Unter solchen Bedingungen begreift es sich, daß der Saal zum Erörüden voll ist. PtmktI-Uhx tritt das Kriegsgericht präsident erklärt die Sitzung für eröffnet. · Präs.:Greffier,verleiet1 Sie die Namens der neu erschie­­nenen Zeugen ! - Der Greffier ruft zwei Namen­ auf. Die Träger derselben erscheinen und ziehen fi) Davaut sofort zurück. s­·· Bräs.: Herr Marshall! Ich muß die Frage an Sie rich­­ten, welche Anstrengungen Sie gemacht haben, um si mit der Re­­gierung­ der Nationalvertheidigung in Verbindung­ zu gehen ? Greffier, verlesen Sie die vom Marshall am 15. September an den Kriegsminister gerichtete Depesche ! Der Greffier verliert die Depeschen, welche den Zustand der Meter Armee als einen sehr ernsten schilderten. Der B­rä­­sident läßt durch den Greffier noch eine weitere Depesche ver­­lesen . Diese wurde von Gambetta an Jules Favre gerichtet, in welcher Gambetta eine ihm­ vom Marshall zugesendete chifferirte ‚Mittheilung der P­ariser Negierung zumittelt. Gambetta fragt, ob ich­mn Paris nicht der Schläsel zu dieser Deperche fin­den ließe. ° . Präs.:D·assifkd,Herr Marschall,die beiden­ einzigen Versuche,welch·e·Ste­tzmach­t haben,um mit der Regierung per Nationalvertheidigung in Beziehung zu treten. Haben Sie nicht mindestens dem General Bourbali, als er Meß verließ, Instruk­­tionen gegeben, damit er die Regierung der Nationalvertheidigung von Ihrer Lage und der der Festung in Kenntniß geben könne ! Ungekl.: Nein, Herr Präsident, der General Bourbati sollte eig von der Kaiserin einholen und Diesen gemäß andern, P­räf.: Diese Mission des Generals Bourbali konnte Sie aber doch nicht die Gelegenheit unbewust vorüber gehen lassen, denen,­­die die Vertheinigung des Landes übernommen hatten, kostbare Mittheilungen zusommen zu lassen. Wie sie Tagen, woll­­ten Sie­­ mit Dieser Regierung nicht in politischen Verkehr treten, nicht adestoweniger machte Ihnen aber Alles zur Pflicht, an Die Pre des Landes zu denken. Angebl.: Ich habe dem General Bourbali nicht verboten, jene Mittheilungen, die er für en hielt, der Regierung der Nationalvertheidigiu­ng zu machen. + .­­ Präs.:Welche Nachrichten haben Sie von dieser Regierung erhalten ? Angefl.: Keine az, Bros.: Sie haben,also von den Anstrengungen derselben, " Sie über Thionville zu verproviantiren, nicht die geringste Kennt­­­nis erhalten. Angel: Nein, Herr Präsident. · Präs.:·Am 17.September veröffentlichte der,,Courrcer de la­ Mosell­e«die Nachricht von der Einberufung einer National­­versammlung.Sie wußten also,s daß die Negierin sich mit der iAtzgtdedquesetzmäßigkeit zxx umgebene dachte.»arum haben Sceda nicht Alles anewendet,um mit i­inBerbindung zcktre­­ten?Ang,«ekl.:J der maugutrrtenVevolutionezustande werden konnte­­n. präs.:.Diese Auffassung­ ist aber ganz unzulässig Au­­g.en­:: Ich wußte eben nichts Weiteres und habe übrigens bald genug erfahren,­­daß diese Einberunfung seine Folgen haben würde. > . Präs.:Dann wäare qucrg besser unterrichtet als Sie bisher zugeben wollten?!Der Marschall Jvill darauf eine plausible z Antwort gebety es gelingt ihm aber­ nicht .­­·.P»r«·«c’i..­ch»dem.au­ chsein.möge,so erfuhren Sie doch nach der Rückkehr des Generals Boyer,daß sich»eine europäische Intervention vorbereite.Hielten Sie es da nicht für ihre Pflicht, dieses­ durch energische Operationen zu Hilfe zirkem­m1e:1,beson­ders ,da die Armee in den kleinen Treffen,welche sie lieferte,namentlich in Kent von anne bernies, daß sie noch­ im­mer von einen­ ausgezeichneten "Beiste befeelt mal? Ungekl.: Ich glaubte nichts wußte nicht, was aus dem am 4. Septem- «PrässJ Sies suchten zu skzxi·:å7handel11.«­’s-S"·l·­e1·kSi"e·—·a·lso.71ucht — Wie vorgenommen werden. Alexander An diesem in Havas, Sinne und der Stadt Oien und Dr. . ' auf’8, Spiel’ feßen “zu­ dürfen. ein und der General: ' ; · Der Kaiser von Deutschland in Wien. Wien, 18. Oktober.*) Als Wien heute Morgens erwachte, gab es einen prächtigen, wollenlosen Himmel über sich, die Sonne schien mit sommerlicher Kraft nieder, der Uebertad, auf dessen Zuhaufelaffen schon seit vier Moden heftiger Schnupfen als Strafe für­ Außerachtlaffung­ pflichtmäßiger Obsorge steht, verwandelte sich Heute in eine unan­­genehme Last, der Kalender schien mit einem Worte um zwei Mo­­nate zurücgerückt zu sein. Mit dem Kaiser von Deutschland it das für ihm wörtliche M Wetterglü der Hohenzollern in Wien eingezo­­ gen. Wie man fid "denken Kann, beeilten fid die Wiener, die ihnen vom Wetter gebotenen Chancen zu benügen. Füs heute Stand der erste Ausstelluugsbesuch des deutschen Kaisers auf dem Pro­­gramme. Die Folge davon war, daß schon am frühen Morgen eine Völkerwanderung nach dem Prater begann, die in der ersten Stunde nach Eröffnung des Industriepalastes beinahe beängsti­­gende Dimensionen ummahm. Seit dem Schah von Persien und dem Könige Ritter Emanuel hatten die Tourniquets nicht so viele Umdrehungen erlebt. "Der heutige Tag Schließt sich jenen wenigen Glanztagen der Ausstellung an, welche dem vom­ Baron Schwarz geträumten Sunderttausendbesucher-Ideale nahek­ommten. 63 war "AL Uhr, al die Jungfrayon während der Großherzog und die Großherzogin von Baden und die Herren von der Suite. Beide Kaiser und der Großherzog tru­ gen. österreichische Oberstenuniform von Dekorationen Hinzog, men werden, der beim Brief i­ : des und mehr durch seine Persönlichkeit wirken will. Nachlässigkeit auf dem K­opfe die‘ Offiziersmüge. Charakteristisch war, daß der Kaiser Franz Joseph nur zwei oder drei militärische Ehrenzeichen Wilhelm ein Streifen K­nopfloch begann und beim Arme endete. Die Dieser Brust des deutschen Kaisers ist breit und die Dekorationen lagen gleich Fü­hschuppen übereinandergeschoben ; er trug wenigstens zwei Jugend Kreuze, Sterne und Medaillen. Es scheint, daß der d­eutsche Kaiser es liebt, sich mit Insignien der Hoheit und Majestät zu umgeben, während Kaiser­ Franz Sofef Samstag Abends, mit den Wiener Schnellzüge pünktlich hier eingetroffen, gelangte jedoch in Folge der feider schon zur Regel gewordenen, aber deshalb nicht minder im­­verantwortlichen hiesigen Wortamtes ‚erst eine halbe Stunde nach Mitternacht in unseredände und sonnte somit in das Sonntag-Morgenblatt nicht mehr aufgenom­­Wir fonstativen diese Nacläffigkeit, — die Hoffnung, daß es besser werde, haben wir längst aufgegeben. Der Kroatisch-flavonische Landtag, der die ihm vorliegenden Arbeiten in einer Libung per Tag nachgerade nicht mehr zu bewältigen vermag, und daher. täglich Die Wagen fuhren vor­ das Südportal, wo die­ allerhöc­hsten Mit­der­­stieg der greife Herrschaften vom Baron Schwarz empfangen wurden, selben Leichtigkeit, die mir schon gestern auffiel, Gast des Kaisers aus dem Wagen, wartete, bis auch sein hoher Wirth und das Gefolge abgestiegen waren und trat dann in die Rotunde Am oberen Rande der in die Tiefe des Parterres flo­renden Stufen blieb er stehen und ließ die Mächtigkeit des Naumes auf sich einwirken. Die Waffer der Fontaine rauschten, ale Glocen, die in der Notunde ausgestellt sind, Elangen, ein loyaler Musiker donnerte in das Getöte auch noch das „Heil dir im Siegesfranz“ auf einer Orgel und wohl zehntausend Menschen, die Schon früh, in der Rotunde Aufstellung genommen hatten, brachen in stüm­­­mische Hochrufe aus. 68 war ein Lärm, daß die K Fenster schüt­­terten und das Eisen des Rotundendaches leise zu klingen begann. Der Kaiser sah sich eine Weile die Rotunde, die Schränke und die Menschenmassen von seinem erhöhten Standpunkte an und stieg dann in das Parterre hinab, um einzelne Gegenstände näher in Augenschein zu nehmen. Kaiser Franz Sofer führte ihn dabei und erläuterte ihm ,als Fundiger Gh­erone dies und jenes. So oft sie sich einer Menschenmenge näherten, erneuerte sich der Sturm der Hochrufe, der in der Höhe ein kräftiges Echo fand; denn auch die erste­ und zweite Rotundengalerie war von Menschen überfüllt, die aus der Vogelperspektive das Schauspiel genießen wollten und­­ so oft man unten „Hoch!“ rief, gaben die Stimmen von oben den Ruf läftig zurück. An der Notunde verweilten die beiden Monarchen nur etwa zehn Minuten; dann schlug Kaiser­ Franz Joseph vor: ‚Nun ges­cen wir nach dem deutschen Reich, wenn es gefällig ist!” „Nein,“ ‚antwortete Kaiser Wilhelm decidirten Tones, „wir­ gehen jegt nach Oesterreich, wenn ich bitten darf.” Natürlich senkte der­ Zug nun seine Schritte sofort nach dem Osttransept. In der österreichischen Abtheilung begab der deutsche Kaiser zunächst der 288 Karat schwe­­ren Kapdiantanten, den , Stewart", dann die Pläne und Bilder der Wiener Donauregulirung, die er mit merkwürdigen Interesse minutenlange studirte. Von da ab bewegte sich der Zug­­ in dem­ ausgetretenen Pfade, den Baron Schwarz noch­ jeden fürstlichen und prinzlichen Besucher wandeln ließ, wenn­ dieser sich der­ Füh­­­rerschaft Sr. Erzellenz anheimgab. In der österreichischen­­ Glas­­galerie stieß Erzherzog Karl Ludwig (in österreichischer Generals­­uniform) zu den hohen­ Ausstellungsbesuchern. Es war ihm­­ schwer geworden, durch die nachdrängenden Neugierigen einen Weg zu finden, auch der Kordon der Sicherheitswachmänner, die­ einande die Hände reichten und so mit einer lebendigen Kette, die Monar­chen und ihre Begleitung einhegten, war nicht auf­ den ersten An­­lauf zu sprengen ; als auch­ dies­ gelungen war, hatte der Graherzog ih auch noch "durch die­ lange Suite durchzurampfen, bis "er" trug, nebenbei bemerkt, eine blaue Seidenrobe mit blauen­ Sammt­­streifen gesgmüht, einen Hut mit weißem Schleier auf dem Kopfe und hatte den Schleier fortwährend vor dem Gesichte. Wenn sie sich den Lorgnons bediente, so geschah dies immer durch den Schleier hindu.­­ » Aus der österreichischen Abtheilung begabe11..sich die R 2011-·­­archen in die ungarische,woKomm­issär v.Németh sie empfing· Herrn.Németh wurde vom Kaiser seinem hohen Geiste vorgestellt" und konnte diesem einige Aufklär­ingeji über die ungarische Ab­­theilung gebet hier besichtigte Kaiser Wilhelm­ die Opale und Porzellane und wandte sich dann nach Rußland,die Malachit­­und Silbergegenstände wu­rden gewü­rdigtrund darin der Kanoneni­­hof aufgesucht.Kaiser Wilhelm prüfte einige des­ Ausgestaltukn­­wehre aufmerksamer,indem er sie in die Hand nahm und ih­ren Mechanistitzis von­ allen Seiten besah,auch die Kanone isthid die Typen aus der russischen Armeeinteressisten unt lebhaft.Von hier ging der Weg nach der persischen,chinesischen,japanesische und türkischen Abtheilun­g,auch der Schatz des Sultans wurde nicht vergessen und dann ver­fügten sich die ersler höchsten Herrschaft­ nach der Kunsthalle.Es scheint,daß Kaiser Wilhelm fü­r Gemälde und Statuen nicht viel Sinn besitzt,denn er warf auf die Bilder mir einen flüchtigen Blick und durch maß die deutsch­e Abtheilun­g, den Zentralsaalamd die österreichischen Säle des Kunstpavillons fast schnellern Schrittes,als die für Nichtfachmänner gewiß am­­ wenigsten interessante Gruppen der Textilindustrie im Industrierl palaste.Umso mehr interessirte sich die Großherzogin­ von Baden fü­r die Gemälde­"der Kaiser",der seinen Gast hier der Führung des Professors Friedländer überlassen hatte, machte die hohe Dame in der deutschen Abtheilung auf die Knaus’schen Bilder, im Zentral­saal auf Biloty’s Thusnelde und Ganows „Loge Johannis“ ganz­­ besonders aufmerksam. Der Kunstpavillon war der legte Ausstel­­lungsesum, der besichtigt wurde. Da es mittlerweile 1 Uhr ge­­worden war, verfügten sich die allerhöchsten Herrschaften in den Kaiserpavillon und nahmen da ein Dejennter ein. Auf der ganzen Wanderung hatten, den Kaiser, Hochrufe­n umtönt, Die nun in der ungarischen Abtheilung durch Elsens abgeg­elöst wurden.­­ Ich­ hatte geglaubt, die Aufnahme, die­ König Viktor ‚Gmatinel hier gefunden,­­­ könne an Wärme und Herzlichkeite nicht mehr überboten werden; allein es scheint mir, als habe Kaiser Wilhelm heute in der Ausstellung moch größeren Enthasiasmus erregt: ‚Das­ Publikum war übrigens nur halb befriedigt, denn es hatte Bismarck zu sehen gehofft und Bismarck — war nicht im Gefolge: der. Kaiser... .Fortwährend. dichtggdrätigt die Reihen·der Zuschauer­:»Wo istBis­­ maxj.ck»?Wel­­­ch·er«istBismarck?««a·l·kei«n»Die Antwort wari111111 er·die e«.1vcilikt befriedigende, daß feiner von den sichtbaren­ Herren Bismarc sei. Während sich aber hier die Neugierde den Hals ausredte und die Augen­­ heraussah und sein einziges von den drei Haaren des Reichskanzlers erblickte, wanderte durch die Quergalerien der zeit­­lichen Abtheilung an der Seite eines Herrn der deutschen Kommis­­sion rüstigen Schrittes ein Mann von redenhafter Leibeshöhe und Schulterbreite... ein Zylinder , bedeckte den­ mächtigen Kopf, vom "Unzuge sah man nur einen lichten Ueberzieher, der bis an den Hals” zugek­öpft war und graue Pantalons. Das Gesicht war ‚ außerordentlich kräftig modeliirt, der Falte wird eine frappante Llustration zor dem „Nil-admirali !" des Nemers, die Oberlippe unter einem dichten, buschigen, graublonden Schnurrbart verborgen. Einzelne Fremde, namentlich Berliner, die den Herrn mit dem Eichenmuchfe e­rblick­en, blieben überrascht stehen und sahen ihm nach, allein so oft er bemerkte, daß er Aufmerksamkeit erreger schlug er­st mit seinem­ Begleiter in einen Seitengang und war nach wenigen Sekunden den ihm nachgesendeten stautenden Bliden entschwunden. Wenigstens zehn Berliner haben mir geschworen, daß dieser redenhafte Herr niemand Anderer als­­ Fürst Bismarc gewesen sei, allein ich fan das Inkognito trogdem nicht verbürgen, da ja am Ende auch die Rersen des genialen Reichskanzlers gegen das Spiel der Nehnlichkeit nicht imma ist. Heute Nachmitags findet Familiendiner in Schönbrunn, Abends Besuch­ der Oper Statt. Morgen sol der deutsche Kaiser die deutsche Abtheilung und den Wefttransept der Anstellung be­sichtigen. Bon gestern it nur ein Detail nachzutragen ; unter den Massen, welche sich auf der Straße von Penzing nach Schönbrunn aufgestellt hatten, um den deutschen Kaiser und den Fürsten Bis­­marc­kassiven zu sehen, fiel besonders ein Zug von Studenten auf, „die in voller­­ Burschenmindhe, in Kanonen und Ceveins, mit den Bändern ihrer Couleur herausgepaßt, nach Schönbrunn gekommen waren und den Kaiser Wilhelm, namentlich aber den Fürsten Bis­­marc, demonstrativ begrüßten. 68 ist zu bedauern, daß die jungen Leute ich in solcher Weise hervordrängten und auffällig machten, und man tam nur zweimehr, daß gewisse Ziviltrachtiger von Pro­­feistoit auch­ bei diesen gewiß bedeutungslosen Momente verweilen werden, um­ ihn mit Verdrehung und Webertreibung zu ihren dun­­keln Sweden zu benäsen. Lolo kindische Ertravaganzen sind Nie­mandem unangenehmer als deinen, die man auf Diele MWetje zur ehren glaubt. Kaiser Wilhelm soll sich, wie auf der ganzen Meise, so auch hier fett feinem Eintreffen des besten Wohlseins zu erfreuen haben, und, wenn man feine aufrechte­ Gestalt, jenen wüstigen, elastische­­ MWib­eln, 0%) einfuhren. Es kamen­ Hofequipagen Kaiser fi über die Kruft des Kaisers Franz in den Ausstel­­lofer, "Raiser auf der Brust tru­g, 3 ‚Ned, :­­ ziichelte, und, flüsterte es in den " Fa le­nz sel ae tn

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