Pester Lloyd, Februar 1874 (Jahrgang 21, nr. 26-50)

1874-02-14 / nr. 38

«­­x · « , —. in Ungarn und namentlich in den Komitaten Veßprim und Deden­­+ Dauer voll­ommen erlosehen, und ist, nachdem der zur Beobachtung und Reinigung vorgeschriebene Zeitraum von 21 Tagen überall­­ ohne einen neuen Erfrankungsfall abgelaufen, das ganze Gebiet Ungarns als seuchenfrei erklärt und der Verkehr mit Hornvieh und Rohprodukten bei Aufrechterhaltung der auch in sendenfreier Zeit nothwendigen Vorsichtsmaßregeln im ganzen Lande wieder gestattet worden.­­683 werden daher die genannten Gegenstände nur dann einer Untersuchung unterzogen, wenn sie über die Grenzen der österreichischen Länder ins Ausland versendet werden in welchem Falle die Gesundheitszertifikate vor Aufladung durch die Besich­­tigungss Kommission zu vidimirm sind.Doch bleibt die Einfuhr oder Durchfuh­r von Klauenb­ieren aus Kroatien und Slawonien steeng untersagt,dastx diesen Länder 11 die Seuche nocht­k bei trächtlichem Maße herrscht,und wurde zu diesem Decke der in den Komitaten Zala,Somogy und Bachtya durchgeführte Grenzs­kordon bis auf weiteres aufrechterhalten. s­ Es wird uns mitgetheilt,daß in Folge allerhöchstet Entschließung Sr.Majestät vom 29.v.M.die Auflösung der kais­­erlichen Kommission für die Wiener Weltausstellung und der Ausstellungskommissionen in den österreichischen Ländern erfolgt ist,und daß die Generaldirektion,sowie der Administrationsrath der Weltausstellung ihre Wirksamkeit mit dem 10.d.M.beendigt hin dem Zumeecke der Abwicklung der Geschäfte der Ausstellung wurde eine Abtheilung des Handelsministeriums errichtet,deren­ Leitung dem Hofrath Rittern.Fellner übertragen wurde.­­In einem cingeenden Artikel des in Szatm­ár erschei­­nenden Blattes,­Szamos wird die Frage der Arrondirung die­­ses Komitates sehr stündlich behandelt.Gegen die im Ministerial­­entwurfe geplante Arondirung des Munizipiums selbst wäre nach dem zitirten Blatte nichts einzuwenden,doch erfü­llt es die Bevöl­­kerung m­it großer Besorgniß,daß bezüglich des Komitatss Zentrums keine Verfüung getroffen ist.Der bisherige Sitz des Komitates ist bekanntlich artstärdig;der W1­ 11sch desrößete Theiles der Bes­völkerung geht jedoch dahin,es möge das Zentrum in die Stadt­ee verlegt werden. Der Artikel zählt zahlreiche gemichtige Motive zur Begründung dieses Wunsches auf; mir sollen und darauf beschränken, die ziffermäßigen anzuführen. Das gestammte Gebiet des Komitates liegt um fast a0 Meilen näher zu Szatmár als Nagy-Rároly ;­ von den 280­ Einwohnern des Komitates wahnen 132.000 näher zu Szatmár als zu Nagy-Karoly. Außer den eigentlichen­­ administrativen Behörden befinden die Wichtigsten, die Schul-, Kirchen-, Finanz und Militärbehörden sich in Szatmár. Nach dem Ministerialentwurfe sollen aus dem Ugocsaer, aus dem Biharer und aus dem­ Szabolcser Komitate zusammen 37.697 Ein­­­wohner­ dem Szatmárer Komitat zugeschlagen werden. Das Komi­­tat würde demnach im Ganzen 310.415 Einwohner haben, von de­­nen 140.509 näher zu Szatmár als zu Nagy-Károly wohnen wer­­den. — AM diese Gründe sprechen dafür, daß die Stadt Szatmár zum Zentrum des Komitates ausersehen werde. — Mit Bezugnahme auf die Interpellation des Abgeordne­­ten Stefan Majoros in Bezug auf die Universitätsbauten werden wir um die Aufnahme der nachstehenden Erklärung ersucht: „Löbliche Redaktion! Nach der Erklärung, welche infolge der Interpellation des Herren Abgeordneten Stefan Majoros betreffs der im Zuge befindlichen Universitätsbauten von den mit der Her­­stellung dieser Bauten beschäftigten amtlichen Organen in Nr. 33 ‚bei „Budapesti Közlöny" veröffentlicht worden, hat es den Anschein, also mür de die Reite­­olzindustrie-Gesellschaft den genannten Herrn Abgeordneten bemogen haben, das Wort zu nehmen. Wir hinter­­fertigte, als Mitglieder der Holzindustrie-Gesellshhaft und Eigen­­er des Etablissem­ents, halten es daher für unsere Pflicht, der Wahrheit gemäß zu erklären: "Daß Keiner von uns mit dem­ Abgeordneten Stefan Ma­­joros verkehrt und Folglich Keiner von Seite der Holzindustrie-Ge­­sellscaft ihn zur Interpellation in dieser Sache aufgefordert hat. Das ist allerdings wahr,­­ daß mir bei der Vergebung der fraglichen Arbeiten‘ uns als Offerenten gemeldet haben ; nachdem mir aber die Aufklärung erhalten hatten, daß ein Offertverfahren im geschloffenen ‚Kreise angeordnet worden, so gaben wir uns sogleich zur "Beseitigung unseres schon BNOB BERNER Offertes zu­frieden. Wir erkennen ‚nicht nur­ die Richtigkeit des auf uns be­­züglichen Theils der erwähnten im, Amtsblatte veröffentlichten Er­­kläru­ng an, sondern halten es sich noch für unsere Pflicht zu er­­mahnen, daß man im Kultusministerium mit Freuden von der bis dahin nicht genannten Thätigkeit,der Holzindustriegesellschaft Kenntnig genommen , und daß uns eine Besichtigung unserer Jabris und unserer ‚Erzeugnisse, sowie au RR­EL sten in die Reihe er Dfferenzen bei Gelegenheit künftiger Vergebung von Arbeiten tn le gestellt wurde. Indem mir die löbl. Redaktion um Aufnahme dieser Zeilen achtungsvoll erfuhhen u. j. m. Budapest, 12. Feber 1874. Die Herzog", Hirich-, Kohner-, Minlfer-, Schmeiger’sche Holzindustrie-Gesellschaft.” = Zur Meise unseres Monarchen nach Wietersburg bringt die „Spen. Ztg.” einen längeren Wrtifel, welchem wir Fols­gendes entnehmen : Unter schweren Einbußen und durch bittere Erfahrungen ge­­zr­ungen, hat endlich Deiterreic erkannt, daß ein sich selbst wieder­­gegebenes Deutschland und gealten seiner eigenen a so wenig als seiner gedeihlichen Entwicklung gefährlt findt-Ihm die Unfruchtbarkeit einer welsam­en Schaufelpoliti zwischen den­ Westm­ächten un­d den nordigen Mächten eingesehen und sich mit Auifrichtigkeit,wie man­ wenigtens glauben darf,dorthin gewandt, wohin es seine wahre­ I­nteressen ziehen. Immerhitt ist es außerordentlich anerkennungswerth,daß Oesterreich auch fest noch in die richtigere Bahn eingelenkt út und’ wird es die Verdienste eines ersten Ministers,deS Grafen Ans dxsås [3 ‚Dieserhalb nicht hoch genug anschlagen können. A 68 ist sehr bhöingt, wenn man fett von manchen Seiten auf die Initiative hinweist, melde dem Grafen Beust für die Unbah­­trieb dazu ist freilich de 3 Herrn v. Beust in der.­npelenendeit des Schwarzen Meeres war gerade noch eins der kleinen Mittel im Sinne der alten Metternich­­ten Politik und so besonders auf eine Störung der preußisch­­zuffischen Freundschaft berechnet, wie ja ingleichen die Uebereilung mit dem ungarischen Ausgleich gegen Preußen Bein war. Ohne aber im geringsten die schon soeben hervorgehobenen Verdienste des Grafen Andrásfy verkleinern zu wollen, wird jeder daß, wie die Gaden ein bolititer einräumen müssen, bat, , Laden nun einmal sag ie preußische Bermitteln arotischen Oesterreich und Rußland nn zu, umgehen: mar. ‚Die hohe Initiative N Rat In Ha] ús, Michtung hin, ist ja auch allfertig anerkannt und unbestreitbar.­­ · ««­ » Begrüßen wir es deshalb mit Genugthuung, ingen Mann, wie Graf Andräsfg, welcher tros s einer magyarischen A ein so gutes Verständniß für die Lebensbedingungen "des Közl m Raiserstaates a den Kaiser Franz Sofer nach Sternburg begleitet. Denn es gilt nicht allein mit Entschlossenheit der alten negativen Kabinetspolitik zu entsagen, sondern im­mer­folge einer wahrhaften Staatspolitik auch positive Früchte des­ guten Einvernehmens reifen zu lassen. Dazu, aber gehört vor allen, die Anbahnung einer gesunden Handelspolitik zwischen zwei so volls- und hilfsquellenreichen Ländern, welche duch eine weit ausgedehnte Grenzlinie in Berührung stehen, wie ibeskannt die Herstellung eines lebensvollen realen Beil in der Beförderung der gegenseiti­­gen materiellen Interessen. (Re) Wien, 13. geber. (19. Situng des A­b­­geordnetenhauses) Die Sigg wird um­­ 12 Uhr eröffnet. «­­ » Von Seite der Regierung sind anwesend die Ministkkk Unger,Fürst Aue­rsperg,Chltometzky,Depretis- Stremasyr»und«Vanharrs. ·’·. Der Justizminister legt einen Gesetzentwurf,betreffend die Anlegung neuer Grundbücher,vor. « Der Finanzminister überreicht die Gesete, betreffend die Steuerreform ; ein weiteres vorgelegte Geset bezweckt die Erthei­­lung von unverzinälichen Darlehen an Gemeinden zur Abhilfe der Borkenfäser-Kalamität., Dr. Yosef­kopp überreicht, die­ bekannte Arbeiterpetition ; es wird über dessen Antrag beschlossen, diese Rer­tition einem aus 9 Mitgliedern dr ind usfhuß zuzumeien. Banderlif und Genofsen interpetiiren den Unterrichts­­der czechischen minister Ku­auge online ungleicher ae Be­­völkerung. Schulen in Mähren mit Rücksicht auf die slavische Bev Dr. Edelbagdger und Genoffen befragen die Regierung, ob BiejDe noch in dieser Session die Eisenbahnvorlage Rotten­­mann-Wels einzubringen gedenkt. » Abg.Paulinovcc­ interpellirte den Unterrichtsminster, ob er nicht geneigt sei,jenen­ Bewohnern deyQttgm­erischen Insek­t, welche daran angewiesen,das Gymnasium­ Uthnme zu berufen, und dort ein Maturitätsem­iß erhielten,und­ diesen Zeugnisen dann den Zutritt zu inton­ischen Universitäten , zu gestatten, und ob und mann er die Errichtung eines Gymnasiums und einer Lehrerbildungs-Anstalt mit froatischer Unterrichtssprache, auf einer der DQuarnerischen Inseln ee gedente. (»­. Sämmtliche von der Regierung eingebrachten Eisenbahn­­vorlagen werden einem zu­m wählenden, aus 36 Mitgliedern bestehen­­den nr zugewiesen. Ag.Seidl ber­ichtet über die Nester-W svor­lage,betreffetcd die Rekrutenausheb­ung fü­r das Jahr 174·er Ausschuß bean­­tragt die verlangten 54.541 Mann für das Heeri und 5454 Mann für die Erfagreserve zu bewilligen. | ] » Razlag beantragt eine Resolutin,dahinehend, daß ein einziger Sohn von Eltern,welche ü­ber 6­,-Jahren tsi11d­­berü­cksichtigt werde· s· DieWahlBartoßewski’s(Stc"iudebez1rkRzeszow-Jarosla11) wurdeagnoszirt. nung eines guten le mit Rußland zusamme. ehr ierfsimber. ő MD pda entgegenkommen Der An­­bstammung: / | FelegnYepefchendesYesterCSkoyd. Wien,13.Feber.(Origin.-Telegramm) Privatberichte aus Warschau bestätigen den jubelnden Em­­­pfang,­welchen die dortige politische Bevölkerung dem Kai­­ser Ftan Joseph bereitete. Wien,13.Feber.­Origin­al, Telegramme aus Petersburg berichten von „dem äußerst sympathischen Empfang, welchen die dortige Bevölkerung dem Kaiser Franz Joseph bereitete. Der Oberstjägermeister Graf Wrbna ist gestorben. Wien, 13 Febr. (Origin »Telegr) Die Zentralleitung der Vorschußkarten- acceptirte prinzipiell das Anfachen der Zustonk­enden. „Die Banngesellschaft- Gruppe kam um ein Darlehen­ von­­ 1.600.000 Gulden ein, die Prüfung der Pfandobjekte ist bevorstehend. Die Baugesellschaften legten den Ausweis über ihren Gesammt­­grundbefig im Werthe von 3.400.000 Gulden vor. Wien, 13. Febr. Drig- Telegramm.­ Die heutige Kreditaktien-Hauffe ist auf Gerüchte von einer vierguldigen Superdividende und angeblicher hervorragen­­der Betheiligung an der 80-Millionen-Anleihe­­ zurück­­zuführen ; die Bilanz ii­nd unvollendet. Wien, 13. Febr. Dörig-Telegramm.) Die „Presse” meldet, die Salgo-Tarjaner Kohlenbergbau- Gesellshaft wird 10 Gulden Dividende bezahlen. Die Industrie-Bodenkreditbank beruft eine Generalversammlung auf den 16. März behufs Liquidation oder Fusion ein. Wien, 13. cher. Zum ne Besandten in Kopen­­hagen wurde Graf Kalnoky, vormals Gesandter in Rom, ernannt. Berlin, 13. eber. Heute findet bei dem österreichischen salaak­er Grafen Károlyi eine Soiree mit Ball statt, wozu die Kaiserin, der Kronprinz und die Kronprinzessin ihr Erscheinen zur gejagt haben. arid, 13. eber. Raspars Vater wurde wegen der im meteorologischen Almanach geführten Vertheidigung von Hand­­lungen, welche das Gejet als Verbrechen qualifizirt, an 7jähriger Gefängnisstrafe und 1000 Fc3, Geldbuße, Raspaıl Sohn zu 6 mo­­natlichem Gefängniß und 500 FcS. Geldbuße verurtheilt.. . Baris, 13. Feber Aus den vom Kriegsministerium offiziell kon­statirten und veröffentlichten Daten geht b hervor, daß die Zahl oder un lebten. Baltic Val. Offiziere ich auf 2194 ‚be­­laufe, während der deutsche Verlust an Offizieren, 1539 beträgt, Petersburg, 13. Febr. Drig-Telegr.) Der Ezar fuhr mit den meisten Großfücsten und­ dem­­ Österreichischen Gesandten dem Kaiser nach Gatihina ent­­gegen, wo auch die herrliche Begrüßung stattfand. Der­ Kaiser traf hier um halb 3 Uhr ein. Am Bahnhof erwar­­teten ihn die Großfürsten Konstantin und Michael, in öster­­reichischer Oberstenuniform, die Prinzen Arthur, Edin­­bourgh und Wales, die Minister, Generale, das österrei­­chische Gesandtschaftspersonal und hier weilende Oesterrei­­cher ; die Begrüßung war stürmisch. Der Kaiser, der ruft ‚Wien, 13. Feber. (Schlußk­urse) Kredit 239.—, Franco- Austrian —.—, Anglo-Austrian 154.50, Verkehrsbant —.—, Lom­­­­barden 160.50, Staatsbahn 326.—, Trammway 169,—, Rente 69.30, Kreditlose 169.25, 1860er 103.75, Napoleon d’or 9.03, 1864er 142.—, Münzdukaten 5.33, Silber 106.85, Frankfurt 95.30, London 113.—, Wali­er Wechsel —.—, Galizier 232.50, Atlas —.—, Preuß. Raffen-­rheine 1.68 °/,, Türfenlofe 45.—, Wechslerbant? — —, Ungarische Lofe ——, Neue Trammay ——, Unionbant 135.—, Allgemeine Baubant 83.75, Anglo-Baubant 94.25, Anglo-Hungarian —.—. Wien, 13. Feber. (OO­ffizielle Schlußfurfe) Un­gar. Grundentlastung 76.—, ung. Ofsenbahnanl. 99.­, Salgd-Tar­­aner 101.—, Anglo-Hungar. 31.—, Ung. Kredit 142.—, Francor unit 38.50, Tan fandbriefe 86.10, Alfsld 142.—, Siebenbür­­ger —.—, Nordostbahn 106.50, Ung. Ostbahn 61.—, Ostbahn-P­rio­­ritäten 67.40, Ung. Lofe 81.—, Breuf. K­nál s esta­rs Sheip* url­ 200,50, Ung. Bodentredit 56.50, Türkenlofe —.—, Munizi­­pal ——, Berlin­ 13.Feber.(Anfang.)Galizier—.—,Staatslex 1931­ 4,Lombarden 94»,,Papierrente—.——,Silberrente—«.—,Kre­­ditlose—.——,1860er Log ——·—,1864er Lose­————,Wien—.—, ge 139, , Rumänier 40%,, ungarische Lose —.—, obig. Berlin, 13. geber. (S d ( u 8) Salizier 1037/9, Deft. Staats­­bahn 193"), Lombarden 94—, Papierrente 61”/,, Silberrente 66 °,, Kreditlose 109 °/,, 1860er 955/,, 1864er 90%,, Wien 88%/,, Kredit­aktien 139”), Rumänier 40 °, Ungarische L­ufe. 50 °%,, Schluß fest. Nahbörse Kredit beliebt 140". · Franfurt,13.Feber.(Anfang.)·Wechselkurs per Wien —.—,österre­ische Kreditaktien USB-«Amerikaner per 1882­—.—, österreichischetaatsbahn aktiett 337·11·2,1860er Lose·—.——,1864er Lose«—.———,Lombardenissax4,­Galtzer—·.——,Papier-Rente—.——, Silber-Reine—.—,österreichische«,»’nnkgkuen—.—,Rauch-Grazer —.—­,·rancos österreichiskung’a»rs.s««’"—.—.­Matter. .. rankfurt,13.eber.·(Schlu.)«»Wechselkurs,perWien 104—,österreichische Kreditaktien244­—,merikaner per1882988,-4, Oesterr.Staatsbahnaktien338—,·1860er955­,,1864er157s,««Lom­­bardenlS4­—,Galizier241V,Papierrente62——,Silber-Rente66’hz, Oesterte Bankaktien·1020,aab-Grazer——.—,Franco-österr.-ungar. —.—,Ungar.Anleihe—.—,Nachbörs·e246’xs. , Paris-Ueber.(Schluß.)ZperzentigeRentess.8.­3, 411,perzenti­geRente7.70,Italienische Rente59.87,Staatsbahn 722.——Credit Mobilier ZOO,Lombardsses,Conols·—.­—,Unga­­rische Anleihe —.—, Bordmeitbahn —. —, Ungarische Oitbahn —.—, 1871er. Anleihe —.—, 1872er. 93.—, London-13.Feber.Consolss L-jx.. Wien-13.Feber.(Original-Telegr.)Waaren­­börse Spiritus 63 fr. per Grad. Rübel fl. 17.75, per März April fl. 18. Herbstel fl. 21. Hafer fl. 15.15. Steierischer Rothbflee fl. 30.50. Berlin-13.Feber.(Getreidemarkt.)zWeizenjper« April-Mai87"fs,perJuli-August85«X-,Rosen·loc063«-»,per April-Mai62«ls,erMaisJuni61s-,perJun1-ultSLHaferper April-Mai59—,ai-Juni 59 — Rüböl [0c0 20—, per ie 191% per April-Mai 20" is, per September-Oktober 21'/,, Spiritus loco 22.10, per April-Mai 22.14, per August-September 23.11. 7 Breslau, 13. Weber. (Getreidemark­t) Weizen 267"/2, Roggen 212479, Hafer 174, Rüböl loco 19’, , per Termin 18, Spiritus loco 21%,, per Oktober-November 22%­,,, per Novem­­ber-Dezember 22%,. P­aris, 13. Feber. Mehr, acht Marken, per laufenden Mo­­nat 80.50, ab März April 81.—, per Mai-August 79.—, Rüböl per laufenden Monat 83.—, per März April 83.25, per vier Sommer­­monate 85.—, per vier legte Monate 87.50, Zeinöl per laufenden Monat 81.25, per vier­ Sommermonate. 84.—, per lette vier Mo­­nate —.—, Spiritus per laufenden Monat 65.—, per vier Sommers­monate 67.—, per vier legte Monate 64.—, Zuder raffiniert 149.—, tettin,»13..Feber. (Getreide­markt) Weizen­loco Leber 83 ° /,, per Frühjahr 86%, Thle.," Roggen loco per Frühjahr 61—, per Herbst 57 °, Thlr., Del per loco 18%, Thle., per Früh­­jahr . 19", Zhlr., per Herbst. .20%,, Zhlr., . Spiritus loco 22«, Feber-März 22"/,, per Frühjahr 22 °­, Ehlr.­­ Liverpool, 13. Yeber. (Original-Telegr.) Baumwoll­­markt) Umfag 12.000 Ballen. Orleans 8 °/,,, Middling-Upland Ta Salt Dhollerah 5—, Middling Fair Dhollerah, 4%, Good Middling Dhollerah 4'/,, Middling Dhollerah 3 °, 1: Dengal 3:5, Nerv­­air Domra 5%, Fair Domra:6?/,, Fair Bernam 8 °, ‚Smyrna 6',, Egyptische 8 °, Amerikanische. —.—, Tagesimport Ballen. — ferto asábáattjó !/ı», billiger. — ,Neu-York-12.Feber.Mehl,695. -Patis-11.Feber«Die Ira Aussicht des Finanz­­ministers, reime, —tenerprgierte durchauf egen : so, wie auch die Berge Abtrennung eines Coupons von der neuen Anleihe flößten dem Markte einiges Leben ein; die Fertigkeit, hielt auch bis zum Schluffe an, aber das Geschäft war doch in der legten Stunde wieder recht stil. Rente 58.80, neue Anleihe 93 Free. (nach Ab­­ang des­ Coupons und also mit 30 Gent. Hauffe), Italiener 59.85, Zürten 39.75. Die neuen türk­ischen Obligationen, welche dem Ver­­nehmen nach zum offiziellen Kurszettel zugelassen sind, notizen 235, Bankaktien 96,55, Banque de Barts( 1035,, Franlo-Egyptienne 491, Franco-Hollandaire flau, 440, österreichische Badenfredit unbemeg­­ld), 560, Staatsbahn 727, Bombarden 358. $ d­­­a fü­ die Uniform trug, sah wenig fatiguirt aus. Die Stra­­­­ken waren von großer Menschenmenge gefüllt, reich bes­flaggt und mit Büsten des Kaisers geschmückt ; die Volte­­menge rief begeistert Hurrah und schwenkte die Hüte, als, der Kaiser, der mit dem Czar in einem Wagen saß,­­vor­­überfuhr. Der Kaiser wohnt im Winterpalais. Morgen Abends findet Galas Theater statt. Das Programm der täten Woche enthält Sagden, Militärparade und Bälle. , London, 13. ‘geber. Von den 604 gemählten Parlaments­­mitgliedern gehören den Konservativen, 278 den Liberalen an. Die Konservativen gewannen 92, die Liberalen 32 Gike. £orb Enfield ist in Middleser unterlegen. . finofaale. Die’ Galerie, die Blüte-Lips’s und der­­ Flügel, auf wel­­chem er spielte, waren wunderbar mit erotischen Gewächsen gesgmüdt . Die Elite des "Adels und Bürgert­ums von Oedenburg und der Umgebung waren anwefend, Lift erschien begleitet vom Grafen Dönhof aus Wien. Lebhafte Essens wurden beim Empfang laut, Adnofat Schwarz richtete­ eine Ansprache an denselben, worauf das Konzert begann, in welchem der „Dedenburger Gesangsverein“ und Frau Walpurga Lorenz mitwirkten. Lißt spielte fegenal unter Beifallsjubel. Abends war GSoirée beim Fürsten Chterházy. —­I.(De­utsches Theate­r.)Alles schickt sich nicht ULs für EisIen,möchten wir den bekannten DichtersprIch­ variirend sagen, indem wirs unsen Urtheil über Ernesto Rossi’«s.,Romeo"abzu­«­geben uns anschicken.Nicht als ob der gefeierte Mime am heuti­­gen Abend weniger Kunst eiitreidhelt hätte als sonst; im Gegen­theil! er hat alle Mittel, welche die darstellende Kunst bietet, bis auf die Neige ausgewüßt, aber alle Kunst und alle Anstrengung vermög­ten die zerstörte Ylusion nicht ganz zu erregen. 63 wollte uns den ganzen Abend hindurch das Gefühl nicht verlassen, aß hörten mir einen Sänger, der die verblaßten natürlichen Mitte duch Die Kunst zu erregen bestrebt ist! Man bewundert einen folgen Künstler, aber er reißt nicht hin, er enthuftasmh­t nicht, weil jede Ueberanstrengung der Kehle den Zauberfohleier zerreißt, der­ die Kunst sc schön macht. Einem so hervorragenden Schauspieler, mit Ernesto Ro­ffi, der in so mannigfacher Gestalt Thon unsere Be­­wunderung erregt hat, dürfen mir es unummunden sagen, daß der liebeglühende,­ schmärmende Romeo nicht,,mehr ganz in sein Reperi­toire paßt. Wir­ anerkennen gerne, daß­ er in der Balfonszene allen Zauber der Jugend zu entwickeln verstand, daß er in der Zelle des Klausners sehr schön spielte, aber der echte Namen mar er troß alledem nicht. Sehr hübsch spielte Frl. Gattaneo die Julia, wir vermißten mar die vollen Töne der Leidenschaft. Von den übrigen Mitwirkenden ist Fr. Teresa da Re (Amme) lobend hervorzuheben. Die Regie b­at das ihre, um — wo es nur irgend anging —,störend einzugreifen,­­ eine folge Nachlässigkeit in Kopflosigkeit haben wir lange nicht erlebt; das Gepolter und Ge­­tan. Hinter der Szene wollte gar nit aufhören. Das Haus war in allen Räumen sehr gut besucht; Herr Roff u­nd Fr. Cat­taneo wurden oft und stürmisch gerufen. Das Nationaltheater­ Fünffridgterftol[le­gium,­ an meldhes Gampilti in Angelegenheit­ des bekannten Progesjed) appellixte, hat das Urtheil des ersten Gerichtes annullirt einmonatlichen Gage verurtheilt.­­ Das Gericht — schreibt „Hunnia“ — m welches strenge nach dem Theatergefege urteilte, das bei Thät,­tichseiten blos die des Nationaltheaters "Entlassung oder einmonatlichen Gagenverlust rennt, hat­­ unserer Ansicht nach sehr billig gehandelt, indem er eine "Verson, die seit 21 Jahren Mitglied des Theaters moralisch empfindlich genug strafte, und sie, die am 15. Leber [. .., Vormittags 10 Uhr, in der hiesigen Servitenkirche unter Mitwir­­kung mehrerer die Aufführung 14 seit vielen Jahren ihren Blog ‚am Nationaltheater ausfüllte, nicht wegen eines einzigen Kirchenmufit) Anläßsie des Stiftungsfestes des Du von ZN. Ha­­nifd8 geltmeffe (A-moll), ferner Graduale von Cherubini (Karnseval.)Der Osen-Christinenstädter Schu­l­s­stuhl veranstaltet zu Gunsten des Christinenstädter Schulfonds» am 14.Feber in der Christinenstädter Vierhalle einen Ball,für’« welchen sich in Bürgerkreisen in Berücksichtigung des schönen Zweckes recht viele Theilnahme ausspricht Der Ball der Stadtrepräsentant Herr Hermann Bopper » Zu derbäder wird morgen (Samstag) in den Loyalitäten des Vereins der Musikfreunde (Göttergasse) abgehalten. Hymen.­ Der durch seine zahlreichen Wohlthätigkeitsalte begeht morgen, Sonntag, ein freudiges Familienfest, indem am genannten Tage die Trauung seiner Tochter Kornelia mit dem Wiener Act­­ler Landesfrauenindustrieschule­en Abendflurs für Buchhaltungswissenschaft eröffnen­ worden. Reflektantinen wollen sich ehemöglichst, ehe der Unterricht zu meit vorgeschritten it, an die Direktrice Fräulein. Adele Herder im­ Institutslokale (Mell­erstrage 1) wenden, welche Auskunft über die Eintrittsbedingnisse ertheilt. Ungarisches jüdisches Landes-Rabbiner Seminar. Wie man der „N. Fr. Br." schreibt, hat Herr Rabbiner Aleibig, derzeit erster Rabbinats-Assessor in Wien, „die Berufung zum Professor die Talmud und Nitugl-Codices an Die­ter -Anstalt erhalten. Abermals die Annonceninformation Önt dDerter-­und Fünfer-Bankb­oten) Um Mitbränchen vorzubeugen, wurde durch die Oberstadthauptmannschaft den hiesi­­gen Kaufleuten Guttmann und einem gemissen Friedmann, die diese Anoncen in den Garsen vertheilen egen, diese Art von Reklame schon vor Wochen polizeilich untersagt und da, wie wir schon seiner Zeit berichtet haben, mittelst dieser Adressen :auch­ einige Betrüge­­reien verübt worden sind, wurden die genannten Kaufleute als Urheber des Betrugsfalles dem Kriminalgerichte angezeigt und die Da indessen dies Alles nichts fruchtete und immer noch solche Annoncen unter das Bubliktum gebracht wurden,­­so verurtheilte die Oberstadthauptmannschaft gestern die beiden Reklamemacher zu je 100 fl. Geldbuße. Wie wir nachträglich­­ ver­­nehmen, ist auch der Befiger der Druderei, sin. welcher­ die Adre­sarten angefertigt wurden, zur Verantwortung gezogen worden. ‚. · ‚und den Balletmeister‘ " Annoncen Fonfiszirt, . Fehltrittes dieses Pfanes wexlustig erklärte, denn der B. P. Serviten. findet Sonntag, Offertorium, vom den Damen: &. Hönig ferner von den Herren: (Bat) gesungen werden. befannte­n ofaten Herrn stattfindet­­­en Sanftfreunde von Alessandro Stradella statt, (Sopran)und v. Dr. Mori; Nofeda­(Tenor) Cömy im zum Die und 3. Berluste einer ist, materiell und Darday (U), v. Sanit .. Soli und in werden N hiesigen ist. Kultustempel ; it­­« Tagesneuigkeiten. rang. Deäf) „befindet­ sich, wie. wir. mit herzlicher Freude berichten, " seit gestern mieder bedeutend besser; die Nacht "war"ruhiger und gestattete einen mehrstündigen Schlaf, der. „den Branten sichtlich erquic­e. Franz Br ist in Oedenburg, wie der , Breffe" tele» graphirt wird, Gegenstand zahlreicher Ovationen. Er kam um 10­ Uhr Vormittags von Horpacs an und wurde am Bahnhofe vom Bürgermeister mit­­ einer Image empfangen, $ipt dankte ent­­blößten Hauptes. Mittags war Diner beim Fürsten Chterhäsy. Abends um 7. Uhr. großes Konzert: im neuen, weich­ desorizten Ka­­t „ie Beine Tini" zu nennen. Schmaroger lassen ich ohne Absichten einer Schauspielerin vorstellen und genießen das Butterbrod einer Liation — ohne Butter. Der große Troß endlich, die arında des lions benüst am liebsten den Goncordiaball, um sich einer Zelebri­­tät entweder vorstellen zu lassen, oder sich in ihrer nächsten Nähe aufzuhalten. Sie­ reden den Honig der Berühmtheit doch Fenster­­fehgeiben und sind glücklich, jagen zu künnen: „Habe mich zu gut amüsirt, das vis-a-vis meines Nachbars in der Diadrille war die Meierhoff; die hat Augen !“ Aus diesem Born fließen übrigens zum größten Theil die tiefigen Einnahmen, welche der Concordia Ball zu erzielen nie ver­­fehlt. Doch wäre es ungerecht, nicht zu gestehen, daß der diesjäh­­rige Ball eine erfreuliche Ausnahme bot: es mal mehr Schönheit, als Berühmtheit und im Ganzen waren mehr Tänzer als Gaffer zugegen. ch glaube, der Erste zu sein, der die Behauptung aus­­spricht, hab die Journalisten Wiens bisher eine mehr erfludirte als ektlusive Klasse, die sonst immer nur auf der Oberfläche des sozialen Lebens bherum ihm warnt, in ihrem besseren Theile anfangen, sich einzubürgern und in der bürgerlichen Welt Wurzel zu fafsen. Ein großer Theil der Journalistik ist dem Bublitum — oben und unten — jo gefürchtet als verächtlic geworden, aber je stärker sich dies Urtheil vollzieht, desto näher wird sich das anständige Bierte­theil (von einer Hälfte kann nicht die Rede sein) dem bürgerlichen Leben und der bürgerlichen Achtung gerücht fühlen. Ich weiß nicht, wie weit der „Krach“ in unwirthischaftlicher Beziehung auf die journa­­litische Moral zurückwirten wird; aber politisch hat der Hohen­­martide Krach die großen Blätter start gebessert, ihnen Barteltreue und Klugheit eingeflößt. Auch sozial vollzieht sich eine Wandlung: aufmerksame Weser können bemerken, daß mindestens die à la tête marscirenden Blätter aufgehört haben, den Tratsch zu fultiviren und in persönlichen Momenten das Interesse ihrer Mittheilungen zu suchen. Und missen Sie, welcher Ursache ich diese Wirkung zu­­schreibe ? Die Journalisten heirathen Das ist der Schlüssel ihrer Befreiung, sowie der Befreiung ihrer sozialen Stellung. Diese hat ich auch in dem Publikum des Concordia-Balles ausgeprägt, dessen Zusammenlesung ebenso gefällig, aber mehr­­ solid­ war; ‚als­ die seiner Vorgänger. Lassen Sie diesen Zug fortschreiten und die moralische Haltlosigkeit eines großen Theiles der hiesigen Presse — das hauptsächliche Hinderniß der politischen Gesundung — m wird sich ‚zum großen Theile verlieren, wie die braune Farbe des Zigeu­­ners, wenn er sich ansiedelt. St­­ .­­I)Der Rath mag utopistisch sein, aber er scheint mir praktischer als der­ Plan des Dichters Mosenthal, die „demokratischen Organe” von der Hofbühne herab zu hessern. Der Verfasser der „Deborah“ verfolgt diese­dee in seinem neuesten Stück: „Sirene“, das gestern zum ersten Male aufgeführt­ wurde, blos nebensächlich, aber trogdem mit solcher Absichtlichkeit, da es schwer wäre, z­u­ ent­­scheiden, ob es das Stück geschrieben, um das Publikum vor den demokratischen Organen zu retten, oder ob er die verdiente Ablan­­zelung der demokratischen Organe deshalb geschrieben, um das Std vor dem Publikum zu retten. Genug, das Stüd wird Lärm machen und ich würde Ihnen auch herzlich gern eine eingehende Kritik Dar­über geben, wüßte ich nicht aus meiner Tönen Latenzeit, dab das Zesepublikum sich Lieber fünf Handlungen erzählen läßt, ehe es eine Meinung anhört. Ich benüge daher Zeit und Raum nur no für die Handlung. „Sirene“ (Frl. Buga) ist eine Wafse, die als Ge­sellschafterin von einer „Herrschaft” zur andern wandert, von dem Dämon kindlich-übermüthiger Lustigkeit verfolgt, der sie überall Schelmenstreiche begehen läßt, die sie aus dem Dienste verjagen. Friedrich v. Eggenburg (Sonnenthal), ein berühmter und junger Gelehrter, von Kindheit an der Tochter des Präsidenten v. Waltersdorf verlobt, lernt die Sirene auf merkwürdige Weise kennen. Er hat in Rom eine fosette, halbjunge Bekannte, die Gene­­ralin v. Wallsee (Fr. Gabillon),­ getroffen und bewundert mit ihr in einer Sammlung von Kunstfchaßen eben das Marmorbild einer Sirene, die ihn so fesselt, daß er meint, sie müßte jeden Augenblick in jenes silbertönige Lachen ausbrechen, in welches so Viele in Ber­­derben gelobt. An diesem Augenblick erschallt ein perlendes Lachen, er wendet sich um und­­ erblicht das Ebenbild der­ Statue in Fleisch und Blut: es war die Gesellschafterin einer englischen L­ady, die eben nach einem unrichtigen Programm einen Apoll al Venus ber­wundert und dadurch das Lachen ihrer jungen Freundin entfesselt hatte. Den ernsten Gelehrten, ‚hat die sieghaft heitere Natur des Mädchens rasch, gepact; aber: seiner fernen Braut gedient, reißt er sich 108 und kehrt‘ in die Heimath,­ die Hauptstadt eines deutschen Fürstenthums, zurück... Hier wird, sie seit Jahren, im,dem Hause seiner präsumtiven Schwiegereltern, ohne sein Willen, energisch für seine Karriere gearbeitet. Die Präsidentin (Fr. Hebbel), deren Ehrgeiz das­ Heirathsprojekt­ ohne Befragen ihrer Tochter ge­­sponnen, will nit ruhen, ehe sie ihren künftigen Schwiegersohn zum Minister gemacht. Hedwig, die Verlobte (Dr. Mittermutter), verräth mohr gleich, bei ihrem ersten Auftreten, daß sie in Friedrichs Freund, Karl v. Rechtern (Herr Hartmann), verliebt ist, aber die Entschiedenheit der Mutter und die rührende Unbeholfenheit des ein­­fältigen Vaters (La Roche) lasfen ihr seine Hoffntung. Friedrich ist aus Italien zurid und­ soll­ fi heute förmlich erklären. Che dies ge­schieht, erzählt er seinen Freunde das Sirenenabenteuer und wird durch die Erinnerung rőmantend in dem Vorhaben der Werbung. Da dringt Saftgrün, der Redakteur der „Wespe“ (Herr Ga­­billon), ein und stellt ihm ein demokratisches Ultimatum im Namen eines Wahlbezirkes, 100 er, sein ehemaliger Kopist, für den adeligen Wolfsmann agitive. Er verzeihe ihm,­den­­ Baron, aber von den adeligen Schwiegereltern und der, florilalen’ Generalin, die ihn bei Hofe protegiren und vor dem Volke kompromittiren, müüsfe er si losjagen. Die Indignation über die Kühnheit der Eression bringt Gygenburg zu dem Entschlusse, die formelle Werbung zu vollziehen; er erklärt dem ungebetenen Kortes, daß er in einer halben Stunde mit Fräulein v. Waltersdorf verlobt sein werde. Das Fräulein tritt ein und ruft die Herren zum Diner; Gäste sind da, auch die Generalin v. Wallfee mit ihrer neuen Sefellsgafterin. Eggenburg will noch vor dem Diner die Werbung vollziehen; er drängt die ausreichende Hedwig zur Entscheidung und mils ihr eben non mar­iner, aufrichtiger Neigung sprechen, als im Nebenzimmer ein helles Lachen ertönt — es ist die Sirene, die neue Gesellschhafterin der Generalin und den Freier ersticht das Wort auf den Lippen: Stumm führt er seine Dame zu Tische und der Vorhang fällt. Das it der Inhalt des ersten Aufzuges ; ich erzähle ihn dar­um so ausführlich, weil er der beste ist. Die andern enthalten ein langw­ierige Abmwiclung des interessant­ geschürzten Knotens.­­ Eggenburg­ trifft ‚bei einem M Rendezvous,, das ihm die Generalin aufdrängt, die Sirene allein und ihre Seelen machen in eine­ Be­­kanntschaft ; die Generalin überrascht sie, jagt die Sirene fort und Eggenburg gibt der Berlassenen unter dem Schuße seiner alten Tante ein Asyl im eigenen Hause. Seines Wortes Herr hält er trogdem den andern­ Tag.bei M Waltersdorff um Hedmwig’s Hand an, Die sich vergeblich wehrt, weil die Präsidentin verständigt ist, daß Eggenburg zum Minister "ernannt sei. "Da läßt Eggenburg das Wort fallen, daß er aus Anderer Gnaden nie Minister werden wolle und deshalb eine Professur in Boston angenommen habe­n und Beide sind gerettet. Die entrüstete Präsidentin bemerkt mit einem Male und der einfältige Präsident will es Tängst bemerkt haben, daß Hedwig gar seine Neigung zu Eggenburg habe. Er eilt davon, wo nit glücklich, weil der Autor für einen vierten Akt noch ein Mißverständnis­­ braucht. Aber nachdem sich auch dieses geklärt, ‚sehen auch‘ die Betheiligten, mas mir längst gesehen, daß die­ Sirene den ersten Mann liebt und er sie wieder. Beide gehen nach Boston nachdem Herr von Gygenburg dem demokratischen Redakteur ein Mandat vor die Füße geworfen, das ihm dieser als Lohn für den Abbruch seiner aristokratischen Beziehungen aufdrängt „So gebe nach Amerika und fehre erst dann zurück, wenn man in meinem Vaterlande aufgehört hat, die ehrlichen Männer nach bloßen Neuer­lichkeiten zu beurtheilen.“ Soweit das Strick.Ja­ enthalte mich,nachbloßen·Aeußer­­lichkeitejr—demiJnnerlichkeit hat das Stück wenig­—den Autor zu­ beurtheilen;seine Moral ist richtig und hat«großen"·­­Applaus gefunden,aber die Lösung ist nicht ganz richtig.Nichts die guten Mumien fallen hineins,sondern die schlechten Literaten—s und ich zweiflenxich,daß z.B.­Herr Mosenthal,wenn es die demo­­­kratischen Organe zu arg treiben­ sollten,deshalb nach Boston.. gehen würde und sollte man auch drohen,ihn zu reinister zu machen. RN . Die „Walküren“-Aufführung im Saal Bösen­­dorfer zu Wien. Besproben von Dr. Theodor Helm. Wir sind um einen sensationellen Abend reicher : am rechten Montag führten unsere Hofopernsänger Labatt und Scaria und Frau Friedrich Materna vor einem nach jeder Hin- , ficht hö­chst interessanten Auditorium geladener Gäste im Saal Bö­­sendorfer den ersten Art von­­ Wagner „Walfüren“ auf, leider nur mit Klavierbegleitung, welche die Herren Luder und D. Baumgarten (auf 2 Flügeln) gleich energisch, wie feinfühlig besorgten. 68 zeugt von außerordentlicher Kunstbegeister­­ung, wenn ohnehin durch­ ihren Beruf vollauf in Anspruch genom­­mene Opernsänger ihre freie Zeit dazu verwenden, eines der aller­­schwierigsten Werke einzustudiren, wenn­ sie sogar das nicht ganz unbedeutende geldlose Opfer bringen, auf ihre Kosten nahe­ren Motiv,als ihm di­e Eli­te der Wien­ermusikalischen Gesellschaft in eine hier noch unibekannte,höchstbedeutende Schöpfung des größ­­­­ten Künstlers der Zeit wenn auch nur fragmentarisch einzuführen. Eine so glänzende Versammlung hatte der Vösendorfer’scho­«- Saal in der Herrengasse früher noch nicht beherbergt, die Soigen der künstlerischen Intelligenz, die Crime des aristokratischen Mäce­natenthums (Graf und Gräfin Andran­y Fürst Hohenlohe, Seltiongs ke s# 19.42 Mi x 114 1 állta fr a an 1000, Terzbü­cher bruden zu Kaffen, dies Alles aus feinem ande­ r

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