Pester Lloyd, März 1874 (Jahrgang 21, nr. 51-75)
1874-03-01 / nr. 51
EN er ? — ei 5 | I 9 “ - - Je«iveniger-. irendJemand auch nur eine slhnung davon hat,weenusgang die seit geraumer Zeit schwebende Ministerkrise finden werde, desto größer ist selbstverständlich die Spannung , mit welcher man der Hiederkunft St. Majestät und den sodann zu treffenden Entscheidungen entgegensteht. Angesichts der allgemeinen Ungemeißheit, welche selbst jeder Wahrscheinlichkeits-Kalkül nahezu unmöglich zu machen seeint, glaubt man vielfach fi auf irgend eine Ueberraschung gefaßt wachen zu müssen , auf eine „dramatische" Lösung, welche mit einem Schlage die Situation verändert und ein grelles Licht in das Dunkel derselben hineinträgt. Wir müssen gestehen, aß wir in Erwartung nicht theilen. Es geschehen heututage überhaupt feine. am: aller driiten in Der Bolitit, die mit realen Faktoren zu rechnen hat, welche sie wieder ihrerseits nach festen Naturgelegen entwickeln. Auch dur eine Revolution oder einen Staatsstreich kann allerdings auch hier eine momentane Verschiebung aller Verhältnisse stattfinden, allein die normalen Geltung, und die natürliche Aufeinanderfolge und Wirkung Mugendliche Bei ung eine radikale Lösung es müßte diese Wendung an Stelle des ung Hin ist der Schwung noch angebahnt Hirt, it Zeichen Elementar-Ereignisse Geseke nach und daß er + und Wunder, fordern seit alsbald wieder ihre von Ursache Sollte in diesem der Ministerkrise und damit auch eine tiefer gehende Hinderung der Situation erfolgen, so konnte diese nicht das Werk einer Ueberraschung und auch nicht der Ausflug des momentanen Willens einer einzelnen wenngleich noch so mächtigen Persönlichkeit sein, lange vorbereitet, ihr Eintritt wenigstens für die schärferblldenden Politiker vorherzusehen gewesen sein. Eben der Umstand, daß heute Niemand auch nur annähernd zu sagen wertreten und nach welcher vollziehen sol, [older Umfeiner fichtung hin daher auch aller menschlichen Boranssicht noch derzeit nocunihteittireten In den ersten Tagen dieses Monats, kurz ehe Se. Majestät die Reise nach Petersburg antrat, rieten wir in diesen Blättern, die durch jene Reife veranlaßte nothgedrungene Raute von drei Wochen dazu zu benügen, um die neue Situation vorzubereiten, damit der Monarch bei seiner Richfehr mindestens Mare Verhältnisse finde, bezüglich deren er dann das entscheidende Wort sprechen könne. Wir ne damals von der Ansicht aus — und wir sind seither noch nicht eines Anderen belehrt worden — daß die Desk-Partei allein in ihrer Heutigen Verfassung mit im Stande sei, ein von einer starren Majorität getragenes Kabinet zu bilden, daß sie daher die Heranziehung fremder Elemente versuchen müsse, um im Vereine mit Diesen eine starre parlamentarische Regierung herzustellen. Wenn mar diesem Vorsehlage hie und da die Deutung zu geben versuchte, daß wir jo nach bereit wären, die Prinzipien der Delikt-Partei ganz, oder all mur theilsweise einer solchen Allianz zum Opfer zu bringen, soll das ein absichtliches Mißverständniß, gegen welches anzukämpfen vergebliche Mühe wäre, weil eben betreffenden Orts nicht: die Fähigkeit, sondern der gute Wille zum richtigen Verständnisse fehlt. Wer in der Deute Bartei überhaupt von Koalition sprach, der hat dieselbe niemals anders verstanden, als daß unsere Bartei — > verbrüchlich Festhaltend an ihren Prinzipien und an der durch sie geschaffenen staatsrechtlichen Bäfig — den Versuchh machen soll, in der gegenwärtigen fritischen Lage des Vater:landes die Mitwirkung Derjenigen zu gewinnen, Die den staatsrechtlichen Ausgleich in früheren Jahren zwar heftig bekämpften. Diesen Kampf aber schon seit geraumer Zeit, ziemlich ruhen ließen und sich mit einer rein theoretischen Aufrechthaltung ihrer Prinzipien begnügten. Wir würden 03 im höchsten Grade beklagen — obwohl wir auch in dieser Beziehung das Net der freien Entschließung seitens der Krone unbedingt respektiven müßten — wenn wir bezüglich der Bildung eines Kabinets der Matn oder die That eines bisher der Opposition ansgehörenden Mannes direkt und in erster Linie in Anspruc genommen würde. Denn entweder er geschähe dies ohne eine außersinnige Enunziation von Seite des Betreffenden, und dann wäre dessen Berufung ein entschiedenes Delaven für Die Dedi-Partei, ein offenes Hinüberschweifen der Krone zur staatsrechtlichen Opposition, was sich weder vorausfegen, noch unwünschen, noch parlamentarisch rechtfertigen ließe ; oder der Berufene müßte offen und entschieden seine bisherige Heberzeugung abregieren und durch eine ungewei„heutige Kundgebung in das Lager der Dedi- Partei übertreten; das aber würde den Werth des Mannes von vornherein um ein ganz Beträchtliches devalviren und ihm seine Situation derart erschweren, daß der Zwed, ein dauerndes, von einer starren Majorität getragenes Kabinet zu bilden, duch ihn abermals nicht erreicht werden könnte. Wohl aber künnen wir es uns recht gut denken, und würden es 1t08 allen Widerspruchs noch immer für eine glückliche Lösung halten, wenn zwar mit der Bildung und der Präsidentschaft des neuen Kabinets von Seite Sr. Majestät ein Staatsmann betraut wird, dessen Anhänglichkeit an die Prinzipien der Desi-partei ‚außer allem Zweifel hebt, dem es aber gelingen würde, ein oder das andere Mitglied der bisherigen antstecht hen Opposition als Nefjortminister für sein Kabinet zu gewinnen. Die Krone hätte dann ihren Standpunkt den Parteien gegenüber nicht geändert und dennoch läge schon in dem Umstande, daß ein dessistischer Premier einen Oppositionellen als Neffortminister der Bestätigung des Monarchen empfiehlt, all ohne irgend welche „Er- Härungen” und „Kundgebungen” eine Bürgschaft dafür, daß zwischen Beiden Auseinanderlegungen stattgefunden haben müssen, welche ihnen die beruhigende Gemeißheit bieten, daß sie troß der bisherigen Divergenz ihrer Ansichten bezüglich der staatsrechtlichen Trage, doch in Hinkunft für längere Zeit und behufs Erreichung bestimmter ‚Zwecke. miteinander Hand in Hand zu gehen im Stande sein werden. Ein klares offenes Programm Dieses neuen‚Ministeriums wirde dann einzeln und bestimmt jene Künfte bezeichnen, bezüglich deren eine „ Einigung stattgefunden hat, und es würde auf solche Weise auch die bisherige Opposition darüber beruhigt werden können, daß sich unter diesen Punkten keiner befindet, welcher mit ihren bisherigen Prinzipien in unversöhnlichem Widerspruche stünde. Selbstverständlich würde jedoch eine solche Annäherung zwischen den Parteien geriisse vorläufige Verhandlungen nothwendig machen, und hiefür, meinten wir, hätten ich die jüngsten drei Wochen recht gut verwerben lassen. Es ist in dieser Beziehung nichts geschehen, man hat viel mehr von verschiedenen Seiten — aus verschiedenen Gründen— von jedem derartigen Versuche abzuschieden gesucht und regte den Herren Ministerpräsidenten, wie es scheint, auch wirklich abgeschredt, und so stehen wir denn heute thatsächlich dort, wo wir vor der Meise des Monarchen nach Petersburg gestanden sind. Einzelne Stationen der Dedk-Partei haben unseren Borschlag an dem Grunde zurückgewiesen, weil bderselbe auf einer ihrer Ansicht nach umrichtigen Voraussegung be>rubhe, nämlich auf der Voraussegung, daß die Dedk-Partei allein nicht stark genug sei, eine neue, dauernde Regierung zu bilden, während in der That das Gegentheil der Fall sei. Darauf haben wir schon seinerzeit geantwortet, Daß wir weit entfernt sind uns für unfehlbar zu halten, daß wir die Möglichkeit einer unrichtigen Vorauslegung unsererseits zugeben, aber unsere Gegner mögen dann so billig sein dasselbe auch ihrerseits zuzugestehen, so lange sie dasjenige, was sie, behaupten, nicht durch Thatsachen zu besondern so teilt wieder in ihr Kabinett sich Szlavy ein Umschwung beste Beweis dafür, as Recht, der Lage ein vermag, | fake ! ng Hin aD die Set weten im Stande find, h nad dieser alerdings nichts geschehen . Die Trage, ob, Die Deo ztei allein ein lebenskräftiges Ministerium zu bilden im Lande sei, ist heute noch ebenso unentschieden wie sie es vor drei Wochen war, und so fehlen denn in der That alle Vorbedingungen, welche schon für die nächste Zeit eine gründliche Lösung der Krise erwarten ließen. Selbstverständlich haben wir auch nicht die leifeste Bermuthung darüber, ob Se. Majestät die Demission des Kabinets Szlavy annehmen und im Bejahungsfalle, wer dann mit der Su eines neuen Ministeriums betraut werden solle ; allein, ob Dieses Kabinet bleibt, ob die Mission ein anderes zu bilden neuerdings Herrn v. Sziday, oder ob sie einem Andern zufalle, so wird der Unterschied aller Wahrscheinlichkeit nach : doch nur auf die Persönlichkeit und nur auf den Charakter des künftigen Kabinets beziehen, welches nicht Das Produkt einer veränderten Barteieilung, sondern eine solche Menderung in der Barteistellung erst vorzubereiten berufen sein wird Freilich ließe sich unter folchen Umständen wohl die Trage aufwerfen, welchen Zweck die Demission des Ministeriums in diesem Augenblick überhaupt habe? Gedrängt zum Rücktritt, fühlt das Ministerium ji offenbar nur dur) die unendliche Zerfahrenheit aller Parteiverhältnisse, ducch den gänzlichen Mangel einer verläßlichen Regierungs- Majorität, also doch solche Momente, die, wie die Dinge heute beschaffen sind, auch dem folgenden Kabinet ebenso lähmend entgegentreten und auch ihm die parlamentarische Existenz nahezu unmöglich machen würden. Der neue Ministerpräsident müßte ebenfalls damit beginnen, daß er zunächst den Versuch zur Wiedervereinigung der deortftischen Fraktionen macht und fir den Fall, als dieser Bersuch mißlänge, die Initiative zur Herbeiziehung der außerhalb der Dedk-Partei stehenden Elemente ergreift ; denn, wollte er sich lediglich auf die Fortfristung des status quo beschränken, so könnte von einer ersten Parlaments- und Negierungsthätigkeit ebenso wenig wie jebt die Rede sein. Glaubt man man wirklich, daß irgendeine Bersünlichkeit aus den Reihen der Desk - Partei fi zu einer solchen Mission besser eignen würde, gegenwärtige Ministerpräsident , oder ist man wo immer in dem Irrthun befangen, daß eine solche Mission von einem Andern, als den von einem Regierungsche durchgeführt werden konnte? Wir sehen e3 ja, dag die Zurückhaltung, welche Herr v. Szlaoyfi in dieser Richtung bisher auferlegte, nur ein negatives Resultat zu Tage gefördert hat, das Alles blieb wie es war und keines der hervorragenderen Parteimitglieder fi dazu verstehen mochte, die Initiative zur Klärung der Verhältnisse und Herstellung einer geänderten Parteistellung zu ergreifen. Und das Weitere ist ganz natürlich. Jedes Parteimitglied glaubt fi duch Rücsichten auf die bestehende Regierung gebunden und mag nicht einen Prozeß imauguriren, der si möglicherweise gegen den Bestand des Kabinets wehren könnte. Die Zumuthung aber, daß die Initiative zur Schaffung einer bessern Barteikonstellation von der Krone ausgehen sollte, widerspricht so sehr allen kontitutionellen Begriffen und ist so völlig absurd, daß sie oki ganz außer Betracht bleiben darf. Es gibt daher aus dem eirculus vitiosus schlechterdings kein Entrinnen, wenn nicht der Chef der Regierung — der gegenmmärtigen oder einer fünfzigen — selbst die unerläßliche Vermittlerrolle, sei e8 zwischen den Fraktionen der Dedi-Partei, sei e3 zwischen den verschiedenen Parteien und ihren Führern, übernimmt, d. h., wenn nicht Dasjenige geschieht, was wir vor drei Wochen als den einzig möglichen Ausweg zu bezeichnen uns erlaubt haben. ‚Freilich wird’s nur um einige Wochen später geschehen , allein das thut nichts. Unsere Mittel erlauben uns, das.. Es ist mit uns nach allen Nichtungen hin so brillant bestellt,, wir sind "den anderen gebildeten Staaten Europas so weit voraus, daß wir uns Die Berchwendung, einige Wochen zum "enter hinauszumerfen, immerhin gestatten, dürfen. Wenn's mur auch die, legten wären, die in so unverantwortlicher Weise vergeudet wurden als der, ist et , aller oft Man darf mit einiger Spannung den Wirkungen ansehen, welche die Petersburger Vorgänge auf die politische Haltung des Kabinets ausüben werden, in welches soeben seine Bildung in St. James vollzogen hat, Imondon nicht allzu sympathisch berühren. Augenblicke mögen die Klänge der russischen Friedeng Ihalmeien in Denn wenn anc von den Tories so wenig als von den Whigs eine in unbesonnener Haft vorwärts sürmende auswärtige Politik zu erwarten ist, so hat doch die passive Indolenz der legten Moministration auf dem Gebiete der auswärtigen Fragen einen Hauptanklagepunkt gegen leßtereebildet, und m wenigstens im Beginne seiner amtlichen Tätigkeit wäre es Lord Derby sicher nicht unwillkommen gewesen, eine Entschlossenheit zu affichiren, fir welche ihm seit jeder Vorwand genommen zu sein scheint. Man hat dafür freilich an andere Objekte als das der Beziehungen zu Rußland. Die Sympathien, insbesondere Disraeli’s für Frankreich sind bekannt und es it nicht unmögli, daß das Zorgkabinetteiner Politik die Wahrzeichen einer sehr weitgehenden Intimität mit der Bersailler Nothrepublik aufheften wird. Aber allzu großes Gewicht wird man darauf schwerlich legen dürfen, und insbesondere müßte an Frankreich die Warnung gerichtet werden, si seinen Selbsttäuschungen in dieser Richtung hinzugeben. Schon der streng protestantisch-hochtirchliche Geist, der Die Führer der Zorgpartei beherrscht, schließt jede allzu rege Verbindung mit dem die Erneuerung seines staatlichen Lebens auf ultramontanen Wegen suchenden Frankreich aus und Lord Derby mag als hervorragender Mathematiker die Gleichungen mit mehreren Unbekannten auf dem Papiere lieben, in der praktischen Politik wird er ihnen sicher gern aus dem Wege gehen. So darf denn in der That die europäische Situation nach allen Richtungen hin als eine relativ befriedigende betrachtet werden. Und nicht ohne einige Genugthuung können wir auf den Antheil biiden, den Oesterreich-Ungarn an diesem Umschwunge der Dinge in Anspruch nehmen darf. Unter allen europäischen Mächten hat unsere Monarchie zuerst das Beispiel des Verzichtes auf ererbte politische Urtheile und Vorurtheile gegeben, zuerst der neuen Gestaltung der Dinge die freie Auffassung, das aufrichtige Friedensstreben, die Entäußerung von allen ehrgeizigen Tendenzen Eh Dale Dem Wiener Kabinet gebührt das Ber Ichaften, das Bedürfniß der Vergeltung, der Egoismus der Begehrlichkeit nicht mehr als die ersten Aufgaben einer wirklich nationalen Politik angesehen werden. Man behauptet nicht zu viel, wenn man sagt, daß Früchte einer Verständigung mit Deutschland alsbald Europa zugute gekommen sind. Nicht zum Nachtheile beider Staaten hat 88 seine Abrechnung mit der Berliner Regierung in höheren und edleren Formen vollzogen, als es durch die Waffen hätte geschehen können und damit einen Zustand begründen helfen, der sonst allein als Zielpunkt und Rechtfertigung des Krieges zu erscheinen vermag: den Zustand wahrer und dauernder Friedensaussichten. Die Politik, die Deutschland gegenüber begonnen worden, ist mit nicht geringerem Erfolg Rußland gegenüber fortgefeßt worden. Noch mögen nicht alle Gegenzäge geschlichtet sein, welche zwischen allen diesen Staaten durch ihre staatliche Existenz selbst und durch die Natur ihrer Bedürfnisse und Interessen gegeben sind, allein der feste Wille, diesen Gegenjagen seine bestimmende Kraft auf die politischen Entscheidungen zuzuerkennen, sie vielmehr möglichst niederzuhalten und ihnen jede praktische Bedeutung zu benehmen, ist unleugbar bei ihnen in gleicher Aufrichtigkeit vorhanden und bildet die Basis jener geschossenen Vereinigung, in welcher ‚jeit der Friede Europas besser geborgen erscheint, als jemals seit den ersten Stößen, welche gegen das europäische Derstadsred von 1815, das papierne Bollwerk jenes Friedens geführt wurden. senst, wenn die Verlege nationaler Leiden habe. Außerdem Haben der gut aufzunehmen Schulen daselbst em tät aus Wihsen bestehenden Gaulrathe in in der großen Majori -Gefahr u. f. m.” = = „Reform“ macht heute die Regierung darauf aufmerksam, welcher Mißbrauch mit der TBB y-Stiftung aier mie die Gewäligen en des hochherzigen Stifter außer Acht gelassen werden. Szava Tölöly, den man mit Recht den „ausgeen Ungar-Serben“ genannt, hat bekanntlich das seinen Namen ührende Institut im Jahre 1838 zu dem Zmwede gegründet, damit Jüng- Kine serbischer Abkunft hier an der Peter Universität ihre Ausbildung erhalten können; bei seinem Ableben sette er dieses Institut zum Haupterben seines gesammten Vermögens — 108.000 fl. baar, 2 a in PBest, 11 Häuser in Arad nebsit Weingärten, Wiesen u. A. m. — ein und übertrug die Oberaufsicht, die Verwaltung der Fundationen und die Vertheilung der Stipendien der „Matica Srbera”, die damals ihren Sis in Bett hatte. Seitdem ist die „Matica“ nach Neusas übersiedelt und ganz in die Hände der„ Omladina“ gerathen und sogleich, nachdem das ungarische Ministerum ins Leben getreten, hat die „Matica Swisfa” — entgegen der ausdrücklichen seligung der Stiftungsurkunde ddo. 21. Augst 1838, wonach die Stiftung für serbische Studirende an der RBester Universität bestimmt ist, den Töföly-Stipendiaten gestattet, ihre Studien, auch an ausländischen Universitäten zu machen, und zwar — wie die „Matica“ Fühn hinzufegte — meilt die Bortragdssprache,an der Pester Universität die ungariidet if. Von Sahr zu Jahr machten immer mehrere von dieser Erlaubniß Gebrauch, und so kam es, wo im Jahre 1872/38 von 18 solchen Stipendiaten nur 5 an der Pester Universität studirren. „Reform“ erinnert zugleich an die von Töföly getroffene Bestimmung , wonach „falls die genannte Matica ihrer Aufgabe, zu entsprechen nicht Die Aa, oder den Willen hätte, die Agenden ihr abzunehmen seien“. „Reform“ vermuthet, daß dieses leitere nur darum bis jegt noch nicht geschehen , weil Herr Mandics Referent für serbische Angelegenheiten im Kultusund Unterrichtsministerium ist, und bringt en daß seitens der Regierung Schritte BISENER, damit die Tolöly-Stiftungen weiter im ungarnfeindlichen Geiste, sondern den patriotischen Absichten des Stifter gemäß ausgeführt und verwendet werde. Der Neulager „Zaitava” wird aus Wien mitgetheilt, da die türkische Gesandtschaft, bereits am 17. dem demevollmächtigten Raful Vidovid die Erlaubnisscheine zur freien Nbkehr für die geflüchteten bosnischen Christen zugestellt „Rajmafam“ von Gradisia und der „Mutebarif“ von Banjalufa schriftliche Weisungen in der Angele- De erhalten. In dem Vidovich in die Hand kam, ist selber, daß duch die Sateigung der Bäffe an die herüber geflüchteten Zriften der Wille des Sultans erfüllt werde und dab also sämmtlichen Behörden gehalten Se den Ehhriften die zuriidtehrenin den Weg zu legen. Vidovich ist bereits nach Gradissa abgegangen Re, Wien, 28. Feber. Patente, welches und ihnen seinerlei Hindernisse Budapest, 28. Feber. == Gestern. ist Se. Majestät von feiner so vielbesorten Neffe nach Nurland zurückgekührt und wir heißen ihn in dem Gefühle aufrichtiger Huldigung wieder auf heimischen Boden willkommen. It es doch unleugbar eine neue und werthvolle Bürgschaft des Friedens, welche sich an diesen Besuch knüpft. Emwar verlautet nur wenig über die diplomatischen Erörterungen, die im St. Petersburg etwa stattgefunden haben mögen, und es ist durchaus wahrscheinlich, daß die betreffenden Besprechungen in der That sein allzu großes Gebiet politischer Kombinationen durchmessen haben. Seien wir nicht, so wird man gerade hierin ein wichtiges Symptom des Friedens erbliden dürfen, denn nur weit ausgreifende Plane und ehrgeizige Entwürfe fordern das Detail der Einzelberathung und den Aufwand komplizirterer Diplomatenfrifte. Ueber die allgemeinen Be- Denen des Friedens hat man sich bald verständigt. Und jedenfalls liegt in der freundschaftlichen Begegnung der beiden mächtigen Monarchen, die sich die Hand zum Bunde gereicht haben, an sich schon ein Beweis des beiderseitigen Entschlusses jene Verständigung herbeizuführen. In dem politischen System Europas wird durch das neue Verhältung Rußlands zu Oesterreich-Ungarn eine durrchgreifende Veränderung angebahnt, und insbesondere die allgemeinen Friedensinteressen er eine neue Basis ewönnen. I der That sind die Beziehungen der beiden Reiche auf ihre natürlichen Bedingungen an und vor Allem ihrer Trübung durch den Rückbilck auf Vergangenes durch die Tradition gegenseitiger Anklage entfleidet worden. E83 wurde allerdings nicht jenes Verhältnis aufgerichtet, wie es ich Kaiser Nikolaus dachte, als er das verlegende Wort gebrauchte: „Wenn ich von Rußland spreche, so Habe ich auch von Oesterreich gesprochen." Die Monarchenbegegnungen von Berlin, Wien und St. Petersburg haben sicher alles eher begründet als die politische Abhängigkeit unserer Monarchie, und Heute bedarf es seines „tolosfalen Andantes" mehr, um vor der Welt das Beugniß dieser Unabhängigkeit abzulegen. Vielmehr gilt mehr als je, daß die gesunde politische Verbindung, die die Friedensstaaten Europas vereinigt, die Parität und Gleichstellung aller ihrer ZTheilnehmer ebensosehr achtet als fordert, und daß sie nicht in dem zwingenden Webergewicht der einen Macht über die andere, sondern in einer Ar=teressengemeinschaft ruht, die man nur frei walten zu lassen braucht, um si ihrer natürlichen Wirkungen zu versichern. Schon die Art und Weise, in welcher sich Kaiser Alexander in seinem so viel kommentirten Toaste über die Haltung Englands ausgesprochen, deutet an, daß dies in der That die Ideen sind, welche im Augenblicke als die herrschenden in den Vordergrund treten. Mean betont die mannigfachen Gegenzüge, welche Rußland und OesterreichUngarn in den Fragen des europäischen Orients gesonderte Wege anzurweifen scheinen. Aber unleugbar sind diese Gegenfälle von verhältnismäßig untergeordneter Bedeutung gegenüber den kolosialen kolsbaren Problemen, die sich auf einem weltpolitischen Gebiete, auf dem der asiatischen Machtfragen zwischen dem nordischen Neice und England aufgeworfen haben. Wenn nun der Ezar den Accent seiner Rede auf ein friedliches Hand in handgehen mit der Königin Viktoria legt, wenn er auch hier die Möglichkeit betont, einen festern Neutralitätsmodus nicht blos räumlich, sondern vor Allem der Gesinnung nach, zwischen den Machtbestrebungen üben und drüben zu ziehen, so ist das nur ein einzelner Moment einer allgemeinen Politis des Zuriidzie. Die „Ungar. Core.“ will erfahren haben, daß Mitglieder der Deaf-Partei ein großes Diner veranstalten und zu demselben Mitglieder der Mittelpartei und der gemäßigten Linken einladen wollen. Zwei der Zusammenkunft sol fern, die Koalitionschancen zu besprechen und insbesondere der Souperpartei gegenüber eine Gegendemonstration zu machen. Die Redaktion des „B. Naple“ begleitet diese Mittheilung mit der Bemerkung: „In den Breifen der Deal-Partei weiß man nichts von den hier gemeldeten Dingen“. Wie „Hunnia“ meldet, wird für den Fall, als die Vereinbarungen des 21er-Auschusses in wer offizieller Form immer vor das Haus gelangen sollten, auch der Vertreter der 48er-Bartei ein umfangreiches ‚Separatvotum einreichen, welches mit einer gründlichen, von Daten unterstüßten Motivirung die bereits mehrfach geäußerte und auch im 71er-Ausfehuk zum Ausdruck gelangte Ueberzeugung der 48er-Bartei darlegen wird, daß die Hauptquelle der Landesüberstände im staatsrechtlichen Ausgleiche liegt und dag insolange, als die Legislative diesen nicht modifiziet, ‘jede Kraftanstrengung vergeblich sein wird. —= Im Abendblatte des „Petit Napid” seien mir liber das Schicsal des Gelegentwurfs über Mittelschulen Folgendes: „Wie wir aus an uns gelangten Zufriften zu gewahren Gelegenheit hatten, sind unsere Trofeiorenses ein Besorgniß um das Schicsal des Mittelschulen-Gefegentwurfs, und fürchten sie, daß die große Reform, die dieser Entwurf beabsichtigt, auf unbestimmte Zeit vertagt sei._ Nach unserer Kenntniß der Verhältnisse müssen wir jedoch diese Besorgniß als eine grundlose erklären. Die Verhandlung des Sea ist allerdings aufgehoben, aber der re lautet nur auf eine kurze Bett und ist nicht in der Absicht geschehen, das Schicsal der Vorlage im Allgemeinen ERBE zu machen. ‚Den Grund deren bildete die Ministerkrise, doch wer biete vielleicht nicht der Hauptgrund. Scheint es doch gewiß zu sein, daß Tre&fort, der gegenwärts ZRH in seiner Stellung verbleiben wird , und aus nur er selbst nicht um jeden Preis sein Bortefeuille 08 werben will, so darf der künfzige Ministerpräsident, sei dies wer immer, si und dem Lande gratuliren, wenn er einen Mann wie Trefort dem Unterrichtsreffort erhalten kann. Uebrigens hält man in Abgeordnetenkreisen Trefort’s Stellung fir so sehr gesichert, dad man — selbst in den herrscht, die es kaum Couleurs des Abgeordnetenhauses — gar Niemand an seine Stelle fanbidirt. — Indessen bleibt er doch wahr, daß, solange die on nicht BeBTGEt und vielmehr, sozusagen wo in der Gährung it, im Abgeordnetenhause solh’ eine Stimmun gestattet, einen so wichtigen organischen Gelegentwurf, wie der über den Mittelschul-Unterricht ist, zur Verhandlung zu nehmen. Dazu kam noch ein granderer Grund für den Aufschub der Verhandlung, und der ist, daß zwei Männer (Anton Esengery und Koloman Tipa), deren Wort in dieser Angelegenheit von groben Gewichte ist, sich im Neuner-Komite des Qler-Aus- Russes beschäftigt sind, und daß es ungelegen erschien, den Entwurf ohne sie im Hause verhandeln zu lassen. . Die gedachten Ursachen werden aber schon mit Nächstem uinwinden, und es ist mit Zuversicht zu erwarten, daß aus dem Gefegentmuffeno in bdieser Session ein Gefeß werden wird. Der Entwurf in der Fassung, wie er aus den Berathungen des Unterrichtsausschusses des Abgeordnetenhauses , ist das Werk dieses Ausfchufses, respeltive Aladar Molnärs, dessen mehrere Amendements von dem Ausschusse angenommen wurden und auf Grund welcher ein Abschnitt des Gefegentwurfes, der von den Konfessionellen Schulen, ganz neu releigirt wurde. » Es sind wohl—schließt»P. Naplks—große Debatten über den Gesetzentwurf & erwarten ; aber wir hoffen, daß es objektive, strenge bei der Sache bleibende Debatten sein werden.” = „Ellener” empfiehlt den Sachsen, die beständig Schmerzensschreie über „magyarischen Despotismus” in die Welt hinausfinden, je doch jener 27.000 Magyaren zu erbarmen, die in den „eben Dörfern“ im Tölednarer und Bodzaer Paß leben, vom Liberalismus und Rectssinne der Sachsen abhängig sind und deren traurige Rechts- und Kulturverhältnisse in der eben fett exschienenen Brothilre des Wbnofaten Mlerius ®. Bävai dargestellt werden. „Die geieslichen Nechte dieser Bevölkerung — so heißt es in’ dem Vormorte der Broschüren werden von den Zivil- und geistlichen Aemtern in Stadt und Distrikt Kronstadt täglich hintangejest. Entgegen dem ©.U. 44 .11868 wird heutigen Tages no in allen Verwaltungs-, Waisen-, Religions- und Unterrichtsangelegenheiten dieser, sein deutsches Wort verstehenden Bevölkerung die deutsche Sprache aufgenöthigt. Ministerialerlässe und Mittheilung (24. Sigung des Nbgeordnetenhaufes.) Die Sigung m wird um Sa Uhr eröffnet. = Bon Seite der Regierung sind anmwelend: anger. bg. Ritter v. - eine Ausschusses aus 15 Mitgliedern bestehend, welche Entstehung und Verbreitung ‚ fing auf eine Abänderung der Offertausschreibung nisteriums vom 15. Dezember v. a. und die Militärversorgung wird in erster Lesung einem Ausschusse, eventuell Anträge zu stellen habe. — Die Regierungsvorlage betreffend stehend aus 9 Mitgliedern, zugewiesen. Das vom Herrenhaus beschlossene Gesetz betreffend die Erwerbe und Grundsteuer für das Moscow’sche Fideicommiß wird in zweiter und dritter Leun ohne Debatte angenommen.Es folgt nun das Referat über die Petitionen um Grund des Kriegamtzur Lieferung fertias und Heeres-Ausrüstungssorten. . Jana Terneen MEN Der Petitions-Ausschuß stellt folgenden Antrag: „Das Gesammtministerium werde dringend aufgefordert, mit größerer Beschleunigung an eine en der Offertausschreibung vom 15. Dezember 1873 zur Lieferung er Dionturs« und Ausrüstungs- Erfordernisse für das Heer in der Richtung hinzuwirken, zu einem gereiften Minimal-Duantum der tüchtigen Verbänden (Konsortien) solcher solider Industrieller, die nicht, ausschließlich Industriellen gehören, ferner, soweit dies modus und der ärarischen Aufrechterhaltung der Hausindustrienstimmung der Erzeugungsorte und Konfektionsanstalten zugelassen und bei der Vertheilung externer Arbeiten womöglich auch zur Auflösung der Der Präsident fest auf die die Tagesordnung des Präsidenten, die bis onturs-Kommissionen zur Konfektionirung von Militär-Artikeln verwendeten Arbeitskräfte der Stadt Staroslau in Galizien berücksichtigt werden“. Für diesen Antrag drechen die Abgeordneten Hellwich und Gisfra; Lechterer bewüht diese Gelegenheit, um gegen seinen gewesenen Gegenkandidaten Szene loszudonnern. Umlauft und Genossen braten den unterfragten Antrag Bee, Aufhebung der Rettungsfautionen und des olportageverein. Die en PBawlitom’s und Klinkojd’s wurden agnoszirt nächste Tagesordnung der no fisung Die zweite Lesung des Gesehes, die Regelung der Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche. Smolfa verlangt die Aufs&iebung derselben bis Die Berichte Konfessionsvorlagen fertig, und die Regierung an alle anderen eriarteten. Konfessionsvorlagen eingebracht haben wird; das Haus acceptirt indeß 2. Baris, 26. Feber. Nach dem Beispiel des Marineministers hat auch der Kriegsminister ein ran an die Armeekommandanten erichtet, worin er ein sie auffordert wachen, daß sie ein Offizier nach Chislehurst begebe. Den IA formeln darüber zu Wenn etwa einen zu anderen Zweckk bewilligten Urlaub zu der bonapartistischen Kundgebung vom 16. März bewüßte, sol er sofort beim Kriegsministerium zur Anzeige gebracht werden. Das bekannte Rumdi schreibende Beamten die Theilnahme an der, besagten Broglie’s, den verbietet, Teint stellenweise nur im mörtlichsten Sinne aufgefaßt zu werden, als N Reifeverbot nämlich; denn man hört von hochstehenden ee Iartobrenner für die Reife zu n 2 üünf&abreffe an Na a»ournae avre«erhielt Mittilmi über denzuthsustand des Grafen Chambord, angehbelich einer seinem gherriihrenbl = Bewohner von Frohndorf gesehen ared: Deintich V. ist demnach traurig und niedererchlagen. Mit Wenn er von feiner ieeife nach votum | ticht, gerät er gegen ufregungen MN Briefeine ee a ihre Forderung gelommen, auf ihren Rath hat er ı = dorf Alles zum Auszuge vorbereiten lassen. ee Und von alledem hatte und dem SeptennatsGewohnheit in zukünftigen sichtliche Entmuthigung er nichts in Baris, bei denen er das Gesicht in seinem als ein paar Spaziergänge cachenez verstehen ihr mußte, Botum vom Sie haben Net, der Mary kann verzeihen, aber der König ist siches Ichuldig nicht zu gessen. —«Der Gewahrsmann des»avre«hats von die er UntersYrechung mit Ena ae Beenrich noch entschlossen gemannen, Ben eiten Dinge in Ela nicht anzuerkennen. . » otes . » Offizier Theilnahmte an der e öStantreich y v. an heute 88 en Schönerer beantragt die der Ninderheit zu erheben alten Vertrauen, in die mischt sich ohne namhafte enteriohristen tiumphe feiner, Rechte ’Berson, welche vor zehn, legitimistische 19. November weinen, für eine Tagen feine sei, den eine Versailles Stremayr der Wahlerfordernisse daß Bis garantieleistungsfähiger und zur lite der Großdaß Lieferung: ‚Kontepte ausführbar sein wird, zur Bedie Mitbewerbung ermöglicht werde ; Erleichterungen des Ausschusses Kundgebung in die ber über meldes Se .Deputirte, weil: heute über bedaß Heime | | Velegr. Deveihen des Pester Son. Wien, 28. Feber. Original-Tel Se. Majestät verschob die Abreife oe Ofen, um die endigung der Arbeiten des Stener-Ausschusses abzuwarten. Keinesfalls wird Se. Majestät vor dem 4. März von hier abreifen. Wien, 28. . D Original-Telegr. Der Ultimo ist bei der Hiesigen Manufakturbrandhe Ro einer gut abgelaufen. — Die Kommunal-Prämienanleihe wird Anfang Mai zur Beichnung aulanes“dinal Fürst Schwarzenberg reist künftige Woche nach Wien, um die Petitionen gegen die Konfessionsvorlagen persönlich dem Kaiser zu überreichen. «Wie»n·,28.Feber. (Original-Telegr.) Die Kommissionsanrufung der Ersatzansprüche der Ungarischen Nordostbahn tritt anfangs März zusammen. Der Direktor der Unionbanf, en Herr Minus, weist gegenwärtig behuft Betreibung der Angelegenheit in Belt. Die in der Unionbanf findet erst Mitte April statt, um bezüglich der Entschädigung Bestimmtes berichten zu er a Die „Liberte” meldet: Eine Versammlung Präsidenten des 2 einigte Linie nichts als Su en Neumahlen oder das Blebisch erstreben. »adrid,28.Feber.Serrano wurde zum Präsidenten der Exekutivgewalt nach Ibala Umine ernannt. zum. Der %eber. umbedeutende Insolvenz „N en, 23. Teer. fr. Preffe" „arto, bei Thiers 3. Seber, beschloß DOrig-Telegramm. wird aus Prag die Watoleianhier:Rollin’ : inisterrath ® « | Be x |