Pester Lloyd, April 1874 (Jahrgang 21, nr. 76-100)

1874-04-08 / nr. 81

— — — — - - — — s x --.--«—...is»-zs-s»·sp"csz7Heiles­. Aandem wir an Die Bejpredung haben wir vor Allem Breffe über dasselbe ein ungetheilt (idem Mefpett — Des Élaborats beträchtlichen ‚Theil des Glaborats haben wir bereits mitgetheilt, das Nachständige werden wir in möglichst ralcher Folge veröffentlichen), daß das Urtheil der Selbst diejenigen Blätter, welche zu Anfang­­ wohl aus begreif­­en­el wettende Pläne in das Werk hinein­­faten, haben ich später zu einer kritischen Auffassung be­­fehrt, und nun finden sie in dem faum des Staats­­wir von vorin­­—­tiation über die Wirksamkeit des Neuner-Komites aufnahm ; die Herren dü­rften mir wohl zur Einsicht gelangt sein, der „Strom von Licht“ habe min­destens den einen Fehler, daß — er nicht erleuchtet Stadien und Licht erwärmt. — Und nun zur Sache. Aus zwei Kardinalfehlern, 2 einem fachlichen, aus einem formalen und ist der Mißerfolg des Komites erwachsen ; beide begleiteten den Neuner-Ausflug Gleichwie der Einundzwanziger­ hervorragendsten Vertreter Die Erbsünde seiner Thätigkeit und hefteten sc­­­chließlich auch seiner Schöpfung an. Der eine war sozu­­sagen der Geburtsfehler und drückte sie in der Zusammen­­legung des Komités aus­ aller me­­erste En un­­möglichen politischen Richtungen und Ideen in sich schloß, 10 wurde auf das Komite, welchem man die wichtige Aufgabe Opus überzeug, wi­derstrebendsten politischen naturgemäß - Idee jeder Meinung auf freien Spielraum und hat Warum eine solche Zusammenlegung gab ? das Täht si ebenso gut erklären Die der Bereinigung der Parteien, welche damals Die gesammte Situation beherrschte, sollte zunächst in dem Ausschusse zur praktischen Geltung kommen; es sollten Die Geister zu gemeinschaftlicher Arbeit geeint und in den Kreis eines bestimmten fünfreien Schaffens gezogen werden. Das Streben war ohne Zweifel vollkommen berechtigt, nur mußte man von vornherein ein praktisches Resultat verzichten. Denn sobald es darauf abgesehen war, in dem Komite zu gewähren mußte nothwendig die andere aufgehoben, der eine dem und Hält. Wer sieht, zusa­mmenmweben läßt, aber andererseits­ daran erlebt, daß aus einem Saulus ein Auge" Etwas was dieser Gruppen für sich, Einsicht, Fähigkeit und Gefghd genug befigen, um ein brauchbares Administrations-System zu fonstuniren ? Wer glauben, daß es zur Noth, welches aber fü­r die praktische Negierungsthätigkeit seinen Augen­­hi­ntich­ möchte daran zweifeln, daß ein Sennyey und ein Somffih, ein Csengery und ein Sterla­­poly, ein Ghyczy und ein Tia, jede alle biese Elemente zusammen im Stande seien, ein von einheitlichen Geiste durchzogenes­ Elaborat zu schaffen? Denn man ver­­wechsle nicht die Möglichkeit des erspringlichen Zusammen­­wirkens einer Koalitions- Regierung mit der Thätigkeit einer Koalitions- Kommission. In der Regierung bil­­den freien Verhältnisse, praktischen Forderungen der Negierungsfunktionen ganz von recht ein einheitliches Programm ; die Theorien zerschellen hier an der eisernen Logik der gegebenen That­­sachen; man rechnet da­mit der Nothwendigkeit und, nicht mit dem Wunsche, mit der Zweckmäßigkeit und nicht mit wiederholten malen auf der Abgeordnetenbank ein Paulus auf dem Minister lautenil und umgekehrt ge­worden. Anders in einer Kommission, wo man nicht unter dem Zwange der politischen Nothwendigkeit, sondern unter dem Einflusse jahrelang gehegter und gepflegter “Ideen es nur gilt ein abstuaftes System zu bereiten, ohne die konkrete Anwendung davon zu machen. Hier stellt ss das Bedü­rfung vom G fichte­­punkte der subjektiven Auffassung dar, berechtigt wegen sich ja allesammt nur im Greife von Theorien. Deshalb, sagten wir, konnte [chon vermöge der Zusammen­­legung der Kommission auf eine nicht gehofft werden, andere paralysirt, und es Widersprüche zu Tage nung der Fe Reform stand eine Nichtung wurde durch­ die seiner Thätigkeit unserer­ verfu­gt und — doc­­h flüchtiger Nachbiid nicht erfolgreiche Wirksamkeit gefördert werden, und — vielleicht neben — Herrn Szell keinerlei Sondergutachten am deutlichsten dafür spreche, das die Trage gleich­­bedingen, dem Claborat des eingebracht wurden, Neuner-Komite selber den Gedanken an die Herstellung eines praktisch verwert­baren Substrats völlig aufgegeben­ ist, wie gesagt, fachlicher Natur und er wü­rde das Schaffen der Kommission selbst in Dem Falle lahmgelegt haben,­­ wenn sie aus durchaus homoge­­­ nen Elementen bejtanden hätte. vollständiger Werfen­­das Komits Insituationen vom rein fiskalischen Gesichtspunkte ehe wir weiter gehen, von Ueberfluß sein. be­­und dürfte ein Beträchtlir früher als die Trage des Staatshhaushalts um jerem gesammten politischen Leben ihren Absolutismus auf­­nöthigte, der administrativen uns ja Allen das unserer Administration in den Ohren, und noch bewegt sich ja die epochale Mode Sennyey’s über­ diese Frage in mächtigen Schwingungen dur­ das ganze Land, welches, es wohl jagen, seit jener Zeit erst vollends zum Bewupßt­­sein unserer täglichen Zurücgebliebenheit in allen Gebie­­­ ten des materiellen Staatslebens gelangte. Noch während der Behandlung des Ausgaben-Etats für 1874 war es ledig­­lich die Trage der Administrationsreform, welche alle Gei­­ster beschäftigte; für die Angelegenheit unseres Staats­­haushaltes aber echauffirte man sich kaum um einen Grad mehr als sonst. Exit ­wissermaßen das Mene, der Staatshaushalt geordnet liefert werden künne, als sich tekel, mungseifer unterzog sich Doppelaufgabe , allein wie it müsfen; man darf in der neuen Anleihe ge­­upharsin unseres Kredits ausdrü­cte, erst da b­aten wir einen tieferen Eid in den ‚zerrütteten Zustand unserer Finanzen und fortan beherrschte das fatale Zweigeftien der finanziellen und administrativen Misdre unsere politische Konstellation. Darnach mußte denn auch die Aufgabe des „Wohlfahrtsausschusses" eine dop­­pelte sein ; es galt das zweifältige Problem zu lösen , wie und die Administration ver Unternehm aug der Ausschuß Dieser er dabei zu Werte gegangen ? Er stellte das Profruftesbett der finanziellen Beschränkung und zwängte die Aufgabe der Administration hinein er auf ohne Hocksicht darauf, daß ihr bei einer solchen Prozedur alle Glieder verwendt werden leitete aus rein fis­­kalischen Bedürfnissen den Maßstab für die Reform unserer Verwaltung und unserer neu geschaffenen Institutionen ab, aber it geradezu unerhört. Wir begreifen es, wenn man, getrieben von finanzieller Noth, die Ausgaben­strenge sichtet, zwischen nn Noth­­wendigem und Unvermeidlichem genau unterscheidet, wenn man manchen Ballast über Bord wirft und auf die Neali­­gh Land­ unter dem System über dem Defizit auf den Lei geblich ein Beispiel in äußerste Grenze zu gehen. Und hätte der Ausschuß mindestens den ökonomischen Anforderungen nach allen Nichtungen hin Genüge gethan, man könnte ihm schließlich die Anerkennung nicht vorent­­halten, daß er einen, wenn auch politisch unmotivirten Gedanken konsequent durchgeführt hat. Alein was hat das Komite in dieser Hinsicht eigentlich gethan? Abgesehen davon, daß die in dem Elaborat angeführten Ersparungen sehr problematischer Natur sind — darauf werden wir be­­sonders zurü­ckzukommen haben — so hat er eigentlich­ eine Fiktion zur Grundlage seines Kaltü­ls gemacht. Er begann damit, daß er einen Theil der Agenden dem Wir­­kungstreife der Zentralverwaltung entzog und den Muni­­zipien überteug. Js Finanzielle üiberlegt heißt dies : die Kosten dieser Agenden werden nicht mehr aus dem Staats­­fädel, sondern aus dem­­ Landesfädel bezahlt werden ; nicht der Staat wird, um ein Beispiel anzuführen. Die Instandhaltung der Straßen bezahlen, sondern das Komi­­tat, was also allenfalls für den Staat erspart bleibt, das wird das Land bezahlen, oder mit anderen Worte : das Komitat wird unmittelbar aus derselben Quelle schöpfen, aus welcher der Staat für die Bestreitung seiner Bedür­­fnise schöpft. Das mag immerhin eine fiskalische Exsparniß sen — eine wirthschaftliche it es gewiß nit. Man hat­ nicht ein bestimmtes Maß von Ausgaben aus der Welt geschafft und dadurch eine wirkliche Entlastung herbeige­­führt, sondern man hat für einen Theil der Bedürfnisse eine andere Bestreitungsweise erfunden. Die Einnahmen, die bisher zu einer gewissen Summe von Staatszwecken verwendet wurden, sollen künftighin einer geringeren Summe solcher Zwecke dienen, daneben aber soll das Komitat für die Bestreitung eines Theiles der bisherigen Staatsagen­­den Sorge tragen. Genau angesehen, führt dies auf sehr­ gewundenen Wegen zu dem Experiment einer Steuererhö­­hung. Wollten wir nun auch die Augen vor der Thatsache verschließen, daß. eine rationelle Steigerung der Staats­­einnahmen, nur das Produkt einer systematischen Steuer­­reform sein kann, so stünde doch für jeden Fall Eins von Zieien zu erwägen: entweder­ die Steuerfaktoren des Landes sind in ihrer Leistungsfähigkeit von an der äußer­­sten Grenze angelangt oder nicht. Wird ersteres angenom­­men, Dann ist es geradezu undenkbar, daß fs dem Komitat dort in Duellen erschließen sollen, wo sie dem Staate bereits versiegt sind, und die Entlastung des Haushaltes­­ hätte da feinen anderen Sinn, als daß man gewisse mehr oder weniger wichtige 3wede s­chlechterdings der Berwahr­­losung preisgibt ; im lepteren Falle aber wird man es kaum zu ergründen vermögen, warum man die Sphäre des Staates zu Gunsten der Munizipien einengen soll, zu­­mal die wirklich zu erzielenden Ersparungen kaum. der Nede­werth sind. Und nun gar noch die Art und Weise, wie man sich die Ausweitung des muunizipalen Rechtskrei­­ses vorstellt, wie man für Die „Bereinfachung und Ber­befserung der Administration" gesorgt hat ! Darauf wollen wir demnächt ausführlicher zu sprechen kommen,­­ wie „PN“ er = Finanzminister Ghyczy arbeitet, fährt, an einem Finanz­ Erpose, welches ein Bild unseres ge­sammten Staatshaushalts geben und die Verfügungen enthalten wird, welche der Minister demnächst in Antrag zu bri­­gen gehent. Das Erpose wird wahrscheinlich wo im Laufe dieses Monats dem Abgeordnetenhause überreicht werden.­­Mehrere Blätter bezeichnen die Einführung der allge­­meinen Einkommensteuer als eine in nächst ethikusert zuge­­wärsigen M­aßnahm­ez,,P.«N.««nimmthienen Veranlassung des Näheren darzulegen,wie sich die divergirenden Meinuungen im Neuner-Komite dieser Frage gegenüber gruppirten. Bezüglich einer radikalen Reform der jegigen Ginksommensteuer gab es im Subfomite seinerlei Meinungsverschiedenheit ; eine solche wünschten alle Mitglieder; dieser Wunsch fand auch im Berichte Ausbruck, und wurde das finanzielle Resultat für 1875 mit 4 Millionen, für 1876 mit 4­­, Millionen und für 1877 mit 5 Millionen Gulden veranschlagt. Worüber aber im Subsomite allerdings eine Meinungsver­­das ist die sogenannte allgemeine Gintommensteuer, das heißt die Besteuerung des 500 fl. übersteigenden bereits mit Grund-, Haus­ und Einfommensteuer belasteten reinen Gintommens mit einigen, z. B. mit drei Per­­zenten, eine Maßnahme, welche ungefähr 5 Millionen Gulden ein­­bringen würde. " Diese Steuergattung wurde von Ludwig Horváth in Borschlag gebracht. Ghyczy unterfrügte das Projekt mit vie­­lem Eifer, desgleichen KRertapoly und SzEell; dagegen waren: Tipa, Lónyay, Sennyey und Somffid. Gsengery konnte frankfheitshalber an der betreffenden Sigung nicht theilnehmen, aus früheren, von ihm gethanen Weußerungen geht jedoch­ hervor, daß er Dieser Steuergattung nichts entgegen sei. Ghyczy präsidirte damals der Lisung und enthielt sich so nach der Abstimmung, erklärte aber, daß er im Einundzwanziger-Ausschüsse seine Ansichten darlegen wolle. Die Abstimmung ergab eine gleiche Zahl der Voten für und wider, und somit blieb die Lage auf fi beruhen. =r, Die in Angelegenheit der mit neuen Couponsbogen zu versehenden Grundentlastungsobligationen durch Den­ken. ung. Finanzminister einberufene und auch, seitens des fün. ung. Justizministeriums beschicte Kommission hat unter dem Bor­fige des Finanzministerialrathes Peter Lee db ihre erste Sigung am 4. 8. M. abgehalten. Boi der Peiter königlichen Tafel haben im ersten Dvartal I. 3. Jänner— März) nach mit Erfolg abgelegter Prüfung 103 Gemein- und 55 Wechseladvokaten, zusammen 158 Advokaten ihre Diplome erhalten. © Wien, 6. April, Die tiefe Stille des Osterfestes, dem auch der Himmel gnädigst lächelte, ist durch sein Ereigniß von irgend­welcher Tragweite oder Bedeutung gestört worden. An den üblichen Festartikeln hat es heuer auch nicht gefehlt, und für Freunde vergleichender Studien muß eine Gegenüberstellung der vorjährigen und heutigen Ofterbetrachtungen den großen Um­­firmung und die nachhaltige Ernüchterung, die hier Pla gegriffen, sie ebenso Lehrreich als interessant gestalten. SER Borjahre war es die Ausstellung, der „volkswirthschaftliche Aufihmung“, die das Thema der Leitartikel unserer Organe bildeten,­­ aus jeder Zeile prachen die stolzesten Hoffnungen, die glänzendsten Erwartungen. Heute — heute ruft man der Bevölkerung zu, nur den Kopf oben zu behalten und den Kampf um das seit dem ominösen Jahre 1873 erschwerte Dasein nur beherzt aufzunehmen , meld’ ein Ge­­genfaß! Und nicht bloß darin, auch auf politischem Gebiet zeigt tig sein erfreulicher Fortschritt, wenn es einige Organe heuer für nothunwendig erachten, die Frage einer neuen­­ Parteibildung im Schoße der Verfassungspartei allen gene anzuregen, vielleicht nur deshalb, um einigen verbannten parlamentarischen Genre groß ein Piedestal zu bieten? Al ob der Verfassungspartei der „Kampf um’3 Dasein“ schon für alle Zeiten erspart wäre, so ge­­bercen sichh einige Blätter, die mit sichtlichem Behagen in den Wun­­den unwühlen, melde die Partei sich selbst geschlagen und deren­ Ur­­heberschaft man fest der Regierung zuschieben möchte. Die fer dal-Ultramontanen meisen an­chon mit vollster Schadenfreude auf jene Erscheinungen im verfassungstreuen Lager hin, ihre der die ’Polizei no immer — auf der Spur ist, ziemlich genau, wie die Mörderin eigentlich geheißen haben, tonnte (man auch nur einem Zufalle zu danken it), allein damit dürfte Frau Justitia sich kaum zufrieden geben können. Ein größeres Blatt, das unsere Polizei bei diesem Anlass e­in Schuß nehmen zu müssen glaubte, debiltirte mit­ der These, daß der Zufall die Härkste Stüße der Bo sein müsse. 68 wäre lebhaft zu wünschen, daß unsere Herren Räuber und Mörder von dieser neuen triminalspolizeilichen Theorie seine Kenntniß erhalten; es wäre dies dann fatal für unsere öffentliche Sicherheit und für — unsere ‘Polizei. Thes­en gehen Die eine Anschauung durch — Gedanke dur­­den — somtte im besten Falle nichts fadenscheiniges Kompromiß, und wie man zu Reform im Vordergrunde­ geflügelte Wort­mannes herein betonen mit man in den einem System ähnlich habe am Schluffe betreffenden Kreisen unsere Ausarbeitung eines aus Anschauungen einheitlichen dem „astatischen Zustande" In anerkennenswerthem durch an­fi man alle Husfhuß erscheint wie gerade der Umstand, der der Ein die dem­ Claborat der fich unter dem heal, und wir Prinzipien steht. Der zweite Fehler solcher Vorgang möchte denn dem auch Komite (einen es ja konnten zu tonstativen, anderen haben wo Die aus „Für's jagen pflegt daß abfälliges it­­reichen Material als entjepuldigen, nur Halbheiten einen Gedanken, an welchen die Thätigkeit anknüpfen könnte. Das wollten angesichts der ungeheuren Nervosität, den Repräsentanten der tritt eine Meinung es parador — es will eigentlichen Aufgabe gebildet. Das von dem mußte Kommission empfindlich, genug und Feine Tendenz zu majorisiren, Zwange verdrängt weiter werden, resultiven der­en hat wie sich rächen, gerächt, welchen si­ uns durchaus zu nämlich Noch gellt und und als der anderen gegenüber­ der Schiedenheit herrigte, si, fá i lief, ehüllt, lette, ihre größte und einzige Hoffnung bafirt auf der Möglichkeit, betrug 17. Zur Tagesgesdhcte. Die Affaire Rochefort hält noch immer ganz Stanfreih in Athen. Von den verschiedenen Versionen über die Nocefort’3 heben wir die folgende Mittheilung des „Soio“­ervor: „Aus einem Londoner Schreiben geht hervor, daß die An­gelegenheit Rocefort und Konforten bereits zu einem Austausc von Noten zwischen dem D Versailler Kabinet und der Rr­gierung Anlaß gegeben hat. Nach den Mittheilungen der eng­­lischen R­egierung war das Schiff, welches die fünf Gefangenen entführte, von Freunden der Lebteren ausgerüstet worden . Schiff war ein französisches und hatte 26 Mann an Bord, die alle entschlossen waren, im Nothfall von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Die Zahl der Gefangenen, welche man befreien­­ wollte, L ‚AL das Signal gegeben wurde, waren aber nur fünf bereit, da die andern gerade bei einem Frohndienst beschäftigt wa­­ren. . Das in Rede stehende Schiff hatte betrügerischermetje die englische Flagge aufgehißt. Die französische Regierung glaubt aber , in England ausgerüstet worden ist, und daß der englischen Regierung dessen Bestimmung nicht, unbekannt sein konnte, da ihre kreuzenden Schiffe ihm begegnet seien, daß in Folge dessen die Flucht unter dem Schuße der englischen Hagpe stattfand und England fir dieselbe verantwortlich it. Das Schiff kreuzte mehrere Tage vor Namen ; er trug eine Doppelte Staats­­flagge und hatte zwei Kanonen an Bord.“ „Grangais“ widerlegt. Diese Nachricht des „Spir“, und „2a PBreife” ze­ert, die Negierung erwarte eine Mittheilung des englischen Kabinett über diese Angelegenheit. _ «­­Napoleon II. hatte nicht die Gabe seines Oheims. Der Gramontschwindel hat eine neue Auflage er­­lebt.Herr­,Latour-Dantourin hatt nämlich zu seinem längst vergesse­­nen Buch,,Autorität und Freiheit"eine Vorrede geschrieben,in welcher er das Märchen einer Allianz zwischen Napoleon,Oesters­reich und Italien aufwärmt. .«Der Marschall Leboeuß sagte Herr Latour­»Dumouli11,zeigte sich im Geheimen Rath noch optimistischer,als in dxx KBengmev d ie Behaup­­tungen seines Ministers zu Kontrollren. Im Grunde mußte der Marschall selbst recht gut, was von dem Stande unserer Armee zu halten war, aber er zählte für einen sichern Erfolg auf die die­serven, welche und der mit Oesterreich und Italien gesclossene geheime Vertrag zur Verfügung stellte. In den Augen des allzu vertrauensvollen Ministers galt es nur, Preußen bei Beginn des Krieges zu überraschen und einen ersten Sieg davon zu tragen ; alles Webrige, meinte er, würde dann ganz von selbst gehen. Uad diesem­ geheimen Vertrage verpflichtete sich Oesterreich, die italie­­nischen Truppen in der Mi ung von München durch sein Gebiet marsc­hren zu lassen und selbs bis spätestens den 15. September zweihunderttausend Mann ins Feld zu stellen . Italien­ versprach erst jednr, dann vierzigtausend Mann für Anfang September. Die Feindseligkeiten sollen auf Grund einer an Preußen zu rich­tenden Sanmation beginnen, wonach dieses sich verpflichten sollte, in Deu­tschland den durch den Prager Frieden geschaffenen Zustand unangetastet zu lassen. Alles war hinsichtlich der Allianzen voll­kommen geregelt, denn Dänemark seinerseits wartete nur auf das Sundheinen unserer Schiffe, um sich zu e k­lären; ein Korps von 15.000 Mann sollte auf der Südseite der Insel Sütland z­wischen dem­ 15. und 20. August landen. ‚zu wisten, daß das Schiff das. a Ongland, welches töhliche Anstrengungen zur Aufrepthal­­tung des Friedens gemacht hatte und, das uns noch günstiger war, als seine Regierung, hätte sich dem durchaus nicht widerleßt. Was Rußland betrifft, so war, obgleich es Oesterreich bedeutet hatte, dab es eine bewaffnete Intervention nicht gestatten wirde, seine Neutralität für den Anfang gewiß, Dant dem ge­wandten General (Fleury), melcher uns bei dieser Macht vertrat, und der, "wenn er in Paris gebeten wäre, vielleicht den Krieg verhin­­dert: I b­in man eilte si zu sehr. Desterreich befragte sich durch­­ seine beiden Vertreter (Metternich und Bisthum) lebhaft über die Welterstürzung der französischen Regierung, melche ihm, da es selbst nicht bereit war, unmöglich machte, sich sofort zu er­­klären. Der unselige Feldzugsplan, welcher gegen alle Regeln der Kriegsfunft und namentlich gegen die Ueberlieferungen Napo­­leon’­ I. angenommen wurde, vereitelte alle diese Kombinationen. Die Schlachten von Wörth und Weißenburg, die­­ wir schon An­­fang­ August verloren, entbanden unsere geheimen Nl­ih­ten er Bersprechen und ließen uns Preußen gegenü­ber tfolirt. + Butarest, 2. April. Der langjährige englische General­­fonsul Herr Green it in den Ruhestand verlegt worden und erhält zum Nachfolger Herrn Bivian, der zugleich der erste Vertreter Groß­­britanniens am hiesigen­­ Plage ist, in welcher aus dem diplomatischen Korps entnommen wird, nachdem alle seine Vorgänger Handels­­­­konsuln waren. Mit Green verliert das hiesige Konsularkorps seine Dogen und geht diese Stellung an den italienischen Generalfonsul Baron Faber über. Die Kammer hat nun das Budget pro 1875 votirt. Die Einnahmen betragen 91.4 Mill., die Ausgaben 97.1 Mill. Lei, das Defizit somit 5.7 Mill., für welche Summe der Finanzminister Schabbons auszugeben ermächtigt w­urde. Das Anleihegejet wurde von der Regierung zurüückgezogen, da durch dasselbe das Projekt der Konvertirung der Staatsschuld und Rententitel sehr erschwert werden mülße, welches Brojett in der nächsten Session der Kammer vorgelegt werden sol. Einstwei­­len wurde der Finanzminister zur Ausgabe von 17 Millionen Schaschons autorisirt. St. Bari, 3. April. Die P­ariser Blätter bringen heute mehrere sehr interessante Korrespondenzen von ihren Berichterstat­­tern aus Spanien. Der Korrespondent der „Debats“ meldet vom 29. v. M., daß man die Lage in Madrid in einem ziemlich trüben Lichte sehe. „Die Truppen haben sich put geführt, aber die Gar­­listen sind bis jegt unbesieglich. Sie sind übrigens eben so übel zu erichtet wie wir. Sie machen häufig Bajonnetangriffe, in denen sie zumeilen die schon verlorenen Balitionen niedernehmen. 65 ist nur eine Stimme in der Armee über ihre Tapferkeit, und wenn mir sie hören könnten, würden sie pm Zweifel unseren Truppen, die zum gehe­nhen­ zum erstenmal im Feuer sind, dasselbe Lob spenden. Wenn die Regierung nicht geneigt ist, dem Publikum die­­ Lage Serrano’s zu enthüllen, so kommt das daher, weil sie ernsthafte Besorgnisse in Betreff der Ruhe des Landes hegt ;­­ Sie fürchtet Störungen, veranlaßt durch die Spntransigenten und Car­­listen. Man fonstatirt fon in Neu-Castisten aufständische (abso­­­ntistische) Bestrebungen, veranlaßt durch die Gerüchte, welche den Waffen des Prätendenten günstig sind. In Madrid spricht man schon davon, Serrano durch Lastelar zu erregen. Das Eigen­­thümliche der Lage ist, daß man fs nicht an die Idee gewöhnt, Don­ Carlos in Madrid zu sehen. Selbst einen Sieg bei Bilbao vorausgefest glaubt Niemand, daß er den Ebro überschreiten und hier einlüden künne. Vielleicht täuscht man sich, denn in den um­­liegenden Landbezirken gibt­ es noch viele Carlisten, welche nur einen Sieg erwarten, um sich auszusprechen. 80 Madrid A würde man unter gegebenen Umständen erstaunt sein, eine Menge von mehr oder weniger authentischen § : ristenz Niemand vermuthet hätte,” — Die Korrespondenten des „Temps“ und des­­ Garlisten aus der Erde fried­en zu sehen, deren x - - Velegr. Depelchen des Yester Loyd. Wien, 7. April. Original-Telegramm­ Se. Ninjestät empfing heute Mittags den italienischen Ge­sandten Grafen Mobillant in einer Spezial-Audienz. Nach­ verläßlichen Meldungen gingen am Sonntag die Antwort Sr. Majestät auf das Schreiben des Papstes, sowie Andrássy­s umfangreiche Note ü­ber die Encyklita nach Rom ab. Wien, 7. April (D­riginal-Telegr) Die Mehrzahl der Minister führt Morgen von den Ofter- Ausflügen Hieher zu und­ wird bei Novikoff Bot Am 15. und 16.9. M. Shafter-Empfang sattfinden. Während der beiden Ostertage besuchten runde 7000 Personen die Weltausstellungsräume. Von der Mörderin in der Zirku­sgasse holt die Po­lizei noch keine Spur. Fe . Wien, 7. April. (D Original-ZTelegr) Der Nuntius Fabcinelli verläßt diese Woche Wien. Das­­ „Vaterland“ Taueivt ein Gerücht, in diplomatischen Kreisen spreche man von austro-preußischen Verhandlungen , wel die Erhebung des Prinzen Alphons auf den spanischen Thron bezweden und von Servano angeregt sein sollen. In „Baterland“ spendet ein Ungenannter 5000 fl. für die Carlisten. — €s verlautet , die Schlußverhandlung im P­rozesse Ofenheim werde im Mai stattfinden. Wien, 7. April. Die Generalversammlung der "Defterrer Gilden Bereinschant" nahm den­ Antrag des 3 .Verwaltungsraths an, den Werth des Artivums für jede Wille auf 25 festzulegen, somit für alle Ak­ten auf 2%, Millionen, auf jeden Interims fein 15 fl. einzahlen zu lassen und für je 2, Interimsscheine 7 zuzüglich der Einzahlung eine zu 100 fl. vollbezahlte Vereinsbant­­astie zu geben, so daß das Gesellschaftskapital aus 40 (?) Millio­­nen bestünde und den vorhandenen Mehrbetrag per 1,607.193 ff. als Spezial-Reservefond vorzutragen. In den Vermaltungsrath wurde unter­ Anderen August Zang gewählt. Wke11-7.­April.Die«N.fr.Presse«versichert,­daß dies Antwort des Kaisers auf das Schreiben des Papstes Ostersonntag abging ; Gleichzeitig dürfte Andran­y’s Depeiche an den österreichi­­schen Gesandten im V­atilan abgegangen sein als offizielle Ant­a reich auf die päpstliche Sncyklica an die österreichischen . Wien, 7. April. Der in der Generalversammlung des Wiener Bankvereins verlesene Zensorenbericht konstatirt, daß nach vorgenommenen Übschreibungen und nach eingestellten Reserven für eventuelle Verluste das ganze Aktienkapital und der ganze Re­servefond­s­tatt erhalten sind und außerdem ein Geminnüberschuß von 49.297 fl vorhanden sind. Die Generalversammlung beschloß, diesen Ueberschuß auf 1874 zu übertragen. Berlin, 7. April. Der­ Kaiser von Rußland sammt der Großfürsten A­leris Alexandrowitsch, Konstantin Nicolajewitsch und Fürst Gottigatolf kommen am 3. Mai Mittags in Berlin an. München, 7. April. Der Maler · Cholera gefährlich erkran­kt. mit Kaulbach ist andet Hamburg-7.April.Fürst Bism­arck dankte der Hambur­­­ger Reichstagsversammlung für den Regierungsgünsti in der Militärfrage, indem dia a Be­­­­­­ egg und des eröffneten 83.75, 117/,, ® nen »»raurgzk sprit Eine kaiserliche Verordnung ar­s, 7. April. Das „Journal Officiel“ meldet den 3. April löste den Gemeinderath auf, zirkspräsidenten aufrecht, die Mairneverwaltung ee er ee erben np See 2 folgten Abschluß­fahrtsvertrages und der Konsularkonvention. Carreras stellten ihre Arbeiten ein und zogen so betraut Bach mit 5 Anglo-Baubant hält französisch-russischen Madrid, 6. April, Die ihr euer, 146"/,, Galizier 264—, in gilt ő­er Ausübung aufgestellten der Gem­eindez­us «" « j­« er darin das en a Mumänier 42", den Befdluk Sandels­­und Batterien ‚Wien, 7. April (Schlußfurfe) Kredit 197.50 Austrian — —, Anglo-Austrian 131.—, en Ri­barden 144.—, Staatsbahn 311.50, Trammay 136.—, Rente 69.2 Kreditlose 165.50, 1860er 103.50, Napoleon d’or 8.99—, 1864er 139 — mgoutaten 5.29 °/,, Silber 106.—, Frankfurt 94.75, London 112.50, Pariser Wechsel —.—, Galizier 253.25, Atlas —.—, Preuß, Raffen­­scheine 1.67 °/,, Türkenlose 44.—, M Wechslerbant 2ofe —.—, Neue Trammay ——, Baubant Ungarisch: Unionbant 120.—, Allgemeine 80.50, Anglo-Hungarian ——, Matt. Wien, 7. April. Offizielle Schlußkurse, gar. Grundentlastung 73.75, ung. Oisenbahnant IE &d. Pen­taner 99.—, Nnglo-Hungar. 31.—, Ung. Kredit 146.50 anco— ungar. 53.—, ng. Brandbrief 86.—, Alföld 136.50, Giebenbü­ger ——, Nordostbahn 108, Ung. Ostbahn 50.—, Ostbahn-Brio­­ritäten 65.50, Ung. Lofe 77.75, Preuß. Raffenscheine ——, Thei­bahn 217.—, Ung. Bodenkredit ——, Türtenlofe ——, Munizie­nal ——, a Berlin, 7. April. Anfang.­ Galizier — —, Staatsbahn 184—, Lombarden 82 °­, Walter-Mente ——, St­aatsbahn Kreditlofe ——, 1860er — —, 1864er — —, Win——, Kr­ite attien 115", Rumänier 42—, ungar. Lofe — —, Ziemlich fest. a. Berlin, 7. April. (Sch Lu.) Gat­pier 113 °/,, Staatsb. 185 °/,, Zombarden 83 °/,, Rapierrente 62­/, , Silberrente 66 ° ditloje 105.—, 1860er Lofe 95 °­, 1864er Lofe 92—, lien 691, Kredit-Aktien Det. Nahbörse 1161, 186. Nr tantfurt, 7. April. (Schluß) Wed­ellurs per Wi­ 104­5­, a, Deiterreichische Kreditaktien 204 °, Yneriianer per 1882 Deiterr. Staatsbahnak­ien 325 °,, barden 66 °,5, Deiterreichische Bankaktien Francoz österr.-ungar. ——, Ungari­sche — — , Ei 08 Se­­­garische Anleihe —. 5 Nas­arid, 7. April. (Schluf.) Zperzent. Mente 59. 4/sperzentige fente ——, Italienische mente 88.32, Staatsbah­ne Arobilier a ren 321, Gonjol ® —.—, Unga­­rische Anleihe — —, Mordmestbahn ——, U i­­ , 1871er Anleihe —.—, 1872er 95.22. Fest. Pe­er Wien, 7. April. Original-Telegramm) heutige Ochsenauftrieb betrug 2584 Stüd zum Preise fl. 28—32 per Zentner. — «­ —.—, ungarisch 1860er 95%/,, 1864er 160%, Rapierrente 61 °/,, 1008—, Haase eft. « ’ v2 Ye durch den Polizei­­dur­reich. « er Shirt = bei die Carlisten ermiderten nicht die Laufgräben zurück, Som: Silber-Ren ; I N 9­­ , 77

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