Pester Lloyd, Mai 1874 (Jahrgang 21, nr. 101-125)

1874-05-30 / nr. 124

4­1 N Fee NI j £ / «». Br HER Be · dalbj. ” „1.— 9a Biere. , „ 5.50 Bierteli. ,,« ee = Monatih „ , 2— Monti „ , 2.80 Í Bräm­merationd-Bedingnisse ( Für den „Bester Lloyd“ Morgen u. Abendblatt) | Für den „Bester Lloyd“ (Morgen: u. Abendblatt) latt für anb u. fdaft" und „Hene Ilupri Bani. f. Budape ft. 22.— Da. m. Zoftverf. fl. 24.— Dani f. Budapest fl. 28.— Ganyi. m. Hoftverf. Mit separater Hoftversendung des Abendblattes 1 fl. viierfeljágrítk mehr. Man pränumerirt für Budapest im Expeditions-Bureau des , Bester Lloyd’, außerhalb Budape mittelst Postanweisungen durch alle Postämter, ei­ne­n 14.— Halbj 9 " 7 EHE iertell. " " Ginundzwanzi­gfter Jahrgang. Forstmirth te Zeitung“ §. 30.— un 19. 7.50 Redaktions- und Expeditions - Bureau Dorothengaffe Nr. 14, ersten Stob, Inserate und Einschaltungen für den Offenen Sprech­­saal werden im Expeditions-Bureau angenommen. Manuskripte werden in Reinem Halle gurngestellt. Einzelne Nummern gz kr. in aller Vorschleisslokaler | 1 D i­n der Ndministration; ferner : intern. Annoncen] Alservorstadt, n Wien : r. 22; 8. Moffe, Geilerstätte «Beiter Lloyd“ au fenden. Seegasfe 12; a in & (ex. B­allfischgaffe var Gomp., Badgaffe Nr. 1; in Wien bei der Generalagentschaft: Scheiner & gang, An Budapest: Brüder Schwarz, Bad­­alle 1a, Saafenstein & Bogler, Dorotheagaffe Nr. 3.19. £. Pande & Comp. — Stuttgart , Kın Ausland: Yaris, Havas Lafltte- Mullir & Gomp., Place de la Bourse, — Sean ra M., üddbeui nnoncen-Erpedition. ei den Herren A. Oppelik, Wollzeile [de Tr. 2, A, Nienteß, Beilagen werden angenommen für 1 fl. per 100. — Dieselben sind franco an die Erpedition de zpedition von $. Lang , Schulerstr. 18. Samstag, 30. Mai. I nferate werden angenommen: N d­eni, Bodhenk nebst der Gratis-Beilage: „Wo N­arte, blatt für Land- u Forstwirthf " " 12.— 9a bj. ” Wiener Börsenwoche. (Original-Korrespondenz des „Reiter Lloyd“.) — 28. Mai: „ML Sagt man, was das Charakteristische im Börsen­­gefäfte der abgelaufenen Woche gewesen ist, so muß man ant­­worten, daß zwei Spekulanten und zwar ordinärer Sorte das Bedürfniß fühlten, ein paar tausend Gulden & la baisse zu ge­­­winnen und daß Demzufolge die Wiener Börse sich in einer weichen­­den Richtung bewegte. Das Eigenthümliche dieser Erscheinung wird noch dadurch erhöht, daß im Allgemeinen die Verhältnisse eher der Hausretendenz günstig gewesen wären, daß jedoch ohne viel Mühe zwei Bailliers über dieselben obsiegen konnten, weil jede Wider­­standskraft gegen die Gontremine-Stöße verloren schien. Weber­­haupt zeigte es sich bei mehrfachen Anlässen in der letten Zeit, daß an der Wiener Börse jet die Personalverhältnisse eine größere Role spielen als alle anderen selbst berechtigtesten Einflüsse. Herrscht zufällig ein paar Tage Stagnation, verhält sich der Schranfen und die Arbitrege indifferent, so kann man die Schwäche der Gouliffe getrost mit der abenteuerlichsten Baiffe-Operation aus­­beuten, man gibt ein paar hundert Stücke von den Ak­ten eines mittel­­großen Instituts und läßt dann die Kündigungen und die Angst vor Kündigungen das Weitere besorgen ; nicht einmal die sonft bei solchen Gelegenheiten üblichen Gerüchte über die Ursachen des Kursrückganges braucht man auszustreuen, die Anwendung dieses Mittels it ein Luxus geworden. Die Kugel rollt, einmal in Ber­­egung gebracht, ganz allein. Das Aufgebot von Aktien der Unionbanft hat in dieser­­ Weise legten Dienstag eine tiefgehende Mißstimmung erzeugt. Fast­­ alle Bankpapiere und noch mehr die Industrie-Effekten folgten dem Impulse, und heute konnten selbst Kreditaktien ihre Selbstän­­digkeit nicht weiter behaupten und mußten wie alle anderen der herrigenden Tendenz ihren Tribut bezahlen ; gewiß, ein Beweis dafür, mie sehr die Leiter der ersten Institute Unrecht thun, solchen „Einbrücen“, deren Tragweite heutzutage nicht zu ermessen ist, im Beginne gleichmüthig zuzusehen.­­ Eine Ausnahme im Verkehr bildeten nur Anlagepapiere geiníten Charakters, Renten, Grundentlastungsobligationen, allen­­falls­ auch Prioritäten, und fast scheint es als würde die Bailfe in Spekulationseffekten auch viele reelle Befiger derselben zum Um­­tausch gegen die sidersten Anlagenwert­e bestimmen; die Kapitalien,­ melde doch die Zinsfußermäßigung der Salinen frei werden, kommen ohnedies diesem Verkehrsgebiet ausschließlich zugute. Der Eisenbahnaktienmarkt, den man sonst als Stabil und den Kursbe­­wwegungen anderer Papiere wenig nachgebend zu betrachten ge­­wohnt ist, leidet diesesmal unter den ungünstigen Ausweisen, Die fast alle Gesellschaften Woche um Woche über die Betriebsein­­nahmen, Die der vorjährigen Weltausstellungsepoche gegenüber­­stehen,­­publiziren, und auch sie zeigen während der letten acht ke ek Spuren der fehlenden Kaufluft in relativ starren Kurs­­einbußen. . Al das vollzieht sich bei leichter Prolongation., da die meisten Effekten umsonst in Kost genommen werden und auf ein gut Theil derselben ein ansehnliches Leihgeld besteht, als Beweis, Ben große Nolle die Biankoverläufe bei den jesigen Abgaben pielen. . Vergleicht man die vorwösentlichen Schlußfurfe mit den heutigen, so zeigen sich nachstehend verzeichnete Variationen : Bei Bankfpapieren: Kreditartien 223.50 bis 218.50, Angloartien 131.50—126.50, 9­e­p­ositenbanf 28.50—28.75, Srtanco-österreichische 33.25—25.50, Franco-un­­parti he 56—58.50, Ó$andelsba­nt 66.50—60, Hypo­arrentenbanti 12—11—, Länderbantenverein 4 bis 40, N­ationalbant 980—981, Defterreichgi[d Allgemeine Banti 49— bis 4550, Unionb 100.50—94, Bereinsbant 10-650, jener Ba­verein 69 bis 67. él Bei Smönstrieel­nternehmungen: Allgemeine Defter reichifhe Baugesellschaft 50.— bis 46, Brigitten­­auer 15-1450, Wechslerbaubauf 14-13, Tram­­way­b­a­u 40--35.5 °%, Unionbau 37.75—835.50, Anglobau 55.50—55.25, Bauverein wegen angeblich mit Ak­ientausch sich vollziehender Realitätenverläufe 27—29.50 Innerberger 180 bis 170, Wiener Trammay 135 bis 134. Auf dem Eisenbahnaktienmarkte Staatsbahn 319.50 b.3 315, Lombarden 139.50—137.75, Theißbahn 213.50 bis 209, Karl Lud­wigbahn 246.25—243.75. Rapierrente geht zu 69.30 um "9, Perzent besser, Silberrente zu Folge der etwas matteren Valutafurfe um Yo Berzent Schwächer aus dem Verkehre dieser Woche hervor. Devisen und Komptanten schließen mit Ausnahme von Bold, das theuerer ist, um ein Weniges billiger. &3 nativen Napoleons d’or 8.96, Silfer 105.60, London 111.60, Frankfurt aM 93.85, Baris 44.25 Geld. liefern sollen, noch nicht oder kaum geboren sind, und daß anderer­­seits nicht selten Schafmollfabrikate in biesigen Magazinen lagern, während die Accepte für die Wolle, aus denen die Waaren ver­­fertigt sind, noch laufen. ·· » Australien ist gleich den meistens Kolonien ein kapitalsbes dürftiges Land, und die dortigen Wollproduzenten dürften mehr noch als unsere galizischen oder­ ungarischen Großgrundbesiter auf prompte Zahlung der Wole halten. Der Borschlag des Kon­­sulats würde nicht nur eine Komptanz-, sondern auch eine Bor­auszahlung bedingen, die sich auch auf ein Jahr hinaus eintreben könnte; hierauf würden unsere Industriellen, und das mit Recht, wohl nicht eingehen.­­ In allen Ländern ist der Wollhandel, und insbesondere der überseeische Wolimport, Gabe des Kaufmanns, also des BZmwischenhändlers. Wenn der Wollhandel schon an,und für sich einen spekulativen Charakter, hat, so würde er in den Händen von Fabrikanten noch mehr zu einer Spekulation, und ihnen schon darum nicht zu empfehlen sein. Wie das Beispiel der vorgeschrittenen Industriestaaten zeigt, thut der Fabrikant immer am besten, wenn er aus seiner Sphäre, aus der eigentlichen Fabrikation, so wenig als möglich heraustritt. Vielleiht it daß bei der österreichischen Schafmollmaaren-Fabrika­­tion fest von mehr der Fall als es zu wünschen ist. M Wenigstens läßt sich im Gegenfal zum Ausland wahrnehmen, daß unsere Industriellen auch vielfach zugleich eine kaufmännische Thät’gkeit entwickeln, indem sie unter Zuwendung des erforderlichen Kapitals den Abfal ihrer­ Erzeugnisse bis zum Detailverlauf selbst­ besor­­gen. Da sie­­ diese Kapitalstrafe, wie erwähnt, bei dem Einkauf der Nähmaterialien nicht zeigen, so ist wohl anzunehmen, daß sie dieselbe gar nicht besigen oder in wenigstend nicht zur Verfügung haben. Um aber das für einen australischen direkten Wollimport nothunwendige Kapital herbeizuschaften, müßten sie einen Theil des­­jenigen Kapitals disponibel machen, welches gegenwärtig in ihrer Sabrifation angelegt ist — ein Schritt, zu welchem zu ermuntern, gewiß nicht die Tendenz der Kammer sein kann. Auch bezüglich der Ansicht, die so häufig laut wird und im vorliegenden Konsularberichte ebenfalls zum Ausdruck gelangt, daß nämlic, Triest durch seine geographische Lage und durch die bedeu­­tende Stufe seiner kommerzielen Entwicklung berufen sei, ein Stapelplag für den Verkehr Europas mit Ost-Asien zu werden, sind unwesentliche Einschränkungen erforderlich. Der Seerweg von Melbourne nach Triest ist via Suez-Kanal kürzer als der Weg von Melbourne nach London, dagegen ändert sich das Distanzverhältnis via Kap der guten Hoffnung zu Gunsten Londons. Bei einer so langen Seereise wirkt indessen ein kleiner Wegunterschied weniger auf die Seefracht zurück als die größere oder geringere Wahrscheinlichkeit, daß ein Schiff, am Bestimmungs­­ort angelangt, leicht und bald die ihm passenden Nah- oder Meiterladung einnehmen kann. Dieser wichtige Faktor besteht zu Gunsten Londons und wird die Fracht von Australien dahin noch lange wiederer­halten, als nach Triest. Dadurch wird aber jener Bartheil wieder aufgehoben, den anders Triest gegenüber London bei der Landfracht nach unseren Fabriksplägen voraus hätte. CS ist also nicht recht einleuchtend, woher die große Gesparniß an Transportkosten hek­ommen sol, mit der das Konsulat in Mel­­bourne seinen Vorschlag zu empfehlen sucht. Weniger die geographische Lage als das Kapital würde es sein,womit Triest sich einen hervorragenden Antheil am Verkehr mit Ostasien«erweren könnte;denn es ist unb­ugbay daß kein anderer Zweig des Handels das Kapital auf so lange Zeit in Anspruch nimmt,«als der überseeische Handel und insbesondere jener mit Australien.Leider müssen wir aber zugestehen,daß Oesterreichs Ungarn und speziell Triest manche näherliegende und dringendere kommerzielle Aufgabe, als die Pflege des Handels mit Ost-Asien ist, noch nicht gelöst­ hat, und daß mir mit Kapi­­tal nit fon in dem Grade gesättigt sind, um annehmen­ zu können, daß dasselbe so entfernte und lange dauernde Anlagen sofort aufzusuchen bereit wäre. Aus allen diesen Gründen läßt sich von dem Vorschlage des Konsularberichtes, einen Versuch direkter Bezüge australischer Wellen via Triest nach Oesterreich-Ungarn zu machen, vorläufig sein günstiges Ergebniß erwarten und die Sektion bean­­tragt in diesem Sinne an das Tf. E. Handelsministerium Bericht zu erstatten. » Der Antrag der Sektion wurde, einstimmig angenommen. Dieselbe Angelegenheit kam übrigens in dieser Sigung no einmal zur Sprache. » Ein Zirkularschreiben der Kommissionstrquay gen.Thone­­mann in Melbourne,welches an das Handelsministerium per Post gelangt war und von letzterem der Kammer übernittelt wurde, beleuchtet die Fortschritte der Wollproduktion und des Wollhan­­dels in Australien und empfiehlt den direkten Bezug australischer Wollen durch Vermittlung des genannten Hauses,da dc­s gegen­wärtige System die Wolle w erft nach England zu verschiffenn und von dort aus zu versenden, die Waare nicht nur um die Spesen des Zwischenhändlers vertheuert, sondern auch Unkosten für Fracht, Kommission, Spedition und Versicherungen im Gefolge hat, welche Unkosten bei direkten Bezügen der Wollen aus Australien zum größten Theil entfallen würden. In der IV. Sektion wies Herr Vizepräsident Jóbary als Referent darauf hin, daß bei Eintritt günstiger Konjunkturen und in der Vorauslegung, daß die Einkäufe an den Produktions­­plänen reell und fachverständig effektitirt werden, der direkte Be­­ang australischer Wollen allerdings manchmal ausbringend sein nie. G3 dürfte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, daß die­­ses Geschäft ein bedeutendes Kapital erfordert, da für die zu ma­­chenden Einkäufe ein Akkreditiv aus London oder einen andern europäischen Wechselplan bei Ertheilung der Ordires übermittelt werden muß; meistens ist die Waare längst bezahlt, bevor der Besteller in Besis derselben gelangt. Die Preisveränderungen­­ wäh­­rend der Zeit der Neife der Waare sind oft sehr beträchtliche nach oben oder unten, so daß stete eine Spekulation bei dem direkten Bezug der Wollen von Australien verbunden ist, welche zu über­­nehmen der Vabrifant nicht immer gewillt sein kann. Das gegenwärtige System australische Wollen auf den großen Auktionen in London, Antwerpen oder Havre zu laufen, biete erstens dem Wollfonsumenten den Vortheil, seine Auswahl persönlich treffen zu können ; zmweitend werde es ihm ermöglicht, einen Kredit von wenigstend drei Monaten bewuben zu können, und drittens fauft er die Waare zum Marktpreis, da die großen Wollauktionen auf den angegebenen Plänen die Wollpreise für den ganzen Kontinent reguliren. 63 seien dies durchgehende Vortheile, welche bei der Eigenthümlichkeit des Artikel 3 nicht zu unter­ Tragen sind. 5 Wünschenswerth műre es "erdings, den australischen Woll­­handel auch nach Oesterreich und namentlich nach Triest zu ziehen, das vermöge seiner Lage und Verkehrswege an sich, berufen wäre, den genannten Geschäftszweig zu kultiviren. In erster Linie würde diese Aufgabe dem Triester Handelsstand zufallen, welcher der Sache, sobald sich für deren praktische Duchführung günstige Chancen ergeben sollten, gewiß seine Aufmerksamkeit zu wenden und auch die Unterftügung aller dabei interessirten österreichischen Industriellen finden werde. Der erwähnte Bericht der Firma Lange und Thonemann ist übrigens, wie der Herr Referent bemerkte, nicht nur an die Kammer, sondern an an die meisten österreichischen Wollhändler und Sabrifanten versendet worden. CS dürfte demnach in jenen Kreisen, welche ss dafür interessiren können, hinlänglich genannt und die Kammer nicht in der Lage sein, etwas Weiteres diesfalls zu veranlassen. « Die Sektion und auch die Kammer stimmten per Ansicht des Herrn Referenten unbedingt bei un­d beschlossen die Antwort an das Han­delsministerium im Sinne des Referates zu­ verfassen. .Die Sektion nahm bei diesem Anlag Gelegenheit,au­f die früher­ schon oftmals erörterte Frage der Anführ­ung großer Auktionen in Wien zurückzukommen.Die Sektion hält Wien,besonders nach Vollendung der Donauregulirung,aller­­dings für berufen,der Stapelplatz füralltztverkehr Mittel- Europas mit der Levante wichtigeren Artikel zu werden.In diesem Falle würden sich auch die großen Auktionennkie sie in den anderen­ Handelsemporien bestehen naturgemäß pm finden Bisher stellten sich jedoch der Einführung derselben in Wien mehr­­fache Hindernisse entgegen, welche theilweise noch fortbestehen. Auktionen der bezeichneten Art sind in Wien schwer durch­­zuführen, weil uns der große Z­wischenhandel, die V­orbedingung für Auktionen, fehlt ; ja es muß leider fonstatirt werden, daß die­­ser Bewifchenhandel während der legten zehn Jahre nicht nur nicht zugenommen, sondern sich vielmehr verringert hat. Andere Schwie­­rigkeiten für die Entwicklung des Auktionsmesens in Wien lagen in der an Anton Karl Hof von Stahlber SEEN ausschließ­­rivat­­(Lizitations-Hallen), in der hohen Gebühr, deren Bezug der Kom­mune Wien zusteht und in dem Mangel an geeigneten Lokalitäten. Hinsichtlich des Holen Privilegiums werden sich die Schwierig­­­lichen Konzessions zur Errichtung«einer Izitationsanftalt' feiten bald von selbst beheben, da es im Jahre 1875 erlischt. Be­­treffs der Auktionsgebühren ist in Aussicht gestellt, daß dieselben für große Waaren-Nuttionen im Wege der Gesebgebung aufgeho­­ben werden und bezüglich des­se Zotalitätenmangels ist insofern bereits eine Abhilfe gegeben, als die großen auf dem Plage der Weltausstellung zur Verfügung stehenden Räumlichkei­­ten sich vollkommen für solche Auktionen eignen würden. Die Spktion empfiehlt diese Bemerkungen,an welche sie jedoch vorläu­fig keine Anträge knüpft,der Würdigung der Kammer, welche beschließt,sie dem Ministerium bekanntzugeben. « » Generalversammlung der,,Steinbrucher Kampf­­ziegelei-Gesellschaft«. (Abgehalten am 28. M­ai, Nachmittag.) Der Obmann Herr Arnold B. Weiß eröffnet die Gitung, indem er Fonftat­rt, daß von 22 Aktionären 600 Stüdk Aktien mit 247 Stimmen deponirt wurden, somit die Beschlußfähigkeit der Generalversammlung außer Zweifel sei, worauf der Rechtskonsu­­lent der Gesellschaft, Dr. Kövesdy, den Rechenschaftsbericht verliert Wir entnehmen demselben Folgendes : Schon in den Monaten Juni und Juli trat die bedeutende Abnahme der Bauluft und damit eine empfindliche Stedung im Abgas unter täglich reduzirten Breiten der Ziegel ein; die sich rapid verschlimmernden Geld- und Kreditverhältnisse erheichten eine besondere Reserve und Vorsicht im Kreditiven, was auch den Verkauf wesentlich beeinträchtigte.­­ Diesen sch­wierigen Umständen ist es zuzuschreiben, daß ein großer Theil des 1873er Erzeugnisses unvertauft geblieben ist, das faktisch abgelieferte Duantum aber einen solchen Durchchnittspreis ergab, der den angehofften Nuten bedeutend schmälerte. Der erzielte Nettogewinn beträgt fl. 37.693.98. : Ueber Die Verwendung des Neinge­winnes haben wir bereits im Morgenblatte berichtet. 3 « Die Generalversammlung nimmt den Bericht zur genehmi­­genden Kenntniß und ertheilt das Absolutorium. — Ein m­eiterer Gegenstand der Tagesordnung war die Abänderung des §. 47 der Statuten, welcher die jährlich vorzunehmenden Abschreibungen eine für allemal festlegt, resp. ergänzt. — Aktionär Reich votirt dem heute zurücktretenden Verwaltungsrath den Dant der General­versammlung und beantragt, daß derselbe fünfzig durch Präsenz­­marken zu fl. 10 entlohnt werde, doch darf der dafür entfallende Betrag fl. 5000 nicht übersteigen. Der Antrag wird mit Majorität angenommen, und schreitet die Versammlung sodann zur Ver­­nahme der Neumahlen. Zuvor nimmt noch der Obmann das Wort, um auf die vierjährige Thätigkeit des­­ Verwaltungsrathes einen Rückblick zu werfen. Er hebt hervor, daß es seinem einmil­­chigen Zusammen­wirfen mit dem leitenden Direktor Bernd­ Wolf gelungen, das unter schwierigen Verhältnissen entrrrte Geschäft der Gesellschaft Groß der Kürze der Zeit und der beschränkten Betriebs­­mittel so leistungs- und konkurrenzfähig zu gestalten, daß diese ber­zeits über einen Mefervefond von fl. 20.000 verfügt und eine An­­zahl der solidesten und angesehensten Baumeister zu ihren perma­­nenten Kunden zählt. Trogdem man jedes Jahr die statutenmäßi­­gen Abschreibungen fast um das Doppelte erhöhte, war man stets in der Lage, eine für die ersten Jahre nicht unbedeutende Divi­­sne auszubezahlen. Das Werk könne mit jedem andern fon» urieren. ‚ Das Wahlresultat war folgendes: Präses: Arnold B. V­ermwaltungsräthe: Salomon Beer, Simon­­ Wagner, Samul Kramer, Simon Robert Hirsh, Meranderr Bühler, :Sofef­eu); &Bringmänner: Bernh. Lázár­men­­atob Weltner (neu; Rechnungsrevisoren: Gig­­mund B. Geiger, 3. Desterreicher. . Börsen- und Handelsnachrichten — Der zweite M­ahrgang be „Ungarischer Kom­pab" (Magyar Kompasz) vom Hilffämter - Direktor­­ Alexander Mihót geht uns soeben zu. Dieses Werk hat den Vorzug, be­­reits die Bilanzen des Ruhres 1873 und alle Ausweise der auf dem Gebiete der ungarischen Krone befindlichen vaterländischen Anstalten zu enthalten. Es sind 107 Bank- und Kreditanstalten, 312 Sparfasten, 48 Volksbanken, 17­ Versicherungsanstalten, 160 Selbsthilfsvereine, 164 industrielle Unternehmungen in demselben als einfüivend aufgeführt. Außerdem sind die in Konkurs und in Liquidation befindlichen und aufgelösten Anstalten namhaft ge­­macht. Die Bank- und Kreditanstalten und V­ersicherungs-Gesell­­schaften fremder Länder, beiche in Unrarn Filialen haben (erstere 15, leitere 25 an der Zahl), sind ebenfalls berücksichtigt. Von den Kommunikationsanstalten ist das vom finanziellen Standpunkte Miffensmertke angegeben und auch­ die wichtigsten Versonalien erwähnt. Die Ausstattung des zweisprachigen Werkes (Bester Buch­­druderei-Aktien-Gesellschaft) ist eine sehr elegante ; das Werk ist troß der vielen verschiedenen Schriftarten für Ziffern, Daten und Namen musterhaft korrest gedruckt und­­übersichtlich. — Dieses reiche für Kaufleute aller Branchen sehr brauchbare Materiale ist alphabetisch geordnet und in­ Folge dessen ist das Buch ohne jede Erklärung leicht zu benügen. Vorangeschicht sind noch: Ein Verzeichniß der Konsuln fremder Länder in Ungarn, ein statistischer Rückblick auf den Stand der ungar., Geld-, Kredit-, Versicherungs- und Industrie-Anstalten mit 1. Mai 1873, der Stand der unga­­rischen Finanzen am 31. Dezember 1873, der Stand der ungarischen Staatsschuld mit 1. Mai 1874, ein Verzeichniß der auf der Pester Börse notirten Werthpapiere und Münzmerthe Wir erwähnen noch, daß die im Buche aufgeführten 312 Sparkassen fl. 19,503.721 eingezahltes Kapital befigen und fl. 447,337.925 Einlagen mani­­puliren. Ende 1872 waren 305 Sparkaffen mit fl. 22,845.207 eingezahltem Kapital und fl. 166.629.346 Einlagen ausge­wiesen. Die 48 Volksbanken repräsentiven fl. 2,108.530 eingezahltes Ka­­pital und haben fl. 1,532.909 Einlagen und fl. 2,739.819 eingezahlte Untheilscheine und Stammeinlagen. Die 107 Bank und Kredit­anstalten biefigen fl. 94.384.320 eingezahltes Aktienkapital. — „Der Anker” Geschäfts-Ausweis für den Monat April 1874: In diesem Monate wurden 415 Anträge zur Ber­­ficherung von fl. 886.730 eingereicht, und zwar: 270 Anträge zur Berficherung von fl. 624.170 auf den Todesfall, und 145 Anträge zur Bersicherung von fl. 262,560 auf den Grlebensfall. Ausgefer­­tigt wurden : 249 Polizzen über auf Todesfall versicherte fl. 548.163, und 123 Polizzen über auf den Grlebensfall fl. 204.311, zusammen 372 Bolizzen über fl. 752,474 versicherter Kapitale. Die Einnahmen dieses Monats bestehen in fl. 105.428 an Prämien, und fl. 102.733 an Associations-Einlagen, zusammen fl. 208.162. Für Sterbefälle wurden fl. 57.638 bezahlt. Im Laufe dieses Jahres wurden 155 A­nträge zur Bereicherung von fl. 3,036.583 eingereicht, 1496 P­olizzen über fl. 2,797.790 versicherten Kapitals auch und fl. 910.559 eingenomm­en, sorie fl. 223.278 für Sterbefälle bezahlt. Seit dem Bestande der Anstalt wurden nach Sterbefällen fl. 5,479.212 be­zahlt. Die 1874er­ Assoziation ergab ein Kapital von fl. 1,774.678, welche an 1610 Mitglieder verhältnismäßig vertheilt wurde. Gelhäftsberichte. Budapest, 29. Mai. Witterung: schön; Thermometer + 17 °, Barometerstand 287­7", Wasserstand zunehmend. Betreidegeschäft Nachmittags war Mai sehr fest und hat 5 fr. per Ltr. im Preise gewonnen ; verlauft wurden per Yuni-S­uli 15.000 Str. Banater Mais mit fl. 4.68, 70 und 75 und schließt fl. 4.75— 4.77"­, 10.000 Ztr. malad­iz­­her mit fl. 4.67—4.67',, per Zuli-August 15.000 Ztr. Banater mit fl. 4.86%,—4.90 und schließt fl. 4.95 ©., per August Septem­ber wurden 5000 Str. waladischer mit fl. 4.95 per Str. gemacht. Ufancenweizen per Sep­tember-Oktober auch feiter, verkauft wurden 5000 Ztr. mit fl. 6.72"), per Btr. : · · fek­tengeschäft.Aufgünstig zum BerichteponWten hat sich für Bankpapiere einige Kauflust gezeigt,namentlichtqaren Ungar.Kreditbegehr­t,zu 146.50—147 lebigft gehandelt,schließen 146.75G.,gegen 144.75 von gestern,Muntzwalbank ztk24.50 ge­­schlossen,blieben 24.50G.,umfl.1­4 besser,Bodenkredit erholten sich­ von 55.50 af 56.75, Franco-ungar. blieben 58 ©. Von Lofal­­banken und Sparlaffen kamen Schlüfse in Hand­werferbanf zu­ 58, Beamtenkredit in 40—41, Hauptstädtische Sparkasse zu 151 vor. Von sonstigen Werthen wurden Glisabeth-Mühle zu 114, Miller und Bäder zu 245, Fabritshof zu 18 gemacht, Straßenbahn­matter 270 &., Prämienlose zu 74 gemacht. Anlagepapiere geschäftslos. Baluten und Devisen fast unverändert und geschäftslos. An der Abendhärte war die Stimmung in Folge flauer auswärtiger Notizungen ziemlich lau, und haben si die Kurse gedrückt, bei Ungar. Reeditartion bis 145, Bodentredit 55.75. Mezd-Berendy, 26. Mai. Wir sind einer doppelten Gefahr südlich enttonnen. Der gefürchtete Urban hat si uns in mildem rühlingskleide präsentirt und die Körös, welche durch anhaltende A in Regengüsse angeschwollen fünf Tage lang unseren Hotter zu über ihm wemmen drohte, ist seit heute Morgens im Fallen. Ueber unse­­ren Saatenstand läßt sich nun Folgendes feststellen: Im Weizen ist quantitativ eine Mittelernte gesichert, nur die Dua­­lität hängt natürlich noch vom Verlaufe der fünf bis jeg3 Wochen ab, die nur noch von der Ernte trennen; in Mais und Gerste, von welchen sehr viel angebaut ist, sind wir zur Anhoffung eines sehr guten Ergebnisses berechtigt, da diese Fruc­tgattungen vor­­trefflich stehen und schen entwickelt sind. Man ist in der Provinz sehr gespannt, ob die Verhandlungen behufs Konzentrirung des Getreidehandels nac­h Budapest zu Resultaten, führen oder im Lande verlaufen. &3 wäre eine solche Konzentrirung hauptsächlich deshalb nöthig, weil seit 1868 zur Grütezeit Ausländer als Käufer mit Baarfonds erscheinen und gleich anfangs der Campagne die Geldflamme der Produzenten ausnügend nicht nur zu Spottpreisen kaufen, sondern an dem Geschäftsgange von vornherein die Rich­­tung vorschreiben. ··· ·»·"« Villmty,27.Mai.Die Wintertemperatur scheint endlich­­­gemwichen zu sein. Seit dem 19. d. M. haben wir, fortwährend schöne warme Witterung, die Temperatur variirt zwischen 10 ° und 15 ° Reaumur. Heute Mittags begann ein warmer Landregen zu fallen, der, troßdem es uns an regelmäßigen Niederschlägen nicht mangelte, für den Saatenstand sehr mehlthuend ist. — Das Korn blüht schon; die anderen Früchte machten zusehends und dürften auch nicht mehr lange mit dem Austritt der Aehren war­­ten lassen. — Der Stand der Weingärten nimmt eine kün­stigere Wendung, als nach dem er­sten Frost anzunehmen war. Viele Weinftöde, die ganz abgefroren waren, erholen ss über­­raschend gut; an Samen fehlt es auch nicht, nur ist es fraglich, ob die Blüthe ungestört verlaufen wird, oder ob der Samen vor der Blüthe abtirbt. In 14 Tagen dürften wir in dieser Bezie­­hung Gemißheit haben, da bis zu jener Zeit das meiste abgeblüht haben wird. Die große Maffe der Bauern und­­arbeiter dieser Legend ist gezwungen sämmtlichen Proviant zu Taufen. Wäre unser Marktort nicht der auserwählte Sammelplan für Arbeit, so wüßte ich nicht, welche Dimensionen der Brodmangel hier nehmen würde. Von anderen Orten kommen mir traurige Nachrichten zu . Mit dem Viehfutter sieht es nicht glänzend aus, Kle­ist das einzige Grünfutter, welches aufgefüttert werden kann, die anderen Gattungen sind in der Vegetation noch start zurück und du­rften schwerlich vor einem Monat benäsbar werden. — Die Orift- Ernte wird eine Färgliche sein. Essigs­ 28.Mai.(Geschäftsbericht von J.Mar breiter.)In Frankreich hat man bereits die Ueberzeugung gewonnen,daß die Fröste in den Weingärten nur unwesentlich Schaden verursachten,und daß nur jene Gegenden leichtbern worden,welche vermöge ihrer Lage alljährlich diesen klimatisch Einflüssen unterliegen.Die natürliche Konsequen­z war ein Stehen der Faßdauben-Preise,welche so ziemlich an jenemho Standpunkt anlangten, den sie vor den Maifrosten des Jahres 1873 inne­hatten, und welche theild gegen Frostschaden, theild wegen der gleichzeitigen finanziellen Krisis bei ung, endlich auch in Folge der bekannten Koalition französischer Holzhändler, um nahe 35 p&t. geworfen waren. . S$nder scheinen sich die Alliirten in etwas verrechnet zu haben, da dur die von ihnen heraufbe­­schworenen billigen Breite die Produktion des legten Jahres kaum ein Viertel der gewöhnlichen Erzeugung war, und somi ein Mangel an Waare eintreten wird, der sie bemüffigen dürfte si anstatt aus erster aus fetter Hand zu sehr hohen Preisen zu versorgen. Weit entfernt,­­ irgendwie fanguinische Hoffnungen­­ fahen zu wollen, oder durch Anspornung zu erhöhten Forderungen erzeugt werde, gelangen fünnen. Hievon müssen aber auch unbedingt die Breite des deutschen­ Binderholzes afficirt werden, da dem bedeutenden Unterschied der Preise man sich möglichst müchen wird, französische Waare zu erzeugen, und die sich Höchsteng noch auf 2%, Millionen Eimer belaufenden Vorräthe an deutschem­ Binderholz bei Produzenten für Lofalfonsum, für den Bedarf der Brauereien in Oesterreich, Böhmen, Deutschland und für den reip Weinhandel nicht Benüge zu leisten vermögen. Nur Schnitt­hölzer, an denen der Bedarf im laufenden Jahr ein höchst geringfügiger war, und von welchem noch respertable Lager sind, dürften sich seiner sonderlichen Preissteigerung zu erfreuen haben. Sind auch die Hoffnungen auf eine günstige Getreide- Grnte bis jegt bei uns nicht abgeschwächt, so wird doc durch die öfteren ziemlich Fühlen gegen die Vegetation bedeutend hintan­­gehalten und da, wo man bei gänzlich mangelnden Vorräthen für den Konsum bis zur­­ Benüßung der werdenden Frucht nach Tagen zählt, die Forderungen für importirte Waare avancirend höher gehalten. s» Der Repsschnitt dürfte axt statt—wie··1nanberechnetek anfangs Juui erst Mitte Juni beginnen,und durften sich die Preise auf fl.5per 75Pfd.stellen. · ·« UeberKnoppern-Raccolta lauten die Berichxe sehr verschieden;nach einigen wäre durch den Frost in den Eich­ens Slt·.b chachthe machte sich ein lebhafterer Verkehr bemerkbar,der Umsatz bleibt­­aber nur auf Pächter-un­d Bauernwolle beschränkt,da unsexe Herrschaften noch immer auf exorbit gnken Preisen·beharr·e·n,·d­e1n Berücksichtigung der diesjährig einmißlichen Geschäftslggemcht bke­willigt werden können. Wir notiven: Cinjhur fein fl.140 bis 150, mittelfein fl. 130—140, ‚geringe fl. 110-118, Bächter­­wolle fl. 110—120, Bmeishuren fl. 90-100, Bauern­­wolle fl. 5­9, Sommermwolle fein fl. 100—105, mit fl. 90—95, geringe fl. 80-85, Lammmolle fl. 90-120 Gerbermolle fl. 70-82, $lamentiner fl. 40—45, maris (La Villette), 25. Mai. Der B­erg heute 3485 Stüc Hornvieh, 17.810 Stüc Schafe un­d Schweine. Handel flau. Preise für alle Biergattungen in stete Zurückgehen. Für Hornvieh Francs 55 bis 84, Schafe von Francs 75 bis 90 und Schweine von­ Franc 70 bis 79 per 100 Pfund Zollgewicht.­­· Wiener Handelsbericht. (Original-Korrespondenz des „Better Lloyd.) — 28. Mai. L...“. In der gestrigen Plenarversammlung der N.­d. Han­­dels- und Ge­werbekammer gelangte eine für das ganze Reich und namentlich für Ungarn michtige Angelegenheit zur Berathung, nämlich das Brojett eines Berfuchs bei den öster­reichischen Sabriten vermittelft eines direk­­ten Imports die Verwendung von australi­­schen Wollen in erhöhtem Maße einzubür­­gern. Der Handelsminister erhielt nämlich vom Konsulat in Melbourne einen darauf abzielenden Vorschlag und ersuchte die Kammer denselben in Erwägung zu ziehen. , · «Jndem fraglichen,·der Kammer mitgetheilten Bericht des Konsulats in Melbourn­enimmt dasselbe Bezug au­f den Umstand, daß Wolle der australischen Kolonien fast sämmtlich nach London verschifft und von dort aus an die Fabrikanten Europas weiter verkauft­ wird. In direkter Grporthandel habe sich nach Nord­­amerika (Ne­w-Nork und Boston) entwickelt und wäre es sehr er­­wünscht, wenn „eine gleiche unmittelbare Verbindung mit Triest angeknüpft werden könnte. nur ein Zusammen­wirken der Woll­­mwaaren-Fabrikanten Oesterreichs, vielleicht unter Mitwirkung der Fabrilanten von Mittel- und Norddeutschland, würde es nach der Ansicht des Konsulats nicht segmierig sein, einige Schiffsladungen Wolle zum Berunch von Australien direkt nach Triest, entweder durch den Suez-Kanal oder an via Cap der guten Hoffnung, zu diri­­giren. Dieser Weg würde eine große Griparmiß an Transport­­forten sowie an Zeit- und Zinsenverkuft erzielen und die enormen in London auflaufenden Kosten des Landens, Verlaufens und Miederverfschiffens gänzlich ersparen. Die günstige Lage Triests eigne sich vorzüglich zu einem Stapelplage für Rohprodukte Austra­­liens, welche von dort aus leichter Verbreitung über den Kontinent finden würden als von London aus. Der direkte Ankauf in dor­­tigen Märkten des nöthigen Nohmaterials und der folglich ver­­ringerte Kostenpreis desselben würde den Industriellen Oesterreich, die Konkurrenz mit den englischen Fabrikanten sehr erleichtern und wahrscheinlic zu einem bedeutenden Export des österreichischen Fabrikates nach Australien und dem ganzen Osten von Triest aus führen. » Dieser Bericht wurde der vierten Sektion d­er Kammer zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen und dieselbe referirte darüber gestern folgendermaßen : 8­5 „Das Konsulat in Melbourne geht von der vielverbreiteten Aussicht aus, daß ein direkter Verkehr schon darum allein weil er direkt ist, auch der vortheilhaftere sein müsse. Diese Ansicht hat für den ersten Moment etwas­­ Bestechendes ; eine eingehendere Er­­wägung zeigt jedoch, daß die Verhältnisse anders liegen. Es sei zunäcst darauf hinzumessen, daß im inländischen Verkehr, mo sich Produzent und Käufer viel näher sind, unsere Fabrikanten von Schafmollwaaren sich bei ihren Bezügen des Nähmaterials fast niemals unmittelbar an die inländischn Schafwoll-Produzenten wenden. Obwohl die Einen ,wie die Anderen, wenn man z. B. alizische oder ungarische Wollen ins Auge faßt, bei direkten Mer­ationen die Brodyer oder Peter Plagiperen, Magazinagen, Auf und Abladegelder u. s. w. ersparen könnten, so schlagen sie diese Gesparniffe bei weitem nicht so hoch an, als die bedeutenden Vortheile, die ihnen das Eintreten des Z­wischenhändlers um relativ kleine Mehrkosten gewährt, melde Vortheile des Zwischenhändlers das Konsulat in Melbourne eben ganz übersieht. Denn die Mehrzahl der Brünner, Neid­enberger oder Bielicher Yabrikanten kann ebenso wenig wie die Mehrzahl der galizischen oder ungarischen Schafzüchter das Kapital entbehren, mit welchem der Zwischenhandel eintritt, um es einerseits dem Produzenten sofort für die Wolle zurückzu­­erstatten, andererseits aber dem Fabrikanten in der Wolle vorzu­­ftreben. Wie unentbehrlich beiden Theilen das Kapital und der Kredit des Zwischenhandels sind, auf welche sie doch bei direktem erfehr verzichten müßten, bemerkt der Umstand, hab öfters Borz , Wolle gegeben­en, während die Lämmer, die sie Siffet, 28 Mat. 13" 0% über Nuk « Semliu,28.Mai.17«5«iik-kkDr ält-Qriova.28.M-1i.13111«—·i 4

Next