Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1874 (Jahrgang 21, nr. 123-146)

1874-06-01 / nr. 123

/ ® / je C A / fi / JE | . se Be ; 7 = £ / - / 7 + ; ’. > 0 ) Se r , ITÆÆMst — Ueber den Fortgang igen der ungarischen und der Unterhandlungen zwis­­chen Bahnanschluß betreffend, haben wir unseren Lesern im Laufe der jüngsten Tage wiederholt berichtet. erinnert, gl­eichzeitig I dee. Wir haben daran Regierung ursprünglich die Gewährung eines zweiten Anschlusses ei Krotstadt als Bedingung für die Bewilligung des An­ TSlufses bei Drfova aufstellte, und daß dann nur subsidiarisch, als nänlich die rumänische Negierung die Annahme dieser Bedingung verweigerte, von ungarischer Seite mindestens die gleiche Behandlung beider Linien bezüglich der Tarife langt wurde, wenn darauf eingegangen werden solle, später als jener bei Drfova zu Stande komme. Auch Bedingung Jarejt bekämpft Gründen, weil man die Einmischung eines des Auffassung Jung in zu fremden Staa­­Negierung Standpunkt gemacht wurden, ver­­daß Yahre Diefe werden, und zwar theils aus­ politischen nicht zugeben wollte , dann aber auch aus finanziellen Gründen, weil man sich dur die Gewährung der ungarischen For­­derung empfindlich zu schädigen vermeinte. Was die politi­­schen Gründe anbelangt, so haben wir darü­ber unsere Meinung bereits ausgesprochen. Die Einwendungen, welche vom finanziellen sind jedoch ebenso wenig stichhaltig, weil sie auf einer ganz unrichtigen irrige Ans­chauung versbreitet,als hätte die ungarische Regie­ ganzen Strebe Plojefhti-Orjoma dieselben Tarife zur Anwendung kommen, wie auf der Strecke Blojefhti-Tömdfer Rap. Diese legtere Linie — sagte man nun — wäre eine der schwierigsten Gebirgsbahnen und künnte, um auch nur die Betriebskosten einzubringen, jedenfalls nur bei sehr hohen Tariflagen be­­stehen. Die Strede von Plojefchti bis an den Tümdfer Pap­st aber nur etwa zwölf Meilen lang, und das Plus, Welches Die Waaren auf dieser Strede zu bezahlen hätten, wäre ohne große Schwierigkeit durch eine Ermäßigung des­­ Zarifs auf der über neunzig Meilen langen weiteren Strede JA von Kronstadt bis Erzegléd wieder auszugleichen, während die Linie Blojefhti-Orfova über fünfzig Meilen lang ist, und wenn auf dieser Linie derselbe hohe Tarif wie auf jener von Plojefhti nach dem Tömöser Pat zur Anwendung gelangen sollte, so m w­rde Dadurch eine so bedeutende Mehrbelastung des Transports eintreten, daß Dieselbe durch eine Ermäßigung des Z Tarifs auf der kürzeren Strecke von Orfova über Te­­ttesvár nach Ezegled schlechterdings nicht mehr zu paralysiren­­ wäre, 10. daß dann der ganze Waarenverkehr auf die Linie / Plojesditi-Kronstadt-Großwardein-Ezegled gelenkt, die Strecke­­ Blojeshti-Orfova-Gzegled aber vollständig brachgelegt würde. Es wäre dies nicht nur ein Nachtheil für die österreichische Staatsbahn, welche die Linie Temespar-Orfova bauen will, sondern auch für die rumänische Regierung, welche von Plojeschti bis zum Zöribfer Baffe nur 12 Meilen, von Plojeschti bis Orsova aber mehr als das Vierfache zu garantiren hat."In diesem Sinne,das geben wir zu,wäre die Forderung der ungarischen Regierun­g allerdings unerfüllbar gewesen; allein so ist die Sache seinen­­ Augenblick gemeint gewesen. Die ungarische Regierung ver­­langte nur, daß für gleiche Entfernungen­ die gleichen Tarife eingehalten und nicht dur) irgend welche Begünsti­­gungen die P­lojejchti-Orsovaer Linie gegen die Plojeschti- Zemöfer bevorzugt werde, das heißt, daß beispiels­weise von einem Orte, welcher von Dorfova und vom Töntöfer Paffe gleich weit entfernt liegt, nicht etwa für den Trans­­port in der M­ictung nach Drfova größere Begünstigungen als für jenen in der Richtung nach dem Tümdfer Paffe gewährt werden. Die Billigkeit einer solchen Forderung wird schwerlich in Abrede gestellt werden künnen und die ungarische Regierung mußte umso mehr an dieser Forde­­rung festhalten, als sie, nachdem die gleichzeitige Gemäh­­rung beider Anschlüsse verweigert worden, befürchten mußte, daß, wenn nicht wenigstens von vorneherein die Gleichstel­­lung beider Linien im erwähnten Sinne stipulirt wird, die Strecke von Blojeshti nach dem Tömöser Base nicht nur anderthalb Jahre später, sondern überhaupt nicht gebaut wu­rde. Trot allem dem hat sich die rumänische Regierung doch nicht bestimmen lassen, dem Begehren der ungarischen Regierung bezüglich der Gleichheit der Tarife zu willfah­­ren und trog. Der angestrengtesten Bemühungen unseres auswärtigen Amtes, welches in dieser Beziehung eine nicht genug zu lobende Energie entfaltet hat, war, wie wir unseren Lesern gleichfalls gemeldet, die ganze Angelegenheit dem Scheitern nahe. Im Laufe der vergangenen Woche wurde mm zwischen Budapest, Wien und Bukarest eifrig telegraphirt und von Seite der ungarischen Regierung schließlich mit aller Entschiedenheit erklärt, daß, wenn Rumänien überhaupt einen Anschluß an die unga­­ri­schen Bahnen wünsche, was ja mindestens ebensosehr in seinem, als in unserem Interesse liege, die eine oder die andere der von der ungarischen Regierung gestellten Bedin­­gungen gewährt werden müsse. Glaube man daher bezü­g­­li­cher Zah­lfrage den Wünschen der ungarischen Negie­­rung Schlechterdings­­nicht nachkommen zu künnen, so möge man auf die erste, von derselben gestellte Bedingung zurüe­­kommen und­ die Gleichzeitigk­eit der beiden An­­schlüsse gewähren, wodurch dann unsere Negierung in den Stand gerebt würde, auf jede weitere Stipulation bezüglich der Tarife verzichten zu können. Wie wir nun aus ver­­s­ Tläßlicher Quelle erfahren, ist Bezügli­ch Dieses Tepferen Borshlages die Zufimmung Der rumänischen Regierung gesiern in Bien eingetrotfen;vioselbe Hass­ Beurer erghact, an­stelle der euntepr­iarität die Simultan -Bollendung Beiden Linsen am­ Konzediven und zwar­ wird der­­ Anschluf bei Drijova und jenetz beim SomdierWap gleiszeitig nen Lev ADe ser­ıneti mer­­den, wodurch man nun in unserem auswärtigen Amte alle Schwierigkeiten für beseitigt hält, die sich dem Ab­­lufje der Konvention entgegenlegten. (Nach einem uns so eben zugehenden Baukfarefter Telegramm ist Diese. Kon­vention bereits abgeschloffen worden.) Wir beschränken uns heute darauf, Diese. erfreuliche Thatsache zu tTonstaz amd glauben mir, daß es troß des nahen Schlufjes gegenwärtigen Reichstagsjeiston doch wo möglich sein werde, diese Angelegenheit ihrem ganzen. Umfange nah — die Konzession für die Linie Temespor-Ortona und die mit der rumänischen Regierung abgeschlossene Konvention bezüglich der gleichzeitigen Vollendung beider Anschlüsfe — doch das Parlament erledigen zu lassen und eine für uns 10. hochwichtige Trage, Die sich leider schon Sabre Hindurch. Hinschleppt, einer befriedigenden Lösung entgegenzuführen. Communiques kaum zumathen dürfte, zur Zerstreuung jeden Brieffeld ersuche ich die geehrte Redaktion in meinem Namen die bündige Erklärung abzugeben, daß derselbe vor seinem Erscheinen mir weder zur Ginsicht vorlag, noch weniger von mir in Ton und Haltung gebilligt worden wäre. Mein Standpunkt gegenüber dem Jüngst gefaßten Beichliffe des hauptstädtischen Komites ist der des aufrichtigen Bedauern darüber, daß der eingeschlagene modus procedendi von der d­ireften Verfolgung jenes Bieter ablenzt, dessen Erreihung den Hauptzweck meines Bestrebens bildet, und den ich nur im kombinirten Zusa­mmenmirten mit der haupt­­städtischen Kommune erreichbar erachte. Detriminationen über die bisherige Verschleppung dieser Angelegenheit, zu melder ich wenigstens nicht im mindesten beigetragen, dürften am Ende wohl der Sade selbst am meisten schnden, die wir Alle am Herzen tra­gen, und deren überwiegendes Interesse die Hintanhaltung, ja selbst Bekämpfung , jeder persönlichen N­eizbarkeit von allen Be­­theiligten erheirscht. Budapest, 31. Mai 1874. Mit Hochachtung Georg Bartal, tiven der der rumänischen Regierung, daß die ungarische Anschluß beim in Die Tarifpolitik der rumänischen das beruhen. Tömdfer Es war Bak­it, wie unseren Lesern nämlich DB erlangen gest:lt­­e8 anderthalb bekannt, die müßten auf der = Bon Gr. Erzellenz dem Herrn Handelsminister­eorg v. BartaT erhalten wir folgende Zutrift: Geehrte Redaktion! Der in der Nr. 124 Yhres gefrägten Blattes mit der Unterschrift ©. v. Nemeth erschienene Artikel trägt so sehr den Stempel der individuellen Auffassung au­ff, daß der unbefangene Befer demselben schon a priori den Charakter eines offiziösen vi­n Budapest, 25. Mai 1874. Graf Julius Szapáry m. p. königl. ungar. Minister des Annern. = Der Finanzminister — schreibt „M. Bolitika” — beglei­­tet nicht nur die laufende Finanzverwaltung und die Thätigkeit der einzelnen Finanzorgane mit reger Aufmerksamkeit, sondern fü­h­rt in neuerer Zeit auch eingehend die auf die Steuerreform bezüglichen Daten. Da die im Auftrage des früheren Finanzmini­­sters verfaßten einzelnen Steuergefegentwürfe nichts weiter als Projekte experimentellen Charakters, so muß man vor Allem, be­­vor irgend­ein entscheidender Schritt zu einer radikalen Steuer­­reform erfolgen kann, über die Basis der einzelnen Steuerngliffe ins Neine kommen. Keine geringe Schwierigkeit verursacht es, das Verhältniß der einzelnen Steuern zu­einander zu präzisiven und auf Grundlage von Daten des gegenwärtigen Steuersystems jenes Ginfommen ziffermäßig festzustellen, welches nach Abzug der Ma­­­ipulations- und Einhebungsfosten als reine Steuersumme dem Staatshaushalt zur Verfügung bleiben würde. Nachdem man in der anderen Hälfte der Monarchie schon seit mehreren Jahren mit einer Reform des Steuermeiend und einer neuen Regelung der einzelnen Steuerarten sich eingehend beschäftigt, so macht schon dies ung zur brennenden Pflicht, unser ganzes auf das österreich­­ische Steuersystem basicte Steuermesen endlich einmal gründlich zu reformiren. = In der Samstags-Konferenz des Klubs der Linken wurden die den Sektionen für ihre Montagsfisung zugewiefenen Gegenstände in Berathung gezogen. Diese Gegenstände sind: 1. Die von dem Oberhaus in Vorschlag gelernten Modifi­­kationen des Gefegentwurfes betreffend die Hintanhaltung der Vieh­­seuche. Nachdem diese Modifikationen zum Theil mit jenen iden­­tif sind, welche der Klub schon anläßlich der Berathung im Ab­­geordnetenhause zur Annahme empfohlen hat, so wurden dieselben aug bei dieser Gelegenheit angenommen. 2. Die Modifikation des Oberhauses zu dem §. 1 des Gegeb­­entwurfes über die Haftpflicht der Eisenbahnen; dieser Gegenstand gab zu einer lebhaften Debatte Anlaß, da einige befürchteten, diese Modifikation könnte den ganzen Brief des Gelegentwurfes vereiteln. Endlich gelangte Die Ansicht zum Durchbruch, es sei sein Grund vorhanden, von dem Nichterstand vorauszusehen, daß er diese Gin­­s­altung dazu bew­ßgen würde, um den Sinn des Gesebes zu Gun­sten der Eisenbahn-Unternehmungen zu verdrehen; der Klub wird daher der Annahme der vom Oberhaus gewünschten Modifikation nicht entgegentreten. . . « » 3.Der vom Justizminister eingereichte Gesetz entwarf über die Vermehrung der Anzahl der kaufmännischen Beisitzer det­ kolm pester Handels-und Wechselgerichtes wurde vom Klub ohne jede Debatte angenommen.­­ Endlich wurde noch Die Wahlgefeed-Novelle zur Sprache gebracht und in dieser Nichtung beantragt, es möge behufs Durch­­berathung und eventuell Umarbeitung des genannten Altenstüdes aus dem Schoße des Klubs eine Deputation entsendet werden. Die Konferenz kam jedoch in Anbetracht der geringen Anzahl der An­wesenden und mit Hinblick auf den Umstand, daß Fünfzigen Mitt­­och wahrscheinlich seine Neichstagsfigung stattfinden wird, in dem Beschlutfe überein, den Wahlgelegentwurf in der am Mittwoch Vormittags abzuhaltenden Klubkonferenz in Berathung zu ziehen AR die Konferenz auch am Nachmittage desselben Tages fort­­zuießen. Um Die zehnte Vormittagsstunde waren P­arterre und Ba­lexien des großen P­runfsaales des Akademiepalastes dicht gefüllt mit einem gewählten Herren- und Damenpublikum. Einige Minu­­ten später traten die im physikalischen Saale versammelten Pa­demiemitglieder — viele darunter im nationalen Dalakosu­m — auf die für sie reservirte, vom Zuhörerraum und Journalisten­­t­fch duch Schranken getrennte Gstrade. Die an ihrer Spibe ein­­getretenen beiden Präsidenten nahmen am erhöhten Präsidenten­­tifhe­lla, ihnen zur Seite ebendaselbst einerseits der Akademie­­sekretär Johann Arany, andererseits­­ der Sekretär der ersten Klasse Paul Gyulay. ‚Die übrigen Würdenträger und Mitglieder « a S » · ·­­ — Der neue Wahlgefegentwurf enthält im §. 4 die Bestimmung, dab in Städten die Handmerker, Tabrisanten und Kaufleute, welche 10 fl. Einkommensteuer zahlen, Stimmrecht ber­eiten. Laut einer Beilage zum Gefeßentwurfe würden durch amt­­liche Konstription nag diesem Schlüssel 40.719 Wähler sich er­­geben; im Jahre 1872 waren in Folge freiwilliger Meldung 19.299 solcher Wähler konskribirt. , Egyetértés" erfährt von verschie­­denen Seiten, daß durch diesen Zensus viele Wahlberechtigte ihres Rechtes beraubt würden ; das genannte Blatt erläbt an die Prin­­zipiengenossen die Aufforderung, ihm diesbezüglich Aufklärung zu­kommen zu lassen. = Die Konferenzen in Angelegenheit der territoristen Regelung der Komitate sollten nach , B. Mt." beim Minister des Innern gestern wieder aufgenommen werden. Diesmal sind die Reichstags-Deputirten der südlichen Komitate zum Minister gerufen. — Die Motivirung des vom Minister des Synnern dem Hause vorgelegten Gefegentwurfes über den möthigen Nachtrags- Trebit von 500.000 fl. für die den Munizipien zu gebenden Nord- Handstarlehen lautet wie folgt: Auf Grund des Berichtes, den ich über die nöthigen W­or­­tehrungen erstattet habe, um den in Folge der in einigen Theilen des Landes sich zeigenden schlechten Grnteergebnisse allfälig ein­­tretenden Nothstand paralysiren zu künnen, hat das geehrte Abge­­ordnetenhaus am 20. Dezember v. a. den Beichlub gefabpt, daß der Regierung für Nothstandszwecke eine Million Gulden zur Verfü­­gung gestelt werde, aus ,welcher sie den Munizipien, gegen Gut­­stehung des Ausschusses, Darlehen zu mäßigen Zinsen und unter leichten Rückzahlungsbedingungen behufs Ausführung solcher öffent­­lichen Bauten gemähte, welche dieselben beschließen sollten, um den Nothleidenden ihrer Distrikte unter die Arme zu greifen. Nachdem dieser Bescluk den Beitritt­ aller alteren der Gefeßgebung erlangt hatte, wurde die vollste Million in das 1874er Budget und mit diesem in den Gefeßartikel 35 : 1873 auf­­genommen. » eh . Emembet Gelegenheit eben dieser Verhandlung von de­t Abgeordneten Koloman Tipa gestellten, dem Telen nach von mir acceptirten und auch vom Finanzausschuß des geehrten Hauses be­­fürworteten Antrag hat das geehrte Abgeordnetenhaus am 17. Feber 1. 3. den weiteren Beschluß gebracht, daß die Negierung auch dazu ermächtigt werte, daß sie, um die zum Unterfrügung arbeitsunfähiger Nothleivenden berufenen Individuen, Gesellschaften und Bereice in Stand zu legen. Dieser ihrer Pfligt nachkommen zu können, Hehufs Darlehensgewährung an die Munizipien unter den obigen een und Modalitäten, noch 500.000 fl. flüffte machen­ürfe. Da es nothmendia, bezüglich dieses vom geehrten Abge­­­ordnetenhause gebrachten Beichluffes ein Gefeg zu gründen, damit jene Summe ordnungsgemäß flüssig gemacht und verrechnet werden könne, bin ich so frei, beiliegenden Geietentwurf dem geehrten A vorzulegen und dessen Annahme mir zu bitten. Jeiert K­riegsahreg sitzung der Ungarischen A Akademie derg Wissenschaften am 31.gtlai.« ten Fauteuil3 und Geffeln nieder. „Der Mademiepräsident Graf Melchior Lonyay­ eröffnete die feierliche Jahres-Sigung, von der bisherigen Gepflogenheit ab­­weichend, mit einer ganz prunkfroien Nede. Die neuen Akademie­statuten haben die früher ungesonderte Gesammtheit der A­ademie­­mitglieder in drei Klaffen mit Telest ständigem M Wirkungskreise geschie­­den. Sie haben an die Seite jeder der drei Klaffen einen Klaffen­­präses gestellt, welcher, ebenso wie der Präsident und Vizepräsident der Akademie, nach Ablauf je eines Trienniums einer Neuwahl unterliegt. Ein solches Iriennium st­eben fest abgelaufen. Sowohl­­ die Klassen- wie die Akademiepräsidenten sind insge­­sam­mt wiedergemählt­ worden. Der Akademiepräsident dankt der der Akademie in seinem und der übrigen Wiedergemählten Namen für das mit dieser Wiederwahl fundgegebene ehrende Vertrauen. Der Zeitpunkt, wo ein solches Triennium abläuft, ladet zu einem Rückblick auf die bedeutenderen Momente im Leben und Wirken der Akademie während des abgelaufenen Zeitraums ein. Vor Allen konstatirt der Akademiepräsident mit Befriedigung, daß die Nation auch im abgelaufenen Triennium zahlreiche Beweise unge­­minderter Pietät gegenüber dieser ihrer höchsten wissenschaftlichen Anstalt geliefert. Dieselbe hat sich namentlich in zahlreichen und bedeutenden Schenkungen und V­ermächtnissen — darunter 40.000 fl. von Bézsán, 20.000 fl. von Flör, 20.000 fl. von­ Rajdacsi manifestirt. Die Akademie hat diese fortdauernde Theilnahme der Nation nicht blos dem Umstande zu danken, dab sie in den schweren Zeiten der nationalen Unterdrückung eine treue Hüterin der nationalen S$n­­tereffen, da­ sie allezeit eine treue Pflegerin der nationalen Sprache gewesen, sondern auch dem Umstande, daß sie für die Verbreitung und Förderung der Wissenschaft im Baterlande in­­ immer erfolgreicherer Weise thätig is. Der A­kademiesekretär schildert nun in ihren Hauptzügen die von den Klafsen und Kom­missionen der Akademie während des abgelaufenen Trienniums entreidelte wissenschaftliche Wirksamkeit, welche beweist, daß die Aademie der nationalen Theilnahme wirklich würdig sei. Da sämmtliche während des abgelaufenen Trienniums­­ Tage getretenen missenschaftlich den Unternehmungen der­kademie in dem eben geschloffenen legten Jahre desselben theils ihren Ab­­schluß erreicht, theils ihre Fortlegung gefunden haben, so ist dersel­­ben ohnedies bereits in dem von uns gestern mitgetheilten Berichte über das Wirken der Akademie während des A Akademiejahres 1873/74 Erwähnung gesehen, und halten wir es d­emnach für über­­füllig das gestern Gesagte heute wieder zu jagen. Der gestern von uns und heute vom Akademiepräsidenten gegebene Ueberblick über die Wirksamkeit der Akademie in der jüngstvergangenen Zeit hat ein rüstiges V­ormärtsschreiten derselben auf allen­ Gebie­­ten der Willenschaft Fonstatirt, insbesondere jedoch auf den aus nationalen Gründen uns zunächst interessirenden Gebieten der un­­garischen Sprach- und Geschichtsforschung. Die ungarische Sprac­­und Geschichtsforschung sol auch fürderhin zu den vornehmlichen Aufgaben der Akademie gehören; die lettere soll aber daneben nicht unterlassen, sich auch anderen zeitgemäßen Aufgaben mit demselben Eifer zu widmen. Eine solche zeitgemäße Aufgabe märe die gründliche Pflege der Staatswissenschaft und Nationalökonomie. Die Wichtigkeit dieser Aufgabe ist auch bereits in jüngster Zeit aner­­kannt worden und soll vom 1. Juli angefangen ein eigenes zeit­­schriftliches Organ, die von der neuorganisirten volkswirtsschaftlichen Kommission der Akademie herauszugebene „Nationalökonomische Zeitschrift“, zu diesem Hmede erscheinen. Außerdem sollen aber be­­rufene ältere und jüngere Kräfte auch durch bedeutendere Preis­­ausschreibungen angespornt werden, ihren Fleiß der Lösung der einschlägigen Fragen zuzumenden. Zum Schluß übergehend hält der Akademiepräsident es für angezeigt, wie er es eben gethan, am Ende jedes Trienniums einen Blick zu werfen auf den zurück gelegten Weg und aus den gemachten Fortschritten Muth und Vertrauen zu schöpfen zur Fortlegung des Weges. Muth und Vertrauen ist dazu für uns umso mehr erforderlich, als die Höhe wissenschaftlicher Bildung, auf welche andere Nationen uns voran­­geeilt sind, nur durch muthige ausdauernde Arbeit aller zum edlen MWetteifer auf dem Gebiete der Wissenschaft Tr vereinenden patriotischen Kräfte erreichbar ist.­­ Der vorstehend ihrem Hauptinhalt nach kurz flizzirten‘ Eröff­­nungsrede des W Akademiepräsidenten folgte der Bericht des Aka­demiesekretärs über das Wirken der Akademie im recht verfloffenen Jahre 1873/74. Wir haben denselben feinem Hauptinhalte nach bereits in unserem gestrigen Akademieberichte mitgetheilt und kün­­nen demnach sogleich zu den beiden auf dem Programm angekün­­digten Vorträgen übergehen.­­ » ·Die feierlichen Jahressitzungen der Akademie bringen jedesi malxe eine Denkrede au­f ein bedeutenderes inneres oder äußeres, dahin geschiedenes Abschnitte-Mitglied und einen wissenschaftlichen Fachvortrag über einen allgemeinen,interessirenden Gegenstand. Die Akademie hatte beschlossen,in der diesjährigen feierlichen Jahressatzung ihr im Vorjahre dahin geschiedenes äußeres Mitglied, den berühmten Chemiker Freiherrn Justus von Liebig,durch eine Denkrede zu ehren,und mit«derselben den wissentschaftlichen Fachs genossen des Dahingeschiedenen,Prof.Karl Than,betraut­.Die umfangreiche und darum nur mit Ueberspring­ung länderer Par­­tien,vorgelesene Denkrede schildert nach vorangeschickter Skizze des Lebens-und Studienganges Lie­big’s den hochbedeutenden Mann nach drei Richtungen seines epochalen Wirkens,nämlich als Fors­­cher als Lehrer­ und als Schriftsteller.Ein magerey gedrängter Auszug des­ eingehendere Arbeit,wie ihn der unserem Bericht eng zugemessene Räumun­g zur Pflicht m­acht,würde sich auf Wieder­­h»olung der ohnehin«allbekannten Hauptmomente des wissenschaft­­lichen Wirkens Liebig’s beschränken müssen,weshalb wir es ange­­zeigt erfundem denselben b­eschrieben zu lassen.Erwähnen wollen wir blos das Eine, daß Trot, Than insbesondere die Verdienste Liebig’s um die Reform des Oberbaues hervorhob, melche für ein Agrikulturland mie Ungarn eine ganz spezielle Wichtigkeit hat. Anstatt hier einen ungenügenden Auszug zu geben, machen mir die für den Gegenstand sich interessiren den Leser darauf aufmerk­­sam, daß die gediegene Denkrede des Prof. Than nächstens in Drud erscheinen wird. » Nachdem Prof.Karl Than seine Denkrede auf Justus Stess big beendigt,besprach Franz Pulpky,nach einem einleitenden histo­rischen Ueberblick über die seit dem­ Todernkelmann’s gemachten Ausgrabung emwoh­ner Egypterkmzd Neniveh,die Parthhegotes­reste,die Aeginetengruppe,den phigalischen Fries,Lycteus Alters­thümer,die Trü­mmer des Mausoleums und des Dianentempels von Ephesus,die etrurischen und phönizischen Funde,die römischen N­achgrabungen u. |. w. kurz berührte, eingehender die troj­a­­nischen Ausgrabungen, welche die Aufmerksamkeit der ge­­bildeten Welt in so hohem Grade erregt haben, wie kaum ein anderer Fund der neueren Zeit.­­ ei j­en einer Zeit, wo die Töpferscheibe noch nicht erfunden­­ war, wo die Menschen das E ifen noch nicht kannten und auch der Gebrauch des Kupfers sich auf die Vornehmen beschränkte, während sich die unteren Klaffen mit Stein- und Knochen-Werkzeugen be­b­e ließ fi ein mächtigerer Zünst in Troas auf dem Äußersten Igel gegen den Hellespont zu eine Burg erbauen. Diese wurde vom Feinde zerstört und verbrannt. Seine Nachfolger ließen eben­­daselbst eine neue Burg bauen, welche größer und reicher ward und viel Gold und Silber enthielt. Auch diese wurde verbrannt und bis auf den Grund zerstört. Das Feuer war so groß, dak es an vielen Stellen die Bronze zerschmolz. Hier it die Schutt­­schichte am mächtigsten. Auf dieser Stelle baute ein roheres Bolt,­­ welches steinzeitliche Geräthe in Gebrauch hatte, neuerdings eine Stadt. Endlich bauten die Griechen, bereits in gebildeteren Zeiten, ebenfalls auf dieser Stelle Tempel und eine Stadt. 2 Dieser Thatbestand entspricht der Tradition, welche über Troja bis auf den heutigen Tag fortlebt: Herakles zerstört die Burg Laomedons. ALS je wiedererbaut, groß und reich wird,­­­­ En Ueber den Ort, wo das durch die Homerischen Gesänge ewig in­­teressant gemachte alte Troja gestanden haben sol, Herrschten in neuerer Zeit drei verschiedene Ansichten. Die Frage wurde erst jüngst gelöst durch Henric Schlieman­n, einen Deutsen aus Medlenburg, welcher, von Haus­arm, als Kaufmann in Petersburg Neichthum erwarb, eine Griechin heirat­ete und 1870 auf dem Hijarlis-Hügel, auf dem das spätere griechische Ylion, gestanden, Nachgrabungen begann. Schliemann fand unter den Trümmern der griechischen Stadt noch vier verschiedene Trümmerschichten. Die erste und zweite wies auf eine­ barbarische Zeit; die legtere gehörte unzweifelhaft der Stein­­zeit an. In den beiden seßten Schichten wurden, vermischt mit steinzeitlichen Lämmern, Feuersteinmeilern, Knochenahlen, Nadeln, in größerer Menge Bronze-Waffen gefunden. An der vorlebten Schichte entdeckte er besonders di­e Burgmauern, einen massiven großen Thurm, ein seiner Lage nach dem flätischen Thor der Slias entsprechendes Thor, die Fundamente eines großen Hauses oder Balastes, in der Nähe daran aber einen werthvollen Schab, Gold­­und Silber-Humpen und viel weiblichen Schmud. Natürlich ver­­kündete er voll Freude der ganzen Welt: Dies ist das alte Troja ; hier ist der Thurm, auf dem Priamus und die Stadtältesten mit Helena sprachen ; hier­ bag Thor, aus dem Heftor hervorbrach ; hier die Schäbe, die Armbänder und Halsfetzen, melde Hefuba und ihre Töchter getragen. Das Buch, in melchem Schliemann seine während der Aus­­grabungen­ in den Zeitungen veröffentlichten Briefe zusammenfaßt, tt genug ichm acht als Buch; seine laienhaften Einfälle halten vor der Kritis nit Stand ; er verzeichnet aber das Thatsächliche der Ausgrabungen mit gewissenhafter Genauigkeit; der beigefügte Atlas entspricht ebenfalls nicht den Ermartungen ; er ist theuer und nicht Schön. Die Deutschen haben das Buch mit großer Strenge, ja mit ungerechtfertigter Ungunst beurtheilt. enn wir die Sache unparteilich untersuchen, ist das Resul­­tat folgendes: zerstören sie Agamemnon und seine Verbündeten zur Zeit Priamus. Die Trümmerstätte offupirten nach Strabo die wilden Rölter Thraziens. Diese wurden von jenen Griechen verdrängt, welche ih im 7. Bar. v. Chr. hier ansiedelten und jene Stadt erbauten, die unter dem Namen Slion tausend Jahre hindurch blühte _... dragt man also, ob Schliemann das Homerische Troja, bis Schäbe des Priamus gefunden habe, so kann fühn geantworte werden, er habe die Trümmer jener Stadt gefunden, deren Bar­lagerung und Fall zu den Homerischen Gefängen den Anlaß ger­geben ; er habe einen Scham gefunden, der mahrs­cheinlic­h dem Könige jener Stadt angehört hat. V­ortragender will damit den Homerischen Gedichten durchaus nicht historische Wahrheit vindiziren. &3 ist ja bekannt, daß die Alias erst mehrere Jahrhunderte nach dem Falle Trojas aus im Volksmunde lebenden Legenden ent­­standen ist und die Helden derselben in Waffen und Sitten einer späteren Zeit erscheinen. Die Funde selbst tragen nicht den Charak­­ter, den wir grieiisch zu nennen pflegen. Aber die ältesten bekann­­ten griechischen Kunstdenkmäler gehen ja nicht über das 7. Jahr­hundert v. Chr. zurück, Troja aber wurde ungefähr 1200 Fahre: v. Chr .R un ... Vortragender lenkt die Nufmernsamkeit der Gelehrten auf die in Ungarn gefundenen und im Nationalmuseum aufbewahrten Ülterthümer aus jener Zeit, wo die Steinperiode in die Bronze­periode übergeht. Er findet große Nehnlichkeit zw­ischen diesen und den Funden Schliemann’s. Er erwähnt besonders jene ohne Dreh­­scheibe aus freier Hand gemachten Gefäße mit rohem, schwarzem Ueberzug und darein gerißtem, mit weißer Farbe ausgefüllten Bierrath, welche — weil bis jebt nur bei uns gefunden­e Florian Römer pannonische Gefäße genannt hat. Ganz ähnliche hat Schliemann in Troja gefunden. Ebenso werden bei und in Sc­halom, sowie in Troja, die Gold- und Silberschmudjadhen mit den Stein- und Bronzegegenständen zusammen gefunden, was bis fest anderswo als nicht beobachtet worden ist, da Silberfaden fast nur am Ende der Bronze-, besonders aber in der Gifenzeit sich finden. Auch die Form mancher in Ungarn gefundenen Goldfladen ähnelt sehr den von Schliemann in Troja gefundenen.­­ Nachdem Pulßky seinen vorstehend skizzirten Vortrag gek­­endigt,las der Sekretär der ersten Klasse,Paul Gyulai,e­rstens den Bericht über die am 26·27.und 28 Mai stattgefundenen­« akademischen Preiskrönungen und Neuwahlen,welchen wirhier» füglich übergehen künnen, da er durch unsere Akademieberichte von den erwähnten drei Tagen bereits erledigt ist, und verkündete so dann die von der diesjährigen Generalversammlung festgelösten neuen­­ Preisausschreibungen der Akademie, melde wir nachstehend reproduziren. « " 1.Um den Graf Josef Teleki’schen Dramenpreis,(100­" Dukaten)konkurriren fü­r 1875(Einsendungstermin 81,Dez.1874,·­­Entscheidung 31.März 1875)Lustspiele,mit«Ausschluss von, Xossem Die versifizirte Form gibt bei sonst gleichem Werthe den­:­orzug. ·­ 2.Es wird ein erzählendes Gedicht verlangt,dessen.« Stoff der Geschichte.Sage oder·dem Leben der Gegenwart ent­y­enen sein­ darf,d­as jedoch hinsichtlich Erfindung,Charakteris Komposition,poetischer Behandlung,Sprach-und Verst­echnik»eine Zierde unserer Dichtung bilden soll,und wird der Preis(2'000­ Du­­­katen aus der Nådasdys Stiftung)im Falle des Abgangs diese­r Eigenschaften nicht ausgefolgt,sondern nochmals ausgeschrieben werden-Einsendungste­rmin ist der letzte Maisonntag 1875-»- 3.Und den Graf KarácsonyPf d­en Drinnenpreis fü­r 1878 (400 Dukaten,Einsendungstermin 31.Dezember 1877,Entscheid­ung 7.März 1878)konkurieren höhere Lustspiele in­«gebt in»­­diener Rede.Der Preis wird dem relativ besten Stücke nuri­k" dem Falle gegeben,wenn dasselbe ind­ramatischer,theatralis­cher­·, urkold sprachlicher Hinsicht unwerthvoll und somit preiswürdig befunden w­ird. 5­4. 68 wird verlangt eine Biographie Nikolaus Revay's und Fritische Würdigung seiner Werte. Breis 100 Dukaten (ge­­spendet von Mich. Hordath und Wild. Framnsi), Einsendungster­­min 31. Länner 1876. U. Aus der zweiten Klasse. «1.Es soll d­argelegt«werden,ob,mit Rücksicht auf die eigen­­thümlichen Verhältnisse unseres Landes, die Unterscheidung zwischen ererbtem und erworbenem Vermögen, vom Gesichtspuntte der Erbschaft aus, beibehaltungsunwerth feine? Wenn ja, in unwelcher vorm? Preis 100 Dulaten aus der Sztrofay-Stiftung; Termin der Ginsendung 31. Dezember 1375. 1­­2.Es soll­ die Frage der Verwendung von Volksrichtern be­­­­leuchtet werden.Insbesondere dasnstitut der Geschornenberichte,­ von theoretischer und praktischer Seite, mit vorzüglicher MAndjigt auf die vaterländischen Verhältnisse. Tereis 100 Dukaten (gespendet von Balthasar Horváth), Einferdungstermin 31. Dezember 1875. 3. Cs sol die Ge­hichte der vor der Mohácser Schlacht abgehaltenen ungarischen Kirchensynoden dargestellt und insbeson­­dere nachge­wiesen werden, inwiefern auf die Beischlüsse derselben die Anforderungen der speziel ungarischen Berhälteisfe und die in anderen Ländern Europas zur Geltung gelangten Anordnungen der Gesammtkirche von Einfluß gewesen sein ? Brris 200 fi Da aus der Oltvänyi-Stiftung, Ginjendungsterhim­ 31. Dezember 1875. 4. (Zum zweitenmal), 68 wird verlangt eine Charakteristik und Frisit der auf Die Ärpädenzeitliche Geschichte Ungarns des zöglichen vaterländischen und der dieselbe ausschließlich verücksichtigenden ausländischen Duellen. Preis 80 Dukaten aus der Ditez-Stiftung, Einsendungstermin 31. Dezember 1875. 111.Aus der dritten Klasse. ee » Da es für den Naturhaushalt von unleugbarer Wichtigkeit­et, daß der Boden in richtigem Verhältniß mit Bäumen bewach­n jet, sollen auf Grund geschichtlicher Daten die Folgen nachgewie­sen werden, welche in Hinsicht auf Klima, Bodenproduktion und Gesundheit in jenen Ländern eintraten, in welchen die Haldungen im Großen ausgerottet wurden ; es sol ferner dargestellt werden, was bei uns in dieser Beziehung gegenmärtig geschieht ; es sollen endlich die Vorkehrungen und Agenden bezeichnet werden, melche hinsichtlich der forst- und landnwirtscchaftlichen Baumfehlung für das Land, die Gemeinden und die Einzelnen sich als zriedmäßig, ja nothmendig empfehlen. Preis 80 Dukaten (40 aus der, Bitézr Stiftung und 40 gespendet von Korizmics), Einsendungstermin 31. Dezember 1875.­­.­­..­­Nachdem Pauleulai die vorstehenden neuen Preisaug­«« schreibungen verbereilt,schloß der Akademiepräsident die Sitzung, indem er der allmälig schüttete­ gewordenen Zuhörerschaft sdichte ausdauernde Theilnahme dankte. IAus der ersten Klasse I ." »­­; " . · Aus dem Reichstage. Präsident Bela Perczel eröffnet Die heutige Sitzung,dess·s­ Abgeordnetenhauses um 10 Uhr­­en in Schriftführer fungiren: Szell, Szeniczey und. eöthy. .­­Auf den Ministerfauteuils:Pauler,Trefort,Bar­­«­tal und Szapáry der jüngsten Ligung wird vexlesen­­d Das Motokoll authentizirt. Der Präsident unterbreitet im Sinne der Hausen-..· nung die Liste aller jener Interpellektiot­en,Anträge,Beschlußan­zu­träge,Gesetzentwürfe,sowie sonstiger ministerieller Vorlagen, welche seit Eröffnung dieses Reichstages bis zum 3.Mai d.J) eingebracht wurden und unerledigt blieben. Wird gedruckt und vertheilt werden. Le Wetters meldet der Präsident folgende Petitionen an: des Mövarhelyyer Stuhles um Ergreifung zweientsprechender Maßregeln, damit die Abgeordneten an den Reichstagsfigungen unausgeföst theilnehmen ; des Abaujer Komitats um Erwei­­terung des Wirkungskreises der Munizipien ; des Oedenburger Komitats in Angelegenheit der Modifikation des Wahlgelegent­­wurfs; des Dömdzer Komitat um Regulirung der Theilnahms­­pflichtigkeit der Staatsbeamten an den öffentlichen Arbeiten ; des Zalaer Komitatss um Kreizung eines besonderen Oberbaumini­­steriums. Diese Petitionen werden dem betreffenden Nusschuffe zus ge­wiesen werden.­­ Ferner zeigt der Präsident an,daß die Wahl Paul,­Szon­­tagh’s,Abgeordneter des Taber Bezirkes,definitiv verifizirt ist.· Noch überreichen­dmund Szeniczey die Petition der eh­­­­maligen k.k.Offiziere Josef Exides und Franz Hazai,in­ wel er z­­imscamen derf Petenten und in dem mehrerer Kameradensums Flüssigmachung ihrer von 1850—1867 unterbliebenen Pensionen angesucht wird; Karl Bobory die Petition der Frau Stefan Szvedat um Abstellung einiger Mißbräuce und Ungerechtigkeiten auf dem Gebiete der Verwaltung, denen Betentin mehrfach ausge­löst war. Auch diese Petitionen werden dem kompetenten Ausschuß, mitgemielen: »»» « G­­eorg Nagy stelt an die Gesammtregierung folgende Interpellation: «3 ist unsere Selbsterhaltungspflict, unsere Ver­­fassung dem fortschreitenden­ Zeitgeist “angemessen umzugestalten. Das mittelalterlich beschaffene Oberhaus steht im Widerspruch mit unserer Repräsentativ-Verfassung, und f­n die 1869er Thronrede hat die Nothunwendigkeit der Umgestaltung d­ieser ausnahmsvollen Magnatentafel betont. Bei Eröffnung Dieses Reichstages hat die allerhöchste Thronrede gleichfall die Oberhausreform unter den Agenden Dieses Reichstages aufgezählt. Nichtsdestoweniger hat die Regierung in Sachen der Oberhausreform bis zur Stunde nichts veranlaßt, und sind nicht einmal ihre diesbezüglichen Unfrcgten bekannt. Demzufolge stelle ig am die geehrte Regierung die Fragen: « 7 .

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