Pester Lloyd - Abendblatt, September 1874 (Jahrgang 21, nr. 198-222)

1874-09-19 / nr. 213

er Se . - - . " ER Samstag, 19. Septemb (Einzelne Nummern 5 ff. in allen Verschleiglotalen.) ER­­­ A Die Darmstädter Bank, melde gemeinschaftlich mit der Wiener Kreditanstalt hinsichtlich der Uebernahme der Goldpfan­d. Briefe mit der Ungarischen Bodenkreditanstalt in Unterhandlungen getreten war, stellte an das erwähnte ungarische Institut das Gr­­suchen, ihr die derzeit in Ungarn in Nechtotraft bestehenden Grund­­buchsgefäße und Verordnungen zur Einsicht zuzusenden. Dieses Er­­suchen hat, wie „Rapid“ hinzufügt, offenbar keinen andern Zied, als durch Weiterverbreitung der Kenntniß unseres Grundbuchs- und und Hypothekarwesens das Vertrauen zur Anstalt und den von ihr emittirten Pfandbriefen zu erhöhen. ««­——­—Ueber die rumänische Grenzverletzung schreibt ein­ Korrespondetkt der»Reform««aus Wien:»»Ich m weiß nicht,aus s welcher Quelle die Nachrichten der zwei Peste Blätter über die Unruhen an der rumänischen Grenze stam­men,aber soviel weiß icl­­­ bestimmt,daß das hiesige Ministerium­ des Aeußern die Ansicht der zwei Blätter über die Bedeutung der fraglichen Angelegenheit nicht theilt. Natürlich liegt auch hier jedem verständigen Bolizifer die Besorgniß fern, als ob aus den Unruhen an der rumänischen Grenze ernstliche Komplikationen entstehen könnten; aber dieses Vertrauen bafirt nur auf der Welterzeugung, daß man in Bukarest ‚wo auf schöne Worte hört, besonders wenn sie nachdrücklich aus­gesprochen werden. Was aber dies betrifft, so ließ, wie ich höre, die nach Bukarest abgegangene „­Vorstellung” nichts zu wünschen übrig. Die rumänische Regierung hat auch sofort eine Untersuchung angeordnet, und ihre bereitwillige Zuvorkommenheit läßt hoffen, daß die von hier geforderte Genugthuung in jeder Beziehung, d. h­. Sowohl betreffä des Schadenerlahres als auch betreff3 der strengen Bestrafung des friede Hörenden Offiziers, nach Beendigung der Untersuchung, gegeben werden wird. Wenn daher auch seine ersten Folgen zu der Invegten sind, so hat unser Ministerium des Aeußern den Fall doch nicht leicht genommen.“ szr. Der Entwurf einer ungerischen Konkursordnung, mit dessen Ausarbeitung der Universitätsprofessor Dr. St. A­p­a­­"thy " Drud erfehren, ist, wie wir vernehmen, bereits someit getriehen, das­­s auch der beste Theil binnen Kurzem im Buchhandel erscheinen wird. Die Kommission, weile zur Berathung dieses Entwurfs einberufen wurde, wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Fünfzigen Monats ihre Situngen beginnen. " Ln­­­den" macht Eduard Horn darauf aufmerksan, hab­­en ss bei der Emission der neun Anleihe statt wie bisher ausschließlich auf, den Londoner Geldmarkt zu rerfeftigen, die Bariser Börse zu berücsichtigen. Die Geldverhältnisse daselbst haben sich seit Kurzem wesentlich gebessert, das zu "4 auf­­­gelegte Fünf-Millionen-Ansehen habe den Bauk­urs überschritten, es sei daher an der Zeit, das Monopol des Londoner Marktes,­ das auch auf Ungarn schwer genug, lastete, endlich aufzuheben, was vielleicht nicht blos vom­ finanziellen Standpunkte aus für Ungarn gewinnbringend wäre, betraut wurde und von welchem der erste Theil bereits im es gerathen sein wü­rde, bei Die Honvedmanöver bei Alcsuth. (Orig.-Bericht des „Beiter Lloyd“) Walesuts, 17. September. “. Binnen wenigen Tagen werden es drei Jahre, da war­­" derten mir, eine Reine Karawane, von Belt nach Göd, um dort von einem gesicherten Standpunkte­r aus das Bild einer Schlacht zu ge­­wim­en, in welcher die neugeschaffene Honvedarmee zum erstemmale seit ihrem Bestande Zeugnis von ihrer Ausbildung und ihrer Ver­­unwendbarkeit geben sollte. Die anderen Vaterlandsvertheidiger kämpften damals ebenfalls zum erstenmale neben­ den Truppen der­­meinsamen Armee, der langjährig geschulte Soldat, neben dent­chs Moden in Uebung stehenden Landwehrmann. Die Campagnie bei GHd-Wallen lieferte ein nach zwei Richtungen hin erfreuliches bedeutendes Resultat; sie knüpfte ein freundschaftliches Band um die Waffengefährten und stellte es unwiderlegbar fest, daß die öster­­reichisch-ungarische Wehrkraft durch die Honvedar­mee einen folt­baren Juwachs erhalten habe. Seidem sind drei Jahre ins Land nach dem Plane ihres Köpfers entwidkelt, sie it im wahren Gimme des Wortes eine nee geworden. Und nun soll sie selbständig Zeugnis ihrer vervollkommmeten Ausbildung, ihrer Mandorirfähigkeit, ihrer Zü­­n Higkeit und Ausdauer geben ; ihre Führer sollen Proben ihrer tas­­tischen Ausbildung und ihres Scharfsinnes ablegen ; und der oberste Kriegsherr wird persönlich erscheinen, um sich selbst die Weberzeit­­ung zu verschaffen, daß die für die Honvedarmee gem­achten A­rengungen feine vergeblichen waren. 7 . Um das Tuskulux II ihres Oberkommmandanten«Erzherzog Josef bei Alcsuth sind 1H4 Bataillone Honved-Infanterie,14 Eskadronen Hußare 11,2 Mitrailleuse 11s Abtheilungen und endlich st­atterien von der gemeinsamen Armee konzentrirt,welche statt­­liches Truppenmasse nach einem vom Honveds Oberkommando ein­­heitlich festgestellten Platte bis zum­ 27.d.M.fortdauer 11d in den verschiedenen Gefechtsarten manövriren wird.Eisgestern habet­ unwesentliche­ Instenationsübungen stattgefunden, heute war, in gelge der schlechten Witterung Waffenvihe, und mit dem morgigen age beginnt die eigentliche schwere Arbeit. Wenn ich ibnen über das Manöver berichte, werde ich zugleich den Plan, welcher den Operationen zu Grunde liegt, zu Seisziten versuchen, und beschränke mich heute auf die Schilderung der Keuperlichkeiten. Das Hauptquartier befindet sich im Schlosfe des Oberkom­­mandanten. Mit ausgezeichneter Gastfreundlichkeit hat der Exzher­­og dem Stabe und den hohen Offizieren der Honvedarmnee ent­­sp .Räumlichkeiten im Schlosse zur Verfügung gestellt. Das­­elbe ist ein höcít einfacher Bau, ein Herrenliß wie es überall Boiler wird, an dem das Neupere gar nicht auf den Befiker jó­­tehen läßt, mie die Parkanlagen, die Gewächshäuser und der intergarten zeigen von dem Geigmach und den Reichthum des Hausherren. Die Eintheilung des Gebäudes läßt auf ein ehemaliges Kloster Schließen ; es ist Alles ohne allen Brunt und Aufwand, den bekanntlich Sieherzog Sofef nicht liebt. . . Der Fleden Al­suth schwimmt heute in Folge des vormit­­tägigen Regens buchstäblich im Koth; der Ort besteht übrigens mit Ausn­ahme der , wenigen Wohngebäude der, erzherzoglichen MWiithiehaftsbeamten aus Lehmhütten. es t üt natürlich allerwärts volles Leben. Dxdonnanzen prengen ab und zu, Kleinere Truppen- Abtheilungen sind in fortwährender Bewegung, die Mufikbande hält im Schulgarten Probe, Wagen kommen und geben, theils Offiziere, theils Zivile, bringend,­ denn von allen Seiten treffen Säfte ein, und nur mit Noth ift mehr ein Pläschen zu finden, an welchem man sein liebes Ich unterbringen fan. Kurz, man befindet sich im Kriegslager, und morgen Ankommende dirften en­no die Annehmlichkeiten des Bivouats zu verkosten üben. »Sonst herrscht aber große Ordnung und Ruhe und ist bisiger« keine Ausschreitung zu verzeichnen gewesen.Zwischen der Truppe­­­und der Bevölkerung waltet das beste­ Einvernehmen vor,wozux wesentlich derjumstand beiträgt,daß die Mannschaft selbstmeuagh­t Essdeudcesemeecke die großet k Wagner’sche 11»Oefen mitge­­bracht,in welchen kürjere Mann gekocht­ wird.Die Verpflegung, deren Vollsta­ndigkeit und Schnelligkeitspeine der»wesentlichsten(d-1 fordernisse exixer guten Kriegführung sind,ist diesmal vollkommen geregelt und ist­ bis«nun keine Klage vorgekomm­e11.. Das Truppenkommando führt Honvedoberst Ghyczy,als Generalstabschef fung irt Major v.Foring«äk.» s. »Für übermorgen(Samstag)Früh wird Se.Mar­­stätder König hiexj er wartet Derselbe lant gegen 7 Uhr Morens hier an unnd wird sich sofort nach dem Dian Begleitung werden sich befinden : Der Landeskommandirende FZM. Freiherr v. Edelsheim-Öyulai, v.Mondel, Flügel-Adjutanten Némethy, Löhneysien und Baron Werfebe.­­ Für Sailestags wird auch ein kolossaler Zu­zug der Bevöl­­kerung erwartet,die dakommen wird,um den König und die Honvedarmee vor demselben zu schauen. · . · öprirfeld begeben. Ein feiner General - Adjutant —, 18. September. D. Wie ich bereits in meinem ersten Berichte angedeutet, liegt den Manövern der hier konzentrirten Honvedtruppen ein ein­­en zu Grunde, welcher sich kurz in Folgendem zusammen­­afen läßt: ‚Das Armeekorps a bildet den linken Flügel einer fid auf dem linken Ufer der­ Donau von Komorn nach Budapest zurück­­ziehenden Ostarmee, und hat die Aufgabe, zwischen den bef­­estigten Uebergangspunkten, d. i. zwischen Komorn und Budapest, die Verbindung so lang als möglich aufzuhalten, bis die Konzentrirung der Ostarmee in Budapest durchgeführt ist. ei Das Arm­eekorps b bildet den rechten Flügel der West­­armee und drängt zwischen der Donau und dem Plattensee auf zwei Linien, d. h. auf der Straße von Totis nach Bicste smd von Gsáfvár nach Bicste mit der Aufgabe vor , den Heereskörper­n zu schlagen, die oben erwähnte Verbindung zu unterbrechen und die Geschließung von Komorn und­ Budapest zu ermöglichen. _. Aus diesen Hauptgedanken entwickeln sich sieben verschiedene Uebungen , welche jedoch in der Wirklichkeit nicht so sehr sieben Schlachttagen als mehr sieben Schlachtsituationen entsprechen­ . 31 deren getreuen Darstellung die Truppen ebenso viele verschiedene ordres de­ bataille erhalten. Am ersten Tag fanden bei Bieste Borpostengefechte statt, an welchen von beiden Seiten zwei Hald­­brigaden t­eilnahmen. Am zweiten Tag Entwicklung der sü­dlichen Flügel , auf beiden Seiten je­­ eine Brigade. Die Uebungen an diesen beiden Tagen dienten zumeist zur Inszenation und erst mit dem heutigen Tage beginnt die Lösung der eigentlichen Aufgabe. Die Supposition, welche dem heutigen Manöver zu Grunde lag, war folgende: Durch die Kämpfe vom­ 15. und 16. ist das­­ Ostkorps zwar im­ Besitz der Höhen geblieben, war aber nicht im­ Stande, den auf der­ GHafvar-Bicskreer Straße vordringenden Feind zu Schlagen, es­­ hat demnach die Aufgabe, die Orte Bobmer­ und Szaar, sowie die Höhen um diese Orte zu bejegen. Das Westkorps. Uj-Baros zu fon­men. Ordre de bataille. Das Ostkorps unter Kommando des Divisionärs Obearst 95 Ghyczy, Generalstabschef. Major Foringaäl bestand aus 8 Batallienten Infanterie, 3 Gstadronen, 1. Mitrailleuren-Abtheilung, 2­ Batterien. Dem­ Westkorps fanden 6 Infanterie-Bataillone, 1 Husaren-Eskadron, 1 Mitrailleisen-Abthei­­hmbd und 1 Batterie zur Verfügung. Brigadekommandant Oberst­­ Meffena, Generalstabschef Oberlieutenant, Nentethy. Die Division Ghyczy sammelte sich Hinter dem Orte Bodntér. Die Brigade Meffena in der Höhe von Felcsuth an der­ Csatvir Bicskeer Straße. Um­­ 10 Uhr erfolgte beiderseits die Vorrüdung. Beide Theile sendeten den größten Theil ihrer Kavallerie und Ar­­tillerie voraus, theils um je früher Nachricht über den gegenseitigen Stand zu erhalten, theils um unter dem­ Schuge der Artillerie, den Ausmarsch der Infanterie-Abtheilungen bewirken zu können. " Etwa 1000 Schritte nordöstlich von Bodmer trafen die beiderseitigen Bartruppen aufeinander und nun trad­eten sich beide Theile in günstigen Positionen zu entwickeln. Die Division Ghyczy trachtete demzufolge die südöstlich von Bodmér gelegenen Anhöhen von Mitlos-­­hegy zır beseßen. .­­· » » Der Gegner kam­ der Ausführun­g dieser Operation theil­­weise zuvor,und drang bereits in den Ort Bodmerein,bevor 1xoch das Gros der Ostarmee sich entwickelt hatte.·J·nJ­o«lgedenen mußte die Avan­tgarde,welche nebst der Artillerie dienit disken Höhen besetzt hatte,sich auf die Defensive beschränken.Als jedoc­h die übrigen Truppen nach und nach angelangt waren, beschloß Di­visionskommandant Ghnezy einen kräftigen Stoß gegen das Zen­team des Gegners zu führen, zu welchem Angriffe drei Bataillone verwendet wurden. Da die Brigade Meffena theils schwächer war, theils si etwas zu sehr ausgedehnt hatte, gelang der mit großen­ Elan ausgeführte Offensivstoß und die genannte Brigade mußte den Rückzug antreten. Während des Kampfes gelang es der Ka­­vallerie öfters mit Eefolg einzugreifen und­ einige sehr gelungene Attaquen auszuführen. Die Truppen bewahrten in dem couptrten Terrain die größte Ordnung und wurde insbesondere der­ Nebel­­gang aus der geschlossenen in die zerstreute Gefechtsordnung und umgekehrt mit großer Präzision zur vollsten Zufriedenheit aus­geführt.­­ Zum Schlusse der Uebung folgte die übliche Besprechun­g, w­elche­ nahezu­ zwei Stunden dauerte.Ie derselben wurden die Details der Ausführung einer einschneidenden Kritik unterzogen und drühte der Erzherzog-Oberkommandant seine vollste Zufrieden­­heit soiwohl über die Leistungen der Führer als die Haltung der daß die Morgen vor Sr. Mare- Truppen Pe den Wunsch aus,­önig Stattfindende Hebung von gleichem Erfolge be­stät dem, gleitet sei. Nun fand unter den Klängen der Regimentskapelle Kron­­a otto etiotEs Defilirung statt, welche ein imposantes, großarzt­­es Bild unserer Honvedarmee gab Neuntausendachthundert Männ­er verschiedensten Waffengattungen­­ waren es, welche vor dem Erzherzog Oberkommandanten defilirten, eine Honvedtruppe, wie sie seit dem Bestehen der Amstitution wo nicht auf einem Felde zu­sammengestanden. Die Haltung der Truppen war nach dem anstren­­genden Manöver eine ausgezeichnete, und alle anmefenden Stabso­­ffiziere waren voll des Vobes. Se. Majestät der König wird morgen ersehen, daß nicht nur einzelne Mitheilungen der St. aramee, sondern daß die ganze Armee vorzüglich ausgebildet sei und einen würdigen Waffengefährten der gemeinsamen Armee bilde. Für die Ankunfthx Majestät,die1 norge 11 um halbsieben­­ Uhr stattfindet,tre­rde 11 große Vorbereitung eingetroffen,End­­­putation des Wexßenniger Kmimtats wird dens Költig an der Grenze in Czgyek ·begrü­­zelt, Banderien werden dechfährte deg "Költigsfolerr,die örfers werden m­it Fahnen und Reisern ge­­schmückt.m Schloß werd eine Ehrenkompagnie aufgestellt,und Se.Majestät von dem Erzherzog,Minister Szendei und dem ‚dienstfreien Offiziersfor­g erwartet werden. Nach der Ankunft wird sofort ein Pferd­ bestiegen und auf das Manövrirfeld geritten. Gegen 12 Uhr wird die Uebung beendet sein und das Desiliren der Truppen vor sich gehen. Um zwei Uhr ist große Hoftafel und­­ um fünf Uhr erfolgt die Abreise des Königs mnt­udapest. ‚Zum Schluß habe ich noch anzufügen, daß Erzherzogin Klotilde und­ Prinz von Koburg dem heutigen Manöver vom Anfang bis zum Schluß beimohnten. gegangen. Die Honvédarmee hat sich «· ‚dagegen trachtet von Boglar über Mikloshegy nach . . ne Sm = : Kanonen-Probeschehen. (Bon unserem milit. Berichterstatter.) Brud­a. 9. Reitdn, 17. September. A. Nach den Resultaten des komparativen Scheibenschießens zwischen den achtpfündigen Bronze­ und den 8,7 Zentimeter-Guß­­stahlgeschügen durfte man um so gespannter den­en je 73 komparativen feldmäßigen Schießens beider Batterien ent­­gegensehen. Um den aus der Garnison Wien erwarteten Gästen Gelegenheit zu geben, dem Schießen­ beimohnen zu Tarnen, war der Beginn desselben für 10­ Uhr Vormittags festgefeßt, und eine gute halbe Stunde früher beide Batterien (zu je d­reihüten und 2 Munitionswagen) in feldmäßiger Adjustirung und Ausrüstung am östlichen Ausgange von Höflein gestellt.. Die Krupp’sche Bat­­terie kommandirte Hauptmann von Gichenbacher des 11., die acht­­pfündige Batterie. Oberlieutenant Jechel des 3. Artillerie-Regi­­ments, beide Batterien standen unter­ dem Kommando des Majors Brunner vom 3. Artillerie Regiment. Bor halb 14 Uhr erschien der Artillerie-Direktor FML. Bar ron Sent, bald darauf Kriegsminister FZM. Baron Koller, ferner die Herren Erzherzoge Wilhelm, Friedrich, der Kronprinz von Han­­nover und endlich Herr Feldmarschall Erzherzog Albrecht und eine große Anzahl Generale, Stabs- und Oberoffiziere auf den ver­schiedensten Vehikel, zu Pferde, in Equipagen und Bauernzeugeln, manche auch per pedes apostolorum. Die sämrlilhen Zuseher begaben sich auf den Gipfel des Wartberges, von wo aus man die Scheiben von der Seite über­­sehen und das Einfallen der Geschosfe sehr gut beobachten konnte. Das Terrain ist zu Artillerie Schießübungen nie geschaffen. Gegen N­ord sehr sanft ansteigend, im Ort vom Wart­, im Weit vom Sandberge begrenzt, ist volle Sicherheit geboten, und das Schießen auch auf weite Distanzen möglich. Der Boden it mit Sand ge­­mengter Lehn und heute meist Grad, also vorzü­glich zum Manövriren.­­­­­ Dem Programm­ gemäß wurden nur Hohlgeschosse ange­­wendet und waren Schrapnel3 ganz ausgeschlossen. Für die ersten drei Distanzen war für jede der Batterien ein eigenes Ziel aufge­stellt, während für die vierte Distanz (z­um Werfen) das Ziel ge­­meinschaftlich war. Jedes Geschuß gab auf jeder Distanz zehn Schub.ab, also­ im Summa 160 Schuß jede Batterie. (83 mußte gewartet werden bis das Schießterrain vollständig rar gemacht war, so daß exit gegen "/­11 Uhr beide Batterien in Reihen im Trab rechts marsch­ten, einige Bewegungen machten, im Trab in Gefechtsstellung aufmarschirten und auf die progran­m­­­mäßigen er­ste Distanz von beiläufig 3000 Schritt hiel­­ten, abpfosten und das Feuer, auf die in gleicher Linie stehenden Scheiben begannen. Das Ziel bildete hölzerne, einzeln in die Cxde eingerammte, nach den Konturen der Soldaten ausgeschnittene und auf der Vorderseite bemalte Figuren, und waren dieselben mit­ genauer Beriksichtigung der Distanzen und des Körperumf­anges als zwei Kompagnien in Zugskolonnen aufgestellt, jede Kompagnie 212 Mann, in Summa also 424 Mann stark. Der erste Schuß fiel von der Krupp’schen Batterie um 10 Uhr 42 Minuten, dem gleich ein Achtpfünder-WBrojestil folgte. «­­ Wieder hörte man das mehlbefannte­­ Laufen, wieder ja man das Einschlagen und die Grolosion des Geschäftes, aber dies­­­­mal waren es ja nur hölzerne Figuren, wenn 83 sic­h gleich um­ blutigernste Studien handelte. Schuß auf Schuß erfolgte und flog um 11 Uhr 10 Minuten das legte Brojettil in die maffirte Truppe. Als danur nach N. des ganzen Schießens die Scheiben be­­sichtigt wurden, mochte­ Manchen ein innerer Grauen befallen ha­­ben, während die Artilleristen­ stolz auf die Wirkung ihrer Waffe bilden konnten.­­ Nach ein­er approximativen Augenscheins zählu­­g waren von den Achtpfündern 85,von­ den s Krupp’schen Projektilen aber 272 Mann außer Gefecht gefecht, in der Mitte aber ganze Reihen faktisch ,ekrassirt,vernichtet worden.Dabei mag bemerkt­ werden,daß die vorderen Züge au­r stärksten­ mitgenommen wurden,während die letzten Abtheilungen ziemlich verschotzt geblieben­ waren.Interessant dürfe es auch sein daß die vor der Front stehenden Figuren (Offiziere) unbeschädigt geblieben­­ waren. Das Resultat ist dem A­ugenscheine nach für die Achtpfinder wahrhaft vernichtend. Wenn man aber erwägt, daß die Projektile der Achtpfünder aus den 60er Jahren stammen, jene der Krupp’schen Kanonen, aber nach den neuesten Erfahrungen der Wissenschaft konstriuirt sind; daß die einfachen Achtpfünder-Hohlgeschoffe gegen das Krupp’sche Kano­­merprojektil an und für si schon im Nachtheil sind, daß Deffen . Sprengpartikeln entschieden jene des alten Hohlgeschosses in der Wirkung bedeutend übertreffen müssen, so­ll Er anscheinend furchtbare positiv Krupp’s nicht überraschen; im Gegentheil dürfte aber das Verhältniß 85 : 271 wesentlich anders sich gestalten, wenn zu den Kammergeschässen Krupp’s die Wirkung­­ ver Scrapnels in Parallele treten wü­rde. Nach d­er zuletzten Schussek wurde aufgeprotzt und im Trab in die neue Posrtrojk(zweite Distanz)gerückt.Ja­ke: der erste Schuß von den­ Achtpfü­ndern um 1111 Uhr 15 Minuten.Je Ziele standen­ auch l­ier­ a1 auf gleicher Höhe und markirten sie je eine im Ei stehende Batterie a 6 Geschüße und 2 Munitionswagen, in Summe 66 Mann, 56 Pferde und 24 Mann der bis zur Brust gedeckten Bededun . Die Laffetten und Proben waren ausrangigtes Diateriale, die Rohre von runden Hölzern, die Figuren und die en­tronpe stehenden Pferde von Holz. Nach Beendigung des ganzen biefens hatte die Krupp’sche Batterie unter Gefecht gefaßt: 6 Offiziere oder Interoffiziere, 9 Fahr­ mid Bedienuugslanonire, 11 Pferde, dann war eine Proge total zertermmmert, fast in gat­toren aufgelöst, endlich 3 Geschüge demontirt. Die Adipfünder dagegen machten kampfunfähig: 5 Offiziere oder Unteroffiziere, 8 Fahr- oder Bedienungsignoniere, 6 Pferde; eine Broge war Dud­­geschlagen, 3 Geschüge, davon eines vollkommen demontirt. Die Bededung blieb ganz unverlegt, beinahe ebenso die­ Munitionsmar­gen. Man sieht, die Wirkungsdifferenzen sind nicht mehr so starr. Um 11 Uhr 35 Min. wurde­­ das euer eingestellt und im Trab auf eine kurze Strebe zurückgegangen, um die approzimativen 1000 Schritt zu ge­winnen, aus welchen auf der dritten Distanz geschossen·1 werden­ sollte­.Das sehr deutlich sichtbarmiel bildete eine markiere·aufmarschafte Infanteries Abtheilung von SOMMs welche auf einchO Schritt langem 1«8M«hohen Holzplanke."ge­­malt x waren U 11111 Uhr·45M, fiel von den Nchtpfündigen der­ erste Schuß und feuerten Diese ziemlich rasch, während die Krupp­­fchen längere Bauten machten. Beim elften Schuß der Krupp­schen Batterie platte das Geschoß Ez außer der Mündung und wurde der legte Schuß um 12 Uhr 15 Min. gegeben. Das Resultat dieses Schießens war Krupp günstig, indem dessen Geschoffe 49 von 60 Mann, die Achtpfünder dagegen blos 21 Mann getsottert hatten. Da auf der zweiten­ Distanz die Achtpfünder-Batterie blos 32 Schuß gegeben hatte­, so mußte sie auf die frü­here Distanz von und die 8 Schuß nachtragen. Nach Abgabe versehlen ging sie im Trab sogleich auf die vierte Distanz, auf welcherr da Ziel zum Merfen gemeinschaftlich war und ein in coupirtem theilungen fast gar nicht, während die letten ziemlich start mitg Terrain werdet Liegendes, in Doppellolonne formirtes Or­fanterie-Bataillon von 500 Mann markirte, welche durch einzelne hölzerne Figuren dargestellt waren. Um 12 Uhr 20­­ Minuten ‚begann die­ Achtpfünder - Batterie mit dem­ Werfen und gab 40 Beihoffe, von denen aber a1 vor der Mündung frepteten während die übrigen 28 Mann außer Gefecht festen. Nach endigtem Werfen der Achtpfünder wurden die Treffer gezählt und begann darin das Werfen mit Krupp’schen Projektilen, welche Mann kampfunfähig machten. Eigenthümlich litten die ersten Ab­nommen waren. Gegen 2 Uhr war das Schießen zu Ende und erfolgte Besichtigung der Scheiben, welde zu lebhaften Diskussionen Art gab. Eine Kommission ist mit genauer Wirk­ung und Zählung die Treffer beschäftigt und werden die präzisen Ziffern jedenfalls dem nicht bekannt werden. s« « ·­­.Vielleicht ist es noch von­ allgemeineren­ Interesse anzufüh­ren daß Krupp’s Projektile um 5 Sekunden schn­ellerfliegetr,daßs«abe die Geschütze langsam1 verfeuern,so daß im­ Schnellfeuers5-Sch aus Brisiszes Kanonen auf 2Krupp’sc­­ekommet,daß deerschlag derKrupp’s·cheuKa1­co«neuntdurchschni­ttlich 7 Fuß längeres· die Manövrirfähigkeit den Achtpfünde­r gleich ishaberbede besseres Bespannungsmaterial erfordert althonze-Geschütz e:"W, nicht nur jedester dumst und mehr beladens ist,sondern­ de Protze auch starkes Vorgewicht hat..·­­.·. ·Alles in Allem ist der an die Wand gemalte Teufel nicht da, und — die angegebenen Ziffern verglichen, dabei­ ab­wogen, daß — wie erwähnt — das Material und die Künfte­ der Gescholfe ungleich ist und es den Nehtpfündern nicht wer­ war, die Wirkung der Schrapnels in dichte K­olonnen zu zeigen,D Krupp’schen Kanonen jene aber ganz entbehren­­ können , Aarmruf wieder abblasen. Wir haben noch eine Atill zwar eine, die die Zähne schon noch weifen kann, und bis i wendige Umänderumg des Gefhltmaterials vollzogen it, wir nichts weniger als wehrlos da! — .« . . ° | ı 77 e a e Vageswenigketten. (Bersonalten) Minister-­präsident Fürst­­perg und die Herren Minister Cajfer, Bank an de Bretis sind nicht, wie bestimmt war, gestern Abends, denn erst heute früh nach Wien zurü­cgekührt. Ritter v. Säme Ling ist heute Früh von Wien hier ein­getroffen.. «(Erö..ffnung das Arader Theaters.)·Tit« verbreitete,1.GerüchtsFadaßsp die aus Anlass der Anivesende Mon­archen in«Arad projektirte Festvorstellung ix ttsneuznetönettås den Theater mit erbleiben werde,könntea nie,­,Tertt.·Lap-«js"an käßlicher Quelle mittheilen,daß die Festvorstellun­g am 22.-sd.s«f finden wird, und daß die Anmeldungen auf Sogen so zahlrei sind, daß der Preis für diesen Abend auf 20 ft. erhöht wurde. Wo das zu gebende Grad betrifft, so ist die Version verbreitet, daß " Luftspiel , Mátrai vadászok" von Andreas Fay, í welches zwar sehr alt, aber wegen seines Him­ors und seines echt ungarisch Grundtons seineswegs veraltet it, zur Aufführung men wird -· «.­««­« (Ein warmer Freund Ungar«ns.).. Herr­­ Gilpin ist kürzlich im England gestorben. Herr Gil­p sagt , Ellener" — war einer derjenigen,­ welche im Ante der ungarischen Emigration eine so große Thätigkeit entwickelt und bemüht waren, den Verbannten die Leiden des Erils , mi dem In früheren Zeiten­ war Gilpin ein angesehener Buchhalth­er und hervorragender Bürger der City gewesen; später wurde «­­ Paragraph 148. Aus dem Französischen von Louis Gauthier. 2. Fortießung. Schlaue Menchinationen wußte sie die für Elite der Künstlerwelt und der feinen Gesellschaft an sich II. Eine Soirée bei Madame Dorfin. Der Salon der Madame Dorfin war ein wirkliches­­ Spinn­­­­getrwebe, eine Falle für die unvorsichtigen Fliegen, welche sich in seine­r Nähe mwagten. Durch pfiffige, genante heranzuziehen ; man traf sich dort unaufhörlich und hegte nicht den­ geringsten Zweifel an der außerordentlichen Moralität der Hausfrau. Madame Dorfin war in der That eine ganz verführerische Spinne. Sie war noch so anziehend, sohnliih, daß man ihr gar sein Alter beimessen konnte, und wenn sie den Mann in den 40er Jahren durch den Gruff ihres Gespräches und durch ihre Geistes- Bildung entzüdte, so fand­ der junge 20jährige Mann bei ihr mieder als die tolle­ Heiterkeit und die Sorglosigkeit der Jugend. Sie war gleichzeitig sonderbar und liebenswürdig. An dem Abend, da wir zuerst bei Madan­e Dorlin ein­­­treten, schien sie zu vergefsen, daß ihr Leben eine fortgeleste Ko­­mödie war. Sie saß nachläsfig mit­ nach rüdmärts geneigtem Kopf auf­ einen Fauteuil hingelehnt, welcher nahe beim Vorsprunge des Kamins stand, und stam­pfte ungeduldig mit dem Fuße, ein schlechtes Borzeichen, als die Thü­re sich langsam öffnete. Madame Dorjin machte eine rasche ungeduldige Bewegung und richtete sich in ihrem Lessel empor. — Mein Gott, Gaston, Sie können jemanden zur Raserei bringen, rief sie aus, ich habe sie ausdridlich gebeten, diesen Abend besonders zeitlich zu fommen,­­ ig glaube, Sie haben es sich vorge­­nom­men, alle meine Weisungen absichtlich zu vergeffen. Dt Nun, Tante, ärgern Sie sich deshalb nicht so Stark; ich versichere Ihnen, ich konnte nicht anders, es war mir unmöglich, antwortete der Neuangekommene, an m welchen diese Liebenswürdige laumenhafte Anrede gerichtet war, mit der Zuversicht eines Mannes, der es weiß, daß er stets recht hat. Gaston war 20—30 Jahre alt, hibih und so sorgfältig ge­­kleidet, wie es eben Fü­r jemanden nöthig ist, der kein anderes Verdienst hat, um si benterfbar zu machen, als seinen Anzug. Ales an ihm war abgezirkelt, berechnet, vom Schnitt seiner Kleider bis zur Form seines Schnurebarts. Dieser junge Modeged löste sich nachlässig neben Madame Dorfin nieder und wollte die Hand dieser Frau, die er seine Tante nannte, an seine Lippen führen. War sie nun wirklich böse oder war ein wenig Koretterie im Spiele, sie 309 rasd) die Hand, welche Gaston ergriffen hatte, zurü­ck und sprach in zaufendem Ton: — Keine Späffe, mein Herr, die Sade eilt, und lohnt sich mehr der Mühe. Wollen Sie die vorgeschlagene Heirath eingehen oder nicht? . . —­Ja,je nachdem.Matt hat mich wählerisch gemacht,fuhlt der Dandy fort,indem­t er seine beiden Füße au­f—den Aschenhalter des Kamins stellte,als wolle er sich erwärmem der eigentliche Grund war,sich bewundern zu lassen wie er es selbst mit so großer Vor-«­­liebet hat,da er sich sort wohlgefällig betrachtete. Dieses Spiel machte Madame Dorfin ungeduldig­­—Sie mü­ssen sich jedoch rasch entschließen,fuhr sie for.Die Sache kann nicht ewig so fortdauern,und ich will nicht immer im Trübenfischek. ·—Wieviel­ haben Sie Herri­ Dardes 111e bei der letzten Soiree abgemonnen ?­­ —"Nicht der Redewe­cth!A1110.000—Francs — Und an den vorhergehenden Abenden ? — Gehen Sie doch, beschäftige ich mich mit derartigen Bettel ? — Gafton ! rief ftrenge die Fragende. . Dieser erhob hierauf seinen Kopf,denn er begriff wih daß diese affektirte Gleichgiltigkeit vor dieser geschicktenm­tödiantin nutzlos sei,und fügte ohne Zögern hinzu: —Nuxi,1neine Tante,spielen wir dieses mal mit offenen Karten.Herr«Dardesm­e»schuldet mir auf Wort die runde Summe von 100.000 Francs,die er,glaube ich,jetzt nicht zahlen«kann.Die Heirath mit seiner Tochter hängt nunmehr von Ihnen ab. — Damn it es eine abgemachte Sache, rechnen Sie darauf. Gafton. . · « — Mein Gott, wer weiß ? Eine Ansicht einer Mutter, eine Mädchenlaune, wer weiß das? CS ist so wenig nöthig, um einen Plan zu zerstören, und wäre er auch so gut wie der Ehre gefaßt ! — Gehört der Mann nicht ganz uns?­­Fesfelt ihn nicht die Eitelkeit, die Leidenschaft, das Hintereffe ? «« — Der Vater, ja, aber das junge Mädchen ? . An dieser Phrase der Frau Dorfin lag so viel Rührung, der Klang ihrer Stimme schen so mei, und ihr auf den jungen Mann gerichteter Blic so feurig, daß alle Mütter, welche sie in dieser Weise gesehen und gehört hätten, im Grunde ihres Herzens eine Entschuldigung für die Verderbtheit dieses M Weibes gefunden haben würden. . « Der Bund war abgeschlossen. Gaston fand auf und reichte seiner Mitsguldigen die Hand. — Nun, das ist abgemacht. Da diese Heirath Ihren Absichten zusagt, so werde ich mich verhei­rathen. Und was beabsichtigen Sie dann später mit mir? Madame Dorsin erhob den Kopf wie ein Kind,vor dessen Macht man sich beugt.Eine Art befriedigteIt Stolzes erfüllte diese Flammenaugen.· « · ehrlicher Mensch zu —Fühlen Sie die Kraft in sich,ein werden, Garton ? — Bielleigt hätte ich es werden können, wenn man mir den Weg gezeigt hätte, fuhr der Dandy fort. Heute sind mein Leben und meine Moral so von Stacheln und Dornen durchb­eugt, daß,ich weder den Muth noch die Kraft fühle, sie Daraus Hinweg­­auräumen. — Nun­ so genießen Sie das Leben. Ihre Frau wird einst­ doch ihre Mutter reich sein, das genügt ihnen doch! — Vielleicht? murmelte Gaston noch. — Gaston, Sie sprechen heute in Näthfeln, und damit kann man nit frank und frei feinem Ziele zusteuern. — Sie wollen damit sagen, daß ich, so jung ich scheine und es auch bin, bereits gealtert bin durch Dieses Leben von künftlichen Genüssen und Ausschmeifungen, an welches Sie mich­ gemöhnten, Diese Heirath, die Ihre Bestrebungen befriedigt, it in Wirklichkeit eine bereits überstiegene Sprosse auf der Lebensleiter für mich. Sie haben in mir einen ungefü­llten Durst nach Wohlleben und frechen Genüsfen ermödt, und Sie denken, daß meine Wünsche bei Den­­ Befige einiger lumpigen Hunderttausend Francs enden; daß ich unter Leuten, die das Gold haufensweise für ihr Vergnügen hingeben, erniedrigt fortvegetiven soll!: Nein! tausendmal nein! Mir müssen diese prächtigen­­ Griffenzen gehören! Mir die grünen Spieltische,­­ ‚wo das Gold fließt! Mir die mallüftigen Maitreffen, die durch "Stolz und Liebe Andere wahnsinnig machen! Mein muß all der Zurus sein, den der Traum nur ersinnt, als die Reichthümer, nach deren­ Quellen man nicht zu fragen magt ! .­Dabei hielt dieser elende Enthusiast inne,sein Angestierte ins Leere,­als ob er die Verwirklichung der glänzenden­ Spiegelbil­­­versuche,die er wachgerufen. Madame Dorfin hörte ihm mit gesenktem Kopfe zu, ohne ihn zu unterbrechen­.Eine fürchterliche Angst malte sich auf ihren Zü­gen, die sie sonst so gewandt zu verändern mußte, um jeden den unfeintlich zu machen. So verdorben und schlecht sie mal, so sehr erfhrat Madame BDorfin vor dieser DVerrichthei welche von der ihren so weit entfernt war, wie die Liebe von Berechnung. -·’-,", Die Erzieherin schauderte über ihren ZöglMg Die Schoy 1 fürchtete sich vor diesem von ihr geschaffenen Werke, welches vollendete Verderbtheit war. - : ;­­"·« Der junge Mann stand vor ihr,stolz und im Gefühle der Stärke.Vielleicht hätte er,seine gräszlichen Theorien und­ den·»· rufcm die Schatten seiner Hoffn­ungen­ und­ Ansprüche noch«so gesetzt,hätte nicht die laut widerhallende Stimme«des Diet1er­s· und Mademoiselle Dardesme angemeldet.­­ ’«­ Ein eben­so rascher als bedeutungsvoller Blid, den die­­ Sprechenden gegenseitig austauschten, war der einzige aber verieste Schluß ihrer Unterhaltung. Madame Dorfin stand rasch auf, ging Angelinen entg ‚und empfing das junge Mädchen mit dem freudigen der jede Hausfrau ergreift, wenn die schönste Blume des 6. eintritt. « « .·" Angeline war wahrhaft bezaubernd,frisch und jung Toilette unter der Leit­­ng ihrer Mutter trug stets..d»enStemex äußerster­­ Einfachheit und der höchsten Eleganz,die größte s­eines jungen Mädchens. Inmitten einer Wolfe von weiße latan, welcher ohne Kofetterie grazids drapirt war, ragt bübfeher. Kopf, den noch keine andere Hand als die ihrer berührt hatte, wie eine prachtvolle Zentifolie hervor, auf d­em­n­al die Thautropfen fehlten, welche sie noch schöner um ieher erscheinen läßt, denn Angeline verließ nie ihre Mutter, 04 daß eine heimliche Thräne auf ihre­ Wange gerollt wäre, und d Thräne war noch nicht getrocnet. . . »H· Heerardesme schien glücklich,wie eben ein Vater ein­es keizenden Wesens«·essei1­ mußte. Gaston selbst der sie noch n niemals gesehen hatte,wurde·, die scheinheit und Keuschheit,welche das Mädchen um sich strahlte,gan­z betroffen. Madame Dorsin nahm Angeltme bei der Hand,zog ss sich heran uns gab dexei Mädchen einen Kuß auf ihres Posens"«· Mange. Dieser Kuß verwischte die Spuren der fürzlich) vergo . · « Zähre. Pf ·.. — ·-·. N! · · ·"-« (Fortsetzung folgt.)-. der x - . 4 "( RN) 9 b: 18 ési | N

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