Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1874 (Jahrgang 21, nr. 224-249)
1874-10-19 / nr. 238
» 4 — .. . er Landes,d·ie von ihnen identisch mit denen der kaiserlichen Drynastien betrachtet werdenJ habe die Ausführung ihrer Projekte inhrer Annahme begünstigt,iekönntenn·ngljicklichen·Falleden·Frt·e,densschluß beschleunigen,indem·die kaiserliche Regierung,tueer einzig und allein anerkannten,in Relation mit der Armee von Yet, die ihr treu verblieben war, gefett wurde. Wären diese Ner lationen in Gang gefeßt und konsolidirt worden, so hätten wir es mit einer genügend sicheren Regierung zu thun gehabt, mit welher der Frieden im Namen Frankreichs zu verhandeln und abzuließen mar. · Ich kann auf meine Ehre versichern,daß Sie unsererseits seinen persönlichen Vortheil weder erhalten noch verlangt haben, und daß ich, indem ich Sie nach Met gehen ließ, glaubte, dadurch , für Sie eine patriotische und gleichzeitig im Interesse des Friedens nütliche Handlung zu erleichtern. · Nehmen Sie,mein Herr,die Versicherung nx einer vollenHochachtung.— · 9. Bismarc, Herrn Negnier in London, 46, Carey-Street, W. E." Aus Frankreich liegen heute feine Meldungen von Belang — vor; höchstens műre die hoffentlich erfundene, bisher wenigstens noch in seiner Weise bestätigte Mittheilung des heute eingetroffenen „Figaro“ zu verzeichnen, daß Herr Thiers, der gegenwärtig in Italien reist, von Räubern gefangen worden sei. · Ueber die Haftmitten in der Türkei läßt sich Die „nt. Kore.” aus Konstantinopel schreiben : In hiesigen katholischen, für wohl armenischen wie griegischen Kreisen berrfht infolge aus den Provinzen eingelangten Nachrichten seine geringe, Aufregung, ja man kann jagen, Bestürzung. Der Gouverneur von Brufia ließ ih dort zu einen Gemaltafte gegen die armenisch-katholische Gemeinde der Darjuniten hinreiben; ihre Kirche wurde vor wenigen Tagen unter Führung des Adjutanten des Basha von 210 Soldaten überfallen und desgleichen das Haus ihres Bischofs gemaltsam Heimgesucht. Der Bischof wurde über die Treppen geschleift, die Kirchenthüren wurden demolirt, Geistliche und andere Armenier mit Säbelhieben trattirt. Alles dies geschoh unter den lauten MWeh- Hagen und Protesten der armenischen Gemeinde, welcher sich auf die griechisch-katholischen Gemeindemitglieder anschossen. Der Mafdja gibt vor, mit diesem Verfahren den Befehlen des Großwezirs nachgekommen zu sein. So mindestens lauten die Berichte: UT — — . wer im Hotel Frohner eingenommen, wo auf ausdrücklichen Wunsch der Gäste ausschließlich ungarische Nationalspeisen servirt werden. Für heute Abends — nach der Vorlesung im Redoutensaale — (dieselbe findet bekanntlich um 7 Uhr statt; werden die Thüren geschlossen und Fannen zu spät mehr nach Beendigung des ersten Vortrages in den Saal gelangen) — sind die Nordpolfahrer bei Professor Bambéry geladen. Die Herren Bayer, Dr. Kepes und Graf Wilczer werden übrian , ihren Aufenthalt in Budapest an auf den Mittwoch ausdehnen.Von hier aus begibt sich Dr. Kepes auf Besuch zu seiner Familie, während Herr Bayer, welcher definitiv aus dem Verbande der Armee scheidet, sich aufs Land zurüczieht, um sich mit Muße für den großen Vortrag vorzubereiten, welchen er einer ehrenvollen Einladung der Geographischen Gesellsgaft in London folgend, gegen Ende November dort halten wird, nicht 5 É · · in der Die Nordpolfahrer in Budapet. Unsere berühmten Gäste fühlen sich — mie holt versichert haben — in der ungarischen Hauptstadt mehr. Bon Dr. Kepes kann dies nicht überraschen, denn er ist durch und duch Vollblut-Magyare, dem die volle, innige Gast- Freundlichkeit, die feurigen Reden und stürmischen Begrüßungen als natürliche Folgen des freudigen Wiedersehens erscheinen. Aber selbst der liebenswürdig ruhige Bayer und Graf Wilcze f, das Ideal eines Kavaliers, wurden von dem überaus herzlichen Getegenommen mithineingerissen in Die allgemeine Begeisterung und den sie selbst als glänzende Tischredner bewährt, nämlich bei dem Soupen „Hungaria” stattfand. Diesem fremdsgaftlichen Mahle wohnte auch der junge Baron Todesco aus Wien bei, welcher " als gewesener Kassier der Tühnen Unternehmung derselben sehr bedeutende Dienste geleistet hat. Daß, es beim Souper nicht fehlte, haben wir bereits ermahnt, und nen, daß es wahrhaft glänzende gab. Ober-Bürgermeister Näth ließ die Gäste hochleben, Bürgermeister Kammermayer gat der Freude über das Gelingen der Expedition Ausdruch und Paul Kiralyi Hob fen Gomund Zi y hervor, welcher durch seine alt begeisterte Damenfreudige während des ganzen Abends den dankten in herzlichen Worten. Brofeffor ‚Franz-Sofessland, was dieser Während des geschah welches Samstag Abends soarten ist nur zu verzeichniehmungvollen Worten das Verdienst des GraOpferwilligkeites bewirkte, daß auch Ungarn an den Erfolgen der Expedition Antheil hat. Dr. Kepes dankte in ungarischer, Bayer in deutscher Sprache. Beide sehr gelungen. Wir mollen, noch verrathen, daß hinter einer spanischen Wand einige für die um die Wissenschaft Willeninteressanten Neden zuhörten, wovon die Nedner freilich seine Ahnung hatten, font hätten sie gewiß — noch schöner gesprochen. War auf diese Weise der erste Tag des hiesigen Aufenthaltes der Nordpolfahrer glücklich ausgefüllt und vollendet, so bot der Sonntag gleichfalls eine ganze Reihe von Auszeichnungen. Die ersten Morgenstunden bewüsten die Herren zu einem Spaziergange, worauf ha die pflichtgemäßen Aufwartungen bei dem Landeskommandirenen, beim Stadtkommando und beim Honvedkommando machten. Dr. Kepes erhielt nach seiner Rückkehr ins Hotel einen Besuch seiner Familie. ...Umk Uhr erschienen die Deputationen der Geographischen Gesellschaft 2011 ihrem Präsidenten,der Vereins der Ingenieure von Herrn Staatssekretär Hieronyst sie führt und machten ihr jei Aufwartung.Mit seinen herrlichen Orten beglückwünschten die Vertreter der wissenschaflichen Vereine die Helden der Depedition und hoben die Verdienste derselben hervor, deren Bayer ein reines Steinchen aus mit größter Liebenswürdigkeit aus Wien einzusenden versprach. Die Deputationen begaben sich hieranUIII Graf Wilczek,dem geenüber Professor Hunfalvi in beredter Weise aussprach,freie Verdienstete.Exzellenz sich um die Wissenschaft erworben.Graf Wilczek lehnte den ihm zuertheilten RIth bescheidetj ab,er habe1ach seinen Verhältnissen beigesteuert,aber jedes Mitglied der anwesenden Deputation habe für die Wissen.Schast mehr geleistet als er. »Nachdem die offiziellert Vorstellungen vorüber waren·,w·urde indes»Hungaria«ein Dejeuner eingenommen,wobei es·13·Jeder Injich·tohneToasteablief. Dejeuner verlas Bürgerihn gelangte Telegranıme. Aus Temesvár war folgende Depefche eingelangt : „An die hochgeehrten Mitglieder der österr..ung. Nordpolexpedition, Oberlieutenant Bayer und Dr. Kepes , in der dur die Mitglieder der Nordpolexpedition um die Wiflen satt erworbenen hervorragenden Verdienste in heutiger Generalversammlung einstimmig beschlossente stadtreienden Mitglieder der Mordpolerpedition die in Ungarns Haupthochachtungsvorrat begrüßen und zu den Resultaten ihrer Expedition sowie zu ihrer lüdischen Heimkehr aufrichtig zu beglückwünigen. Mit patriotischen Truk fiir das Munizipium der kön. Freiftadt Temesvär der Bürgermeister Steiner. Die Munizipalität der fünf Freistadt Arad begrüßt die Mitglieder der österreichisch-ungarischen Nordpolerpedifür ihre unermüdlichen wissenschaftlichen Bemühungen und en mit größter Hochachtung. Sie wünscht den glücklich eingekehrten aus dem tiefsten Grunde Des Herzens Glück und hofft, daß Gott die muthigen, in Gefahren gestählten Helden ,noch lange um Nahme Oesterreich-Ungarns der Wissenschaft, dem menschlichen Fortschritt und der Zivilisation zum Heile erhalten werde. Der Bürgermeister Raul Berő 8. Das Dejeuner schloß in gemüthlichster Stimmung. Darauf bestiegen die Mitglieder der Expedition die für sie bereitgehaltenen prachtvollen Biererzüge, während die übrigen Theilnehmer des Dejeuner sich in Cquipagen dem Zuge anschlossen, welcher den Weg Herren Dr. Kepes und Bayer mit lauten Zurufen. .Ueber die Auszeichnungen,welche den Herren Payer·und ,—Dr.Kepes zu Theil wurden,als sie beim Wettrennen erschienen, ,berichten wir an anderer Stelle des vorliegenden Blattes. Nach dem Wettrennen gönnten sie sich im Hotel eine halbe Stunde Ruhe und dies war in der That die einzige kurze Spanie Zeit, wo die Herren Payer und Kepes und um 7 Redoutensäle, wo zu Ehren der Nordpolfahrer ein großes Promenadekonzert veranstaltet war. Den Besuch der Säle kennzeichnet die Büfer, welche über 4000 Personen nachwerft, die schon vor 6 Uhr verstümmelt waren und der Ankunft der Gäste harrten. Die Herren Payer und Kepes waren vom Ober-Bürgermeister Rath, Bize- Bürgermeister Gerlóczy und den übrigen Herren des Festlomites begleitet und wurden vom Wächter der Nedoutensäle, Schallern, empfangen. Die Grafen Zichy und Wilcze waren gleichfalls erschienen. Im großen Sale intonirte die Kapelle Mesiments Mollinary den vom Kapellmeister Ludmig komponirten Mann „Am Nordpol” und der Pächter Herr Schallern versuchte die mit lebhaften Zurufen begrüßten Gäste durch die Säle zu führen, was bei dem enormen Zudrange des Publikums äußert schwierig war. So gelangten sie durch einen Theil der Säle und des Korridors in die neuen Speiselotalitäten, aus welchen sie sich vor dem entgeblichen Gedränge sobald als möglich auf der Leitertreppe flüchteten. Das Publikum belagerte so lange danach die Stufen und Geländer des großen Treppenhauses in noch einmal sehen zu können, der Gäste in den Hedoutensälen die allein in ihrer Wohnung . Über Besuch der. Herrn des sondern wurden förmlich getragen, Gefeierten für den Empfang der Mafje machte jede Bewegung unmöglich. Aus der Redoute bei glänzendsten Vorbereitungen «seitens des Pächters getroffen worden,allein der enorme Zudrang gaben sich die Gäste ins Deutsche Theater,wo ihnen ebenfalls ein überaus sympathischer Empfang zu Theil wurde Heute Vormttstags besuchten die Herren Payer und Dr.Kepes den Ober- Bürgermeister Reith,Bürgermeister Kammermayer und·Vize-Bürgermeister Gerliczy und stellten das Ersuchen,der «"Herr"Ober-Bürgermeister wolle schmt bei nächster Gelegenheit···in der morgen stattfindenden Generalversammlung—den h·auptstädt:schen Munizipalausschuß und der Gesammtbevölkerung·ihren verbindlichsten tttkd herzlichstert Dank für den ihnen zu Thexl gewordenenlinzendet Empfang und die bekundeten Sympathien augspre·zegt, indem sich Bayer und Kepes vorbehalten, ihren Dant auch Schrifttisch abzustatten, » ...ee begaben sich die Herren Bayer und Kepes im die Beinhandlung der Firma Faltes und zwar hatten sie hierfir eine spezielle Veranlassung. Die Firma altes hatte, nämlich das stpeditionsschiit „Legetthoff” mit verschiedenen Weinen versorgt, sind diese Weine unwaren es, welche unter dem Einfluß der Nordpolfäste gar nicht oder doch am wenigsten gelitten haben. Namentlich leistete der Tofajer die vorzüglichten Dienste, als der Skorbut die Mannschaft ergriff. — Heute um 3 Uhr Nachmittags wird das Di- Beller Herbärennen. Einweiter Tag, 18 Oktober) Sd. Weit fgwungvoller und poetischer könnte die Einleitung zu dem folgenden Berichte lauten, wenn nicht zu allererst, der historischen Treue mögen, das Beispiel zu dem heutigen Sportfeste geschildert werden müßte. In den vollen Sonnenglanz eines heichen, gelungenen Tages könnte dann die Feder getaucht werden — eine fühn erfundene Dinte dag! — und mit vollem Wohlbehagen könnte der Sport-Reporter darthun, daß auch seine Brust höher schlägt, wenn er die vielen Tausende des sonntäglich gepußten Budlitums mit freudestrahlenden Gesichtern auf den luftigen Tribünen verfammtelt sieht. Aber er muß stark sein, den weichen mitleidigen Menschen ausziehen, denn er hat über das Taubenschießen zu referiren. Bimperlichkeit liegt mir gewiß ebenso fern, wie erheucheltes Gefühl, aber troßdem fottete er mich Ueberwindung, diese neue Gattung des Sport mitanzusehen. Sanfte Tauben, die Symbole der Zärtlichkeit und des Friedens, Jugendmeise niederpuffen und niederschlagen zu sehen unter lautem Halloh der Jäger und dabei ganz gleichgiltig zu bleiben, dazur habe ich noch nicht genug — englisches Blut. In zierlichen, scharzpolirten Kästchen bringt man die Thierchen herbei, man öffnet den Dedel und die zarten Geschöpfe vermeinen dem reinen Sonnenlicht zufliegen zu dürfen. Da trifft sie die mörderische Kugel und blntend und verblutend finden sie zu Boden. Aber es waren gar treffliche Schüten da, welche mit bewunderungswürdiger Sicherheit den Vogel im Fluge zu treffen wissen und das heute sattsam beriefen. Nicht weniger als meinundsiebzig Opfer fielen, obgleich manch fühner und zuversichtlicher Jäger auch nicht einen Treffer machte. Bei dem edlen Spiel waren auch Preise zu holen ; den ersten (20 Dutaten) errang Graf Eugen 3ihyY, dessen sichere Hand Zedem die höchste Berwunderung abgewinnen mußte, den zweiten Preis (200 er traf eine Bigarren) erhielt Graf Wilhelm Festetits, dann wurde ein neuer aus Privatfäsen zusammengebrachter Preis stipulirt, den erschopfi Graf Andor Gsterhäzyn. — Während draußen auf dem Turf die Schüffe wallten, wurde es auch in der Stadt lebendig. Die Bewohner der Soroffärergasse holten die Nationalfahnen hervor und bißten sie auf, an einer mächtigen Fahne waren auch die Bilder der Nordpolfahrer angeheftet, diefesg Avis au lecteur genügte, um die ganze Dekorirung als Huldigung für unsere ilustren Gäste zu deflariren. Wie prachtvoll das Metier war, ist männiglich bekannt und gar Viele missen es, daß von der Mittagsstunde bis zum Beginn des Rennens (2 Uhr) viele Tausende zu Fuß, zu Wagen und zu Pferde den Weg durch die Soroffärergasse nach dem Turf nahmen. Die Herren Bayer, Dr. Kepes, Graf WWilczer kamen in Begleitung des Heren Ober-Bürgermeisters und des Bürgermeisters in den zwei prachtvoll herausgepußten Viererzügen an und wurden alenthalben durch lebhafte Zurufe begrüßt. Lange vor 2 Uhr waren die Tribünen vollständig defekt und als ihre Majestät die Königin in Begleitung einer Hofdame und des Baron NMoposa in der Hofloge erschien, sah sie überrascht das imposante, farbenreiche Bild an. Die Königin war heute ganz in schwarze Seide gekleidet und trug einen Schwarzen Kalpag auf dem Haupte. Ein Halbschleier bedeckte das schöne Antlik und das wundervolle Haar war in einen einfachen Knoten gebunden. Was derzeit an NotabilitäteiriIdel-Hauptstadtweilt,war aus dem Turf erschienen und es wäre ein miziges Beginnen,alle hervorragenden Persönlichkeiten namentlich anführen zu wollen.Der Minister des Reußern Graf Juliss Andräffts war ebenfalls während des ganzen Rennens anwesend.Die Herren Payer und Dr.Kepes bildeten selbstverständlich den Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit Wenige Minuten nach dem Beginn der Rennen ließ ihre Majestät die Mitglieder der Nordpolexpedition zu sich bitten und erkundigte sich bei Herrn Payer mit dem lebhaftesten Interesse nach vielen Details der Expedition,woran dieser in einem nahezu viertelstündigen Vortrage einen kurzen Abriß der wichtigsten Momente der gefahrvollen Reise gab.Später erschien Graf Wilczek in der königlichen Loge,ihm folgte Graf Andrassy,1111 welche ihre Majestät sich lebhaft bis zum Schlusse der Rennn unterhielt. Snd nun wird es endlich Zeit sein,auch der stmndicaps Steeples Chase und wie sie alle heißen mögen die edlen Arten des Rennsportex,zugedenken Das Komite war follsendermaßen konstituirt:Preisrichter: Baron Bela Wendheim, Graf Ladislaus Batthyány und Graf Géza Festetits. Stemwards: Graf Anton Szazpary, Graf Georg Almásy, Graf Gyula Károlyi, Graf Paul Seftetits, Graf Imre Szapary, Graf Stefan Karolyi jun., Graf Glemer Batthyány. Bei der Waage: Graf Johann Waldstein. Bei der Uhr: Graf Viktor Zichy-Ferraris. Starter: Graf Raul Festetits, Graf Johann Sztáray, Mr. Cavaliero. Sekretär: Johann Franz v. Sarkony. Die erste Nummer des Programms bildete ein kleines Handicap,80()fl.Vereinspreis,fürsedesterd,Distanz 1Meile.Einlage 120 fl.,Reitgeld 60 fl.·· · Bon 16 genannten "Bferden betheiligten sich blos jedes: Fürst oh. Liechtenstein’s Ahr. br. 9. Hohenau, 129 Pfd. Desselben 3jähr. br.t. Themenau, 102 Pfd. Graf Hugo Hendel’s von Donnnersmarc jun. 4jähr. br. 9. Purveyor, 126 Pfd. Graf Paul Kestetits’ 4jähr. br. 9. Tarfang, 122 Bd. Heren Crnst Blaskovich” Sjähr. . Schmarzer 9. Bajnof, 113 Pfd. St. Georges Sjähr. br. St. Aldenbrödel. Der Start ging ziemlich immer von Statten, doch gestaltete die Nummer sich zu einer sehr interessanten. Die Führung hatte „Bajnof” sogleich übernommen, gab sie dann an „Hohenau” ab, welcher bis fur vor dem Ziele sich prachtvoll hielt, dann aber von „Burreyor“ zurückgedrängt wurde und an X Lebteren den ersten Preis überlassen mußte, während „Hohenau“ selbst gleites wurde. „Nichenbrödel” war gleich nach Beginn der Tour abgefallen. 2. Stutenpreis 500 Dulaten, Staatspreis in einem Berher von 13 Dulaten Werth. Für jede Stute, welche bona fide das Eigenthum eines im ungarisch-österreichischen Staat einwohnenden Staatsbürger ist. Distanz 1’, engl. Meilen. Gewichte: 7jähr. 105 Bfd., 4jähr. 120 Pfd., Sjähr. 125 Pfd., 6jährige und ältere 127 Bd. In England oder Frankreich gezogene Pferde 17 Pfd. mehr. Gewinner eines Preises von 5000 fl. 7 Pfd., zwei oder mehrerer, oder eines größeren Preises 10 Pfd. mehr. Einlage 200 fl., Reugeld 100 fl. Das zweite Pferd erhält die Hälfte der Einlagen und Neugelder. . 68 waren zehn Nennungen erfolgt, doch rannten blos vier Pferde: Graf Tassilo FestetitS jun. Sjähr. br. Gt. „Wienerin“. Graf Ladislaus Forgach’s Sjähr. Ihm. St. „Siweily“. Graf Hugo Hendel von Donnersmard sen. Sjähr. br. Gt. „Novelle“ und Herrn Aristid Baltazzi’s Sjähr. br. Gt. „Lady Patroneß“. 63 war ein Kampf zwischen „Lady Patroneß, welche die Führung übernahm, und „Wienerin“, an welche dieselbe überlassen wurde. „Lady Patroneß“ erhielt auch den Sieg, während sich „Wienerin“ schließlich von „Novelle“, welche gut Zweites wurde, aus dem Felde schlagen ließ. ». 3«Importvrets«20.s·0f·l.Vorläufig auf drei Jahre aus dem Fond,welchen Se.Majesta·t der König·dir Hebung der Vollbkukaexdezuchten ungarngnädigstu··ve·rlechen···geruht hatte. Abzuhalten während des Herbstrennens.um jedes 3 Jahr Produkt, welches von den, von dem genannten Fond getauften Stuten abstammt, Distanz 1%, engl. Meilen. Gewicht 106 Pfd., Stuten und Wallachen 3 Pfd, weniger. Einlage 200 fl, Neugeld 100 fl., jedoch nie 50 fl, wenn ein Jahr vor dem Nennen erklärt. Das zweite Pferd erhält 500 fl, das dritte rettet seinen Gintag, Kleine Mengeldhen flis 1875 der lepte Tag des Peter Herbstrennens, ,,Bechß, Pferde waren genannt, drei traten in die Bahn ein : Graf Raul Festetii’, „Kedvencz”, Graf Nikolaus Esterházy’s , Bértes" und Graf Elemet Batthyány’s ,Zápió". Das rechtgenannte Pferd wurde mit vieler Bravour erstes, „Redvener” zweites. Yun sollte die große Steeplechase folgen. Doch wurde zuerst die leste Nummer des Programms, das Nennen der Xand- Leute, vorgenommen. ©r waven 14 Reiter erschienen, welche mit lauten Nuten begrüßt wurden. Einige Pferde brachen sofort aus, nachzu langen 3mijd ersten Preis von en zweiten Franz Sásta aus Veit, den dritten Michael Heredy aus Szolnos. Als Schlußnummer blieb sodann : Steeplehafe. 1000 fl. Für alle inländische und deutsche Pferde. Circa 4 Meilen. Gewicht 150 Pfd., 4jahr 10 Bd. Pferde, welche noch in feiner Steeplechase gestartet haben, 8 Pfd. weniger. Gewinner eines Breises von 1000 fl. 7 Bfo., 7meter oder mehrerer solcher PBreife 14 Pd. mehr. Einlage 100 fl., hat nn je Dem zweiten Pferde ein Drittel der Einlagen und eugelder. ... Am Rennen betheiligten sich Graf Nikolaus Esterházy’3 5jähr. jhw. Hengst „Krenweiber”, dirigirt von ante, Graf Franz Stádasoy 3 5jähr. br. St. „Soodnight”, geleitet vom Grafen Zdenio Kinzky und Gr. Ugarte’3 5jähr. br. 9. „Franc Magon“, geleitet von Earl. Diese Nummer mar höchst interessant. Die Hindernisse m wurden mit glänzender Bravour genommen. Graf Kinsíy hatte das Unglück zu stürzen, hatte aber soviel Geistesgegennwart, daß er das Pferd festhielt und sich gleich wieder mit wunderbarer Geschichlichkeit in den Sattel schwang und bis zum Schluß der Tour mitfäupfte. Seine seltene Bravour wurde der stürmische Elsencafe, anerkannt. Den ersten Preis errang der ausgezeichnet dirigirte „Sranc Magon“, Zweites wurde „Krenreiber.” Damit sind die Herbstrennen zu Ende und die Sportwelt wird ein wenig ruhen, um neue Kräfte zu sammeln zu den Fuchsjagden. St. Hubertus sei gepriesen ! Deutsches Theater. Gestern fand die Abschiedsvorstellung Roberts und zugleich die legte Vorstellung der duch das Valliment Strampfer engagementlos gewordenen Gesellsgaft statt. Die Wahl des Stiches war eine sehr glückliche, denn drei — mir dürfen wohl jagen — Schüler Laube’s hatten die Hauptrollen in dessen Bassischem Schauspiele „Die Karlsthüler“ inne. Der oben erwähnte Umstand, besonders aber die Nachricht, daß unsere vom Nordpol heimgekührten Gäste die Vorstellung mit ihrem Besuche beehren werden, wirkten zusammen dahin, daß das Haus im strengsten Sinne des Wortes ausverkauft war. Gelbst der Drchesterraum mußte dem B Zuschauer räumte hinzugefügt werden, was irgendein Mitglied der provisorischen Direktion auf den unglücklichen Gedanken brachte, das Orchester rüdmarte im Bühnenraume zu plaziren. Während des ersten Aufzuges, eben als auf Geheiß des Herzogs Karl von Württemberg (Herr Otter), Schiller Har Robert und Koch (Herr Hartmann) auf der Bühne erschienen und mit lebhaftenm Applaus empfangen worden waren, traten in die für sie reservirten Parterrelogen die sehnlichst erwarteten Gäste: Bayer in Zivil, Dr. Kepes in der Uniform eines Honved-Regimentsarztes, Graf Zichy und Graf Wilczer. Ein donnerndes Elsen fcoll ihnen entgegen und erst nach fast 5 Minuten konnte die Vorstellung wieder aufgenommen werden. In Begleitung der Gäste waren erschienen : Ober-Bürgermeister Karl Náth, Bürgermeister Karl Gerlóczy, ferner die Stadtrepräsentanten Forgó, Szilvaffy, Toperczer, Sztupa, Bogl, Lehner und die Professoren Dr. Josef Szabó und Anton Berec3. Die Gäste folgten der Vorstellung mit großer Aufmerksamkeit, halfen dem dankbaren Bublitum fleißig Beifall zollen und blieben mit Ausnahme des Dr. Kepes — der sich noch ins Nationaltheater begab — theils bis zum Schluffe des dritten Aufzuges, theils bis zum Ende der Vorstellung. Kehren wir aber zu dieser selbst zurück. Den Leistungen Herrn Roberts ist in diesen Blättern Schon wiederholt Würdigung und Unerkennung gezollt worden; wir müßten all dies nur wiederholen, um sein gestriges Spiel zu schildern. Durch seine begeisterte und durchgeführte Deklamation riß er das Publikum fast nach jeder längeren Rede zu immer steigenden Beifallsbezeugungen hin und nach jedem Aufzuge wurde er mehreremal stürmisch gerufen. Auch die anderen Gäste, Frl. Charles (die Herzogin) und Herr Otter entsprachen ihrer Aufgabe zur vollkommenen Zufriedenheit des Publikums, und wirkte besonders Frl. Charles im 4. Akte, wo sie für das Leben Sciller’s fleht und bereitet, für dasselbe ihre Glück einzufegen, geradezu zündend. Daß auch diese Gäste reichlichen Beifalles theilhaftig wurden, braucht Jaun erst besonders erwähnt zu werden. — Von den Mitgliedern der früheren Strampferschen Gesellscaft verdienen besonders Frl. Holt (Laura) und Fr. Viktorin (Generalin.Nieger) besonders hervorgehoben zur werden. "So kam es, daß jener Abend, welcher für Herren Robert, den gefhästen Gast, den Schluß seines rühmlichen Gastspiels in seiner dankbaren Vaterstadt bilden, fir die Gesellschaft den Testen auf diesen Brettern bedeuten sollte, — daß gerade dieser Abend ganz und gar darnach angethan war, uns das Scheiden Robert’( recht schmerzlich) empfinden, das Schiefal der Gesellschaft lebhafter denn je bedauern zu lassen. Bayer und Kepes Szabó ‚ meister Würdigung vion nach “ erbat sich von petit c: mite Rammermayer folgende an Der Munizipalausfchuß Die Herren gingen nicht, Aus Arad: dem Wettrennplag waren. Um halb 6 Uhr war Diner und einfchlug. es jie Das Publitum felbít miederungemein Das an : der fön. Freiftadt Temesvár hat der Hoffnung, Uebrigens waren die | begrüßte die "aber zehn hieten gie ibn · en · "100—fl.erhielt·Stefan Heröd·y aus SlenOk«,d nach Vegrins Kommende nur | 5 « Tageswenigkeiten. VBersonalnachrichten Der Herr Handelsminister dr. Bartal hmternahm in Begleitung der Herren Lad. v. Korizmics und Koloman v. Keneffey am 8 o. M. einen Ausflug nach Bajna. Daselbst weilte eben eine Deputation des Landes-Agrikulturvereines, behufs Besichtigung und Beschreibung der vorzüglich geleiteten Bia-Bajnaer Domäne Unter Führung des Domänenverwalters Herrn Alois David besichtigten Die Herren die verschiedenen Zweige der Wirthschaft eingehend und der Handelsminister sprach sowohl dem Verwalter als dem Beamtenpersonale für ihre von wirklich ausgezeichnetem Erfolge gelohnten Bestrebungen seine wärmste Anerkennung aus. Am 16. 5. M. traf Herr v. Bartal in Begleitung des Ministerialsekretärs Isidor Maday in Klausenburg ein. — Graf Edmund Szécheny ist nag einem soeben hier eingelangten Telegramm mit seiner Begleitung am 17. d. in Konstantinopel angelangt und hat in Tera im Hotel , Bet" Wohnung genommen. Noch am selben Tage erfolgte die Vorstellung duch den öfterr.sung. Botschafter Grafen 3idy beim türkischen Kriegsminister, der die Budapester Feuerwehr-Deputation auf freundlichste empfing. Montag (heute) dürfte Vorstellung beim Sultan stattfinden. — Bürgermeister Rammermayer it von seinem Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Amtsgeschäfte wieder übernommen. — Gmelich Mocsäry, der Sohn Ludwig Mocsäry’s, hat sich mit Kräulein Gisela Dfokcsanyi vermählt. Professor Kerktapoly begann heute seine Beiträge aus der Politik (Staatsverwaltung) und Finanzwissenschaft an der hiesigen Universität. Der für die größte Anzahl Studirender berechnete zweite Zehrsaal war ungenügend, die Zahl alle derjenigen zu fassen, welche herbeigeeilt waren, den Antrittsvortrag zu hören. Von strmischen, ni endenwollenden Elfenrufen empfangen, bergann Professor Kerkapoly mit einer beinahe die ganze Stunde dauernden Einleitung, melde durch ihre elegante Form, ihre Gedankentiefe und die Art und Weise, wie sie den Hörern mitgetheilt wurde, in unserer Universitätsjugend den Funken der Begeisterung für den neuen Professor zur hellen Flamme auflodern machte. Der Vortrag enthielt beiläufig Folgendes : Nach neunjähriger Abwesenheit vom Lehrstuhle ist Redner hoch erfreut, wieder auf diesem ihm so lieben, heuren Gebiete wirfen zu können. Er hält es für seine Pflicht, an dem Tage, wo er seine fünftige Wirksamkeit beginnt, dieselbe wenigstens in ihren Grundrissen zu charakterisiren. Ist auch der Professor derjenige, an dessen Hand die Jünger der Wissenschaft die Vorhalle derselben betreten, so kann er deg blinden Glauben an seine Worte ebenso wenig fordern, als die Hörer ihm solchen zollen sollen. Nehmen Sie nichts als baare Münze, negiren Sie Alles, ziehen Sie jeden Sat vor das Tribunal Ihrer Vernunft, erwägen Sie pro und contra und acceptiren Sie nur Dasjenige, was vor diesem alleinig kompetenten Forum die Probe bestanden, denn „ea res libera esse dieitur, quae a seipsatantum determinatur“ (Spinoza) und Schließlich können Sie Achtung liegen vor den Worten des Lehrers und dieselben berücksichtigen, „sed non jurare in verba magistri.“ Doch gibt es gemisse Lehrfäche, welche anerkannte Wahrheiten sind und sich uns als Vorbedingung jeder weiteren Konsequenz präsentiren. Eben diese anerkannten Wahrheiten bilden die Basis zum weiteren Fortschreiten auf dem ausgedehnten Piane der Wissenschaft ; wir müssen eine sichere Grundlage — 504 erst nach Erkenntniß ihrer Unumstößlichkeit — annehmen, um auf derselben weiter bauen zu können, und darum bittet Sie, Ihr Professor, Ihr Führer in der Wissenschaft, mit ihm auf der Basis der universellen wissenschaftlichen Säbe weiter spinnen, weiter bauen zu wollen Dann ging Professor Kerfapoly auf den seines " Vertrages Er erläuterte ins lchtvoller , und welche, bevor sie einen Schluß 309, in den Hypothesen seinen dunklen Punkt duldete, überraschte, oder besser gesagt, nicht überraschte, da dies Kriterium der oratorischen Produkte Kerfapoly’s Ledermann bekannt war. Wie zu Beginn, so auch zum Schluffe der Vorlesung manifestirte ss die allgemeine Befriedigung wieder in minutenlangem Applaus. Zum Schluß bemerken wir, daß die Vorträge aus der Politik im zweiten Lehrsaale von 8—9, aus der Finanzwissenschaft von 9—10 Uhr im fünften Lehrsaale stattfinden. · " (Die Repräsentantenwahl der Pesterifr. Kultusgemeinde)hat gestern,am 18.Morgens,im großen Versammlungssaal der Gemeinde begonnen.Im Sinne des Gemeindestatuts wählen bekanntlich die Urwähler eine aus 201 Mitgliedern bestehende Repräsentanz,welche dann aus ihrer Mitte die Gemeindevorstehung — einen Präses, fünf Kultusvorstände und fünfundvierzig Ausschußmänner — zu wählen haben wird. In der uns vorliegenden Kandidatenliste scheint allen Ständen und Barteischattirungen in billiger und tastvoller Weise Rechnung getragen und hat dieselbe unseres Wissens alle Aussicht, vorinhaltlich durch«zudringen ; menigstens it die Agitation gegen dieselbe eine unbedeutende. Den Fortgang der Wahl betreffend, sind gestern und heute bis zum Schluß unseres Blattes etwa 450 Stimmzettel abgegeben worden. Unter solchen Umständen dürfte der Wahlgang wohl noch mehrere Tage beanspruchen. Als Präses des Skrutiniums- Komites fungirt Herr Hermann Neumelt. Der Konvent der hiesigen protestantischen Kirchengemeinde versammelte sich gestern, um die Kandidatenliste für die Freide zweite Predigerstelle zu entwerfen. Es kam jedoch zu seinem definitiven Beschlusse, da eine Einigung hinsichtlich der Rerson des dritten Kandidaten nicht zu erzielen war. (Wanderung.Akademie·)Die 1.linguistisch-belletristische Sektion derkung.·Akademie der Wissenschaften hält heute ums Uhr Nachmittags eine Sitzung ab.Auf der Tagesordnung stehen folgende Vorträge:»Ueber die lyrischen Gedichte Goethe’s«« vomo.M.Karl Stäß und»Die mangelhafte Anwendung des hinweisenden Fürwortes««vomkorr·M.Ferdinand Barna. (Repertoire des Nationaltheaters JMDU tagl).«Geld und Ehre«.20.,,Der Troubadour««(mit Fraqua- Benza).21.»Der Sturm«.22.«Don Pasquale«(zum erstenmale mit Frl.Minnie Hauck).23.»Mirabeau’s Jugend«(Leadway)24. »Doanan«(Frl.Hauck).25.,,Feenschloß««(Fr.Blaha).Nächste Woche 126-Zum Jubiläum der Frau Szathmary»Am Ima« mit der ersten Besetzung,nurdaß statt der verstorbenen Tóth und Szerdahelyi die Söhne«dek Jikbilantin eintreten.27.»Bxnojex maschciasi(JdaBenza).28.,,Mit«selsz(5?««,»Veletlen«von Johann Barga, zum erstenmale, ,Az ajtó zárva vagy tárva legyen", 29 Lestes Auftreten des Frl. Haud „Mignon“, 30. ,árompéter Maphen“, Bolkitd von Szigligeti. 31. „Robert der Teufel“ (Frau da Benza). 1. November , Hárompéter Mädchen“. — Repertoire des Dfner Theaterns 19 „Mignon“ (Frl. Haud). 22. , Gyöngéd rokonok". 24. „Geld und Chre“. 25. „Nök az alkotmányban". 26. Don Basquale” (Frl. Haud). 28. „Feenschloß“. 29. „Kabale und Liebe”. 31. „Der Ku“. 1. November „Mia jelszó ?“ und „Tudtän kivül kém". Die erste Aufführung von Eugen Nátorys „Schule der Liebe” ist für den G. E. M. angesagt. Michael Nethy ist bedenklich schauspielesinnige Störungen verursachte. Das Theresienstädter Kirchweihfest ist gestern — begünstigt von einem überaus freundlichen Herbstwetter — sehr gut ausgefallen, insofern es an einem massenhaften Besuche des Publikums nicht fehlte, wie er bisher unerhört war. In allen Gafsen des wolfreichen Stadttheils wogten fortwährend ungeheuere Menschenmaffen und die Verkaufsstände in der großen Feldgafse erstrecken sich diesmal bis an die Dreilämmergafse. Mit dem Geschäftsresultate seinen die Verkäufer nicht sonderlich zufrieden zu sein, denn die Absage der Waaren entsprechen durchaus nicht der Nachfrage In den Nachmittagsstunden verursachte ein großer militärischer Leichenkronduft mit Gefectigen, der durch den Hauptmart des Kirchweihfestes, die Feldgasse, zog, ein außerordentliches Gedränge. Nicht geringe Konfusion veranlaßte die falsche Signallierung des Feuers, welches Abends 9 Uhr im Neustift ausbrach, von der Theresienstädter Thurmwache jedoch durch fünf Gloden- Schläge angezeigt wurde, was die gucke Menge glauben machte, daß in der Theresienstadt Feuer ausgebrochen sei. Nun begannen sie rash die Sammelpunkte der fröhlichen Menge zu Tichten und Ledermann suchte, sich über die Feuersgefahr zu orientiren, bi die Nachricht eintraf, daß es in Ofen brenne. Von namhafteren Ausschreitungen gegen Ruhe und Ordnung ist nichts bekannt geworden, und die riesigen Masfen waren fröhlich und heiter gestimmt, ohne daß der Verlauf des Festes irgendwelche Störungen erlitten hätte. (Wagenverkehr.)Zudem gestrigen Wettrensenverkehrtm 178 Equipagen,149 Fiake 17,58 Konfortable,30 diverse Gespanne,590mnibusse,zusammen 474 Wagen (Schadenfeuer.)Gestern AbendsD Uhr ist im NeuIstift(III.Bezirk)111 der Arkenenweltgasse im Ziclarti’schen Hause Nr. 81 und 82 Feuer ausgebrochen. Der Feuerwehr gelang es, den Brand zu Totalisiren und wurde blos ein Theil des Daches eingeäschert. (Erzherzog Sofef in Bajda-Hunyad) Am vorigen Freitag besuchte der Herr Erzherzog Sofef auf seiner Mitreise aus Siebenbürgen die Restaurationsbauten an dem gothischen Königsschlage in Bajda-Hunyad, wohin er sich von Déva aus begab! Der Erzherzog traf um 4 Uhr Nachmittags im Schlosse ein und der mit der Leitung des Restaurationsbaues betraute Architekt, Professor Emerich Steindl hatte die Ehre, dem Herrn Erzherzog alle Details dieses großartigen Baues zu zeigen, für welchen derselbe lebhaftes Interesse äußerte. Der Herr Erzherzog sprach sein Bedauern darüber aus, daß man mit Eintritt des Winters die Arbeiten einzustellen beabsichtigt und erpfundigte sich um die Kosten des Baues, wo mit dem riesigen Umfange der ausgeführten Bauten kaum im» Verhältnisse steht und der Erzherzog staunte, daß mit so geringen Mitteln so Großartiges erzielt wurde. Für den gänzlichen Ausbau des Schlosses und um dieses auch Fonferviren zu können, werden noch 350.000 fl. erforderlich sein; wenn jedoch das Schloß für den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs auch wohnlich eingerichtet werden soll, Million nothwendig ; das Land würde dann noch ein zweites mürschiges Königsschloß befigen. Wie aber die Sachen heute stehen, ist der Herr Finanzminister nicht gesonnen, weitere Summen für diesen Bau zu fordern und zu verwenden und dürfte wahrscheinlich die Angelegenheit in das Ressort des Kultusministeriums übertragen werden, wohin sie naturgemäß auch gehört, da die Erhaltung und Konservirung vaterländischer Baudenkmäler Sache des Kultusministerums ist. Der Herr Erzherzog meinte, daß Se. Majestät der König dem Aufenthalt in dem Hunyader Schloße zu Liebe, um welches die herrlichsten Jagdreviere liegen, jährlich einige Wochen länger im Lande zubringen würde. Der Herr Erzherzog schied mit der Zusage, geeigneten Orts die Fortlegung des Baues befürworten zu wollen und sprach die Erwartung aus, daß man nie möglich das bereit Fertige der Zerstörung preisgeben werde. Bei dieser Gelegenheit wollen wir erwähnen, daß der Herr Erzherzog Fofef das Maurerhantwerk erlernt hat und mit einen gemissen Stolz daran denkt, daß er auf den Besizungen seines seligen Bruders Stefan das Amt eines Bolters übte und die Arbeiten persönlich leitete. Gegenstand erkrankt,was in dem Repertoire desBolks-Dieser hat bisher 300.000 fl.beansprucht,so ist im"Ganzen eine. Velegr. Depeschen des Heller Lloyd. Agram, 19. Oktober. Gestern Tam Minister Bauler hier an, ferner die Bertrinjaer und Laibacher Gesangvereine, Die Slovenen Cotta und Barbo, Professor Romda aus Prag und Andere. Am Theater fand eine Festvorstellung statt ; Bischof Stroßmayer wurden Ovationen gebracht. Heute Morgens Tagreveille mit Pöllershüffen. ® ey ·.· Agrym,19.Oktober.(Original."Telegr.) Heute Vormittags um 8 Uhr fand·tndergriechisch-orientaviele x-A.--«-I«C -