Pester Lloyd, November 1874 (Jahrgang 21, nr. 252-276)

1874-11-01 / nr. 252

Quartiere zurück. Morgen Abends wird dem Fürstenpaar im Hofe des Palais von den 10 Mufifforps und 150 Tambours eine Serenade gebracht. Für heute Abends steht dem Fürsten ein anstrengendes Stück Arbeit bevor. Einem alten Her­ommen zufolge versammeln sich sunmmtliche Offiziere und sämmtliche Unteroffiziere im Thronsaale des Palais, und der Fü­rst hat in den Schaft aller Fahnen, Die morgen zur Vertheilung kommen, den er­sten Nagel einzuschlagen, worauf jeder Offizier nach der Rangliste gleichfals einen Nagel in die Fahne seines Korps einschlägt.­­ Die Petition des Budapester Advokatenvereins bezüglich der Organisation der Disziplinargerichte der Ad­­vokatenkammer ist heute dem Abgeordnetenhause überreicht worden. Bekanntlich hat das Oberhaus eine Modifikation zu dem Gelegent­­wurfe über die Advokatenordnung empfohlen, wonach die Diszipli­­nargerichte nicht Tedigli aus Mitgliedern der Advotatenkammer, sondern zum Theile auch aus Mitgliedern des Gerichtshofes beste­­hen sollen. Gegen diese von der Magnatentafel beantragte Abän­­derung des Gefebentwurfes ist nun die nachfolgende Petition ge­­richtet, und wenn es nach der ausführlichen Diskussion, welche gerade dieser Punkt des Gefegentwurfes im Abgeordnetenhause er­­fahren hat, noch nöthig wäre, weitere Argumente für die im Ge­­fegentwurf enthaltene Bestimmung über die Zusammenlegung der Disziplinargerichte vorzubringen, so wären diese vollwichtig in der ermahnten Petition gegeben. Wir selbst haben jederzeit mit Ent­­schiedenheit den von dem Advokutenverein eingenommenen Stand­punkt vertreten und hoffen nun zuversichtlich, daß die Petition im Abgeordnetenhause Beachtung finden und Erfolg haben werde. Hohes Abgeordnetenhaus! Der ehrfurchtsvoll gefertigte Bu­­dapester Advokatenverein bittet ergebenst: Das hohe Ab­­geordnetenhaus wolle bezüglich der Art und Weise der Zusammengebung des Dis­­ziplinargerichtes bei seinem früher gefaf­ten Beschlusfie bleiben und die von dem ho­hen Oberhaufe proponirte Abänderung, näm­­­lich Die Einführung eines sogenannten ge­miihten“Disziplinargerichtes, nicht annehmen. Von mancher Seite vernahmen wir zwar Stimmen, welche sich dahin äußerten, daß es sich nicht fdide, daß die Aovofuten in einer Angelegenheit das Wort ergreifen, welche ihr eigenes Interesse betrifft, allein wir können die Richtigkeit dieser Ansicht nicht anerkennen und hab­en uns sogar verpflichtet, unsere Stimme dort zu erheben, wo es sich um unser geistiges, fo­­stales­ und moralisches Interesse, also um unsere höchsten Interessen handelt. . . mit Schweigen unsererseits wäre ein Zeichen unserer geistigen, sortalen und moralischen Apathie, und wir wirden dann das Loos verdienen, welches ınns dur die vom hohen Oberhaufe propo­­nirte Abänderung bevorsteht. Das hohe Abgeordnetenhaus hat sowohl bei seinen Debatten,­­ als all­ch seinen Beischlüffen be­wiesen, daß es ihm darum zu thun ist,­ einen Advokatenstand zu schaffen, welcher auf der Höhe der Zeit stehen und jene geistige, soziale und moralische Stellung einnehmen sol, die ihm seinem edlen und geistigen Wirkungskreise nach gebührt, und nun sollten alle diese Strebungen dadurch para- Infirt werden, daß man in das Gefeb über die Novolatenordnung eine Bestimmung aufnimmt, durch welche jedes Streben zur Hebun des Novokatenstandes an der Wurzel untergaben wird? An wohl, sehr geehrtes Abgeordnetenhaus ! . Die Art und Weise der Zusammenlesung des Disziplinar­­gerichtes bildet einen der Kardinalpunkte einer jeden Advokaten­­ordnung. Jedes Streben zur Hebung des Advokatenstandes ist Bet vergebens, wenn derselbe nicht soviel als möglich unab­­ängig von den Gerichten gemacht wird, da er nur dann ein unerschrochener Verchteidiger des Nechtes sein kann, wenn er nicht fürten muß, auf Schritt und Tritt anzustoßen und durch ein freies männliches Wort seine ganze Existenz zu gefährden. Durch die Festsetzung der»Kosten,Zuweisung von Konkursen und Kurgielen besitz­te der Richter bereits mehr alsenügende Macht,hebend-mäßige Kontrole des Advokaten auf eininimum­ herabzuudrucken.Wenn nun außerdem noch das Damoklesschwert der Disziplinargemalt dem Richter in die Hand gedrückt wird, so wird hiedurch die Abhängigkeit des Advolaten in einem so horren­­den Maße gesteigert, daß eine pflichtgetreue Ausübung der Advolatie geradezu unmöglich wird. Die Lebensbedingung eines selbstbewußten Advolatenstandes besteht in der Unabhängigkeit von den Gerichten. Eine Unabhängigkeit:von den Gerichten ist aber nur dann zu errei­­chen, wenn die Disziplinargewalt in erster Instanz ausschlick­­lich, den Advokatenjammer übertragen wird. Wovor fürchtet denn das hohe Oberhaus? It doch sowohl das rechtsuchende "Publikum als,der angefragte Advokat durch­hie­re der Berufung an den Obersten Gerichtshof volls­tän­­ig grüßt. ·. FMN Das vom­ hohen Oberhaufe proponirte sogenannte ‘gemischte Disziplinargericht imvolvirt einerseits alle Nachtheile eines ge­mit &ten richte, und trägt andererseits durch die Bränon­­beranz der richterlichen Mitglieder den Keim von Neigungen und Konflikten ih-fih. ‚Die­ Erfahrung, diese große Lehrmeisterin, hat die Ausübung der Disziplinargewalt durch die Revolutenkammern in andern Län­­dern als in jeder Richtung heilsam befundet.­­ Was berechtigt zur theoretischen Annahme, daß die Erfahrung bei uns andere Resultate ergeben werde? . . Es widerstreitet­ der Würde dieser hohen K­örperschaft,. es widerstreitet unserer eigenen Würde, daß wir uns in eine Wider­­legung und Entk­äftung jener nicht näher zu bezeichnenden Angriffe einlassen, die bei Gelegenheit der diesbezüglichen Debatte im Ober­­hause von einzelnen Mitgliedern desselben gegen unsern Stand geschleudert wurden. Wir wollen hierüber Feine Motte verlieren. Es­­ genügt diesbezüglich die Hinweisung auf die Geschichte unserer Nation, wo jedes Blatt bis in die neueste Zeit hinein Zeugniß von ‚den glänzendsten Leistungem der Mitglieder unseres Standes ablegt. Auch davon wollen mir schmweigen, dass es uns ch­emalie zu sein scheint, hab. man ergebenen Ansicht nach shon an­fi einen Stand, ‚zur er 6 Er berufen ist, in disziplinarischer Beziehung den ersten Instanzen unterordnen was unserer t von einer gänzlichen Bek­ennung der hohen je unseres Standes Zeugnik ablegt. Alles dies wollen mir mit Stillschweigen übergehen, da wir blos mit fachlichen Gründen kämpfen wollen. Und in dieser Beziehung sei es uns gestattet, noch eines Einwurfes Erwähnung zu thun, welchen wir von manchen Seiten hörten und welcher darin besteht, daß das Gefäß über die Notariatsord­­nung ebenfalls die Institution eines gemischten Disziplinar­gerichtes nennt. 3 steht uns nicht zu, an­­ diesem Orte­ung eine Kritik über die diesbezügliche Bestimmung der Notariatsordnung zu erlauben, und wir begnügen uns mit dem ge auf den verschiedenen Wirkungstreif des Advokaten und Notare, und mit dem Hinweise auf den Umstand, daß der Notar gerichtliche Funk­­tionen im übertragenen Wirkungstreffe ausübt. Hohes Abgeordnetenhaus! Mit anerkennenswerthen Bestrei­ben zur Hebung unseres Standes hat das hohe Abgeordnetenhaus die Erfordernisse der theoretischen und praktischen Befähigung zum Eintritte in unsern Stand erhöht. 68 handelt sich ance darum, dieses Bestreben konsequent durchzuführen und nicht eine Bestimmung aufzunehmen, wodurch dieses VBestreben geradezu paralysirt wird. Indem wir das geistige, soziale und moralische Unterweffe unseres Standes der Weisheit des sehr geehrten Abgeord­­netenhauses hiemit nochmals auf das wärmste empfehlen, bitten wir wiederholt, den früheren Beschluß bezüglich der Zusammen­­fegung des Disziplinargerichtes unverändert aufrechtzuerhalten und verharren in tiefster Hochaltung eines hohen Abgeordnetenhauses ergebenste Diener Der Budapester Advok­tenverein, Budapest, am 29. Oktober 1874 . will. —­­ Beleg. Deperdjen des Beller Slopd. Marlovík, 31. Oktober. (Orig.: telegr.) In der gestrigen Kongreßfibung blieb Miletics mit dem­ Antrage das Wahlstatut, für den Metropoliten von der Ta­­­gesordnung abzufegen, in der Minorität. Bei Artikel VIII des Wahlstatus, welcher St. Majestät das unbeschränkte Bestätigungsrecht des erwähnten Metropoliten zuerkennt, versuchte Miletics, dur­ Stellung eines das Bestätigungs­­recht beschränkenden Antrages die bisherige geiegliche Thä­­tigkeit des Kongresses zu kompromittiven. Gegen Miletics’ Antrag Sprachen entschieden Bischof Zi­vfovics, Brano­­vacsty, Marimovics, Dr. Pavlovics, Schulreferent Boppo­­vics und Nadovics. Kaljapinovics spricht auch dagegen, stellt jedoch einen w­ilderen Vermittlungsantrag. Hierauf erschien der künigliche Kommissär Huber und erklärte die Stellung eines jeden Antrages über die Beschränkung der Majestätsrechte für unzulässig. Nach dieser Erklärung schlug der Patriarch die Sigung. In der heutigen Sigung wurde der Ausschußantrag, nachdem Kafjapinovics seinen Antrag zurüückgezogen, mit erlatanter Majorität angenom­­men und das Wahlstatut beendigt. Am Mortag findet die legte­digung statt. Hermannstadt, Telegramm.­Die Verifikation­ der rumänischen Kon­­greßdeputirten wurde jegt beendet. Morgen 11 Uhr findet die Metropolitenwahl statt. Wien, 31. Oktober. Origina­l-Telegra­ffe , Presse" meldet: Die Negierung wird demnächst im Reichsrathe einen Gelegentwurf betreffs Regelung des De­­positenwesens der Genossenschaften einbringen. Wien, 31. Oktober. Orig. -Telegramm.­ Nach neueren Meldungen dürfte dem Grafen Arnim der Besuch von Karlsbad doc bewilligt werden. Für die Generaldebatte über das Aktiengefeh sind schon 5 Redner vorgemerkt. Wien, 31. Oktober. Am MWaarengeschäfte ist der sehr be­­deutende Von Higher ohne mindeste Störung auf dem hiesigen Plate abgelaufen. s, i Graz, 31. Oktober. Der stellvertretende Leiter des General­­kommandos Köves­it irrsinnig geworden und wurde gestern ins Serenhaus abgeliefert. Berlin ist Oktober.Die»Norddeutsche­s Zeitung­« fest daß der Legationsrath Arnim in Lissabon nicht über eigenes Ver­­langen abberufen wurde. " Die , Bolt" sagt, die von den Zeitun­­gen veröffentlichte Korrespondenz 3mijden dem Staatssekretär ülom und Arnim enthalte mancherlei Unrichtigkeiten. Berlin, 31. Oktober. Der Reichstag wählte Fordenried fast einstimmig zum Präsidenten ; zu Vizepräsidenten­­ wurden­ Schent, von ale (Baier, nationalliberal) und Hänel (Fortschritt) gewählt.­­" ..·.··" . Würzburg,31..Oktober.­Kullmann wird seine Strafe im Zuchthause St.Georgen bei Bayreuth verbüßen. Bukarest,31.Oktober.Die letzten Nachrichten­ über den­ Stand der Frage der rumänischen Handelsverträge riefen hier große Befriedigung hervor.Das Journalz Pressa g­ibt dem Dank—­barkeitsgefühle gegen die drei Großmächte des Kontinents und speziell gegen Oesterreichs U­ngarn Ausdruck. 1 . , Konstantinopel, 31. Oktober. Der Kommandant und die Offiziere des österreichisch-ungarischen Stationsschiffes „Nautilus“ wurden vom Sultan mit den Insignien des Medjidie-Orden aus­­gezeichnet. 28 Bayonne, 31. Oktober. Ein fapanischer­ Dampfer beschob den französischen Dampfer „Bordeaux“, desgleichen ihn das Fort Ne lee auf ein französisches­ Handelsschiff, beivemale aus Irthum; es wurde Niemand­ vermeidet. Von Seite Spaniens erfolgten bereits Entschuldigungen. ; — .New­ York,30.kaobex­.Ein Telegramm des Gen­erals Shertdatk meldet den Krieg gegen die Indianer für beendet,da alle Insurgentenführer bereits gefangen sind.Zufolge ein gelangter Nachrichten­ aus Cuba unterhandelt Concha mit deansurgentens­chefs wegen Unterwerfung und eventuellen Amnestie-Erlasses. gramm­­­elaufen, in wendig. Die Wien, 31 Otto­nal Itimo ist für die Manufakturbranche ruhig ab, die Provinz wurden zahlreiche Prolongationen noch Börfe it in Folge dessen in einer Hauffe-Bewegung. Wien, 31. Oktober. (Schlußfurte) Kreditak­ten 234.25, Anglo-Austrian 154.25, Galizier 239.—, Lombarden 140.—, Staatsbahn 303.—, Trammay 140.—, Rente 70.10, Kreditlose 162.25, 1860er 108.25, Napoleonsd’or 8.33—, 1864er 133.­­ , Münzdukaten 5.20—, Silber 104.20, Frankfurt 91.85, London 109,85, Preuß. Kaffenscheine 1.627, , Unionbant 125,50, Zartenlofe 57.75, Ag. Baubant 4575, Anglo-Baubant 55,75, Bodenkredit 75.—, Muni­­zipal 29.50. Sehr feit. Wien, 31. Oktober. MAL sebek de HALL SZÁR Unger, Grundentlastung 76.—, Ung. Gisenbahnanl. 95.75, Salge- Tarjaner —.—, Unglo-Hungarian 30.75, Ung. Kredit 226.25, Franco­­ungar. 79,50, Ung. Brandbriefe 86.75, Alföld 137.50, Siebenbürger 134.50, Ung. Nordostbahn 111.—, Ung. Ostbahn 54.75, Ostbahn- Prioritäten 67.90, Ung. $ofe 82.75, Theißbahn 186.50, Ung. Bopen­­reditt —.—, Muniipal ——, Berlin, 31. Oktober. (An­fang.) Galizier —.—, Staats» bahn 184—, Lombarden 82',, Rapierrente ——, Gilberrente ——, Kreditlofe ——, 1860er —.—, 1864er ——, Wien ——, Kredit­­a 14049, Rumänier 37',, Ungarische Lose ——. Fest,­ewegt. Berlin,«31.Oktober.(Schluß.)Galizierlosw Staatsbahn1845s«,Lombarden82V-,Papierrente 641,»«Silberrente 678,Kreditlose113—,1860er106-—,1864er97-,Wien918-«,, Kreditaktion141«l«-Rumäniers7s­.,Ungarische Lose56—.Fest­­steigend.Nachbörse 141V-p Frankfurt,31.Oktober.(Anfang·)-Wechselver -Wien—.—,Desterreichische Kredit 244V-,Oesterr.Staatsbahn 3211-,,1860er—.——,1864er­«—.—,Lombarden1431s»,Gallier —.—,Papierrechte—.——,Silberrente——.—, Oesterreichische Bankaktien—.—,Unagrische Lose-—.—,Ruh-Grases-—«—· Ungar.Schatzbons—.Ziemlichfest. . , Frankfurt, 31. Oktobr. (SchLuß.) Wechsel per Wien 107 °, BDefterr. Kreditaktien 244", Desterr. Staatsbahn­­aktien 320 °/,, 1860er 105t., 1864er —.—, Lombarden 142", Ber 251*/,, Rapierrente 63 °/,, Silberrente 67'/,, Oesterreichische Bantaktion 1038, Ungarische Loje 98". Raab-Grazer ——. Felt. Nachbörse 2451,,, Steigend. Blab: London, 29. Oktober Confol3 937. Wien, 31. Oktober. Getreidemarft) Weizen fl. 4.95 Oktober, (Getreidemartt) Wer­­distont 34, bis fl. 5.15, Korn fl. 4004.20, Gerste fl. 3.30—3.75,­­ ar fer fl. 4.85. Del fl. 18, Spiritus 46 fl. 3 Berlin, 31. Oktober. (Getreidemarkt) Weizen iper Dftober-November 59°/,, per April-Mai 181.50, a loco 52—, per Oktober 52—, per Oktober-November 51­/,, per April-Mai 144.—. Gerxste loco ——. Hafer per Oktober 61— , per April-Mai 185.—. Rüböl loco 17%, per Oitober-Nov. 17%, per Novem­­ber-Dezember 17 °­,, per April-Mai 56.—. Spiritus loco 18.06, per Oktober 18.06, per April-Mai 56.20 Breslau, 31. Oktober. (Getreidemarkt) Weizen 210—. Roggen 180.—. Hafer 178. Nübel Loco 17”, per Termin 16"/.. Spiritus Loco 17"/2, per Nov.-Okt. 18—, per Nov.-Dez. 18— Ehle, per 100 Tralles. Hamburg, 31. eid­zen ruhig, per Oktober 184.—, per April-Mai 184—. Roggen ruhig, per Oktober 152, per April-Mai 148—. Del­matt, Llofo 54%,, per Oktober 5479. Spiritus flau, per Oftober 46", per No­­vember-Dezember 46"­,, per Mai 46". Schön. : Köln, 31. Oktober. (Getreidemarkt) Weizen fest, per Ost. 6.11—, per Frühjahr 18.20 Am. Roggen fest, per Ofto­­ber 5— per Frühjahr 14.45 Am. Der gemwichen, per Oftober 9%.., per Frühjahr 8 °... = · Stettin,31.Oktob­er;.(Ge­treidemarkt.)Wetzen peertober­—.—,perFrühjahrisI­.Rm.Roggenveroktober —.—,perFrühjahr 143­—Rm DelperOktober17’-.,per Früh­­jahr 54V9 RmSpiritus verOktober18——,per November-De­­zember17ul.2.verFrühjahr56.30.· Amsterdam,31Oktober.Weizen,per November 268-—, per März 270.—,per Mai­—.—­.Rogen ver Oktober­—.——, per März 183.50, per Mai 180.—. el per Oftober ——, per Mär — —, per Mai. —. | München, 31. Oktober. (Getreidemarkt) Weizen fl. 6.20, Roggen fl. 5.39, Gerste fl.4.48, Hafer fl. 5.39, Widen­er 4.57, Reps fl. 6.42, Leinsamen fl. 9.04 Gestammtverlauf 14.506 nnner. Lindau, 31. Oktober. (Getreidemarkt) Weizen ohne Begehr offerirt. Prima Theiß 30.50—31 Oberungarischer 29 bis 29.50 Frc3. Dafer gesucht. Baris, 31. Oktober. Mehl, acht Marken, laufenden Monat 52.—, vier Monate v. Nov. 51.25, vier erste Monate 1875 51.—. Rüböl per lauf. Dionat 72.—, per Nov.-Dez. 72.25, vier erste Mo­­nate 1875 74.25, vier Sommermonate 76.25 Leinöl per laufenden Monat 73.—, per Nov.-Dez. 72.50, vier erste Monate 1875 73.—. Spiritus per lauf. Monat 64.75, per Nov.-Dez. 57.—, vier: erste Monate 1875 57.—. Zuder raffinirt 149.—. : Liverpool, 30. October.: (Getreidemarkt) Wei­zen 1, Mehl 6 Bence niedriger. Trüb. =­­ ,Antwerpen,30.Oktober.Petroleumwetchend,24—-Frcs. per 100 Kilos. ' wur, ő Manchefter, 30. Ditober. (Driginal-Telegr) Garm markt d6er a 0 Grefham 13°), Nomland 13”/,, Wellington 13°/,, 32er Bincops D. W. 12"/,, 60er Bincop3 Banter 14—, Water KRingfton 11—, Mihols 11—, 2er Mod Tomnhead 12—, 40er Mule Mayall 117, Kingfton 12°, Wilkinfon 13%, Halme 15—, Doubl 13%, Doublbon 16.—. Wubia. NeweYjork, 30. Ditober. Mehl 5.05. 31. Oktober. (Original Er Paris, 29. Dftober. Die Börje war febr till, die Kurie bleiben fast durchgehends unverändert. Die Thronrede des deutschen Kaisers wurde exil gegen Schluß befannt, und ist vielleicht deshalb ohne Cindrud geblieben. Die heute von der Bank veröffentlichte Bilanz meist folgende­­ Veränderungen auf. Zunahme : Kajse 3,119.000, P­ortefeuille 2,404.000, Motenumlauf 6,863.000, Staats­­ilias 9,787.000 Src3. Abnahme : Verluste 1,282.000, Brivat-Gonto- Sorvents 12,737.000, Wochengewinn der Bank 477.000 grcs. Die Generaleinnehmer kauften um 63.000 Frc3 5%ige und gaben 400 rd. 3%ige Rente, — Kurse: 5%ige Rente 99.80, 3%ige Rente 62.15, Banque de France 3965, Italiener 66.95, Desterv, Staats» bahn 681.25, Zombarden 305.­­ « « 0 Tagesweuigkeiten. Namensänderung­ Der Assstent der Chemie an der Klausenburger Universität, Kornel Höncz, erhielt die Bewil­­ligung zur Umänderung seines Zunamens in „Honthi“ eine außerordentliche Beilage unseres heutigen Blattes­ enthält eine Reihe von interessanten Artikeln, welche duch die umfangreichen Budget- und Steuer-Gefeg­­vorlagen und die­ damit zusammenhängenden Erörterungen im Laufe der Woche fortwährend aus dem Blatte verdrängt wurden; wir empfehlen sie der Aufmerksamkeit unserer Zefer. Der Hinterrigtsminister (August Trefort) besichtigte heute Vormittags in Begleitung des Dekans der juridis­chen Fakultät, Herr Prof. Upátk­ov, die neuen Baulichkeiten der Universität und sprach seine vollkommene Zufriedenheit über das schnelle Zustandekommen derselben aus.­­ « (Das Bildniß Franz Denk’s.)Morgen Mittagss 12 Uhr wird eine Kommission unter­ Führung des Herrn Ober­s«’"« Bürgermeisters AXáth das Atelier des vaterländischen Künstlers Zhan besuchen, um das lebensgroße Bildniß Franz Deafs zu besichtigen, welches Than im Auftrage der Stadtgemeinde anfertigt. Heute Nachmittags besichtigte die Kommission — darunter Ober Bürgermeister Rath, Bürgermeister Kammermayer, Vize- Bürgermeister Gerlóczy, die Repräsentanten Baron Pod­­manigly, Alexander Havas, Raul Kh­alpi, Zegrady, Obernotär Barna — mit Herrn Than das neue Rathhaus, um den Plan im Magistratssaale zu bestimmen, mot Deáns Porträt aufgestellt werden wird. (Zu der heutigen Fuc­sjagd­ versammelte sichz«« ein glänzendes,großes Field.Das­ Meeranheims.Covex-,zw««r-"-s«« schen Palota und Dunakeß,haxt an dem nach Waitzen fi­hrenden·", Eisenbahndamum.Ihre MajestätesI der­ König und die Köni­g-i««», gin kamen von Gödöllő um 11 Uhr angefahren und stiegen gleich-« zquerd.Anwesend waren­ der Master(Graf9­ikolau­s Esterházy),­ Gräfin Geraldine Balffy, Baron Edelsheim-Gyulai und Gemahlin, Graf Julius Kárólyi, Graf Paul e it­er tuts, Graf Ivan Szapáry,­udwig v. Tipa, Stefan v.$nEfey, Graf Stefan Karolyi, Graf Merawer Rarolyi, Bela v. Runod, Baron Lehtzng zc. zc., gegen 30 Reiter. — Die Meute jagte ihren ersten Fuchs bald aus dem Heinen Röhrigt auf und verfolgte ihn über den großen Eisenbahrdamm Dunajek . Meister Nemnede flüchtete sich hier über den langen Damm in das große Röhricht, die Neiter in scharfer Pace ihm nach. Bei einer Biegung des Weges stürzte eine sammt dem Pferd ins Wasser; auch einer der Nothröde hatte das Malheur, aber ohne Schaden zu nehmen. Mittlerweile jagten die Hunde den Fuchs wiederum aus dem Didicht auf das Trochene, und nun ging es in schönem, scharfem Run über die Dunaleßer und Fother Gemarfungen bis in den Fother Bart, wo Reinede verschwand und trot alles Suchens der Meute nicht mehr zu fin­den war. 63 war gegen 2 Uhr Nachmittags, als Ihre Majestäten vom Pferde stiegen und ind Schloß zu Herrn Grafen Stefan, Károlyi einkehrten. Die Jagdgesellschaft aber ritt nach Belt zurück. Nächste Jagd Dienstag (Hubertustag). Der Photograph Brofeifor © Rollen war dieser Tage in Folge einer Einladung Ihrer Majestät der Königin in Gödöllő, um dort ihre kaiserliche Hoheit, die Prinzes­­sin Marie Valerie zu photographiren. Professsor Koller nahm die Frau Erzherzogin in etwa zwanzig verschiedenen, meist genre­­artigen Bildern auf und erhielt überdies von Ihrer Majestät den Auftrag, auch ein chromolithographisches Porträt der Prinzessin zu malen. (Ungarische Akademie) Montag den 2. November um 5 Uhr Nachmittags hält die II. Klasse der Akademie eine Litung, deren Gegenstände sein werden. 1. Inaugural:Dissertation des forresp. Mitgliedes Alerius Jakab über Archive im Allgemeinen und über die Erfordernisse eines ungarischen Staatsarchivs insbe­­sondere. 2. Bericht des ord. Mitgliedes Flor. Römer über seine wissenschaftliche Reife in Schweden und Rußland. 3. Abhandlung fs von Franz Ribary über das Grundhelden-Verhältniß bei den Römern und Hellenen. Morgen, am Allerseelentage,­ werden die Universitätshörer, und Speziell die die Gräber der berühmten Todten der Nation beruchen und auf die hervorragendsten derselben Kränze legen. .(Zum Unglücksfalle beim Mocsonykschetifs Neubau) Heute wurden im Magistrate die verschiedenen fach­­männischen Urtheile und Gu­tachten referirt,­schen Baukommission und anderen Sachverständigen über den Un­­glückstal abgegeben wurden, der sich vor vierzehn Tagen bei dem Neubau des Herrn Macsonni an der Ehe der großen Ningstraße und Königsgasse ereignete und wabei leider der Verlust mehrerer Menschenleben zu beilagen war. Der Magistrat hat vorerst so das Gutachten des Oberfisials abverlangt, welcher seine Meinung darüber abzugeben hat, welche Deutung dem bestehenden Baustatut zu geben sei. Der Magistrat hat übrigens in der Sache nur das Maß der Geldbuße zu bestimmen, welche im administrativ-polizei­­lichen Wege gegen die statutenmäßig verantwortlichen Bauleiter zur verhängen wäre, nachdem ohnehin der Fall beim Strafgerichte an­­hängig gemacht ist. Die vorliegenden technischen Gutachten lauten durchaus nicht übereinstimmend und als Ursache des herbeigeführten Unglücks werden verschiedene Momente in der Bauführung namhaft Bote « gegen der Reiterinen Yuristen,, wie alljährlich,­­" welche von der städt­ A . " » 7­1 . 7 . h Feuilleton. Sanptstädtische Grognis. Witwerschaft. — 81. Oktober. 0... Und dann schlof sich das Auge , das schöne Auge ; und das Herz, das­ gute Herz, stand stil ; und das Blut stodte, das rothe, lebenswarme Blut... . . Der starre Mann fant vor dem Lager in Die Kniee , prebte die todt herabhängende weiße Hand an seine Stirn. Von diesem Augenbid an ist er Witwer, von diesem Augenblid an ist er allein. Er hat nun Niemanden mehr, der das Boden seiner Brust verstünde. Seine Genossin in diesem Leben, seine Gefährtin in dem xofenbedrängten Tanze der Glücseligkeit, sie, die jede Regung seiner Seele kannte, — sie ist todt. Todt! Das heißt so viel, als dahin auf ewig, Das heißt, daß er sie nie und nimmer wiedersehen wird. · Daß es doch Menschen gibh die nicht wahnsinn­ig werden über diesen Gedanken!Du felsensefter Glaube,dessen Bestim­­mung hierauf Erden es«ist,diesurückgebliebenett zu trösten,wo weil est Du PBist du der manch mächtiger als deine SchwesternY ·Denn mächtiger als Alles,womit dich die Symbolik frommer Ges­müther in Verbindung bringt,müßtest du wohl seid­.Es gibt ein Wiedersehen——­2Wohl,doch wann sehen wir uns wieder—Und wie,wenn es dechtn doch nichts weiter wäre als Trug­—?Was frommt TM Glattbe ohne Hoffnun­g sind ohne Liebe PZ « O,wer vorrung es zu schildern,wie frostig fiel­ beraung­­storbene hä­uslichesderd anläßt in den ersten Tagen!Zum Glück —denn auch­ MUnglü­ck gibt es ein Glück—­—macht die stümi­­e Trauer des ersten Schmerzes das Herz erstarren­ und das träu­­­mende Auge erlischt nicht in ders heißen Fluth der Thrällen. Erst wenn der Vereinsamte zum Bewußtsein des schmerz­­lichen Verlustes erwacht,wenn die Betäubung geschwunden ist und er wieder in den Besitz seiner selbst tritt,wenn die Kraft der abstumpfenden Narkose verflüchtigt ist,—erst dann vermagek Alles zu erm­eisen,Alles zu erfassen. Erst wenn sein Schatten einsams an den Wänden der veröde­­ten Zimmer irrt,taucht wieder Erinnerung um Erinnerung an Die­jenige in ihm auf,die dochingewachsen ist. Hier steht ihr Arbeitskörbchen,aus indischem Halmgeslocks­ten,mit­ einer halb vollendeten Arbeit;dort liegt ihre Lektüre,ihr Lieblingsbicchx die Stelle,wo sie zu lesen aufgehört,ishkochl mit einer langenhanknadel bezeichnet,mit kiiktcex stetcextraiigen Nadeln, mit denen sie die kaum schlägt-Zudem überreichen Flechten zu schit Men zu fassen pflegte;dort liegt,unplastisch analtere niederwallend, "«I«h»k S­chlakack,der ihn an ihre weichen Attitüden gemahnt, stiegs­­uinerblickter,was sie gesehen,berührter,was ihre Hand be­­rührte, betritt er, worüber ihr kleiner Fuß geschwebt. Ueber jedem Möbelftüde spielt die Erinnerung an sie. 65 it ihm, als ob sie sich nur für wenige Stunden vom­ Hause entfernt hätte, als ob sie jeden Augendlich zurückehren müßte. Er hört das Naufchen ihres Kleides ; er hört die klingende, frische Stimme, die sich erkundigt, ob „der Herr“ noch auf seinem Zimmer sei? Bei dem leisesten Ge­­räusche fährt er empor ; so oft sich die Thüre öffnet, wendet er sich dem Eingange zu, als ob sie eintreten müßte. Er kann es nicht glauben, daß sie ewig ferne bleiben soll, da sie doch Alles so ge­lassen, als ob sie jeden Augenblick heimkommen sollte "(63 braucht lange, lange Zeit, bis diese Heberzeugung Wurzel schlägt in seinem Bewußtsein, bis er begreifen lernt, daß er für immer verlassen sei Und da sinkt dann Die feste Burg seines Muthes in­ Trümmer, er umspinnt si mit den dunklen Toden , seiner Wehfrage, seiner Trauer, und beschäftigt si ausschließlich nur mit’ihr. Und in dem­selben Augenblice Löst sich der eherne Reifen, der krampfhaft fein beflommenes Herz umschlingt: nunmehr fließen feine Thränen , und sie versengen das Auge nicht, sie riefen milden Thauer gleich nie­­der auf das zarte Blumenbeet der Erinnerung. Und aus jedweder Erinnerung sprießt die dornenreiche Rose süßer Dual empor. Mit wer hartnädiger, zäher Ausdauer er immer und­­ immer wieder die einzelnen Juwelen des entschmundenen Schages überzählt !­ Wie erfaßt ihn nunmehr sehmerzliche Reue über jeden vorü­bergehenden Z­wist, wie leid thut ihm jeder verlorne Tag! Welche Selbstvorwürfe, daß er Diejenige betrübt, der er sich nun nimmerm­ehr be­­fann Ah, warum erwacht dieser Gedanke an die Trennung nicht in den Stunden der mangelnden Geduld, der fehlenden Nachsicht in ung ? Warum fällt es uns nicht ein, wenn sich eine Thräne ins Auge drängt, sie dur ein Lächeln zu verscheudhen So hätten wir um eine Freude mehr, um einen Schmerz weniger. Warum tödten, was ohnehin zum Tode verurtheilt ist ? Er steht vor dem verschleierten Portrait. Er selber hatte den Schleier darüber gebreitet. Er wollte nicht den ganzen Tag über jeden Augenblick den süßen Zügen be­­gegnen. Er wollte nicht, daß das häufige Sehen dem Beschauen Abbruch thue; er wollte sich nicht durch die Ange­wöhnung jenes tiefinnerlichen sehmerzlichen Wonnegefühles berauben, welches sein Herz dochzittert, so oft er die Hülle von dem theuren Bilde zieht. Er wollte nit, daß dieses Bild so mit eingemengt sei in seine Umgebung, daß es zu einer trivialen Zimmerzierde herabfinde und seines ergreifenden Zaubers verlustig gebe, indem es alltäglich würde. Er wollte si den fehmeigenden Schmerz für jene Stunden sparen, wo sich das Herz ihr zumendet und nach ihrem Anblide dürfte. Und wenn der liebliche Schimmer ihres sanften Antlites ihm entgegenglänzt und ihr Auge ihn lächelnd anblicht, da breiten seine Erinnerungen die Fittige aus und ihm wannen zurück in die lichtvole Vergangenheit. Heute hatte er wieder den Trauerflor von dem Bilde gezogen. Und die Seele, in welcher nur er forschte, in deren perlenreiche Tiefen niederzusteigen nur ihm gegönnt war, erschien ihm und schwebte auf ihn zu. So war sie in den ersten Jahren ihrer Ber­­einigung. Auf den feingeschnittenen Lippen schmebt no das muth­­­­willige Lächeln des Mädchenpensionats ; aus dem großen braunen Auge aber strahlt bereit ermuthigend das Erbtheil des M Weibes: die Herzensgüte. "(Er versenzt sich in die Anschauung. © So lange er sie besaß, analysirte er nicht. Es war die an­muthige Harmonie ihres MWefens, was ihn bezwang. Er gab sich seine Nechenschaft davon, was es war, was ihn magnetisch anzog, was sein ganzes MWefen elektrisirte. Er forschte nicht danach.. Ein Akkord, der in Töne zerlegt ist, tat keine Musik mehr. Nebst aber wo die einzelnen Töne den Saiten der Erinnerung entströmen, er­ flingt die süße Harmonie der Vergangenheit in ihm.­­ So lange sie am Leben war, hatte er der Einzelheiten der lieben Gestalt weniger, geachtet. Sehr aber macht er jede, selbst die ‚geringfügigste Kleinigkeit, jede Haarlode selbst zum Gegenstande verliebter Studien. Er gräbt jeden Zug in seine Erinnerung ein, um sie ja nicht zu vergeben, auf daß ihn der angebetete Geist doc ja auf Schritt und Zritt geleite. Er steht vor dem Bilde und blicht es lange an. Iin den Winkeln des Kleinen Mundes zuhht noch das rhelmische Lächeln, das große braune Auge, aber haut­­­voll unaussprechlicher Gitte, mit ‚einem ‚Segen ‘gewordenen Blide,auf ihn nieder. Und der Witwer läßt seinen Thränen freien Lauf. — ‚Sei gesegnet, du theures MWesen! Ich danke dir für all 'das Glüd, das du mir geboten, ich Dante dir, daß du mir vergeben, so oft vergeben hast! So lange Du lebtest, warst du meine liebliche Vorsehung ; nun du gestorben, bist du mir der heilige Geist, meine Taube, mein lächelnder Schugengel. Du bist untergejunten gleich, der­ Sonne, aber­ in der Wärme, die du zurück­gießest, sprießen Blumen und aus ihrem Dufte weht dein them mir entgegen. In Allem erblide ich dich, und das mildert meine die einfache Anmuth meines Daheim ; das Kiffen, welches du mir für meinen Nachmittagsschlaf gest­ht, der kleine ge­ Ihorne Teppich,desser Blumen einen Frühling aufwogen; dein rosenduf­­tiger Effig, welcher die rohe Wildheit des Salates — o, vergib, daß nit nur mein Herz, sondern: auch mein Gaumen dir dankbar ist — dein Effig, welcher die rohe Wildheit des Salates schmadhaft machte und noch jegt dort oben gährt im bauchigen Glasgefäß — Alles gemahnt an dich, Alles pfeift, Alles beklagt nur dich ! damit im Gedanken das angebetete Weib, dessen meister Arm­ut dem jeinen ruhte und ihn sanft anstieß, wenn sie , Bipi" auf etwas besonders Schönes, Originelles aufmerksam machen wollte. (Pipi war nämlich fein halboffizierer des Innern.) heiligen Ministerium Welch ein dez Welch schöne Särge! Schmelz schimmernden Guirlanden des Wietalls! ruhigender Gedanke, daß wir den Sarg eines theuren Todten ver- Schließen und den Schlüsfel mit uns heimtragen können. — Nicht wahr, Du wirst ihn auch sorgsam bewahren? — Wen denn, mein Herz ? — Den Sclüffel. — Telden Schlüffel ? — Den Schlüffel zu meinem Sarge ! Die Sonne schien unwunderher und­ die Menschen strömten heiter plaudernd vorbei. Und sie erwähnt inmitten des schäumen­­den Lebens des Todes und des Saraschlüffels — — D, ihr Frauen! $hr fofettiret selbst mit dem Tode ! Die Gedanken an die D Verwesung mußte er aus ihrem grillenhaften Köpfchen vertreiben. Ex Taufte ihr ein kofettes Hüt Welcher. Tr­oft liegt in den in immergrünem hen, von welßen eine lange schwarze Trauerfeder mehte Und Heute steht er ganz allein vor dem blingenden Fenster. Auch jept sind darin Rosentränze und eine Vergißmeinnite Sträuße ausgehängt. Aber nicht als Zier für das Haupt,­­sondern für die Todtentruhe. Und auch jetzt eilen die Menscheniue heiteren Gespräche an ihm vorüber, und die Sonne strahlt hell vom Himmel. Hinter der Glasscheibe stehen aufeinandergeschichtet Gefälge von immergrünem Geheu ummunden. Er greift an seine Brust, welche vor Schmerz blutet, und drüht seine Hand krampfhaft Seit dem Ber darauf­­gräbniß trägt er den Sargschlüssel: immer auf­ dem Herzen. Us ob er damit einen Schlüffel besäße­­ zu­­ einem geheimen Garten­pförtchen, das ihn in eine Notenlaube führt, Schatten man ihn mit pochenden Herzen erwartet, Auch heute wird er erwartet. Er geht auf­hin. Der Heine Schlüffel befindet sich ja auf seinem Herzen. Er hängt an seinen ver­­wid­meten Arın einen Immortellenkranz und trägt einen großen Bett den Strank in der Hand. Sie hatte die Veilchen To über Alles und ı . Witwerschaft ; geliebt, auf noch im Tode. Name im Einmal waren sie vor einer Sarghandlung faum hatte er ihr den Hut aufgejebt, Todesgedanken verschmunden waren, summten. Er fihlt Sie hatte den Kleinen sie wie siehen geblieben, in deren durftigem als Schon alle Müden von welche in ihrem Gehirne , harten Gegenstand, ihr Zehen geliebt, und ' sieht N »,­­ sie wohl Fortlegung in der Beilage. Auf der Straße haftet sein Blid an den Todtenk­ränzen. Ehemals hatte er sie kaum beachtet, und wenn er vor einer Blumenhandlung stehen geblieben war, betrachtete er die Soiffuren, die Hütchen, die Ouilanden der weißen Balllleiver und ihmiüdte­ n “N &

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