Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1876 (Jahrgang 23, nr. 1-24)

1876-01-22 / nr. 17

­ 7 | ker \ en ln = s je « . . ' § 2 ..- » --.s uk Apr DA ehe .«--.«s-..-s (Fingeine Tammsern 5 Fr. in allen Berfhleitlokalen.) =Die steigende Wassergefahr veranlaßt das Gros unserer Kaufleute-insbesondere aber die Getreidehändler,die in Kellerräu­­men eingelagerten­ Waarenmengen in Parterres Lokalitäten unter­­zubringen.Diese plötzliche Räumung hat einen großen Arbeiter­­mangel hervorgerufen,welcher umso fühlbarer ist,als das vorhan­­dene Arbeitermaterials trotz des hochgestellten Arbeitslohn­es nur wenig leistet.In Folge dieses Umstandes hat sich eine Depu­­tatio­c­es Börseikkomites,bestehend aus dem Vizepräsiden­ten Herrn Mois Straffer und dem landesfürstlichen Kommissar 2afato3, an den Herrn Landesfommandirenden G. d. K. Baron Edelshbeim-Gyulai mit der Bitte gemei­det, im Interesse des Handelsstandes militärische Arbeitskräfte zur Verfügung stellen zu wollen. Baron Edelsheim empfing die Deputation in der liebens­­würdigsten Weise und erklärte sich sofort bereit, den Wünschen des Handelsstandes Rechnung zu tragen. Se. Erzellenz ließ Sofort an das Blutkommando die M­eisung ergehen, die nothwendige Mannschaft unter folgenden Modalitäten beizustellen: Jeder Kauf­­mann, welcher Marbeitskräfte bedarf, hat sich an das Börsen­­-Sekretariat zu wenden, m woselbst er eine Anmessung erhält an das Parkommando, welches das Regiment bezeichnet, von dem die Mannschaft beizustellen ist. Die Beteilung von Arbeitern hat, falls solche den ganzen Tag über benöt­igt werden, am vorhergehenden Nachmittage, wenn dieselben nur für einen halben Tag, respektive für den Nachmittag nöthig sind,am Vormittage zu geschehen.Der Taglohn per Mann beträgt 1 fl. 50 fr. für den halben Tag 75 fr.; außerdem erhält der Führer der Mannschaft ebenfalls einen Taglohn, respektive die Hälfte.­­ Die Zahlung des Taglohnes hat nag vollendeter Arbeit am Arbeitsplage an den Führer zu ge­schehen. — Blabkommandant Generalmajor Sch­wertführer legte gleichfalls das liebensunwürdigste Entgegenkommen an den Tag.­­ Die Liquidation der Steuer-Nachstände in einem Theile des Landes hat bereit begonnen. In den leßteren Jahren waren zu diesem 3rede Beträge von 100.000—200.000 Gulden in das Budget aufgenommen, die indessen, da der Finanzminister nicht die nöthige Anzahl von tauglichen Organen zur Verfügung hatte, nicht gänzlich verbraucht werden konnten. Selbstverständlic war al das Resultat nicht von der Art, daß es den Erwartungen entsoroen hätte. Wie „N. 9.” erfährt, beabsichtigt der Finanz­­minister, hinsichtlich der übrig gebliebenen Beträge von der L­egis­­lative einen Nachtragskredit anzusprechen, um mit größerer Energie die Arbeiten durchzuführen, welche im Bereice mit den Glaboraten der durch das Gefeb über die Manipulation der Steuern bezeich­­neten Kommissionen zur Ausarbeitung eines Tilgungsplanes für die "Steuer-Ab­stände mit mehr Erfolg und rascher werden durch­­gefü­hrt werden können. = Wie man der „Bud. Korr.” aus Agram berichtet, bereitet die Kroatische Landes-R­egierung außer dem Gefäß­­entwurf über die Organisation der Gemeinden für die nächste Landtags-Session auch eine Vorlage über die Reorganisa­tion der forte und landnwirthschaftlichen Lehranstalt in Kreuß vor. = Da Neutraer Komitat hat an die ungarische Re­gierung eine Dant-Adresse für die Auflös­ung der "Slowakischen Matica" gelitet. = Der Gefegentwurf über die Sicherstellung der Pfandbriefe, den Referent Emerich Hodofig schon begutachtet hat, gelangt fest, wie die „Bud. Korr.” hört, im Zustizausschusse deshalb nicht zur Verhandlung, weil der Referent einige Para­graphen nochmals umarbeiten wils. Wie der „PVelter Korresp.” aus Belgrad im tele­graphischen Wege gemeldet wird, hat die serbische Negierung es ab­­gelehnt, mit Oesterreich-Ungarn bezüglic der Eisenbahn­ Frage in Unterhandlung zu treten. Die Konservativen sollen darüber auf­­gebracht sein. sz Nach einem Wiener Telegramm des „Ungar. Lloyd“ ver­­lautet mit Bestimmtheit, daß Bankgouverneur Bißig mit einer hohen Auszeichnung in den Ruhestand verlegt wird. Zu seinem Nach­folger sol Alois Moser, Sektionschef im Bodenkreditinstitut, designirt sein. Diese Maßregel soll die Annäherung z­wischen der Österreichischen Regierung, der ungarischen Regierung und der Na­tionalbank erleichtern. (Sollte wirklich der harmlose Herr v. Pipik 2. Red.) Aufhebung der kleineren kön.Regulien——Die Interpellation wird dem Minister zugestellt werden« Josef Madaräß richtet nach längerer Motivirung,i­n­ welcher er auf die Vorgänge in­ den österreichischen Partei-Klubs hinweist und es als Pflicht der Regierung bezeichnet,dem Lande über den Stand der Verhandlungen mit Oesterreich Aufklärung zu bieten, in seinem Namen und im Namen seiner Partei folgende Interpellation an den Ministerpräsidenten : „Sind die Mittheilungen begründet, daß sich der Österreichische Ministerpräsident, Fürst Auersperg da die Bant- und Bollverhandlungen in einem Reichsrathafluch derart geäußert habe, daß „die Ungarn eine eigene Bank, die Restitution der Berzehrungs­­‚Tenern und in der, gollfrage Konzessionen verlangen“, wobei er hin­­zufügte, daß seitens Oesterreichd von alledem nichts bewilligt wer­­en lan; ‚_. wenn diese Mittheilungen begründet sind, war der öster­­reichische Ministerpräsident berechtigt , sich in Folge der anläßlich der Bank- und Zollverhandlungen geäußerten Ansichten und forr­­ der ungarischen Regierung in der erwähnten Weise zu äußern , ist der Herr Ministerpräsident geneigt, dem Hause Mitthei­­lung zu machen, in welcher Weise die Mitglieder der Regierung anläßlich der erwähnten Verhandlungen ihre Ansichten bezüglich, der selbständigen Bank, des Zolle. und Handelsbildnisses for­­mulirt haben ?" Die Interpellation wird dem Ministerpräsidenten zugestellt. — «-.. -—--­­ = Das Abgeordnetenhaus hat in der heutigen Sagung die Spezialdebatte über den Gefegentwurf, die Beimwaltung 3 Ausschüffe betreffend, beendet. Die hierauf folgende Verhand­­lung der Petitionen gab zu längerer Diskussion Veranlas­­sung, doch wurden sämmtliche Petitionen im Sinne der Anträge des P­etitions-Husshufses erledigt und an die verschiedenen Neffort­­minister gemieten. Ferdinand Ragályi richtet hierauf an den Justizminister eine I Interpellation betrefffs Einbringung eines Gefeges über die Präsident Koloman Ghyczy eröffnet, die Listng des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr. — Als Schriftführer fungiren: Zombor, Molnár Wächter Orbán — Auf den Minister-Fauteuils: Tipa, Széll, PBerczel, Simonyi — Das Protokoll der gestrigen Situng wird verlesen und authentisirt. Der Präsident meldet mehrere Gesuche um Errichtung einer selbständigen Bank und des separaten Zollgebiets an, melche dem Betition3-Ausschusse zugewiesen werden. Der BPräsident meldet ferner, daß der Abgeordnete­­ m­it Hollman in Folge seiner Ernennung zum Kommandanten des V. Honved-Distrik­s von seiner Stellung als Abgeordneter zu­rückgetreten ist. Das Präsidium wird ermächtigt, die Neuwaht im betreffenden Bezirke anzuordnen. Im Interpellations-Buche sind zwei Interpellationen vor­­gemerkt, von Ferdinand Ragalyi an den Justizminister, be­­treffs einer Retition der Stadt Diató, von Sofi Madarabk an den Ministerpräsidenten betreff3 ver Verhandlungen über das Zolbündnis und über die Bankfrage. Die genannten Abgeord­­neten­­ werden ihre Sonterpellationen zum Schlusse der Gigung mottiviren. 5 Folgt die Tagesordnung. Die Spezialdebatte über den Gelegentwurf betreffs der V­ermaltungs-Ausfchüsse mird fort­­ala Man war in der gestrigen Lisung bekanntlich bis S. 39 gelangt. Stefan Martus nimmt zu diesem Paragraph das Wort. Lin den SS. 39—42 ist der Wirkungskreis des V­erwaltungs-Aus­­schusses, betreffend die Aufsicht desselben, über die Thätigkeit der Gerichte präzisirt. Redner hegt Bedenken, ob die in den angeführ­­ten Paragraphen den Ausschüssen zugewiesenen Agenden heilsame Folgen haben werden, er befürchtet, es werden dadurch eher Kon­­flikte zwischen den Gerichten und dem Anzichuffe hervorgerufen werden. Redner will nicht von hohem theoretischen Standpunkte das Verhältnis zwischen Noministration und Justizpflege erörtern, son­dern blos die praktischen Folgen der in den Paragraphen 39—42 enthaltenen Verfügungen in Betracht ziehen. Die Intention der Vorlage gehe gemäß nicht dahin, die Aufgaben der beiden zu ver­­mengen und doch könnten die Bestimmungen des Bejekentwurfs dieses Bedenken ermeden. Dan könne wohl die Justize Administration von der Justiz trennen, ohne die Unabhängigkeit der Richter zu s­chädigen, so sind die Bestimmungen der 88, 37 und 38, das Gefängnißmesen betref­­fend, vollkommen richtig, denn das Gefängnißwesen bilde wehr einen ergänzenden Theil der Justizpflege, steht aber nicht im un­zer­­trennlichem Zusammenhange mit derselben, denn die Funktion der Gerichte ist mit dem Urtheilsspruche beendet. So ist z. B. in Preußen das Gefängniß­wesen dem Ministerium des Innern unter­­ordnet. Die Ausführung der Strafe geht über die Aufgabe des Justizministeriums hinaus; überdies werde aus­­ der Aufmerk­samkeit, welche seitens des Verwaltungs-Ausschusses dem Gefängnis­­mesen zuge­wendet werden soll, in sozialer und human tärer Richtung manch Ersprießliches ermachten können. »Ganz anders verhafte es sich aber mit der Aufsicht über die Thätigkeit der Gerichte,wie sie hier dem Verwaltungs-Ausschusse zugesprochen wird,denn die Kontrole über die Gerichte kann mus von solchen Behörden in ersprießlicher Weise ausgeübt werden,bei welchen weder von Parteirücksichten,noch von Relationen zu fürchten ist.Die gegenwärtige Gerichts-Organisation sei durch alles nicht un­übertrefflich,ja die Richter sind mit solchen Garantiewällen der Unabhängigkeit umgeben,daß eine strenge Kontrole nur von guter Wirkung sein könne,doch dürfe diese nur einer Behörde zukommen, welche selbst mit anderweitigen Gegengarantien umgeben ist,wie der Verwaltungs-Ausschuß sie nicht befist. Zu diesem dürfen die Ge­richte, wenn ihr Ansehen nicht geschädigt werden sol, nicht in ein ale Berhältnis der Abhängigkeit und Unterordnung gebracht werden. Ueberdies besigt der Ausschuß nicht die nöthige Fachkennt­­niß, um eine gute Kontrole ausüben zu künnen. Im praktischen Leben würden auch die Verwaltungs-Ausschüsse gar nicht dazu kommen, die ihnen hier zugewiesenen Agenden auszuführen, da man sich mit Klagen über Saumseligkeit der Gerichte zc. ohnehin direkt an den Justizminister menden wird. Aus all diesen Mor­tiven DR Redner, statt der SS. 39—41 als §. 39 folgende Sallung : „Der Bermaltungs-Ausschuß hat das Recht, betreffs oller Verfügungen, welche hinsichtlich zivil- oder strafrechtlicher oder aber jurisdiktioneller Angelegenheiten nothwendig erscheinen und — auf legislatorischem ‚oder im Verordnungswege Erledigung erheirschen, an den Justizminister Bericht zu erstatten. (Aestim­nung im Zentrum.­ „Ministerpräsident Koloman TiRa sieht zwar an durch den a Kát­iert die Unabhängigkeit der Richter nicht gefährdet , da er aber durch die Verfügung des Gesetes nicht mehr erreichen wollte, als daß der Justizminister über etwaige Möbelstände durch­ den Ausschuß informiert werde, damit nicht einzelne nur ihre Klagen die Gerichte und das Ministerium belästigen, und er anderer­­seits nicht leugnen kann, daß Die betreffenden Paragraphen in Fachkreisen zu Verergnissen Anlaß gaben, welche Redner zwar für unbegründet hält, aber doch nicht ermeden möchte, so acceptirt er das eingereichte Amendement. Referent Gullner erklärt sich ebenfalls für dasselbe. Bei der Abstimmung wird der ursprünglich Tert­ mit 82 gegen 45 Stimmen abgelehnt, das Amendement Markus’ wird angenommen. In Folge dessen werden die SS. 39—41 in einen einzigen verwandelt. 7 . Bei §. 45 (fest 42) wird als zweites Alinea ein Amendement Markus des Inhaltes angenommen, daß betreffs des Fünigl. A gb die bisherigen geießlichen Bestimmungen aufrecht erhalten erben. Die 88. 47 —55 (neu 88. 44—51) werden unverändert an­­genommen. Zu §. 55 (neu 51) Stellt Raul Somffich das Anende­­ment, das dritte Alinea habe zu lauten: „Zwei seiner, Mitglieder (des Disziplinargerichtes) wählt der Obergespan, zwei die General­versammlung, aber immer aus jenen Mitgliedern, welche die Komitats-Kongregation in den Ausschuß entsendet hat. Nachdem ei Ministerpräsident Zita und Graf Emanuel Pédy gegen das Amendement ausgesprochen hatten, wird das­­selbe abgelehnt. Bei §. 57 (neu 54) wird der Antrag Teleply’3 angenommen, daß es dort zu heißen habe, „zur Beschlußfassung sind „wenigstens drei” Mitglieder nothmendig.“ Zum dritten Alinea des §. 58 (neu 55) beantragt Stefan Markus, daß der Stellvertreter des Staatsan­walts vom Justiz­­minister ernannt wird. Angenommen. Desgleichen ein Amendement des Referenten Julius 8­ul­ner, in welchem zufolge das zweite Alinea desselben Paragraphen nun folgendermaßen lautet: „Der königliche, respektive der Surisdiktions-Anwalt über­­sendet die Alten binnen 14 Tagen von deren Uebernahme zur Fort­­legung des weiteren Verfahrens zugleich mit seinem Antrage bezüg­­lich der Qualität der zu verhängenden Strafe an jene Behörde, welche im Sinne des Gesetes über das Disziplinar-Verfahren be­­rufen it, in erster Instanz zu entscheiden.“ Dann aber wurde die folgende neue Alinea eingeschaltet : „In dem Falle, wenn der königliche, respeltive Surisdiktions­­anmalt die Einstellung des Disziplinarverfahrens beantragt, hat er die Untersuchungsakten behufs Dreichlußfassung der Disziplinar- Kommission des Verwaltungs-Ausschusses zuzusenden.” Die übrigen Paragraphen werden ohne Debatte acceptirt ; nur bei §­ 86 (neu 83) beantragt Géza Szüllő die Weglassung des­­selben ; nachdem Ministerpräsident Tipa den transitorischen Cha­­rakter der Verfügung betont hatte, wird der Antrag abgelehnt. Damit ist die Berathung des Gefegentwurfes über die Ver­­waltungs-Ausschülfe erledigt . Die dritte Lesung findet Montag statt. eröffnete Judex Curiae Die Sigung des Oberhauses Georg v. Majláth um 1 Uhr. Präsident meldet mehrere Einläufe an, darunter auch das Gesuch des Budapester Gerichtshofes, gegen das Mitglied des Ober­­hauses Grafen Melchior Lónyay jun. wegen Entziehung von der Militärpflicht einschreiten zu dürfen. Wird dem Disziplinar-Ausschuffe zugewiesen. Graf Viktor Bihy-Kerraris überreicht den­ Bericht des Dreier-Ausschusses den Handelsvertrag mit Rumänien ber ae der Ausschuß empfiehlt den Antrag zu unveränderter m­arine. Die Verhandlung wird auf den műdsten Dienstag auf die Tagesordnung gerecht. Ivan Tombor, der Schriftführer des Abgeordnetenhauses, überbringt das Nuntium betreffs des Gefegentwurfs über die Rad- Lösung eines Theile der Schagbons. Der Gefegentwurf wird an den Dreier-Ausschuß gewiesen, welcher seinen Bericht in der Dienstag­ Sigung einweihen wird. Um "­,2 Uhr wird die Sigung geschlossen. EEE ma ra man meet änner, namentlig wenn man die eigenartige Zusammenlegung jener Konferenz, in der sich ultraszentralistische mit feudalen, ultramon­­tanen und nationalen Elementen die Hand bieten, fehärfer ins Auge faßt. Zwischen allen diesen Elementen gibt es einen gemein­­samen Berührungspunkt, die Feindschaft gegen Ungarn und vielleicht auch genen das Ministerium. Das Lettere wird sich zeigen, das Erstere bedarf seines Bemeifes, in jedem Falle aber wird man ab­­warten müssen, was in jenen Konventifeln gebaut worden ist. Für Ungarn gewiß ein recht bitterer Tran, aber zum Glücke müssen sie ihn nicht nehmen und auch hier wird dieser­­ Kelch mit Jungs­ 103 vorübergehen. J j ö Wien, 21. Jänner. Auf dem Umwege über Budapest will ein hiesiges Blatt, das man den Häuptling unserer Magyarer­phagen nennen könnte, erfahren haben, daß man in Ungarn durch das Auftreten des Herrenhauses sehr besorgt geworden sei. Weder diesen Punkt werden Sie in Budapest unbedingt genauer informirt sein müssen, als Ihr Korrespondent­­ Wir haben uns bereits über die Sache ausgesprochen. D. R.), der jedoch offen gesteht, daß der von jenem Blatte gemachte Bersuch, das Herrenhaus als eine Art parlamentarischer Vogelscheuche im cisleithanischen Nübenfelde hinzu­­stellen, hier einen mehr humoristischen Eindruck gemagt hat. Nichts­­destoweniger wird man die Bedeutung jener Konferenz im Herren­­hause, der heute die zweite folgen wird, nicht unterfließen dürfen. Der geheimnißvolle Charakter derselben fördert gegenwärtig bereits mannigfaltige Kombinationen zu Tage und ihr Ursprung ist gleich­­falls ganz darnach, um den Schachzug, der sich möglicherweise da vorbereitet, schärfer und Auge zu fassen. Doch wäre es voreilig, schon heute über jene Konferenzen urtheilen zu wossen, zumal nur äußerliche Symptome zu einem Urtheile Anhaltspunkte bieten. Das wichtigste darunter ist, daß man einem Kontakte mit dem Mini­sterium nahezu demonstrativ aus dem Wege geht, daß man somit über eine Situation beräth, die man gar nicht rennt oder die man si aus landläufigen Gerüchten kombinirt. Nicht einmal der Berfuch wurde gemacht, die Regierung zum Reden zu bringen ; man verschließt sich ganz gegen sie, indem man sie ausschließt. Das sind seltsame Präludien für eine parlamentarische Aktion. ZUr Tagesgeschichtes’s«X» 68 dürften die nächsten Tage und die bevorstehende Nieder­­weihung der Note unseres Auswärtigen Amtes in Konstantinopel jedenfalls zu interessanten politischen Grörterungen führen; ine Bam ist die europäische Breite im Allgemeinen und die englisc reife vornehmlich damit beschäftigt, die Ereignisse der legten Tag, die Beiprüffe des englischen Kabinets u. s. w. zu recapituliren und zu kommentiren. Erwähnen mir hier des sympathischen Tones, in dem die englischen Blätter, „Daily Telegraph” vornehmlich, von dem­ österreichisch-ungarischen Minister der auswärtigen Angelegen­­heiten sprechen, heffen Intentionen man die vollste Gerechtig­un widerfahren läßt. Einigen interessanten Weußerungen über „ F­abinet Andraffy” begegnen mir auch in einem leitenden Artikel der „Kreuzeitung“. Derselbe ungarnfeindliche Korrespondent, dessen Heußerungen wir jüngst an dieser Stelle erwähnten, plaidirt aug diesmal für die österreichischen Feudalen und schließt seine Aus­­einanderlegungen der die Politik des Grafen Andrasfy fol­gendermaßen: „Der ritterlichen Persönlichkeit des Grafen, der in einer Ihmeren Schule gereift, mit großem Geshide das Staats ichiff aus den Strudeln der Kleinisihen Beust’schen Rancune- Politik in das sichere Wasser 9:3 Drei-Kaiser-Bündnisses gesteuert da läßt jeder Unbefangene volle Gerechtigkeit widerfahren. Ebenso all­gemein ist die Anerkennung, daß das deutsche Bündniß das naturgeg­­ene für Oesterreich ist. 68 mar ein wahrhaft staatsmännischer Gedanke Bismarcs, daß er, obwohl genau von den feindlichen Absichten Bent, beim Ausbruche des französischen Krieges unterrichtet, Oesterreich ,die von Bersailles aus die Hand bot. Damit ist das Kriegsbeil zwischen beiden Staaten begraben. Ihr Dualismus vor 1866 war der latent Krieg. Die Operation, welche die unnatürlic zusammengemachtene Brüder trennte, war früher oder später unumgänglich, sie mar w jede Operation schmerzhaft, aber das Wundfieber der WBenst’sche Spode ist längst vorüber. Kein Boh­tifer, mit dem zu rechnen mar, denkt in Bezug auf Deutschland an etwas Anderes als ein Schu und Trußbündniß. Und daß Bismarck bereit it, uns dies zu ge­währen, zeigt die interessante Depesche von 1867 an Herrn v. We­b­er, welche die „National-Zeitung“ veröffentlicht hat. Wenn sie „i die Lage gefest“ war, diese Mittheilung zu machen, möchten wir darin einen bedeutungsvollen Wink sehen, daß der deutsche Kanzler auch heute noch bereit sein wü­rde, Oesterreich das Gleiche zu ge­­währen. Ein Nachfolger des Grafen Andrasfy könnte also in bier « Hinsicht nur seine Politik,das engste Einverständniß mit Deuch Is­land zu pflegem fortsetzen.««.· ee Man hat in letter Zeit viel von dem ntriguenspiel­­ sprochen, das an den Keinen flavischen Höfen getrieben wird. 6 scheint, daß der „Hof“ von Montenegro in dem Punkte stärker als jener von Belgrad. In der That hat man in Getinje e3 ge­standen, gleichzeitig mit den Mächten das Spiel nicht zu verderben und mit den Insurgenten in tiefster Intimität zu verbleiben; die zahlreichen Rompfote, über die man jüngst aus Belgrad ge­het, werden der mehr minder diversen Thätigkeit der montenegrini­­­gen Agenten zugeschrieben. Freilich hat man in Belgrader Blättern für diese Komplote auch die Anhänger Peter Karageorgevics ant­wortlich gemacht. Wer immer aber der Urheber jener, vorneh­lich gegen die Wersen des Fürsten Milan gerichteten Konspiratii sein möge, gereiß­­t, daß der montenegrinische Einfluß immer­­ bei den Aufständischen gewinnt und im Begriffe ist, Denjenig, Serbiens vollständig aus dem Felde zu schlagen. Als en Bemei3 von dem Grafen der Chancen Serbiens kann es nun gel­ten, daß Miticha Ljubobratics, die bedeutendste Persönlichkeit d­ensurrektion, seine Demission gegeben hat — weil er sie hat geb müssen. Zjubobratics, welcher mit seinen Sympathien vom Yan aus mehr im serbischen Lager stand, hat schon seit geraumer Zeit das Mistrauen des montenegrinischen Hofes sich zugezogen. Dazu kam, daß er allen von Getinje gekommenen Weisungen nicht im Ordre parirte, ja sogar dem massirten autokratischen Schalten und Walten des Fürsten von Montenegro in der Herzegowina mehr als einmal mannhaft zu tragen sich herausnahm. Mit einem MWori Zjubobratics war derjenige unter den Insurgentenführern, welcher Bedenken trug, für Montenegro die Kastanien aus dem Quer zu holen. Aus diesem Grunde wurde in Getinje die Kaltstellung des unwiderspänftigen Zjubobrati­s beschlossen. Vorerst wurde jenen 3 furgenten-Schaaren bedeutet, daß auf eine Unterftügung Montene 9208 nicht mehr zu zählen sei, wenn ihre Führung wo länger in den Händen des geächteten Wojmoden bleibt. Weiter wurde durch Drohungen auf Lyubobratics selbst eingemirkt, um ihn zur freiwil­­ligen Niederlegung des Kommandos und zum Abgange vom Kriegs­­schauplatz zu bestimmen. Golden Pressionsmitteln glaubte Lyubo­­bratics nicht länger unwiderstehen zu sollen und wic dem Willen der montenegrinischen Machthaber. »i« Ljubobrattez begibt sich demnächst«mit seiner Familie in Belgrad,wo er seiner serbischen Sympathien wegen einer freund­­lichen Aufnahme sicher ist.Von Belgrad aus beabsichtigt er aber,­ auch sich nach Bosnien zu begeben um die Leitung des dortigen"" Aufstandes in die Hand zu nehmen­.Der­,Pol.«Korr."»bericht­et man über die Pläne der Aufständischen,·daß man inC exenje beab’­­sichtige,die Insurrektions-Streitkräfte im der Herzegowinajmls Legionen zu theilen,von welchen jede zur älften als Montenegrinern bestehen und vorceinem montenegrinischen Serdar befehligt setzn wird. Der oberste Kriegsrath, von welchem alle Operationen ge­­leitet sein werden, soll nach wie vor am Hofe des Fürsten Nitig, seinen Siß haben. Is, · Geliebt und verloren. Roman aus dem Englischen von Wilkie Collins. (Autorisirte eberfetung.) Dritter Theil. (33. Fortlegung.) Die alte französische Uhr schlug die Stunde — das Klang so hell und fröhlich wie in vergangenen Zeiten, als meine Mutter mich manchmal in ihr Zimmer führte, um den Lieblichen Tönen zu lauschen; jeßt vermischten sie sich unheimlich mit dem scharfen Reigen des Bergaments. In kleine Stücke zerrissen flog das Blatt zu Boden,indem mein Vater das Buch ztcschlug und sich ungestüm erhob.Seine Wangen rötheten sich noch einmal und seine Stim­ne wurde lauter und lauter mit jedem­ Worte,das er sprach.Es war,als­ mißtraue er»seinem Entschlusse,mich zu verstoßen und ringe in seinem Zorne nach der Kraft, die er vielleicht in ruhigeren Augenblicken als fest gefunden hätte, n­ett, mein Herr“, sprach er, „verhandeln wir als Fremde miteinander. Sie sind Mr. Sherwin’s Sohn — nicht der meine. Sie sind der Gatte seiner Tochter sein Mitglied meiner Familie. Stehen Sie auf, wie ich es thue; wir können nicht län­­ger zusammen im­­ selben Zimmer figen. Schreiben Sie!" (er schob Feder, Papier und Tinte zu mir bin) „Schreiben Sie dort ihre Bedingungen nieder — ich werde Mittel finden, Sie zur Erfüllung eines geschriebenen Vertrags zu zwingen — schreiben Sie, unter welchen Bedingungen Sie mit Ihre und jener Frau lebenslängliche Abwesenheit von diesem Lande sowohl, als al Ihre und als Ihrer Helfershelfer ewige Verschwiegenheit zusichern wollen. Schreiben Sie, was Ihnen beliebt; ich bin bereit, Ihre Abwesenheit, Ihr Schweigen und ir Niederlegen des Namens, den Sie schändeten, theuer zu bezahlen. Mein Gott! Daß ich das erleben mußte, um die Verheimlichung der über die Familie gebrach­­ten Schande zu handeln, mit Dir zu handeln !” 94 hatte ihm bisher zugehört, ohne ein Wort zu meiner Entschuldigung vorzubringen ; bei den lechten Worten fuhr ich empor, etwas von seinem Stolge regte sich in meiner Brust gegen die Bitterkeit seiner Verachtung, Ich hob das Haupt und sah ihm zum erstenmal fest ins Auge — dann stieb ich das Schreibe­zeug weg und trat vom Zifche fort. „Halt!“ rief er. „Haben Sie mir nicht verstanden ?" „Eben weil ich Sie verstanden habe, gehe ig. Ich habe Ihren Zorn verdient und mich demselben ohne Mlurren unter­worfen. Wenn Sie in meinem Betragen gegen Sie seine Milde .." berung meines Vorgehens sehen — wenn Sie meine Schande und er mechjselte wieder Die da3 Sekunde zögerte sie — ich sah sie zittern, als ihre Augen­den feinen mein Unglück nicht mit einem Gefühl des Schmerzes somohl, ala des Mitleids betrachten können — so glaube ich m wenigstens zu der Bitte berechtigt zu sein, daß Ihre Berahjtung stumm, Ihre legten Worte an mich feine Worte der Beleidigung sein mögen.” „Beleidigung ! Hast Du ein Recht, dies Wort in einem sol­­chen Tone auszusprechen nach Allem, mas vorgefallen it? 39 wiederhole es, ich bestehe auf Deiner geschriebenen­­ Verpflichtung, wie ich es bei einem Fremden thun würde — ich will sie haben, bevor Du dies Zimmer verläffert !“ „Ich will Alles und mehr als Alles thun, was dieser un­­nwü­rdige Vertrag mir auferlegen würde. Aber ich bin noch nicht so tief gefunden, um mich für die Erfüllung einer Pflicht bestechen zu lassen. &3 mag Ihnen gelingen, zu vergefsen, daß Sie mein Vater sind ; ich kann nie vergefsen, daß ich Ihr Sohn bin.” „Die Erinnerung wird Dir nichts wußen, so lange ich lebe. 99 Sage Dir noch einmal, ich bestehe auf Deiner geschriebenen Ver­­pflichtung, und mure es auch, um zu zeigen, daß ich Deinem Worte seinen Glauben mehr scheute. Schreibe auf der Stelle — börst Du? — Schreibe !” 34 Ichmieg und rührte mich nicht. "Farbe , feine Finger zitterten fonpulsivisch und zerm­itterten Papier, als er versuchte, es vom Tishe aufzunehmen. „Du meigehst Dich ?" trug er Schnell: „Ich habe Ihnen Schon gesagt —" „Geb’ !“ rief er heftig und deutete auf die Thür; „verlaß’ dies Haus, um nie zurückzufehren — geh’ nicht als Fremder, son­dern als Feind! Ich glaube Deinem BVersprechen nicht: es gibt seine Gemeinheit, deren ich Dich nicht fähig halte. Aber ich warne Di und Deine elenden Verbündeten : ich habe Reichihum und Macht und Stellung ; und ich werde sie unerbittlich gegen Seden gebrauchen, der den reinen Ruf meiner­­ Familie bedroht. Vergiß das nicht — und nun gehe, auf ewig !“ Gerade als er das rechte Wort sprach, als meine Hand die Thürflinte berührte, kam ein flüsternder Laut von der Bibliothek her. Mein Bafer schlaf zusammen und wandte sich dahin. Un­­willkürlich hielt ich inne. Meine Augen folgten den feinen und blieben auf der vorhen Thür haften. Sie öffnete sich ein wenig — dann wurde sie weit auf­gestoßen. Langsam und leise trat Klara ein, ihr plögliches und geräuschloses Erscheinen in einem solchen Momente — der erschrocene Blid, melcher ihre sonst so weichen und sanften Augen unnatürlich starr machte — ihr bleiges Gesicht, ihr weißes Kleid, ihr leiser Schritt, mir seien es, als wäre es nit Klara selber, sondern ihr Geist, der jegt auf uns zusam. Al sie sich meinem Bater näherte, nannte er erstaunt ihren Namen, aber seine Stimme lant zum Slüstern herab, indem er das Wort aussprach. Gine begegneten — aber als sie auf mich fielen, schritt das muthige Mädchen vorwärts; sie trat an meine Seite, erfaßte meine Hand und hob den Blick zu meinem Vater empor. „Klara !” sprac­h er wieder, ebenso leise wie vorher. 3% fühlte ihre falte Hand die meine felt umich liegen ; der Druck ihrer kleinen eisigen Finger schmerzte mich beinahe. Ihre Lippen bewegten si, aber die schnellen, schweren Athemzüge machten ihre Worte unverständlich. „Klara!“ rief mein Bater zum drittenmale mit erhobener Stimme, die aber gleich bei den ersten Worten wieder zum Flüstern herabfand. „Klara,” fuhr er sanft und traurig fort, „laß seine Hand los; er ist dies feine Zeit für Deine Gegenwart; ich bitte Dich, verlaß­ uns, Du darfst seine Hand nicht faffen. Er ist mein Sohn nicht mehr; nicht mehr Dein Bruder, Klara, Hört Du meine Worte nicht ?" „Wohl höre ich sie, mein Vater,“ ermiderte das Mädchen: „Bott gebe, daß meine Mutter im Himmel diese Worte nicht auch gehört hat!" Er war auf sie zugegangen, aber jet hielt es inne und wandte sich ab. Wer fanm sagen, melde­ Erinnerungen früherer Tage ihn bis in die tiefste Seele erschütterten ? „Du Sprichst wie Du nicht sprechen solltest, Klara,” sagte er, ohne aufzubliden. „Deine Mutter —” seine Stimme machte: „Kannst Du seine Hand noch halten nach dem, was ich Dir gesagt ? Sch­mied erhole es, er ist Deiner Gegenwart nicht müldig; mein Haus kann ihm kein Obdach mehr gemähren — muß ich Dir ber fehlen, ihn zu verlassen ?“ Die tief eingemwurzelte Gewohnheit des Gehorsams fregte ; sie ließ meine Sand los, aber noch rührte sie sich nit von mei­­ner Geste. „est verlass’ uns, Klara," sprach mein Vater. „Es war Unrecht von Dir, mein Liebling, in jenem Zimmer zu weilen und hier einzutreten. Später will ich mit Dir reden — Du darfst nicht länger hier bleiben.” Sie verschränkte ihre zitternden Finger und seufzte tief. „Ich fanı nicht gehen, mein Vater,“ sprach sie mit fliegen­­dem them. , tuh íg Dir zum erstenmal in Deinem Leben jagen, Du ungehorsam bist ?" fragte er: „Ich kann nicht gehen,“ wiederholte sie im selben Tone, „bis Sie jagen, daß Sie ihn sein Vergehen sühnen lassen, ihm verzeihen wollen.“ „Sur Sein D Vergehen gibt es meder Sühne nach Ber­­eihung. Klara! bist Du so verändert, daß Du mir in’s Ange­ht ungehorsam sein Fannit ?“ Und er trat von uns hinweg. „Du, nein I nein !" Sie eilte zu ihm hin, hielt aber auf halbem Wege inne und daß sah fie angstvol nach mir um, die ich schweigend an der Thür stand. , Basil," rief sie: „Du hast Dein Versprechen nicht gehalten, bist nicht geduldig gewesen! Di, mein Vater, wenn ig jemals Güte von Ihnen verdient habe, so seien Sie um meinetwillen gütig gegen ihn! Bafil! rede, Bafil! Bitte ihn auf den Anseen um Verzeihung. Vater, ich versprach, ihm Ihre Verzeihung zu erflehen Kein Wort. Beide Schweigen? Bafil, Du gehst noch nit­r wirst gar nicht gehen ! Denken Sie daran , wie sanft und gütig er stets gegen mich war. Meiner armen Mutter (ich muß sie nennen), meiner armen Mutter Lieblingssohn — Sie haben’s mir selber ger fagt! und auf mir war er am theuersten,, vieleicht meil meine Mutter ihn so zärtlich liebte ! Sein erstes Vergehen noch dazu sein erster Schmerz ! Und deshalb sol unser Heim nicht mehr da feine bleiben ? Strafen Sie mich, mein Vater! Much ich that anregt ; ich Tauschte in der Bibliothek, als Ihre Stimmen so laut wurden. Er geht! Nein, nein, nein , noch nit­!” Sie warf sich gegen die Thür, die ich geöffnet hatte, ihrer­ mächtigen Erregung überwältigt, war mein Pater in Leffel gefunden. .., »Kommzurück——komm zu seinen Knieent«'flüsterte sie«,,i«hre«so wilden,thränenlosert Augen auf mich heften­d,ihre Arme ummkoldi­nen Nacken schlingen­d und versuchte,mich von der Thür fortzuzie­­­­hen.»Komm zurück,Du wirst mich tödten,«'rief sie linkt Und«—zo­g mich zu meinem Vater. .,Klara,«sprach er,»ich befehle Dir,ihn zu verlassen.«Er» trat ungestüm auf mich zu.»Geh!«riefex­ rauh.»Wenn noch ein' Funke von Menschlichkeit in Dir lebt,so mach’ein Endet'«« 30­ werde schreiben, Liebling — ich werde schreiben,” flüstert ich meiner Schwester zu und entwand mich ihren Armen — sie gingen schon frastlos um meinen Hals! Im Hinausschreiten wandte ig mich und blickte zum festenmal in das Zimmer zurück, «Klara lag in meines Vaters Armen,ihr Haupt ruhte auf seiner Schu­lter 7 ihr Antlitz war so still,inse·mer himmlischen·’ Ruhe,als ob die Welt und ihre Sorgen es n immer mehr bewegen sollten und kein anderes Licht mehr als das aus den strahlenden­ Augen seliger Engel darauf fallen würde.Sie war ohnmächtig ge­­worden. ; 2 Mein Vater hielt sie mit einem Arm umfangen, indem seine freie Hand ungeduldig nach der Klingel suchte und seine Augen in tiefstem Schmerze und unaussprechlicher Liebe an dem friedlichen A­ntlig Bingen, das in so trauriger Ruhe auf seiner Schulter lag. Go Sah ich ihn einen Augenblick, bevor in die Thür fchloß — im nächsten hatte ich das Haus verlassen. So habe es nie wieder betreten — habe meinen Vater sett dem nie mehr gesehen. (Sortregung folgt.) ő . Jugendlichlich sprang er auf. Bon einen­­ ,­­s« Ba: "« a

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