Pester Lloyd, Februar 1876 (Jahrgang 23, nr. 25-49)

1876-02-01 / nr. 25

»H- Ei »F sp-· ER EREREERTT | 1876, Abonnement für die öflerr.-ung. Monarchie : Für den „Berer Lloyd“ (Morgens und Abendblatt) nebt der Bratis-Beck­- Tage: „Wochenblatt für Land- und Korfwirthsgaft“ Für Undapıfl. Mit Foilverf. 5 a große Batake ti E Gonzjäpelie fi. 22.— Gangjährl. ft. 24— le nit Vorb­el. olbjährl. m 11.— Halbjährl. nm 12.— Sanzjährli fl. 28.— Ganzjährl. fl. 20.— terteljührt. n 5.50 = RB n­ 6— | Halbjährlig „ 14.— Halbjährlich m 15.— Donatlich m R— Monatlich m 2.20 | Bierter Ally, Ne Gerkeiläpe­n 7.50 Mit separater Postversendung des Abendblattes 1 fl. vierte jährlich mehr. Man jenai fr Budapest in der Administration. beg ,Befter Lloyd“, Dorothea» HR . 14, I Stod, außerhalb Budapest mittelst Postanweisungen auch alle Postämter. Tagen werden angenommen für 1 fl. per 100. — Dieselben sind franco an die Expedition beg „Bester Lloyd zu senden. Iaferate und Einshhaltungen für den Ofenen Sprechrat werden angenommen, Wudapekl Dreiundzwanzigster Jahrgang. Saferate werden angenommen im Auslande in Wien: Bel A. Oppelik, Wolls elte Nr. 22; M. Mosse, Stile Ratte Nr. 3; Hinnsenstein & egler, Walfiipgaffe Nr. 10; A. Alfervorftabt, Geegafie . L. Daube & Comp,. liangofir ; Retter & €1e., 1. Beet 18. — Paris: Havas zus e & Comp., Place de la 5. — Frankfurt ma. M. 6. L. Baube & Comp. in der Administration, D­rothengaffe Nr. 14, ersten Stod, wer : in den Annoncen-Expeditionen er L. Kang & Co., Babgaffe au 1; Maasenstein , Vogler, Helenieg Nr. 1.— Josef Paulay, Baron © N 2. 20, 2. Stod 16. Insertionspreidung aufliegendem Tarif. Redaktion und Administration Dorotbeagafie Nr. 14, erften Stod. Manuskripte werden in keinem Halle surngefieb­t. Einzelne Nummern 8 kr. in allen Verschleisslokalen, on mine, umcsane, a jemetz, . 18: 6 · flag, anregen nn mann un Tage: „Wochenblatt für kand­ m. Hans, Mormwegen, Pertuget,­­ taanten, Schweden, a Spanien, bartei unt den Beretütáten na te na hand und Flunfend Bei den Ralf. ruffischen BP en ER a fuel op. oftámtern beg es ides beträgt bad Bert beige Aonnement art 76 Pf. . . - - Tagesgeschichte aus allen Ländern der Monarchie bringen Buddapest, 31. Männer. =­önden die Betäubung nach dem ersten Gindrude des niederbeugenden Ereignisses, welches die Nation in in­­nerster Seele mit Trauer erfüllt, allmälig zu weichen be­­ginnt, dämmert das are Bewußtsein von der Größe des OBerluftes hervor und was bisher nur Empfindung war, das wird jegt Erkenntnig — wir finden nimmer feines Sleiben. Es mehren sich mit jeder Stunde die pietätvollen Kundgebungen für die Manen des großen Verblichenen , aus den entferntesten Gegenden des Landes widerhallt dumpf und schmerzlich, ein Seufzer aus Millionen Herzen, die Todtenklage ; in Oesterreich schweigt der Kampf der Interessen, es verstummt selbst der wilde Ton der Racen­­leidenschaft, versühnend wie das lebendige Schaffen Franz Deáts hat hier auch sein Tod gemirft und die Boten der ung Worte innig empfundener Theilnahme ; und alle zivi­­lisirten Völker Europas fühlen mit uns, haben Verständnis für unsere Trauer ; aus Nord und West, aus dem Süden wie aus dem Osten kommen uns Zeichen hoher Verehrung für das Andenken Desf’s; und all diese Theilnahme und alle diese Kundgebungen, wie erhebend sie auch sind, sie haben nicht die Kraft des Trostes in sich, sie lassen uns nur mit grausamer Deutlichkeit erkennen, daß mit der ir­­dischen Hülle Franz Desf’s der Pfeiler zusammengebrochen ist, auf welchem der Stolz Ungarns vor den Kulturvölkern Europas geruht. Nein, diesen Manifestationen wohnt feine Tröstung inne und an der Bahre Franz Deit’s wollen wir nicht getröstet sein; feiner unserer Gedanken und feines unserer Gefühle soll abgelenzt werden von dem er­­habenen Gegenstande unserer Trauer ; nicht an uns denten wir, wir denten nur an ihn, den theuern Zodten ; aber s die eine Zuversicht möchten wir hineinrufen in das offene d. nun für immer erleihen, es gipfelte in der z­wischen der Nation und der Dynastie Grab, ehe es sich über die sterblichen Nefte Dest’s fließt — das Werk, welches er geschaffen, wird fortleben von Ge­­schlecht zu Geschlecht und sich bemühren als feste B­ra ime ferer staatlichen Wohlfahrt und unseres Bundes mit Oester­­reich im Sturm der Zeiten und der Ereignisse. — Und solche Zuversicht schöpfen wir aus zwei Mo­menten von bedeutsamem Charakter, aus der Mani­­festation des Königs und aus der Theil­­nah­me desdristerreichischen Parlaments. Daß diese dem leuchtenden Vorbilde aller patriotischen Tu­­genden, dem bewährten Nachgeber in britischen Lagen, der imponirenden Charaktergröße Desf’s gelten — wir wissen es und sind dafi­e mit Dank erfüllt; aber man verehrt nicht den Meister, ohne mit Genugthuung auf dessen Schöpfung zu bilden und man zollt nicht dem Patrioten so hohe Ehren, ohne das Ziel seines patriotischen Waltens Und das Ziel des politischen Thun, aller Mühen und Anstrengungen dieses reichen Lebens, sp­an­­nung des hundertjährigen Konfliktes Tan u Bern Deren te Datnerk Der VWechselbeziehungen zwischen den Der freiten Bdlfern Oesterreichs und Un­garns Wir schreiben hier Feine Geschichte und wir zeichnen auch feine Episode der historischen Entwicklung unserer Beziehungen zu Oesterreich — wir mögen an dem Sarge Franz Deáfs seine Reminiszenz an Kämpfe und Bezirrungen wachrufen ; nur der einen großen Thatarche sei gedacht, daß in dem Ausgleich von 1867 die fünfreie For­­mel gegeben ist für die Lösung eines zweitheiligen Pro­­blems , um deffentwissen. Generationen Hindusch Ströme Blutes getroffen , für die Begründung des ungare­schen Staates unter dem Schirm der un­­vert­ren­kt von e, im PBerbande mit den ko­nstitutionell regierten Bdlfern Dester­­r­eich 6. Für dieses Problem ist in dem Ausgleichs­­gefege die Formel gefunden worden und sie hat sich ber­­ährt zunnächst in dem Verhältnisse zwischen der ungarischen Nation und ihrem fürsten . Jahrhunderte hindurch zog es sich wie ein Haffender Abgrund Hin zwischen dem ungarischen Voli­­thum und dem dynastischen Interesse , am Rande dieser grausigen alten und die neuen Geschlechter Ungarns und so manche Träger der ungarischen Krone ; mehr denn einmal hat er Helatomben verschlungen an den besten Gütern unseres Volkes und mehr denn einmal shien es, als seien auch die Existenzgarantien der Monarchie in diesen Orfus gefunden ; und wenn nun nach einer Katastrophe, die Alles in Frage gestellt hat, was sich im Laufe einer langen weltgeschicht­­lien Epoche, denn doch an verbindenden Elementen zwi­­sen dem ungarischen Volke und der Dynastie herausgebil­­det und nach Tagen der harten Bedrängung und der Ver­­folgung dieser Abgrund ich geschlossen hat; wenn sein Schatten früherer Geschehnisse trübend Hineinfällt in die glückliche Harmonie zwischen Fürst und Bolt; ja, wenn es im ganzen Lande feine Schattirung gibt, die mit solchem Einklang im Widerspruch stünde — so hat dies nicht ledig­­lich das versöhnliche und friedliche Walten der Bertön­­­ig­keit Deif’s gethan, es ist dies dem großem Werke Deáts zu verdanken, welches in sich selbst die lebendig fortwirfenden Birgsschaften der Harmonie, der untrenn­­baren Einheit zwischen der Nation und dem Monarchen trägt. Und indem der Monarch einen Kranz dankbarer Anerkennung auf den Sarg Franz Deáfs niederlegt , hat er in meihevoller Stunde auch seine Anerkennung für d­ie Schöpfung des großen Patrioten zum Ausbruck gebracht. Und bewährt hat sich der Ausgleif von 1867 an in den Beziehungen zwischen den Völkern Desterreichs und­ Ungarns. Nicht die allseitig anerkannte Thatsache wollen wir hier betonen, daß der Konstitutionalismus in Desterreich zum Theil ein Produkt der ungarischen Ver­­fassungskämpfe ist; auch auf den Umstand mögen wir nicht hinweisen, daß in den Motiven des Ausgleichsgeseßes selbst eine feste Garantie für die konstitutionelle Ordnung Dester­­reichs enthalten ist; aber was wir nicht verschweigen wollen, in die Thatsache, daß seit die Begründung des neuen staatsrechtlichen Verhältnisses jener verderbliche Pessi­­mismus in Oesterreich, der alles Vertrauen in die Existenz- Bedingungen der Monarchie und in die Stabilität einer staatlichen Form zu zernagen drohte, der die besten Poten­­zen der österreichischen Bevölkerung sozusegen heimathslos in der Rede der allgemeinen Zustände erscheinen ließ, das dieser Pessimismus geschwunden ist und einem Gefühle der Sicherheit, der Zuversicht und des Kraftbewußtseins Plan gemacht hat. Das „Oesterreicherthum“ hat heute „nichts mehr von jenem odiosen Beigeschmad, der ihm in früherer Zeit anhaftete, und der Österreichhsche Bürger hat ein volls­­tü­mliches und staatliches Bemwußtsein erlangt, welches ihm nur in wenigen Epochen eigen war. Wer­ wollte aber leug­­nen, daß die Hebung des Öffentlichen Geistes in Oester­­reich zu einem bedeutenden Theile den politischen Wechsel­­beziehungen z­wischen den beiderseitigen Völkern und­ dem Gefühle jener Autorität zu danken ist, melche die­ Mon­­archie Fraft ihrer innern Konsolidirung sau) im europäischen Konzerte gewonnen hat? Und wir zweifeln nicht daran, daß die Vertreter des Österreichischen Parlaments, welche zu uns kommen, um ihrer Pietät für den edlen Dahingeschie­­denen Ausdruck zu leihen, auch der segengreichen Wirkungen, eingedent sind, die das Werk Franz Dedl’s in seinen lebendigen Konsequenzen auf alle Verhältnisse Oesterreichs ausgeübt. Daran stärkt sich unsere Zuversicht in die ungetrübte und unerschütterte Fortdauer des Bundes, den Desk geschaffen hat. Der Kampf um materielle Autoreffen, wie er seit Monaten zwischen Ungarn und Oesterreich geführt wird, er wird seine friedliche Ausgleichung­­ finden, weil er sie nach einer natürlichen Nothwendigkeit finden muß, und der augenblickliche Widerstand macht und in dieser Ueber­ Meisters so lange dauern wird, als es treue patriotische Herzen gibt in Ungarn und in Oesterreich. Budapest, 31. Jänner. I) Die konservative Breffe Deutschlands singt dem Liberalismus das Todtenlied. Die "Kreuzzeitung" nimmt sogar schon das Inventar des Verblichenen auf und es find eitel „verfälschte" Sachen, die sie auf die Trommel schlägt. Politis, W­olfswirthschaft, Geiäßgebung, National- Gefühl, Wolfsbildung, Kurz Alles — bis auf öffentliche G­ebisje und Frisuren — habe der deutsche Liberalismus theils verfälscht, theils verwälscht und es sei just an der Beit, daß er endlich in die Hölle fahre. Unterdessen scheint der Liberalismus in Deutschland nicht im Geringsten ge­storben zu sein und man kann nicht einmal sagen, daß er das Bedü­rfniß fühle, sein Testament zu machen. m Reichstage manifestirt er sich vielmehr so lebenskräftig, wie nur jemals und er scheint so wenig sein nahes Ende zu ahnen, daß er sich nicht scheut, den Zorn des Gemaltigen­­ herauszufordern, der da richtet Über die Lebenden und Todten im Deutschen Reich. Erst gestern hat der Libera­­lismus dem Fürsten Bismarc zwei der schönsten Para­­graphen der Strafgeieg-Novelle umgebracht und zwar einen, welcher die Theilnahme an geheimen Verbindungen mit unbekannten Oberen, und einen andern, welcher die Auf­­reizung der Bevölkerungs-Klassen gegen­einander zu der strafen bestimmt war, und mer da weiß, welches Gewicht die Deutsche Reichsregierung auf die Strafgejeg- Novelle legt, der wird das ablehnende Votum der deutschen Reichstags- Majorität gewiß nicht unterschägen.­­ Offenbar fühlt also der Liberalismus träg dem Grabgeläute seiner Gegner noch die Kraft zum Leben und zu lebensvollem Wirken in sich. Gleichwohl läßt sich nicht verfemnen, daß die national­­liberale Partei Deutschlands sich nicht mehr in aufsteigen­­der Linie bewegt. Es ist, als ob jener mächtige, persönliche Wille, der den Kräften im Deutschen Reich die Bahnen vorzeichnet , das B Planetensystem der heutigen Parteiwelt Deutschlands verschieben und neue Gestirne zur Herrschaft bringen wollte. Seit geraumer Zeit­­ geht das Gerücht durch die Blätter, Fürst Bismarc sei der nationalliberalen Partei überdrüssig geworden und trage die Schaffung einer konservativen Negierungspartei im Sinne. Leuten, die an eine parlamentarische Ordnung gewöhnt sind, müßte ein solch’ umgekührtes Verhältnis zwischen der Geießgebung und dem M­inister fast unverständlich erscheinen. Das Nor­­male ist, daß die Menjorität einer Gejeßgebung den Chef der Regierung zu Falle bringt nach den Naturgejegen des Parlamentarismus ; aber es ist nicht Die Regel, daß eine parlamentarische Mehrheit, die im Bolfe wurzelt , von einem Minister depofjedirt wird. Allein mach diesen Nor­­men kann das deutsche V­erhältniß nicht beurtheilt werden. So wenig als die deutsche Reichsregierung eine parlamen­­tarische Regierung im eigentlichen Sinne ist, eben­so wenig haben wir den Reichstag und die Beziehungen desselben zur Regierung die allgemeinen Gefege des Parlamentaris­­mus ihre Geltung. Und, was mehr als dies, biese Gefege gelten auch nicht für die Beziehungen der Majorität zum Boste. Will Fürst Bismarc die nationalliberale Partei zur Minorität herabdrücken, so wird er seinen Willen durch das Bolt zu realisiren vermögen. „Sie wurden auf meinen Namen gewählt" — dieses stolzge Wort des Reichskanzlers an die liberale Partei kennzeichnet auf8 genaueste Die Lage. Die Nation identifizirt das Reich und seine Errungens­­chaften mit der Versinlichkeit des Fürsten Bismard, und das Bolt — so weit bas nicht unter dem Banne einer oppositionellen Agitation steht — wählt seine Vertreter eben zur Unterftügung der Wolitit Bismard's. An der Macht des Reichskanzlers eine grindbliche Wandlung der Bartei­onstellation herbeizuführen, läßt sich Jonac) kaum zweifeln ; eine andere Frage ist, ob er auch das Be­­dürfniß nach einem solchen Wechsel empfindet. Es versteht sich, daß fü­r diese Frage sein blos per­­sönliches Motiv entscheidend sein kann. Nicht Abneigung gegen die Elemente der nationalliberalen Partei und nicht eine wieder aufb­auende Sympathie für die alten konserva­­tiven Bundesgenossen kann auf den Reichskanzler bestimmend wirken. Drängt sich ihm die Nothwendigkeit auf, einen Rollenwechsel zwischen den Parteien eintreten zu lassen, so künden ausschließlich politische M­eotive dominiren, und zwar politische Motive, die nicht in Unterscheidun­­gen z­wischen Liberaler und konservativer Anschauung im landläufigen­ Sinne ihre Quelle haben, sondern auf die elementaren Bedürfnisse der ganzen innern Reichspolitik zurückzuführen sind.Die heutige praktische Gesetzgebung im Deutschen Reich entzieht so ganz und gat dem allgemeinen Gesichtspunkte liberaler un­d konservativer Prinzipien,sie hat nur einen Zweck:den innern Ausbau,die Eini­­gung des Reichs zu vollenden.So Manchem in Deutsch­­land mag sich oft genug der Gedanke aufgedrängt haben, mit welch wesentlichen Nachtheilen es verbunden sei,daß die Einigung des Reichs nicht mit jener blitzartigetc.revo­­lutionären Raschheit,wie etwa die nationale Einigung Italiens,bis in ihre letzten Konsequenzen­ vollzogen wurde, sondern erst allmäßig durch Institutionen und auf dem Wege einer einheitlichen Gesetzgebung hergestellt werden soll.Der letztere Prozeß ist jedenfalls ebenso schwierig,als langwie­­rig,denn er stößt allenthalben auf einen natürlichen Kon­­servativismus,der nicht dem ersten Ansturm weicht,und auf eingewurzelte Stammesgewohnheiten,die nicht von heute auf morgenumeändert werden können.Freilich übersieht man dabei, bar lebhaft entwickelte dynastische Gefühle, dann tiefgehende religiöse Unterschiede jedenfalls solche vat toren sind, die auch gegen die rasch vollzogene Thatsache reagirt haben würden, vielleicht mit größerer Gewalt als die Kraft dieser Thatsachen zu wirken vermocht hätte und daß in dieser Hinsicht ein sehr wesentlicher Unterschied zwi­­sen den Verhältnissen Deutschlands und denen Italiens besteht. In Italien war die nationale Einigung zugleich die politische Befreiung und vielleicht in höherem Grade der Haß gegen die Fremdherrschaft und die Auflehnung ge­­gen den Druck absolutistischer Willkür, als das Hare Be­­wußtsein des nationalen Geburtens hat in Italien den Ausschlag gegeben und das Streben der Staatsmänner be­­günstigt. Anders in Deutschland, Hier ist jeder Schritt zur Einigung von Opfern an Traditionen, an Hundertjährigen Gewohnheiten, an dynastischen Gefühlen bezeichnet und zu­dem pflanzt sich die Konfessionelle Verschiedenheit zwischen Sid und Nord als Hinderniß auf. Unter solchen Verhält­­nissan 4 Alamfiman Kin Plain. mak SM... Sn 108. „2. vwavsurgn wir SDL vu] vH adá" hé VEL ZET a feggebung der zuträglichere, Statten geht. Angesichts dieser Lage der Dinge ist es immerhin denkbar, daß Fürst Bismard neue Vollstrecer seiner In­­tentionen — nur in diesem Sinne kommen die Parteien für ihn in Betracht — an die Oberfläche bringen will, zumal wenn es sich bewahrheiten sollte, daß er dem soges nannten Kulturfampfe ein Bier zu segen wünscht. Die Er­fahrungen, die man in leiterer Hinsicht gemacht, sind eben nur die tröstlichsten. Wenn der Kampf unzweifelhaft nicht um des liberalen Prinzips willen, sondern ledig­­lich zu Bwedhen der innern Erstarrung geführt worden, so hat er einstweilen den gewünschten Erfolg nicht gehabt, beim offenbar Hat er in zentrifugaler Richtung gewirkt. Die Zustände in Baiern bemessen dies­bar genug. Der Kampf hat dem Partikularismus nit nur nicht ent DE zab­ezáal er hat demselben vielmehr neue Nahrun geboten. Und so ist es allerdings möglig, Dag man fi nach einer Mühepause sehnt, um die Muße zur Ausgleichung der Gegenfage zu gewinnen. Tresdem sih eint eg ung, als seien die Grabreden, welche die konservative P­resse schon heute dem „Liberalismus“ hält, beträchtlich verfrüht. Ein­­mal hat die nationalliberale Partei zu wiederholten malen bewiesen, daß sie in hohem Grade die Fähigkeit zur Trans­­aktion befigt. Die Gegner weisen ja Höhnisch genug auf diese Schmiegsamkeit und politische „Selbstlosigkeit“ der Liberalen hin. Dann aber fragt es sich, ob bei einem Nollenwechsel zwischen den Parteien in Wahrheit das zu gewinnen stünde, was heute angestrebt wird, und das ist wenn er aus langsamer von allerdings äußerst problematisch. Der Ultramontanismus und der Partikularismus im Deutschen Reich sind völlig untrennbare Elemente und der erstere ist nicht im Lager der katholischen Parteien allein zu suchen. Alles, was sich in Deutschland konservativ nennt, ist zugleich kirchlich ge­­färbt und Diese legtere Schattigung kommt wesentlich der partikularistischen Tendenz zugute. So lange daher die ganze Legislatorische Thätigkeit des Deutschen Reiches von dem Gedanken der fortschreitenden Einigung beherrscht ist und so lange daher das Motiv der staatlichen Autorität für alle Alte und Entsc­hließungen der Reichsregierung ent­­scheidend­ sein muß, ist auch die parlamentarische Herrschaft der absolut „reichsfreundlichen” Partei eine unbedingte Nothwendigkeit. Die nationalliberale Partei hat eben ihre Mission noch nicht erfüllt und sie kann noch nicht zu den Todten geworfen werden. Der „zütwnende ARI" mag allerdings von Zeit zu Zeit Ursache zur Verstimmung haben­, aber zum Bruche wird es vorerst nicht kommen. Bei §­ 127 wurde ein Antrag, dab im Falle der Noth die ‚umentgeltliche Berabfolgung von Meditamenten an Unbemittelte stattfinden solle, abgelehnt, und der Paragraph unverändert an­genommen.­­ rechtemfeine Apotheke fü­r nicht ü­bertragbar erlären, Eingabe des allgemeinen ungarischen Apothekervereins wegen des pfenden Diskussion wurde von mehreren Seiten jene Gefahr bes Zu den $$. 181-133, melde das B­e­a­nal­­ei! wurde eine feitigung­ dieser Verfügung verlesen. In Folge bev sich hieran In­tent, welche fs in Bezug auf das investirte Vermögen aus dem Bestehen der­ Apotheken mit Personalvechten beim Tode des Apor war den in der thefers ergeben kann. Der Ausschuß vermarf Eingabe enthaltenen Vorschlag, allein zum legten Punkte des $. 131, laut in welchem „die Uebertranung — nleichfalls mit Versonal­­tet — der Minister des Innern gestattet”, wurde beigefügt, daß „die Erlaubniß b­iezu nur im Falle des Mangels der gefeslihen GSifordernisse verweigert werden kann." §.134 wurde gänzlich gestrichen und an dessen Stelle,n­ach­,­stehende Fassung angenommen: „Um Errichtung einer neuen Apo­­einschreiten: a) irgend eine Gemeinde, d) em diplomirter Apotheker. Am festeren Kalle ist die Wohlmeinung der betreffenden Gemeinde einzuholen. Die Erlaubniß kann nur dann verweigert werden, wenn in Rüdsigt auf die Zahl der St MR­e auf die­sen bestehenden Apotheken und auf die Lokalverhältnis gebührend nachge­wiesen wird, da­ die neue Apotheke den Bestand im Falle des Punktes a), wenn die Errichtung der Apotheke emeinde die ausgesproc­hen wurde, entscheidet Darüber, wenn in der­­ Errichtung derselben zu Konzessioniren sei, nach erfolgter Konkurz- Ausschreibung und Anhörung der interessirten Gemeinden, der B­ealtungs-Ausschuß ; denselbe hat seine Entscheidung dem Minister des n­ern anzuzeigen. In den§­138 wurde die Verfügung aufgenommen, die amtlichen Visitation­en der Apotheken keine besondere Gebühr verlangt werden dürfe. Vorgehen der Apotheker auch Spezialbestimmungen hinfigtlich der Aufnahme und Ausbildung der Apotheker-Lehrlinge A wären, wurde verworfen, da derartige Verfügungen in den Wir­­kungskreis des Unterrichts-Ministeriums fallen. « daß für Der Antrag, dah­in die im Verordnungen wege zu erlasfenden Detailvorschriften für die Thätigkeit und das Hierauf begann der Ausschuß die Verhandlung der auf den öffentlichen Sanitätsdienst bezüglichen Paragraphen.« ZUm§.14­0,welcher den Sanitätsdienst der Geznemden regHItLWUTPePer Zusatz geknack­t,«daß»di«eGeuteinFS nöthigeyfass­­una­ sicr dieyeranbildu­ng diplonurrerpedamnten Vorgeskragn­­­Die übrigen Daragnode wurden unverändert angenommen. Wie in den Zauberftüden, so hebt sich auch jegt in unserem neuest­en«politischen Intriguenstücke eine Nebelwolket­ach der andersns verkenhauss Konferenzen und der,,Vertrauenskundgebung«für die egterung zu Gevatter standen und in immer lichteren Umriffen zeigen sich die Faifeure, die bei den Statt der reizenden See oder sonstigen anmuthigen Gruppen, die bei solchen Gelegenheiten fide bay werden, zeigten fid) und ein altes im streng feudalen Style ge­haltenes Palais und in diesen eine Tafelrunde, an meiger neben neben dem Heißfposrne Blener der diplomatische dem greisen Schmerling der jugendfrische·Graf«Cl­eo» Thun, an Kardinel Schwarzenberg der philosophisch angelegte wer­­ft Metternich und neben dem rechtsgelehrten Härdtl der altsond- und interventionslustige Graf Nedberg 1866er Ungedenkens Bla genommen haben. Den Vorfig führt, wie natür­­lich, der Hausherr, Fürst 93. A. Schwarzenberg, und die Tafelrunde hat, al natürlich, seine andere Sorge, mit welchen Mitteln man die Stellung der Regierung überhaupt und Ungarn gegenüber kräftigen Ferne, Undered. Das Organ der Magyarophagen, glauben Sie ja nichs das in Schmerling seinen Propheten verehrt, verfündet dies heute mit der allerernsteften Miene und wehe Demjenig­e, der nur daran zu zweifeln wagt! Er wird erbarmungslos zu den — Offizieren oo unter Die Maffe jener eigensinnigen Köpfe, Die noch immer zu zweifeln En daß Schmerling, Leo Thun und Kardinal Schwarzenberg irgend einem andern Briede geeinigt haben sollen, als zur ehre der Aufrechthaltung des Dualismus ! Das Ministerium Aueröperg lien, aufrichtigsten und loyalsten Unterftügung des Kabinett und ist so dichköpfig, seine besten freunde zu verrennen. CS is uns­laublich. Man applizirt ihn eine gebundene Marschroute Ungarn i­n HR 3 die ihm daß selbstän­­genemüder und Statt fir diese Unterjftügung,, ige Denken erspart und das selbständige Handeln unmöglich machen sol, dankbar zu sein, entetixt es sich, selbständig­e Denken und handeln zu mollen · dank ist der Welten Lohn und der zärtlichst hat erikt dem muesten Intciguens Stücke hat volles Recht,mit diesen Worten von der­ Schaubühne der Konferenzen abzutreten. So undantbar sind sie, diese Minister, aber die “affeure der Konferenzen sind politische Ehrenmänner­, foufflirt man ihr ganz leise, so möge sie doch gefälligst von selbst vide bie Sympathie nistertum gehen . Wenn die Regierung des Negierens milde­rt, gehen, ohne Vormände zu suchen, uo sie nicht zu finden sind, näm­­li im Palais Schwarzenberg. An Erfak wird es nn feben: „Die warme Tafelrunde im Palais Schwarzenberg. § österreichischen Bevölkerung werde dem­ei privatleben folgen“, wenn sie er An­weisung auf „warme Sympathien” ‚­ber in Das eine Solche fortet nicht viel und ist mindestens so billig wie das Gran Ver­­­­trauen, was die Tafelrunde im Palais Schwarzenberg dem Mini­sterium gewähren wollte. . Man mürde den Meinistern noch eine Dosis Vertrauen wotiren, wenn sie nur jenen Bla; machen wollten, die sie heute mit ihrem „Vertranen” überschütten. Doch das Ministerium wird nicht gehen und den „Herren“ diesen Bei­fallen ermeisen. Die Akademie im verblüfften sie das Wublifum derart, daß man die Szene abbrach. ‘est sol ein Nährftüd die Vorstelung abschlieken. Seite barrt man des Ministeriums mit offenen Armen — wird dieses in dieselben finfen ? Nollen in der politischen Wohlt­ätigkeitee Palais Schwarzenberg mögen sehr gut verteilt worden sein, als das Stichmwort fiel und die Akteure hervortraten, ==. Nach einem Berichte des EL. und E, österreichischen Kon­sulats in Philadelphie­ wandern in letzterer Zeit insbesondere viele ungarische und österreichische Gewerbetreibende nach Nordamerika aus,in der Hoffnun­g,daselbstgenü­genderschafsz­eigung-bei­ reichlichem Lohne zu finden Nachdem-indep-derzeit-selbst­ die einheimischen Handwerker nicht genügend beschäftigt sind, so forderte der Minister des Innern, in Folge Zuschrift des Mini­­steriums des Neußern, die Jurisdiktionen auf, Auswanderungslustige auf die obmachenden Umstände aufmerksam zu machen, und sie zu warnen, unbedachtsam der größten Noth entgegenzugehen, zu würdigen. Tiefe wandelten Schwansend und mit unsicherem Schritt Die thcke kann bittli der übrigen gefährdet. Damit war die Vorlage erledigt. I Ueber die parlamentarische reich wird uns aus Wieneschrieben,­­ ers­chien Bret Kez Die .­ eine AZT Sitwation in Oefters E als mie und sú = wi und zeigt sich noch­ verstimmt. Sa, Une E 7 = ERA Auf der einen = In der heutigen Sigung des Oberhauses murbe auf vom Schriftführer Algernon Beöthy das Nuntium" über den im Abgeordnetenhause angenommenen Gefegentwurf ü­ber die­se der Gemeinden überbracht und dem­ ständigen Dreier- Ausschusfe far Berichterstattung zuge­wiesen. Schließlich legte die Im­­­munitäts-Kommission ihren Bericht über die von dem Wetter Ge­­richte gestellte Forderung wegen Auslieferung des Grafen Melchior Lónyay jun. vor. Der wesentíige Anhalt dieses Berichtes besteht in Folgendem : Die Kommission hat aus den beigelegten Ritenfunden sich überzeugt, daß Graf M. Wónya­ng jun. ständiger begüterter Ein­wohner des Czabolcser Komitats und deshalb der Budapester Ge­richtshof zur ‚Einleitung eines Strafverfahrens gegen denselben nicht kompetent ist; ferner daß der Graf im Weber 1869 beim 7. Dragoner-Regiment fi zum­ freiwilligen Dienst gemeldet hatte und vom Obersten an angenommen wurde, den­­ aktiven Dienst aber nicht antreten konnte, weil er bei der ärztlichen Untersuchung vor­­läufig für untauglic erklärt worden war , daß er dann 1872 sowohl von der Affentirungs- als gei der Superarbitrirungs-F­ommission zu vollkommen untauglich befunden wurde, so wie, daß derselbe bei dem Kaponyer Stuhlrichter des Bereger Komitats, als seiner kompetenten “Behörde sich mehrere Jabre hindurch als Militär­pflin­ger gemeldet habe. E38 stehe daher der im Grjuchschreiben behauptete Versuch, der Nefruttenstellung sich zu entziehen, in Wider­­sprug mit den thatsächlichen Verhältnissen, weßhalb die Kommission die Suspendirung des Immunität­srechtes nicht motivirt findet und die in der Oberhausfigung vom 25. d. ihm zugewiesene rechtfertigende Erklärung des Grafen auf Grund obiger Motive a alle Berichterstattung dem hohen Hause achtungsvoll zu­­reitet. Der Bericht gelangt am 5. b. zur Verhandlung. = Der Verwaltungs: Ausschuß des Abgeordneten: Rule ES gestern seine Berathung ü­ber den Sanitäts-Geseh­­entwurf fort. Das Apothekerwesen betreffend, wurde punkt b § 124, der von der Aufsicht des Staates über die Manipulation handelt, da­­hin abgeändert, daß si, diese Aufsicht auf die Einhaltung der ee festgestellten Tarife und auf die Verwaltung der Apothek­ eintrebe. Bei 8, 25 m wurde die Idee der Apotheker und letzte-Kam­­mern angeregt, aber fallen gelassen, da das Ziel derselben auch im Bereinsmege zu erreichen sei. » | | — Wi Wi Ka 3 E Am Sarge Iram Deák s KRaiserin und Kör­nigin.Gegen 4 Uhr Nachmittags fuhren in langsamem­»F Trabe zwei einfache Hofequipagen bei dem Hauptthore der Akademie vor. Der ersten entstieg die Königin, begleitet von der Hofdame Gräfin Marie Festetits, der zweiten der Obersthofmeister Baron Nopcsa. Portieren am Eingange des Akademie-P­alastes wurden ge­­öffnet. Die Königin trat in das Bejtibül; dann schlossen sich die P­ortieren wieder, der zahllosen am Katafalt brennenden Kerzen nur spärlich erhellten .Räume waren nur wenige. Männer versam­­melt­e die Minister, Erzbischof Samrafja,­ die herr­vorragendsten Würdenträger der Hauptstadt, die­ Mitglieder der Landeskommission. Die hohe Frau schritt durch die Männer, nahm den Kranz­­ aus grünem Lorber, mit meim­­Reihen der in ehrfurchtsvollem Schweigen , verharrenden , herbaren weißen Kamelien und breiten fehmeren Schleifen aus weißem Atlas, auf denen mit großen goldenen Buc­hstaben die Worte eingesticht sind: „Deák. Ferencanek Erzsébet királyné") ‚ stieg mit dem Stanze in der Hand, Die schwarzen An dem weiten, bittern, und "BE B B

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