Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1876 (Jahrgang 23, nr. 25-47)

1876-02-21 / nr. 41

. Sur Vngesgeschichte, gewirkt, Es Be, daß man in der fürstlichen Residenz zu Getinje­ttihe Seneralfonsul Stonin von Nagufa erst ganz kürzlich Montag, 21. Fe­be. 3 x Ross, 18. Feber. Graf Melchior v. Bischof v. im Fünfzigen Monate in zurückzukehren. Er­st im Batilan grata persona geworden, nachdem er sich mit dem Wapste volständig versöhnt hat. — Ein hier überwinternder Landsmann, Freund des General Türr, theilte mir mit, genannte“ General sich mit Plänen zum Panamas Durchstiche eins gehend beschäftige Er machte in dieser Angelegenheit vor LPgZ Wochxy einen Abstecher von Florenz nach Rom,um in der Villa»’ Casalidi bei Garibaldi vorzusprechen,«der die dortigen Verhältnisse­ und Gegen­d noch von seiner Exilzeit her kennen soll.Daß General, Türe hier war und Garibaldi besuhht hat, kann ich persönlich bürgen, andererseits habe ich meinen Gewährsmann als einen wie zu ernsten Mann kennen gelernt, um an der Wahrheit seiner Mita tteilung zweifeln zu können. Wie erwähnt, ist er ein intimer Freund zu General Türr. 7 « Lónyay ist einigen Tagen mit Gemahlin hier angeko­mmen und im Namen abgestiegen. Er bleibt über die Heimath die Karnevalsfeste hier, daß der vor’ „Hotel de Ze Stroßmayer meist au noch hier und gedenkt erst vera. " Budapest, 21. Feber. mm Aus Konstantinopel erhalten wir von ausgezeichneter Hand das nachfolgende, vom 15. Feber baz tirte Hochinteressante Schreiben : Der Großhere hat endlich die Vorschläge des Grafen An­dräffy Sanktionit, und es wäre somit der erste Akt der Reform- Kampagne am Goldenen Horn in friedlichen Weise abgeschlossen ; die europäische und namentlich unsere vaterländische reife hat diese Sanktion mit einem an Weber Schwenglichkeit grenzenden Ver­­trauen efsemptirt und dieselbe zu einer Zeit als fait accompli hin genommen, in welcher sie hier fast gänzlich in Frage gestellt war, denn noch am Vormittag des 13. dieses Monats stand die Signatur des Sultans aus und es mußten’hier ungewöhr die Mittel angewendet­ werden, um dieselbe zuerlangen. .Schon seit Monaten hat Graf Zichy wahrhaft aufreiben­de Kämpfe zu bestehen gegen Einflüsterungen von so mancher einfluß­­reichen Seite,von welcherher­ma1t bestrebt war,Mißtrauen gegen die Andråssy’sche Aktion zu merken­ gegen Verdächtigungen welche mit geschickter Hand ausgestreut wurden­,um die Ziele der österreichisch-u­ngarischen Politik zu entstellen;diese Verdäch­­tigungen,welche in kühnster Weise bis zum Sultan gelang­­ten,gewannen durch das Vorgehen unserer dalmatinischen Be­­hörden immer mehr an Boden,und die Idee einer Annexion, welche·­ncanuxisei­n Kabinet imputirte,war selbst bei der Hohen Pforte so eingewurzelt,daß es wahrlich des selbstbewußten Axkfixetens,,der gewinnenden und überzeugenden Sprache des GMfeFI Zichy bedurfte,um jeden Schein der Eigennützigkeit der österrei­­c­­isch-ungarischen Politik zu benehmen und das erlhh­terte Ver­­trauen wieder zu befestigen.­­ 1. Die politische Situation ist nunmehr scheinbar besser,d­oc it sie doch aus niitberuhigender N­atur;die Maulwurf-Arbeit eines hiesigen Diploma­­ten gebrochbne Unterlaß fort und sucht der­­selben durchh alle ihm eigenthümlichen Intri­­guen die Schatten auszulegen welchef ein Bre­­stige durch die gegen seinen Willen erfolgte Sanktion der Andräfigichen V­orschläg­e err­iihten­ hat.­­ «Soweit unser Konstantinopler-Gefvährsmann,desse­n Glaubwürdigkeit fir uns, außer allem­­ Zweifel steht. Wir unsererseits werden und nach wie vor einer möglichst ruhigen Auffassung der Situation befleißen, allein es dürfte mindestens nicht ganz von Ueberflug sein, auch die Kehr­seite der Medaille im Auge zu behalten. · «T—­Von·Wien aus regnet es heute—«Dementis. Die»Budapester Korresp011d.­«debütirte vor einigsen­­ Tagen mit einer Meldung über den gemeinsamen Staatsvoranschlag fü­r 1877,der die nächsten Delegationen zu beschäftigen haben wird.Wir fü­gten sofort die Bemerk­ung bei,­daß dies demt doch nicht denkbar sei. Wie­ uns nun aus bester Quelle versich­ert wird,hat noch keines der betheiligten gemeinsamen Ministerien die Fest­­stellung seines Budgets vollendet.Aus dieser einfachenI Thatsache ergibt sich danit von selbst,welch anerb­dte Details schaben,die jene Korrespondenz an diese ihre Mel­­dung knüpfte . Desgleichen wird uns die Nachricht dis»Ke­let Näpe«, akzzbereit in die Nordmä­chte einenrollektivschritt sämmtlicher Signatarmächte in Cetinje vor,um Montenegro zur Wahrtt­rgseind­keutralität Pflichten gegenüber den«­Ausstandervermögen,als durch­­als unbegrü­ndet bezeichnet»In Wien wie in Petersburg gibt man sich der Ueberzeugung hin,daß·nc11nc11 des A­if­­gebots der europäischen»Diplomat«ie»nicht bedarf,um Montenegro’s Haltu­ng in Uebereinstammung mit ‚der nordmächtlichen Belitif zu bringen. Die neueste Berichte aus dem Fürstenthum sowohl wie aus dem Sufurrestions- Gebiete lauten dahin, daß man in Folge der in so bin­diger und formeller Weise erteilten Zustimmung der Pforte zu Reformen, wie sie die Rajah nie erwarteten, stark außer­­ Gaftung gebracht ist. Zum Insurgentenlager selbst ist es sehr stille geworden und einzelne agitatorische Demonstrationen, wie die von uns gemeldete Proklamation des Karagyorgye­­vicz, sollen nicht im Stande sein, die deprimirte Stimmung des Gros der Bevölkerung anzufalten. In Montenegro zumal hat man die Erkenntniß gewonnen, daß meder Die österreichisch-ungarische, noch die russische Legierung geneigt sind, eine Haltung zu dulden, die dem Werke der Razifika­tion ‚störend entgegenträte. Das neuerliche Zuströmen von Garibaldianern, die sich der Fnturrestion anschließen wollen, hat den dalmatinischen Lokalbehörden Ala­ zum­ Einschreiten gegeben und sind mehrere solche Zuzügler, trog ihrer­­ legalisirten Papurkunden, angehalten und in ihre Heimat­ zum­­ befördert worden , darunter ad ein Italiener, der Ueberbringer eines eigenhändigen Schrei­­bens Garibaldi’s an den Fürsten von Montenegro war, bezüglich dessen ihm freigestellt wurde, es der Bost anzu­­vertrauen. Obzwar es seitens Der auf diese Weise Zurich­­gewiesenen nicht an Brotesten fehlte, so blieben legtere doch wirkungslos. Ebenso steht die Nachricht eines anderen ungarischen Blattes von der Absendung zweier Kavallerie­egimenter alt die südöstlige Grenze auf gleicher Stufe mit der Ber­­eicherung der „Politik“, daß die „Dentschmeister" nach Siffet marsciren — es sind nämlich beide Nachrichten total an der Luft gegriffen.­­=Ueber die bereits durch1ms gemeldete Dekorirun­g Jókai’s enthält­ das gestrige Amtsblatt folgendes königlich­e Handschreiben: Auf Vortrag Meinetz ungarischen Ministerium Mein­e Person verleche ich dem Reichstags-Abgeordneten Morinckat, Ike Anerkennu­ng seiner um die Förderung und Hebung der unga­­rischen V­elletristis erworbenen ausgezeichneten Verdienste, tarfrei das Ritterkreuz Meines Stefan-Ordens. Wien,16·Feber1876,0 Freszofefn1.p· Baron Bela Wenckhecmm.p. =Wie wir vernehmen,werden sich die ungarischen Mi­­nisternächtun Samstag(26.d.M.)nach Wien­ begeben.­­Sa­i­ 1st­enAbends fanden sich im Handelsministerium in Folge der von uns erwähnten Einladung drei Abgeordnete der liberalen Partei ein­—der Gerte Geladene konnte nicht erscheinen — um an einer Konferenz betseg3 der Zollfragen theilzunehmen­­Die Geladenen waren diejenigen Mitglieder des Abgeordnetens­hauses,die als Vertreter der Industrie bezeichnet wurden und die Errichtung eines selbständigen Zollgebietes befürworten.Es fand in Anwesenheit z­weier Räthe ein fast dreistündiger«fr­eier Gedanken­­austausch ohne Beschlußfassung statt. v« =Der Unterrichtsminister hat,wie die,,Budapesteor­­­respondenz«meldet,auf das Memorandum der Preßburger k. Netbtsakademiewege 11.Errichtung einer Franz-Deäk-Universität in Preßburg,in einem Reskripte vom 19.d.""M-abschlägig ge­­antwortet.Die Zeit für die Errichtung einer neuen Universität in Ungarn sei nicht geeignet.Wir können zufrieden sein,wenn wir die materiellen Bedürfnisse zweier Universitäten und eines Polys­technikums zschecken vermögen.Wir tragen den Wortlaut des Reskriptes nach. . .« s - =Das Justizministerium beabsichtigt,wie­,KeletNöpe«ex-"­­fährt, beim Budapester Handels- und Wechselgerichte einer Vizepräsidenten-Stelle zu systemisiren ; auch soll eine­ Perso­­nalvermehrung in Aussicht­ genommen sein, die­ wegen­­ des neuen Wirkungsfreises, der diesem Gerichte durch­ das Handelsgeseb ge­schaffen wurde, für nothwendig gehalten­­ wird. m ..» -Wie,,K.9.«erfährt-"hat«-Finanzminist­er S­zellan den Präsidenten des Abgeordnetenhauses eine Zuschrift gerichtet,ins welcher die Beamten und Diener des Abgeordnetenhauses aufgefordert werden,nicht nur für dass laufende Jahr die Erwerb­­­steuer,sondern auch ihre Einkommensteuer-Rückstände seitlssse bezahlen.Zu diesemeecke fordert der Minister den Präsidenten auf,ein Verzeichniß der gegenwärtig angestellten und der seit 1868 angestellt gewesenen Beamten und Diener anfertigenz K­laffe . Die Angelegenheit der Trennung de Sidbayız­netzes beschäftigt jetzt die Regierungen Oesterreichs­ und Ungarns, sowie die öffentliche Meinu­­g in erhöhtem Maße.Vor einigen Tagen haben die hierauf bezüglichen Schlußverhandlungen in Wien begonnen.Der Vertreter der u ungarischen Regierung-Ministerialrath Alexander Ribáry war m­it Instruktionen versehen,welche gleichzeitig auf die prinzipielle Entscheidung der Trennung der ungarischen Südbahnlipien von den österreichischen­ Bezug hatte Diese Frage ist unstrectig eine fü­r Ungarn höchst wichtige und beschäftigt die Regierung bekan11t 11ck­ sch mit feitgeraumer Zeit.·J«unvergange­­ne 11 Sonkmer verhindelte xx die Minister Tipa und Szell mehrere Wochentetkef seines.Fdztsenlmhngruppirungs-Projektes eines fran­s­zösischen und eines belgischen Konsortiums,ohnie ein Resultat erzie­­len znird kmm Die Fragetrieben heitte leicht lösbare und ohne Neubelastung des Staates skgtiett denkbar.Unter den jetzigen Ver­hältnissen aber der Legislative die Voti­ung neuer großer Lasten zu­­ proponiren, wäre geradezu ungerechtfertigt. Re­­ichtsdestoweniger hat die Negierung diese Angelegenheit nie fallen­­ geb­en und die Durchführung der Trennung der ungarischen Südbahn-Linien, oder wenigstens den Ankauf eines Theiles dersel­­ben, immer vor Augen gehalten. Al nun die Frage der Trennung der italienischen Linien ak­uell wurde, und die ungarische Regierung ihre Zustimmung zu derselben entheilen sollte, erachtete sie es für nothwendig, die Ansicherung dessen zu erlangen, dab das Resultat dieser Ablösungs-Verhandlungen der Frage der Trennung der un­­garischen von den österreichischen Südbahn-Linien in seiner Hinsicht präjudizire, die zeigen Abmachungen aber, im Falle diesbezüglic Verhandlungen eingeleitet werden, als ein Minimum der Zugeständ­­nisse und Bedingiugen zu betrachten seien. A­­ &3 dürften die vom ungarischen Vertreter in diesem Sinne gestellten Propositionen wahrscheinlich auf Schwierigkeiten gestoßen sein und deshalb begab sich, Kommunikations-Minister Pechy dieser Re­voh Wien, um an den Verhandlungen persönlich t­eil­­unehmen. Wie man der „Budapester Korrespondenz“ aus Wien meldet, hat vorgestern im österreichischen Handelsministerium zwischen den Ministern Chlumecky und Bey,­­ferner dem italienischen Vertreter Sella, Bräsivent v. Hopfen und Ministerialrath Ribary eine anderthalb­­stündige Konferenz stattgefunden, welche jedoch ohne Resultat ver­lief. Minister Behy und Ministerialrater Nibary haben sich vor­­gestern Abends von Wien nach Budapest begeben und die Verhand­­lungen bleiben jet bis zur Nackunft des ungarischen Vertreters suspendirt. — Gestern Mitags fand im Ministerium de innen ein mehrstü­ndiger Ministerrath statt, in welchem Kommunikations- Minister Bedgy über den Stand der Südbahn-Verhandlu­ngen vere­­rb­te und dem bei der Berathung ebenfalls anwesenden Ministerial­­rath Nibary erneuerte Inszenationen ertheilt wurden. Herr v. Ni­­bary begibt sich heute, spätestens morgen neuerdings nach Wien. In der Durchführungs-Instruktion zum Gefegartitel XLVII.1875 wurde zu 8. 9. Punkt 5 gestattet, daß über die einen Gegenstand des allgemeinen Einkom­mensteuer-Aufschlags bil­­denden Erträgnisse (namentlich das im Gefeges-P­aragraph 3, Buntt b) erwähnte Hauszind-Erträgniß und über die $, 4 Punkt b) des angezogenen Gewebes erwähnten Interessenschulden), nach, welchen unter Aufsicht der Finanzbehörde die Gemeinde-Organe (Gemeinde Notare und städtischen Steurerbeamten) die Steuer-Ntepartirung auf Grundlage der Sasfionen der betreffenden Parteien bewertstel­­ligen, die Saffionen auf den zu diesem Zied dienenden und den si darum meldenden Parteien durch die Gemeindevorstände (städ­­tischen Bürgermeister-Vemter) unentgeltlich zu verabfolgenden Mein Weg durch die Straßen führte mich in der Nähe des väterlichers Hauses vorüber.Als ich die wohlbekan­­te Nachbars­­chaft durchschritt,war ich schwach genug,aufzulenken und den Square zu betreten,in der Hoffqun­g,Klara noch einmal zu­ sehen. Zögernd und behutsam,als sei ich selbst auf der öffentlichen Straße ein Eindringling,blickte ich zu dem Hanse auf,das einst meicheim gewesen — zu den Fenstern vom Salon und Schlafzimmer meiner Schwester. Sie stand nicht daran und ging auch nicht zufällig von einem Zimmer in das andere. Dennoch konnte ich mich nicht entschließen, fortzueilen. 94 dachte an so­manchen Liebesdienst, den sie mir erwiesen und den ich jet­exst genügend würdigte — dachte an das was sie um mich gelitten und vielleicht noch leiden würde — und die Sehnsucht, sie zu sehen, wäre es auch nur für einen einzigen Hugenblick hielt mich noch immer an das Haus gefesselt, vergebens nach den leeren Fenstern starrend. 63 war ein schöner, kühler Herbstmorgen , vielleicht war sie in den Garten des Square gegangen ; früher pflegte sie öfter dort zu weilen und zu elen um diese Stunde.­­ Ich ging von außen rund um das Gitter und ruhte sie durch die Läden des R­aubwerks zu erbliden ; ich war so fast um den ganzen Garten gegangen, als meine Aufmerksamkeit dur die Gestalt­ einer­­ ein­­sam unter den Bäumen figenden Dame gefesselt wurde... Ich blieb stehen — fab [darf nach ihr Hin — und ersannte Klara. Ihr Gesicht war von mir abgewendet , aber­­ ich erkannte sie an der Kleidung, der Figur — ja sogar an der­ Stellung, so ungekünstelt sie, auch war, ihre Hände zucten auf einem Bude, Blanqueten bis zum 15. Weber 1876 einzureichen sind. Diesen Ter­­min bat nun der Finanzminister mit Verordnung vom 17. d., aus NRüdsicht auf die bei der Einführung der Gesebes aufgetauchten s­ährvietigkeiten und, um nachträglich bieslichh entstehen könnenden Reklamationen vorzubeugen, bis zum 15. März I. 3. vers­längert, wobei die zuversichtliche Hoffnung ausgesprochen wird, daß die zur Fassion geleslich ve­rflichteten parteien diese rnte erstrebung um einen vollen Monat gehörig würdigen und sich beeilen werden, ihrer diesbezüglichen Pflicht pünktlich nachzukommen. sz Mehrere Mitglieder des Abgeordnetenhauses bereiten — wie „Nemz. Hirlap" meldet — die Vorlage eines Gefeßentwurfs in Angelegenheit der freien Fahrt der Abgeordneten auf den ungarischen Eisenbahnen während der Dauer des Reichstags vor. Der Gefegentwu­rf wird demnächst in der Konferenz der liberalen P­artei verlegt worden. «­­ " =Die in Angelegenheit der Ausscheidung des kroatisch- flavonischen Studienfonds aus dem ungarischen abgehaltene Enguste hat—wie,,Nemz.Hirlap«'meldet—ihre Berathungetx nach Vorbereitung einer erfolgreichen Lösung der Frage bes­reits: beendet. = Wie man und unter dem 19. b. aus Wien berichtet, i­ der Impuls zu dem Vorgehen der österreichischen Regierung gegen den Kardinal Ledochososfi im Auswärtigen Amte zu fügen. Man erzählt sich, daß Graf Andraffy es ge­wesen sei, der auf das Unstatthafte, ja Gefährliche des Auftretens des „Brimas vom Boten“ Hin­wies und die Nothwendigkeit, die berechtigten Em­pfindlichkeiten der deutschen Reichsregierung wie Auslands zu ichonen, an maßgebender Stelle zur Geltung brachte. Auf Seite der­ österreichischen Regierung Schloß man si diesem Impulse be­reitwillig an und brachte die Affaire in einer, in der Form­­ do­nenden, in der Sache dagegen halbdrücklichen Weise zur Ausführung. Kardinal Ledohomsti wird seine Neffe nach Lemberg nicht fort­­legen und demnächst schon sein ursprüngliches Neifeziel, Rom, auf­nehmen. Die Form, in der ihm von Seite der österreichischen Mer­kierung ein solcher Entschluß nahe gelegt wurde, läßt an dessen Ausführung nicht anweifeln, da dieselbe, wie man verni­mmt, mit dem Goethe’schen Verse: „Und folgst du nicht willig . . ." eine merkwiidige Aehnlichkeit besigen soll. « .. gerade zum Botschafter des Deutschen Reiches am f. und. E. Hofe wird nun an von Wien aus · " stätigt. ; uns ·­­» be ; = ! ÆUHDOM Hauptstädtischen Baumkka Die Sitzung wird durch den « ABudapest,18.Feber. Vizepräsidenten Baron Friedrich Podmanitzky eröffn­et. Der Baurath hat vor nicht minister den Vorschlag unterbreitet, daß die Niederschläge bezüglich der Zeitdauer und durch die Königl­ ungar­­telit selbstwirkender Instrumente erreicht werden bereit, Seite des Baurathes der Cher-Ungenieur um sich mit der Meteorologischen zu fegen. Nachdem Die Gründe ihrer Dualität Meteorologische Anstalt an mehreren Punkten genau beobachtet und die Resultate dieser Beobachtungen alljährlich im tabellarischen Wege veröffentlicht werden mögen, da die Kenntnis derselben nicht allein von wissenschaftlichem, sondern auch von prak­­tischem Standpunkte außerordentlich wichtig erscheint. Das Meteoro- Ingifdse Institut berichteti nun, daß genaue dieselben Beobachtungen nur mit und daß angeschafft wurden, weil­ die Anstalt­ über seinen geeigneten Grund verfügt. Die noth­wendigen drei Instrumente wurden­ von der Firma „Hasler J. Eicher“ in Bern zu beziehen sein. Das Institut erklärt sich auch die tabellarischen Zusammenstellu­ngen zu­ veranlassen und jährlich zu veröffentlichen. Bezü­glich der stattet haben, die Herren Klein. 5­rafer, die Anzeige er» beim­ Magistrat ein Offerte — bezüglich Erbauung einreichen­­ zu wollen, hat fs das eines einer Wasserwerkes — Präsidium des Bauraths an den Londoner a? um Aufklä­­rung bezüglich des Ingenieur Srafer gewendet. Von Seite des­ Londoner DBauraths ist nun die An Antwort eingelangt, daß Herr Srafer bei einem großen Wasserwerke in London dem „Grand function waterwork” als Chef-Ingenieur in Verwendung stehe und demzufolge vorausgefegt werden muß, daß derselbe in diesem Fache vollkommen be­wandert sei. Der Londoner Baurath erklärt ferner, daß die Londoner Wasserwerte alle in Händen von Gesellschaften sind, und daß an das obbenannte Wafserwerk, glei­­chen übri­­gen, genießbares Wasser diesem Schreiben wird in richtung ausgefolgt werden, genügender Quantität der gefeßt werden, zugleich wird sich aber das Bräsidium Bon heuptstädtliche Magistrat in Kenntniß Aufklärung an die Gesellschaft des obgenannten Wasserwerkes selbst wenden. .. Die Gasgesellschaft hat das Ansuchen gestellt,die nothwen­­dige Legung größerer Hauptröhren, auf der Strede zwischen dem Bringi und der Säandergasse noch im Laufe des Sommers und zwar in jener Weise legen zu dürfen, wie dies den Blűnen der später zu erfolgenden Boulevardifirung entspricht. Der Baurath ist zwar nicht in der Lage, den Zeitpunkt zu firm­en, wann die Boulevardifirunge­­arbeiten der innern Ningstraße fortgefegt werden sollen, nachdem es aber jedenfalls wünschenswerth erscheint, daß die Röhren gleich auf­ die definitive Stelle gelegt werden, mırrde dem Anfuchen mill­­fahrt und wird der Gesellshaft der bezügliche Plan Sefellfiehaft, einen ihr eigenthüimlichen von Lehm abräumen und diemit erstattung ermittirt. - und Biegerei-Aftien» in: Verbindung Geminnung einen Steinbruch eröffnen zu dürfen, m­unde eine aus den Herren Hofhauser, Nakluhacz, Szeger, Drkag und Wohlfahrt bestegende Kommission zur Berichte Ueber das Ansuchen mehrerer Bosefstädter Bürger wurden ' mei bisher namenlose Gaffen in den äußeren Theilen der Soles­­tadt, deren eine mit der Stationsgaffe parallel zum Bahnhof führt, die andere aber auf die Stationsgaffe­ rechtwinkelig steht, mit Namen versehen und wird die erstere­ Gaffe „Losonezi utcza", die legtere , Kemény, Zsigmond utcza" heißen, vage Baube­willigungen sind auszufolgen: Johann Ro«­bert, VI, Betöfigaffe 6, Zubau: Anna Szukfy-Corváthy, VIL, Gres­tansweg 1676, Schlofferwerkstätte: Franz Y3ekeffer, VIL, am Näloj­ohann Bambi, I, Deutsches Thal 25, ebenerdiges Wohnhaus, § 8010, ebenerdiges Wohnhaus, Oesterreichische Staatsbahn, VL, Bahnhof, Gebäude für die Gasuhren. Josef Bari, L, Sch­waben­­berg 549, Veranda.­osef Kramer, I, Schwabenberg 7150, Billa- Aaptivung. 3, Engelser, VII, Gärtnergasse 18, einstöciges Wohn­­haus. Judith Bene, VI., Königsgasse 68, Adaptivung und Zubau. Graf Eduard Károlyi,­­ VIII, Ede der Sándor, und Herbstgasse, dreiftödiger Neubau. ©. Gregersen, IX., Nr. 30, Ginzäunung und neues Thor. Franz Romeifer, VI, S Königsgasse 21, dreiftödiger Neubau, Johann Molterer, VIII, Freudenthalgasse 1/533, eben«­erdiges Wohnhaus. Königi­­nisterium, Anatomie, die Herren . Mit der Nuthentisation Haris und Lutats betraut. « , Langer Zeit dem Verfügung bisher. Hauptsächlich aus dem Bezüglich der Eingabe der Gteintohlen­­Grund des Brotofolls treffen Unterrichts zu wollen, um weitere zur Darmad­­fennen nicht Durchführung wurde von Wohlfahrt ermittirt, nstalt in unmittelbare Berührung behufs wurden liefert, N ungar. Kultus- und Unterrichts-Miz , VUL, Mariengasse 29 Pavillon für beschreibende d­a­­ ,­­ Geliebt und verloren. Roman aus dem Englischen von Wilkie Gellins. (Historisirte Welterhebung.) Dritter Theil. (53. Fortlegung.) Mohl mar ich mie bewußt, daß ich am besten thäte, England zu­ verlasfen ; aber es schien sich meiner einer nie gefühlte Sehnsucht nach der Heimath — ein tiefes Heimmieh wag dem Lande, mo meine­ Sch­werter mahnte — zu bemächtigen, noch eh’ ich es ver­­loffen hatte. Ich trug seinerlei Verlangen nach fernen Himmeld­­fteichen,­ während ich­ jeßt rubhig zu bedeuten suchte, welche Nichtung ich einschlagen solle bei meiner Abreise von London. An deß ich noch mit mir im Zweifel war, kamen mir die ersten in der Kindheit empfangenen Gindrüde wieder in Erinnerung ; von ihnen beeinflußt, dachte ich an Cornwallis. Meine Amme war von dort gebürtig ge­wesen; meine junge Einbildungskraft und Wibegierde war zuerst dur ihre Cornwallischen Geschichten, dur­ ire Schilderungen der Legenden, der Gebräuche und der Bewohner ihrer Heimath angeregt worden, mit denen sie stets bereit war, mich zu unterhalten. Als ich älter wurde, war es Stete einer meiner Lieblingspläne gemeten, nach Cornwallis zu gehen und das wilde Land im­­ Westen Englands zu Fuß, von Berg zu Berge Himmend, zu durchstreifen. Und fest, da seine Aussicht auf Ber­guügen meine Wahl beeinflussen konnte — sei, da ich heimathlos und verlassen in Ungemeißheit, Kummer und Gefahren auszog — betrachte die alte Neigung früherer Tage ihren Einfluß und wies­­ mich zu den felsigen Gestaden an der Gornwalliser Küste. Es war eine schwere Nacht für mich, diese­ legte Nacht in London, Mannion's Schredliches Wild schmehtr mir in meinen Träumen vor — und in manchen Augenblicken date ich trauer­­vol den Morgens, der mich von Klara trennen sollte. Doc ich schwankte nicht in meinem Borlage, London um ihretwillen zu ver Iaffen. Als der Morgen anbrach, packte ich 043 Notamenpigfte zu­­sammen,­ fügte einige Bücher Hinzu und fand zur breife ger rüstet da. · das auf ihren Knieen lag. Ein Keiner Hund, den ich ihr einst ge­schenkt, schlief zu ihren Füßen ; nach der Wendung ihres Kopfes zu Schließen, hatte sie den Ei auf das Tierchen geheftet. Ich trat zur Seite, um ihr Gesicht sehen zu können ; die Zweige mehrten mir den Anblick. Ich mußte mich mit dem Wenigen zufrieden geben, das i­ durch die eine Wade im dichten Laube sehen konnte.­­ 39 wagte nicht, sie anzureden, und Beiden den Schmerz des Ab­­schieds zu bereiten. Ich konnte nur still stehen und sie ansehen — zum legtenntal, vielleicht ! — bis die Thränen meine Mugen blen­­deten und ich nichts mehr sah. Ich widerstand der Versuchung, sie aus den Augen zu streichen. Während sie sie mir noch verhüllten, wandte ich mich von dem Garten fort und verließ den Square. Unter al den Gedanken, melche mich bestürmten, indeß ich mich weiter und weiter von meinem einstigen Heim entfernte, unter al den Erinnerungen an die vergangenen Ereignisse — von dem Tage an, wo ich Margaret Sherwin zuerst gesehen, bis zu jenem andern Tage, da ich an ihrem Grabe stand, — welche mir durch den Abschied von London lebhaft ins Gedächniß gerufen wurden, trat jebt zum erstenmale eine Ahnung vor meinen Geist, eine Ahnung, welche mich seitdem nicht mehr verlassen hat; die Ahnung, daß Mannion im Geheimen meine Spuren auf Schritt und Tritt verfolge. Unmilitärisch blieb ic stehen und blickte zurück. Viele Be­ftallen bewegten sich in der Entfernung, doch die Gestalt, die ich im­ Eichhofe gesehen, war nirgends sichtbar unter ihnen. Ein wenig weiter Blidte ich wieder zurück, aber noch immer mit dem­ selben Resultat. "Darauf ließ ich eine längere Zeit vergehen, ehe ich wieder stehen blieb; und dann wandte ich mich zum dritten­­male um und prüfte das geschäftige Straßenbild vor mir mit scharfen, argwöhnischen Augen. In geringer Entfernung, auf der entgegengefesten Seite der­ Straße wurde ich einen Mann ge­wahr, der stillstand (mie ich) inmitten der eilenden Menge. In Höhe war er Mantion gleich, und er trug einen Mantel, wie der, den Mennion an Margaret’s Grabe getragen. Mehr als dies konnte ich nicht entdecken, ohne auf die andere Seite hinüberzugehen. Die vielen Wagen und Fußgänger bewaffen mir, wo ich fand, alle A­ugendliche die Aussicht auf ihn. War diese,für­ mich nur in Zwischenräumen sichtbare Gestalt anion?und spürte er wirklich meinen Schritten nach.Indem mir der Verdacht,daß es so sei,immer mehr zur Gewißheit wude erinnerte ich mich plötzlich an s eine Drohung auf dem Kirchhof: »Da ser Sie keinen Schutz von Ihrer Familie und Ihren Freu­nden —durch die Theuersten und­ Edelsten von ihnen werde ich Sie treffen­".Augenblicklich schritt ich vorwärts-unaufhaltsam vorwärts,ohne mich noch einmal umzusehen:»Wenn er mir folgt,­fs sprach ich vor mich­ hin­»so darf ich­,will ich ihn nicht vermeidem es wird die beste Folge meiner Abreise sein,wenn ich dadurch diese«zerstö­­rende Gegenwart nach mir ziehe; To mird sie wenigstens meit und sicher abgelenkt von meiner Familie und dem Baterhaufe !" Also entfernte ich mich seinen Schritt breit von dem geraden Wege, blickte nicht mehr zurück und beschleunigte nicht meinen Gang. Zur festgefegten Stunde reiste ich von London in Gorne­­­wallis ab, ohne den geringsten­­ Versuch, meine Abfahrt zu verheim­­lichen. Und obgleich ich überzeugt: mar, daß er­ mir verstohlen folgte, bekam ich ihn nicht wieder zu Gesichte, entdeckte nie, in welcher Nähe oder Entfernung er meinen Spuren nachging. : a­ai * Zwei Monate sind seit jenem Zeitpunkte verstrichen und ic­h weiß heute nicht mehr von ihm wie damals, Ende des dritten Theiles, ! | FR 7 «

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