Pester Lloyd - Abendblatt, März 1876 (Jahrgang 23, nr. 49-74)
1876-03-18 / nr. 64
...-»k- TE SE x . 1 = 18.-Wes 1 oh ERS, N CHE « (Einzelne Nummern 3 fr, in allen Berichleiflokalen.) « . En RETOUR her se GES nn ahamasman mon: ságot == Budapest,18.März. »s-Eine»der stärksten Seiten der serbischen Omladina ti war von jeher die Verbreitung von Nachrichten,welche die Welt über ihre Stärke und die Größe ihrer Hilfsquellen irreführen sollten.Sie bleibt sich hierin auch jetzt treu, wo sie sich anschickt,ein gefährlichesva—banqi1e-Spiel zu rigeiren Die Nachricht von den angeblich zwischen Serbien und Montenegro abgeschlossenen Bündnisse zu Schutz und Zeugrangirt in diese Sorte von Ausgeburten serbischer Phantasie. Allerdings war der serbische Senator Alimpics nach Centije gesandt, um dort eine Kooperation mit dem Fürsten Nikita zu verabreden. Er traf dort zur selben Zeit ein, als Gerade FZM. v. Rodich, von Wien kommend, dem Fürsten den bekannten Besuc, abstattete. Herr Alimpics brachte von Cetinje jedoch mit einen Korb Heim. Fürst Nikita, der gute Rechner, lehnte jede Theilnahme an einem Unternehmen ab, das ihn in Gegenzug zu den Großmächten brachte, speziell von Oesterreich-Ungarn und Rußland entschieden mißbilligt und verdammt wurde. Zu gleicher Zeit hatten die Serben Schritte gethan in Athen, um sich eine „moralische Unterfrügung" Griechenlands durch eine Bewegung in Epirus und Thessalien zu erbitten und so die Pforte zu nöthigen, von ihrer Streitkraft einen Theil zum Schuge ihrer Stellung um Rüden zu verwenden. Allein auch von dieser Seite erhielt man durch den Mund des griechischen Konsuls in Belgrad einen entschieden abschlägigen Bescheid. Auf Mumänten zu rechnen, wagen selbst die Hisföpfigsten Groß- Serben nicht. Wen will man also dur Die erwähnten Ausstreuungen betrügen ? Etwa die bedauernsmwerthe friedliche Bevölkerung, die Durch das frevelhafte Spiel einer Bande von Abenteurern um die legten Reste ihres Wohles gebracht werde soll? Serbien hat, wenn es heute je Kriegsfahne entrolft, von seiner Seite eine Unterfrügung, von den Großmächten aber, Oesterreich-Ungarn und Rußland obenan, die auch da Hand in Hand vorgehen, nur die Behandlung zu gewärtigen, die einem Friedensstörer gebührt. Wie uns aus Brood gemeldet wird, hat Haydar Efendi, der Pforten-Kommissär für Bosnien, auf seiner Reise nach Mostar dort übernachtet und ist bei diesem Ar Iafse mit den einflußreichsten der dort untergebrachten Flüchtlinge in Verkehr getreten, jedoch nur um aus ihrem Munde die erneuerte Betätigung zu erhalten, daß Furcht vor der Gewaltthätigkeit der Muhamedaner sie abhalte, der Aufforderung zur Nachwehr Folge zu leisten. Von unserem Konstantinopler Korrespondenten erhalten wir heute das nachstehende Schreiben : Pera,14.März.Ich habe ihnen neulich über die Intrigue Server Parchas berichtet,welcher die Verzögerung des die heimkehrenden Flüchtlinge betreffenden kaiserlichen Grades herbeiführte,die Details aber,welche diesen Zwischenfall begleiteten,habe ich aus gewissen Gründen unberührt gelassen.Nun,,ergänzte ein Wiener Blatt, meine Mittheilung und behauptet unter Anderem, daß Server Baia dieselbe Sprache wie beim Sultan auch im Ministerrathe geführt habe. Dem entgegen bemerfe ich, daß dieser Pascha an die herben Vorwürfe, die ihm von Seite der Grokvezirs wie auch von den andern Kabinettmitgliedern im Ministerrathe gemacht hrben, mit stoischen Gleichmüthe und ohne eine Silbe der Eximidierung hinnahm und nur auf die Frage, ob er für die Folgen seines unverantwortlichen Vorgehens einzustehen geneigt sei, entschloß er si, ein halbverschämtes Nein auszusprechen. Die Autorschaft dieser Intrigue kann man, ohne fehlzugehen, ausschließlich Server Barcha zu schreiben, ohne jedoch dahinter, wie dies Wiener Journale thun, eine ruffische Kombination zu mitteln. Weberhaupt werden der Einfluß und die Fähigkeiten des hiesigen ruffischen Vertreters in Europa bedeutend überschäst. Der Einfluß Rußlands entspringt nur irgendeiner bestimmten Persönlichkeit, sondern den gegebenen Verhältnissen, und Goxtichatoff konnte ruhigen Gemüthes den hiesigen Posten einem einfachen Attaché anvertrauen, ohne seine Erfolge zu gefährden. Die Tendenz . Kieter Mordomagt, nämlich die Auflösung des türkischen Reiches, macht auch ohne ihr Hinzuthun erstaunliche Fortschritte, denn der Auflösungsprogeß wird von der Pforte selbst mit Meisterschaft gefördert. Die besten Nachrichten vom Schauplage der Insurrektion haben in allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung die größte Aufregung verursacht. Seit der Annahme der Andräffy’schen Borschlage wiegte sich alle Welt in der süßen Hoffnung der nahen Pazifikation verlorenen Kanonen! Der 11. 9. M. war ein wahrhaft bauerlicher Tag, die Börse war in voller Deronte und die Verzweiflung auf allen Gesichtern der Finanzmänner zu lesen. Vergeblich hat die Pforte im Laufe des Nachmittags zwei Bulletins erscheinen Lassen, in welchen diese beunruhigenden Gerüchte dementirt werden, die Stimmung im Bublitum und an der Börse blieb dieselbe. Offizielle und nun hört man mit einemmale von verlorenen Schlachten und Dementis finden auch anderwärts einen unbedingten Glauben, hier aber bringen sie geradezu die gegentheilige Wirkung hervor, weil sie in wahrhaft ungeschidter und naiver Weise abgefaßt sind. Weil ich gerade von Dementis spreche, will ich auch jenes erwähnen, welches sich bemüht, die Verhandlungen mit Montenegro in Abrede zu stellen und ihnen bemerken, daß in der That idon Seit langer Zeit Verhandlungen mit Montenegro bezüglich einer Gebietsabtretung oder, wie es im offiziellen Style heißt, Nertifikation der Grenzen im Gange sind, und wenn dieselben bis heute ver fultatlos blieben, so ist dieses dem gegenseitigen Mißtrauen der pazifzirenden Theile zuzuschreiben. Während Montenegro die Abtretung gewisser Gebietstheile unverzüglich anstrebt und als Entgelt hiefür sein Möglichstes zur Razifikation beizutragen verspricht, möchte die Pforte erst nach Bethätigung dieses Versprechens, dem Berlangen des Fürsten Nikita mwillfahren. Wer da Recht behalten wird, ist einstweilen nicht abzusehen. Der in der heutigen Reichstags - Sikung vorgelegte Bericht der Schlufrechnungs : Kommission über die 1872er Schlufrechnungen ist ein umfangreiches Glaborat, welches nicht weniger als 160 Seiten umfaßt. Dasselbe führt sehr detaillirt jede Nederschreitung des Ausgaben-Etats und jede Mindereinnahme gegen das Präliminare an. Nach der Aufzählung aller in diese Kategorien fallenden Kosten und nach Hinweis auf die Gefährlichkeit eines Verfahrens, bei welchem das von der Legislative festgestellte Budget außer Acht gelassen wird, gelangt die Kommission zur Beantragung einer Resolution, welche dahin geht, es könne betreffs des Virements durchaus nicht gestattet werden, daß bei Ausgaben, bei denen für die einzelnen Rubriken und Titel das Virementsrecht nicht erwähnt war, melche Summe immer unter diesem Rechtstitel ausgegeben werde und ebenso wenig, daß in solchen Fällen die Minister von der nachträglichen Verantwortlichkeit befreit seien. Rachdem die Kommission aus den Motiven der einvernommenen Minister, sowie aus den Versicherungen, es werde fünfzighin die Einhaltung des Budgets strenge beobachtet werden, Beruhigung schöpft, da sie ferner auf die Wirkung der von ihr beantragten Resolution rechnet, empfiehlt sie schließlich, betreffs des 1872er Budgets das Absolutorium zu ertheilen. 0. == Die wegen mancher Mitbräuche bei den legten Reichstagswahlen V verurtheilten — ausgenommen die der Beziehung und des thätlichen Widerstandes gegen die behördlichen Organe Angekragten — wurden, wie , B. N.“ erfährt, zur allerhöchsten Begnadigung empfohlen. Wegen solcher Mißbräuche waren gegen 4.500 Individuien Prozesse im Zuge.Bezüglich einer neuerlichen Fussionstermins-Ver«läns germng hat der königlungar.Finanzminister am 14.d.M. an die Finanzdirektionen sind Steuerämter nachstehende Verordnung erlassen: · In Anbetracht der Schwierigkeiten und Hindernisse, welche, wie allbekannt, in Folge der außerordentlichen Heberschmemmungen, von denen salgáás 1egenden des Landes während der legtvergangenen Wochen verheert wurden, in allen Zweigen der regulären Kommunikation eintraten und zum großen Theile noch heute fortbestehen , habe ich für nöthig befunden, für die von den Parteien gleichehende Einreichung der auf das im 8.3 Punkt b) des 6.A. XLVII : 1875 erwähnte Lauszins-Einkommen und auf die im §. 4 und b) bezeichneten Interessenschulden bezüglichen aktionen den bereits mit meiner Zirkular-Verordnung vom 17. Leber I. $., 3. 7995, bis zum 15. März I. 3. verlängerten Termin neuerdings bis zum 15. April S. 9. zu erstreben. == Im Felvidefer Bezirke des Unger Komitates, welcher in Folge der Mandatz-Niederlegung Géza Mocsárya freigeworden, geht, wie man dem , Nemz. Hirl.” meldet, der önigl. Bezirfgrichter Barth. Kovács als Kandidat auf. netem , ; . .. in — Aus dem Reichstage. == Iy der heutigen Sigung des Abgeordnetenhauses wurde die Generaldebatte über den Gelegentwurf betreffs der Rollschul-Behörden geschlossen und die Vorlage nahezu einstimmig zur Basis des Spezialdebatte acceptirt. Dann wurde die 15. Liste der Petitionen im Sinne der Ausschuß-Anträge erledigt. Daniel $ranyi richtete hierauf an den Handelsminister die Interpellation: Auf Grund welchen Gewebes der " Gartenlaube" der Boftdebit entzogen wurde. Schließlich richtete Michael Szabovlyevich nach längerer Motivirung an den Finanzminister eine Interpellation betreffs Ablösung der „Ueberlandsfelder“. — Die Interpellationen werden den betreffenden Ministern zugestellt. Präsident Koloman Ghyczy eröffnet, die Sagung des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr. — Als Schriftführer fungiren: Gulben Wächter und Drban. — hy den Minister Fauteuils: Zipa, Széll, Berczel, Trefort und Szende. Das Protofoll der gestrigen Situng wird verlesen und authentizier. Der Feüfbent mehet mehrere Geruche an, welche dem Petitionsausschusse zugewiesen werden. Die Beileidg-Aöreffe des Bemals per Komitats über das Hin- N Deals wird zur erkenntniß genommen. rasidentIeldet,·daß er Abgeordnete Klemen Eraußt,nachdem die soxölgige Frist zur Einreichung von Protestenvorleber,nunmehr definitiv verifizirt sei. Peteer ges lyr,··alsl·referent der Schlurechnungs-Kommission, legt den Bericht über die 1872er Schlußrechnungen vor. — Gustav Fröhlich, als Referent derselben über das 30-Millionen-Ansehen. Die Drudlegung wird angeordnet. ee Wächter überreicht, als Referent des Verwaltungs-Ausschutses, den Bericht über den Gelegentwurf betreffs Regelung des Königsbodens. Ministerpräsident Ti ie erfuhrt das Haus, die Drudlegung anzuordnen und den Bericht, ohne ihn erst an die Sektionen zu wersen, an einem Tage der nächsten Woche auf die Tagesordnung zu legen. (Bestimmung.) Das Haus beschließt, Die Vorlage war Erledigung des en über die Boltsschul - Behörden in Verhandlung zu ziehen. Julius Gullner überreicht den Bericht des Verwaltungs: Ausschusses über die vom Oberhause am Sanitäts-Gefegentmurfe vorgenommenen Modifikationen. — Wird für Montag auf die Tagesordnung geseßt. Ministerpräsident Tipailberreicht das von Sr.Majestät ee Bejes über die Verwaltungs-Aushäüfte behufs Promulgirung. «.Das esetz wird promulgirt und wird zugleich eineecke, dem Oberhause zugeschickt werden.· « Im Interpellationsbuche sind zwei Interpellationen vorgemerzt : von Daniel Iranyi an den Handelsminister betreffs Entziehung des Prostdebits der „Sartenlaube“, von Szabolyevics an den Finanzminister betreffs Ablösung der sogenannten Ueberlands-Felder. — Gegen Schluß der Lösung wird die Motivirung der nterpellationen erfolgen. 3 . &5 folgt die Tagesordnung. In der Fortlegung der Generaldebatte über den Gelegentwurf betreffs der Voltsschul-Behörden nimmt zuerst das Wort , Jukius Schmarcz: Er betrachtet die Vorlage als rein administrative Verfügung, meldet ein 1868er Volksschul-Gesetes und · notwendiger Ausmuß desz eine natürlcche Folge des Gesetzes’ über die Verwaltungs-Ausschüsse ist.Von dieser Ueberzeugung an s« gehen die Redner, es werde dem Hause jede Generaldebatte erspart bleiben, und dennoch entwickelt sich eine Prinzipien: um! während es wünschensmertb műre, daß die Nedner sich auf em lage, ja er wird bestrebt sein, beizutragen, daß dieselbe die besten Resultate erziele. · Aber er kann sich nicht des Hoffnung hingeben,daß nun Thon den großen Mängeln unseres Schulmesens abgeholfen Al wird,es sind noch allzu·zahlreiche Hindernisse vorhanden.1.·und die kleinen Gemeinden in Ungarn, Rechten versehen sind,nicht im Stande,die Agenden auf dem Gebiete des Unterrichtswesenszix·erfüllen:.Es wäre nothwendig,unsere spezifischen Verhältnisse ins Auge zu fassen und,wie dies auch in anderen·Staaten der Fall ist,kleinere Gemeinden zu einer Gruppe zu vereinigen,welche dam Im·Stande wäre,ihrer Aufgabe zu entsprechen·Hier müßte demnach eine Verbesserung des Gemeindegesetzes abhelfen.·2.Muß demetrculus vitiosus ausgewichen werden,daß wir keine guten Lehrer haben können,weil wir den befähigtenålllännern keine Stellung bieten, welche ihnen eine halbwesorgenfreie Zukunft sichert.Müßte die Ostitution der Schulaspetoren obgleich , wie doch das neue Ljeb bedeutend verbessert wird — unseren Verhältnissen ange messen modifizirt, d. h. auch auf kleinere Kreise, als die Komitate, angepaßt werden. Schließlich muß ein Modus gefunden werden, um dem Weberstande ein Ende zu machen, welcher sich dadurch erbt, daß die Kinder der Landleute, dadurch, daß sie, ihren Eltern in der Arbeit helfen müssen, nicht den Schulunterricht ‚genießen wen. ‚Redner tadelt es, daß bei uns die praktischen Verhältnisse, wie sie sich aus den statistischen Daten ergeben, zu wenig beridsichtigt werden, daß man bei den Schulbauten allzu verschmwender sie vorgehe, und wendet sich dann gegen die Vertreter der Munizipalund konfessionellen Schulverwaltung. Nirgends seien die Velieitäten der Komitatenser von größerem Nachtheile, als auf dem hohmwichtigen Gebiete des Unterrichtswesens. Namentlich angesichts unserer speziellen Verhältnisse mit der Staat kamen an auf das Unterrichtswesen nehmen. (Lebhafte Zustimmung. . Selbst in England,auf welches die Munizipalisten ja so gern berufen, wo im Anfang des Jahrhunderts noch jede Einmischung des Staates verpönt war, gewinnt fest das Prinzip der Zentralisation immer größern Einfluß. (Zustimmung.) · Niemand wird den Komitaten ihr Verdienst um die Erhaltung der Verfassung abstreiten, Niemand ihnen die Pietät verweigern, aber haben sie — fragt Redner —, trogdem sie die vollste Autonomie besaßen, jemals gute Straßen erhalten, Spitäler errichtet, das Armenunwesen geregelt ? (Lebhafte Zustimmung im Zentrum und auf der äußersten echten.) Die Vertreter der Munizial-Idee gemahnen Redner an jene Männer der Sage,welche jahrunderte lang in einer Höhle geschlafen und beim Erwachen zu ihrer Ueberraschung die Weltanz verändert fanden.Er bittet die erwähnten Abgeordneten,ihre Ururtheile, ihres abzulegen, er bittet, die Abgeordneten, welche die hervorragendsten Vertreter einzelner Konfessionen sind, dahin zu wirken, daß der Staat in dem Gebiete des Schulwesens erfolgreich wirken könne. (Lebhafte Zustimmung.) Kal B. Szatlomáry acceptirt die Vorlage zur Basis der Spezialdebatte, doch gibt er der Hoffnung Ausdruck, daß die Bestimmung, betreffe Einflußnahme des Staates auf die Lehrmethode der abgeändert werden wird. edner mweist darauf hin, daß in Ungarn der Protestantismus stets mit der Freiheit und Aufklärung Hand in Hand ging, nelen. Standpunkt involvire. (Zustimmung.) und, daß die Berufung darauf durchaus feinen speziellen Konfessio- Emil Trauschenfels ist von der im Verlaufe der Debatte’ gemachten Wahrnehmunghöst überraft, utonomkes Vete der Konfesionen als insteringen den Vertretern des StaatSe musses gegenübergestellt werden—.Bei Einbringung des Volksschul-Gesetz·es war·es ganz anders.Da traten bewärte Liberale wie·Koloman Tipa,Sigmund Bernat u.A.für die Ehrung der sveziellen Rechte der Konfessionen ein,ohne daß man ihnen diesen Vorwurf gemacht hätte. Nedner hat die geistige Bewegung im Auslande und im Umlande auf dem Gebiete des Schulwesens verfolgt und ist zur Ueberzeugung gelangt, daß bei dem Verhältnisse der Anzahl der Staatsschulen zu den Konfessionellen Schulen bei den anerkennenswertsben Leistungen der Konfessionen im ungarischen Staate man die echte der legteren nicht schmälern dürfe. Nicht als Finsterling, sondern aus deren Ursache lehnt Nedner die Vorlage ab. „Stefan Molnár erklärt nach einer Aufzählung der großen Vorzüge der Vorlage in kultureller und nationaler Beziehung, daß er den Gelegentwurf annehme. Blasius Orban lehnt die Vorlage ab;er wünscht,daßdie Schul-Inspektoren nicht ernannt, sondern gewählt werden sollen. atob Miehl rejleitirt auf die Weußerungen eines Borzredners, welcher sagte, daß den katholischen Schulen ein besonderes Augenmerk zugewendet werden müsse, da der Klerus einen unerlaubten Einfluß auf dieselben ausübe. Dagegen muß er protestiren, der Patriotismus, die ©efeesachtung it nicht eigenthum einer Konfession, sondern ist Gemenbatthes - Eigenthum aller aus is . . .·—".. ·«ieorage nimmt er an,da er darin seinenues ins Einfluß N kinn. ng überha ie Ükgtermne in Ungarn einen solchen gestatten, da sie vom Volke nicht gebulb:t würde. (Lebhafte Zustimmung.) je. So 888 Emeid entwurf an. Szalay (von der Linken) nimmt den GefegGabriel Pap sieht keinen Angriff auf die konfessionie—x, Autonomie, und selbst wenn dies der Fall wäre, begrüßt Er nimmt die Vorlage an, würden die ptestanten, wenn auch buntenden Herzens, sich den Anordnungen des Gefeges fügen. (Lebhafter Beifall.) Er Staat auf dem Gebiete der Förderung des Schulwesens und nimmt aus diesem Grunde nach eingehender Erörterung der einzelnen Bestimmungen den Gefegentmut an. das «.«.«. ·arlFab·r·tzkns·(Sachse)weist nach,daß die Sckstzz selbst das Leopoldinische Diplom, auf sich die jählicchen Abgeordneten zur Motivirung ihres ablehnenden Botums berufen, nicht eingehalten haben, die een Budhenn Tan Diener, ehe Dim GINA Alite Generaldebatte für geschlossen erklärt, refleftirt in seiner Schlußrede auf die von Macsary gegen die Vorlage erhobenen Vorwürfe, dab sie die Zentralisation fordere und die Autonomie der Konfessionen, namentlich der Protestanten, verlebe, die einzeln Er führt den Nachweis, auf ... das beide Vorwürfe unbegründet Führungen Gebbel’s über, die er ebenfalls an der Hand der früheren Gejege und Verordnungen widerlegt und schließt mit der Bitte, den Gejegentwurf anzunehmen. (Allgemeiner lebhafter Beifall.) nimmt hierauf den Gejegentwurf an ; fimmen nur die Sachen und einige Mitglieder der Linken. Weiteres im Morgenblatt.ommission, den Bericht war Progebiete positiver Vorschläge belegen. Nedner acceptirt die Borbaben sie | ; ... mit Freuden den Nachspricht Sigmund Csatár für den ..., Referent Aladar Molnár obgleich sie mit autonomen·· zen Bestimmungen des Gesetzentwurfes zurückgehend, ihnen zugewiesenen’« « · Das Haus seien. Dann daß die Vertreter der « Gesetzentwurf,« « geht er auf die Aus- dagegen « , dem Hauptstadt antizipirend, mit Skgärrbgen Dom Sodjwasser. Die Abnahme 12 Uhr Mittags beträgt: 6*, bi Gran 6", Kurzemge bei Waisen 6", bi Budapest Dis Geringer ist die Abnahme des Wasserstandes im untern Laufe des Stromes, wo derselbe die Wassermasfen der Theiß und ihrer flüffe en 9 benae Ot nen·aenen··1asaerereit so weit belaufen, daß die von der Militärbehörde ontons entbehrlich Se fon hat die Herrn Ober-Bürgermeisterd Ráth an das General-Kommando, das nachstehende schöne Schreiben gerichtet erharrte Moment eingetreten, da unsere Hauptstadt die ‚Militärbehörde zur Disposition gestellten Ponton‘ zu missen Lage ist. Indem dieser Wafserfahrzeuge nicht umhin,unserm tief gefühlten Dank Ausdruck zu geben für dicks über alles Lob erhabenen gesuchten Hauptstadt die Dienste, welche geleistet hat. die Bemannung dieser Fahrzeuge — Oiffiziere und Mannschaft — unserer fehmer heimDie staatsbürgerliche Gemeinschaft, welche und mit dem maffentragenden Theile unserer Mitbürger verbindet, hat durch den hilfreichen Beistand der Militärbehörden, doch aufopfernde, todesmüthige Haltung des beorderten Pionnier-Detachements eine merkvollere und mellerfertigende hieher Bürgschaft gefunden, al sie allein das geschriebene Wort der und Alle umschliegenden Konstitution unserer dieses Faltum mit Freude und Stolz sonwir das Löbliche Plan- und Festungskommando, den Ausbruch dieser unserer Gefühle dem von hier scheidenden Detachement HN zu wollen.Reiche st leitete dieowaer-Komm«! ak: ba8 Fr 2 le üloh „Mit der Verringerung des Wasserstandes ist heute der Moment eingetreten, da das zu unserer Hilfe hierher beorderte Pionnier die starkren, bitten : des Maffers von 12 Uhr Nachts big bat; bei 8 Breßburdoc dürfte ift geworden sind, auf „Mit der Verringerung wir demnach bitten, Dankesäußerung des das Aus Anregung das Entsprechende Maffer des 1 des Wasserstandes b bet kg a, ist der Vertretungskörpers Nebenauch bier die RR binnen zur en gestellten diesem Anlasse in der hinsichtlich der Zurücziehung zu verfügen, können mir zu bieten vermöchte, An «sz Tängst- - ihr von der -.-. - Der Verlobte des Fräulein Saint-Alain, Noman aus dem Französischen von Viktor Cherbuliez. Erster Theil. (9. Fortlegung.) Wie ein Fels widerstand Severin allem Drängen des Grafen derolles, bis zum nächsten Tage verweilen zu wollen. Die Gräfin, welche ihre Bitten mit denen ihres Gemahls vereinigte, war nicht glücklicher. hr meiblicher Scharfbild erkannte in Maurice bald die Ursache ihres Mißerfolges, und die Rabe, die seine Gemwiffenabiffe mehr empfand, wußte es der Maus wenig Dant, daß ihr Ents&loffenheit genug geblieben, einen Fluchtversuch zu wagen. + Nach dem Frühftüd nahm Geoffroy seinen Bruder und Severin mit in sein Kabinet. „Also, meine Herren," sagte er: „Lommen wir zu einer Verständigung. Hast Du’s Dir überlegt, Maurice? Wirst Du diese Unterpräfektur annehmen, ja oder nein? “ habe mir’ überlegt,” verfegte der Bicomte, „und im Sinteresse der Verwaltung schlage ich die Stelle aus.” „Also auf’s neue, proponire etwas Anderes,” sagte der Graf und flug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Ich laffe Dich nit los, ich habe mir geschworen, daß Deine liebensunwürdige Persönlichkeit nicht die traurige Menge jener unnüsen Miüßiggänger vermehren sol, welche mit den Schwärmern zusammen das Verderben unseres Landes sind.” „Da kommt mir eine dee”, sagte der Vicomte. ,Das ist ein Glück. . Theile sie uns xafh mit, diese Deine nee.” -- .,Von allen«C"arrieren,für die ich keinen Veruf in mir fühle, sagt mir die Diplomatie noch am meisten zu.Könntest Du mich nicht zum Gesandtschaftss Attache oder Untersekretär machen und mich irgendwohinschicken,"nach Athen,nach Konstantinopel,gleichviel «wohin?«" ···,,Oh,was das betrifft,nein,das ist ein Faullenzerhandwerk für niemanden,dem keinen Ehrgeiz besitzt.Große Verantwortlichkeiten allein können Männer wie Dich in Atheinhaltete Da Du nicht Unterpräfekt werden magst,j so halte ich Dich in Paris und lasses Dich nicht aus den Augen Auch könnten sich die Umständejalso machen .“ . Severin vollendete den Gab statt feiner. „Wenn Sie Minister werden, Herr Graf,” bemerkte er, , so wird Maurice Ihr Sefreter fie, Des Grafen Stiene erhellte sich. „Wer denkt an den Mi nfter," Fef en, „Pueri, favete linguis!" „Könnten Sie,” fuhr Severin fort, „Maurice bis dahin nicht beim Ministerium des Yeußern anstellen ?" „Dir sage nicht nein ; ich will mir’s überlegen.” „Sehr wohl,“ sagte man seinerseits der Bicomte ; „aber wenn ich eine Stimme im Rathe habe, so stelle ich meine Bedingungen. 90 denke, es ist nicht gut in der Welt, wenn man seine Vorlage nicht ausführt; er bringt Einem Unglück.” „Hab’ ich recht gehört ?” rief der Graf, Severin anstehend, „Herr Maubourg, Sie sind Bentriloquist.“ ,,Ah,wenn man mich nicht anhören will——«ls „Lieber Maurice, ich bin ganz Ohr.” „Ich habe die Rechte mehr oder minder gründlich ftudirt,” fuhr er in entschlossenem Tone fort. „Sher minder als mehr,“ meinte Geoffroy. „Besser als Du glaubst , es gibt Menschen, denen das Wissen auf den Boulevards anfliegt. ALs der Krieg ausbrach, war ich eben im Begriffe, mir die Lizenz ertheilen zu lassen. Ich werde es noch thun.” „In zehn Jahren ?" „In sechs Monaten , worauf Du nach eigenem Belieben mit mir Schalten magst.” „It da3 Dein Exait ?" „Ich gebe Dir mein Wort darauf.” ,,Dein Wort ist Goldeswerth«“,sagte Geoffroy,indem er ihm die Hand drückte;,,Du verschwendest es nicht;dies ist das erste mal, daß ich Etwas von Dir erlangen konnte,was einem Versprechen ähnlich sah.«« Von der Aufrichtigkeit des Bruders überzeugt,billigt er seinen Entschluß mit Wärme,und Maurice war es in der That Ernst damit.Vielleicht hegte er den Hintergedanken,auf diese Weiszeit zu gewinnen;vielleicht auch hatte er andere Gründe. ,,Geh’,mein Sohn««,sprach Geoffroy zu ihm,»währesorglich dieses schöne Feuer—gehe siegreich aus demsampfe hervory dessen Sohn Simon e ist!«« Man meldete, daß der Wagen, der den Vicomte und einen Freund nach Bayonne bringen sollte, vorgefahren sei. Sie suchten die Gräfin, um sie von ihr zu verabschieden. Sie war ausgegangen. „Liebe Marauise, können Sie mir jagen, wo meine Frau ist ? fragte der Graf Frau v. Niollis, die mie gewöhnlich mit einem Buche im Garten promenirte. „Lieber Graf, können Sie mir sagen, wo mein Mann ist ?" ermiberte sie, gleich Rabelais’ Holzhauer mit der Nasensaibe lächelnd. Maurice und Severin hatten das Parkgitter hinter sich gelassen und rollten auf der Landstraße nach Bayonne dahin, als ein mit vier Manpen bespanntes Brent mit Windeskle heranbranfen sie sahen. Das Break enthielt sechs junge Damen, von denen fünf einen Unfall zu fürchten schienen und laute Angstrufe ausstießen, indem die Sechste, die Gräfin d’Arolles, sie unbarmherzig wegen ihrer Zurchtsamkeit verspottete. Im Vorüberfliegen hatte sie kaum Zeit, ihrem Schwager zuzurufen : „Stüdfische Reife und auf Wiedersehen in Paris !” Er grüßte sie, und Severin, dessen Augen auf ihm ruhten, sah ihn erblaffen. Maurice fühlte den Blick seines Freundes und affestirte einen falts gleichgiltigen Ton: „Ich bedauere meinen Bruder,” sagte er; „er hat die Verse der verzogenen Kinder geheirathet.” · Er war sehr still während des ganzen Tages,und Severin achtete sein Schweigen.Es gelang ihm,auf der Eifelbahn zu schlafen;"als er in der Nähe von Bordeaux erwachte,feurte er tief und erleichtert auf,indem er die Entfernung berechnete,die nt1n zwischen ihm und dem Schlosse der Gräfin d’Arolles lag.Herr Maubourg, der Vater,hatte in der Nähe von Gien ein Geschäft,in der Schwebe, und hatte seinen Sohn beauftragt,es auf der Rückreise zu ordnen. Severin theilte Maurice mit,daß er in Orleans von ihm Abschied nehmen und ihn seine Reise nach Paris allein fortsetzen lassen müsse. ,,Sei’s drum,««sagte Mausrice,»aber Du wirst Dein Versprechen nicht vergessen?« »Was habe ich Dir denn versprochen?«« ,,Nach Fontaineblau zu gehen und Fräulein Sankt-Mater kennenzulernen.« ,,Als was soll ich mich denn einführen?«« » ,,Als Gesandter,ich werde Dir Akkreditive mitgeben,wenn Du willst.Bei der Gelegenheit kannst Du dem Oberst auseinandersetzen,daß ich noch nicht Unterpräfekt bin.«« ,,Du solltest ihm selber Deine Erklärungen abgeben,«meinte Sevserin. »Nein.Du wirst Dich besser aus der Sache ziehen,wie ich es könnte.Ich hab’s nie verstanden,mit diesem bärbeißigen Obersten zu plaudern;er ist einer jener Geister,die,wie Guzman,kein Hindernißs pachten und spingerader Richtung vorwärts stümen wie"eine««··K«an"one«nkugel.Ich springe auf die Seite,um der Kugel zu entgehen und dann wirft er mir vor,daß ich nicht ordentlich Konversiten fünne. Er werdet einander trefflich verstehen. Ach habe Dich ihm als einen wahren Phönix gepriesen und er wird entzügkt sein, Dich zu sehen. Sage ihm, daß ich, wenn ich an nicht Unterpräfekt bin, doch den hessischen Entschluß gefaßt habe, auf die Schulbank zurückzukehren; daß ihm sechs Monaten Lizenziat der Rechte sein werde und es mir nicht fehlen kann, genau drei Monate später zum Gesandten in Londen gu anansiven mofür Du ihm Garantie leisten willst; schließlich, daß es angezeigt wäre, Die Heirath3-Zeremonien bis dahin aufzuschieben. Ich Feine Brau haben, die sich allmorgentlich mit umfäglicher Besorgniß fragt : „Wieder drei weiße Kugeln kommen ?" Ich kannte aber zwei rothe und eine Schmarze bef einer Zeit eine berühmte Schauspielerin, die einem Schüler der Sie fiel mitten in der Probe in Ohnmacht vor Freude über eine also lautende Depesche : „Oh mein Engel! ich bin Baccalaureus geworden!” Nur sich nicht lächerlich machen, das ist meine erste Lebensregel.“ ,,Lieber Freund«,sagte Severin ernst,,,behandeln wir die" zarten Angelegenheiten mit Zartgefühl.Wenn Du Ovas ich glaube entschlossen bist,Deine Cousine nicht zu heirathen,so mußt Du’s ihr offen sagen und ihr die Freiheit zurückgeben.«,,Du bistierrthum«,versetzte Maurice.»Ich bin mit dem Winde«gesegelt,der Wind hat sich gedreht und mich auf’s Trockene geworfen ; ich habe seinen Grund, Fräulein Saint-Maur irgend eine andere Partie vorzuziehen, die man mir norschlagen könnte.“ Vielleicht begehe ich eine Dummheit, indem ich sie heirathe ; vielleicht auch, wenn ich's nicht thue. 34 rechne auf Dich, mir diese Ameifel zu lösen.” „Sehr verbunden ; ich bedanke mich dafür.” „Höre mich zu Ende und fahre Einem nicht so über den Mund. Das Einzige, was mich beunruhigt, ist, dad Simone eine vollständige Null sein könnte. Ich will sie durchaus mit Deinen Augen sehen ; Du wirst forschen, würdigen, entscheiden. Neulich fiel mir in dem bemußten Schloffe ein Band von Raupenarques in die Hände, in dem ich Folgendes las: „Ich bin schwach, unftät, ungesellig, ohne Gefallen an Gemeingütern, eigensinnig, unwunderlich, Alles mal Ihr wollt.“ „Das bin ichr, sagte ich mir, , Bauvenargues hat mich gefannt!“ Nun wohl, mein Lieber, wenn man ungesellig und Alles, was Ihr wollt, ist, so entsagt man dem Vergnügen, si selber zu regieren; und bef ist man noch dazu das Glüd, einen ebenso versnünftigen als gefälligen Architekten bei der Hand zu haben, so bedient man sie desselben. Das ist eben,das Gute am Berstande, daß, wenn Einer genug daran hat, er auch für Zwei außreicht.” Severin mehrte sich energisch gegen die seltsame Mission, die der Vicomte ihm zugedacht. Er argumentirte, er legte förmlichen Protest ein, aber Maurice ließ nit nach, bis er sich endlich fügte. Als sie am Bahnhof von Orleans Abschied nahmen, versprach Severin, sich in einigen Tagen über Montargis nach Fontainebleau begeben und mit eigenen Augen überzeugen zu wollen, ob Fräulein Simone Saint-Maur eine vollständige Null sei oder nicht Ende des ersten Theiles, zasáosba 5 Nhetorit wohlmollte möchte TEE — E. · : «" ·« 2 5